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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 203

1902 - Karlsruhe : Lang
203 die spanischen Besitzungen in Italien, Neapel, Mailand und die Insel Sardinien, ferner die spanischen Niederlande (Belgien) und die Festungen Kehl, Breisach und Freiburg im Breisgau, welche die Franzosen seit dem Jahre 1685 besaßen. Die Engländer behielten die starke Festung Gibraltar, die sie während des Krieges erobert hatten. Die Kurfürsten von Bayern und von Köln, die mit Ludwig Xiv. verbündet und darum in die Reichsacht erklärt worden waren, wurden in ihre Länder wieder eingesetzt.*) Viii. Die Lrirlrenkriege. 1. Belagerung von Wien. 1683. Nachdem die Türken (1453) Konstantinopel erobert hatten, dehnten sie im Lause der folgenden hundert Jahre ihre Macht über die ganze Balkanhalbinsel, die Länder an der untern Donau und fast über ganz Ungarn aus. Auch nach Österreich und Steiermark machten sie häufig Raubzüge, verheerten das Land und schleppten die wehrlosen Einwohner in die Sklaverei. Wien wurde von ihnen im Jahre 1529 belagert, jedoch durch die tapfere Verteidigung des Grasen Salm gerettet. Um das Jahr 1600 geboten türkische Statthalter zu Raab, Komorn, Ofen. König Ludwig Xiy. von Frankreich hetzte den Sultan zum Kriege gegen Österreich, damit er um so leichter seinen Länderraub an Deutschlands Westgrenze vollbringen konnte. Im Jahre 1683 brach der Großvezier Kara Mustapha mit einem Heere von 200000 Mann in Niederösterreich ein und belagerte Wien. Die Kaiserstadt wurde nur von 20 000 Streitern, Soldaten, Studenten der Universität und Bürgern unter dem Befehle des Grafen Rüdiger von Starhemberg verteidigt. Sechzig Tage dauerte die Belagerung, achtzehn Sturmangriffe wurden von den Türken gemacht, aber der Heldenmut der Verteidiger vereitelte alle Anstrengungen des übermächtigen Feindes. Ein deutsches Heer von 60000 Mann unter dem Oberbefehle des Herzogs Karl von Lothringen rückte zum Entsätze *) Ludwig Xiv. überlebte den spanischen Erbfolgekrieg nur um ein Jahr. In seiner Familie war es in letzter Zeit immer einsamer um ihn geworden. Leinen Sohn und seinen Enkel hatte der Tod ihm schon entrissen. Im Jahre 1715 starb Ludwig, verlasseu von der Liebe des Volkes, das er durch die vielen Kriege und seine Prachtliebe arm gemacht hatte. Lo sehr waren alle Bande der Ehrfurcht gelockert, daß das Volk den Sarg des Königs bei seiner Überführung nach St. Tems mit Fluch- und Schimpf-worten begleitete, ihn mit L-chmutz und Steinen bewarf. In ganz Frankreich wurde die Nachricht von dem Tode des Despoten wie eine Erlösung aus langer Knechtschaft mit Jubel begrüßt. Ludwig hinterließ eine ■Schuldenlast von über zwei Milliarden, einen sittenlosen Hofadel, einen verarmten Bürger- und Bauernstand. Und sein Nachfolger Ludwig Xv. überbot seinen Vorgänger an Verschwendung und Sittenlosigkeit.

