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1. Deutsche Geschichte - S. 120

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
120 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1618. und Rav ensberg waren, stritten sich Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg und der Erbprinz Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neu bürg. Da machte Kaiser Rudolf den Versuch, die Lande als erledigtes Reichslehen einzuziehen; ihm standen die Liga und S p a n i e n zur Seite. Jetzt einigten sich die beiden streitenden Fürsten. Sie wurden von der Union unterstützt; und diese schloß Bündnisse mit Heinrich Iv. von Frankreich, der nur auf die Gelegenheit wartete, einen großen Krieg gegen das Haus Habsburg zu beginnen, und mit den N i e d e r -landen. Heinrühs iv Da wurde Heinrich Iv. mitten in seinen Rüstungen von einem 1610. fanatischen Menschen namens Ravaillac, der in ihm trotz seines Übertritts einen Feind des katholischen Glaubens sah, im Jahre 1610 ermordet. Liga und Union schlossen einen Waffenstillstand; so wurde der Ausbruch des Entscheidungskrieges zwischen den religiösen Parteien aufgeschoben. Zwischen Johann Sigismund und Wolfgang Wilhelm blieb indessen die Einigkeit nicht lange bestehen; sie entzweiten sich, und Wolfgang Wilhelm trat zum katholischen Glauben und zur Liga über, während Johann Sigismund in derselben Zeit, nicht aus politischen Gründen, sondern ans religiöser Überzeugung das reformierte Bekenntnis annahm. Zum Kriege jedoch kam es au$ letzt nicht. Vielmehr verständigten sich die beiden Nebenbuhler in Lande, einem Vertrage dahin, daß vorläufig Cleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg, Berg und Jülich an Pfalz-Neuburg fallen sollten. ihronung § 129. Der Zwist im Kaiserhause. Matthias. Indessen war Rudolfs ii. R n d o l f Ii. von seinen eigenen Verwandten, die mit seinem schlaffen und tatenlosen Wesen, den „an römisch-kaiserlicher Majestät zu unterschiedlichen Zeiten sich zeigenden Gemütsblödigkeiten", unzufrieden waren, aus der Regierung verdrängt worden. Zurrst wurde er gezwungen, auf Ungarn und Österreich zu verzichten und sie seinem Bruder Matthias zu überlassen. So behielt Rudolf nur Böhmen; und die in der Mehrheit evangelischen Stände Böhmens benutzten damals die Gelegenheit, um ihm den „Majestätsbrief" abzutrotzen, eine Urkunde, in der er ihnen volle Religionsfreiheit zusicherte. Bald darauf aber mußte Rudolf Matthias auch Böhmen überlassen; er starb, machtlos und verbittert, im Jahre 1612. i6?2-ißi9 Ihm folgte auf dem kaiserlichen Throne Matthias. Auch er war, wie Rudolf, kinderlos. So wurde denn bestimmt, daß ihm sein Vetter Ferdinand von Steiermark, der Verfolger der Protestanten, auf dem Throne folgen sollte. In der Tat erreichte man, daß in Böhmen und Ungarn

