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1. Deutsche Geschichte - S. 116

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
116 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. seines gewaltigen Reiches für die alte Kirche eintrat. Philipp Ii., ein Fürst von rastloser Arbeitsamkeit und zäher Beharrlichkeit, zugleich aber von düsterem, mißtrauischem, despotischem Wesen, strebte denselben Zielen wie sein Vater nach, der Weltherrschaft Spaniens, der Herstellung einer unbeschränkten königlichen Gewalt in allen seinen Landen, zugleich der Ausbreitung des Katholizismus und der Bekämpfung der Ketzer. Von der Verfolgung dieser Ziele hat er während seiner mehr als vierzig Jahre langen Regierung nicht abgelassen; zeitweise schien ihm ein glänzender Erfolg zu winken, schließlich aber erlitt er Mißgeschick auf Mißgeschick, während Spanien unter dem Drucke der Steuerlast und einer despotischen Regierung verarmte und innerlich verfiel. Tie Nieder- Ganz besonders waren es die Niederlande, in denen Philipp die tonbe' ererbten Freiheiten der Stände zu vernichten und den um sich greifenden Calvinismus auszurotten gedachte. Er sandte dorthin den Herzog Alba, der mit blutiger, erbarmungsloser Strenge auftrat. Zwei Führer der ständischen Partei, den als Feldherrn bewährten, ritterlichen und beliebten Grafen E g m o n t und den Admiral Grafen Hoorn, ließ er verhaften und auf dem Marktplatz zu Brüssel hinrichten. Er setzte einen Gerichtshof ein, den das Volk den Blutrat nannte, weil er zahllose Hinrichtungen verfügte, und drückte das Volk durch schwere Steuern. Da brach in den nördlichen Provinzen ein Aufstand aus, an dessen Spitze Graf Wilhelm von Nassau-Oranien trat. Geusen nannten sich die Aufständischen; sie hatten den Spottnamen gueux, d. H. Bettler, mit dem sie einst bei einem feierlichen Aufzuge in Brüffel ein spanischer Edelmann bezeichnet hatte, als Parteinamen angenommen. Alba wurde von Philipp abgerufen; aber auch seine Nachfolger konnten Abfall der der Erhebung nicht Herr werden, und die sieben nördlichen Staaten der ^1581^'Niederlande schlossen unter sich eine Union und sagten sich im Jahre 1581' von Spanien los. In langen, schweren Kämpfen haben sie dann, anfangs von Wilhelm von Dramen, nach dessen Ermordung von seinem Sohne Blüte des M o r i tz geführt, ihre Unabhängigkeit behauptet. Zugleich erwuchsen sie zu einem Handels- und Kolonialvolk, das eine mächtige Flotte schuf, den hanseatischen Kaufleuten den Ostseehandel entriß und auf den Sundainseln, auf Ceylon, im Kaplande gewinnbringende Kolonien erwarb. Damals war Amsterdam der Mittelpunkt des europäischen Handels und der geldreichste Platz des Erdteils. Elisabeth. § 125. Elisabeth von Enslland. Die Armada. Auf dem englischen Throne saß damals Elisabeth, Heinrichs Viii. Tochter, die dem Pro-