2. Die Weltgeschichte - S. 149

1835 - Mainz : Kupferberg
Eroberungskriege Ludw»g' s Xiv. 149 Wahrend der Kaiser die Türken, die unter ihrem Groß-n.c.t. wessir Achmet Kiuprili in Ungarn eingefallen waren, und 1663. schon bei Barkan gesiegt halten, durch Montecuculi zurücktreiben laßt (sein Sieg bei St. Gotthard am Raab), 1664: fangt der Reichstag zu Regensburg an beständig zu werden, und einzelne Reichsstande bemächtigen sich verschiedener Städte. Ludwig Xiv. beginnt seine Eroberungskriege: ») Gegen die spanischen Niederlande (unter Karl 1667. Ii. von Spanien), bis zum Frieden zu Aachen durch die Tripleallianz 1668: die Eroberungen bis auf zwölf Festungen zurück. 6) Gegen die Republik Hollaud, nachdem er den 1672. König von England, Karl Ii., sowie mehre deutsche Reichs- stande (Münster, Köln) gewonnen. Der Herzog Karl Iv. von Lothringen wird vertrieben, Amsterdam bedroht; aber der Admiral de Ruyter und Prinz Wilhelm Iii. von Oranien, Statthalter von Seeland und Holland, retten. Brandenburg und der Kaiser schließen sich an; doch der große Churfürst sieht sich bei seinem Feldzuge mit Montecuculi getäuscht, schließt Frieden zu Vossem (seine westphälischen Länder 1673. zurück). Nachdem Ludwig noch Maastricht erobert, und von Montecuculi alsbald hart bedrängt wird, schließen die General- staaten ein Bündniß mit Spanien, und Frieden mit England, Münster und Köln. . 1674. c) Gegen den Kaiser und das Reich mit ihren Verbündeten 1674 — 1679, Frieden zu Nimwegen. Der Prinz Comle wird in Brabant don Wilhelm Iii. Don Oranien bei Senef geschlagen. Turemie plündert im Elsaß, findet aber, nach seinen drei blutigert unentschiedenen Treffen, bei Ensisheim, Mühlhausen und Colmar, während der Chur- geht Philipp Iv. den pyrenäischen Frieden ein, wodurch Ludwig Hous- sillon und einen Theil seiner niederländischen Eroberungen behielt, und zugleich sich mit Maria Theresia, der Tochter Philipps, nachdem sie aller Erbfolge in der spanischen Monarchie entsagt, vermahlte; England «.unter dem Rump-Parlament) gewann Dünkirchen und Jamaika.

3. Die Weltgeschichte - S. 150

1835 - Mainz : Kupferberg
150 Frieden zu Nimwegen. Reunioiiskaminern. n.c.g.fürst die unter Wrang el in seine Mark eingebrochenen 1675. Schweden bei Fehr bell in aufreibt, bei Sasbach (Oppen- heim) seinen Tod, und seine Armee wird bei Altenheim ge- schlagen. — Die Schweden verlieren durch den mit dem Chur- fürst verbundenen König Christian V. von Dänemark immer 1676. mehr Besitzungen, wahrend Ruyter in der Schlacht bei Messina fällt. In den Niederlanden siegen die Franzosen (der Marschall von Luremburg), und treiben im Breisgau und den Saar- gegenden ihre Verwüstungen. Endlich, nach wiederholten 1678. Unterhandlungen, Frieden zu Nimwegen mit Holland, welches nichts verliert, dann ‘ mit Spanien (verliert die 1679. Fr«-mche Comte und zwölf niederländische Festungen), mit dem Kaiser und Reiche (tritt Freiburg gegen Philippsburg ab); und zwischen Frankreich, Schweden und dem Churfürstcn zu 8t. Germain en Faye (er behält nur seine Eroberungen auf der rechten Oder) rc. Ludwig, der schon 1673 die zehn Reichsstädte im Elsaß 1680. sich unterworfen, errichtet Reunionskammern zu Metz, Breisach, Tom-Hai und Besançon, nimmt Straßburg und Luremburg, während der Kaiser von den Türken bedroht wird. Die unter dem Grafen Emmerich von Tökeli empörten Ungarn unterwerfen sich den Türken (Muhamed Iv.), und diese, von den Franzosen aufgereizt, dringen unter dem Groß- 1683.wessir Cara Mustapha gegen Wien hin (Rüdiger von Stahremberg in der belagerten Stadt), werden aber von dem Könige von Polen Sobieöki und dem Herzoge Karl V. von Lothringen mit Reichstruppen zurückgeschlagcn; später 1687 ihre Niederlage bei Mohacz; Ungarn — österreichisches Erbreich, Joseph als Erbkönig gekrönt. 1685. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig; Verfolgung der Protestanten in Frankreich (Dragoner-Bekeh- rungen). Auswanderungen der Rcfugies, besonders nach Brandenburg zu dem großen Churfürstcn. 1688. 3) Abermals gegen den Kaiser und das Reich, 1688 bis 1697, Frieden zu Ryswick. Nach den empö- renden Grausamkeiten der Franzosen (Louvois) in Franken,