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 138

1902 - Karlsruhe : Lang
— 138 — und hatte alle Hoffnung auf einen Sieg, weit seine Truppen mit einem besseren Jnfanteriegewehre und einem Geschütze von mörderischer Wirkung, dem Chassepotgewehre und der Mitraillense, ausgerüstet waren. Nebenbei wußte er, daß in Süddeutschland die Preußen nicht besonders beliebt waren, und hoffte, die Deutschen gegen die Deutschen benützen zu können, wie es einst sein Oheim getan hatte. Das aber wußte er nicht, daß in Süddeutschland Fürsten und Völker den Verrat am Vaterlande verabscheuten ititd in einem Kampse gegen Frankreich mit Freuden an der Seite ihrer norddeutschen Brüder zu kämpfen bereit waren. Noch fehlte es an einem Vorwande znm Kriege. Da boten spanische Parteimänner, nachdem die Königin Isabella von Spanien im Jahre 1868 verjagt worden war, dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern die spanische Königskrone an. Der Prinz war auch bereit, sie anzunehmen; als aber die französische Regierung erklärte, sie sehe hierin eine Vergrößerung der preußischen Macht, die sie nicht dulden dürfe, zog der Prinz seine Zusage zurück. Diese Reden von Vergrößerung der preußischen Macht waren ein lügenhaftes Ränkespiel. Leopold von Hohenzollern ist allerdings ein preußischer Prinz;*) allein er ist mit der preußischen Königsfamilie nur dadurch verwandt, daß das preußische Königshaus und die Fürsten von Hohenzollern einen gemeinsamen Stammvater haben, der vor 700 Jahren gelebt hat. Viel näher ist er mit der Familie Kaiser Napoleons Iii. verwandt; die Mutter seines Vaters und die Mutter seiner Mutter waren Nichten Kaiser Napoleons I., also Basen Napoleons Iii. Von einer Verbindung mit dem durch andauernde innere Unruhen geschwächten Königreiche Spanien hätte Preußen viel mehr Nachteil als Nutzen zu erwarten gehabt. Aber der französische Kaiser brauchte deu Krieg, deswegen waren ihm auch die schlechtesten Vorwände gut genug. Obgleich Prinz Leopold die spanische Kroue endgültig abgelehnt hatte, waren die Franzosen nicht zufrieden. Der französische Gesandte am Berliner Hofe, Benedetti, verlangte im Bade Ems von König Wilhelm mit großer Zudringlichkeit das Versprechen, nie zu dulden, daß der Prinz von Hohenzollern die spanische Königskrone annehme. Dem preußischen Gesandten in Paris wurde sogar zu verstehen gegeben, es wäre gut, wenn sein König sich in einem besonderen Schreiben bei dem Kaiser Napoleon dafür entschuldigte, daß die Spanier dem Erbprinzen von Hohenzollern ihre Königskrone angeboten hatten. *) Als im Jahre 1850 die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen und Hechingen ihre Fürstentümer an Preußen abtraten, erhielten sie für sich und ihre Familien den Titel Hoheit und die Vorrechte der preußischen Prinzen. Seit dem Aussterben der Hechinger Linie trägt der Fürst den Titel: Fürst von Hohenzollern.