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 173

1906 - München : Oldenbourg
34. Herzog Wilhelm V. von Bayern als Kunstfreund. 173 Mauern, in den welschen Apenninen und der letzte Stern sank blutigen Glanzes auf dem Markte Neapels; — einsam trauerten Dentfchlanb und des Reiches Feste wie die verlassene Brant. Wilhelm von Hollanb „erreichte jetzt das Ziel aller feiner Wünsche, den Trifels samt feinen Heiligtümern", wie er hocherfreut feinem Kanzler, dem Bifchof von Speyer, schreibt. Im Triumphe zog er ein, feine Gemahlin sollte nachkommen, würde aber von bcm Rietberger samt ihrem Gefolge aufgehoben. „Die Besitznahme von Trivellis ist eine der ersten Maßnahmen, welche ein römischer Kaiser zu ergreifen hat," schreibt der Papst an Richarb von Kornwallis nach dessen Wahl. Und dies nahm sich der Englänber zur Lehre. So blieb der Trifels die erste Feste des Reiches und feit Kaiser Hein- richs V. Tod wurden hier die Reichsinfignien nach besten noch auf dem Totenbette gemachten Verordnungen verwahrt, bis sie Rnbolf von Habsburg noch Kybnrg in der Schweiz brachte. Jeboch Adolf von Nassau brachte sie roieber hierher. Ludwig der Bayer pflanzte die Reichsfahne hier auf, aber er verpfänbete die Burg samt dem freien Reichsftübtchcn Annweiler an das pfälzische Haus, woburch beibe zuletzt an die Herzoge von Zweibrücken kamen. Da erblich die Herrlichkeit des Trifels mit der Herrlichkeit des Reiches, als die Fürsten des Reiches sich über die Würde des Kaisers erhoben — die Bauern konnten bereits die alte Kaiferburg plündern — einsam stand der Trifels und gebeugt unter die Gewalt kleiner Herrscher. Da traf ihn der Himmel noch mit seinem Blitzstrahl, wodurch der größte Teil der Bnrg abbrannte. Notdürftig ausgebessert sah die einst so herrliche Bnrg, welche Kaiser und Könige beherbergt hatte, arme flüchtige Laudlcute im Dreißigjährigen Kriege in ihren Mauern und wilde Horden ans Spanien. Schweden und Ungarn, bis die Pest alle ihre Eiuwohuer vollenbs vertrieb. Als die Fran- zosen im Reunionskriege auf den Trifels kamen, fanden sie nichts als Ruinen. So ruht nun der Trifels auf feinen gewaltigen Felsen in Schutt und Trümmern, immer noch ein großer, wenn auch trauernder Zeuge einer großen Vergangenheit. 34. Herzog Wilhelm V. von Bayern als Kunstfreund. Von Karl Trautmann.* Wenn einer um das Jahr 1600 nach dem damals noch so weltverlorenen Schleißheim feine Schritte lenkte, um etwa bei einer der traulichen, in Waldesdämmer versteckten Klausen feine Andacht zu verrichten ober Herz und Auge an all dem Gottesfegen zu erlaben, der ba draußen, auf Feld und Flur, so reich sich erschloß, so konnte er wohl einem ernsten, mildblickenden, alten Herrn begegnen, der, geistlich gekleidet wie ein Kanonikus, in stille Betrachtung versunken, einsam feines Weges ging. Es war Herzog Wilhelm V., zubenannt der Fromme.

