52
Die deutsche Kaiserjett 919-1260.
ihre Männer dnvon. Der Krieg fand ein vorläufiges Ende durch einen Vergleich, nach welchem Heinrich nur Sachsen behalten sollte. Doch wurde die Ruhe in Deutschland nicht vollkommen hergestellt: die Parteien der Staufen und Welfen oder, wie man sie nachher in Italien nannte, der Ghibellinen (der Name soll von dem staufischen Schlosse Waiblingen stammen) und Guelfeu standen einander feindselig gegenüber.
Der zweite Trotzdem ließ sich König Konrad durch die begeisterte und hinreißende ^Tu?9' Predigt des Cisterziensermönchs Bernhard von Clairvaux bestimmen, ^ an dem zweiten Kreuzzug teilzunehmen. Von großen Hoffnungen begleitet, zogen Konrad Iii. und etwas später König Ludwig Vii. von Frankreich nach dem Orient; aber beide Heere erlitten die größten Verluste, und der Kreuzzug verlief ohne jedes Ergebnis. Einige Jahre später starb Konrad.
Friedrich!. Barbarossa. 1152 — 1190.
§ 56. Friedrich I. und die Unterwerfung der lombardischen Städte.
Konrads Iii. Nachfolger wurde sein ihn an Gaben und Charakter weit überragender Neffe Friedrich, den die Italiener wegen seines rotblonden Friedrichs-Bartes Barbarossa genannt haben. Er war nur von mittlerem Wüchse, Uchleil. aber in seinem ganzen äußeren Wesen ein Bild edler Männlichkeit; aus seinem Antlitz leuchtete eine ruhige Heiterkeit, scharf blickten seine Augen, fest war sein Gang. Wie er in allen ritterlichen Tugenden erfahren war, so besaß er auch hohe geistige Fähigkeiten, einen hochstrebenden Sinn, einen klaren Verstand, eine natürliche Beredsamkeit und dazu trotz aller Freude an ritterlichem Treiben eine herzliche Frömmigkeit. Seine Gestalt hat sich dem deutschen Volke tief eingeprägt; seine Regierung bedeutet einen der Höhepunkte der deutschen Kaiserzeit.
Da seine Mutter eine Welfin war, so war er der Vetter Heinrichs des Löwen. Mit ihm trat er in nahe Beziehungen, gab ihm das Herzogtum Bayern zurück, und beide sind lange gute Freunde gewesen. Friedrich zog es vornehmlich nach Italien, nicht nur um die Kaiserkrone zu gewinnen, sondern um die sinkende kaiserliche Macht wiederherzustellen und besonders, Diewm- Um die Städte der lombardischen Ebene unter seine Gewalt zu 6äe.n beugen. Diese waren nämlich vornehmlich infolge des Handels mit dem Orient, der unter dem Einfluß der Kreuzzüge sich hoch entwickelt hatte, zu großem Wohlstand gelangt; das Gewerbe war emporgeblüht, der Geldverkehr hatte großen Umfang angenommen, schon entstanden Banken. Die Städte, unter denen neben den Seestädten Pisa, Venedig und Genua
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Konrad Bernhard_von_Clairvaux Konrad_Iii Konrad Ludwig_Vii Ludwig Konrad Konrad Friedrich! Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich_I. Friedrich_I. Konrads Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Vetter_Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Deutschland Staufen Italien Waiblingen Frankreich Italien Venedig
Heinrich V. 1106 — 1125.
47
(f. § 52). Ja, auch die eigene Familie blieb dem Kaiser nicht treu.
Sein ältester Sohn Konrad, den der Vater schon zum König hatte krönen lassen, ließ sich, während Heinrich auf einem zweiten Zuge in Italien weilte, dort von der päpstlichen Partei verführen und fiel ab; er war der erste deutsche König, der dem Papste den Steigbügel hielt.
Er starb später in Italien.
Der Kaiser aber, durch Leiden zu einer hoheitsvollen Milde und Heimich^iv.