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 256

1888 - Berlin : Hertz
256 Brandenburgische Ansprüche auf Schlesien. die böhmische Lehenshoheit anerkennen mußten, und so konnte Kaiser Karl Vi., nachdem der König Kasimir von Polen ausdrücklich auf alle Ansprüche in Schlesien verzichtet harte, im Jahre 1355 mit Zustimmung der deutschen Kurfürsten die Einverleibung Schlesiens in die böhmischen Staaten und zugleich in das deutsche Reich aussprechen. Zugleich wurde dem Könige von Böhmen als Oberlehensherrn das Recht gewahrt, erledigte Fürstenthümer in Schlesien einzuziehen. Mehrere der schlesischen Fürsteugeschlechter starben hinter einander aus, und ihre Fürstenthümer wurden demzufolge von der Krone Böhmen wirklich eingezogen. In Böhmen selbst aber wechselten verschiedene Dynastien: nach den Königen aus dem luxemburgischen Hause folgte der polnische Ladislaus und nach ihm der kühne Georg Podiebrad, dessen Anerkennung in Schlesien auf großen Widerstand stieß. Nach seinem Tode wurde Schlesien, sowie Mähren und die Lausitz dem kräftigen und kriegerischen Mathias Corvinus von Ungarn überlassen (1478), aber dessen Sohn vermochte sich nicht zu behaupten und Schlesien kehrte mit den übrigen Ländern zur Krone Böhmen zurück, welche im Jahre 1525 nach dem Tode Ludwig's, des letzten Köuigs aus dem polnischen Geschlechte, an dessen Schwager, den Erzherzog Ferdinand von Oe st erreich, fiel. Seitdem verblieb Schlesien über zwei Jahrhunderte ein Besitzthum des Hauses Habsburg, mit Ausnahme der kurzen Unterbrechung zu Anfang des dreißigjährigen Krieges, wo die Schlesier, wie die Böhmen, deu Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zum Könige erwählten, dessen Herrschast jedoch rasch wieder zu Ende ging (1621). Das brandenburgische Haus suchte im Laufe der Zeiten Ansprüche aus mehrere schlesische Fürstenthümer zu gewinnen. Das Fürstenthum Jägern-dorf hatte einst der Markgraf Georg von Anspach durch Kauf erworben (1523); der letzte Fürst aus dem fränkischen Hause hatte dasselbe sodann auf die branbenburgischen Markgrafen vererbt (1595), der Kaiser aber, welcher die Zustimmung hierzu versagt hatte, zog nach der Achtserklärung gegen Markgraf Johann Georg, der als Haupt der schlesischen Protestanten zu dem Gegenkönig Friedrich (von der Pfalz) gehalten hatte, das Fürstenthum Jägernborf als ein erlebigtes Lehen ein und verlieh es den Fürsten von Lichtenstein (1623). Die Markgrafen von Brandenburg betrachteten jedoch diese Einziehung fort und fort als unrechtmäßig und hielten die Ansprüche auf Jägern-dorf fest. Viel wichtiger waren aber die Rechte, welche sie aus der mehrfach erwähnten E r b v e r b r ü d e r u n g des Kurfürsten Joachim Ii. mit dem Herzoge Friedrich von Liegnitz und Brieg herleiteten. Diese bei Gelegenheit der Doppelheirath einer Tochter des Kurfürsten, Barbara, mit des Herzogs zweitem Sohne Georg und des brandenburgischen Kurprinzen Johann Georg mit des Herzogs Tochter Sophia geschlossene Verbrüderung wurde unter Zuziehung der liegnitzischen Stände und der beiden Söhne Herzog Friedrichs auf folgende Bedingungen gestellt: Im Falle des Erlöschens männlicher Leibeserben des Herzogs von Liegnitz fallen die ge-sammtenliegnitz-Briegfchen Lande an den zur Zeit regierenden Kurfürsten aus dem Hause der Burggrafen von Nürnberg, unbeschadet der böhmischenlehensherrlichkeil;— wenn

