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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 58

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Die deutsche Kaiserzeit 919 — 1250. Papsttum zu einer alles überragenden Macht. Er hat mehrere Staaten Europas genötigt, seine Lehnshoheit anzuerkennen, insbesondere England, dessen König Johann ohne Land, der treulose Bruder und Nachfolger des tapferen Richard Löwenherz, sich vor ihm demütigen mußte. Vierter Er gab die Anregung zu einer neuen Kreuzfahrt, dem vierten Kreuz-*1204?’ zug; dieser führte allerdings nicht zur Wiedereroberung von Jerusalem, sondern zur Einnahme von Konstantinopel und zur Gründung des „lateinischen" Kaisertums, das sein Dasein nicht lange gefristet hat. Innocenz hat auch die Inquisition, d. H. die gerichtliche Aufsuchung und Verfolgung der Ketzer, ins Leben gerufen. In dem deutschen Thronstreit gelang es Philipp allmählich, Boden Philipps zu gewinnen. Da wurde er von dem Pfalzgrafen Otto von Wittels-€ri208.n9' f> ci ch, der sich von ihm beleidigt glaubte, zu Bamberg ermordet. Jetzt Otto iv. fand Otto It., der Welfe, auch bei den Staufen Anerkennung; er konnte bald nach Italien ziehen und sich dort von Innocenz Iii. die Kaiserkrone auf das Haupt setzen lassen. Als er aber einen Angriff auf das unteritalische Reich Friedrichs, des Sohnes Heinrichs Vi., unternahm, trat ihm Innocenz entgegen, sprach den Bann über ihn ans und gestattete Friedrich, dem Ruf der staufischen Partei zu folgen und sich in Deutschland als Gegenkönig ausstellen zu lassen. Anfangs war dessen Anhang nur gering; aber 1215 konnte sich Friedrich Ii. im Dome zu Aachen frönen lassen. Otto Iv. starb 1218 machtlos und verlassen auf der Harzburg. Friedrich Ii. 1315 —1250. Zriedrichs ii. § 62. Friedrichs Ii. Persönlichkeit, Kreuzzug und Landesverwaltung. Persönlich- Friedrich, der jetzt allgemein in Deutschland anerkannt wurde, war ein frühreifer, hochbegabter Fürst, einer der geistvollsten unter den deutschen Königen, dazu hochgebildet, da er am Hofe zu Palermo einen vorzüglichen Unterricht genossen und mit christlichen und arabischen Gelehrten in Verkehr gestanden hatte. Er war ein Staatsmann von feinster Berechnung und klarstem Urteil; dazu ein hochstrebender Manp von großen Gedanken und mächtiger Willenskraft. Von Wärme des Gemüts aber war bei diesem Fürstensohne, der in frühester Kindheit Vater und Mutter-verloren und sich an kalte Verstellung hatte gewöhnen müssen, wenig zu spüren. Er konnte, wie sein Vater, von unerbittlicher Härte sein. Dazu war seine Bildung mehr italienisch als deutsch, seine Neigungen zogen ihn mehr nach Italien als nach Deutschland, sein italienischer Besitz erschien ihm als der Mittelpunkt feiner Politik; dieser gewaltige Hohen-staufe war dem deutschen Vaterlande entfremdet.

