Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 245

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 245 — Gärten der Europäer sprießen die meisten europäischen Gemüse- arten. Von Vertretern der Tierwelt hat die Kolonie ihren Namen er- halten. Die ersten Entdecker, die Portugiesen, fanden in der Kamerun bucht zur Zeit der Ebbe unzähligekrabben. Hiernach wurde zunächst die Bucht benannt (^ Krabbenbucht). Der Name ist später aus das Land und das Gebirge übergegangen. Noch heute treten diese Tiere dort in ungeheurer Menge aus und bilden ein beliebtes Volks- Nahrungsmittel. Den Urwald beleben Affen (Gorilla, Schimpanse u. a.), Elefanten, Leoparden, Gift- und Riesenschlangen, färben- prächtige Vögel u. a. m. In den Gewässern hausen auch Kroko- dile und Flußpserde, an den Ufern finden sich Pelikane, Fla- mingos und andere Vertreter der Vogelwelt. Die Savannen durch- eilt dazu die schnellfüßige Antilope. An Haustieren aber werden Schafe (Bild!), Ziegen, Rinder, Schweine, Hühner und Hunde, dazu in Adamaua Pferde gezüchtet. Die Bewohner sind teils Bantu- (mehr in den Küstenebenen und in den sich anschließenden Gebieten), teils Sudanneger (auf den Hochflächen des Innern). Sie alle bestehen natürlich aus zahlreichen Stämmen. Unter den Bantu sind die Duala am bekanntesten; sie bilden den herrschenden Stamm. Aber auch sie lieben nicht gerade die Arbeit, sind krankhaft selbstbewußt und unehrlich und lassen Frauen und Sklaven am liebsten allein den Acker bestellen. Da- neben werden bei ihnen auch die Viehzucht und das Handwerk (Holz- schnitzerei, Töpferei, Herstellung von Booten u. a. m.) betrieben. Aus ihrem tiefen Heidentum (Fetischdienst) sucht sie die Mission nach Möglichkeit zu befreien. Unter den Sudannegern, bei denen die Einführung des Islams auch zur Bildung größerer Staats- gemeinschasten (Sultanate) beigetragen hat (unter den Bantu besteht noch größere Zersplitterung), bilden die Fulben die herrschende, mehr Ackerbau, Viehzucht und Gewerbe (Herstellung von Geweben, Lederbereitung, Färberei u. a.), die Haussa (Adamaua) die mehr handeltreibende Bevölkerung. Doch blühen bei diesen auch Acker- bau, Viehzucht und Gewerbe. Zur Verständigung bedienen sich die Neger anch der Trommelsprache. Die Zahl der in Kamerun lebenden Europäer beträgt heute mehr als 1100 Seelen. Die meisten von ihnen sind natürlich Deutsche, darunter Beamte, Angehörige der Schutztruppe, Kauf- leute, Pflanzer, Missionare, Handwerker u. a. m. (Abb. 84.) Den Handel vermitteln auch hier Dampfer der Woermannlinie. Die Europäer sind die Träger des wirtschaftlichen Lebens. Auch unsere Kolonie Kamerun besitzt schon zahlreiche Post-, Tele- graphen- und Telephonlinien, namentlich im Bereiche der Küste. Zur Ausfuhr gelangen vor allem Kautschuk, Elsenbein, Palmöl,

