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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Unsere Heimat - S. 151

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
90. Der Arzt, die Apotheke und der Rettungswagen. H^enn Wir krank sind, gehen oder schicken wir zum Arzt. Er untersucht uns und schreibt ein Rezept. Auch sagt er uns, wie wir uns verhalten sollen, was wir essen und trinken, wie lange wir spazieren gehen dürsen. Ost verordnet er nasse Umschläge und Bäder. Das Rezept bringet! wir in die Apotheke. Dort wird die Arzenei bereitet, die zuweilen bitter schmeckt. Viele Ärzte be- handeln nur ganz bestimmte Krankheiten. Es gibt Augenärzte, Ohrenärzte, Nervenärzte, Zahnärzte usw. 2. Der Schwerkranke kommt ins Krankenhaus. Er wird mit dem Krankenwagen geholt. Wenn jemand verunglückt, kommt der Rettungswagen. Schnell und geräuschlos eilt er durch die Straßen. Seiti Glockengeläute macht alle Leute aufmerksam. Auf dem Bocke sitzt neben dem Kutscher der Samariter. Er hat eine weiße Mutze mit einem roten Kreuze daran. Der Wagen kann hinten ganz geöffnet werden,' an neueren Wagen wird auch die eilte Seiten- wand aufgeklappt. So kann die Tragbahre leicht herausgenommen tind mit dem Kranken wieder hineingeschoben werden. Die Räder des Wagens sind mit Gummireisen versehen, damit er leicht fährt. Der Rettungswagen bringt die Leute nach der Samariterstation oder gleich nach dem Krankenhaus. 1. Nennt Ärzte und Apotheken! 2. Gebt an, welche Krankenhäuser ihr kennt, und wo sie sich befinden! Welches ist das größte? 3. Wo sind Samariterstationen? 91. Die Blumenverkäuferin. ^^räulein Else war eine große Blnmensreundin. Sie kanste sich ^3 deshalb jedesmal ein Sträußchen, wenn sie über den Opern- platz in ihr Geschäft ging. Im Frühling waren es besonders Veilchen und Maiglöckchen, die sie liebte, im Sommer zog sie Rosen allen andren Blumen vor. Eittes Tages hatte die Blumenfrau eine besonders schöne Rose. „Die hebst du für das junge Mädchen auf, das heute Nach-, mittag kommt!" dachte sie. Früher, als sie geglaubt, kam Fräu- lein Else. Sie schien es heute sehr eilig zu haben. Die Sontie brannte heiß vom Himmel. Fräulein Else hatte darum ihren Sonnen- 151