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 364

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
3t>4 Neunter Zeitraum. ' Fürsten / dem das öffentliche Wohl ernstlich am Herzen lag. Sein Sohn u;58 Leopold I ward sein Nachfolger. Bei nur mittelmäßi- — gen Gaben war er den schlauen Umtrieben des französischen Cabi- nets nicht gewachsen, und besaß nicht genug kriegerischen Muth, 7 um den Türken mit Nachdruck entgegen zu kämpfen; seine lange Regierung umfaßt viele, nur selten mit Glück geführte Kriege. Bei seiner Erwählung zu Frankfurt brachte der Cardinal Maza rin einen Rheinbund zu Stande, zu welchem Frankreich, Schweden, Mainz, Köln, Pfalz-Neuburg, Hessen- Kassel und die drei Hcrzöge von Braunschweig-Lüneburg gehör- ten, angeblich zur Aufrechthaltung des westfälischen Friedens, den z. Durch den Friedensschluß zu Oliva beendete Leopold einen von sei- Mai nem Vater hinterlaffenen Krieg mit Schweden, worin dieses zu 1660 dem unbestrittenen Besitze von Lief- und Esthland, so wie der Insel Oe sel gelangte, der Kaiser aber keinen Gewinn davon trug. Weder ehrenvoll noch vortheilhaft war ferner das Ergebniß eines Kriegs mit den Türken, in welchen sich Leopold verwickelte, 1662 da er Johann Kemeny unterstützte, als man denselben zum Fürsten von Siebenbürgen wählte, während die Pforte Michael Abaffi mit dieser Würde bekleiden wollte. Der unternehmende Großvezier Achmet Kiupruli drang in Ungarn ein, eroberte 1663 die Festung Neuhäusel, streifte bis Mähren, worauf sich der Kaiser von Wien nach Regensburg begab. Indessen erfocht sein tapferer Feldherr Montecuculi, unterstützt von 6,000 Mann Franzosen unter Coligny und Feuillade, einen glänzenden Sieg den i, über die Türken bei St. Gotthard an der Raab. Ohne den- Aug. selben zu verfolgen schloß Leopold einen 20jährigen Waffenstille- *664 stand, trat Großwaradein und Neuhäusel an die Pforte ab und Abaffi gelangte zum Fürstenthum Siebenbürgen. Mißtrauen ge- gen die französischen Hülfstruppen und die ungarischen Magnaten dm s. führte diesen Vertrag herbei. Der Reichstag, sonst nur bei Aug. außerordentlichen Gelegenheiten berufen, wurde seit 1663 zu Re- gensburg permanent und blieb es bis zur Auflösung des deutschen Reichs 1806. Frankreichs feststehender Plan, sich der Niederlande zu bemäch» 1667 Ligen, hatte bereits einen Angriff auf selbige veranlaßt. Durch die Tripleallianz zwischen England, Schweden und den Niederlanden vermochte Ludwig Xlv. zu einem Frieden zu den 2. Aachen, worin er zwar die bereits eroberte Fcanche-Comts an Mai Spanien zurück gab, allein zw ö lf Festungen, worunter Lille, Charleroi und Douay die wichtigsten, blieben in seiner 1672 Hand. Vier Jahre darauf richtete der eroberungssüchtige Ludwig seine Waffen gegen die Holländer und vertrieb zugleich den Herzog Ka rl 1^. von Lothringen aus seinemlande. Fried- rich Wilhelm, der Churfürst von Brandenburg, rüstete ein Heer

5. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 58

1909 - Leipzig : Hirt
58 Zweite Periode der Neuzeit. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 94. 1679. mute er 1679 nach dem Willen Ludwigsxiv. den Schweden ihre deutschen Besitzungen zurckgeben.*) Dazu war eine andere Krnkung gekommen: der Kaiser hatte die erledigten schleichen Frstentmer Brieg, Liegnitz und Wohlau, auf die Brandenburg Erbansprche zustanden ( 88, 2), fr sterreich eingezogen. 2. Straburg. Es war somit kein Wunder, da dem grollenden Kurfrsten die Lust verging, fr Kaiser und Reich einzutreten, und er ruhig zusah, wie der Franzosenknig die Schwche des Reiches benutzte, um unter dem Namen Reunionen neue Erwerbungen" zu machen. Um einen Rechtsvorwand zu haben, lie nmlich Ludwig Xiv. untersuchen, welche Landesteile frher zu den im Westflischen Frieden an Frankreich abgetretenen Gebieten gehrt htten, und nahm auf Grund dieser Untersuchungen die elsssischen reichsunmittelbaren Städte und andere Gebiete einfach weg. Die bedeutendste und fr das Reich wichtigste dieser Besitzungen war die Reichsstadt Strabrg, die durch ein starkes 1681. franzsisches Heer unter Louvois 1681 zur bergabe gezwungen wurde. Der Kaiser und der Reichstag (in ?) uerten ihre Entrstung nur in Worten.**) 3. Wien. Als sich aber die Trken, von Lndwig Xiv. ermuntert und von aufstndischen Ungarn untersttzt, in Bewegung setzten, um mit einem Hauptschlage die habsburgische Macht zu vernichten, zgerte Kur-frst Friedrich Wilhelm nicht, dem Kaiser seine Hilfe anzubieten man wies in Wien das Anerbieten dankend zurck. Das vom Kaiser verlassene, von mehr als 200000 Trken belagerte Wien wre trotz heldenmtiger Verteidigung unter Rdiger von Starhemberg verloren gewesen, wenn nicht der Herzog Karl von Lothringen, der sterreichischer General war, und andere deutsche Fürsten, denen sich der Polenknig Johann Sobieski mit seinen Truppen anschlo, ein Entsatzheer herbeigefhrt 1683. und die Trken vor den Mauern von Wien 1683 in die Flucht geschlagen htten. Von da an behielten die sterreicher, untersttzt von Brandenburgern und anderen Reichstruppen, die Oberhand gegen die Trken und gewannen den grten Teil von Ungarn zurck. Unter den Fhrern ragt Prinz Eugen vonsavoyen hervor, sterreichs grter Feldherr, den Ludwig Xiv. verschmht hatte. 4. Das Edikt von Potsdam. Der franzsische Selbstherrscher er-trug es nicht, da ein Teil seiner Untertanen ein anderes Glaubens-bekenntnis hatte als er. Als Lockungen und Gewaltmaregeln (Dra- 1685. gonaden") nichts fruchteten, hob er 1685 das Edikt von Nantes aus. *) Auf eine Denkmnze lie er die lateinischen Worte Vergils prgen: Einst wird uns ein Rcher erstehen aus unserer Asche." **) Karl V. hatte anders gedacht: Wenn der Türke vor Wien stnde und der Franzose vor Straburg, ich wrde zuerst dem bedrohten Straburg beispringen."

