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Gärten der Europäer sprießen die meisten europäischen Gemüse-
arten.
Von Vertretern der Tierwelt hat die Kolonie ihren Namen er-
halten. Die ersten Entdecker, die Portugiesen, fanden in der
Kamerun bucht zur Zeit der Ebbe unzähligekrabben. Hiernach wurde
zunächst die Bucht benannt (^ Krabbenbucht). Der Name ist später aus
das Land und das Gebirge übergegangen. Noch heute treten diese Tiere
dort in ungeheurer Menge aus und bilden ein beliebtes Volks-
Nahrungsmittel. Den Urwald beleben Affen (Gorilla, Schimpanse u. a.),
Elefanten, Leoparden, Gift- und Riesenschlangen, färben-
prächtige Vögel u. a. m. In den Gewässern hausen auch Kroko-
dile und Flußpserde, an den Ufern finden sich Pelikane, Fla-
mingos und andere Vertreter der Vogelwelt. Die Savannen durch-
eilt dazu die schnellfüßige Antilope. An Haustieren aber werden
Schafe (Bild!), Ziegen, Rinder, Schweine, Hühner und Hunde,
dazu in Adamaua Pferde gezüchtet.
Die Bewohner sind teils Bantu- (mehr in den Küstenebenen
und in den sich anschließenden Gebieten), teils Sudanneger (auf den
Hochflächen des Innern). Sie alle bestehen natürlich aus zahlreichen
Stämmen. Unter den Bantu sind die Duala am bekanntesten; sie
bilden den herrschenden Stamm. Aber auch sie lieben nicht gerade
die Arbeit, sind krankhaft selbstbewußt und unehrlich und lassen
Frauen und Sklaven am liebsten allein den Acker bestellen. Da-
neben werden bei ihnen auch die Viehzucht und das Handwerk (Holz-
schnitzerei, Töpferei, Herstellung von Booten u. a. m.) betrieben. Aus
ihrem tiefen Heidentum (Fetischdienst) sucht sie die Mission nach
Möglichkeit zu befreien. Unter den Sudannegern, bei denen die
Einführung des Islams auch zur Bildung größerer Staats-
gemeinschasten (Sultanate) beigetragen hat (unter den Bantu besteht
noch größere Zersplitterung), bilden die Fulben die herrschende, mehr
Ackerbau, Viehzucht und Gewerbe (Herstellung von Geweben,
Lederbereitung, Färberei u. a.), die Haussa (Adamaua) die mehr
handeltreibende Bevölkerung. Doch blühen bei diesen auch Acker-
bau, Viehzucht und Gewerbe. Zur Verständigung bedienen sich
die Neger anch der Trommelsprache.
Die Zahl der in Kamerun lebenden Europäer beträgt heute
mehr als 1100 Seelen. Die meisten von ihnen sind natürlich
Deutsche, darunter Beamte, Angehörige der Schutztruppe, Kauf-
leute, Pflanzer, Missionare, Handwerker u. a. m. (Abb. 84.)
Den Handel vermitteln auch hier Dampfer der Woermannlinie.
Die Europäer sind die Träger des wirtschaftlichen Lebens. Auch
unsere Kolonie Kamerun besitzt schon zahlreiche Post-, Tele-
graphen- und Telephonlinien, namentlich im Bereiche der Küste.
Zur Ausfuhr gelangen vor allem Kautschuk, Elsenbein, Palmöl,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
— 22 —
ragende Stellung als Industriestadt ein ^Fabrikation von Musikinstru-
menten, Möbeln, Maschinen u. a. m.), sondern ist auch der erste Platz de*
luddeutschen Buchhandels.
Nachdem der Neckar Marbach (Schillers Geburtsort) und
Heilbronn ü, den Ausgangspunkt der Neckarschiffahrt, erreicht
hat, sucht er weiter n durch eine Schlucht des Odenwaldes
zwischen Granitfelsen hindurch seinen Weg und tritt bei Heidel-
berg, der „feinen", ins Tiefland des Rheines ein.