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 22

1880 - Halle : Anton
22 trieb ihn aus seinem Vaterlande in dieferne. Sein Erstlingsversuch in Friesland mißlang: seine Wirksamkeit blieb ohne Erfolg, und er mußte nach England zurückkehren. Vor seinerzweiten Miss io ns reise ging er nach Rom, um sich der Unterstütz uug des Papstes zu versichern. Dieser wies ihn in das Herz Deutschlands, zu den Thüringern und Hessen. Hier fällte er, um dem Götzendienst ein Ende zu machen, die Donn ereiche bei Geismar (— unweit Fritzlar —). Mit kräftigem Arme schwang er selbst die Axt. Stumm vor Zorn und Entsetzen umstand ihn die heidnische Menge, erwartend, daß Donar mit seinem Blitzstrahl den Frevel rächen werde. Da rauschte es im Wipfel der Eiche, die Blätter schauerten, die zackigen Aeste schlugen knarrend und ächzend zusammen, der mächtige Stamm erkrachte von unten bis oben; mit einem male stürzte die gewaltige Masse zu Boden, die Krone zerbrach, und der Baum zersiel in vier Stücke. Da erkannten die Heiden die Ohnmacht ihrer Götter, und schaarenweise ließen sie sich taufen. An der Stelle der gefällten Eiche errichtete Bonifazius ein Kreuz, aus ihrem Holze erbaute er eine christliche Kapelle. Bonifazius wollte indeß das Christenthum nicht blos verkündigen und ausbreiten, er wollte es vor allen Dingen auch befestigen. Darum gründete er in Thüringen, Heffen und Baiern eine Anzahl Bisthümer oder Bischofssitze. An diesen Bischofssitzen erhob sich zunächst eine Kirche, anfangs aus Holz, später groß und prächtig gebaut und alsdann Dom oder Kathedrale genannt; daneben stand der bischöfliche Palast; um denselben siedelten sich Handwerkerund andre Leute an; fo entstand bald eine Stadt; von hier aus sollte der Bischof das kirchliche Leben in dem ihm zugewiesenen Gebiete beaufsichtigen und pflegen. Zu demselben Zwecke gründete Bonifazius auch Klöster. Die in denselben wohnenden Mönche sollten dem Volke in der Urbarmachung und Bebauung des Landes mit gutem Beispiel vorangehen und es so an ein gesittetes Leben gewöhnen, und durch Bücher-abschreiben und Jugendunterricht sollten sie Bildung verbreiten. Alles kirchliche Leben in Deutschland ordnete er dem Papste zu Rom unter; wen er bekehrte, den verpflichtete er zum Gehorsam gegen jenen. Zum Lohn für solche Thätigkeit wurde er zum Erzbischof von Mainz— und damit zum obersten Geistlichen in Deutschland — erhoben. In hohem Alter ging er noch einmal als Bote des Evangeliums zu den Friesen. Voll Todesahnung hatte er sich zuvor das Leichentuch bereitet, in das er gehüllt sein wollte. Mit großem Erfolge predigte und taufte er. Aber am P fing st feste des Jahres 755 stürmte eine Schaar heidnischer Friesen, die den Stnrz ihrer Götter rächen wollten, auf das Zelt des Bonifazius los. Seine Begleiter griffen zu den Waffen, um ihn zu vertheidigen. Allein Bonifazius

3. Geschichte der Neuzeit - S. 37

1887 - Wiesbaden : Kunze
2, 10. Die Wiedertäufer. 37 aus den edelsten Familien, welche von ihren Eltern und Verwandten vergeblich zur Rückkehr aufgefordert wurden. „Ihr seid nicht unsere Eltern," riesen sie, „denn ihr habt uns in die Häuser des Todes und der Hölle begraben." Die Verirrungen waren so ansteckend, daß selbst Edelfrauen und Töchter der Umgegend ihre Männer und Väter verließen und nach Münster eilten. Die Stadt füllte sich so mit Schwarmgeistern, daß der Bischof, das Domkapitel und viele wohlhabende Familien Münster verließen. Ein neuer Magistrat ward gewählt, welcher seine Gesinnungsgenossen Knipperdolling und Knechting zu Bürgermeistern ernannte. Viele Tausende, welche sich nicht taufen lassen wollten, wurden in einer stürmischen Winternacht halbnackt und barfuß mit Weib und Kind von Haus und Hof verjagt. Unumschränkte Gewalt über alle übte Johann Matthiefen. Er gebot im Namen Gottes, jeder sollte sein Gold und Silber ausliefern, alle Bücher, die Bibel ausgenommen, herausgeben. Alles Geld und Gut wurde zusammengebracht und der heiligen Gemeinde zur Verfügung gestellt; die Güter sollten gemeinschaftlich sein und von sieben Männern verwaltet werden. Die eingelieferten Bücher und alle musikalischen Instrumente ließ Matthiefen verbrennen, da es an der menschlichen Stimme allein genug sein sollte. Darnach aber, als der Bischof mit einem Heere vor der Stadt lagerte, ward Matthiefen, welcher sich rühmte, den Feind allein besiegen zu können, und ruhmrednerisch aus der Stadt zog, von den Bischöflichen niedergestoßen. Bockelson nahm seine Stelle ein (1534). Er verkündete, es sei ihm von Gott besohlen, die Regierung des Reiches Zion zu übernehmen und zwölf Richter zu ernennen. Als König des neuen Jerusalem, mit einer Krone aus dem Haupte und einer an goldener Kette hängenden Weltkugel geschmückt, hielt er aus dem Markte, wo der „Stuhl Davids" errichtet war, Gerichtssitzungen ab und führte ein tyrannisches Regiment. Zuerst heiratete er die schöne Witwe Matthiesens, später führte er die Vielweiberei ein und nahm selbst 14 Frauen. Auch sandte er 28 Apostel aus, um die übrigen Städte seinem Scepter zu unterwerfen; allein bis auf einen einzigen, welcher des Bischofs Spion wurde, kamen alle an den Galgen. Nach dem Frieden von Kadan schickten Philipp von Hessen und Heinrich von Braunschweig dem Bischof Hilfe. Der Hunger in der Stadt erreichte den höchsten Grad, und der Schneiderkönig verdoppelte den Schrecken, um fein Ansehen zu behaupten. Da entflohen zwei Bürger aus der ^Ltadt und zeigten den Belagerern eine Stelle, wo