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

3. Für Präparandenanstalten - S. 175

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3, Die außerdeutschen Länder Europas 175 $ 274. Klima. Auf der ganzen Inselwelt herrscht ein für die Breiten- läge außergewöhnlich mildes Seeklima mit vielem Regen, dazu infolge des Golfstromes Nebel und ein überaus milder Winter. Die Hafen frieren niemals zu. Im 8 überwintern Fuchsie, Myrte und Lorbeer im Freien. Aber für das Reifen des Weines reicht die geringe Wärme des Sommers nicht aus. Nur 3,9^ des Bodeus sind mit Wald bestanden. § 275. ^Erzeugnisse. Im westlichen Gebirgsland hat sich eine groß- artige Industrie entwickelt. England ist hinsichtlich der Steinkohlenerzeugung der zweite, hinsichtlich der Eisenerzeugung der dritte Staat der Erde. Das südöstliche Tieflandsbecken ist der Sitz der englischen Landwirtschaft. Diese genügt längst nicht dem Bedarf des überaus dichtbevölkerten Industrie- staates. Besteht die Ausfuhr aus gewerblichen-Erzeugnissen, so die Einfuhr aus Nahrungsmitteln und Rohstoffen für die Industrie (Baumwolle, Wolle, Holz). Großbritannien hat den größten Anteil am deutschen Ausfuhrhandel. § 276/ Bewohner. Das Seelebeu hat Kraft und Selbständigkeit, Wage- mut und zähe Ausdauer erzeugt. Dazu tritt die Reiselust, die einen weiten Blick erwerben hilft und den Briten einen hervorragenden Platz unter den geographischen Entdeckern angewiesen hat. Groß ist des Engländers Geschick im Handel, in der Industrie und im Kolonisieren. Er hat mit dem Über- schuß der Bevölkerung alle Erdteile besiedelt und den fünften Teil der Erde sich untertänig gemacht. Aber der dadurch erworbeue Reichtum be- findet sich in verhältnismäßig wenigen Händen, und in den Großstädten wohnt neben dem Reichtum der Vornehmen entsetzliches Elend. Die Schotten gelten als begabt und lernbegierig, arbeitsam und spar- sam, die Iren sind arm und neigen unter dem Druck des laudbesitzendeu Adels zur Auswanderung. Der Staat ist eine durch Parlamentsherrschaft stark eingeschränkte Monarchie. Religion. England und Wales gehören größtenteils der protestan- tischen, englisch-bischöflichen Kirche an. Schottland hat eine re- formierte Landeskirche, in Irland sind 75^" römisch-katholisch. § 277. Besiedlung. Im Mittelpunkt der mit malerischen Schlössern des Adels geschmückten Parklandschaft liegt London [Ißnbnj, die Brückenstadt an der Themse. Sie ist der größte Hafen der Welt, der bevorzugte Hafen für den Handel mit Deutschland und Nordeuropa, in jeder Beziehung der Mittel- Punkt Englands. Der älteste Teil und der Mittelpunkt des Geschäftslebens ist die City [fättt], der Sitz riefiger Gewerb- und Handelstätigkeit, der erste Geldmarkt der Erde. Jnner-London bedeckt über 30 qkm, viermal mehr als Berlin, und hat 4y2 Miff. Einwohner, Groß-London dagegen beherbergt auf mehr als 300 qkm bebauter Fläche über 7 Mill. Einwohner (= Bayern'. Aber Nebel, Ruß und das Elend im 0 machen einen abstoßenden Eindruck. Freundlich sind die Vorstädte, die mit weiten Gärten ins freie Land übergehen.