2. Für Präparandenanstalten - S. 22

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 22 — ragende Stellung als Industriestadt ein ^Fabrikation von Musikinstru- menten, Möbeln, Maschinen u. a. m.), sondern ist auch der erste Platz de* luddeutschen Buchhandels. Nachdem der Neckar Marbach (Schillers Geburtsort) und Heilbronn ü, den Ausgangspunkt der Neckarschiffahrt, erreicht hat, sucht er weiter n durch eine Schlucht des Odenwaldes zwischen Granitfelsen hindurch seinen Weg und tritt bei Heidel- berg, der „feinen", ins Tiefland des Rheines ein. ^ Franken. Die obere, die zu Bayern gehörige fränkische Stufe gehört durch die Rednitz zum Main; nur der s-ste Abschnitt wässert durch Wörnitz und Altmühl zur Donau ab. Sie ist von der Natur weniger mit Anmut und Ergiebigkeit ausgezeichnet. Wenn auch Getreide und in nicht geringer Menge Hopfen gebaut wird, so erinnern doch weite, sandige Flächen, die Kiefernwald tragen, auch wohl durch zahlreiche kleine Teiche und Moore unter- Krochen werden, an die Heiden des Norddeutschen Tieflandes. In einer solchen Gegend liegt Nürnberg ^ (332) a. d. Pegnitz. Die Stadt ist erstanden unter dem Schutze einer auf einem Sand- steinfelsen erbauten Burg, in der die Burggrafen residierten (der letzte war Friedrich Vi. von Hohenzollern). Im 15. und 16. Jahr- hundert war Nürnberg durch Industrie und Handel die wichtigste Stadt im Reich, eine Wiege deutscher Kunst und deutschen Kunstgewerbes (H. Sachs, A. Dürer, P. Fischer, A. Kraft, P. Henlein, M. Behaim). Noch jetzt ist sie durch Kunstwerke geschmückt und die bedeutendste Handels- und Fabrik- stadt Süddeutschlands. Die erste Dampseisenbahn in Deutschland führte 1835 von Nürnberg nach dem gewerbreichen Fürth O. Ein ganz anderes Landschaftsbild als um Nürnberg erschauen wir, wenn wir die Rednitz hinunter über Fürth und die Universitätsstadt Erlangen O bis zum Main in den Bam- berger Talkessel gelangen. Da sich zu ihm die Vorhöhen des Thüringerwaldes, des Franken- und Steigerwaldes und mit diesen eine Anzahl von Flußtälern hinabsenken, so gewährt er mit seinem reichbewässerten Marschboden und seiner milden Luft den Anblick eines gesegneten, volkreichen Gartens, der aus Acker- bauer und Schiffer, Warenführer und Krieger eine gleiche An- ziehungskraft ausüben mußte. „Reben, Meßgeläut und Bam- berg, das ist Franken," sagt ein Sprichwort. Bamberg O ist auf fünf Hügeln erbaut und war früher der Ausgangspunkt der Bekriegung und Überwachung der benachbarten slavischen Bevölkerung sowie der Aus- breitung des Christentums nach O. Die Stadt ist Erzbischofssitz und hat einen herrlichen, von Kaiser Heinrich Ii. erbauten Dom. Das Tal des Mains ist die wichtigste ow-e Verkehrsstraße nach dem mittleren Rhein. Beschreibe und zeichne den Lauf des Mains (nw-er Lauf, Dreieck, Viereck, ssw-er Laus; Länge des Laufs 500 km, Lust- linte 250 km)! Welche Gebirge bespült er? Welche Nebenflüsse nimmt er auf? Wie ist er mit der Donau verbunden? Welche Staatsgebiete durch- fließt und berührt er? Zwar ist die Wasserfülle des Mains je nach den Jahreszeiten sehr verschieden; denn seine Quellen und die seiner Nebenflüsse liegen in Mittelgebirgshöhe, und er entbehrt daher im Sommer des stetig gleichen Zuflusses, wie solcher den aus den Alpengletschern

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 30

1909 - Breslau : Hirt
30 Deutsche Kolomen in Afrika: Togo. — Kamerun. 45. Markt in Lome an der flachen Togoküste. Lome ist der bedeutendste Küstenplatz in Togo, darum Sitz der obersten deutschen Behörde. Neben den 1000 Hütten der Eingeborenen sind etwa 100 Häuser nach europäischer Art gebaut. Die bunt zusammen- gesetzte Bevölkerung verkauft Palmkerne, Kola- und Kokosnüsse und kauft Baumwollwaren und Getreide- 46. Der Kamerunbe rg (4070 m) und der Ort Viktoria, Dualaboote, Faktoreien. (Nach Wünsche, Deutsche Kolonialwandbilder. Verlag von Leutert & Schneidewind, Dresden.) Der Kleine Kamerun- berg (1773 m) bildet nahe der Küste einen kühngeformten Kegel. Er gehört zu der Basaltmasse des Haupt- kegels. In der Regenzeit trägt dieser vorübergehend eine Schneehaube auf den nackten Lavafeldern des Gipfels. Abwärts folgen Grasmatten und Gebüsch, von 2500 m an lichte Hochwälder.