4. Von 1198 bis zum Ende des Mittelalters - S. 22

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 Vi. Goldene Bulle Karls Iv. 1356 Vii, 1. Damit nun nicht zwischen den Söhnen dieser weltlichen Kurfürsten über besagtes Recht (der Königswahl), Stimme und Befugnis künftig Stoff zu Unruhen und Zwistigkeiten enstehen könne, . . . setzen wir fest .. ., daß, nachdem einer dieser weltlichen Kurfürsten gestorben ist, Recht, Stimme und Befugnis zur Wahl auf den erstgeborenen, ehelichen, dem Laienstande angehörten Sohn, in dessen (Ermangelung aber auf den (Erstgeborenen des (Erstgeborenen, der gleichfalls Laie sein muß, übergehe, wenn aber dieser (Erstgeborene ohne männliche, eheliche, dem Laienstande angehörige (Erben aus dem Leben scheiden sollte, dann soll ... Recht, Stimme und Befugnis zu besagter Wahl an feinen ältesten, dem Laienstande angehörigen, in wahrer väterlicher Linie abstammenden ältesten Bruder und dann auf dessen (Erstgeborenen übergehen. . . . Ix. wir erklären, daß unsere Nachfolger, die Könige von Böhmen, und ebenso alle geistlichen und weltlichen Kurfürsten die gesamten Gold- und Silbergruben, die Sinn-, Kupfer», (Eisen-, Blei- und sonstigen Inetallbergwerke, sowie die Salzbergwerke ... von Rechts wegen besitzen .. ., ebenso Juden halten und in der Vergangenheit eingerichtete und festgesetzte Zölle erheben dürfen. X. wir fetzen ferner fest, daß dem Könige von Böhmen... auch fernerhin zustehen soll, Gold- und Silbermünzen in jedem ©rte und Teile seines Königreiches ... prägen zu lassen. ... Gegenwärtiges Gesetz ... wünschen wir auf alle Kurfürsten, geistliche wie weltliche, vollständig auszudehnen. Xi. wir setzen auch fest, daß keine Grafen, freie Herren, (Edele, Vasallen, Burgmannen, Dienstmannen, Bürger, überhaupt feine der dölner, Mainzer und Trierer Kirche unterworfene Person ... außerhalb des Gebietes dieser Kirchen . . . vor irgend ein anderes Gericht als das der (Erzbischöfe von Ittainz, Trier und (Eöln und ihrer Richter ... geladen werden kann, wie es auch in vergangenen Seiten gehalten worden ist.1.. . Und wir fügen ausdrücklich hinzu, daß es...keiner diesen Kirchen unterworfenen Person... gestattet ist, von den Prozessen, Urteilssprüchen . . . dieser Erzbischöfe und Kirchen oder ihrer weltlichen Beamten ... an irgend ein Gericht Berufung einzulegen, solange den im (Berichte besagter (Erzbischöfe und ihrer Beamten Klagenden das Recht nicht verweigert wird?. . . (Ebendiese Bestimmung wollen wir kraft gegenwärtigen kaiserlichen Gesetzes auf die erlauchten Kur- an (Berichtes Statt gesessen, im Hamen und wegen unserer Herren Itcitfurfürften und unser selbst ... tun ab und setzen ab mit diesem unsern Urteil Herrn Wenzel als einen unnützen, saumseligen, unachtbaren (Entgliederer und unwürdigen Handhaber des fjeil. Römischen Reichs von demselben Römischen Reich und allen dazu gehörenden tdüröen, Ehren und Herrlichkeiten. Und verkünden darum allen Fürsten, Herren, Knechten, Städten, Ländern und Leuten, öafj sie von nun ab ihrer (Eibe und Huldigungen, die sie der Person des vorgenannten Herrn Wenzel von des Heil.reiches wegen getan haben, zumal und gänzlich ledig sind (Deutsche Reichstags« asten Iii, 254ff.) 1 Privilegium de non evocando. 8 Privilegium de non appellando.

5. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 62

1879 - Leipzig : Teubner
62 Ferdinand von Steiermark. auch Böhmen entriß und durch Gewährung von mancherlei Freiheiten sich die Liebe der Böhmen zu gewinnen suchte, auch stillschweigends zugegeben, daß protestantische Unterthanen von katholischen Ständen sich Kirchen bauten und ihre Religion frei übten. Unter andern hatten sich die Protestanten zu Klostergrab, Unterthanen des Erzbischofs von Prag, eine Kirche gebaut, ebenso die Protestanten zu Braunau, Unterthanen des dortigen Abtes. Unterdessen war Kaiser Rudolph im I. 1612 kinderlos gestorben, und sein ebenfalls kinderloser Bruder Matthias, der ihm alle seine Länder geraubt, wurde Kaiser. Doch nur für kurze Zeit (1612—1619); denn er war ein alter körperlich und geistig abgeschwächter Mann. Daher überließ er, stets von Krankheit geplagt, die Regierung fast ganz seinem Vetter und Erben, dem Herzog Ferdinand von Steiermark; ja er ließ ihn schon zu seinen Lebzeiten zum König von Böhmen ernennen. Ferdinand war von frühster Jugend aus von Jesuiten erzogen worden; sie hatten ihn zu Loretto in Italien der Jungfrau Maria einen fürchterlichen Eid schwören lassen, daß er die Ketzer ausrotten wolle. Er sprach den Grundsatz aus, er wolle lieber über eine Wüste, als über ein Land voll Ketzer herrschen, und nach diesem Grundsätze hatte er bisher in seinem Lande Steiermark gehandelt; er hatte dieses fast ganz protestantische Land mit den härtesten Mitteln wieder katholisch gemacht. Die böhmischen Protestanten erwarteten daher von ihm nur Schlimmes, obgleich er den Majestätsbrief beschworen hatte; denn die jesuitische Moral kümmerte sich wenig um Eide. Die Jesuiten wurden in Böhmen eingeführt und trieben ihr Wesen ohne Scheu. In ihren Flugschriften besprachen sie die Mittel, wie alle Folgen der Reformation auszutilgen und ganz Europa wieder zur alleinseligmachenden Kirche zurückzubringen sei; Einer meinte, der einzige Weg dazu sei eine Straße von Blut. Diese Straße von Blut war bald eröffnet. Im 1.1618 ließ auf Ferdinands Befehl der Abt von Braunau die protestantische Kirche zu Braunau schließen, und der Erzbischof von Prag ließ die Kirche zu Klostergrab niederreißen. Eine