^ Franken. Die obere, die zu Bayern gehörige fränkische Stufe
gehört durch die Rednitz zum Main; nur der s-ste Abschnitt
wässert durch Wörnitz und Altmühl zur Donau ab. Sie ist
von der Natur weniger mit Anmut und Ergiebigkeit ausgezeichnet.
Wenn auch Getreide und in nicht geringer Menge Hopfen gebaut
wird, so erinnern doch weite, sandige Flächen, die Kiefernwald
tragen, auch wohl durch zahlreiche kleine Teiche und Moore unter-
Krochen werden, an die Heiden des Norddeutschen Tieflandes.
In einer solchen Gegend liegt Nürnberg ^ (332) a. d. Pegnitz.
Die Stadt ist erstanden unter dem Schutze einer auf einem Sand-
steinfelsen erbauten Burg, in der die Burggrafen residierten (der
letzte war Friedrich Vi. von Hohenzollern). Im 15. und 16. Jahr-
hundert war Nürnberg durch Industrie und Handel die wichtigste Stadt
im Reich, eine Wiege deutscher Kunst und deutschen Kunstgewerbes (H. Sachs,
A. Dürer, P. Fischer, A. Kraft, P. Henlein, M. Behaim). Noch jetzt ist
sie durch Kunstwerke geschmückt und die bedeutendste Handels- und Fabrik-
stadt Süddeutschlands. Die erste Dampseisenbahn in Deutschland führte
1835 von Nürnberg nach dem gewerbreichen Fürth O.
Ein ganz anderes Landschaftsbild als um Nürnberg erschauen
wir, wenn wir die Rednitz hinunter über Fürth und die
Universitätsstadt Erlangen O bis zum Main in den Bam-
berger Talkessel gelangen. Da sich zu ihm die Vorhöhen
des Thüringerwaldes, des Franken- und Steigerwaldes und mit
diesen eine Anzahl von Flußtälern hinabsenken, so gewährt er
mit seinem reichbewässerten Marschboden und seiner milden Luft
den Anblick eines gesegneten, volkreichen Gartens, der aus Acker-
bauer und Schiffer, Warenführer und Krieger eine gleiche An-
ziehungskraft ausüben mußte. „Reben, Meßgeläut und Bam-
berg, das ist Franken," sagt ein Sprichwort. Bamberg O ist auf
fünf Hügeln erbaut und war früher der Ausgangspunkt der Bekriegung
und Überwachung der benachbarten slavischen Bevölkerung sowie der Aus-
breitung des Christentums nach O. Die Stadt ist Erzbischofssitz und hat
einen herrlichen, von Kaiser Heinrich Ii. erbauten Dom.
Das Tal des Mains ist die wichtigste ow-e Verkehrsstraße
nach dem mittleren Rhein. Beschreibe und zeichne den Lauf des Mains
(nw-er Lauf, Dreieck, Viereck, ssw-er Laus; Länge des Laufs 500 km, Lust-
linte 250 km)! Welche Gebirge bespült er? Welche Nebenflüsse nimmt er
auf? Wie ist er mit der Donau verbunden? Welche Staatsgebiete durch-
fließt und berührt er?
Zwar ist die Wasserfülle des Mains je nach den Jahreszeiten
sehr verschieden; denn seine Quellen und die seiner Nebenflüsse
liegen in Mittelgebirgshöhe, und er entbehrt daher im Sommer
des stetig gleichen Zuflusses, wie solcher den aus den Alpengletschern
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Vi Friedrich Sachs A._Dürer P._Fischer P._Henlein Behaim Heinrich_Ii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Marbach Heilbronn Heidel- Rheines Main Donau Nürnberg Deutschland Nürnberg Main Bam- Bamberg Mains Rhein Mains Donau Mains
30
Deutsche Kolomen in Afrika: Togo. — Kamerun.