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 366

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
366 Neunter Zeitraum. 1680 Krieg fortzusetzen. Auf den Rach eines gewissen Roland de Revaulx, Mitglied des Parlaments zu Metz, ergriff man je- nen im Nimweger Friedensschlüsse gebrauchten Ausdruck von den an Frankreich abgetretenen Ortschaften nebst allen Dependen- zen. Vier errichtete Neunionskammern, in Metz, Dornick, Breisach und Besançon, folgerten aus ehemaligen, uralten Lander- verbindunqen, daß ganz Zweibrücken, Saarbrück, Veldenz, Spon- heim, Mümpelgard, Lauterburg, Germersheim u. m. a., so wie auch Straß bürg, dem Könige von Frankreich gehörten, und ei- 1681 iie gewaltsame Besitzergreifung vollführte diesen willkührlichen Spruch. Zur Erörterung der darüber erhobenen Beschwerden versam- melte sich ein Congreß zu Frankfurt. Zum erstenmale bedienten sich hier die französischen Abgeordneten statt der bei diplomatischen Verhandlungen zeither üblichen lateinischen der französischen Sprache, und schlugen die Einwendungen in-Nov. fot- Deutschen mit der Erklärung nieder, das sey der Wille ihres 1682 Königs. Dieser Eongreß löste sich' obne allen Erfolg wieder auf. Ludwig durfte Deutschlands Oberhaupte jetzt gerade so übermüthig Holm sprechen, weil ein neuer Türkcnkrieg, von ihm selbst ange- schürt, ausbrach. Mit Unmutb ertrugen die Ungarn schon lang l den Druck des deutschen Kaisers und schritten zum offenbaren Aufrubr, als sie in dem Grafen Emmerich von Töckely ei nen entschlossenen Anführer fanden, 1078. Gegen einen jahrlk- 1cs2 chen Tribut von 4o,ooo Zechknen erkannte ihn der Sultan Ma- homed Iv. als König von Ungarn an und schickte ihm unter dem Großvezker Kara Must apha ein Hülfsheer von 200,00« Man.» ltlsj fle3?n den Kaiser. Schrecken verbreitend rückte dieses vor Wien. Der Kaiser flüchtete mit dem Hofe nach Linz; der Herzog Karl von Lothringen warf in Eile l2,ooo Mann nach Wien und der Graf Rüdiger von Stahrenberg übernahm dessen Vertheidi- gung. Zwei Monden schwebte die bange Stadt in der martern- den Furcht trotz der tapfersten Gegenwehr endlich doch eine Beute der türkischen Barbaren zu fallen. Nur noch fünf Tage hatte ii«, 12. sie sich halten können, da erschien der König von Polen, Johann Sobieskn, mit ihm der Cburfürst von Sachsen, Johann Georg Iii., der Churfürft von Baiern, mehrere Reichsfürsten an der Svitze ihrer Truppen, und griffen vereint das gelagerte Heer der Türken an. Ein betäubender Schrecken kam über dieselben; sie flohen in verwirrter Eile und unermeßliche Beute siel in die Hände der Sieger. Gleichwohl verflossen l 0 Jahre bis zur Wie- derherstellung des Friedens, obschon Eugen und Karl von Lothringen des Kaisers Waffen siegen machten. Abaffi, der Fürst von Siebenbürgen, unterwarf sich Leopold I. als Va- sall den 27. Oct. 1087-, desgleichen entsagten die Ungarn auf dem Reichstage zu Preßburg, den 31. Oct. 1087, ihrer Wahl- gerechtigkeit und wurden ein Erb re ich der Oestreichizchen Mon-

