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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 230

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
230 Musselin-Fabriken. In der Nähe erinnert das Dorf Nimrud an die assyrische Weltstadt Ninive, und Erbil an Alexanders Sieg bei Arbela. Man hat bei Mossul Nachgrabungen veranstaltet, und viele Denkmäler assyrischer Bau- kunst rc. gefunden. Im Tiefland liegt Bagdad zu beiden Seiten des Tigris, die Residenz des berühmten Chalifen Harun al Raschid (100,000 ($.). Basra oder Bassora (Balsora) am Schat el Arab, 12 Stunden vom per- sischen Meerbusen, in ungesunder Gegend gelegen, ist die bedeutendste Handels- stadt des ganzen Landes; die Seeschiffe gelangen bis zu ihr. Südlich von Bagdad liegen am Euphrat die Ruinen von Babylon; vom babylonischen Thurm steht noch ein Stück von 3 Absätzen. 4. Syrien, von welchem schon oben § 77, V. die Rede war, hat eine sehr gemischte Bevölkerung von Muhamedanern, Christen, Juden, Maroniten, Drusen und Kurden (S. 226). Der ehemalige Hauptort Antiochia, jetzt Antakijeh, ist eine kleine dürftige Stadt. Bedeutender ist Haleb (Aleppo), 80,000 E., durch seine Fabriken und seinen Handel mit persischen, türkischen und indi- schen Waaren; sein Hafenplatz ist Alexandrette (Skanderum). Zwischen Aleppo und Damaskus liegen 2 sehr gewerbreiche Städte, Hamah und Höms. Ohne Zweifel ist Damaskus (120,000 E.) die wichtigste Stadt Syriens; sie war die Residenz des Sultans Saladin, und liegt in einer von Steppenflüssen wohl bewässerten, blühenden Gegend, 60 Stunden von Jerusalem. Obst- und namentlich Aprikosenbäume, Platanen, Palmen, Cy- pressen und Weinpflanzungen zeichnen „das Auge des Orients" aus. Die Stadt, deren Säbelklingen sehr berühmt sind, ist der Sammelplatz der Kara- wanen nach Mekka. In der Wüste liegen die Ruinen von Thadmor oder Palmyra, welches Salomon erbaute und zur Zeit des Kaisers Aurelian Zenobia beherrschte. Auch beim Dorfe Baalbeck sind großartige Ruinen eines Sonnentempels. An der Straße von Damaskus nach Tripoli liegt der kleine Rest jenes berühmten Cedernhains, welcher das Bauholz zum Tempel von Jerusalem lieferte; er zählt nicht 100 Stämme mehr. Die Westküste von Syrien, wo die bedeutendsten Handels- und Hafenplätze der alten Phönizier lagen, versandet immer mehr, Sidon und Tyrus sind sehr herabgekommene Orte und stehen gegenwärtig Tripoli und Beirut nach. Die südlichste Stadt ist Acka (Ptolemais oder St. Jean d'akre), welches von den Kreuzfahrern unter Richard Löwenherz, Philipp August von Frankreich und Herzog Leopold von Oesterreich 1191 erobert und 1799 von Napoleon belagert wurde. § 93. Palästina*). Palästina hießen Griechen und Römer das Land, welches für die Christenwelt durch die Geburt unsers Erlösers ewig denkwürdig geworden ist. Es hieß ursprünglich Kanaan, später das Land der Hebräer, das ge- lobte oder verheißene Land, das jüdische Land, Israel. Es mag einen Flächen- *) Vergl. ckn 3. 188 und 195.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 208