6. Geschichte des Mittelalters - S. 68

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
68 Sachsen- und Franken-Kaiser. verdankten, gehörte Kaiserin Adelheid, die ihrem „Löwen" die lateinisch geschriebenen Briefe vorzulesen pflegte. Ottos I. Tochter Mathilde war Äbtissin zu Quedlinburg und regierte als Statthalterin Ottos Iii., wie nachmals Theophano als seine Vormünderin, mit Kraft und Geschick in Deutschland. Den Klöstern verdanken wir die Erhaltung der klassischen Werke des Altertums wie die Aufzeichnung der Geschichte des Mittelalters. Darüber versäumten die Klöster keineswegs ihre Pflicht gegen Kaiser und Reich. So gut wie die Bischöfe pflegten die Äbte dem Könige ihre Reisigen, oft in nicht geringerer Zahl, zuzusenden oder zuzuführen. 7. Die neuen Orden, die im Verlauf des Mittelalters gegründet wurden, verpflichteten die geistlichen „Väter" wie die dienenden „Brüder" zu schweigendem Gehorsam, nicht mehr bloß gegen Abt und Bischof, sondern gegen Papst und Kirche. Die eingreifendste Bedeutung haben die weltfremden Clunia-zenser gehabt, deren „Mutterkloster" Cluny in Burgund lag. Sie suchten die Kirche von allem weltlichen Einfluß zu befreien und die Christenheit mit mönchischem Geiste zu erfüllen. Die cluniazensische Askese wurde das wirksamste Machtmittel des Papstes, dem der Orden unmittelbar unterstellt war. In Deutschland gewann das Cluniazenserkloster Hirsau (Hirschau) im Württembergischen Schwarzwald eine leitende Stellung; hier wurden zuerst Laienbrüder aufgenommen: man konnte weltmüde Grafen und Markgrafen den Mönchen die Wirtschaft führen sehen in Haus und ©arten. 8. Französischen Ursprungs sind auch die Zisterzienser und Prämonstratenser, die „schwarzen" und die „weißen Mönche" genannt nach der Farbe ihrer Kleidung. Der Benediktiner Robert gründete im rauhen Waldtal des oberen Doubs das strenge Kloster (Eiteauz; Abt Bernhard machte Clairvaux bei Troyes zum Hauptkloster. Das Kloster Premontre in der Picardie gründete ein Graf Norbert von Gennep, der infolge eines Blitzstrahls zum Bußprediger geworden war; er starb als Erzbischof von Magdeburg. In beiden Orden war Gehorsam und Schweigen unverbrüchliches Gebot; die Prämonstratenfer schliefen auf Farnkräutern. In Deutschland begannen beide Orden das Mittelgebirge zu roden, das