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 375

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Deutschland vom Ulrechter Frieden u. s. w. 375 die Zukunft versprach nichts Günstigeres, darum beauftragte ihn Karl Vi. endlich für den Frieden zu unterhandeln. Eugen und Villars eröffneten die Verhandlungen zu Rasta dt, beendigten d-„ 27. nach vier Monaten die Präliminarien, welche zu Baden im Aar- 9fco- gau durch die Unterzeichnung die Kraft eines Friedensschlusses er- hielten. Die Grundlagen des westphälischen, nimweger und ryß- wicker Friedens waren beibehalten worden; demnach gab Frankreich Kehl, Freiburg, Alt-Breisach zurück, behielt aber Landau; willigte 1 in Oestreichs Besitznahme der spanischen Niederlande, und geneh- migte, daß Neapel, Mailand und Sardinien nebst den spanischen Platzen auf der Küste von Toscana selbigem verblieben; die über die Churfürsten von Baiern und Köln verhängte Reichs- acht sollte aufgehoben und ihre vollständige Wiederherstellung in ihre vorigen Würden, Rechte und Lander ausgesprochen werden. Hiermit ward der langwierige und verheerende spanische Erb- folgekrieg beendigt, in welchem Italien, Deutschland, Spanien, vornehmlich aber die Niederlande unter dem eisernen Fußtritte des Krieges verkümmerten und zahllose Menschen aus einem blühen- den Wohlstände an den Bettelstab gebracht wurden. Zwischen dem Kaiser und Spanien war kein Friede geschlossen worden; Frankreich erlangte, obschon nach schweren Opfern und durch die Gunst der Umstände, das vorgesteckte Ziel, denn ein Bourbon saß nun auf dem Throne von Spanien. §. 64. Deutschland vom Utrechter Frieden bis zum Beginn deö östreichischen Erbfolgekri cgs. Während das südliche Deutschland unter den Stürmen des Krieges erbebte, berührte der nordische Krieg, durch den Chur- fürsten von Sachsen und König von Polen, Friedrich August I., (als König, August Ii.,) den Czar von Rußland, Peter den Großen und den König von Dänemark, Friedrich Iv., gegen den König von Schweden, Karl Xii., unternommen, die nördli- chen deutschen Länder, so daß von der Düna bis an den Manzanares, vom Sund und von der Schelde bis an den Golf von Neapel das Ge- räusch der Waffen ertönte. Karl Vi. wurde durch den baldigen Tod Ludwigs Xiv. von einem gefährlichen Nachbar befreit, dessen Verschlagenheit er auf keine Weise gewachsen gewesen wäre; gleichwohl mußte er, 171$ trotz seiner Liebe zum Frieden und zur Ruhe, wiederholt zum Schwerte greisen. Der Sultan Ach met Iii. entriß, von dem kriegslustigen Großvezier Kumurdgi-Ali aufgemuntert, den Venetianern alle in Morea ihnen gehörige Plätze, besetzte diese Halbinsel und ließ sodann m*

8. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 190

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
190 2. Die Türkenkriege Österreichs. 1716. Prinz Eugen schlägt die Türken in der Sckilacht bei Peterwardein und 1717 bei Belgrad. („Prinz Eugen, der edle Ritter" —.) 1718. Der für Österreich günstige Friede von Passarowitz wird geschlossen. 1736—1739. Der Kaiser unternimmt in Gemeinschaft mit Rußland einen ungünstigen Krieg gegen die Türken: im Frieden zu Belgrad müssen alle Eroberungen herausgegeben werden. 1740. Karl Vi. sucht durch Verträge mit den europäischen Regierungen die Nachfolge seiner einzigen Tochter Maria Theresia in Österreich zu sichern. (Pragmatische Sanktion.) Zweiter Abschnitt. Kaiser, Reich und Bürgertum nach dem 30jährigen Kriege. Lage des Die Verträge von Osnabrück und Münster hatten Deutschland den Neiches.^nge ersehnten Frieden gegeben, aber Land und Volk zeigten allenthalben die traurigen Folgen einer dreißigjährigen Erschütterung. Ganze Landschaften, die blühendsten zumal, lagen in beispielloser Verwüstung, waren entweder von ihren Bewohnern verlassen oder so tief verfallen,' daß die Sorge und Arbeit mehr als eines Menschenalters nötig war,' auch nur die groben Spuren der Zerstörung zu verwischen. Der einst so mächtige Aufschwung des städtischen Lebens war gebrochen; Industrie, Handel und Schiffahrt hatten ihre alten Sitze für lange Zeit, zum Teil für immer, verlassen; die Macht der Hansa, schon im vorangegangenen Jahrhundert tief erschüttert, war nun vollends zu Ende gegangen; ihre ehemalige Weltftellnng war teils den mächtig aufstrebenden Nachbarstaaten, teils den von Deutschland losgerissenen Gebieten anheimgefallen. Das alte Reich selber, durch alle Wechselfälle früherer Jahrhunderte in feinem Umfange nicht wesentlich beschränkt, hatte jetzt die ersten großen und bleibenden Verluste an Land und Leuten aufzuzählen. Denn nicht nur die Abfälle alter Zeiten wie die Schweizer Eidgenossenschaft erlangten damals ihre rechtliche Anerkennung, nicht nur die lothringischen Bistümer wurden aus einem bestrittenen Besitze ein rechtmäßiges Eigentum des westlichen Nachbarn; es ward zugleich die fremde Oberherrlichkeit im Elsaß, in Pommern, in Bremen und Verden anerkannt, und — fast die schmerzlichste von allen Einbußen — der kostbare Besitz der burgundischen Niederlande war teils in fremde Hand geraten, teils in die Bahnen einer auf deutsche Kosten aufblühenden Sonderentwicklung hineingedrängt worden. Mit der Herrschaft

