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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 181

1911 - Erfurt : Keyser
— 181 — nutzt, teils als Ruinen ba.1) — Das vor Jahrhunderten berühmte Erfurt war zu einer bescheibenen Mittelstabt herabgesunken. (Nach Dr. Alfreb Overmann n. a.) 63. Schiller in Erfurt. Zugult und September 1791. 1. Aufenthalt in Erfurt: Schon zu Ansang 1791(31. Dez. 1790 bis 11. Jan. 1791) hatte Schiller mit seiner Gemahlin von Jena aus für kurze Zeit in Erfurt geweilt. Leiber knüpften sich für den Dichter an biesen Besuch sehr trübe Erinnerungen, ba ihn ein heftiges Katarrhfieber zwang, für einige Zeit Bett und Zimmer zu hüten. Doch suchten ihm seine Erfurter Frennbe die Lei-benszeit so erträglich wie möglich zu machen, und auch der Koab-jutor Karl Theobor v. Dalberg besuchte ihn mehrmals. Rückkehr nach Jena: Bereits am 11. Januar kehrte Schiller nach Jena zurück, die Tage bebauernb, die er in Erfurt durch feine Krankheit verloren hatte. Gegen Frau v. Stein, die innigen Anteil an feinem Leiben nahm, hat er sich später bcchin geäußert, daß er bei dem Anfall geglaubt Hätte, sterben zu müssen. Die Kräfte stellten sich nur langsam wieber ein, ja, es fehlte sogar nicht an Rückfällen. Schon acht Tage nach feiner Rückkehr erkrankte Schiller von neuem, und ein starkes Fieber entkräftete ihn so, daß die geringste körperliche Anstrengung ihm eine Ohnmacht zuzog. Doch gelang es der liebevollen Pflege seiner Gattin und den sorgsamen Bemühungen zweier Aerzte, das Gespenst des Knochenmannes abermals zu bannen, und mit der erneuten Lebenslust erwachte in Schiller auch von neuem der Wunsch, sür zwei bis brei Monate zu seinen Frennben nach Erfurt zurückzukehren. Vorbereitungen für den 2. Aufenthalt: Er beauftragte darum unterm 21. Mai brieflich den Professor Dominikus, ihm eine passenbe Wohnung von einigen Zimmern und etwa 3 Kammern in einem Privathause zu besorgen, weil ihm ein so langer Ausenthalt im Gasthofe zu teuer käme. Doch bürste das Logis nicht zu weit von der Hofstatt (b. i. der Statthalterei, dem heutigen Re-gieruugsgebäube) entfernt liegen. Als Mietspreis bestimmte Schiller monatlich 7—8 Taler; im ganzen wollte er, wenn er brei Monate bliebe, bafür 4—5 Louisbor (Golbstück = 20 Frank) anlegen. Abermaliger Aufenthalt: Zunächst freilich nutzte Schiller nach Karlsbab zur Kur, so batz er erst im August mit seiner Gemahlin zur Nachkur in Erfurt eintreffen konnte. Beibe haben dann i) Heute ftnb von diesen nur noch die Aegidienkirche und die Türme bet Bartholomäus- (Anger), der Johannis- (Johannesstraße), Nikolai- (Augustiner* strafte', Georgs- (Geotqsgctffe) und Paulskirche (T'aulstraße) vorhanden.

