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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 94

1911 - Erfurt : Keyser
— 94 — Kupferfuhren, die aus dem Harz die Erze über Erfurt bis weit über den Thüringer Wald führten. Durchs Augusttor, später aber durchs Schmidtstedtertor, gelangte man auf Zwei Straßen nach Weimar und nach Saalfeld. Die erste lief ungefähr in derselben Richtung wie die heutige Chaussee nach Linderbach und Utzberg, die andere, auch „Böhmische Straße" genannt, führte in auffallend gerader Richtung über Berg und Tal und durch dichte Waldungen über Klettbach und Tannroda nach Rudolstadt und Saalfeld. Mit den oberdeutschen Städten, in erster Linie mit dem befreundeten Nürnberg, war Erfurt durch die „Waldstraßen" verknüpft. Die „Nürnberger Geleitstraße" nahm am Löbertor ihren Ausgang. Sie überschritt den Alten Steiger, die Wawet, bis Egstedt und bog dann nach Rockhausen zum südlich davon gelegenen „Alten Gericht" oder „Galgenhügel" ab, wo sie sich mit der alten Arnstadt-Weimarischen Straße kreuzte. Von hier führte sie durch die düsteren Schwarzburger Wälder über Ilmenau und den Paß von Allzunah nach Frauenwald und von da weiter ins Fränkische. Ein reiches Netz von Nebenstraßen zweigte sich von diesem Haupt-Wege ab. Eine der wichtigsten war die Verbindung Erfurts mit der „Nürnberger- oder Kupferstraße", die von Nürnberg über Coburg und Saalfeld nach Leipzig führte. Sie verließ die Hauptstraße bei Egstedt und führte über Bechstedt-Wagd, Gügleben, Achelstedt, Dienstedt, den Großen Kulm nach Alt-Remda und von da über den Greifenstein und Blankenburg nach Saalfeld. In das Brühlertor mündete „die Königstraße", die den gewaltigen Verkehr mit den Niederlanden und Flandern vermittelte. Auch reich an Nebenwegen lief diese alte Völkerstraße vom Rhein über Frankfurt, Eisenach und Gotha nach Erfurt. Sich fern von der bergigen Waldwildnis der Loiba (Thüringer Wald) haltend, führte sie, um die Reisestrecke weithin überschauen zu können, doch auf genügend hoch gelegenem Wege dahin, daher auch ihr anderer Name „Hohe Straße". Besonders zahlreich waren ihre Abzweigungen, die in südwestlicher Richtung dem Thüringer Wald zustrebten und ihn in den vielfachen Tälern flußabwärts überschritten. Stratzenschutz: Pflicht der Landesfürsten war es, die Rei- senden, namentlich die Kaufleute, die auf den genannten Straßen dahinzogen, durch Bewaffnete begleiten zu lassen1) und die Land- 0 Die Sicherung der Reisenden, zumal der Kaufleute und ihrer Warenzüge, war notwendig, da sie sehr unter dem Raubritterunwesen zu leiden hatten. Außerdem wurde ihnen durch die Kümmerung oder Beschlagnahme ihrer Güter, wozu jeder Beamte auf der Straße das Recht hatte, wenn er etwas nicht in Ordnung zu finden glaubte, großer Schaden zugefügt. Selbst für die Schulden anderer Kaufleute seiner Vaterstadt konnte ein Erfurter Kaufmann so lange mit seinem Fuhrwerk festgehalten werden, bis die Summe auf irgend eine Weise beigebracht war. Noch viel schlimmer aber war die Plage durch die Placker, Ritter, die unter dem Scheine des Rechts Erfurt befehdeten. Sie brachten zunächst eine beliebige Beschwerde vor ein Gericht, dessen Urteil aber

2. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 154

1891 - Leipzig : Voigtländer
154 teten, unter schmachvollen Mihandlungen zu den hrtesten Arbeiten in den Berg-werken und Pflanzungen, deren ungewohnter Last die Unglcklichen massenweise erlagen. Vergebens suchte der edle Priester Las Casas das Los der Unterdrckten zu erleichtern. Da kam er auf den Gedanken, statt der schwchlichen Indianer die krftigen Neger aus Afrika zur Arbeit zu empfehlen. Sein Vorschlag fand Ein-gang. Aber die Folge war, da nun der Negersklav enh andel aufkam, der der drei Jahrhunderte hindurch als eine Schmach fr die Menschheit bestanden hat und erst in unfern Tagen abgeschafft worden ist. Europa zog aus den neu entdeckten Lndern mannigfachen groen Gewinn. Stolze Silberflotten fhrten alljhrlich die unermelichen Schtze der Berg-werke von Mexiko und Peru nach den spanischen Hsen. Neue Bodenprodukte: Zucker und Kaffee, Tabak, Mais, Kartoffeln 2c. wurden aus den Kolonieen einge-fhrt und durch die neuen Nahrungs- und Genumittel die Lebensweise vielfach verndert. Der Handel erfuhr eine vllige Umgestaltung. An die Stelle des Verkehrs auf den Binnenmeeren trat der oceanische Welthandel, der die europischen Wimpel an die Gestade aller Oceane trug. Dadurch verloren die alten Seehandels-stdte Venedig und Genua mehr und mehr an Bedeutung; auch der Handel der Hansa geriet in Verfall. An ihrer Stelle blhten die atlantischen Staaten empor, zunchst Spanien und Portugal. Lissabon war jetzt der Markt fr die kostbaren Erzeugnisse Ostindiens und wurde der erste Welthandelsplatz. Auch die Wissenschaften, vor allen die Erd- und die Naturkunde, wurden durch die neuen Entdeckungen erheblich erweitert und bereichert. So traten in den Zustnden der europischen Völker weitreichende Vernderungen ein: die alte Welt wurde durch die neue vielfach umgestaltet.

3. Anfangsgründe der Geographie - S. 24

1906 - Breslau : Hirt
24 C. Kurze Übersicht der Erdteile. gedehnte Hochebene1 aus, die nach W. zum Atlantischen Ozean sich ab- dacht. Über sie fließt der Tajo [tacho]. An seiner Mündung liegt die wichtige Händelsstadt Lissabon, ziemlich iit der Mitte der Hochebene, in öder Gegend, Madrid, die größte Stndt der Halbinsel. (Ich Die Skandinavische Halbinsel scheidet die Ostsee vom Atlantischen Ozean. Sie wird in ihrer W.-Hälste von einem gletscherreichen Hoch- land ansgesüllt, das länger und doppelt so umfangreich ist wie die Alpen. Es steigt steil ans dem Ozean aus und senkt sich in breiten Stufen zur Ostsee. Der südlichste, durch Seen — darunter der Mälar- fce — von dem übrigen abgetrennte Teil ist fruchtbares Tiefland. Am Bereinigungspunkt des Mälarfees und der Ostsee liegt Stockholm. Die W.-Küste ist stark zerrissen. Tiefe und schmale Buchten, Fjorde [fjore] genannt, dringen weit ins Land vor. An ihnen sammelt sich vor- nehmlich die Bevölkerung des Landes, die im w. Teil der Halbinsel über- wiegend aus Fischfang, Handel und Forstwirtschaft angewiesen ist. Am innersten Zipfel des Kristianiafjords liegt Kristiania. ee) Die Britischen Inseln werden vom Atlantischen Ozean, vom Kanal und von der Nordsee bespült. Wie heißen die beiden größten von ihnen? Die s. größere Hälfte Großbritanniens heißt England, die n. kleinere Schottland. England ist int W. und N. gebirgig; den O. bildet ein hügeliges Tiesland, das von der kurzen, aber wasserreichen und ruhig fließenden Themse durchströmt wird. An der Stelle, bis zu der die Flut die größten Seeschiffe flußaufwärts trägt, ist die erste Handelsstadt der Erde, London [lnrtd'rt], entstanden, etwa dreimal so groß wie Berlin. Schottland ist überwiegend gebirgig, besonders im N.,- hier erheben sich die sturmgepeitschten, schüchtert- und seenreichen Hochlande. Aus Felsen erbaut ist auch die nahe der Ostküste gelegene Hauptstadt Schottlands, Edinbnrg. Irland bildet eine von Randgebirgen eingefaßte seenreiche Ebene, tu der fruchtbare Strecken mit Sümpfen und Mooren wechseln. Die Insel hat einen großen Reichtum an Häfen, der größte ist Dublin [bämtn], in einer fruchtbaren Ebene an der Ostseite gelegen. 6) Staaten^ und Bewohner. Die Bewohner Europas leben in 25 verschiedenen Staaten. Die Mitte des Erdteils nimmt das Deutsche Reich eüt. Es erstreckt sich von den Alpen bis zur Noi'd- und Ostsee. Welche Bodenbildung weist das Land auf a) im S., b) iit der Mitte, c) im N. ? Nenne die dir bekannten deutschen Mittelgebirge! Wie heißen die deutschen Ströme? Wohin müttdett sie? An der Spitze des Reiches steht ein Kaiser, gegenwärtig Wilhelm Ii. Seine Residenz3 und gleichzeitig die Hst. des Reiches ist Berlin. Sie 1 Hochgelegene Ebenen, nach denen Bergstraßen oder Terrassen hinaufführen, heißen Hochebenen (13 23a), Hochländer meist dann, .wenn auf ihnen wieder Berge stehen. a Ein Staat ist ein Land mit eigener Regierung und eigenen Gesetzen. 3 D, i. der Wohnsitz des Landesfürsten.