45. Markt in Lome an der flachen Togoküste.
Lome ist der bedeutendste Küstenplatz in Togo, darum Sitz der obersten deutschen Behörde. Neben den
1000 Hütten der Eingeborenen sind etwa 100 Häuser nach europäischer Art gebaut. Die bunt zusammen-
gesetzte Bevölkerung verkauft Palmkerne, Kola- und Kokosnüsse und kauft Baumwollwaren und Getreide-
46. Der Kamerunbe rg (4070 m) und der Ort Viktoria, Dualaboote, Faktoreien. (Nach
Wünsche, Deutsche Kolonialwandbilder. Verlag von Leutert & Schneidewind, Dresden.) Der Kleine Kamerun-
berg (1773 m) bildet nahe der Küste einen kühngeformten Kegel. Er gehört zu der Basaltmasse des Haupt-
kegels. In der Regenzeit trägt dieser vorübergehend eine Schneehaube auf den nackten Lavafeldern des Gipfels.
Abwärts folgen Grasmatten und Gebüsch, von 2500 m an lichte Hochwälder.
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Togo Kamerun Lome Lome Togo Viktoria Dresden
Dorf der Ewheneger bei Bismarckburg (710 m) im Innern Togos mit einziehender Hanya-ziarawane.
Der wanderlustige Haussa besucht als eifriger Händler vom Sudan aus das Innere Togos. Er bringt vorwiegend Baumwollstoffe und Salz. Die Ewheneger
liefern ihm als tüchtige Schmiede, Gerber, Sattler, Töpfer, Pflanzer und Viehzüchter Tauschwaren mancher Art, besonders Kolanüsse. Ansehnlich ist der Wohlstand
der Ewhe, luftig und geräumig sind ihre Wohnungen, die in den Küstenorten schon gern nach europäischem Vorbild gebaut werden. Das Gebirge im Innern
ähnelt in seinen Formen dem Harz. Über den Wald ragen an feuchten Stellen Ölpalmen und Wollbäume hoch empor.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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— 10 —
Neapel und der Vesuv.
Nach cincr Original-Aufnahme der Photoglob-Co, in Zürich.
Hintergrunde einen unvergleichlich schönen Anblick. Im Innern der Stadt
ist das Bild weniger schön. An engen, dunklen Straßen erheben sich die
sechs- bis achtstöckigen Häuser. Den Tag über halten sich die Bewohner
nicht gern in den Häusern ans. Auf der Straße arbeiten die Handwerker,
die Barbiere bedieueu ihre Kunden, die Briefschreiber fertigen Briefe und
Rechnungen für das meist unwissende Volk an.
Im Hindergrunde von Neapel erhebt sich der einzige tätige Vulkan des
europäischen Festlandes, der Besnv. Seinen Fuß umsäumen liebliche Obst-
Haine. Höher hinauf bedecken mächtige Felsblöcke, Lava und Asche den Ab-
hang. Oben ist die gewaltige Auswurfsöffnung, der Krater. „Der Krater ist
ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand aus verbranntem Gestein und
Asche besteht. Au der Südseite ist der Rand tief eingebrochen, so daß man
durch eine Lücke ins Innere hineinsehen kann. In der Mitte ist im Boden
der eigentliche jetzige Schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der
8 — 10 m hoch zu seilt scheint und durch das Gestein und die Asche, die der
Vulkan auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel ist eine Öffnung, aus der oft
ein weißer, fchweflig-gelblich schimmernder Dampf aufwallt." Durch den ge-
waltigen Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. wurden die blühenden
Städte Pompeji, Herkulauum und Stabiä unter den Schlamm-, Lava- und
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Autor: Dreyer, Friedrich, Meyer-Wimmer, J., Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
97