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 45

1895 - Leipzig : Voigtländer
45 Besitz der Christen gekommen war, wieder in des Feindes Hand; Jerusalem schien in Gefahr. Daher predigte der hochangesehene Abt Bernhard von Clairvaux mit unwiderstehlicher Beredsamkeit einen neuen Zug nach den: Morgenlande; Kaiser Konrad Iii. und König Ludwig Vii. von Frankreich nahmen das Kreuz. Aber das Unternehmen milang vllig; die beiden Kreuzheere wurden in Kleinasien aufgerieben. 36. (93.) Friedrich I. Barbarossa. Der dritte Rreumg. 1. Friedrich I. Barbarossa, d. i. Rotbart (11521190), Konrads Hi. Neffe, war nach Karl dem Groen und Otto I. der grte Kaiser des Mittelalters. Von schner mnnlicher Gestalt und wrdevoller Haltung, mittelgro, mit blondem Haar und rtlichem Bart, in allen ritterlichen Kn-ften hervorragend, zeigte er sich stets als klugen, gerechten und kraftvollen Herrscher, der, streng gegen Widerstrebende, vershnlich gegen Reuige, berall das Recht zu ehren fr die erste feiner Pflichten hielt. Karl der Groe galt ihm als Vorbild; ihm nachstrebend, bezeichnete er es als feine Ausgabe, das Wohl der Kirche und der Staaten, die Unverletzlichkeit der Gesetze im ganzen Reiche zu wahren. Er hatte langwierige Kmpfe in Italien, be-sonbers gegen bte lombarbischen Stbte zu bestehen, bezwang seinen Gegner Heinrich bett Lwen und unternahm den britten Kreuzzug. a. Kmpfe in Italien. Die durch Handel und Gewerbeflei reich und mchtig gewordenen lombardischen Städte, vor allen Mailand, hatten sich der Gewalt des Kaisers allmhlich fast ganz entzogen. Um das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen, unternahm Friedrich sechs Zge nach Italien. Er empfing die lombardische und die rmische Krone, lie die kaiserlichen Rechte den Stdten gegenber auf einem Reichstage (in den ronfalifchen Feldern bei Piacenza) festsetzen, unter-warf die oberitalienischen Städte und zerstrte das widerspenstige M a i -land. Aber die Städte vereinigten sich unter der Leitung des Papstes Alexander Iii. zu einem groen Bunde gegen Friedrich, stellten Mailand wieder her, bauten die Feste Alessandria und siegten in der Schlacht bei Legnano (1176). Im Frieden von Konstanz mute Friedrich den Stdten groe Freiheiten zugestehen. b. Heinrich der Lwe hatte von Friedrich auch das Herzogtum Bayern zurckerhalten und durch Bezwingung slawischer Vlkerschaften an der Ostsee seine Herrschaft so ausgedehnt, da sie vom baltischen Meere bis zu den Alpen sich erstreckte. Ihm ist es namentlich zu verdanken, da die deutschen Ostseeksten wieder der deutschen Sprache und Sitte zurckgewonnen wurden. Auch die Stadt Mnchen verdankt ihm ihre Grn-

5. Geschichte des Mittelalters - S. 112

1888 - Wiesbaden : Kunze
112 Zweite Periode des Mittelalters. hundert Rittern die unteritalienischen Städte im Kampfe gegen die Griechen. Konrad bestätigte demselben 1038 die Grafschaft Aversa in Campanien gegen die Anerkennung der kaiserlichen Lehens--hoheit und legte dadurch den Grund zu der Normannen Herrschaft in Unteritalien, welche in der Folge für die deutschen Kaiser so verhängnisvoll geworden ist. Konrad hatte somit dem Reiche die Ruhe und Einheit äußerlich wiedergegeben; aber tausende seiner Krieger erlagen infolge der ungewohnten Hitze einer ansteckenden Krankheit in Italien und kehrten von diesem Kirchhof der Deutschen nicht mehr heim. Er selbst kam kränkelnd zurück und starb 1039. Seine Leiche wurde in dem von ihm gegründeten herrlichen Dom zu Speier beigesetzt, der weiterhin für eine Reihe von Kaisern und Kaiserinnen die Grabstätte bildete. 2. Heinrich Iii. 1039 — 1056. Zweiundzwanzig Jahre alt bestieg Heinrich Iii., Konrads und Giselas Sohn, den Thron. Er hatte von seiner trefflichen Mutter eine sorgfältige Erziehung erhalten, war in den Gesetzen und der Geschichte des Vaterlandes wohl bewandert und in frühester Jugend von seinem Vater zu den Regierungsgeschäften herangezogen worden. Mit einer schönen, männlichen Gestalt, einem tapferen Sinne und unbeugsamem Willen verband er tiefe Sittenreinheit und große Frömmigkeit. Noch mehr als sein Vater war er darauf bedacht, das Ansehen des Königtums zu heben und die deutschen Herzogtümer mit der Krone zu vereinigen. Bayern und Schwaben hatte er schon von.seinem Vater erhalten, Franken behandelte er als ein Erb-land, und Kärnten ließ er lange unbesetzt, sodaß er neben dem Süden von Deutschland das burgundische und italienische Reich selbst beherrschte und nur Lothringen, Sachsen, Böhmen und Polen von eignen Herzögen regiert wurden. In Ungarn, wo Stephan der Heilige um das Jahr 1000 das Christentum eingeführt und eine staatliche Ordnung begründet hatte, war Stephans Neffe und Nachfolger Peter durch Stephans Schwager des Thrones beraubt worden. Heinrich vertrieb mit Hilfe der Böhmen den Empörer und setzte 1044 Peter wieder ein, der dafür die Lehnshoheit des deutschen Kaisers anerkannte. So erreichte die deutsche Kaisermacht ihren Gipfelpunkt und das deutsche Reich seine größte Ausdehnung. Es erstreckte sich von der Rhone bis zur Aluta und dem Bug, vom