Versöhnlichkeit gereift, setzte in seinen letzten Lebensjahren alle Kraft satter,
daran, dem von Krieg und Fehde zerrütteten Deutschland den Frieden wiederzugeben. Er verkündete einen allgemeinen Landfrieden, suchte die Bauern und das aufblühende Bürgertum in den Städten zu schützen und die Landstraßen vor Wegelagerern zu sichern und trat dem trotzigen, fehdelustigen Adel entgegen. Mehr und mehr fand er Anerkennung; nur die Kirche verharrte in ihrer Feindschaft.
Da mußte es der Kaiser erleben, daß auch sein zweiter Sohn, rich, den er nach Konrads Absetzung zum König hatte krönen lassen,
ihm untreu wurde. Im Jahre 1105 erhob er sich gegen den Vater,
auf die Mißstimmung des niederen Adels und die Bundesgenossenschaft der Kirche bauend. Wieder waren es die Städte, die dem Kaiser treu blieben. Da gelang es dem Sohne durch die schnöde Vorspiegelung, er wolle sich unterwerfen, den Vater zu betrügen; er nahm ihn verräterisch gefangen und zwang ihn zu Ingelheim der Krone zu entsagen. Aber der Kaiser entfloh; er begab sich nach Lüttich zu dem ihm treu gebliebenen Bischof. Der Bürgerkrieg drohte von neuem auszubrechen; da starb Kaiser Heinrich, erst 56 Jahre alt. Heinrich iv.
Sein Sarg stand, da er im Banne gestorben war, noch jahrelang 1106. auf uh geweihtem Boden, bis er in dem Dome zu Spei er, der Grabeskirche der fränkischen Kaiser, die Ruhe fand.
Heinrich V. 1106—1125.
§ 50. Heinrich Y. war ein tatkräftiger, aber auch rücksichtslos harter, von niemand geliebter Fürst. Mit Hilfe der Kirche war er emporgekommen; aber die Kirche hat nicht weniger als die Fürsten seine harte Hand verspürt. Sobald es ihm die deutschen Verhältnisse erlaubten, zog er nach Italien und ertrotzte von dem Papste die Kaiserkrönung. Bald »aiser-aber brach ein Aufstand der deutsche» Fürsten aus; ihr Führer war der Herzog Lothar von Sachsen. Ein neuer Papst verhängte über den Kaiser den Bann. So wurde Deutschland wiederum von Zwietracht zerrissen.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_V. Heinrich_V. Konrad Konrad Heinrich Heinrich Konrads Heinrich Heinrich Heinrich iv Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_Y Heinrich Lothar_von_Sachsen
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Deutschland Italien Deutschland
Heinrich V. 1106—1125.
47
(f. §52). Ja, auch die eigene Familie blieb dem Kaiser nicht treu. Sein ältester Sohn Konrad, den der Vater schon zum König hatte krönen lassen, ließ sich, während Heinrich auf einem zweiten Zuge in Italien weilte, dort von der päpstlichen Partei verführen und fiel ab; er war der erste deutsche König, der dem Papste den Steigbügel hielt. Er starb später in Italien.
Der Kaiser aber, durch Leiden zu einer hoheitsvollen Milde und Ver- Iv-söhnlichkeit gereift, setzte in seinen letzten Lebensjahren alle Kraft daran, Friedens-deni von Krieg und Fehde zerrütteten Deutschland den Frieden wiederzugeben.
Er verkündete einen allgemeinen Landfrieden, suchte die Bauern und das aufblühende Bürgertum in den Städten zu schützen und die Landstraßen vor Wegelagerern zu sichern und trat dem trotzigen, fehdelustigen Adel entgegen. Mehr und mehr fand er Anerkennung; nur die Kirche verharrte in ihrer Feindschaft.