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1909 - Breslau : Hirt
Dorf der Ewheneger bei Bismarckburg (710 m) im Innern Togos mit einziehender Hanya-ziarawane. Der wanderlustige Haussa besucht als eifriger Händler vom Sudan aus das Innere Togos. Er bringt vorwiegend Baumwollstoffe und Salz. Die Ewheneger liefern ihm als tüchtige Schmiede, Gerber, Sattler, Töpfer, Pflanzer und Viehzüchter Tauschwaren mancher Art, besonders Kolanüsse. Ansehnlich ist der Wohlstand der Ewhe, luftig und geräumig sind ihre Wohnungen, die in den Küstenorten schon gern nach europäischem Vorbild gebaut werden. Das Gebirge im Innern ähnelt in seinen Formen dem Harz. Über den Wald ragen an feuchten Stellen Ölpalmen und Wollbäume hoch empor.

5. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 10

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 10 — Neapel und der Vesuv. Nach cincr Original-Aufnahme der Photoglob-Co, in Zürich. Hintergrunde einen unvergleichlich schönen Anblick. Im Innern der Stadt ist das Bild weniger schön. An engen, dunklen Straßen erheben sich die sechs- bis achtstöckigen Häuser. Den Tag über halten sich die Bewohner nicht gern in den Häusern ans. Auf der Straße arbeiten die Handwerker, die Barbiere bedieueu ihre Kunden, die Briefschreiber fertigen Briefe und Rechnungen für das meist unwissende Volk an. Im Hindergrunde von Neapel erhebt sich der einzige tätige Vulkan des europäischen Festlandes, der Besnv. Seinen Fuß umsäumen liebliche Obst- Haine. Höher hinauf bedecken mächtige Felsblöcke, Lava und Asche den Ab- hang. Oben ist die gewaltige Auswurfsöffnung, der Krater. „Der Krater ist ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand aus verbranntem Gestein und Asche besteht. Au der Südseite ist der Rand tief eingebrochen, so daß man durch eine Lücke ins Innere hineinsehen kann. In der Mitte ist im Boden der eigentliche jetzige Schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 8 — 10 m hoch zu seilt scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel ist eine Öffnung, aus der oft ein weißer, fchweflig-gelblich schimmernder Dampf aufwallt." Durch den ge- waltigen Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. wurden die blühenden Städte Pompeji, Herkulauum und Stabiä unter den Schlamm-, Lava- und

6. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 97

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
97 genanat Gjula, acht Meilen unterhalb Wardein, ans einem nahe dabei gelegenen Dörfchen mit Namen Eytas. ,Und sein Geschlecht hat sich genähret der Ochsen und Pserde. Aber meines Vaters Vater. Antoni Dürer, ist als Knabe in das obgedachte Städtchen gekommen zu einem Goldschmied und hat das Handwerk bei ihm gelernt. Sein ältester Sohn ist mein lieber Vater gewesen, der ist auch ein Goldschmied worden, ein künstlicher reiner Mann. Darnach ist er nach Deutschland gekommen, lange in den Niederlanden gewesen bet den großen Künstlern und zuletzt 1455 nach Nürnberg gekommen, wo er bis 1467 bei Hieronymus Holber gedient, der ihm dann seine fünfzehnjährige Tochter Barbara gegeben hat, eine hübsche gerade Jungfrau/ Aus ihrer Ehe mit dem vierzigjährigen Dürer gingen achtzehn Kinder hervor, deren drittes, Albrecht, am 21. Mai 1471 geboren wurde. Es war ein Leben voll Mühe und Arbeit, das ganz in Pflichterfüllung aufging. Von der Redlichkeit, Geduld und Sanftmut des Vaters, von der sorgfältigen Erziehung, welche er seinen Kindern in Zucht und Gottesfurcht angedeihen ließ, giebt uns Dürer in seiner treuherzigen Weise Bericht. ,Insbesondere hatte mein Vater an mir einen Gefallen; da er sah, daß ich fleißig in der Übung zu lernen war, ließ er mich in die Schule gehen, und da ich schreiben und lesen gelernt, nahm er mich ans der Schule und lehrte mich das Goldschmiedwerk; und da ich nun säuberlich arbeiten konnte, trug mich meine Lust mehr zur Malerei. Das hielt ich meutern Vater für.4 Er erzählt dann weiter, wie dieser nach einigem Widerstreben dem standhaften Ansinnen seines Sohnes nachgab und ihn 1486 am Andreastag auf drei Jahre zu Michel Wolgemnt in die Lehre gab. ,Jn dieser Zett verlieh mir Gott Fleiß, daß ich wohl lernte, aber viel von seinen Gesellen leiden mußte. Und da ich ausgelernt hatte, schickte mich mein Vater hinweg, und ich blieb vier Jahre außen, bis mich mein Vater wieder forderte. Und als ich 1494 nach Pfingsten heimgekommen war, unterhandelte Hans Frey mit meinem Vater und gab nur seine Tochter, Jungfrau Agnes, und mit ihr 200 Gulden, und am Montag vor St. Margareten im Jahre 1494 hielten wir Hochzeit? Schon als Kind hatte Dürer die Zeichenkunst fleißig geübt und eine solche Fertigkeit und Gewandtheit darin erlangt, daß seine Arbetten Aufsehen erregten. Ein Selbstporträt des dreizehnjährigen Knaben und eine thronende Madonna mit zwei musizierenden Engeln aus dem Jahre 1485 ließen schon damals den späteren großen Meister auf dem Deutsche Kulturgeschichte. Ii. n

7. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 135

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 135 - ob nicht sowohl Amts-, Städte- und adlige Untertanen von diesem dem Bauers-mann so gar lstigen Umstnde in gewissem Mae befreit und die Sache der-gestalt eingerichtet werden knne, da, anstatt da der Bauer jetzt die ganze Woche dienen mu, derselbe die Woche der nicht mehr als drei oder vier Tage zu Hofe dienen drfe. Es wird dieses zwar anfangs etwas Geschrei geben, allein da es fr den gemeinen Mann nicht auszustehen ist, wenn er wchentlich fnf Tage oder gar sechs Tage dienen soll, die Arbeit an sich auch bei den elenden Umstnden, worein er dadurch gesetzt wird, von ihm sehr schlecht verrichtet werden mu, so mu darunter einmal durchgegriffen werden! Und es werden alle ver-nnftigen Gutsbesitzer sich hoffentlich wohl dazu verstehen, in diese Vernderung der Diensttage ohne Schwierigkeit zu willigen, um so mehr, da sie in der Tat ersehen werden, da, wenn der Bauer sich erst ein wenig wieder erholt hat, er in den wenigen Tagen ebensoviel und vielleicht noch mehr und besser arbeiten wird, als er vorher in den vielen Tagen getan hat. 2 Quelle: Kabinettsorder Friedrichs an die kurmrkische Kammer vom 15. Juli 1749. Fundort: Preu, Friedrich der Groe. Berlin 183234. Bd. 1. S. 305. Da verschiedene Domnenbeamte die Bauern mit Stockschlgen bel traktieret haben, Se. Kgl. Maj. aber dergleichen Tyrannei gegen Dero Untertanen durchaus nicht gestatten wollen, so wollen Hchstdieselben, da, wenn forthin einem bewiesen werden kann, da er einen Bauer mit dem Stocke geschlagen habe, ersterer so-dann deshalb allsosort und ohne einige Gnade auf 6 Jahre zur Festung gebracht werden soll, wenn auch schon dergleichen Beamte der beste Bezahler wre und seine Pacht sogar prnumerierte. 3. Quelle: Kabinettsorder Friedrichs an den Oberprsident von Domhardt vom 2. April 1771. Fundort: Preu a. 0. O. Bd. 3. S. 99. Die Untertanen werden fr freie Leute erklrt und die Leibeigenschaft auf-gehoben, auch dergestalt gesetzet, da kein Bauer die Woche hindurch mehr als drei Tage Hofdienst tut, und dieserhalb mssen auch alle die zu den Starosteien gehrigen Vorwerke, wo keine Brauereien sind, zu Drfern gemacht werden. C. Verordnungen fr andere Berussklassen. 1. Quelle: Kabinettsorder an die westpreuischen Kriegs- und Domnen- kammern vom 7. Juni 1775. Fundort (1.3. Quelle): Ergnzungen zum Seminarlksebuch. Berlin 1890. S. 53ff. Es fehlet im Lande gar sehr an Kreis-Ph ysicis, Badern, Chirurgen und Apothekern, daher denn die armen Leute, so einen oder andern gebrauchen, sehr weit danach laufen mssen. Se. Kgl. Maj. wollen demnach, da in jedem Kreis ein tchtiger Kreis-Physikus bestellet, auch hin und wieder in den Stdten geschickte Apotheker, Feldscher und Bader angesetzet werden, und wenn dergleichen in zwei oder drei kleinen Stdten auch nur einer ist, wenn die Orter nicht zu weit auseinander liegen, so ist das vors erste schon genug, und mu solches, wenn es damit so weit gekommen, dem Lande ordentlich bekannt gemacht werden.

8. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 249

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 249 — Die kaiserlichen Erlasse. Die Fürsorge unseres Kaisers für bett arbeitenden Stand geht aber noch weiter; er will die Arbeiter schützen gegen jede mögliche Bedrückung. Am 4. Februar 1890 wurde die Welt in Erstaunen gesetzt durch zwei bedeutsame Erlasse unseres hochsinnigen Kaisers an den Reichskanzler und an den Handelsminister über den Arbeiterschutz. Infolge des letzteren Erlasses trat schon am 14. Februar desselben Jahres der Staatsrat des Reiches zu einer Beratung zusammen, zu welcher der Kaiser auch sachkundige Personen aus den Kreisen der Arbeiter zugezogeu hatte. Unter seinem persönlichen Vorsitze wurde da mehrere Tage mit großem Ernste über eine ganze Reihe oon Wohlfahrtseinrichtungen für die Arbeiter verhandelt. In Verfolg des ersteren Erlasses berief der Kaiser zum 15. März eine Versammlung nach Berlin, zu welcher fast alle europäischen Länder ihre Vertreter schickten. Diese internationale Arbeiterschutz-kouserenz (international — mehrere Völker umfassend) beriet ebenfalls über viele Punkte znm Wohle der Arbeiter. Nach den gefaßten Beschlüssen sollte die Arbeitergesetzgebung in den einzelnen Ländern geregelt werden. In unserem Vaterlande ist das geschehen durch das Arbeiterschutzgesetz vom 1. Juni 1891. Unser deutsches Vaterland hatte den Arbeitgebern durch die Versicherungsgesetze schon bedeutende Opfer auferlegt. Damit nun die deutsche Industrie auch ferner mit dem Auslande in Wettbewerb treten und ihre Erzeugnisse gerade so gut und billig herstellen könne, mußte ein Einverständnis mit den anderen Staaten über die Grundzüge des Arbeiterschutzes erzielt werden. ^ ^Das Arbeiterschutzgesetz. Dieses Gesetz ordnet allgemeine S o n n-tagsr nhe an. „Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebenten sollst du ruhen!" lautet das Gebot des Herrn, dem die weltliche Obrigkeit hierdurch gerecht wird. Jeder Mensch bedarf schon der Ruhe, um sich zu erholen und neue Kräfte zu sammeln; aber der Sonntag soll ihm auch Gelegenheit geben, von den weltlichen Geschäften hinweg fein Herz zu Gott zu erheben und eingedenk zu werden, daß seine wahre Heimat nicht hier auf Erden ist. Nur in solchen Gewerben, wo auch an Sonntagen kein Aussetzen der Arbeit möglich ist, kann die Beschäftigung der Arbeiter zugelassen werden. Im Handels-Gewerbe z. B. dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter an Sonn- und Festtagen, mit Ausnahme des ersten Weihnachts-, Oster- und Psingsttages, bis zu 5 Stunden beschäftigt werden. — Leben und Gesundheit sollen bei der Arbeit möglichst gesichert werden. Maschinen und Gerätschaften sind deshalb so einzurichten, daß der Arbeiter keine Gefahr läuft; für genügendes Licht und gute Luft muß Sorge getragen werden. Zur Aufrechterhaltung der guten Sitte und des Anstandes sind besondere Vorschriften getroffen. - Der Lehr Herr ist verpflichtet, seinen Lehrling in allen in feinem Betriebe vorkommenden Arbeiten des Gewerbes gut zu unterweifen, ihn zu guten Sitten anzuhalten und ihm zum Besuche des Gottesdienstes die nötige Reit zu gewähren.

9. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. uncounted

1911 - Leipzig : Hirt
Dorf der Ewheneger bei Vismarckburg (710 m) im Innern Togos mit einziehender Hawa-Karawane. Der wanderlustige Haussa besucht als eifriger Händler vom Sudan aus das Innere Togos. Er bringt vorwiegend Baumwollstoffe und Salz. Die Ewheneger liefern ihm als tüchtige Schmiede, Gerber, Sattler, Töpfer, Pflanzer und Viehzüchter Tauschwaren mancher Art, besonders Kolanüsse. Ansehnlich ist der Wohlstand der Ewhe, luftig und' geräumig sind ihre Wohnungen, die in den Küstenorten schon gern nach europäischem Vorbild gebaut werden. Das Gebirge im Innern ähnelt in seinen Formen dem Harz. Über den Wald ragen an feuchten Stellen Ölpalmen und Wollbäume hoch empor.

10. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 54

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 54 — dessen Hochfläche eine Wallfahrtskirche trägt. Dann, folgt der höchste Berg dec Alb, der Lemberg (1015 in), mit einem eisernen Aussichtsturm. Un- weit davon erhebt sich der Oberhohenberg bei Dettingen (1011 in). Süd- lich von Balingen ragen drei herrliche Berggestalten auf, der Pleiten- berg, der Schafberg und die Lochen. Der Plettenberg (1002 m) hat seinen Namen von der weiten Hochfläche oder Platte, die er bildet. Auf ihm trifft man wie auf dem benachbarten Schafberg (996 m) den ganzen Sommer über weidende Schafherden. Die Lochen (964 m) diente in alten Zeiten als Opferstätte. Auf ihrem Gipfel zeigt der Boden eine tief- schwarze, kohlige Erde, die mit einer Unmasse von Knochen geopferter Tiere angefüllt ist. Heute noch ist der Berg nach der Volkssage der Tummelplatz der Hexen und Gespenster. Über Laufen a. d. Eyach erhebt sich der merkwürdige Gräbelesberg. Er war einst eine der gewaltigsten Volksburgen, deren mächtige Wälle und Gräben (Name) heute noch erhalten sind. In Kriegszeiten suchten hier die vorgeschichtlichen Bewohner des Heubergs mit all ihrer Habe Schutz vor den anrückenden Feinden. Der Heuberg, dieser höchste Teil der Alb, muß also schon frühzeitig besiedelt gewesen [ein. Die Hochfläche des Henbergs ist einförmig und wegen der hohen Lage sehr rauh. Aber der Ackerbau weiß sich auf ihr bis über 900 m hinauf zu behaupten. Reich ist die Hochfläche an ausgedehnten Weiden, weshalb die Schafzucht immer noch stark betrieben wird. Aus dem Heuberg liegt das höchstgelegene Dorf Württembergs, Böt- tingen (911 m). Der Heuberg ist sehr dünn besiedelt. Trotzdem mußten srüher viele Leute der Heubergorte auswandern, meist nach Amerika, weil der Heimatboden sie nicht ernähren konnte. Neuerdings sind aber durch auswärtige Fabriken, namentlich durch die Trossinger Harmonikasabrikanten, Zweiggeschäfte errichtet worden, und so hat sich jetzt den fleißigen und genügsamen Bewohnern des Heubergs eine neue Erwerbsquelle eröffnet. Die einen arbeiten in diesen Filialgeschäften; andere sind als „Heim- arbeiter" tätig. Diese arbeiten zu Hause und stehen ebenfalls meist im Dienste der Trossinger Fabrikanten. Die Fabrik liefert ihnen die einzelnen Teile einer Mundharmonika, und die Heimarbeiter müssen nun die Stücke zusammensetzen und das fertige Stück stimmen. Oft hilft hierbei die ganze Familie eines Heimarbeiters mit. Andere arbeiten für Tnttlinger und Schwenninger Schuhfabriken oder sind sür die Tuttliuger Feinmechanik tätig. Frauen und Mädchen nähen sür die Balinger und Ebinger Trikotfabriken. Zwischen Beera und Schmiecha liegt donanwärts die Hart, eine noch ödere und einförmigere Hochfläche als der Heuberg. Sie gehört größten- teils zu Baden. Hier liegt das höchstgelegene Dorf der Alb, das badische Heinstetten (916 m). Die gleichfalls badifchen Orte Hartheim und Stetten am Kalten Markt machen ihrem Namen alle Ehre. Bei Stetten wird neuerdings ein Truppenübungsplatz für das badische Armeekorps an- gelegt. Zwischen Eyach, Starzel und Lauchert breitet sich die Hohenzollern- alb aus, iu deren Besitz sich Württemberg und das zu Preußen gehörige Fürstentum Hohenzollern teilen. Ihr gehört der berühmteste Vorberg der Alb au, der völlig freistehende Kegel des Hohenzollern (855 m) bei Hechingen. Der Berg ist die Wiege unseres Kaiserhauses. Aus ihm erhebt sich stolz die neuerbaute, 1856 vollendete Burg. Der Hohenzollern steht
   bis 10 von 404 weiter»  »»
404 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 404 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 6
1 21
2 0
3 40
4 10
5 116
6 5
7 7
8 8
9 8
10 11
11 5
12 4
13 15
14 1
15 10
16 1
17 5
18 19
19 11
20 1
21 6
22 16
23 0
24 10
25 3
26 21
27 11
28 6
29 45
30 3
31 0
32 3
33 27
34 3
35 3
36 29
37 67
38 68
39 228
40 3
41 5
42 6
43 1
44 2
45 40
46 1
47 3
48 3
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 45
1 470
2 33
3 464
4 1751
5 69
6 289
7 71
8 153
9 303
10 163
11 161
12 207
13 705
14 69
15 115
16 1179
17 3514
18 142
19 160
20 71
21 222
22 159
23 195
24 155
25 334
26 166
27 42
28 307
29 46
30 65
31 50
32 294
33 39
34 108
35 313
36 2069
37 143
38 385
39 1328
40 3053
41 619
42 417
43 415
44 44
45 3011
46 516
47 128
48 65
49 69
50 23
51 19
52 320
53 86
54 1306
55 58
56 74
57 78
58 129
59 489
60 149
61 203
62 39
63 156
64 125
65 50
66 243
67 21
68 1280
69 1232
70 110
71 1247
72 4262
73 339
74 42
75 582
76 1071
77 1520
78 196
79 438
80 72
81 41
82 413
83 109
84 164
85 50
86 91
87 2383
88 42
89 41
90 92
91 815
92 4643
93 38
94 4264
95 545
96 39
97 124
98 613
99 24