6. Das Mittelalter - S. 118

1893 - Leipzig : Dürr
— 118 — Adel der Geburt und Tapferkeit auszeichnete, empfing als besondere Gunst den Ritterschlag, d. H. er wurde von einem hochgestellten Herrn, dem König, Herzog, Grafen re. durch einen leichten Schlag (den letzten den er erdulden durfte) in die Gemeinschaft der tadellosen Ritterschaft aufgenommen. Dabei mußte er drei Gelübde ablegen: daß er seine eigne Ehre, die Unschuldigen und die Religion verteidigen motte mit seinem Blute. Vor allem wollte der Ritter als freier Mann leben und sterben, dann aber sollte es sein Stolz sein, einem selbstgewählten Herrn zu dienen bis zum Tode, und daraus entwickelte sich das Lehenswesen mit seinen Abstufungen vom einfachen Ritter bis hinauf zum Kaiser. Eiuer diente dem andern, und der höhere belehnte den niederen mit Gütern, das heißt, er überließ ihm nicht das Gut als Eigentum, sondern die lebenslängliche Nutznießung desselben. Neben dem Herrendienst weihte sich der Ritter dem Franendienst und dem Gottesdienst. Die Fran, die Hüterin der feinen Zncht (Sitte) gelaugte durch die Ritter zu hohem Ansehen, und die Religion fand in ihnen ihre treuesten Beschützer. Ihre Waffen waren Lanze, Schwert und Schild. Die Ritter liebten die Geselligkeit. Freilich den Winter verbrachten sie einsam ans ihren Burgen, die meist den Stürmen ausgesetzt und unzugänglich auf Felsenvorsprüngen lagen, aber wenn der Frühling kam mit dem herrlichen Psingstfeste, dann folgten sie der Einladung reicher Herzoge, Grafen und anderer hoher Herren und vergnügten sich mit Waffenspielen zu Roß (Turnieren) und Festgelagen, bei denen fahrende Sänger ihre Minnelieder und Heldengesänge zur Harse oder Fiedel (Geige) vortrugen. War der Wirt freigebig gegen die Gäste und entließ er die Sänger reich beschenkt, so wurde sein Ruhm durch alle Lande verbreitet. Manches Fürstengeschlecht zeichnete sich aus durch ritterliche Gesinnung und Sinn für Dichtung, so die Babenberger in Östreich, die Thüringer Landgrafen auf der Wartburg und vor allem die Hohenstaufen, von denen manche selbst Sänger waren, wie Heinrich, Barbarossas Sohn, und Friedrich Tl. 4. Der dritte Kreuzzug. Als im Jahre 1188 die Kunde in das Abendland gelangte, daß der Sultan von Ägypten, Saladin, den Christen Jerusalem entrissen habe, entschloß sich Friedrich Barbarossa zu einem Kreuzzuge. Zu gleicher Zeit unternahmen die Könige Richard Löwenherz von England und Philipp August vou Frankreich eine Kreuzfahrt. Ju Regensburg sammelte sich das deutsche Heer, es waren 20 000 Ritter, die gut bewaffnet und mit Geld oder Vorräten versehen