3. Deutsche Geschichte - S. 116

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
F Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648. seines gewaltigen Reiches fr die alte Kirche eintrat. Philipp Ii., ein Fürst von rastloser Arbeitsamkeit und zher Beharrlichkeit, zugleich aber von dsterem, mitrauischem, despotischem Wesen, strebte denselben Zielen wie sein Vater nach, der Weltherrschaft Spaniens, der Herstellung einer unbeschrnkten kniglichen Gewalt in allen seinen Landen, zugleich der Aus-breitung des Katholizismus und der Bekmpfung der Ketzer. Von der Ver-folgung dieser Ziele hat er während seiner mehr als vierzig Jahre langen Regierung nicht abgelassen; zeitweise schien ihm ein glnzender Erfolg zu winken, schlielich aber erlitt er Migeschick auf Migeschick, während Spanien unter dem Drucke der Steuerlast und einer despotischen Regierung verarmte und innerlich verfiel. Die Nieder- Ganz besonders waren es die Niederlande, in denen Philipp die ererbten Freiheiten der Stnde zu vernichten und den um sich greifenden Calvinismus auszurotten gedachte. Er fandte dorthin den Herzog Alba, der mit blutiger, erbarmungsloser Strenge auftrat. Zwei Fhrer der stndischen Partei, den als Feldherrn bewhrten, ritterlichen und beliebten Grafen E g m o n t und den Admiral Grafen H o o r n, lie er verhaften und auf dem Marktplatz zu Brffel hinrichten. Er setzte einen Gerichtshof ein, den das Volk den Blutrat nannte, weil er zahllose Hinrichtungen verfgte, und drckte das Volk durch schwere Steuern. Da brach in den nrdlichen Provinzen ein Aufstand aus, an dessen Spitze Graf Wilhelm von Nassau-Oranien trat. Geusen nannten sich die Aufstndischen; sie hatten den Spottnamen gueux, d. h. Bettler, mit dem sie einst bei einem feierlichen Aufzuge in Brffel ein spanischer Edelmann bezeichnet hatte, als Parteinamen angenommen. Alba wurde von Philipp abgerufen; aber auch seine Nachfolger konnten Abfall der der Erhebung nicht Herr werden, und die sieben nrdlichen Staaten der ^1581.^'Niederlande schlssen unter sich eine Union und sagten sich im ^ahre 1581 von Spanien los. In langen, schweren Kmpfen haben sie dann, anfangs von Wilhelm von Dramen, nach dessen Ermordung von seinem Sohne Bliite des M o r i tz gefhrt, ihre Unabhngigkeit behauptet. Zugleich erwuchsen sie *anbci- zu einem Handels- und Kolonialvolk, das eine mchtige Flotte schuf, den hanseatischen Kaufleuten den Oftfeehandel entri und auf den Sundainseln, auf Ceylon, im Kaplande gewinnbringende Kolonien erwarb. Damals war Amsterdam der Mittelpunkt des europischen Handels und der geldreichste Platz des Erdteils. Elisabeth. 125. Elisabeth von England. Die Armada. Auf dem englischen Throne sa damals Elisabeth, Heinrichsviii. Tochter, die dem Pro-

4. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 45

1896 - Leipzig : Hirt
45 Trotz dieser Probe seiner Kraft und Tchtigkeit, trotz aller Langmut und freundlichen Entgegenkommens vermochte er die Qnitzows nicht zu gewinnen. Da entschlo er sich (1414) ihren Widerstand mit Gewalt zu brechen. Sie fhlten sich in ihren festen Burgen Friesack und Plaue ganz sicher. Aber Friedrich lieh sich ein schweres Geschtz, angeblich die faule Grete" genannt, weil es so langsam fortzubringen war; mit diesem scho er die dicken Mauern, hinter denen sich die Quitzows bargen, zusammen. Er zwang die Feinde zu flchten, und nach einigen Jahren muten sich selbst diese hartnckigen Gegner dem beharrlichen und klugen Fürsten unter-werfen. Fr die Mark Brandenburg bedeutete die Besiegung der Raubritter den Anfang einer neuen Zeit. Denn Siegmund erhob nun den bisherigen Statthalter zum Kurfrsten von Brandenburg (1415). So kam das Haus der Hohenzollern in den Besitz desjenigen Landes, dessen zhe Bevlkerung sich eignete, der Kern eines groen Reiches zu werden. 3. Leider konnte Friedrich auch als Kurfürst (nunmehr Friedrich I.) sich nicht ganz dem Wohle seiner Unterthanen widmen. Ost berief ihn der Kaiser ins Reich als Staatsmann wie als Feldherrn. Zum Glck besa Friedrich eine ebenso schne wie einsichtige Gemahlin, Elisabeth (von den Mrkern mit Vorliebe die schne Else" genannt). Wenn er nun nicht im Lande bleiben konnte, setzte er diese zur Statthalterin ein, und sie regierte tchtig, ganz im Sinne ihres Gemahls. Bald wuchs auch der lteste Sohn Johann so weit heran, da er den Vater vertreten konnte. So erklrt es sich, da der Kurfürst in seinen letzten Lebensjahren mehr in seiner frnkischen Heimat als in der Mark verweilte. Es siel eben diesem, aus den Lndern am Main stammenden, Geschlechte schwer, sich an die Mark und ihre wenig gebildeten Bewohner zu gewhnen. Aber die Pflicht hatte schon diesem ersten Hohenzollern hher gestanden als seine Neigung. Seine stets erprobte Tchtigkeit bewahrte ihn doch nicht vor der Un-gnade Siegmunds; sonst wrden schon damals die Hohenzollern zur hchsten Machtstellung in Deutschland emporgestiegen sein. Denn Siegmund hatte nur eine Tochter; wre das Verhltnis zwischen ihm und dem Kurfrsten so freundschaftlich geblieben wie in frherer Zeit, so wre einer der Shne Friedrichs unzweifelhaft der Gemahl der Erbin Siegmunds geworden. Unter den vernderten Umstnden whlte der Kaiser sich seinen Schwiegersohn aus dem Hause Habsburg. An dieses kam demgem Bhmen und Ungarn; vereint mit sterreich, Steiermark, Krnthen und Tyrol bildeten sie einen groen Staat.