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 44

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 44 — Die Markomannen, Langobarden, Burgunder, Semnonen und Gothen nannte man auch Sueben, d. H. Schweifende, noch ohne feste Wohnsitze. (Der Name Deutsch bedeutet soviel als Volk. Volkssprache, und kommt erst in der Zeit der Karolinger auf.) §■ 2. Das Land der Deutschen. Grenzen: Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Boden-beschaffenheit: an den Küsten der Nord- und Ostsee eben (Sümpfe, Moore, Heiden), das übrige Deutschland bergig und waldig. (Der herchnische Wald breitete sich von Norden nach Süden aus.) Das Klima: rauh und feucht. Ackerbau war unbedeutend. Products: Gerste, Hafer, Rettige; an der Mosel und dem Rheine die Weinrebe. Die Römer holten aus Germanien Pferde, Rinder, Pelze, Felle, Daunen von Gänsen, W o l l e, H o n i g rc. Bernstein lieferte die Ostsee und deren Küsten (mit dem Goldhaar deutscher Frauen schmückten sich die Römerinnen gern); Eisen und Salz gab es in Menge. Die Jagd bot Bären, Wölfe, Auerochsen, Elennthiere, Rinder und Pferde rc. §. 3. Das bolh der alten Deutschen. Die Germanen (Deutschen) unterschieden sich von andern Völkern „durch weiße Haut, blaue, feurig blickende Augen, blondes Haar, Größe und Kraft, Mut, Freiheitssinn, Vaterlandsliebe, Keuschheit, Gottesfurcht, Gastfreundschaft, Treue (wenn der Führer im Kampfe fiel, durfte Niemand von dem Gefolge überlebend bleiben) und Redlichkeit. Böse Eigenschaften waren Trunkliebe, Spielsucht, Hang zum Fremden, ewiger innerer Hader und Hartnäckigkeit bis zum Aeußersten. Ihre Nahrung war einfach; Meth ihr Lieblingsgetränk; Jagd und Krieg ihre Lieblingsbeschäftigungen; die Bärenhaut ihr Ruhebett. Die Kleidung bestand aus Thierfellen und gewebten Stoffen. Der Ackerbau war vernachlässigt, wurde besorgt von den Frauen, die auch neben ihrer Hauswirtschaft die Kleider verfertigten. (Runenschrift und Dichtkunst.) Die Häuser waren aus Holz gebaut. Die Waffen, Schild und Speer, waren ihnen heilig. Das Volk bestand aus Freien und Nichtfreien. Unfrei waren diejenigen, welche ein Eigenthum gleichsam in Erbpacht hatten und dem eigentlichen Gutsherrn'steuerten. Ganz und gar Unfreie (Sklaven) waren die, welche gekauft und verkauft werden konnten. (Kriegsgefangene und deren Nachkommen.) Mehrere Familien bildeten eine Mark, mehrere Marken einen Gau, viele Gauen ein Volk oder einen Bund. Die freien Männer wählten sich in ihren Volksversammlungen ihre Fürsten, eben so ihre Herzöge und Gaugrafen. Die Strafen für Vergehen bestanden in einem Währgelde oder in Diensten. Entscheidung durch Eid oder Ordal (Gottesurtheil).

5. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 26

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
26 Ii. Die karolingische Reichseinheit selbst ausgezogen ist, soll er unseren Heerbann i voll verbürgen52 und nach dem Gesetze betreffs der Bezahlung versprechen leisten.. Idir wollen, daß unsere Sendboten sorgfältig erforschen, an welchen Grten das geschehen ist, was zu unseren Ohren gekommen, daß nämlich Leute, nachdem sie nach unserm Geheiß den Genossen, welche gegen den Feind ausgezogen sind, von ihrem Einkommen eine Beihilfe gewährt haben, aus Befehl des Grafen oder eines seiner Dienstmannen Geld gezahlt haben, um sich loszukaufen, auf daß es ihnen gestattet sei, zu Hause zu bleiben, während jene doch nicht gegen den Feind zu ziehen brauchten, weil sie schon ihren Genossen die von uns bestimmte Beihilfe gegeben hatten. Dies werde untersucht und uns darüber berichtet. y) Hus der Landgüterordnung 812. Capitulare de villis vel curtis imperii. M. G. Ll. I, S. 182. vgl. klusg. v. (Bereis, Berlin 1895. 24. (Ein jeder Rmtmann soll achthaben auf das, was er für unseren Tisch zu liefern hat, damit, was er abzuliefern hat, sehr gut und ausgesucht und sauber sei . . . 34. (Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten, daß, was die Leute mit ihren Händen verarbeiten oder verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch, Wurst, eingesalzenes Fleisch, Wein, (Essig, Utaulbeertoein, gekochter wein, (Barum3, Senf, Käse, Butter, Malz, Bier, Met, Honig, Wachs, Mehl, alles mit der größten Reinlichkeit hergestellt und bereitet werde. 62. (Ein jeder Landmann liefere Jahr für Jahr zu Weihnachten uns ein Verzeichnis von allem unserem Gute und (Ertrage: was von Ochsen vorhanden ist, welche unsere Gchsenknechte besorgen, von Hufen, welche gepflügt werden sollen, von 6cker- und anderen Zinsen, von geschlossenen vergleichen oder Friedensgeld, von dem ohne, unsere (Erlaubnis in unsern Forsten gefangenen wild, von verschiedenen Strafen, von Mühlen, von Forsten, von Feldern, von Brücken und Fähren, was von freien Leuten und solchen, welche unserem Fiskus zinspflichtig sind, von Märkten, von Weinbergen, von denen, welche weinzins zahlen, von Heu, von Holzöfen, von Kien, von Schindeln und anderem Bauholz, von Brachland, von Hülsenfrüchten, Hirse und Fennich, von wolle, Flachs und Hanf, von Baumfrüchten, von großen und kleinen Nüssen, an veredelten Bäumen, (Bärten, an Rübenland und Fischteichen, an Leder, Fellen und hörnern, an Honig und wachs, an Fett und Seife, an Maulbeerwein, gekochtem wein, Met und (Essig, an Bier, jungem 1 Das heißt 60 Solidi. ' Das beißt, sie sollen mit ihrem Grundbesitz dafür hasten, daß sie zu Recht stehen würden. 3 Gegorenes Getränk, aus Fisch und allerhand Gewürz zubereitet.