Da mußte es der Kaiser erleben, daß auch sein zweiter Sohn, Hein-rich, ihm untreu wurde. Er hatte ihn nach Konrads Absetzung zum König krönen lasten, jedoch erst nachdem er geschworen hatte, nicht vor des Vaters Ableben nach der Krone zu greifen. Trotzdem verließ ihn im Jahre 1105 sein Sohn, auf die Mißstimmung des niederen Adels und die Bundesgenostenschaft der Kirche bauend. Wieder waren es die Städte, die dem Kaiser treu blieben. Da gelang es dem Sohne durch die schnöde Vorspiegelung, er wolle sich unterwerfen, den Vater zu betrügen; er nahm ihn verräterisch gefangen und zwang ihn zu Ingelheim der Krone zu entsagen. Aber der Kaiser entfloh; er begab sich nach Lüttich zu dem ihm treu gebliebenen Bischof. Der Bürgerkrieg drohte von neuem auszubrechen; da starb Kaiser Heinrich, erst 56 Jahre alt.
Sein Sarg stand, da er im Banne gestorben war, noch jahrelang auf H06. ungeweihtem Boden, bis er in dem Dome zu Spei er, der Grabeskirche der fränkischen Kaiser, die Ruhe fand.
Heinrich V. 1106-1125.
§ 50. Heinrich Y. war ein tatkräftiger, aber auch rücksichtslos harter, von niemand geliebter Fürst. Mit Hilfe der Kirche war er emporgekommen; aber die Kirche hat nicht weniger als die Fürsten seine harte Hand verspürt.
Sobald es ihm die deutschen Verhältnisse erlaubten, zog er nach Italien und ertrotzte von dem Papste die Kaiserkrönung. Bald aber brach ein Kaiser-Aufstand der deutschen Fürsten aus; ihr Führer war der Herzog Lothar von Sachsen. Ein neuer Papst verhängte über den Kaiser den Bann. So wurde Deutschland wiederum von Zwietracht zerrissen.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_V. Heinrich_V. Konrad Konrad Heinrich Heinrich Konrads Heinrich Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_Y Heinrich Lothar_von_Sachsen
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Deutschland Italien Deutschland
46
Tie deutsche Sakserzetk 919-1250.
Da faßte dieser einen raschen Entschluß, um des einen seiner Gegner ledig zu werden; er überwand sich soweit, vor der Kirche sich zu demütigen, um den Fürsten jeden Vorwand zum Absall zu benehmen. Im Winter begab er sich, von seiner treuen Gemahlin Bertha begleitet, über die Westalpen nach Oberitalien. Der Papst, der sich bereits auf der Reise nach Deutschland ^ch.nbefand, eilte erschreckt nach der Burg Canossa, die seiner Freundin, der 3°uuar Markgräfin Mathilde von Tuscien gehörte. Dorthin kam auch Heinrich, nicht als Angreifer, sondern um barfuß und im Büßergewande die Vergebung der Kirche zu erflehen, und erreichte so, daß ihn der Papst vom Banne löste und ihm das Abendmahl reichte.
Trotzdem wählten die Fürsten einen Gegenkönig, Rudolf von Schwaben. Schwaben; und dieser erhielt bald den Beistand Gregors Vii., der Heinrich von neuem mit dem Banne belegte. Zwischen Rudolf und Heinrich, der nach Deutschland zurückgekehrt war, entstand ein Bürgerkrieg. Der bedeutendste Führer der Aufständischen war Otto von Nordheim. Heinrich dagegen fand eine kräftige Stütze an Friedrich von Höh en-staufen, dem Stammvater dieses Geschlechts, dem er auch das Herzogtum Schwaben verlieh und später seine Tochter zur Gattin gab. Der Krieg wurde im Jahre 1080 durch die Schlacht bei Hohenmölsen in der Gegend von Merseburg entschieden; dort siegten zwar die Aufständischen; aber Rudolf verlor im Kampfe die rechte Hand und starb.