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 140

1911 - Erfurt : Keyser
— 140 — Azmm strafft, Efnii'toph Hofe und (Sgidius yjzechler, bcr ein besonders berühmter Kanzelredner war. Der Erfolg dieser Männer war ein außerordentlicher. Fast die ganze Stadt schien dem Evangelium zufallen zu wollen. Bald bot sich ihr auch eine Gelegenheit, ihre Anhänglichkeit an Luther vor aller Welt zu zeigen. Auf Antrag der Reichsstände hatte sich der Kaiser bereit finden lassen, Luther vor den Reichstag zu Worms zu rufen, um bei ihm „eine Erkundigung über die bisher von ihm ausgegangenen Lehren und Schriften vorzunehmen." — Auf dieser Reife langte Luther am 6. April 1521, am Sonnabend der Osterwoche, an der Grenze des Erfurter Gebietes an und wurde daselbst von der Universität und Bürgerschaft aufs herzlichste begrüßt (f. Luther kommt auf feiner Wormser Reife nach Erfurt, Nr. 39). Das Pfaffenstürmen: Auf die glänzenden Tage, welche Erfurt vom 6. bis 8. April gefeiert hatte, folgten aber sehr schlimme Zeiten. Zwei hervorragende Lehrer der Universität, die Stists-herren Johannes Drako und Justus Jonas von Skt. Sever, hatten sich sehr zum Verdruß des Vorstehers und der übrigen Mitglieder des Stiftes an den zu Ehren Luthers veranstalteten Feierlichkeiten beteiligt. Als nun Drako nach Luthers Abreise — Jonas war dem Reformator nach Worms gefolgt — allein ins Stift zurückkehrte, erfuhr er die ganze Strenge der kirchlichen Satzungen. Der Vorsteher belegte ihn mit dem Baun und wies ihn, als er am folgenden Tage im Chor erschien, im Beisein aller übrigen ^tistslierreu als Ketzer aus der Kirche. Die Kunde hiervon ver breitete sich bald in der Stadt und erbitterte die Studenten aufs höchste. Sie scharten sich vor dem Hanse des Stiftsvorstehers drohend zusammen und zwangen ihn, Drako loszusprechen, wie es auch der Rektor der Universität verlangt hatte. Bald aber kam es zu noch heftigeren Auftritten. Nachdem Luther geächtet und vom Kaiser und Papst für einen Ketzer erklärt worden war, riefen die Vorsteher des Erfurter Marien-(Dom-) und Severistiftes alle Anhänger Luthers als Ketzer aus, und Dr. Johannes Lang wurde als theologischer Professor abgesetzt. Darüber steigerte sich die Aufregung in der Stadt auss höchste. Am 11. Juni 1521 kam es zu ernsten Gewalttätigkeiten. Die Studenten machten den Anfang. Lärmend zogen sie vor die Wohnungen der Stiftsgeistlichen und begannen sie in der Nacht zu stürmen. Dabei wurden die Häuser der beiden Vorsteher und einiger anderer Geistlichen völlig zerstört. Am folgenden Tage, einem Mittwoch, gesellten sich den Studenten Bürger, Handwerksknechte, etliche vorn Adel aus dem Lande und viele Bauern von den Dörfern zu. Nun erfolgte, besonders in der kommenden Nacht, eine wilde Verwüstung. Volle 12 Stunden wurde „gestürmt", 44 von Geistlichen beider Stifter bewohnte Häuser wurden erbrochen und im Innern völlig zer-

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 142

1911 - Erfurt : Keyser
— 142 — in der Mcmenftistsfircfye (Dom) kam es zwischen ihm und den Geistlichen der neuen Lehre zu einem heftigen Kanzelstreit. Auf jede Predigt Usingens folgte eine ganze Reihe von Gegenpredigten. Auch fehlte es nicht an Störungen im Gottesdienste, indem die Predigten teils durch Geräusch unterbrochen, teils sofort mit gegnerischen Bemerkungen widerlegt wurden. Außerdem erschien eine Flut von Flugschriften aus beiden Lagern. Luther, der schon das „Pfaffenstürmen" mißbilligt hatte, verfolgte den Kamps mit der größten Aufmerksamkeit und mahnte wiederholt zur Mäßigung. Sogar ein Sendschreiben „An alle Christen zu Erfurt samt den Predigern und Dienern" erließ er. Es hatte aber keinen Erfolg, und so erschien er im Oktober 1522 selbst in Erfurts Mauern. Um jeglichen Empfang zu vermeiden, verließ er den Wagen, der ihn von Weimar herüberbrachte, schon vor dem Tore. Er war von Melanchthon und einigen anderen Freunden begleitet und nahm im Psarrhause der Michaelisgemeinde Wohnung. Am 21. Oktober predigte er in der Michaeliskirche über den Glauben und die guten Werke und am folgenden Tage in der Kaufmannskirche über Kreuz und Leiden, wie es ein rechter Christ tragen soll. Beide Male waren die Kirchen gestillt. Auch sonst fehlte es nicht an freudigen Begrüßungen und festlichen Veranstaltungen, doch den Frieden vermochte auch Luther nicht herzustellen. So kehrte er denn unverrichteter Sache noch am 22. mit seinen Freunden nach Weimar zurück. Wichtige Aenderungen: Das nächste Jahr brachte die neue Lehre ein tüchtiges Stück vorwärts. Dem Beispiele Wittenbergs solgend, führte man allmählich eine evangelische Gottesdienstordnung ein und reichte das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Enel-samer, der Psarrherr der Michaelisgemeinde, machte damit den Anfang (am 15. Juli 1523), und bald schloffen sich die anderen Geistlichen seinem Tun an. Und noch ein wichtiger Schritt wurde getan. Egidins Mechler, der neugewählte Pfarrer der Bartholo mäusgemeinde (Bartholomäusturm auf dem Anger), führte mit Genehmigung des Rates der Stadt die Tochter eines Töpfers vor den Graden als sein fromm Gemahl in das Pfarrhaus am Anger. Ihm folgte ein Jahr später Dr. Johannes Lang nach, der die kinderlose und reiche Witwe des Ratsherrn und Weißgerbers Heinrich Mattern zu seinem trauten Eheweib erkor. Nach Verlaus eines weiteren Jahres vermählte sich als dritter Enel-samer. — In dieser Zeit (1524) waren von den 24 Pfarrkirchen der Stadt 7 in den Händen der Evangelischen. Es waren dies die Michaelis-, Moritz-, Bartholomäus-, Viti- (Rheinischer Hof). St Wigberti-, St. Pauli- (Paulsturm) und St. Martini (intra)=Kirche (cm der Schlösserbrücke). Außerdem verfügten sie noch über die Kirche des Schottenklosters, dessen Abt bet neuen Lehre günstig gesinnt war Gleiche Verhältnisse herrschten auf dem Lanbe. In fast allen ersurtischen Dörfern waren die alten Pfarrherren, wenn sie nicht