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 126

1895 - Leipzig : Voigtländer
126 174031. Mai 1740 starb Friedrich Wilhelm I., und Friedrich Ii. bestieg, 28jhrig, den Thron. /2. Der erste schleiche Krieg (1740-1742). Er erbte von seinem Vater ein Land von 2800 Quadratmeilen mit 2240 000 Einwohnern, einen Schatz von 9 Millionen Thalern (27 Millionen Mark) und ein trefflich eingebtes Heer von 83 000 Mann. Wenige Monate nach Friedrichs Ii. Regierungsantritt starb Kaiser Karl Vi. Mit ihm erlosch der Manns-stamm des Hauses Habsburg, und Karls Vi. jugendliche Tochter Maria Theresia wurde krast der sogenannten pragmatischen Sanktion Herrscherin der sterreichischen Lnder. Friedrich erhob auf Grund des Erbvertrages unter dem Kurfrsten Joachim Ii. Ansprche auf die schlesischen Herzog-tmer Brieg, Liegnitz und Wohlau (sowie Jgerndorf), welche sterreich an sich genommen hatte, und da Maria Theresia diese Ansprche nicht an-erkannte, griff er zu den Waffen. Ich denke," schrieb er, die khnste, schneidigste Unternehmung zu beginnen, der sich jemals ein Fürst meines Hauses unterzogen hat." So kam es zum ersten schlesischen Kriege. 1740 Friedrich rckte im Dezember 1740 in Schlesien ein, eroberte das Land binnen Monatsrist und siegte dann 1741 bei Molwitz (bei Brieg). Dar-auf (1742) drang er in Mhren vor und erzwang durch weitere Siege den 1742frieden zu Breslau, in welchem er Schlesien und die Grafschaft Gl atz erwarb (700 Dm. mit 1400000 Einw.). 3. Der sterreichische Erbfolgekrieg und der zweite schleiche Krieg. Unterdessen hatte der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern als Nach-komme des Kaisers Ferdinand I. Ansprche auf die sterreichische Erbschaft erhoben, und Frankreich, Spanien, Sachsen und Preußen hatten sich mit ihm gegen Maria Theresia verbndet. So kam es zu dem sterreichischen Erbfolgekrieg (17411748). Karl Albrecht besetzte mit einem fran-zsisch-bayrischen Heere sterreich und lie sich in Prag als König von Bhmen und in Frankfurt als Kaiser Karl Vii. (17421745) krnen. Aber die Ungarn, welche auf dem Reichstage zu Preburg gelobten, fr ihren König Maria Theresia in den Tod zu gehen", befreiten sterreich wie-der, drangen siegreich in Bayern ein und eroberten Mnchen. Diese Erfolge sterreichs machten Friedrich Ii. um den Besitz von Schlesien besorgt. 1744 Er begann daher den zweiten schlesischen Krieg (17441745), indem er mit 80 000 Mann kaiserlicher Hilfsvlker" in Bhmen einfiel. Infolge davon konnten die Franzosen und Bayern wieder nach Bayern vor-dringen und dieses Land zurckerobern. Aber kaum war Karl Vii. wie-der in seine Hauptstadt Mnchen zurckgekehrt, so starb er (1745). Sein Sohn Maximilian Joseph verzichtete im Frieden zu Aussen auf die sterreichische Erbschaft. Nun wurde Maria Theresias Gemahl (Franz

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 103

1895 - Leipzig : Voigtländer
103 Staate der Hohenzollern herrschend. Nach dem Tode seines Schwiegervaters, des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, vereinigte der Kurfürst dessen Land mit Brandenburg 1618. Im nchsten Jahre (1619) starb Johann Sigismund. Sein Wahlspruch war: Fr Gesetz und Volk." Das Kurfrstentum Brandenburg umfate unter Friedrich I. 535, unter Joachim Friedrich 716 Q.-Meilen; durch Johann Sigismunds Erwerbungen wuchs der Staat bis auf 1472 Q.-Meilen. B. Preußen bis 1618. Der Hochmeister Albrecht von Brandenburg trat 1525 der Reformation bei und nahm Preußen alserblichesherzogtum von Polen zu Lehen. Sein Sohn, der bldsinnige Herzog Albrecht Friedrich (15681618), war vermhlt mit Maria Eleonore von Jlich-Kleve. Er hinterlie das Land seinem Schwiegersohne, dem Kurfrsten Johann Si-gismund von Brandenburg. C. Brandenburg-Preuen seit 1618. Auf Johann Sigismund folgte 1619 sein Sohn Georg Wilhelm, unter den trefflichen hohenzollernschen Fürsten der einzige, dem es an Herrscherkrast und Einsicht fehlte, wie sie zumal eine schwere Zei^ersorderte. So geriet das Land durch den dreiigjhrigen Krieg, der während seines Regierung wtete, in die tiefste Zerrttung. Sein Wahlspruch war: An^am^bedenk' das>Cuk'." Zum Glck folgte dem schwachen Vater (1640) der trefflichste Sohn. Es war Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst. 67. (126.) Kulturzustnde. M 1. Privatleben. Die Lebensgewohnheiten hinsichtlich der Ernh-rung und die Sitten bei Tische nhern sich allmhlich unseren heutigen Zustnden, namentlich kommen allmhlich die Gabeln allgemein in Gebrauch. Die Kleidung unterscheidet sich vorteilhaft von der unsinnigen Mode des vorangehenden Jahrhunderts. Die mnnliche Kleidung besteht aus der enganliegenden Strumpfhose und dem lan-gen und weiten Leibrock mit rmeln, die am Oberarm viel weiter, geschlitzt und mit an-dersfarbigem Tuch unterlegt sind. Darber wird beim Ausgehen d& Schaube" getragen: ein Mantel ohne rmel mit Pelzkragen. Der Kopf ist mit einem Barett bedeckt. Auch die weibliche Kleidung ist geschmackvoller geworden: das Oberkleid fllt in reichen Falten nieder und schleppt nur ein wenig auf dem Boden nach; am Oberarm ist der rmel weit, bauschig und geschlitzt. Die Nachahmung der spanisch - niederlndischen Tracht brachte die hohe radfrmige Halskrause, aus der der Kopf kaum hervorragte. Dazu tragen die Frauen reichen Schmuck, namentlich goldene Ketten. Bei der Fubekleidung sind die Schnabel-schuhe allmhlich gewichen, und die Schuhe sind nun umgekehrt vorn sehr breit (sog. Enten, schnbet oder Kuhmuler).

6. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 168

1891 - Leipzig : Voigtländer
168 _e Unabhngigkeit. Um England und Holland zugleich zu treffen, sandte Philipp Ii. lo die groe Armada (unberwindliche Flotte") aus (1588), welche aber teils den Angriffen der englischen und hollndischen Flotte, teils schweren Strmen erlag. Von da an sank die Macht Spaniens; dagegen wurden nun England und Holland die ersten Seemchte. Die neue Republik Holland (unter Erbstatthaltern aus dem Hause Dramen) erhob sich rasch zu hoher Blte. Sie eroberte viele spanisch-portugiesische Kolonieen und grndete Batavia auf Java, welches der Mittelpunkt des hollndisch-ostindischen Handels wurde. 121. Rudolf Ii. (15761612) und Matthias (16121619). 1. Rudolf Ii. (15761612). Auf Maximilian Ii. folgte sein dsterer, thatenloser Sohn Rudolf Ii., der sich am liebsten mit Stern-deuterei und Goldmacherei beschftigte. Unter ihm geriet das Reich durch Trkennot und zunehmenden Religionshader in tiefe Zerrttung. Mehrere protestantische Fürsten traten unter dem (reformierten) Kur-frsten (Friedrich Iv.) von der Pfalz zu einer Union 1608 zusammen, der die Katholiken (unter dem Herzog Maximilian von Bayern) eine Liga entgegenstellten. Den Protestanten in Bhmen mute der Kaiser durch den sogenannten Majesttsbrief freie Religionsbung zu-sichern. Schon jetzt drohte der Ausbruch eines Religionskrieges: wegen des Jlich-Kleveschen Erbsolgestreites. Nach dem Tode des kinderlosen Herzogs (Johann Wilhelm) von Jlich (1609) erhoben so-wohl der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg (1608 bis 1619), als auch der Pfalzgras (Wolfgang Wilhelm) von Neuburg Anspruch auf dessen Hinterlassenschast. Inmitten dieser drohenden Lage starb Rudolf Ii., und es folgte ihm sein Bruder 2. Matthias (16121619). Der drohende Krieg wurde noch abgewendet durch einen Teilungsvertrag (zu Xanten 1614), in welchem der Kurfürst von Brandenburg, der zur reformierten Lehre bergetreten war, Kleve, Mark und Ravensberg, der Pfalzgraf von Neu-brg Jlich und Berg erhielt. Derselbe Johann Sigismund ver-einigte dann auch nach dem Tode seines Schwiegervaters, des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, das Herzogtum Preußen mit Bran- 1618 denburg (1618). Endlich kam es in Bhmen wegen Verletzung des Majesttsbriefs, namentlich wegen Strung des Baues evangelischer Kirchen (zu Braunau und Klostergrab), zu Streitigkeiten, welche den schon lange drohenden Ausbruch eines neuen groen Religionskrieges des Dreiigjhrigen Krieges veranlagten.