1861 - Münster : Coppenrath
208 küßten. Die Heerführer faßten mich bei den Händen und Fü- ßen, die übrigen Obristen mit ihren Regimentern riefen mir zu: „Unser braver König!" Heute Morgen kam der Kurfürst von Sachsen nebst dem Herzoge von Lothringen zu mir. End- lich kam auch der wienerische Statthalter, Graf Starhemberg, mit vielem Volke hohen und niedrigen Standes mir entgegen. Jeder hat mich geherzt, geküßt und seinen Erlöser genannt. Auf der Straße erhob sich ein Zubelgeschrei: „Es lebe der König!" Als ich nach der Tafel wieder hinaus in's Lager ritt, begleitete mich das Volk mit aufgehobenen Händen bis zum Thore hinaus. Für den uns gesandten, so vortrefflichen Sieg sei dem Höchsten Lob, Preis und Dank gesagt in Ewigkeit!" Ganz Europa nahm warmen Antheil an der Rettung Wiens; nur Ludwig Xiv. war sehr bestürzt, und keiner seiner Minister hatte es wagen wollen, ihm die Nachricht zu überbringen. Der Türkenkrieg war indeß mit jener Niederlage nicht be- endigt, sondern dauerte noch fünfzehn Jahre fort. Der Kaiser blieb Sieger. Kara Mustapha wurde auf der Flucht bei Barkan eingeholt und abermals geschlagen. Eine noch größere Nieder- lage erlitt er bei Gran. Wegen dieser Niederlage wurde der Großwesir auf Befehl des Sultans bei Belgrad erdrosselt. Im Sommer des folgenden Jahres, 1684, entriß der Herzog von Lothringen auch Wissegrad, Waizen und Pesth, und im August 1685 Neuhäusel den Türken. Noch glänzender war der Feld- zug von 1686. Am 2. September wurde Ofen, nachdem es 145 Jahre unter der türkischen Herrschaft geschmachtet, erstürmt, und Ungarn war wieder gewonnen. Die Siege der kaiserlichen Waffen stellten hier allmälig auch die innere Ordnung her. Der im Jahre 1687 zu Preßburg gehaltene Landtag bestätigte in einem Neichsdekrete feierlich die Erbfolge des Hauses Oe- sterreich in männlicher Linie auf den Thron Ungarns, und Leopold's ältester Sohn, Erzherzog Joseph I., wurde sogleich als erblicher Thronfolger von Ungarn gekrönt. Bald auch sagten

3. Abt. 2 - S. 617

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung. 617 chen, Serbier oder Raitzen, Zigeuner und Juden. Außer letzteren beiden sind die E. theils Römische Katholiken, theils P rotestanten (Lutheraner u. Reformirte) ; auch die Zahl der Grie- chen, Armenier und Unitarier oder Socinianer ist nicht ge- ring. In Hinsicht der Bildung stehen die E. den Ungarn ziemlich gleich, vielleicht noch höher. Eine Universität giebt es nicht, wohl aber zahlreiche Gymnasien, besonders unter den Deutschen, unter denen über- haupt am meisten wissenschaftliche Cultur Statt findet. Bemerkens- werth ist der zum Theil unter dem Volke verbreitete Gebrauch der La- teinischen Sprache. Siebenbürgen wurde wie Ungarn von Madjaren besetzt (die Herkunft der Szekler, die Ungarisch reden, ist nicht ganz gewiß) und gehörte auch als Provinz unter eigenen Woiwoden zu diesem Lande. Im X. Jahrh. wanderten Deutsche Colonisten ein; König Geisa rief im Xu. Jahrh. Niederländer ins Land; später folg- ten wieder Oberdeutsche. Allen sicherte der goldne Freiheitsbrief des Königs Andreas (1224) wichtige Rechte. Sie brachten die erste Cultur ins Land und gründeten die Städte, daher so viele Deutsche Städtenamen; sie waren es besonders, die sich im Xvi. Jahrh. der Reformation zuwendeten; Deutsche Sprache und Sitten haben sie bei- behalten. An den Kriegen mit den Türken nahm auch Siebenbürgen Theil. Bei dem 1526 entstandenen Kampfe um die Ungarische Krone riß sich der Woiwode Johann von Zapolya ganz von Ungarn los, u. erst 1687 konnte Kaiser Leopold I. dieses Land wieder unter seine Herrschaft bringen. Die Verfassung ist hier wie in Ungarn. Reichsstände, größtentheils aus dem Adel gewählt, beschränken die Macht des Regenten. Die höchste Behörde ist die Sieben bürgische Hofkanzlei in Wien; im Lande selbst ein Gubernium, beide zugleich die ersten verwaltenden und richterlichen Behörden und unter denselben die Obergerichte, Comitate und Stühle der drei Hauptnationen, nach denen Siebenbürgen eingetheilt ist: der Ungarn, Sachsen und Sz ekler, die sehr verschiedene Rechte und Verfassung haben. Die Kaiserin Maria Theresia erhob das Land 1765 zu einem Großfürstenthume, von dem ein Theil zur Militairgränze gehört, die aber hier nicht so getrennt von der Provinz ist, als in den ande- ren Ungarischen Ländern. I. Das Land der Ungarn mit ll Comitaten und 2distrikten, welche die größere Nw. Hälfte des Landes umfassen.- Rlausenburg am Szamos, 18,000 E. Sitz del Guberniums. Akademisches Lyceum, reformirtes und unitarisches Collegium, kathol. Gymnasium, kathol. geistl. Seminar. Tuch- weberei, Fayencefabrik. Citadelle und Bergschloß. — Rarlsburg oder Iveisienburg am Maros (marvsch), 6000 E. Festung. Sitz eines kathol. Bischofs. Kathol. Gymnasium, Sternwarte, Bibliothek. Schöner Dom in der Festung mit den Gräbern der Familie Hunyad und Rakoczy's. Prächtiges Thor mit Karl's Vl. Bildsäule. Pulvermühlen. — Zalarhna, Groß Schlarren, Oberbergamt. Wichtige Gold- und Silberbergwerke.— Samos Ujvar oder Armenierstadk am Samos, 3200 E. Großes Zucht- haus. Lederfabriken.— Ll. Schlarren, Goldenmarkr, Hauptort der Wla- Volger's Handb. d. Geograph. 2te Aust. 40

4. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 118

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 118 — Gymnasien Sachsens ein. Mit den eingezogenen Klostergütern wurden die Einkünfte der Geistlichen und Lehrer erhöht und an der Universität Leipzig Freitische und Freistellen eingerichtet und andere wohltätige Zwecke gefördert. Wichtig war für Sachsen auch, daß Moritz im Plauenschen Grunde das erste Kohlenbergwerk anlegte, nachdem man schon bei Zwickau den Kohlenreichtum entdeckt und abzubauen begonnen hatte. In seinem ritterlichen, tatendurstigen Sinne nahm Moritz gern an den Franzosen- und Türkenkriegen teil. Mit 5000 Mann eilte er nach Pest und gab hier Proben seines Mutes und seiner Tapferkeit. Beinahe hätte er seinen Heldenmut mit dem Leben gebüßt. Als die Türken einst einen Ausfall machten, stürzte er sich ihnen mit seiner Reiterei entgegen. Plötzlich umringte ihn ein Schwarm türkischer Reiter und begann, tüchtig mit den krummen Säbeln auf ihn einzuhauen. Zwar wehrte er sich samt seiner kleinen Schar tapfer und unerschrocken; doch wurde ihm das Pferd unter dem Leibe erschossen. Er siel zu Boden und schien unrettbar verloren zu sein. Allein sein treuer Page Sebastian von Reibisch warf sich auf seinen Herrn und sing mit seinem Leibe alle Hiebe und Stiche auf. Mittlerweile kamen die übrigen Sachsen heran und vertrieben die Türken. Der Herzog war gerettet, aber der treue Diener gab infolge seiner zahlreichen Wunden seinen Geist auf, ein Opfer feiner Treue. Ehre feinem Andenken. 3. Herzog Moritz als kluger Mehrer seines Landes. Moritz war nicht bloß ein tapferer Haudegen, ein ritterlicher Held und mutiger Heerführer, sondern auch ein gewandter und kluger Staatsmann, dem es vor allen Dingen darauf ankam, fein Land und feine Macht zu erweitern. Zwar hatte er als Jüngling keine Aussicht gehabt, einmal ein bedeutender Herrscher zu werden, aber als feinem Vater und dann ihm selbst das Herzogtum Sachsen zugefallen war, da trachtete er eifrig darnach, fein Gebiet zu mehren. Darum geriet er auch mit feinem Better Johann Friedrich dem Großmütigen wegen Wurzen in Streit. Darum hielt er sich vom Schmalkaldischen Bunde fern, weil er sah, daß biefer nicht imftanbe war, im Ernstfälle etwas gegen den Kaiser auszurichten. Vielmehr schloß er sich an den Kaiser an und erlangte baburch mehrere Vorteile. Da Moritz nicht gewillt war, nach dem Testamente seines Vaters die Regierung mit seinem Bruder August zu teilen, so bat er den Kaiser, seinen Bruder zum Administrator von Merseburg zu ernennen. Karl V. ging barauf ein, um den jungen und kühnen Herzog an sich zu ketten, ja, er übertrug ihm sogar die Schutzherrfchaft über Magdeburg und Halber-stadt, damit er die Reichsacht über Johann Friedrich vollstrecke. So war der Zwiespalt zwischen Ernestinern und Albertinern

5. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 79

1909 - : Schöningh
§ 7a. Die Kreuzzüge und ihr Einfluß aus die mittelalterliche Kultur. 79 dessen Leitung in Deutschland naturgemäß das Haupt der Ritterschaft, der Kaiser, übernahm. Nach dem „Reichstag Christi" in Mainz (1188) zog das deutsche Heer, an seiner Spitze der Kaiser Barbarossa, donan-abwärts. Jeder Teilnehmer mußte ein Pferd und die Barmittel zum Unterhalt sür zwei Jahre besitzen. Nachdem der Widerstand des griechischen Kaisers beseitigt war, zog das Heer hinüber nach Kleinasien, um nach der Erstürmung von Jkonium seinen Weg nach Süden fortzusetzen. In den Fluten des Saleph aber endete Friedrich Rotbart sein kühnes Ritterleben. Mit Entschlossenheit übernahm Friedrich von Schwaben die Führung des Heeres und schickte sich zur Belagerung von Akkon an. Doch die Seuche riß ihn dahin. Leopold von Österreich übernahm seine Stelle und vereinigte sich mit Richard Löwenherz von England und Philipp August von Frankreich, die inzwischen auch mit Kreuzheeren angekommen waren. Akkon mußte kapitulieren (1191). Schwere Beleidigungen, die ihm der englische König zufügte, veranlaßten Leopold, mit den Deutschen abzuziehen, und als auch Philipp August in Unfrieden mit dem englischen Könige seinen Rückzug angetreten hatte, schloß letzterer (1192) mit Saladin Frieden: den Christen wurde die Küste von Thrus bis Jaffa zugestanden; Jerusalem blieb in der Gewalt Saladins; die Kreuzfahrer durften in kleinen Trupps die heiligen Stätten besuchen. Dann zog auch Richard ab. (Siehe unten Heinrich Vi.) Der Erfolg des Kreuzzuges war gering. Mit ihm waren die gemeinschaftlichen Züge des christlichen Abendlandes dahin; die folgenden Kreuzfahrten find nationale Unternehmungen. Der Kreuzzugsplan Heinrichs Vi. entsprang seiner Idee zur Begründung eines Weltreichs. (Siehe unten Heinrich Vi.) Wenn er auch selbst nicht zur Ausführung feines großartig angelegten Planes kam, fo erreichte doch ein deutsches Kreuzheer — es zog 1197 von Apulien aus —, daß ein einheitliches Küstengebiet von Antiochia bis gegen Jaffa mit neuen militärischen Stellungen den Christen gesichert wurde. Auch wurde auf diesem Zuge das deutsche Spital, das vor Akkon begründet worden, mit reichen Gütern ausgestattet und so der deutsche Ritterorden begründet, der den italienischen Johannitern (begründet 1113) und den französischen Templern (begründet 1128) als gleichbedeutend zur Seite trat. Der Kreuzzug von 1204, den Papst Jnnoeenz Iii. ins Leben gerufen hatte, nahm anfangs Ägypten zum Ziele, richtete sich dann aber gegen das griechische Reich und begründete hier auf den Trümmern des oströmifchen Reiches das sogenannte lateinische Kaisertum, das 1261 fein frühes Ende fand, und dem dann die griechische Restauration zu Konstantinopel folgte.

6. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 282

1847 - Königsberg : Bon
282 14g v. Chr. in eine römische Provinz verwandelten. In einer andern Beziehung blieben.aber die Griechen Sieger. Die Römer bildeten sich nach griechischen Schriften und Kunstwerken; ihre Sprache wurde im weiten römischen Reiche Umgangssprache. Nach der Theilung des röm. Reiches 395 wurde die östl. Halb- insel mit der Stadt Konstantinopel (Byzanz) der Mütelpunkt des oström., byzantinischen oder auch griechischen Kai- serthums. Die Kreuzzüge brachten dem Reiche keinen Ge- winn; vielmehr eroberten 1204 die Pilger des vierten Kreuzzuges statt Jerusalem Konstantinopel und gründeten dort ein lateini- sches Kaiserthum. Gewannen nun auch die Griechen noch vor 1300 ihr schon sehr zusammengeschmolzenes Reich wieder, so konnten sie sich doch immer weniger gegen die Türken halten, welche 1453 unter Muhamed Ii. Konstantinopel eroberten. Erst 1821 erhoben sich die Griechen wieder und erkämpften bis 1833 ihre Freiheit. A. Die europäische Türkei. Von 39 — 48° Br., 34 — 47° L. — Gegen N. Rußland und Oesterreich; gegen O. an das schwarze Meer die Straße von Konstantinopel; gegen S. an das Marmormeer, die Str. der Dardanellen, den Archipelagus und Griechenland; gegen W. un das jonische und adriak. M. — 9000 £1 M., 12 Mill. E. — Hauptgebirge ist der Hämus oder Balkan, dessen böchster Punkt, der Orbelos, 9000" h. ist. Von diesem zieht sich ein Zweig südlich bis zum Cap. Matapan und enthält den Pin- dus im W., das Rodope-Geb. im O., Olymp (0000'), das Worgeb. Athos rc. Flüsse: Donau mit Save, Morawa und Pruth rc. Neben den Gebirgen hat das Land auch große, fruchtbare Ebenen, welche das ganze Jahr hindurch im kräftigsten Grün prangen. Die südlichen Gegenden haben eine äußerst milde und angenehme Lust, die indeß der vielen Gebirge wegen sehr veränderlich ist, so daß oft Schnee und Donner auf einander solgen, bald heißer Südwind, bald kalter Nordwind weht, Pro- dukte: Eisen, Salz, Schwefel, Alaun, Asbest, Kreide, Marmor, Meerschaum rc., vortrefflicher Wein, Rosinen, Korinthen, Taback, Baumwolle, Baumöl, Safran, Krapp, edle Früchte, Gummibäume, Getreide, Mais; Schafe mit feiner Wolle, Ziegen, Pferde, starke Viehzucht, Bienenzucht rc. Manufakturen werden fast nur von Griechen und Juden angelegt und liefern Leder (Cocduan, Saffian rc.), Seiden- und Baumwottenwaaren, türkisches Garn, Tapeten; vortreffliche Färbereien, Kupfer- und Stahlfabr. Zum Handel haben die Türken wenig Lust; dieser wird daher haupt- sächlich von (Rajah's) Griechen, Armeniern und Juden betrieben. Der auswärtige Seehandel ist ganz in den Händen der Frem- den (Franken). Die Türken selbst beschränken sich auf Küsten- schifffahrt. Die Ausfuhr übersteigt die Einfuhr ansehnlich und

7. Theil 1 - S. 72

1809 - Leipzig : Hinrichs
72 Erste Periode. als bls ihm der Landgraf die usurpkrten Rechte zugestand und 800 Mark Silber bezahlte. Zn nachrheilige Unruhen ward das Land verseht, als sich die verwittwete Markgräfin Jutta, welcher ihr Gemahl beinahe seine ganzen Allodialbesitzungen als Leibgedinge ver- macht hatte, ohne Vorwissen ihres Bruders, mit dem Grafen Poppo 13 von Henneberg kn Leipzig (1223) verlobte, der wahrscheinlich jene Länder gern an sein Haus bringen wollte. Doch war der Landgraf im Kampfe gegen seine Schwester und den ihr anhängenden Adel glücklich, und eroberte (1224) die - meißnischen Festungen Tarant, Rochlih und Groitzsch; den Leipzigern erlaubte er, ein ihnen verhaßtes Kastell niederzureißen. — Die Mark- grafin entfloh zu dem Herzoge Leopold l von Oestreich, wo- hin sie ihren Sohn mitnahm. Sie verpfändete dem Herzogs ihr Leibgedinge für 12000 Mark Silber, das aber dieser feiner Tochter Constantia zum Drautschatze, bei ihrer künftigen Vermahlung mit dem Markgrafen Heinrich be- stimmte. — Daß Leopold wirklich eine Vormundschaft «der Meißen geführt habe, läßt sich nicht beweisen. Der Landgraf Ludwig, der im Jahre 1227 einen Kreuzzug unternahm, starb auf dem Wege dahin zu Otranto in Ztalien (u Gept. 1227). Ob nun gleich Hber die Zeit, wo Heinrich die Regierung selbst übernahm, die vaterländische Geschichte schweigt; so scheint dieß doch sehr frühzeitig — wahrscheinlich im Jahre 1230, wo eine Urkunde allein unter seinem Namen vor- kommt, — geschehen zu seyn. — Seine erste öffentliche Ankündigung war ein Kreuzzug gegen die heidnischen Preu- ßen (1237) mit 500 Vasallen, wo er den teutschen Orden