Nach dem Tode des Gegenkönigs vermochte sich Heinrich gegen den Papst zu wenden und nach Italien zu ziehen. Nach wechfelvollen Kämpfen 9e^an9 e§ lhur, in Rom einzudringen und sich von einem Gegenpapst die Kaiserkrone aufs-Haupt setzen zu lassen. Gregor fand indessen eine Zuflucht in der Engelsburg, in der er belagert wurde. Nach Heinrichs Abzug befreite ihn der Normannenherzog Robert Guiskard, d.h. der Schlaue, der Eroberer und Beherrscher Unteritaliens, der ebenso wie die Päpste in den deutschen Königen seine Gegner sah und darum ihr natürlicher Verbündeter tob Gre- war. Er führte Gregor nach Salerno, wo dieser im Jahre 1085 starb.
Qors Vii.
Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung."
§ 49. Heinrich Iv. und seine Söhne. Auch ferner aber hat es Kaiser Heinrich nicht an Gegnern gefehlt. Ein großer Teil des hohen Adels war lange unversöhnlich. Nicht minder war es die Kirche, die wenige Jahre nach Gregors Tode unter dem klugen und gewandten Papste Urban It. einen gewaltigen Aufschwung ihrer Macht erlebte; denn in jene Zeiten fällt der erste Kreuzzug, den die abendländische Christenheit in ungeheurer religiöser Begeisterung zur Eroberung des heiligen Landes unternahm
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Bertha Mathilde_von_Tuscien Heinrich Heinrich Rudolf_von_Schwaben Rudolf Gregors Heinrich Heinrich Rudolf Rudolf Heinrich Heinrich Otto Heinrich Friedrich_von_Höh Friedrich Rudolf Rudolf Heinrich Heinrich Gregor Heinrichs Heinrichs Robert_Guiskard Gregor Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich Gregors Urban
Extrahierte Ortsnamen: Oberitalien Deutschland Burg_Canossa Schwaben Gregors Deutschland Nordheim Merseburg Italien Rom Engelsburg Salerno Gregors
52
Die deutsche Kaiserzeit 919 — 1250.
ihre Männer davon. Der Krieg fand ein vorläufiges Ende durch einen Vergleich, nach welchem Heinrich nur Sachsen behalten sollte. Doch wurde die Ruhe in Deutschland nicht vollkommen hergestellt; die Parteien der Staufen und Welfen oder, wie man sie nachher in Italien nannte, der Ghibellinen (der Name soll von dem staustschen Schlosse Waiblingen stammen) und Guelfen standen einander feindselig gegenüber.
Der zweite Trotzdem ließ sich König Konrad durch die begeisterte und hinreißende Än479' Predigt des Cisterziensermönchs Bernhard von Clairvaux be-1149 stimmen, an dem zweiten Kreuzzug teilzunehmen. Von großen Hoffnungen begleitet, zogen Konrad Iii. und etwas später König Ludwig Vii. von Frankreich nach dem Orient; aber beide Heere erlitten die größten Verluste, und der Kreuzzug verlief ohne jedes Ergebnis. Einige Jahre später starb Konrad.
Friedrich I. Barbarossa. 1152—1190.
§ 56. Friedrich I. und die Unterwerfung der lombardischen Städte. Konrads Iii. Nachfolger wurde sein ihn an Gaben und Charakter weit überragender Neffe Friedrich, den die Italiener wegen seines rotblonden s^edrichs hartes Barbarossa genannt haben. Er war nur von mittlerem Wüchse, uchleit. a5er \n seinem ganzen äußeren Wesen ein Bild edler Männlichkeit; aus seinem Antlitz leuchtete eine ruhige Heiterkeit, scharf blickten seine Augen, fest war sein Gang. Wie er in allen ritterlichen Tugenden erfahren war, so besaß er auch hohe geistige Fähigkeiten, einen hochstrebenden Sinn, einen klaren Verstand, eine natürliche Beredsamkeit und dazu trotz aller Freude an ritterlichem Treiben eine herzliche Frömmigkeit. Seine Gestalt hat sich dem deutschen Volke tief eingeprägt; seine Regierung bedeutet einen der Höhepunkte der deutschen Kaiserzeit.