genanat Gjula, acht Meilen unterhalb Wardein, ans einem nahe dabei gelegenen Dörfchen mit Namen Eytas. ,Und sein Geschlecht hat sich genähret der Ochsen und Pserde. Aber meines Vaters Vater. Antoni Dürer, ist als Knabe in das obgedachte Städtchen gekommen zu einem Goldschmied und hat das Handwerk bei ihm gelernt. Sein ältester Sohn ist mein lieber Vater gewesen, der ist auch ein Goldschmied worden, ein künstlicher reiner Mann. Darnach ist er nach Deutschland gekommen, lange in den Niederlanden gewesen bet den großen Künstlern und zuletzt 1455 nach Nürnberg gekommen, wo er bis 1467 bei Hieronymus Holber gedient, der ihm dann seine fünfzehnjährige Tochter Barbara gegeben hat, eine hübsche gerade Jungfrau/ Aus ihrer Ehe mit dem vierzigjährigen Dürer gingen achtzehn Kinder hervor, deren drittes, Albrecht, am 21. Mai 1471 geboren wurde. Es war ein Leben voll Mühe und Arbeit, das ganz in Pflichterfüllung aufging. Von der Redlichkeit, Geduld und Sanftmut des Vaters, von der sorgfältigen Erziehung, welche er seinen Kindern in Zucht und Gottesfurcht angedeihen ließ, giebt uns Dürer in seiner treuherzigen Weise Bericht. ,Insbesondere hatte mein Vater an mir einen Gefallen; da er sah, daß ich fleißig in der Übung zu lernen war, ließ er mich in die Schule gehen, und da ich schreiben und lesen gelernt, nahm er mich ans der Schule und lehrte mich das Goldschmiedwerk; und da ich nun säuberlich arbeiten konnte, trug mich meine Lust mehr zur Malerei. Das hielt ich meutern Vater für.4 Er erzählt dann weiter, wie dieser nach einigem Widerstreben dem standhaften Ansinnen seines Sohnes nachgab und ihn 1486 am Andreastag auf drei Jahre zu Michel Wolgemnt in die Lehre gab. ,Jn dieser Zett verlieh mir Gott Fleiß, daß ich wohl lernte, aber viel von seinen Gesellen leiden mußte. Und da ich ausgelernt hatte, schickte mich mein Vater hinweg, und ich blieb vier Jahre außen, bis mich mein Vater wieder forderte. Und als ich 1494 nach Pfingsten heimgekommen war, unterhandelte Hans Frey mit meinem Vater und gab nur seine Tochter, Jungfrau Agnes, und mit ihr 200 Gulden, und am Montag vor St. Margareten im Jahre 1494 hielten wir Hochzeit?
Schon als Kind hatte Dürer die Zeichenkunst fleißig geübt und eine solche Fertigkeit und Gewandtheit darin erlangt, daß seine Arbetten Aufsehen erregten. Ein Selbstporträt des dreizehnjährigen Knaben und eine thronende Madonna mit zwei musizierenden Engeln aus dem Jahre 1485 ließen schon damals den späteren großen Meister auf dem
Deutsche Kulturgeschichte. Ii. n
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Extrahierte Personennamen: Antoni_Dürer Hieronymus_Holber Barbara Albrecht Albrecht Michel_Wolgemnt Hans_Frey Agnes
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederlanden Nürnberg Goldschmiedwerk
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ob nicht sowohl Amts-, Städte- und adlige Untertanen von diesem dem Bauers-mann so gar lstigen Umstnde in gewissem Mae befreit und die Sache der-gestalt eingerichtet werden knne, da, anstatt da der Bauer jetzt die ganze Woche dienen mu, derselbe die Woche der nicht mehr als drei oder vier Tage zu Hofe dienen drfe. Es wird dieses zwar anfangs etwas Geschrei geben, allein da es fr den gemeinen Mann nicht auszustehen ist, wenn er wchentlich fnf Tage oder gar sechs Tage dienen soll, die Arbeit an sich auch bei den elenden Umstnden, worein er dadurch gesetzt wird, von ihm sehr schlecht verrichtet werden mu, so mu darunter einmal durchgegriffen werden! Und es werden alle ver-nnftigen Gutsbesitzer sich hoffentlich wohl dazu verstehen, in diese Vernderung der Diensttage ohne Schwierigkeit zu willigen, um so mehr, da sie in der Tat ersehen werden, da, wenn der Bauer sich erst ein wenig wieder erholt hat, er in den wenigen Tagen ebensoviel und vielleicht noch mehr und besser arbeiten wird, als er vorher in den vielen Tagen getan hat.