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 106

1911 - Magdeburg : Creutz
106 8. Das Land zwischen Saale und Elbe, 2. Was für eine Landschaft bezeichnet der Name „Heide?" Gewöhnlich denken wir uns darunter eine große Fläche mit sandigem Boden, der mit dem rötlich blühenden Heidekraut bewachsen ist. Das ist aber hier nicht der Fall. Heidekraut finden wir nur an den Rändern der Wege und auf kleinen unfruchtbaren Flächen. Die Dübener Heide gehört zu den größten und schönsten Wald gebieten unserer Heimatprvvinz. Sie besteht vorherrschend aus Nadelwaldungen. Wir treffen hohe und starke Bäuine an, von denen mancher einen Wert von 200 Ji> hat. Die Bewohner von Schiniedeberg und Düben sagen: „Wir machen einen Ausflug in die Heide" (Heidewald. Vergleiche Letzlinger Heide im Nw. von Magdeburg). 3. Wir lernen die Dübener Heide am besten kennen, wenn wir sie im Geiste durchwandern. Wir wandern auf der alteu Heerstraße, die von Düben über Remberg nach Wittenberg mitten durch die Heide führt. Es geht bergauf und bergab; denn die Gegend ist nicht eben, wie man häufig annimmt. Sie ist stellenweise sogar bergig (Tannenberg bei Schmiede- berg 180 m hoch). Rechts und links begleiten uns dichte wohlgepslegte Taunenivaldungen. Wir beobachten, wie mehrere Eichhörnchen flink und behend von Ast zu Ast hüpfen, von Baum zu Baum springen. Sonst herrscht tiefe Stille im Walde. Jetzt stehen wir vor einer größeren Wiese; dahinter rauscht eiuer kleiner Laubwald. Wir sind in der Mitte der Heide. Zwischen hohen Bäumen auf einer Anhöhe liegt ein gewaltiger Granitblock, umgeben von Bänken. Wir fetzen uns nieder, um uns von dein zweistündigen Marsche etwas auszuruhen. Könnte dieser Steinblock reden, so würde er uns von unserem Dr. Martin Luther erzählen. Aus der Vorderseite lesen wir den Namen „Lutherstein". Woher dieser Name? Als Luther auf diesem Wege von Wittenberg nach Leipzig reiste, um hier mit dem Gelehrten Dr. Eck über die Richtigkeit der evangelischen Lehre zu reden, brachten ihn seine Freunde und Studenten bis an diesen Ort. An diesem Steine nahmen sie Abschied von ihm und wünschten ihm guten Erfolg. An diesem Steine erwarteten sie ihn, als er heimkehrte. Diesen Stein bestieg er und erzählte ihnen von dein, was er in Leipzig gesehen und gehört hatte. Im Jahre 152 L verabschiedeten sich hier seine Freunde von ihm, als er im Wagen von Wittenberg über Düben nach Worms suhr. Nachdem wir uns ausgeruht haben, überlegen wir, wohin mir nun reisen. Der Weg nach N. würde uns in 2 Stunden nach Kemberg führen. Auf herrlichen Waldwegen könnten wir nach Oranienbaum und von hier nach Dessau Wauden. Reisten wir im rechten Winkel nach links, so würden wir in derselben Zeit den Westrand der Heide erreichen. Da der Schlüssel zur Dübener Heide das Eisen-Moorbad Schmiedeberg ist, so richten wir unsere Schritte nach O. Nach zweistündiger Wanderung erreichen wir diesen Badeort. Ehe wir in die Stadt gehen, besteigen nur