Da seine Mutter eine Welfin war, so war er der Vetter Heinrichs des Löwen. Mit ihm trat er in nahe Beziehungen, gab ihm das Herzogtum Bayern zurück, und beide sind lange gute Freunde gewesen. Friedrich zog es vornehmlich nach Italien, nicht nur um die Kaiserkrone zu gewinnen^ sondern um die sinkende kaiserliche Macht wiederherzustellen und besonders, Dielom-um die Städte der lombardischen Ebene unter seine Gewalt zu Sräore. beugen. Diese waren nämlich vornehmlich infolge des Handels mit dem Orient, der unter dem Einfluß der Kreuzzüge sich hoch entwickelt hatte, zu großem Wohlstand gelangt; das Gewerbe war emporgeblüht, der Geldverkehr hatte großen Umfang angenommen, schon entstanden Banken. Die Städte, unter denen neben den Seestädten Pisa, Venedig und Genua
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Konrad Bernhard_von_Clairvaux Konrad_Iii Konrad Ludwig_Vii Ludwig Konrad Konrad Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Friedrich_I. Friedrich_I. Konrads Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Vetter_Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Deutschland Italien Waiblingen Frankreich Italien Venedig
Sigmund 1411—1437.
81
von Lanzen starrenden feindlichen Reihen. Herzog Leopold fiel selbst in der Schlacht.
Auch im nächsten Jahrhundert wuchs die Eidgenossenschaft. Den Habsburgern blieb sie feind; aber auch der Angriffe des Herzogs von Burgund, Karlsdeskühnen, erwehrte sie sich in siegreichen Schlachten. Maximilian I. versuchte vergeblich sie zum Gehorsam zurückzusühren; uaängig-so löste sich die Schweiz von Deutschland los. Schweiz.
§ 85. Die Feme. Es muß noch einer eigentümlichen Form des Gerichts gedacht werden, die sich in Westfalen von früherer Zeit her erhalten hatte und in jener Zeit, wo die Reichsgerichtsbarkeit daniederlag und der Geschädigte oft keinen Richter fand, der ihm gegen den Bedrücker
half, für große Teile Deutschlands Bedeutung gewann: des F e m g e r i ch t s. ^ 8*me.
Es waren Reste des alten königlichen Gerichts, die „auf roter Erde" noch bestanden. Freigrafen leiteten es, aus Freischöffen bestand es, am Freistuhl fand es statt, nicht in düsteren Höhlen, sondern unter freiem Himmel, an einer Eiche oder Linde; zu Dortmund steht noch heute die Femlinde. Man brachte in jener Zeit aus den verschiedensten Teilen Deutschlands Klagen vor die Feme, und zur Zeit Wenzels und Sigmunds erfreute sie sich hohen Ansehens. Nachher verfiel das Gericht; es wurde überflüssig, seit in den einzelnen Gebieten die Gerichtsbarkeit sich besserte.
Sigmund 1411—1437.
§ 86. Sigmund und das Konstanzer Konzil. Nach Ruprechts *«t König-.
Tode standen sich einige Monate lang drei Könige gegenüber, und zwar
sämtlich aus dem Hause Luxemburg. Denn ein Teil der Kurfürsten wählte Sigmund, ein anderer seinen Vetter, den Markgrafen Jobst von Mähren, während zugleich Wenzel seine Ansprüche auf die Krone erneuerte. Aber Jobst starb, und mit Wenzel kam ein Vergleich zustande; so bestieg Sigmund, König von Ungarn, den deutschen Thron, ein hoch-Sigmund, begabter, gewandter, lebenslustiger und liebenswürdiger Herrscher, der den Glanz liebte, dem es aber an Stetigkeit und Festigkeit des Willens fehlte.
Äußerlich nahm zu seiner Zeit das Kaisertum noch einmal einen Auffchwung, da er als Schirmherr des großen Konzils galt, zu dem sich damals die abendländische Christenheit in Konstanz vereinigte; an wirklicher Macht aber hat es durch ihn nicht gewonnen.