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 97

1895 - Leipzig : Voigtländer
97 Herzog Maximilian von Bayern eine Liga entgegenstellten. Den Protestanten in Bhmen mute der Kaiser durch den sogenannten Majesttsbrief freie Religionsbung zusichern. Auf Rudolf folgte sein Bruder 4. Matthias 16121619. Unter diesem kam es wegen Verletzung des 1612 Majesttsbriefes, namentlich wegen Strung des Baues evangelischer Kirchen (zu Braunau und Klostergrab in Bhmen), zu Streitigkeiten, welche den Aus-bruch des dreiigjhrigen Krieges veranlaten. / 65. (125.) 0 Jer dreiigjhrige Krieg 16181648. I. Der bhmisch-pflzische Krieg (16181624). " V 1. Der Winterknig. Die Beeintrchtigungen der bhmischen Pro-testanten veranlaten einen ijufiiftub in. P^a.g^M8. Unter Fhrung 1618 des Grafen Matthias von Tburn zogen die Aufstndischen vor'das / Schlo zu Prag und strzten zwei kaiserliche Statthalter (Martinis und Slavata) als Verletzer des Majesttsbriefes und als Feinde des Gemein-wom"" aus den Fenstern des Schlosses. Die Protestanten bemchtigten sich der Staatsgewalt. Als bald darauf Kaiser Matthias starb, erklrten die Bhmen dessen Nachfolger, den Kaiser Ferdinand Ii. (16191637), einen 1619 Zgling der Jesuiten, des bhmischen Thrones verlustig und whlten den Ku^~ ~ surften Friedrich V. von der Pfalz, das Haupt der Union, zu ihrem Könige. Der ehrgeizige, junge Fürst nahm (wie es heit, auf das Zureden seiner Ge--mahlin Elisabeth, einer englischen Prinzessin) die gefhrliche Krone an. Aber die Freude seines Knigtums war von kurzer Dauer. Der Kaiser fand Hilfe bei dem Herzog Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. Dieser zog mit dem ligistischen Heere und dem Feldherrn Ti l ly gegen die Bhmen und besiegte sie in der Schlmt^^emw^ien^rge be-i-. Prag, 1620. Der Winterknig" Friedrich entfloh und wurde in die Acht _/ t # erklrt, Bhmen der Herrschaft Ferdinands unterworfen, der Majesttsbrief zerschnitten, die evangelische Lehre mit Strenge unterdrckt und die katholische Kirche wiederhergestellt. 2. Mansseld und Tilly. Nach Auflsung der Union setzten, als Ver-wdiger des gechteten Kurfrsten, Graf Ernst von Man[eil, Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach und der abenteuerliche Prinz Christianvonbraunschweigden Krieg fort. Mansfeld pln-derte die katholischen Stifter am Rhein; dagegen besiegte Tilly, der Feld-Herr der Liga, den Markgrafen Georg Friedrich von Baden'bei Wimpfen und nahm die Pfalz aufs hrteste mit. (Die Heidelberger Bibliothek wurde als Geschenk dem Papste nach Rom gesandt.) Diepflzische Kurwrde und die Oberpfalz erhielt Maximilian von Bayern. Andr-S evin, Lehrbuch der Weltgeschichte. Ii. 7

6. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 56

1907 - Leipzig : Voigtländer
56 28. Ludwig der Bayer und Friedrich der Schne von sterreich. 28. Ludwig der Bayer und Friedrich der Zchne von Osterreich. 1. Zwietracht im Deutschen Reiche. (Es war fr das Deutsche Reich sehr schdlich, da die Kaiserkrone nicht vom Vater aus den Sohn forterbte, sondern da die Fürsten jedesmal den Kaiser whlten. Ja, htten sie immer den Tchtigsten auf den Thron erhoben, htten sie stets Herrscher gefunden wie Friedrich Barbarossa oder Rudolf von Habsburg! Rber um selbst mchtiger zu werden, wollten die Fürsten gar keinen starken Kaiser; ein schwacher war ihnen lieber als ein starker; denn je kraftloser ein Kaiser war, desto unabhngiger wurden die Fürsten. Durch die zunehmende Frstenmacht wurde aber die Einheit und Macht des Reiches vermindert. Dazu kam, da bei der Wahl des Kaisers nicht selten Uneinigkeit entstand. (Es bildeten sich Parteien unter den Fürsten, und jede whlte einen andern Kaiser. Dies fhrte zum Brgerkriege und brachte das Reich in groe Verwirrung. 2. Der fromme Schwepperrnann. (Ein solcher Brgerkrieg erhob sich, als 23 Jahre nach dem Tode des Kaisers Rudolf von Habsburg ein Teil der deutschen Fürsten Rudolfs (Enkel, Friedrich den Schnen von sterreich, ein andrer den Herzog Ludwig von Bayern zum Kaiser whlte. Beide wurden gekrnt; keiner wollte nachgeben. Rcht Jahre lang kmpften sie gegeneinander um die Alleinherrschaft. Endlich kam es zu der entscheidenden Schlacht bei Mhldorf (1322), in welcher Friedrich von Ludwig gefangen wurde. Ludwig siegte der Sage nach durch die Kriegskunst seines erfahrenen Feldhauptmannes Schwepperrnann. Die ganze Gegend, in der die Schlacht getobt hatte, war verwstet worden, und nichts als ein Korb voll Eier wurde aufgefunden, die dem Kaiser Ludwig und seinen Begleitern zur Stillung des Hungers dienen sollten. Ludwig zhlte die Eier und fand, da ihrer nur eins mehr war, als Ritter umherstanden. Da nahm er selbst ein Ei und gebot, die brigen auszuteilen, indem er rief: Jedem ein Ei, dem frommen Schwepperrnann zwei!" Der alte Kriegsheld hielt dies ehrende Wort seines Kaisers so wert, da er verordnete, es ihm dereinst auf den Grabstein zu setzen. 3. Deutsche Treue. Ludwig hatte jedoch durch seinen Sieg noch nicht alles gewonnen. Zwar hielt er seinen Gegner Friedrich auf einem festen Schlosse in Haft; aber Friedrichs ftnhnger setzten den Krieg gegen