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 120

1911 - Magdeburg : Creutz
120 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. 2. Was für eine Landschaft bezeichnet der Name „Heide?" Gewöhnlich denken wir uns darunter eine große Fläche mit sandigem Boden, der mit dem rötlich blühenden Heidekraut bewachsen ist. Das ist aber hier nicht der Fall. Heidekraut finden wir nur an den Rändern der Wege und auf kleinen unfruchtbaren Flächen. Die Dübener Heide gehört zu den größten und schönsten Waldgebieten unserer Heimatprvvinz. Sie besteht vorherrschend aus Nadelwaldungen. Wir treffen hohe und starke Bäume an, von denen mancher einen Wert von 200 J(s> hat. Die Bewohner von Schmiedeberg und Dübeu sagen: „Wir machen einen Ausflug in die Heide" (Heide = Wald. Vergleiche Letzlinger Heide im Nw. von Magdeburg). 3. Wir lernen die Dübener Heide am besten kennen, wenn wir sie im Geiste durchwandern. Wir wandern auf der alten Heerstraße, die von Düben über Kemberg nach Wittenberg mitten dnrch die Heide führt. Es geht bergauf und bergab; denn die Gegend ist nicht eben, wie man häufig annimmt. Sie ist stellenweise sogar bergig (Tannenberg bei Schmiede- berg 180 in hoch). Rechts und links begleiten uns dichte wohlgepflegte Tannenwaldungen. Wir beobachten, wie mehrere Eichhörnchen flink und behend von Ast zu Ast hüpfen, von Baum zu Baum springen. Sonst herrscht tiese Stille im Walde. Jetzt stehen wir vor einer größeren Wiese; dahinter rauscht einer kleiner Laubwald. Wir sind in der Mitte der Heide. Zwischen hohen Bäumen aus einer Anhöhe liegt ein gewaltiger Granitblock, umgeben von Bänken. Wir setzen uns nieder, um uns von dem zweistündigen Marsche etwas auszuruhen. Könnte dieser Steinblock reden, so würde er uns von unserem Dr. Martin Luther erzählen. Aus der Vorderseite leseu wir den Namen „Lutherstein". Woher dieser Name? Als Luther aus diesem Wege von Wittenberg nach Leipzig reifte, um hier mit dem Gelehrten Dr. Eck über die Richtigkeit der evangelischen Lehre zu reden, brachten ihn seine Freunde und Studenten bis an diesen Ort. An diesem Steine nahmen sie Abschied von ihm und wünschten ihm guten Ersolg. An diesem Steine erwarteten sie ihn, als er heimkehrte. Diesen Stein bestieg er und erzählte ihnen von dem, was er in Leipzig gesehen und gehört hatte. Im Jahre 1521 verabschiedeten sich hier seine Freunde von ihm, als er im Wagen von Wittenberg über Düben nach Worms fuhr. Nachdem wir uns ausgeruht habeu, überlegen wir, wohin wir nun reisen. Der Weg nach N. würde uns in 2 Stunden nach Kemberg führen. Aus herrlichen Waldwegen könnten wir nach Oranienbaum und von hier nach Dessau wandern. Reisten wir im rechten Winkel nach links, so würden wir in derselben Zeit den Westrand der Heide erreichen. Da der Schlüssel zur Dübener Heide das Eisen-Moorbad Schmiedeberg ist, so richten wir unsere Schritte nach O. Nach zweistündiger Wanderung erreichen wir diesen Badeort. Ehe wir in die Stadt gehen, besteigen wir