Die K i r ch e befand sich zu jener Zeit in einer traurigen Lage. Siebzig Jahre waren die Päpste im „Exil" zu Avignon gewesen, wo ihr gewaltiger Palast noch heute an sie erinnert. 1377 verlegte der damalige Papst seinen
Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch fiir Mädchensch. Ii. 5. Ausl. 6
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Maximilian_I. Jobst_von_Mähren Jobst
Karl der Große.
27
Sein Reich war ein Weltreich; er gebot über Germanen und Romanen. Er war der Schirmherr der abendländischen Kirche, der Beschützer des abendländischen Christentums. Unter diesen Umständen erwachte der Gedanke, das abendländische Kaisertum, das im Jahre 476 sein Ende gefunden hatte, wieder zu erneuern. Im Jahre 800 weilte Karl in Rom, um die römischen Verhältnisse zu ordnen; denn der Papst Leo Iii. war im vorigen Jahre durch eine Gegenpartei aus der Stadt vertrieben worden und hatte nur unter dem Schutze eines fränkischen, von Karl abgesandten Grafen zurückkehren können. Damals setzte ihm am Weihnachtstage der Papst am Altar der Peterskirche die K a i s e r k r o n e auf das Haupt, und das Volk begrüßte ihn unter lautem Jubel als römischen Kaiser. So war ein Germane Nach-folger der Cäsaren geworden. Nicht an Macht, wohl aber an äußerem Glanz erfuhr die Stellung Karls durch die Kaiserkrönung einen gewaltigen Zuwachs; Rom aber zu erobern und die Kaiserkrone zu gewinnen, ist seitdem Jahrhunderte hindurch das Ziel der Sehnsucht für die deutschen Könige gewesen
Karls Regententätigkeit.
§ 27. Karls Persönlichkeit. Karl war ein Herrscher, der mit genialer Einsicht und gewaltiger Tatkraft den verschiedensten Aufgaben, die ihm die Regierung seines weiten Reiches stellte, gerecht wurde. Von seiner Persönlichkeit hat uns sein jüngerer Freund und Biograph Einhard ein Bild hinterlassen. Er war ein Mann von mächtigem Körperbau, festem Gang-schönem, grauem Haar und heiterem, gütigem Antlitz. Er erfreute sich bis in sein hohes Alter einer guten Gesundheit; durch Reiten, Jagen und Schwimmen härtete er den Körper ab; in Speise und Trank war er mäßig. Er kleidete sich nach fränkischer Weise und konnte kaum je dazu vermocht werden, römische Kleidung anzulegen; seine Gewänder ließ er sich von den Frauen seiner Familie anfertigen. Er war ein Mann von gewaltiger Willenskraft und konnte in seinem Zorne furchtbar sein. Aber in ihm wohnte auch ein tiefes, inniges, deutsches Gemüt; er war ein zärtlicher Vater seiner Söhne und Töchter, die er ungern von sich ließ, ein guter Geselle seiner Freunde, freigebig und gütig gegen Fremde. Er war hochbegabt und konnte gut reden. Auch erfüllte ihn ein starker Drang nach Bildung; noch in höheren Jahren wünschte er nachzuholen, was man früher an ihm versäumt hatte, versuchte das Schreiben zu lernen und ließ sich in der Grammatik unterrichten. Mit seinen Freunden besprach er sich über gelehrte Dinge; selbst beim Mahle ließ er sich gern vorlesen. Dabei hatte er auch Sinn für die Heldensagen des deutschen Volkes und ließ sie sammeln; leider ist diese Sammlung unserer Zeit nicht erhalten geblieben.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Leo_Iii Leo Karl Karl Karls Karls Karls_Persönlichkeit Karls Karl
36 —
wollte. Wie zehn Jahre zuvor wagte Berengar keinen Widerstand und begab sich auf die Flucht. Im folgenden Jahre, am 13. Februar 96*2, wurde Otto vom Papste Johannes zum
römischen Kaiser gekrönt. Von diesem Tage an besaßen Deutschlands Herrscher 844 Jahre hindurch (bis Juli 1806) die Kaiserwürde.