2 Quelle: Kabinettsorder Friedrichs an die kurmrkische Kammer vom
15. Juli 1749.
Fundort: Preu, Friedrich der Groe. Berlin 183234. Bd. 1. S. 305.
Da verschiedene Domnenbeamte die Bauern mit Stockschlgen bel traktieret haben, Se. Kgl. Maj. aber dergleichen Tyrannei gegen Dero Untertanen durchaus nicht gestatten wollen, so wollen Hchstdieselben, da, wenn forthin einem bewiesen werden kann, da er einen Bauer mit dem Stocke geschlagen habe, ersterer so-dann deshalb allsosort und ohne einige Gnade auf 6 Jahre zur Festung gebracht werden soll, wenn auch schon dergleichen Beamte der beste Bezahler wre und seine Pacht sogar prnumerierte.
3. Quelle: Kabinettsorder Friedrichs an den Oberprsident von Domhardt
vom 2. April 1771.
Fundort: Preu a. 0. O. Bd. 3. S. 99.
Die Untertanen werden fr freie Leute erklrt und die Leibeigenschaft auf-gehoben, auch dergestalt gesetzet, da kein Bauer die Woche hindurch mehr als drei Tage Hofdienst tut, und dieserhalb mssen auch alle die zu den Starosteien gehrigen Vorwerke, wo keine Brauereien sind, zu Drfern gemacht werden.
C. Verordnungen fr andere Berussklassen.
1. Quelle: Kabinettsorder an die westpreuischen Kriegs- und Domnen-
kammern vom 7. Juni 1775.
Fundort (1.3. Quelle): Ergnzungen zum Seminarlksebuch. Berlin 1890. S. 53ff.
Es fehlet im Lande gar sehr an Kreis-Ph ysicis, Badern, Chirurgen und Apothekern, daher denn die armen Leute, so einen oder andern gebrauchen, sehr weit danach laufen mssen. Se. Kgl. Maj. wollen demnach, da in jedem Kreis ein tchtiger Kreis-Physikus bestellet, auch hin und wieder in den Stdten geschickte Apotheker, Feldscher und Bader angesetzet werden, und wenn dergleichen in zwei oder drei kleinen Stdten auch nur einer ist, wenn die Orter nicht zu weit auseinander liegen, so ist das vors erste schon genug, und mu solches, wenn es damit so weit gekommen, dem Lande ordentlich bekannt gemacht werden.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich_der_Groe Friedrich Friedrichs C.
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Berlin Friedrichs Berlin
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 249 —
Die kaiserlichen Erlasse. Die Fürsorge unseres Kaisers für bett arbeitenden Stand geht aber noch weiter; er will die Arbeiter schützen gegen jede mögliche Bedrückung.
Am 4. Februar 1890 wurde die Welt in Erstaunen gesetzt durch zwei bedeutsame Erlasse unseres hochsinnigen Kaisers an den Reichskanzler und an den Handelsminister über den Arbeiterschutz.
Infolge des letzteren Erlasses trat schon am 14. Februar desselben Jahres der Staatsrat des Reiches zu einer Beratung zusammen, zu welcher der Kaiser auch sachkundige Personen aus den Kreisen der Arbeiter zugezogeu hatte. Unter seinem persönlichen Vorsitze wurde da mehrere Tage mit großem Ernste über eine ganze Reihe oon Wohlfahrtseinrichtungen für die Arbeiter verhandelt.