6. Schulj. 4 - S. 26

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 26 — Helm und wurde im Dom bestattet, in dessen Nähe sein schönes Reiterdenkmal steht. 2. Regent Albrecht. Da Herzog Wilhelm nicht verheiratet gewesen war, wählte der Landtag einen Regenten, den Prinzen A l b r e ch t von Preußen, der über 20 Jahre lang weise regiert hat. Die Burg Dankwarderode hat er wieder ausgebaut; auch hat er den Prinzenpark geschaffen. 3. Herzog Johann Albrecht. 1907 wurde Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg einstimmig zum Regenten gewählt. Im Schlosse zu Schwerin hatte er am 8. Dezember 1857 als dritter Sohn des Großherzogs das Licht der Welt erblickt. Seine geliebte Mutter starb, als er erst 3 Jahre alt war. Ein Augenleiden nötigte ihn früh, im Süden Heilung zu suchen. In Dresden besuchte er das Gymnasium und bestand ehrenvoll die Abgangsprüfung. Dann besuchte er die Kriegsschule in Metz und die Universität in Bonn und machte große Weltreisen. Vier Jahre hat er weise im Großherzogtum Mecklenburg regiert. Ebenso segensreich ist seine Regierung im Herzogtum Braunschweig. Seine erste Gemahlin Elisabeth von Sachsen-Weimar starb 1908. Im folgenden Jahr fand im Braunschweiger Dom in Gegenwart des Deutschen Kaiserpaares seine Vermählung statt mit der Prinzessin Elisabeth zu Stolberg-R o ß l a , die sich gleichfalls durch Herzensgute und Leutseligkeit schnell die Liebe des Volkes erworben hat. Jahreszahlen. 800 Karl der Große, römischer Kaiser. 933 Heinrich I. besiegt die Ungarn. 1195 Heinrich der Löwe stirbt. 1483 Luther in Eisleben geboren. 1517 Luthers 95 Sätze zu Wittenberg. 1546 Luther stirbt in Eisleben. 1740—1786 Friedrich der Große. 1757 Schlachten bei Prag, Kolin, Roßbach und Leuthen. 1806 Herzog Karl Wilhelm Ferdinand stirbt. 1813 Völkerschlacht bei Leipzig. 1815 Schlacht bei Waterloo. Herzog Friedrich Wilhelm fällt bei Quatrebras (katterbra). 1870—1871 Der Deutsch-Französische Krieg. 1870 1. September Sedan. 1871 Wilhelm I. wird Deutscher Kaiser. 1884 Herzog Wilhelm stirbt. 1888 9. März Kaiser Wilhelm I. stirbt; 15. Juni Kaiser Friedrich Iii. stirbt, Wilhelm Ii. wird Deutscher Kaiser. 1907 Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg wird Regent von Braunschweig. ____________________________

7. Erzählungen aus der Geschichte des Altertums und der deutschen Geschichte - S. 56

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
56 Hi. Lebensbilder aus der deutscheil Geschichte. Ganze Königreiche bekannten sich Zn ihr. Zwar wurden die Lutherischen von den Katholischen hart verfolgt; Doch sie haben sich tapfer gewehrt. Luther tat es mit dein Wort oder mit der Feder, andere mit den Waffen. Luther selbst ist in Frieden gestorben, auf einer Reise merkwürdigerweise gerade in seinem Geburtsort Eisleb eu (1546 am 18. Februar). Nach seinem Tode sind schwere Kriege über Deutschland, Frankreich und England we- Luthers Sterbchaus zu Eislebcn. Aufnahme von F. Albert Schmartz in Berlin. 9en Hcliett Religion hereingebrochen. Erst nachdem auch das deutsche Vaterland grauenvoll verwüstet worden ist, ist Friede gewordeu. Kapitel Xii. Gustav Adolf. § 1» Outtav Hdolf, der Retter der 6vangelifcben in Deutschland. Hundert Jahre nach Luthers Zeiten tobte in Deutschland unter den Christen ein grauenvoller Krieg um die Religion. Die Katholiken hatten

8. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 47

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 47 - 3. Slüters Leiden. — Je mehr der Anhang der katholischen Priester und Mönche abnahm, desto größer wurde ihr Haß gegen Slüter. Dieser war des Nachts in seinem Hause nicht mehr sicher; oft irrte er bis an den Morgen vor dem Thore umher. Man verspottete seine Anhänger und verweigerte den Mitgliedern seiner Gemeinde das kirchliche Begräbnis. Ihn selbst suchte man aus einem Abendessen, welches in der Herberge der Franziskanermönche bereitet war, zu vergiften; ein kleines Mädchen warnte Slüter beim Eintritt, und dieser kehrte unter dem Vorgeben, daß er seinen Hausschlüssel vergessen habe, nach Hause zurück. 4. Slüters Heirat. — Im Jahre 1528 trat Slüter mit Katharina Gele, der Tochter eines Schmiedes in der^Alt-schmiedestraße, in den Ehestand. Den Spielleuten der Stadt war verboten worden, den Hochzeitszug mit Musik zu begleiten, aber die lutherischen Bürger ersetzten diesen Mangel durch Psalmengesang und das Geläute aller Glocken der Petrikirche. Die Studenten wollten dem von ihnen verehrten Gottesmanne zwei Kannen Wein aus dem Ratskeller schicken; die Träger wurden jedoch unterwegs von den Katholiken überfallen, und der Wein verschüttet. 5. Sliiters Sieg. — Bald gewann die lutherische Gesinnung allgemeine Verbreitung in der Bevölkerung Rostocks. Auch im Rate wuchs die Stimmung sür den glaubensmutigen Reformator. Ein Ratsherr, Heinrich Gerd es, war schon lange ein geheimer Anhänger Slüters gewesen; im Winter hatte er sich ost mit einer Laterne durch die Straßen geschlichen, um die Frühpredigt in St. Petri zu hören. Auch der Syndikus Johann Oldendorp war gut lutherisch gesinnt. Am 1. April 1531 gab der Rat dem Volkswillen nach und befahl die Einführung des evangelischen Gottesdienstes in allen vier Hauptkirchen. Jetzt siel eine katholische Einrichtung nach der andern. Die Mönche verließen die Stadt; in ihren Klöstern wurden Schulen errichtet. 6. Slüters Aod. — Slüter überlebte die Frucht seiner Arbeit nicht lange. Der Bahnbrecher des reinen Evangeliums starb am Nachmittage des Psingstfonntags, den 19. Mai 1532, der Sage nach an Gift, welches ihm auf Anstiften eines Priesters ein Buchbinder in ein Glas Wein schüttete. Slüter fand feine Ruhestätte an der Nordostseite des Petrikirchhofs. Hier errichtete die Stadt Rostock ihrem großen Reformator im Jahre 1862 ein würdiges Denkmal.