6. Die nationale Bewegung von 1815 - 1849 - S. 23

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die französische Rheinbedrohung 1840 23 Sein Heller Widerklang Nun brause fröhlich, Rhein: vom Süden fort zum Norden Nie soll ob meinem Hort ist gleich wie Tdehrgesang ein welscher Wächter sein! des Vaterlands geworden. Das brause fort und fort. b) Ittoltfe1 über die westliche Grenzfrage 184t. Unsere Aufgabe ist, wenn roir den alten bösen Nachbar nicht belehren sönnen, wenigstens uns selbst unser gutes Recht vollkommen klarzumachen, im ganzen Umfange deutscher Ration zum Bewußtsein zu bringen. Keinem Deutschen darf es verborgen oder gleichgültig bleiben, daß, wenn Frankreich und Deutschland je miteinander abrechnen, alles Soll auf feiner, alles Haben auf unserer Seite steht. Nur wir haben an Frankreich zu fordern, was es uns wiederrechtlich entrissen. Frankreich dagegen hat nichts von uns zu fordern, nicht ein Dorf, nicht einen Baum. Der Rhein ist, wie Brndt kurz und gut gesagt hat, Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze. Geht man vom historischen Recht aus, so ist alles, was Frankreich feit dem dreizehnten Jahrhundert an seinen östlichen Grenzen gewonnen hat, ein Raub an Deutschland gewesen, so sind alle burgundischen und lothringischen Lande unser altes, uns widerrechtlich entrissenes (Eigentum, und wir hätten demnach noch weit mehr zu reklamieren als die Sprachgrenzen. Geht man vom nationalen Standpunkt aus und macht die Sprache zur natürlichen Grenze der Nationen, so gehört uns der ganze Rhein mit feinem ganzen linken wie rechten Ufer, denn im ganzen Flußgebiet des Rheins wird feit vierzehn Jahrhunderten deutsch gesprochen; demnach hätte nicht Frankreich das linke Rheinufer von uns, sondern wir hätten von ihm Elsaß und Lothringen anzusprechen. Geht man endlich vom positiven Recht aus, wie es durch die letzten Verträge festgestellt ist, so hat Frankreich dadurch allerdings seinen unrechtmäßigen Besitz Lothringens und des Elsasses geheiligt, aber dieselben Verträge schließen Frankreich von jedem Anspruch an die übrigen Teile des linken Rheinufers aus. Wenn nun aber Frankreich jene Verträge von 1814 und 1815 nicht mehr anerkennt, die einzigen Rechtstitel, die ihm feinen alten Raub an Deutschland gesichert haben und noch sichern und die wir immer redlich anerkannt haben, obgleich sie uns sehr nachteilig sind, roenn Frankreich selbst diese Verträge bricht und Krieg beginnt, so sollten roir uns in dem festen (Entschluß vereinigen, so Gott will und der gerechten Sache den Sieg verleiht, jene ver- haken, den freien, deutschen Rhein") erschien zuerst in der ,.Trierer Zeitung" vom 18. September 1840 und hatte gewaltige Wirkung, vgl. die Verspottung durch Heine in Deutschland, ein tpintermärchen und dazu unten Nr. Iv, 1. Zur Rheinbedrohung Treitschke, Deutsche (Beschichte Bd. V S. 61 ff. 3 Iroitie war damals Hauptmann im Generalstabe des preußischen Iv. Armee korps. Das obige Stück aus der Schrift: Die westliche (Brenzfraqe (Gesammelte Schriften Bd. Ii S. 171 ff.).

7. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 64

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
64 Eine Stätte des Weltmarktes, — was faßte der Stahlhof ferner nicht an Warenvorräten in sich! Aus Skandinavien, Rußland, Polen und aus den baltischen Provinzen wurde Eisen, Holz. Hanf, Talg, Wachs und Pelzwerk eingeführt; die Ost- und die Nordsee lieferten Heringe und Störe, welche damals sehr beliebt waren, sowie den durchaus notwendigen Stockfisch. Aus Norwegen, aus Livland, namentlich aber aus den Falknereien Preußens, kamen jene prächtigen Vögel der Reiherbeize, welche zu den bedeutendsten Preisen verkauft, ja, von dem englischen Adel oft buchstäblich mit Gold ausgewogen wurden. Flanderns Schätze bestanden in Tuch und köstlicher Leinwand; Südspanien und Frankreich lieferten feurige Weine; vom grünen Rheinstrome ward manch köstlich Stückfäßlein hierher gesendet. Aus der Levante (Morgenland, des. die asiatische Türkei) kamen Feigen, Datteln, Mandeln, Zimmet, Arzeneimittel, Spezereien; und als das Zeitalter der Entdeckungen begonnen hatte, fehlten auch Edelsteine, Goldstaub und Juwelen nicht. Von englischen Produkten befanden sich innerhalb des Stahlhofes stets die Erträge von Britanniens Ackerbau und herrlicher Viehzucht, sein weitgerühmtes Bier und sein noch mehr gepriesener Käse. An der Nordseite des Stahlhofes befand sich später der berühmte Ausschank von rheinischen Weinen. Dieses Weinhaus sah all die Größen der wechselnden Zeit: Bischöfe und Äbte, Staatskanzler und Lord Mayors (Bürgermeister von London), Haudegen, Kapitäne und die Helden der Hansa. Die ,Genüsse' des Ortes bestanden in Ochsenzunge, Lachs und Kaviar. Noch in unserm Jahrhundert konnte man ans dieser kulturgeschichtlich so bedeutsamen Stätte ein Wirtshaus antreffen: nach deutscher Sitte und nach der Eigenart deutschen Wesens hing vor dieser Schenke eine goldene Traube. Ein Wirtshaus also von etwa 900 Jahren Alter!" Haus- Die großartigen Erfolge der deutschen Hansa entsprangen ver-Djmin9lchiedenen Ursachen, zwei der bedeutsamsten waren ohne Zweifel die is?!" stramme Zucht, die jeden Einzelnen der Brüderschaft in die engen Grenzen bürgerlicher Ehrbarkeit bannte und die Zuverlässigkeit und Rechtlichkeit der Genossen im Handel. Höchstes Haupt der Genossenschaft war der deutsche Aldermann, der mit zwei Beisitzern alljährlich am Neujahrsabende durch die Stimmen der Städte, welche zur Genossenschaft gehörten, erkoren wurde. Zwölf Männer bildeten den Kaufmannsrat. Dieser stellte mit dem Beirate der Kontorvorstände in den andern hansischen Stahlhöfen Englands die

8. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 85

1902 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 85 entlang ging, kam er an denjenigen, welcher den Krug zerschlagen hatte, und sagte zu ihm: Keiner trgt so schlechte Waffen wie du. Und er nahm dessen Axt und warf sie zu Boden. Als jener sich niederbeugte, sie aufzuheben, holte der König aus und hieb ihm mit seiner Axt in den Kopf. So, sprach er, hast du bei Soisions mit dem Kruge getan. Als er tot war, befahl er den anderen zu gehen. Allen jagte er durch diese Tat groe Furcht ein." (Gregor von Tours.)*) 26) Aus dem Gesetz der ripuarischen Franken: Wenn ein Freier einen freien Ripuarier ttet, so soll er zur Erlegung von 200 Solidi (kleine rmische Goldmnze) verurteilt werden. Wenn jemand einen Knecht gettet hat, so soll er zur Erlegung von 36 Solidi verurteilt werden. . . . Wenn ein Freier dem anderen das Ohr abgehauen hat, so da dieser nicht hren kann, so soll er zur Erlegung von 100 Solidi verurteilt werden. Wenn jener das Gehr nicht verloren hat, so soll er die Bue von 50 Solidi zahlen. . . . Wenn jemand einen Mann während der Heerfahrt gettet hat, so soll er zur Zahlung des dreifachen Wergeldes ver-urteilt werden. . . . Wenn jemand ein Wergeld zahlen soll, so kann er . . . eine gehrnte, sehende und gesunde Kuh fr einen Solidus geben, ein sehendes und gesundes Pferd fr 6 Solidi ... ein Schwert mit der Scheide fr 7 Solidi . . . eine gute Brnne fr 12 Solidi . . . gute Beinbergen fr 6 Solidi, einen Schild samt Lanze fr 2 Solidi." 27) Ansang der schsischen Taufformel: Entsagst du dem Teufel?" Ich entsage dem Teufel." Und aller Teufelsgilde?" Und ich entsage aller Teufelsgilde." Und allen Teufelswerken?" Und ich entsage allen Teufels-werken und Worten, Donar und Wodan und Saxnot und allen den Unholden, die ihre Genossen sind!" Glaubst du an Gott" u. f. w. 28) Aus einem Kapitulare der die kniglichen Gter: Wir wnschen, da unsere Landgter uns allein dienen und nicht anderen Leuten, da unser Ge-sinde gut gehalten werde und durch niemand ins Elend gerate, und da unsere Amtleute sich nicht unterfangen, unser Gesinde zu ihrem Dienste zu gebrauchen, nicht zu Fronden, nicht zum Holzfllen, noch sie andere Arbeiten zu vollbringen zwingen. Es sollen unsere Amtleute unsere Weinberge bernehmen, welche in ihren Bezirken liegen, sie gut besorgen und den Wein selbst in gute Gese tun und sorgfltig darauf achten, da er in keinerlei Weise Schaden leide. . . - So viele Landgter einer in seinem Bezirke hat, so viele Leute soll er dazu bestimmen, die Bienen fr unsere Wirtschaft zu besorgen. In unseren Mhlen sollen sie im Verhltnis zur Gre derselben Hhnex und Gnse halten, so viel man kann. Auf den Hauptgtern soll man bei unseren Scheuern nicht weniger als 100 Hhner und mindestens 30 Gnse halten, auf den Hufengtern aber mindestens 50 Hhner und nicht weniger als 12 Gnse. Jeder Amtmann soll Jahr fr Jahr reichlich Federvieh und Eier an den Hof liefern . . . Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten, da, was die Leute mit ihren Hnden verarbeiten oder verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch, Wurst, ein-gesalzenes Fleisch, Wein, Essig, Maulbeerwein, Senf, Kse, Butter, Malz, Bier, Met, Honig, Wachs, Mehl, alles mit der grten Reinlichkeit hergestellt und be-reitet werde . . . *) 25, 30 nach E. Blume, Quellenstze.