In Verfolg des ersteren Erlasses berief der Kaiser zum 15. März eine Versammlung nach Berlin, zu welcher fast alle europäischen Länder ihre Vertreter schickten. Diese internationale Arbeiterschutz-kouserenz (international — mehrere Völker umfassend) beriet ebenfalls über viele Punkte znm Wohle der Arbeiter. Nach den gefaßten Beschlüssen sollte die Arbeitergesetzgebung in den einzelnen Ländern geregelt werden. In unserem Vaterlande ist das geschehen durch das Arbeiterschutzgesetz vom 1. Juni 1891.
Unser deutsches Vaterland hatte den Arbeitgebern durch die Versicherungsgesetze schon bedeutende Opfer auferlegt. Damit nun die deutsche Industrie auch ferner mit dem Auslande in Wettbewerb treten und ihre Erzeugnisse gerade so gut und billig herstellen könne, mußte ein Einverständnis mit den anderen Staaten über die Grundzüge des Arbeiterschutzes erzielt werden.
^ ^Das Arbeiterschutzgesetz. Dieses Gesetz ordnet allgemeine S o n n-tagsr nhe an. „Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebenten sollst du ruhen!" lautet das Gebot des Herrn, dem die weltliche Obrigkeit hierdurch gerecht wird. Jeder Mensch bedarf schon der Ruhe, um sich zu erholen und neue Kräfte zu sammeln; aber der Sonntag soll ihm auch Gelegenheit geben, von den weltlichen Geschäften hinweg fein Herz zu Gott zu erheben und eingedenk zu werden, daß seine wahre Heimat nicht hier auf Erden ist. Nur in solchen Gewerben, wo auch an Sonntagen kein Aussetzen der Arbeit möglich ist, kann die Beschäftigung der Arbeiter zugelassen werden. Im Handels-Gewerbe z. B. dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter an Sonn- und Festtagen, mit Ausnahme des ersten Weihnachts-, Oster- und Psingsttages, bis zu 5 Stunden beschäftigt werden. — Leben und Gesundheit sollen bei der Arbeit möglichst gesichert werden. Maschinen und Gerätschaften sind deshalb so einzurichten, daß der Arbeiter keine Gefahr läuft; für genügendes Licht und gute Luft muß Sorge getragen werden. Zur Aufrechterhaltung der guten Sitte und des Anstandes sind besondere Vorschriften getroffen. - Der Lehr Herr ist verpflichtet, seinen Lehrling in allen in feinem Betriebe vorkommenden Arbeiten des Gewerbes gut zu unterweifen, ihn zu guten Sitten anzuhalten und ihm zum Besuche des Gottesdienstes die nötige Reit zu gewähren.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Dorf der Ewheneger bei Vismarckburg (710 m) im Innern Togos mit einziehender Hawa-Karawane.
Der wanderlustige Haussa besucht als eifriger Händler vom Sudan aus das Innere Togos. Er bringt vorwiegend Baumwollstoffe und Salz. Die Ewheneger
liefern ihm als tüchtige Schmiede, Gerber, Sattler, Töpfer, Pflanzer und Viehzüchter Tauschwaren mancher Art, besonders Kolanüsse. Ansehnlich ist der Wohlstand
der Ewhe, luftig und' geräumig sind ihre Wohnungen, die in den Küstenorten schon gern nach europäischem Vorbild gebaut werden. Das Gebirge im Innern
ähnelt in seinen Formen dem Harz. Über den Wald ragen an feuchten Stellen Ölpalmen und Wollbäume hoch empor.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 54 —
dessen Hochfläche eine Wallfahrtskirche trägt. Dann, folgt der höchste Berg
dec Alb, der Lemberg (1015 in), mit einem eisernen Aussichtsturm. Un-
weit davon erhebt sich der Oberhohenberg bei Dettingen (1011 in). Süd-
lich von Balingen ragen drei herrliche Berggestalten auf, der Pleiten-
berg, der Schafberg und die Lochen. Der Plettenberg (1002 m)
hat seinen Namen von der weiten Hochfläche oder Platte, die er bildet.