9. Die nationale Bewegung von 1815 - 1849 - S. 11

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Das wartburgfest 11 Um Ostern schickte die Zenaische Burschenschaft an alle hohen Schuten Deutschlands Sendschreiben aus und lud sie ein zu dem großen Hefte des Vaterlandes und voran seiner Jugend. Ls mar aber um der bequemen Zeit und Gelegenheit willen und um die zwei Freiheitsfeste des Vater-terlandes: der Glaubensreinigung durch Luther und des Freiheitssieges bei Leipzig in eins verbunden zu feiern, — der 18. des Siegesmondes, bestimmt zum Tage des Bruder- und Burschenfestes, der 17 te aber zum (Einzugstage aller Feiernden. . . . Der 17. des Siegesmondes kam. Mit ihm strömen zu allen Toren (Eisenachs die Feiernden herein auf den Sammelplatz, auf Den Markt zu lautem Gruß und Willkommen ihrer deutschen Brüder von nah und fern. Fast alle aber waren über Deutschlands Berge und Tale zu Fuß gewandert, das Bündel oder den Ranzen wehrlich auf den Schultern tragend, int Herzen Tatendrang und Vaterlandslust. Wahrlich, einer solchen wanderlustigen und rüstigen Jugend hat das Vaterland sich zu erfreuen ! was wollen die Völker wider solch wandernd Heer und eine turnende Jugend beginnen? . . . So kamen denn also aus allen (Bauen des Vaterlandes feine Söhne zufammengewallfahrtet, de's Vaterlandes Wiedergeburt, den Tag der Xdeihr und der Weihe festlich zu begehen! — Wann kommt die Seit, wo alle deutsche Wett wallfahrtet zum Leipziger Winnfelde, zu dem Malhügel, dazu alle deutsche (Bauen ihres Bodens Teil und Scholle gesendet, und jeder Wanderer und Pilger einen Stein seiner Heimat dazu her beiträgt von fern und nah ? Wo jeder es für einen Schimpf hält, nicht einmal in feinem Leben tmhingewallfahrtet zu fein? Wenn alle, alle in der dortigen Siegeskirche brüderlich vereint den Herren loben und preisen? — Gott gebe fein Gedeihen und feinen Segen! — Unser Fest der deutschen Jugend ist das erste deutsche Bruderfest gewesen: mögen ihm größere, schönere bald folgen ! Preußen, Sachsen, Hannover, Mecklenburg, Hessen, Holstein und Dänemark, Bayern, Württemberg, Baden: — bald find’s alle deutschen (Bauen. b) Aus der Rede Ricmanns, der Theologie Beflissenen, Ritter der Eisernen Krenges, gehalten im Minnefingersaale der Wartburg am 18. Oktober 1817. Zum vierten Male, meine versammelten Brüder, werden heute die Freudenfeuer gen Himmel lodern, uns zu erinnern an das Geschehene, und zu mahnen auf die Zukunft. Vier lange Jahre find feit jener Schlacht verflossen- das deutsche Volk hatte schöne Hoffnungen gefaßt, sie sind alle vereitelt; alles ist anders gekommen, als wir erwartet haben; viel Großes und Herrliches, was geschehen konnte und mußte, ist unterblieben ; mit manchem heiligen und edlen (Befühl ist Spott undhohn getriebenworden. Don allen Fürsten Deutschlands hat nur einer fein gegebenes Wort ge*

10. Teil 2 - S. 285

1882 - Leipzig : Brandstetter
Die ältesten deutschen Zeitungen. 285 rede. Etliche Propositiones wider die lehr der Widerteuffer gefielt durch Philip. Melanth." Unter den vielen religiösen Flugschriften Luthers findet sich auch eine „Zeitung" benannte, deren kurzer Titel lautet: „New Zeitung vom Rein. Anno M.d.xl1i." Es sind nur drei Quartblättcr, welche eine Satire auf den Reliquienkultus des Erzbischofs von Mainz enthalten. Außerdem findet sich Luthers Name noch auf dem Titel einer Zeitung vom Jahre 1536, zu welcher er, wohl aus Gefälligkeit gegen den Verfasser, eine Vorrede geschrieben hat. Der Titel lautet: „Warhafftige newe zeyt-tung von schrecklichen nngewittern, so sich im nechst vergangenen Jar in der Slesien begeben haben, wnnderbarlich znleseu. Mit einer Vorrede Toetor Martini Luthers. Gedrückt zu Nürnberg durch Hanns Gulden-mundt." (12 Bl. 4.) Der Verfasser dieser Zeitung war Laurentius von Rosenroth. Der Titel der letztangeführten Zeitung beweist, daß nicht immer politische oder kirchliche Verhältnisse den Inhalt der Zeitungen bildeten. Und in der That begegnen wir in den Zeitungen des 16. Jahrhunderts den mannigfaltigsten Nachrichten. Es wird da berichtet von merkwürdigen Mißgeburten, von wunderbaren Himmelszeichen, von schrecklichen Ungewittern, von Fenersbrünsten, Erdbeben, Heuschrecken, verunglückten Brunnengräbern, Somnambulen, Hingerichteten Mördern, Besessenen, Hexen, von Kornregen und Mäuseregen n. dgl. in. Einige Titel mögen die Art dieser Zeitungen charakterisieren. Gar Wuuderbarliche erschreckliche newe zeittuug und gesicht, so im Wisenthal erschinen feind am himel, nahent bey S. Joachimsthal den 4. Juni des 1543 Jars (o. O. n. I. 4 Bl. 4.) Newe zeytnng vonn dem erschrockenlichen fewr und brunst, so newlich in disem gegenwertigenn M.d.xxxxi. Jar, Dornstag vor Pfingsten, das ist der ij tag Jnnij, Inn der klainern statt Prag auff dem Künigklichen schloß und andern orten mer geschehen ist, Auch wie viel Mann, Weyb Fiz. 19. Drei Sonnen. (Nachbildung eines alten Holzschnittes.)
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