Auch in seinen letzten Lebensjahren ließ Otto nicht nach in
seiner Sorge sür die Einheit, Stärke und Größe unseres Vater-
landes. Er erlebte noch die Freude, daß die Fürsten des Reiches seinen Sohn Otto zum deutschen König und Kaiser wählten. Um Pfingsten 973 starb er nach kurzer Krankheit zu Memleben und wurde zu Magdeburg in der Moritzkirche bestattet. Noch lange bewahrte ihm das Volk ein dankbares Andenken.
X. Don Kaiser Heinrich dem Dritten und dem Vierten.
1. Kaiser Heinrich Iii., der Schwarze.
Hundert Jahre nach Otto dem
Großen war Heinrich lil. Kaiser. Unter seiner Regierung erreichte die Kaisermacht die höchste Blüte und das Deutschereichseine größte Ausdehnung. In Ungarn war der König Peter vertrieben worden. Heinrich unternahm drei Feldzüge in das ferne Land und fetzte den König wieder ein. Aus Dankbarkeit erkannte Peter Heinrich Iii. als seinen Lehnsherrn an. Ta auch Burgund und Italien damals zum Deutschen Reiche gehörten, beherrschte der Kaiser drei Königreiche (Italien, Burgund und Ungarn), sieben deutsche Herzogtümer (Franken, Sachsen, Schwaben, Bayern, Oberund Niederlothringen und Kärnten) und zwei slavische Herzogtümer (Polen und Böhmen).
Besonders lagen dem srommen Kaiser die Angelegenheiten der Kirche am Herzen. Damals waren drei Päpste vorhanden, und der Zucht und Ordnung in der Kirche drohte die größte Gefahr. Darum schickten die
Heinrich Iii.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Berengar Otto Otto Otto Heinrich Heinrich Heinrich_Iii Heinrich Otto Heinrich Heinrich Peter Heinrich Heinrich Peter_Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iii Heinrich
— 40 —
Bußergewande mit bloßen Füßen verlangte er am Schloßtore Einlaß; aber erst am dritten Tage ließ der Papst ihn zu sich kommen. Nach langen Verhandlungen wurde Heinrich vom Banne losgesprochen und kehrte nach Deutschland zurück.
Die abtrünnigen Fürsten erfuhren bald, daß Heinrich vom Banne losgesprochen war; trotzdem beharrten sie aus ihrem Treubruch und wählten zu Forchheim den Herzog Rndols von Schwaben zum deutschen Könige. Heinrich sammelte mit Hilfe der treugebliebenen Bischöse, Fürsten und Städte ein Heer und lieferte dem Gegenkönig eine Schlacht bei Merseburg. Heinrichs Heer wurde in die Flucht geschlagen; aber Rudolf erhielt schwere Wunden, an denen er am Abend des Schlachttages starb. Im Kampfe war ihm die rechte Hand zerhauen worden; sterbend hob er sie empor und sprach: „Das ist die Hand, mit der ich einst Heinrich Treue geschworen habe."
Nach dem Tode des Gegenkönigs gewann Heinrich wieder die volle Königsmacht in Deutschland. Er sammelte ein Heer und zog nach Rom, um den Papst zur Beilegung des Streites zu zwingen. Allein Gregor verweigerte jede Unterhandlung mit dem neuerdings gebannten Könige und entfloh nach Salerno. Hier starb er 1085. Seine letzten Worte waren: „Weil ich die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt habe, sterbe ich in der Verbannung." Der Streit über die Investitur dauerte noch siebenunddreißig Jahre fort.