Auf ihm trifft man wie auf dem benachbarten Schafberg (996 m) den
ganzen Sommer über weidende Schafherden. Die Lochen (964 m) diente
in alten Zeiten als Opferstätte. Auf ihrem Gipfel zeigt der Boden eine tief-
schwarze, kohlige Erde, die mit einer Unmasse von Knochen geopferter Tiere
angefüllt ist. Heute noch ist der Berg nach der Volkssage der Tummelplatz
der Hexen und Gespenster.
Über Laufen a. d. Eyach erhebt sich der merkwürdige Gräbelesberg. Er war
einst eine der gewaltigsten Volksburgen, deren mächtige Wälle und Gräben (Name)
heute noch erhalten sind. In Kriegszeiten suchten hier die vorgeschichtlichen Bewohner
des Heubergs mit all ihrer Habe Schutz vor den anrückenden Feinden. Der Heuberg,
dieser höchste Teil der Alb, muß also schon frühzeitig besiedelt gewesen [ein.
Die Hochfläche des Henbergs ist einförmig und wegen der hohen
Lage sehr rauh. Aber der Ackerbau weiß sich auf ihr bis über 900 m
hinauf zu behaupten. Reich ist die Hochfläche an ausgedehnten Weiden,
weshalb die Schafzucht immer noch stark betrieben wird.
Aus dem Heuberg liegt das höchstgelegene Dorf Württembergs, Böt-
tingen (911 m). Der Heuberg ist sehr dünn besiedelt. Trotzdem mußten
srüher viele Leute der Heubergorte auswandern, meist nach Amerika, weil
der Heimatboden sie nicht ernähren konnte. Neuerdings sind aber durch
auswärtige Fabriken, namentlich durch die Trossinger Harmonikasabrikanten,
Zweiggeschäfte errichtet worden, und so hat sich jetzt den fleißigen und
genügsamen Bewohnern des Heubergs eine neue Erwerbsquelle eröffnet.
Die einen arbeiten in diesen Filialgeschäften; andere sind als „Heim-
arbeiter" tätig. Diese arbeiten zu Hause und stehen ebenfalls meist im
Dienste der Trossinger Fabrikanten. Die Fabrik liefert ihnen die einzelnen
Teile einer Mundharmonika, und die Heimarbeiter müssen nun die Stücke
zusammensetzen und das fertige Stück stimmen. Oft hilft hierbei die ganze
Familie eines Heimarbeiters mit. Andere arbeiten für Tnttlinger und
Schwenninger Schuhfabriken oder sind sür die Tuttliuger Feinmechanik tätig.
Frauen und Mädchen nähen sür die Balinger und Ebinger Trikotfabriken.
Zwischen Beera und Schmiecha liegt donanwärts die Hart, eine noch
ödere und einförmigere Hochfläche als der Heuberg. Sie gehört größten-
teils zu Baden. Hier liegt das höchstgelegene Dorf der Alb, das badische
Heinstetten (916 m). Die gleichfalls badifchen Orte Hartheim und
Stetten am Kalten Markt machen ihrem Namen alle Ehre. Bei Stetten
wird neuerdings ein Truppenübungsplatz für das badische Armeekorps an-
gelegt.
Zwischen Eyach, Starzel und Lauchert breitet sich die Hohenzollern-
alb aus, iu deren Besitz sich Württemberg und das zu Preußen gehörige
Fürstentum Hohenzollern teilen. Ihr gehört der berühmteste Vorberg der
Alb au, der völlig freistehende Kegel des Hohenzollern (855 m) bei
Hechingen. Der Berg ist die Wiege unseres Kaiserhauses. Aus ihm erhebt
sich stolz die neuerbaute, 1856 vollendete Burg. Der Hohenzollern steht
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