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 141

1907 - Leipzig : Voigtländer
Zeittafel. 141 Nach Christus. 1190 Barbarossa stirbt auf dem Kreuzzug. 12541273 Das Zwischenreich oder die Zeit des Faustrechts. 1278 Rudolf von Habsburg besiegt den Bhmenknig (Dttokar auf dem Marchfelde. 14141418 Die Kirchenversammlung zu Konstanz. Verbrennung des Bhmen Johann hu. 1415 Kaiser Sigismund ernennt den Burggrafen Friedrich von hohen- zollern zum Kurfrsten von Brandenburg. 1440 Johann Gutenberg erfindet die Buchdruckerkunft. i/ 1492 Kolumbus entdeckt Amerika. 14831546 Martin Luther. 31. Gkt. 1517 Luther schlgt 95 Stze gegen den Ablahandel an die Tr der Schlokirche zu Wittenberg. 1521 Luther vor Kaiser Karl V. auf dem Reichstage zu Worms. 1525 Die Reformation im Herzogtum Preußen. 1530 Das Glaubensbekenntnis der evangelischen Fürsten auf dem Reichstag zu Augsburg. 1539 Die Reformation im Kurfrstentum Brandenburg. 1555 Der Augsburger Religionsfriede. 16181648 Der Dreiigjhrige Krieg. 1630 Der Schwedenknig Gustav Adolf landet in Pommern. 1631 Magdeburg wird von Tilly zerstrt. 1632 Gustav Adolf fllt in der Schlacht bei Ltzen. 1634 Wollenstem wird in Eger ermordet. 16401688 Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst. 1656 Friedrich Wilhelm siegt mit den Schweden bei Warschau der die Polen. 1660 Der Friede zu (Dliva-. Preußen unabhngig. 1675 Der Groe Kurfürst siegt bei Fehrbellin der die Schweden. 1681 Ludwig Xiv. raubt die deutsche Reichsstadt Straburg. 1685 Der Groe Kurfürst nimmt franzsische Protestanten auf. 16881713 Friedrich (Iii.) I. von Brandenburg-Preuen. 18. Jan. 1701 Begrndung des preuischen Knigtums. 17131740 Friedrich Wilhelm I. 1732 Aufnahme salzburgischer Protestanten. 17401786 Friedrich Ii., der Groe.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 142