9. Teil 3 - S. 45

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 45 — die Erde Zink und Eisen, in der Nähe von Dortmund, wo einst unter der Femlinde heimliches Gericht gehalten wurde, findet sich Eisen und Steinkohle. Bestimme die Lage Dortmunds! Zur sachlichen Besprechung. a. Wie mögen Westfalens Erze verarbeitet werden? Ein großer Teil des Eisens und Zinks wird in Iserlohn verarbeitet. Aus dem Eisen fertigt man hauptsächlich Nadeln. Das Zink verwendet man besonders zur Herstellung von Messingwaren. (Messing besteht aus 7 Teilen Kupfer und § Teilen Zink.) b. Erzähle, welche Erinnerungen die Dortmunder Fem- linde in uns wachruft! (Aus dem Geschichtsunterricht ist bekannt, wie die Femgerichte in der ersten Zeit ihres Bestehens viel Gutes be- wirkten, wie sie Schrecken unter den Bösen verbreiteten, wie sie den vornehmen Schuldigen, der dem gewöhnlichen Gericht zu mächtig erschien, ebenso verhaftete und bestrafte, wie den gemeinen Räuber und Mörder. — Freistuhl, Freigraf, Freischöffen, Wissende — Verfall der Feme.) Zusammenfassung und Einprägung des Stoffes, der über Westfalen dagewesen ist, an der Hand der Übersicht. Die Provinz Westfalen. 1. Lage und Grenzen. (Flüsse — Nachbarlandschaften!) 2. Bodenbeschaffenheit (Teutoburger Wald, Sauerland — Ebene.) 3. Bewässerung. (Ems, Ruhr, Lippe.) 4. Ortschaften. Münster, Minden, Bielefeld, Dortmund, Siegen. —' Das westfälische Bauernhaus. 5. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau und Viehzucht (Schweine.) Flachsbau und Leinweberei (Bielefeld!) Kohlen- und Eisenbergbau — Herstellung von Metallwaren. 6. Geschichtliche Erinnerungen: Dortmund (Femlinde!) — Münster (Wiedertäufer und westfälischer Friede.) — Königreich Westfalen. 4. Die Weser. Jitl: Ehe wir zur Betrachtung der Provinzen übergehen, die Preußen durch den Krieg im Jahre 1866 sich erworben hat, werfen wir einen Blick aus den Hauptstrom dieses Gebietes. Wir lernen die Weser näher kennen, an deren Ufer sich manches bedeutsame Ereignis abgespielt hat*). *) Doch hat sie in der Zeiten Flug gar manche große Mär erfahren, und ihre stille Woge trug viel Herrliches in fernen Jahren. - Sie sah in ihrer Wälder Schoß des Adlers Siegerflügel wanken und von der deutschen Arme Stoß der ew'gen Roma Säulen schwanken.