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 165

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 147. Frankreich u. Deutschland vom Nymweger bis zum Ryswiker Frieden. 165 Einfall in die Mark, aber der groe Kursrst erfocht den 18. Juni d. I. 1675 der die Schweden einen groen Sieg bei Fehrbellin (im Ost-Havelland). Als sodaun Turenne bei Sabach (während des Recognoscirens von einer Kugel getroffen) fiel, Wilhelm von Oranien sich in den Niederlan-den behauptete und nun auch England wieder auf Hollands Seite trat, Frankreich aber sehr erschpft war, so lie sich Ludwig Va zum Brieden 1678 von Nymwegen herbei, in welchem Holland nichts verlor, Frankreich aber von Spanien die Franchecomte nebst vierzehn festen Pltzen, und im fol-genden Jahre 1679 vom deutschen Reiche Freiburg und Hningen erhielt. Kap. 147. Frankreich und Deutschland vom Nymweger bis zum Ryswiker Frieden. (1.) Zn der sicheren Berechnung, da seine bisherigen Gegner ihm nicht wieder entgegentreten wrden, fuhr Ludwig Xiv. in seinen Vergrerungsplanen fort. Er errichtete an vier Orten sogenannte Reunionskammern, die nachforschen muten, welche Orte und Landschaften in frheren Zeiten von denjenigen Lndern abhngig gewesen, die seit dem westflischen Frie-den an Frankreich abgetreten worden waren, und machte auf diese ebenfalls Anspruch, ohne sich daran zu kehren, da dieselben lngst durch Vertrge und Friedensschlsse in das rechtliche Eigenthum ihrer jetzigen Besitzer bergegrt-gen waren. Ohne auf Proteste zu achten, lie er diese Lnder und Herrschaften sogleich besetzen, ja er nahm sogar wider alles Vlkerrecht mitten im Frieden durch den Verrath des Frstbischofs Egon von Frstenberg die Reichsstadt Straburg, des deutschen Reiches Schutzwehr gegen Westen, 1681 w eg, und so traurig sah es um die deutsche Macht aus, da der Kaiser sich genthigt sah, ihm in einem Waffenstillstand den Raub zu lassen, weil ihn im Osten die Trken bedrngten. Es waren nmlich 200,000 Trken in Deutschland eingebrochen und drohten es zu verschlingen. Seit Solimans Ii. Tod (1566) war zwar das trkische Reich durch die Weichlichkeit seiner Seraildespoten, die ein Spiel der Janitscharen (Leibgarden) wa-reit, und nach dem Verlust ihrer Seemacht durch die Niederlage bei Lepanto 1571, die sie gegen Juan d'austria erlitten (f. Kap. 136, 2), in Verfall gerathen. Aber die Kriege und Jntriguen Ludwig's Xiv. gegen das Habsburgische Haus veranlaten die Trken wieder zum Vordringen. Obgleich Oesterreich sie 1664 zu einem zwanzigjhrigen Wasfenstill-stan d genthigt hatte, so lieen sie sich doch durch den Aufstand des Gra-fen Tkly in Ungarn (der dieses Land unter die Hoheit des Sultans Mahmud Iv. stellte) und durch die geheime Anstiftung Ludwig's Xiv. zu dem Einfall in Oesterreich reizen. Schon wurde Wien von den Trken 1683 belagert und schien verloren; doch die stndhafte Verteidigung Rdigers von Stahremberg und seiner kleinen, aber tapfern Brgerschaar, sowie das unverhoffte Eintreffen des edlen Polenknigs Johann Sobtesktj und der Kurfrsten Max Emmanuel von Bayern und Georg Iii. von Sach-fen rettete die Stadt. Dieser trkische Krieg dauerte aber noch sechszehn Jahre fort. Whrend des-selben befreite Karl von Lothringen durch den Sieg bei Mohacz 1687 Ungarn von dem Joche der Trken, so da es fr immer als ein Erbreich dem fter-