1911 - Breslau : Hirt
142 Die Zeit vom Interregnum bis zum Tode Karls Iv. 80. 81. Meister- Auch die Zeiten des ritterlichen Sngers waren vorber. In der Stadt gesang. bte der Zunftmeister die Kunst des Meistergesanges; wenn sich dabei die Dichtkunst nicht auf der frheren Hhe erhielt, so drckte dagegen die bung der bildenden Knste den spteren Jahrhunderten den Stempel auf. Die Prosa wurde vom Mnche, der in der Landessprache predigte, und vom Stadtschreiber gepflegt, der die Stadtchronik in der Landesmundart auf-zeichnete. Verwaltung. Die hheren Stellen der Verwaltung gingen aus den Hnden der Ritterbrtigen oder Geistlichen in die des juristisch Gebildeten der. Der Stadtschreiber war der erste juristisch gebildete Beamte. Auch hier folgten die Fürsten den Stdten nach, indem auch sie ihre Rte aus der Zahl der Männer whlten, die in Bologna oder Padua beide Rechte studiert hatten. Bite des Whrend also die Bedeutung des Rittertums im 14. Jahrhundert Ritterordens bereits im Schwinden begriffen war, hatte der Deutsche Ritterorden ' crr ens"in Preußen damals, besonders unter dem Hochmeister Winrich von Knipro de (13511382), seine glnzendste Zeit. Herrliche Städte blhten in seinem Gebiete auf; Danzig wurde mit Venedig verglichen. Auf der fruchtbaren Erde im Delta der Weichsel saen wohlhabende Bauern; auch war ein deutscher Adel im Lande entstanden, der sich des Besitzes aus-gedehnter Gter erfreute. Der Orden hatte das Land in Komtureiert eingeteilt; jeder Komtur regierte mit zwlf Brdern das ihm untergebene Gebiet. Nirgends gab es einen Herrschersitz im ganzen Norden Europas, der sich an Gre und Pracht mit dem des Hochmeisters auf der Marien-brg vergleichen konnte. 81. Schlesien. Whrend der deutsche Einflu von der Hansa der die nordischen Reiche und vom Deutschen Orden im Nordosten ausgedehnt wurde, schritt auch die Kolonisation im Osten, namentlich in Schlesien, rstig fort, obwohl das Land nach dem Tode Heinrichs Ii. (vgl. 69) unter andauernden Kriegen mit Polen und Erbstreitigkeiten der Piasten schwer zu leiden hatte. Heinrich Iv. Der glnzendste Vertreter deutschen Rittertums in Schlesien, der sich (1266-1290). ^ch als Minnesnger einen Namen gemacht hat, war Heinrichs Ii. Enkel, Herzog Heinrich Iv. von Breslau (12661290). Gegen seinen leidenschaftlichen und rnkeschtigen Oheim Boleslaw von Liegnitz suchte er Beistand bei dem Bhmenknige Ottokar Ii., an dessen Hofe er seine ritterliche Ausbildung genossen hatte. Er focht auch an seiner Seite in der Schlacht auf dem Marchfelde (1278), nahm aber nach Ottokars Tode sein Land von Rudolf von Habsburg zu Lehen. Hiermit wurde die Trennung Schlesiens von Polen, die tatschlich bereits seit Heinrich I. (vgl. 69) bestanden hatte, formell besttigt*). *) Heinrichs Iv. Gemahlin Mechthilds war eine brandenburgische Prinzessin: es hal also damals bereits eine (verwandtschaftliche) Verbindung zwischen Schlesien und Brandenburg bestanden. Sein Grabmal befindet sich in der von ihm erbauten Kreuz-kirche zu Breslau.

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 107

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
107 Polenreich eine Beute der Russen werde, zugleich aber auch, um bei der unsicheren politischen Lage an Katharina Ii. eine Freundin zu gewinnen, trat Friedrich Ii. mit der Zarin der eine Teilung Polens in Unter-Handlungen.^) Es kam 1772 zum Abschlsse eines Vertrages, dem auch Maria Theresia beitrat. Polen verlor mehr als ein Drittel seines Gebiets. Preußen erhielt den Netz edistrikt, das Bistum Ermland und Westpreuen mit Ausnahme von Danzig und Thorn, im ganzen 35 000 qkm. J) Die neu erworbenen Gebiete verbanden das frhere Herzogtum Preußen mit Brandenburg, und Friedrich der Groe nannte sich von jetzt ab nicht mehr König in Preußen, sondern König von Preußen. sterreich bekam Galizien und Lodomirieu. Rußland ein Gebiet zwischen Dna und Dnjepr. Ein Krieg, der zwischen Rußland. Preußen und sterreich auszubrechen drohte, war durch die Teilung Polens verhindert, der russischen Oberherrschaft in Polen vorgebeugt und eine Annherung zwischen den beiden verfeindeten deutschen Gromchten angebahnt. Im Jahre 1744 nahm Friedrich, gesttzt auf eine vom Kaiser besttigte Anwartschaft. Ostfriesland in Besitz, dessen einheimisches Frstenhaus erloschen war. Preußen fate somit auch Fu an der Nordsee. (S. 63.) 2. Der Bayerische Erbfolgestreit. 17781779. In Bayern war der Kurfürst Maximilian Joseph gestorben, ohne Nachkommen zu hinterlassen; das Land fiel infolgedessen an den Kurfrsten Karl Theodor von der Pfalz. sterreich machte aber auf einen Teil von Bayern Anspruch und nahm auch sofort mit Zustimmung des Kurfrsten Karl Theodor einige Lnder in Besitz. Friedrich der Groe erklrte sich jedoch gegen eine Zerstcklung des Kurfrsten-wms und bewog Karl August von Pfalz-Zweibrcken, den mutmalichen Nachfolger des kinderlosen Kursrsten Karl Theodor, hier-gegen Einspruch zu erheben. Als man den Vorstellungen Friedrichs Ii. in Wien kein Gehr geben wollte, verband er sich mit Sachsen und lie ein Heer in Bhmen einrcken. Da nun auch Rußland mit einem Ein-falle drohte, legte sterreich nach einigen kleineren Gefechten in der Nhe von Kniggrtz den sog. Kartoffelkrieg", wie der König ihn spottweise nannte, bei und begngte sich in dem Frieden zu Teschen^) (1779) mit dem Jnnviertel. einem Lnderstriche zwischen Donau, Inn und Salzach. *) Erg. Nr. 16. 2) In dem sterreich. Schlesien.