8. Einleitung zur Universal-Historie - S. 121

1738 - Berlin : Nicolai
Kaiseraus dem Hause Oesterreich. Frld.ui. i2r wie lange hat er regieret? A.c. Noch nicht zwei Jahr, er starb an einem Durchfall, in einem Kriegs-Zug wider den Kai-f i439* ser Amurath. was ist vom Friderico Iii. zu merken ? n. 141^ Er war des vorigen Kaisers naher Vetter. 1440. wie lange hat er regieret? bis Drei und fünfzigjahr,aber sehr schläferig. 1493- was ist unter seiner Regierung merkwür- diges geschehen? Die Buchdruckerei ist erfunden worden. 1440. Constantinopel ist von den Türken erobert-1453. vid. p. 77. Die 2. Printzen in Sachsen wurden geraubet. 14tt* Lutherus wird zu Eisleben gebohren. 1483. Die neue Welt wird entdecket durch Chri, 1492. stoph. Columbum. Und weil Americus Vesputius hernach davon 1497» Possession nahm, so ist der gantze Teil der Welt ihm zu Ehren America genennet worden. was für Rriege hat er sonderlich ge- führet? 1. Mit den Ungarn 1477. 2. Mit Car.audace, Hertzog von Burgund. 147s. Was har es doch für eine Bewandniß mit den geraubten pringen ? ich möchte gerne die Umstände kärglich davon hören? Ein Edelmann Cuntz von Kaufungen und Hof-Marschall bei demchurfürstenfrider.pla- cido, wurde bei Entsetzung der Stadt Gera ge- fangen, und nach Böhmen geführehallwo er sich H s mit

9. Altertum und Mittelalter - S. 258

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 258 — Anstrengungen und Entbehrungen erlagen, zumal der Zug größtenteil durch ohnehin höchst unwirtliche Gegenden ging und eine glühend heiße Augustsonne die des Klimas nicht gewöhnten Europäer außerordentlich belästigte. Anderseits aber fanden die Wallbrüder auch wieder bei der christlich-armenischen Bevölkerung des südöstlichen Kleinasiens willige Aufnahme und reichliche Unterstützung, so daß es den Vortruppen unter Gottfrieds Bruder Balduin und unter Tancred nicht schwer fiel, die aus dem Wege liegenden Städte und Burgen in ihre Gewalt zu bringen. Leider entspann sich über das Recht der Besetzung derselben zwischen den genannten Führern eine heftige Fehde, die das ganze Unternehmen zu gefährden drohte und nur mit Mühe geschlichtet werden konnte. Verstimmt sonderte sich Balduin vom Haupthcere ab und wandte sich nach dem Osten, wo er binnen kurzer Zeit eine 'Menge christlicher Orte vom Joche der Türken befreite und feiner Botmäßigkeit unterwarf. Sein Ruhm verbreitete sich über den Euphrat hinaus und lenkte die Aufmerksamkeit der ebenfalls christlichen Bewohner Edeffas auf ihn und der dortige Fürst Theodor beeilte sich, feine Unterstützung gegen die benachbarten muham-medauifcheu Stammhäupter anzurufen und ihm dafür die Nachfolge in der Herrschaft zu versprechen. Balduiu ging auf den Antrag ein, wurde von der Bevölkerung Edessas mit Jubel begrüßt und nach der bald darauf erfolgenden Ermordung Fürst Theodors allgemein als Gebieter anerkannt. Nun entwickelte er eine wahrhaft staunenswerte Umsicht und Thätigkeit, und seinem Feldherrntalente und seiner Tapferkeit gelang es, durch Unterwerfung der umliegenden Städte und Landschaften dem Krenzheere eine starke Vormauer im Osten zu schaffen. Im Oktober 1097 trafen die Wallfahrer vor dem syrischen Antiochien ein, dessen Besitz eben so wichtig wie seine Belagerung schwierig war. Der Emir Baghi Sidjan hatte die ohnehin stark befestigte Stadt in furchtbaren Verteidigungszustand zu setzen gewußt, die Besatzung beträchtlich vermehrt und Lebensmittel auf sechs Monate zusammengebracht. Das Pilgerheer zählte allerdings noch immer gegen 300 000 Streiter, vermochte indes bei der geringen Breite des Orontesthales seine Kräfte nicht hinreichend zu entwickeln, den Platz nicht völlig einzuschließen und die Ausgänge nicht sämtlich zu bewachen. So kam es, daß die Christen, denen es überdies gänzlich au Belagerungszeug fehlte, lange Zeit gar keine oder doch nur sehr mäßige Fortschritte machten. In die größte Not aber brachte sie ihre eigene sträfliche Unbesonnenheit, mit der sie die Vorräte des üppigen Laubes binnen wenigen Wochen vergeudeten, so daß zu Beginn des Winters der bitterste Mangel eintrat,