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 142

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 142 — leiben. Viesen Raub verteilte, dem Scheine nach, der Reichstag zu Regensburg (1803), in Wirklichkeit Bonaparte, um dessen Gunst die deutschen $ürsten in Paris bettelten. So hörten 112 deutsche „Staaten" auf zu bestehen. Um sie war es nicht schade. Rber daß diese traurige Kleinstaaterei noch trauriger enden konnte, und daß man sich dieses Endes damals in Deutschland nicht schämte, mar ein Zeichen tiefen Verfalls. Deutschland sollte aber noch mehr erniedrigt werden, ehe es wieder zum Bewußtsein seiner Stärke und (Ehre kam. 62. Kaiser Napoleon I. und die Auflösung des Deutschen Reiches. 1. Bonapartes Maiferftrisnung (1804). Bonaparteroarmm der Beherrscher des mächtigsten Reiches in (Europa. Um den Herrschern anderer Länder gleich zu stehen, ließ er sich, nachdem er fünf Jahre die Konsulwürde bekleidet hatte, als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen ausrufen..Der Papst mußte eigens von Rom nach Paris kommen, ihn salben und die Krone segnen, die er sich ’auf das Haupt setzte. So hatte die Republik nach kurzem Bestände ifjr Ende gefunden; in Frankreich, das vor zwölf Jahren den Thron seiner Könige umgestürzt hatte, war ein neuer Thron aufgerichtet, den der Sohn eines Advokaten einnahm. Der glanzvollste Hofstaat sollte diesen Thron verherrlichen. Des Kaisers Brüder und Schwestern wurden zu Prinzen und Prinzessinnen erhoben, seine tüchtigsten Generäle zu Marschällen ernannt, seine obersten Beamten mit stolzen Titeln geschmückt. Und da die Kaiserkrone dem Gewaltigen noch nicht genügte, vereinigte er damit bald noch eine zweite Krone. (Er schuf aus dem eroberten Italien ein neues Königreich und machte sich zum König von Italien. 2. Die Dreikaiserschlachl bei Austerlitz (1805). Durch den Besitz so großer Macht wurde Napoleon immer gewalttätiger. Fürsten und Völker behandelte er mit empörender Willkür. Da schlossen (England, Österreich und Rußland ein Bündnis gegen ihn. Sogleich setzte Napoleon ein starkes Heer in Bewegung, überschritt den Rhein, drang durch Süddeutschland rasch bis Wien vor und rückte in die Kaiserstabt ein. Dann wandte er sich gegen Norden nach Mähren, wo der Kaiser Alexander von Rußland sein Heer mit dem österreichischen unter dem Kaiser Franz vereinigt hatte. Bei Austerlitz unweit Brünn kam es am ersten Jahrestag der Kaiser Krönung

8. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 59

1913 - [s.l.] : Hirt
16. Maximilian 1 59 ihnen den Zutritt. Kaum waren sie durch das Tor eingelassen, so zogen sie versteckt gehaltene Waffen hervor und bemchtigten sich der Burg. Von Berg zu Berg tnten die verabredeten Zeichen. Und wohin der Schall der Glocken nicht reichte, da mahnten die auf den Berghhen entflammten Feuer das Volk zum Kampfe. Landenberg floh, als er alles verloren sah; er wurde eingeholt, doch tat man ihm nichts zuleide. Nun begab er sich zu König Albrecht. Dieser zog mit einem Heere heran, um seine Vgte zu rchen. Da traf ihn in der Schweiz der Tod. Er hatte seinem Neffen Johann von Schwaben dessen Erblnder vorent-halten; dafr erschlug ihn dieser angesichts der Habsburg. Die Wald-statte blieben frei. 16. Maximilian I. (14931519). ^Zn den Grenzlanden zwischen Deutschland und Frankreich regierte einst Herzog Karl von Burgund, der reichste Fürst seiner Zeit, wegen |rju*bn semer ungestmen Tapferkeit der Khne" genannt. Zu seinem Glcke fehlte ihm nur zweierlei: er wre gern König geworden, und er htte gern einen Sohn als Thronerben gehabt. Da er aber nur eine Tochter Maria hatte, so sollte deren Hand der Kaufpreis fr die Knigskrone des Vaters sein. Die Knigswrde konnte aber nur einer verleihen, das war der Deutsche Kaiser, damals Friedrich Iii. Und dem dnkte der Handel recht. Durch diese Heirat wuchs der Glanz und die Macht des Hauses Habsburg, und sein Sohn Maximilian konnte wohl als wrdiger Gemahl auch der schnsten und reichsten Prinzessin erscheinen. Der Erz-herzog war damals neunzehn Jahre alt, ein schner Jngling, hoch-gewachsen, von kniglichem Anstnde, mit lebhaften blauen Augen, groer, stark gebogener Nase, hoher, mchtig gewlbter Stirn und blonden Locken. Er drstete nach khnen Abenteuern, war treuherzig im Verkehr, ein Freund der Knstler und Gelehrten. Leidenschaftlich liebte er die Jagd. Einst geriet er auf der Gemsenjagd an eine Stelle, wo er weder ^n|"icms vorwrts noch rckwrts konnte. Der steile Bergrcken, die Martinswanb, "Steuer, liegt bei Innsbruck. Von unten sah man den verwegenen Jger wie in der Lust schweben, und man hielt ihn fr rettungslos verloren. Man glaubte nicht, da jemand in seine Nhe gelangen knne. Erst am dritten Tage wurde Maximilian durch die todesverachtende Treue eines Tirolers befreit. Er hatte auf keine Hilfe mehr gehofft und dem tief untenstehenden Volke durch Zeichen kundgegeben, da er sich auf das Sterben vorbereite. Whrend er noch betete, hrte er Schritte; wie ein