10. Die Weltgeschichte - S. 158

1835 - Mainz : Kupferberg
158 Maria Theresia. Friedrich der Große. «.C.e. Toskana, zum Mitregenteu, übertragt ihm die böhmische Churstimme. J740. a) Erster schlesischer Krieg, bis zum Frieden zu Breslau 1742. Friedrich Ii. bricht plötzlich, um seine Ansprüche auf die Fürstenthümer Jägerudorf, Liegnitz, Brieg und Wolau gellend zu machen, in Schlesien ein; er nimmt Glogau, siegt gegen Neiperg bei Molwitz, und erobert Brieg. Baiern, Sachsen und Spanien treten mit Ansprüchen auf die österreichischen Erbländer vor, und verbinden sich mit Frankreich (Marschall von lielleisle) in dem geheimen Bünd- 1741. niß von Nymphen bürg *), woran auch Friedrich Theil nimmt, während Maria nur von England ( Georg Ii.) und den Generalstaaten unterstützt wird. Der Chnrfürst von Baiern»erobert mit Franzosen Ober- österreich, und mit den in Böhmen eingebrochenen Sachsen vereint, Prag, wird als König von Böhmen, und nachdem auch Friedrich in dem eroberten Breslau die Huldigung empfangen, als 1742. 14) Karl Vii. zum römischen Könige und Kaiser gewählt und gefrönt; aber Maria ruft in Preßbnrg ihre treuen Ungarn auf, und mit ihrer Hilfe wird Oesterreich durch Khevenhüller wieder befreit, und München von Bärenklau erobert. Friedrich dringt indessen in Mähren und Böhmen ein, siegt bei Czaslau gegen den Prinzen Karl von Lothringen, und behält im Frieden zu Breslau fast ganz Schlesien (ausser Tcschen, Troppau und Jägcrndorf) mit der Grafschaft Glaz. Auch mit Sachsen Frieden. Die Franzosen müssen, von Karl von Lothringen gedrängt, 1743. Böhmen verlassen, Maria in Prag gekrönt; eben so empfangt 1744. sie in dem abermals eingenommenen Baiern die Jnterimshnl- digung, und verbindet sich mit Sachsen und Sardinien. Der Churfürst Karl Albrecht von Baiern macht Ansprüche als Nachkomme der ältesten Tochter des Kaisers Ferdinand's I., der Anna; der Chursürst von Sachsen als Gemal der ältesten Tochter Joseph's I., und Philipp V. von Spanien als Erbe der Rechte seiner Vorgänger.
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TM Hauptwörter (200)200

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