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 24

1861 - Freiburg : Herder
24 Geschichte der neueren Zeit. Passaucr ständen zum Abschlüsse, demzufolge der Landgraf von Hessen freige- Aug"i552! ^ssen wurde und man sich gegenseitig Frieden, freien und ruhigen Ge- brauch aller Rechte, Länder, Gerichtsbarkeiten und Religionsübungen zusicherte; dieser Vergleich sollte bis zur endlichen Vereinbarung be- stehen und auch dann gütig sein, wenn man sich wegen der Religion nicht sollte vereinigen können. 8 61. Moritz verkündigte bei seinem Aufbruche gegen den Kaiser, daß er „die alte Freiheit der deutschen Stände wieder Herstellen wolle, welche von dem Kaiser mit erblicher, unerträglicher und viehischer Knecht- schaft" bedroht sei. Gleichzeitig nahm der französische König Hein- rich Ii. die Bisthümer Metz, To ul und Verdun ein und besetzte diese Festungen, von denen Metz seitdem der Stützpunkt für die fran- zösischen Operationen gegen Mitteldeutschland ist; auch auf Straß- burg war es abgesehen, der deutsche Sinn seiner Bürger vereitelte aber für diesmal die Anschläge des französischen Königs, der in einer Proklamation die Deutschen seiner Uneigcnnützigkeit und Achtung ver- sicherte und hoch betheuerte, daß er nur für die deutsche Freiheit gegen den Kaiser eintrete. Gegen diesen hatte er auch einen Bund mit Sultan Solpman geschloßen und eine französisch-türkische Flotte erschien vor Neapel, mußte sich jedoch mit Verwüstungen an den Küsten begnügen. Reichskrieg gegen die Franzosen und Türken (1553). § 62. Nach dem Paffauer Vertrage vermochte der Kaiser doch so viel in Deutschland, daß er einige Unterstützung zu einem Feldzuge gegen die Franzosen erhielt und Moritz mit einem Heere gegen die ^/553" Türken nach Ungarn zog. Im Herbste noch brach Karl V. nach Am 4. No- Lothringen auf, schlug die Franzosen in einem Treffen, konnte aber vember. Metz trotz aller Anstrengung nicht erobern, denn der Herzog von Guise vertheidigte die Stadt trefflich und die schlechte Witterung unter- stützte ihn so nachdrücklich, daß der Kaiser im December nach großem Verluste abziehen mußte. Auch Moritz kehrte aus Ungarn zurück, ohne etwas Erhebliches ausgerichtet zu haben. K 63. Der Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulm- bach, ein armer, aber kriegerischer Fürst, der mit Moritzen gegen den schmalkaldischen Bund gefochten und hierauf den Ueberfall gegen den Kaiser hatte ausführen helfen, leistete letzterem große Dienste in dem miß- lungenen französischen Feldzuge. Nach demselben behielt er seine Lands- knechte und Reisigen bei einander und begann einen Raubkrieg gegen die Hochstifte von Trier, Würzburg und Bamberg, wandte sich hierauf, als sich ein großer Bund in Süddeutschland gegen ihn bildete, nach Niedersachsen, brandschatzte ohne Unterschied katho- lische und protestantische Stände und verheerte ihr Gebiet. Endlich Äic lothringischen Festungen den Franzosen ausgeliesert. Tod des Äursürsien Moritz (11. Juli 1553).
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