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1202
1 980
2 147
3 521
4 58
5 492
6 8612
7 406
8 162
9 1004
10 199
11 2349
12 1025
13 2140
14 8141
15 48
16 197
17 410
18 442
19 602
20 705
21 341
22 65
23 237
24 3598
25 3090
26 258
27 48
28 1576
29 770
30 185
31 505
32 10157
33 1087
34 7602
35 506
36 2508
37 25
38 2054
39 852
40 259
41 122
42 642
43 686
44 548
45 816
46 222
47 3179
48 251
49 152
50 844
51 1359
52 1456
53 1447
54 562
55 310
56 175
57 262
58 197
59 1316
60 157
61 652
62 331
63 69
64 200
65 688
66 1244
67 631
68 395
69 616
70 1726
71 268
72 392
73 460
74 127
75 379
76 1353
77 361
78 3255
79 165
80 311
81 5523
82 380
83 7588
84 379
85 86
86 2694
87 1963
88 275
89 2984
90 2684
91 681
92 545
93 725
94 1552
95 12828
96 1690
97 356
98 344
99 278
100 1265
101 1920
102 705
103 239
104 2952
105 375
106 228
107 1702
108 489
109 3143
110 4985
111 325
112 178
113 690
114 943
115 354
116 131
117 760
118 149
119 9366
120 316
121 393
122 1572
123 409
124 1325
125 1224
126 674
127 2179
128 73
129 1032
130 2646
131 1597
132 144
133 16982
134 1949
135 1914
136 1617
137 1379
138 1014
139 6838
140 807
141 543
142 2256
143 467
144 318
145 464
146 154
147 290
148 92
149 690
150 169
151 386
152 910
153 2332
154 404
155 370
156 404
157 295
158 132
159 2065
160 2913
161 244
162 51
163 69
164 611
165 251
166 436
167 965
168 400
169 205
170 475
171 268
172 252
173 967
174 999
175 2998
176 527
177 699
178 1371
179 532
180 683
181 115
182 835
183 3666
184 1468
185 841
186 569
187 275
188 7394
189 389
190 28
191 189
192 321
193 7748
194 194
195 2034
196 590
197 456
198 261
199 920