9. Geschichte des Mittelalters - S. 144

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
144 Zur Erweiterung: Der Anbruch der neuen Zeit. sage, zur Erde. Da nahmen ihn die Spanier gefangen und verurteilten ihn, obgleich er zu seiner Lsung ein ganzes Zimmer mit Gold fllte, Zum Tode? weil er noch schnell die Taufe nahm, wurde er nicht verbrannt, sondern gehngt. Eine nach Osten abgesprengte Truppe unter Orellana fand den Ama-zonenstrm und fuhr auf ihm hinunter nach Westindien. Nach einem Frauenvolk, das die Reisenden angriff, soll der Strom benannt sein. In Venezuela, an dessen Kste ein auf Pfhlen errichtetes Dorf Ame-rigo Vespucci an Venedig erinnert hatte, grndeten die Welser eine Handelsniederlassung, die nach schweren Opfern wieder einging. Darauf beruht der Schlu von Wildenbruchs Rabensteinerin". 8. Kaiser Max. 1. König Johann von Frankreich stattete 1363 seinen dritten Sohn, Philipp den Khnen, mit Burgund (der Bourgogne) sowie mit Artois und Flandern aus; Philipps Nachfolger erwarb Brabant und Limburg. Er wurde von franzsischen Groen ermordet; darum verband sich sein Sohn, Philipp der Gute, mit den Englndern. Beim Friedensschlu wurde seine Unabhngigkeit von Frankreich anerkannt. Die kleinen Staaten am Unterrhein und an der Nordsee gingen in seinem Reich auf; im Besitz kniglicher Gewalt und unermelichen Reichtums, den sein Orden vom Goldenen Vlies verknbete, strebte er nach der Kaiserkrone. Diesen Reichtum mehrten noch die Steinkohlenlager, die man unter feinem Sohn auszubeuten begann. Karl der Khne war klein, braun, hlich; dabei mitrauisch und grausam. Die Stadt Lttich, die sich gegen ihren Bischof, seinen Vetter, emprt hatte, scherte er planmig ein; die Genter muten auf den Knien rutschend dem thronenben Herzog ihre Privilegien berreichen, die er dann mit hhnischem Gelchter zerri. 2. Frtebrich Iii. war der letzte Kaiser, der sich in Rom krnen lie; Pinturicchios Gemlbe in der Sakristei des Doms zu Siena stellen feine Romfahrt bar. Seine eigenen Angelegenheiten verstaub er trefflich wahrzunehmen; er vereinigte wieber alle Habsburgischen Lnber. Dagegen ging das Deutschorbenslanb an Polen verloren; Burgunb behnte sich aus auf des Reiches Kosten; in Ungarn wrbe Matthias Corvinus König; ihm fiel auch Bhmen zu; er eroberte Wien und htte es zu seiner Hauptstabt gemacht, wenn nicht Maximilian ihn wieber vertrieben htte. Durch seine Vermhlung mit Maria und die nachfolgenben Felb-zge und Verhanbluugen gewann Maximilian den grten Teil des bur-gunbifchen Besitzes fr Deutfchlanb zurck; nur das eigentliche Burgunb

10. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 27

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Wiedererhebung des Katholizismus und die Wellpolitik Philipps Ii. 27 auf dem Throne Spaniens ein Fürst saß, der mit den großen Machtmitteln seines gewaltigen Reiches für die alte Kirche eintrat. Philipp Ii., ein Fürst von rastloser Arbeitsamkeit und zäher Beharrlichkeit, zugleich aber von düsterem, mißtrauischem, despotischem Wesen, strebte denselben Zielen wie sein Vater nach, der Weltherrschaft Spaniens, der Herstellung einer unbeschränkten königlichen Gewalt in allen seinen Landen, zugleich der Ausbreitung des Katholizismus und der Bekämpfung der Ketzer. Von der Verfolgung dieser Ziele hat er während seiner mehr als vierzig Jahre langen Regierung nicht abgelassen; zeitweise schien ihm ein glänzender Erfolg zu winken, schließlich aber erlitt er Mißgeschick ans Mißgeschick, während Spanien unter dem Drucke der Steuerlast und einer despotischen Regierung verarmte und innerlich verfiel. Ganz besonders waren es die Niederlande, in denen Philipp die Die Nieder-ererbten Freiheiten der Stände zu vernichten und den um sich greifenden Calvinismus auszurotten gedachte. Er sandte dorthin den Herzog Alba, der mit blutiger, erbarmungsloser Strenge auftrat. Zwei Führer der ständischen Partei, den als Feldherrn bewährten, ritterlichen und beliebten Grafen Egmont und den Admiral Grafen Hoorn, ließ er verhaften und auf dem Marktplatz zu Brüssel hinrichten. Er setzte einen Gerichtshof ein, den das Volk den Blutrat nannte, weil er zahllose Hinrich- tungen verfügte, und drückte das Volk durch schwere Steuern. Da brach in den nördlichen Provinzen ein Aufstand aus, an dessen Spitze Graf Wilhelm von Nassau-Oranien trat. Geusen nannten sich die Aufständischen; sie hatten den Spottnamen gueux, d. H. Bettler, mit dem sie einst bei einem feierlichen Aufzuge in Brüssel ein spanischer Edelmann bezeichnet hatte, als Parteinamen angenommen. Alba wurde von Philipp abgerufen; aber auch feine Nachfolger konnten der Erhebung nicht Herr werden, und die sieben nördlichen Abfall der Staaten der Niederlande schlossen unter sich eine Union und sagten sich 1581? e im Jahre 1581 von Spanien los. In langen, schweren Kämpfen haben sie dann, anfangs von Wilhelm von Oranien, nach dessen Ermordung von seinem Sohne Moritz geführt, ihre Unabhängigkeit behauptet. Zugleich erwuchsen sie zu einem Handels- und Kolonialvolk, das einessrnte des mächtige Flotte schuf, den hanseatischen Kaufleuten den Dstseehandel enu6anbcls-riß und auf den Sundainseln, auf Ceylon, im Kaplande gewinnbringende Kolonien erwarb. Damals war Amsterdam der Mittelpunkt des europäischen Handels und der geldreichste Platz des Erdteils. Auch die niederländische Malerei erlebte im 17. Jahrhundert eine herrliche Blütezeit. Der größte Maler der nördlichen Niederlande war Rembrandt,
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