4. Kaiser Heinrichs Iv. Ausgang.
Außer dem Streite mit dem Papste und den Fürsten hatte Heinrich noch viel Schweres durchzukämpfen. Sein ältester Sohn Kortrad empörte sich gegen ihn; die Empörung wurde jedoch unterdrückt, und der Königssohn starb im Gefängnis. Wenige Jahre darauf empörte sich auch der zweite Sohn, Heinrich. Am Flusse Regen standen sich die Heere des Vaters und des Sohnes gegenüber. Nachdem drei Tage ohne Entscheidung gekämpft worden war, ließen sich die Fürsten, die aus der Seite des Kaisers waren, von dem Sohne zum Treubruche bewegen und fielen von ihrem kaiserlichen Herrn ab. Nun war Heinrich von allen Fürsten des Reiches verlassen, aber die Städte harrten getreulich bei ihm aus. Als der Kaiser zu Koblenz war, kam sein Sohn und bat ihn um Verzeihung. Weinend umarmte ihn der Kaiser und vergab ihm. Aber der junge Heinrich hatte die Reue nur geheuchelt. Durch Hinterlist brachte er seinen Vater auf die Burg Böckelheim im Nahetale in Gefangenschaft und zwang den gramgebeugten Greis, ihm die Reichskrone auszuliefern und der Kaiferwürde zu entsagen. Kaiser Heinrich entkam aus seinem Gefängnisse, und die treugebliebenen Bürger
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Rudolf Rudolf Heinrich_Treue Heinrich Heinrich Heinrich Gregor Gregor Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Forchheim Schwaben Merseburg Deutschland Rom Salerno Burg_Böckelheim
— 56 —
Kirchenoberhaupt, Alexander V. Nunmehr waren drei Päpste vorhanden, und die Verwirrung in der Kirche wurde nur noch größer.
Dazu wurden die Klagen über die Verderbnis in der Kirche immer zahlreicher, immer lauter das Verlangen nach einer Kirchenverbesseruug. Kaiser Sigismund setzte es bei dem Papste Johannes Xxiii. durch, daß er eine allgemeine Kirchenversammlung nach Konstanz berief. Im Herbste 1414 kamen viele hundert Erzbischöfe, Bischöse, Äbte und gelehrte Geistliche aus allen Teilen Europas nach Konstanz. Es kamen aber auch viele weltliche Fürsten und Herren mit großem Gesolge, im ganzen über 20 000 Menschen. Auch Johannes Xxiii. stellte sich ein. Gr hatte vom Kaiser freies Geleit und die Zustimmung erhalten, daß man ihn in Konstanz wie einen wahren und rechten Papst halten werde, und daß er nach Konstanz kommen, dort bleiben und von dort Weggehen könne, wie es ihm beliebe. Allein bald Wurde ausgesprochen, daß um der Einigkeit der Kirche willen alle drei streitenden Päpste abdanken müßten. Da Johannes Xxiii. davon nichts wissen wollte, entfloh er, als Jäger verkleidet, aus Konstanz, zuerst nach Schasshausen, dann nach Freiburg. Hier nahm man ihn fest; er wurde nach Konstanz zurückgebracht und in dem Schlosse Gottlieben eingekerkert, darauf der päpstlichen Würde entsetzt und noch längere Zeit in Mannheim*) gefangen gehalten. Der rechtmäßige Papst Gregor Xii. dankte freiwillig ab, und um den französischen Papst kümmerte man sich nicht weiter. Es wurde ein neues Kirchenoberhaupt gewählt, Martin V., der in der ganzen Kirche anerkannt wurde. Das Konzil erließ eine große Zahl von Verordnungen, durch welche Mißbräuche abgestellt und das ganze Kirchenwesen verbessert werden sollten.
__ Im Jahre 1431 wurde abermals ein Konzil zu Basel eröffnet. Aber unter den versammelten Geistlichen brach Uneinigkeit aus, und das Konzil hörte aus, ohne etwas zustande gebracht zu haben.
3. Johannes Hns.
* 3luf dem Konzil zu Konstanz kam auch die Angelegenheit des Johannes Hus zur Verhandlung. Johannes Hus war Professor an der Universität zu Prag. Diese Universität wurde von mehr als 6000 Studierenden besucht. Die meisten Studierenden und die besten und berühmtesten Lehrer waren Deutsche. Die Deutschen standen darum zu Prag in ganz besonderem Ansehen. Darüber waren viele Böhmen sehr erbittert und den Deutschen aufsässig. Zu den ärgsten Feinden der Deutschen
*) Nach anderen Berichten in Heidelberg.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]