7. Geschichte der Neuzeit - S. 16

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
16 Die Kmpfe der Gegenreformation. bete beibehalten, doch in englischer Sprache, auch das Chorkleid des Priesters und das Kreuzzeichen. Wer der Anglikanischen Kirche nicht angehrte (die Nonkonformisten" oder Dissenters"), erlitt harte Verfolgung: die Puritaner (die kalvinistischen Anhnger des reuten" Evangeliums) so gut wie die Papisten (Katholiken). Dennoch ward Elisabeth allgemein verehrt, weil sie nach innen und auen den Frieden und die Unabhngigkeit Englands wahrte. Ein Puritaner, dem vor Gericht eine Hand abgeschlagen wurde, schwang mit der andern den Hut und rief: Gott erhalte die Knigin!" 2. Weil aber die rmische Kirche die Ehe Heinrichs mit Elisabeths Mutter Anna Boleyn nicht anerkannt hatte, galt den Katholiken nicht sie als rechtmssige Herrscherin, sondern die schottische Knigin Maria Stuart, deren Gromutter Heinrichs Viii. Schwester gewesen war. Fnf Tage alt, hatte Maria den Vater verloren. Sie war an dem Hofe zu Paris herangewachsen. Nach dem frhen Tod ihres Gemahls, des Knigs Franz Ii. von Frankreich, kehrte sie in ihre unwirtliche Heimat zurck. Unter der Regentschaft ihrer Mutter hatte inzwischen das Volk, von dem Kalomisten John Knoi aufgehetzt, die Altre umgestrzt, die Klster zerstrt. Die Anhnger des Kalvinismus, die Presbyterianer", empfingen die lebenslustige Knigin mit Arg-wohn, da sie entschlossen schien, ihr Haus und ihren Glauben auf der ganzen Insel zur Herrschaft zu bringen. Alle Aufstnde des Adels warf sie nieder. Aber ihr Vetter Heinrich Darnley, den sie zum Gatten und König erhoben hatte, trat an die Spitze der unzufriedenen Groen; er lie ihren katholischen Geheimschreiber, den Italiener David Riccio, an ihrem Tische niederstoen. Fortan verabscheute sie Darnley; sie hinderte nicht, da einige Fhrer des Adels den hochmtigen Jngling erwrgten und das Haus bei Edinburg, in dem er krank gelegen hatte, in die Luft sprengten. Ein Vierteljahr spter vermhlte sich die verblendete Frau mit dem Haupte der Mrder, dem Grafen Bothwell. Das Volk war entrstet; der Adel erhob sich gegen sie. Von ihren Truppen verlassen, ward sie gefangen genommen, aus einem einsamen Bergschlosse verwahrt und zur Abdankung gezwungen. Sie entkam; aber ein unglckliches Treffen brach ihren Mut. Tag und Nacht ritt sie, nur oon Haferbrot sich nhrend, durch Heiden und Wlder an die Kste und fuhr auf einem Boot der den Solway-Busen nach England.

8. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 16

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1619—1648. Die Fortschritte der Reformation. § 17. Kaiser Karl Y. führte, während Deutschland diese schwere Revolution durchmachte, im Interesse seines Hauses in Italien Krieg. Für die Reformation war seine Abwesenheit von Nutzen; an die Durch-Evangelische führung des Wormser Ediktes war nicht zu denken. Nicht wenige Reichsstande.^^^»^E fielen von der alten Kirche ab; unter ihnen waren der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, dem nach seinem Tode sein Bruder Johann der Beständige folgte, und Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen die mächtigsten. Auch eine Reihe von Städten führten die Reformation durch. Von besonderer Bedeutung war es, daß der Hochmeister des deutschen Ordens, der Hohenzoller Albrecht von Brandenburg, übertrat, sein Land säkularisierte, d. H. in ein weltliches Fürstentum umwandelte und sich von nun an Herzog von Preußen nannte. Schon ergriff die Reformation auch die nordischen Lande. Der Schwedenkönig Gustav Wasa, der Schweden von der dänischen Herrschaft befreite, reformierte sein Land und ebenso der König von Dänemark das seinige. Reichstag Im Jahre 1526 beschloß der Reichstag von Speier, in reli-Ö°i5?6ter’ gwsen Angelegenheiten solle es jeder Reichsstand halten, wie er es „gegen Gott und Kaiserliche Majestät hoffe und vertraue zu verantworten". Nunmehr gingen Kurfürst Johann, Landgraf Philipp und andere Reichsstände daran, den kirchlichen Verhältnissen in ihren Landen eine gesetzliche Ordnung zu geben. Bisher hatte die katholische, d. h. allgemeine Kirche alle abendländischen Staaten gleichmäßig umfaßt; jetzt entstanden Landes-in den einzelnen evangelischen Landen besondere Landeskirchen. Sie sirchcu. |onnfen nur tiön hex bürgerlichen Obrigkeit begründet und eingerichtet werden; so kam es, daß dem Landesherrn, obwohl er ein Laie war, meistens eine Art bischöflicher Machtbefugnis zugesprochen wurde. Ihm und seinen kirchlichen Räten lag zunächst die Ernennung von Pfarrern ob, sodann die Einziehung des Kirchenguts, das für Staatsgut erklärt und zum größeren Teil für Kirchen- und Schulzwecke verwandt wurde, ferner die Neuordnung des Gottesdienstes, in welchem nun Predigt und Gemeindegesang in den Vordergrund traten, endlich auch die Sorge für die Schulen, für die bisher meist die Kirche gesorgt hatte, und die nun der Staat in seine Obhut nahm. Das Vorbild für andere deutsche Lande wurde Kursachsen. Während Luther für den Religionsunterricht den großen und den kleinen Katechismus verfaßte, machte sich Melanchthon um die Kirchenordnung und die Einrichtung von Schulen hochverdient.

9. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 50

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
50 (Herrschaft bet Reichen) entwickelten sich die einer entarteten Aristokratie der Waffen (Herrschaft der Ritterbürtigen). In engster Berührung und Verwanbtschaft mit dem Lanbabel nahm der Stabtabel mehr und mehr an der Rauflust und Turnierspielerei des sinkenben Rittertums teil. Die zahlreichen kleinen Fehben auf dem Lanbe spielten bis in die Stadt, bis in den Rat, bis in die großen stäbtischen Familien hinein. An rohe Gewalt gegen die frieblichen Bürger, gegen Schwache und Hilflose gewöhnten sich die Herren. Prügeln der Hanbwerker und Krämer, Bubenstreiche aller Art waren an der Tagesorbnung. In einer Nacht hatte die abelige Jugenb zu Straßburg den Fischern alle ihre Fischkästen ausgeleert; in einer andern Nacht alle Krambuben um den Münster herum abgebeckt. Fast in jeber Woche würden bamals zu Straßburg Scharwächter geprügelt, anbere gar ins Wasser geworfen. Wenn der Hanbwerker bei dem vornehmen Patricier G^lb einkassieren wollte, würde er geschlagen. Wichtiger noch, als diese Bebrückung, war, was die regierenben Herren selbst thaten; die Parteiherrschaft nahm täglich zu, mehr und mehr regierten bte Patricier in ihrem Interesse. Immer parteiischer würden die Aussprüche des patrieischen Stabtrates, wenn er zu Gericht saß, der Arme konnte selten zu seinem Rechte kommen. Mißstimmung und Unzusriebenheit erregte besonbers die oft ungerechte Steuerverteilung. Diese Last wirkte um so brückenber, bei ein ziemlicher Teil des Hanbwerkerstanbes verschnlbet war und die hohen Zinsen kaum erschwingen konnte. Furchtbar wirkten die zahlreichen Hnngerjahre auf den kleinen Mann, der ohne Besitz von der Hand in den Munb lebte, dem oftmals bte Arbeit und der Absatz stockte, der in den teuren Jahreu sich tief verfchulbete, nur um nicht Hungers zu sterben. Übermäßig war der Gewinn, den in solcher Zeit die größeren Grnnbbesitzer, die Kaufleute und vor allem die Jnben machten. Sie waren vielfach die Günstlinge des Patriciats, und der Haß der Hanbwerker erstreckte sich auf beibe in gleicher Weise." (Nach Alb. Richter.) War es bemnach auf der einen Seite die wirtschaftliche Not des gemeinen Bürgers, die zum Vorteil der herrschenben Klassen ausgebeutet würde; war es das Gefühl, ungerecht behanbelt, von dem Vermögen der Stadt ausgeschlossen und nur zum Arbeiten und Steuerzahlen geboren zu sein, so bewirkte auf der andern Seite das Vertrauen auf die eigne Kraft und die Tüchtigkeit, daß dem Wagemute selbst die höchsten Ziele des rebltchen Strebens erreichbar erschienen. Als nun

10. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 5

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 5 - Mechthilde erzog die Shne. Diese Frau blieb unverzagt trotz der vielen Gewalt-ttigfetten ihrer Adeligen und des Herzogs von Sachsen; sie bernahm die Vor-mundschaft wieder, die der Graf Heinrich von Anhalt gefhrt hatte, und regierte die Mark mit klugem Geiste. Sie wohnte in Salzwedel und wurde sehr alt, fo da sie noch die Kinder ihrer Kinder, nmlich die Shne und Tchter ihrer Tochter Mechthilde, Herzogin von Braunschweig, und die ihrer Shne Johann und Otto Pflegen konnte. Nachdem die vorgenannten Brder Johann und Otto herangewachsen waren, lebten sie freundschaftlich und in herzlicher Einigkeit miteinander; sie bekmpften zusammen die Feinde, erwarben gemeinsam Freunde, erweiterten ihre Lnder und vermehrten ihre Einknfte. Von Herrn Barnim er-hielten sie die Lnder Barnim und Teltow und mehrere andere Gebiete. Sie kauften das Ukerland bis an die Welse) Dazu gewannen sie Schlsser und Vogteien und bauten Berlin, Strauberg, Frankfurt, Neu-Angermnde und noch viele andere Orte. Indern sie wste Landstriche in ertragreiches Ackerland verwandelten, hatten sie berflu an allen Gtern. Dem heiligen Amte waren sie mit Eifer ergeben und fiedelten mehrere Mnchsorden in ihren Gebieten an..... Im Jahre 1258 teilten die beiden Brder Johann und Otto ihre Lnder unter sich in Gegenwart des Bischofs Heinrich von (?) vom Orden der Prediger-mnche2) und anderer geistlicher Herren, Mnche, wie Weltgeistliche. Dabei wurde die Bedingung gestellt: Wenn ein Teil minder gut fein sollte, so soll er aus den nicht geteilten Gtern, deren mehrere brig blieben, dem anderen gleichwertig gemacht werden. Nachdem daher von den Sachverstndigen erkannt worden war, da der Teil Ottos geringeren Wert hatte, zwar nicht an Einknften, wohl aber an Holzungen und Weiden und der Gte der Lndereien, wurde die Gleichheit hergestellt. Und da Johann auch 100 Ritter mehr hatte als Otto, wurden diesem noch Schlo und Land Lebus, sowie Burg und Grafschaft Alvensleben, die sie von Halberstadt er-worben hatten, berwiesen. Als im Jahre 1260 noch 1200 Frusteneinknfte zur Teilung unter die Brder Johann und Otto gelangten, whlte sich Johann die Altstadt Brandenburg mit ihrem Bezirk aus und berlie seinem Bruder Otto die Neustadt Brau-denburg mit ihrem Bezirk. Von jetzt an fhrten sie gesonderte Haushaltungen, nachdem sie sich bislang während beinahe 50 Jahre durch gemeinsame Ausgaben erhalten hatten..... Im Jahre 1266 starb der Markgraf Johann von Brandenburg und wurde im Zisterzienserkloster Chorin begraben, das er gegrndet und mit vielen Gtern ausgestattet hatte..... Im Jahre 1267 ist auch Markgraf Otto Iii. in Brandenburg, während er die heilige Messe anhrte, in Gegenwart vieler Mnche am Tage des heiligen Hause Ltzelburg gehrte, fgte er auch eine Geschichte der Mark ein. Hierzu benutzte er mehrere Aufzeichnungen aus dem 13. Jahrhundert, die in Ur- und Abschrift heute verloren gegangen sind. Gerade durch Pulkawas Benutzung sind uns diese Quellen fr die lteste brandenburgische Geschichte, wenn auch nur im Auszuge, erhalten. Die aus ihnen genommenen Abschnitte reichen bis zum Tode Waldemars; sie tragen fr das 13. Jahrhundert durchaus den Charakter zeitgenssischer Darstellung. l) Die Welse, ein linksseitiger Nebenflu der Oder, bildet noch heute stellenweise die nrdliche Grenze der Ukermark gegen Pommern. *) Predigermnche sind die Dominikaner. 8) der Frusten vgl. 6.12. Annt. 3.
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