10. Teil 2 - S. 53

1882 - Leipzig : Brandstetter
Deutscher Handel am Ausgang des Mittelalters. 53 Weine, Spezereien und Leinwand ein. Nach Lissabon verluden die Schiffe Holz, Mehl, Bier und getrocknete Fische und brachten Salz, Kork, Öl, Feigen, Rosinen, Orangen und feine Weine zurück. Von der portugiesischen Regierung wurden die Kaufleute besonders zur Einführung von Schiffbauholz durch Begünstigungen ermuntert. Gleich rege war ihr Verkehr mit der Westküste Frankreichs, vornehmlich mit Baie, einem Hascnplatz südlich von Nantes, von wo sie außer anderen Waren das berühmte Baiensalz einführten. Im Jahre 1474 suchten 72 Danziger Schiffe jene Gegend anf, und einundfünfzig derselben trafen auf einmal in Weichselmünde ein. Der Verkehr mit England bestand hauptsächlich in dem Austausch von Getreide und Holz aus den Weichsellündern gegen englische Wollenfabrikate und bildete den wichtigsten Zweig des Danziger Handels. Häufig sandte die Stadt jährlich sechs- bis siebenhundert Schiffe mit Getreide nach England. Aus Schottland führten die Danziger Wolle und Pelzwerk ein. Nach Flandern brachten sie die verschiedensten Holzarten und Getreide und holten von dort, insbesondere aus Brügge, dem Sammelpunkte aller Nationen, die mannigfachsten Erzeugnisse des Gewerbsteißes. Wie großartig der Verkehr mit Holland war, läßt sich daraus ersehen, daß allein im Jahre 1481 nicht weniger als elfhundert Schiffe „groß und klein", mit Korn beladen, dorthin ausliefen, und die Holländer in Danzig vom September 1441 bis Mai 1447 mehr als zwölf Millionen Thaler Pfnndgeld entrichteten, nach jetzigem Geldwert also etwa 360 Millionen Mark. Die Schiffe waren zu Flotten von je dreißig bis vierzig Fahrzeugen vereinigt, und jeder dieser Flotten wurden in der Regel von der Stadt bewaffnete Schiffe, Orlogfchiffe oder Friedenskoggen genannt, zum Schutze beigegeben. Auf den hanseatischen Schiffen herrschte straffes Regiment. War ein Schiff ausgelaufen und hatte es einen halben Seeweg zurückgelegt, so versammelte nach altem Brauch der „Schiffer", der die oberste Leitung hatte, sämtliche Schiffslente und Reifende und hielt eine Anrede: „Wir find Gott und Wind und Wellen übergeben, darum soll jetzt einer dem andern gleich sein. Und da wir von schnellen Sturmwinden, ungeheuren Wogen, Seeraub und anderen Gefahren umringt sind, kann unsere Reise ohne strenge Ordnung nicht vollbracht werden. Deshalb beginnen wir mit Gebet und Gesang um guten Wind und glückliche Ausfahrt und besetzen nach Seerecht die Schöffenstellen, damit ehrliches Gericht sei." Dann wurden unter Beistimmung der Anwesenden ein Vogt, vier Schöffen, ein Meistermann zur Vollstreckung der Strafurteile und sonstige Beamte ernannt, und darauf wurde das Seerecht mit seinen Strafen verkündet: Niemand soll fluchen bei Gottes Namen, niemand den Teufel nennen, nicht das Gebet verschlafen, nicht mit Lichtern umgehen, nicht die Lebensrnittel verwüsten, nicht dem Zapfer in fein Amt greifen, nicht nach Sonnenuntergang mit Würfeln oder Karten spielen, nicht den Koch ärgern und nicht die Schiffslente hindern, bei Geldstrafe. Harte leibliche Strafen wnrden verhängt über die, welche auf der Wache schliefen, an Bord Lärm anrichteten, ihre Waffen
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