10. Altertum und Mittelalter - S. 260

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 260 — ihr unternahmen die zu neuer Begeisterung entflammten Wallbrüder am 28. Juni einen Ausfall und schlugen das überraschte Türkenheer nach kurzem Widerstande in die Flucht. Antiochien war gesichert, aber nun erhob sich ein heftiger Streit um den Besitz desselben. Boemnnd, durch dessen Vermittelung es gewonnen worden, verlangte es für sich, und Raimnnd, der ihm die Erwerbung nicht gönnte, forderte die Auslieferung der Stadt an den griechischen Kaiser, obgleich dieser durch seine Thatlosigkeit den mit ihm abgeschlossenen Vertrag längst zerrissen hatte. Darüber ging die beste Zeit zum Weilermarsch verloren, und zuletzt brachen auch noch Seuchen aus, denen Tausende zum Opfer fielen, unter ihnen der päpstliche Legat, Bischof Adhemar von Puy. Da riß dem Volke die Geduld; mit lautem Toben drängte es zum Abzüge und drohte, sich im Weigerungsfälle einen Führer ans seiner Mitte zu wählen. Die Fürsten erschraken, und ohne Zögern wurde der Streit durch Überlassung des Fürstentums Antiochien an Boemuud beendet und der Befehl zum Aufbruch gegeben. In der zweiten Hälfte des November verließen die Kreuzfahrer die Stadt am Orontes, verbrachten den Winter mit Eroberungen im nördlichen Syrien und setzten dann im Frühjahre die Meeresküste entlang ihren Weg nach Süden fort. Am 5. Juni 1099 gelangten sie von Cäsarea aus über Ramla nach Emmaus, und am Morgen des 6. Juni erblickten sie von der Höhe herab die'zinnen von Jerusalem, das sie mit hellen Freudeuthräneu und tauten Lobgesängen begrüßten. Jerusalem war kurz vorher von dem ägyptischen Kalifen zurückgewonnen worden. Dieser Wechsel hatte für die Christen insofern günstige Folgen, als nun die Türken nicht das mindeste thaten, um den Fall der Stadt zu verhindern, deren Verlust sie den Ägyptern sogar gönnten. Doch Jerusalem sonnte nicht so leicht erobert werden, denn es besaß, abgesehen von seiner überaus geschützten Lage, hoppelte, durch Türme gedeckte Mauern, und seine unter dem Oberbefehl Jfthiakars stehende Besatzung belief sich auf 60 000 Mann, wahrend das Pilgerheer wenig mehr als 20 000 zum Streits fähige Männer zählte. Zudem fehlte es nicht nur gänzlich an Belagerung^ gerät, sondern auch an dem nötigen Material und an der hinreichten Menge geschickter Hänbe zur Anfertigung desselben. Ehe aber diesem Mangel abgeholfen werden konnte, sollten die Wallbrüder noch einmal die ärgsten Dualen zu erdulden haben, welche Hunger und Durst bei verzehrender Sonnenglut dem Menschen zu bereiten vermögen. Endlich setzte bte Ankunft einer genuesischen Flotte, welche Werkzeuge, Zimmerleute und vor allem Lebensmittel brachte, den Entbehrungen ein Ziel.
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