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 21

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Mittelalterliche Ritter in voller Rstung. 13. Iriedrich I., Motart. 11521190. Persnlichkeit. Kaiser Friedrich war mittelgro, von edler Haltung und schner Gestalt. Sein Haar war blond, die Augen blickten freundlich und milde. Seine Wangen bedeckte ein kurzer rtlicher Bart. Die Deutschen nannten Friedrich deshalb Rotbart; die Jta-liener Barbarossa. Friedrich war eiu Meister in allen ritterlichen Knsten; noch im Alter fhrte er die Waffen und tummelte das Ro mit jugendlicher Kraft, Er besa ein treues Gedchtnis, sein Urteil war scharf und fromm fein Gemt. Den Armen spendete er reichlich, andchtig weilte er beim Gebete und Gottesdienste. Zge nach Italien. Die Städte in der Lombardei hatten sich vom Reiche losgerissen. In den Kreuzzgen waren sie reich und mchtig geworden; vom Kaiser wollten sie nichts wissen. An der Spitze der abtrnnigen Städte stand Mailand. Der Kaiser zog mehrmals nach Italien, besetzte die unbotmigen Städte und zerstrte Mailand von Grund aus. Zu Pavia lie er sich zum Könige der

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 116

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
116 Feier der Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin von Neapel und Sizilien, stattfand. Die Erwerbung Unter-italiens bahnte die Weltmachtstellung der Hohenstaufen an, sie war aber auch die Ursache lauger, blutiger Kmpfe. .>. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Friedrich Barbarossa fand auf dem dritten Kreuzzuge in den Fluten des Saleph in Kleinasien seinen Tod. Aber in Deutschland wollte man nicht glauben, da der groe Kaiser gestorben sei. Die Volkssage versetzte ihn in den Kyss-hnserberg, wo er, umgeben von seinen Rittern, des Augenblicks wartet, sein Zauberschlo zu verlassen und des Reiches Macht und. Herrlichkeit wiederherzustellen.') Wegen feiner glnzenden Persnlichkeit, sowie zhen Ver-fechtung der groartigeu Idee des rmisch-deutschen Kaiser-tums und seines tragischen Todes ist Friedrich I. der Liebling des deutschen Volkes geworden. Heinrich Vi. (1190 1197). Von seinem Vater hatte Heinrich Kraft und Mut und Sinn fr Kunst und Wissenschaft, nicht aber den Adel der Gesinnung geerbt; er war herrschschtig und hart, und bei Beseitigung von Hindernissen' scheute er selbst vor Grausamkeiten nicht priu-f. Auch in der ueren Erscheinung glich er seinem Vater nicht; er war von schwchlichem Krper und den ritterlichen Knsten nicht sonderlich zugetan. Mit Heinrich dem Lwen, der schon bald nach dem Tode Barbarossas eidbrchig aus seiner Verbannung zurckkehrte, shnte er sich ans, um sr feine weiteren Unternehmungen freie Hand zu haben. Er zog nach Italien, um das Erbe seiner Gemahlin, das Knig-reich Neapel und Sizilien, in Besitz zu nehmen und ein sizilisches Erbreich zu errichten. Die Grausamkeiten, die er sich dort bei der Unterwerfung seiner Gegner zu schulden kommen lie, werfen einen dunklen Schatten auf sein Leben. In Palermo schmckte er sich mit der nor-mannischen Knigskrone und machte sich zum Herrscher von ganz: Italien; er ist der einzige Kaiser, der der Italien geherrscht hat. f*'< - K ') Vergleiche Rnckerts Gedicht: Barbarossa" und Geibels: Friedrich Notbart." Ein altes Volkslied singt: Hinrik de Lenw' und Albrecht de Bar, Dartho Frederik met dein roden Haar, Dat waren dree Herren, De knnden de Welt verfemt."

9. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 249

1836 - Leipzig : Schumann
249 Iii. Kultur - Geographie. ka's, der immer ernst und würdevoll erscheint, dabei außerordentlich schlau ist, und dennoch einen natürlichen Hang zur Großmuth hat; dabei ist er ein vortrefflicher Krieger. Auch auf manche süd-ame- rikanische Völker passen dieselben Bemerkungen, während andere, wie die Peruaner, einen milden und geduldigen Charakter haben und durch ein ehrenwerthes und glaubenfestes Benehmen sich aus- zeichnen. Die unter der Herrschaft der Europäer lebenden Indianer sind zum großen Theil durch Unterdrückung und Sklaverei verschlech- tert worden; die Mestizen sind lebhaft und oft intelligenter als die Kreolen; die Cholos thätig und geistreich und mit besonderm Talente zu mechanischen Arbeiten begabt. §. 1040. Der Neger ist überall derselbe, gedankenlos, träge, wenn er nicht zur Arbeit gezwungen wird, unvorsichtig, und wo es irgend angeht, lustig und guter Dinge. Dabei ist er eitel und nicht selten der Völlerei und Wollust ergeben. „Ganz Afrika tanzt, wenn die Sonne untergegangen ist", hat ein Reisender nicht ohne Grund gesagt. In der allgemeinen Meinung gelten die Neger für weniger intelligent, als die übrigen Rassen; doch läßt sich dagegen viel Gegründetes vorbringen, denn es giebt z. B. Gedichte von Negern, in englischer Sprache, vor deren Gedankenschwung weder Schiller noch Göthe sich zu schämen brauchte; sodann kennen wir die meisten Neger nur nach ihrem Zustande der Sklaverei, und von geistreichen Sklaven haben wir seit Aesop's Zeiten noch wenig vernommen. Ueberdies wird die Negerrepublik Hayti besser regiert, als irgend ein amerikanischer Staat, mit Ausnahme der Union. tz. 1041. Die Hott ent ölen sind gutmüthig aber sehr stu- pider Natur, schmuzig und dumm, doch nicht in einem so hohen Grade wie die Pa pus auf den australischen Inseln, und die Pe- sch er äs auf dem Feuerlande, beides die elendesten der Menschen, die nicht über drei hinaus zählen können. Dagegen sind die Ka- sern im südlichen Afrika kühn, intelligent, thätig; sie haben manche sehr edle Züge in ihrem Charakter, und an Tapferkeit stehen sie den Briten, deren Kap-Kolonie sie oftmals bedrohen, keineswegs nach. d) Einfluß anderer physischer Ursachen. §. 1042. Boden, Klima und Lage eines Landes sind auf den Volkscharakter von wesentlichem Einflüsse. So sind die Be- wohner heißer Gegenden, wie wir schon (§. 722.) bemerkt ha- den, fast durchgehends träge und indolent; sie stehen an Thätigkeit, Unternehmungsgeist und Wissenschaftlichkeit denen in gemäßigteren Himmelsstrichen meist überall nach; wir sehen das deutlich in Afrika und Asien. Bewohner warmer Länder sind hitziger Natur, stür- misch und leidenschaftlich, dabei sehr phantasiereich, wie die Perser, Araber, Spanier. 8-, 1043. Je weiter nach Norden um so mehr nimmt die Gluth der Gefühle ab, und eine durchdachte Beharrlichkeit und ausdauernde Thätigkeit tritt an deren Stelle; statt der unbegränzten Phantasie finden wir denkenden Verstand. Man sieht auch das deutlich, wenn man die Völker des mittlern und nördlichen Europa's mit denen im Süden vergleicht. Welchen Gegensatz bildet z. B. der Schotte

10. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 250

1836 - Leipzig : Schumann
250 Allgemeine Erdkunde. mit dem Sicilianer, der Norweger mit dem Türken! Die Bewoh- ner der mittlern und nördlichen Theile der gemäßigten Zonen sind immer die unternehmendsten, intelligentesten und gewerbthätigsten ihrer Rasse. §. 1044. Die Bewohner der Polargegenden werden von dem rauhen Klima zu sehr niedergedrückt, sind zu sehr auf ihre engen Hütten beschränkt, leben von allem Völkerverkehr zu abgeson- dert, Ms daß ihr Charakter sich weiter bilden könnte; auch ist die Volksmenge überall dünn, denn der Boden ist des Anbaues nicht fähig, und Fischervölker sind nie zahlreich. Wir finden alle diese Bemerkungen auf Grönländer, Lappen, Eskimos in weiterm Sinne und Samojeden passend. Wo das Wachsthum der Eiche aufhört, gedeihet auch der Mensch nicht mehr recht. §. 1045. Was Natur und Lage der Länder betrifft, so gewinnen die Bewohner südlicher fruchtbarer Gegenoen die zum Le- bensunterhalte nothwendigen Nahrungsmittel so leicht, daß gewöhn- lich Indolenz und Trägheit sie auszeichnet; es fehlt ihnen an küh- nem Unternehmungsgeiste, und Ueppigkeit und Laster reißen ein. Italien hat beinahe von allen Seiten Meer und treffliche Häfen; allein wie viel italienische Schiffe haben wohl Reisen um die Erde gemacht? Wie faul ist der Lazzaroni in Neapel, und wie fleißig ein Hamburger Packträger am Hasen? Ruhe oder besser Trägheit geht dem Südländer, z. B. Türken und Hindu, über Alles, wenn nicht eine weniger freigebige Natur ihn zu Thätigkeit zwingt, wie den Araber der Wüste. §. 1046. Denn alle Völker, deren Land rauh und unfruchtbar ist, sind thätig, kühn und unternehmenden Geistes; wer leben will, muß arbeiten, der lasterhafte und unfleißige Mensch darbt, und mit der Moralität ist es daher hier im Allgemeinen besser bestellt, als in den sehr fruchtbaren Gegenden; Beweise sind einige Theile Deutsch- lands, Schweden, Norwegen, Island, Schottland, die Schweizer und die Neu-Engländer. Die Sorgfalt^. B., mit der in der Schweiz oft zwischen rauhen Bergen ein Stückchen Ackerlandes cul- tivirt wird, contrastirt auf's Grellste gegen die fruchtbaren Ebenen des südlichen Italiens, die halb unbebauet liegen. Die Nordnie- derländer stehen ungeachtet ihres sprichwörtlich gewordenen Phlegmas keinem andern Volke an Fleiß nach; sie haben einen Theil ihres Landes dem Meere durch unermüdliche Thätigkeit und durch Aus- harren abgewonnen. Da in den Gebirgen und auf den Hochebenen der heißen Länder das Klima gemäßigter ist als in den tiefer lie- genden Ebenen, so sind die Bergvölker immer kühner und tapferer als die Bewohner der letztern, und diese werden immer von jenen bezwungen. §. 1047. Ferner ist ein Volk, das auf Inseln lebt, oder dessen Land eine bedeutende Küstenentwicklung hat, immer von unternehmenderm Geiste als ein solches in bloßem Binnenlande, wenn nicht, wie beim Italiener, politischer Druck allen Aufschwung hemmt. Wir sehen es bei den Bewohnern der griechischen Eiland- flur, den Briten, Niederländern, Norwegern, Nord-Amerikanern.
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