Die karolingischen Haurmeier.
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bestimmter Zeit zur Gauversammlung aufmachte und über seinesgleichen zu Gericht saß. Die Gattin, der die Schlüsselgewalt zustand, waltete indessen in Haus und Hof. In derber Einfachheit lebte die bäuerliche Familie. Die Bedürfnisse, die sie hatte, konnte zumeist der eigene Haushalt beftiedigen.
Der eigene Acker bot das Brot, dar eigene Vieh und etwa das Wild des Waldes das Fleisch; aus dem selbstgebauten Flachs und der Wolle der Schafe stellten die Frauen des Hauses die Kleidung her; Hausgerät fertigten die Männer, wie sie auch die Häuser bauten. Man kaufte wenig; auch waren
Geldmünzen ein seltener Besitz.
Nicht überall indessen war der Boden im Besitz eines freien Bauern- Atzender standes. In Gallien besonders gab es noch von der Römerzeit her g r o h e stbel Güter; aber auch in Austrasien gab es große Gutswirtschasten. Die Grundherren ließen ihre Güter durch abhängige, hörige Leute bewirtschaften; sie schalteten wie Fürsten auf ihrem Gebiet; sie bildeten einen A d e l, der große Macht besah, ganze Scharen von bewaffneten Hörigen ins Feld führen konnte und sich öfter gegen die Könige auflässig zeigte.
Auch die Könige der Franken waren zugleich große Grundbesitzer. ^ Könige. Ihre wichtigste Einnahmequelle waren die weit ausgedehnten K r o n g ü t e r (Domänen), die im Lande zerstreut lagen und deren Ertrag zur Verpflegung des Hofes, des königlichen Gefolges und der Beamten diente. Eine feste Residenz hatten die Frankenkönige nicht; sie zogen mit ihrem Hof von einer Pfalz zur andern. Sie hatten einen Hofstaat ausgebildet; es gab einen stemmten obersten Mundschenk, einen Seneschalk oder Truchseß, einen Marschalk, einen Kämmerer, einen Schatzmeister, einen Geheimschreiber; größere Macht als alle übrigen Hofbeamten erwarb bald der Hausmeier (Majordomus), der Vorsteher des königlichen Haushalts. Das Land war in Grafschaften geteilt, an deren Spitze Grafen standen. Diese führten das Aufgebot der Grafschaft im Felde an und leiteten die Gerichtsversammlungen.
Die karolingischen Hausmcicr.
§ 21. Während die merowingischen Könige in Trägheit und Schlaffheit verkamen, gewann im siebenten Jahrhundert ein austrasisches Adelsgeschlecht eine steigende Bedeutung. Pippin der Altere tritt zuerst hervor; er bjft£re. war ein reicher Grundbesitzer, der über viele hörige Leute verfügte, dazu Hausmeier in Austrasien und schaltete wie ein Regent in diesem Lande. Sein Enkel Pippin der Mittlere, der,ebenfalls Hausmeier in Austrasien»Jerf war, erwarb durch einen Sieg über den König von Neustrien und den Hausmeier dieses Landes eine herrschende Stellung im ganzen Frankenreiche.
Auch ferner gab es merowingische Könige, aber es waren Schattenkönige.
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Männern an seinem Hose arbeitete ex eine deutsche Grammatik aus und exsand deutsche Namen süx die Monate und Winde.*)
Um den Ackexbau zu verbessern, legte Karl auf seinen Gütexn Musterwirtschaften an. Znx Vexmehxung des Handels und Verkehrs ließ ex Straßen, Bxücken und Kauäle bauen und bexoxdnete, daß in den Städten alljährlich große Mäxkte abgehalten wexden.
4. Wie Kaxl dex Gxoße aussah, und wie ex lebte.
Kaxl wax ein hochgewachsenex Mann von schlankex, kräftiger Gestalt. Seine Leibeslänge maß siebenmal die Länge seines Fußes. Seine Kxast wax anßexoxdentlich gxoß. Hnseisen zer-brach ex wie Brot; einen gehaxnischten Mann oexmochte ex mit einex Hand, frei, mit ausgestrecktem Arme, in die Höhe zu heben; ein Roß in stärkstem Lause hielt er aus. Sein Gesicht war majestätisch; dunkle Locken und ein stattlicher Bart zierten sein Haupt. Seine blauen Augen blickten gewöhnlich voll Milde; aber wenn er zornig war, vermochte niemand ihren Glanz m ertragen.
Die Kleidung Karls war einfach. Er trug gewöhnlich ein Untergewand und Beinkleider von Leinwand. Von den Knieen abwärts waren die Beinkleider kreuzweise mit sarbigen Bändern umwunden. Sein Leibrock war ebenfalls von Leinwand und mit Seidenstreisen verziert. Darüber trug er einen kurzen Mantel von weißer oder grüner Farbe, im Winter einen Pelz von Fischottersell. Nie zeigte er sich öffentlich ohne sein gewaltiges pchwert mit goldenem Griffe. Bei feierlichen Gelegenheiten schmückten ihn eine goldene Krone und ein langer Purpurmantel.
Im Essen und Trinken war Karl äußerst mäßig. Er genoß nur einfache Speisen, am liebsten Wildbret, am Spieße gebraten. Die Trunksucht war ihm ein Abscheu.
Niemals war der große Kaiser unbeschäftigt. Wenn ihm die Regierungsgeschäste Ruhe ließen, pflegte er Gespräche mit den gelehrten Männern an seinem Hofe, um vou ihnen zu lernen, oder las Bücher oft bis tief in die Nacht hinein. In seiner Jugend hatte er wenig Unterricht erhalten; als Mann in vorgerückten fahren lernte er noch schreiben und die griechische Sprache.
Karls liebste Erholung war die Jagd. Im Reiten, Schwimmen und tm Waffenwerk war er ein Meister. Er schlief immer nur wenige Stunden und erhob sich oft zur Nachtzeit von feinem Lager, um zu arbeiten.
*) Die Monatsnamen, die Karl aufstellte, lauten der Reihe nach: «n ttnanotl), Hornung, Lentzinmanoth, Ostarmanoth, Winnemanoth. ^rachmanoth, Heuvimanoth (Heumonat), Aranmanoth (Erntemonat), Witu-manoth (Holzmonat), Windumanoth (Weinlesemonat), Herbistmanotb Heilaa-manoth (Heiliger Monat Christmonat).
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Kaxl Karls Karl Karl Karls Karl Karl Hornung
Extrahierte Ortsnamen: Karls Karls Lentzinmanoth Ostarmanoth Winnemanoth Windumanoth
Besondere Sorge wurde für die Neugestaltung des preußischen Heeres aufgewendet. Hierfür war besonders Gebhard David Scharnhorst tätig. Er war ein Bauernsohn aus dem Hannoverischen, hatte im Heere des Kurfürsten von Hannover gedient und war als Oberleutnant der Artillerie in das preußische Heer
Scharnhorst.
eingetreten. Scharnhorst war nicht nur eiu tapferer Kriegs-ntann, sondern auch ein tüchtiger Kenner der Kriegskunst und dem deutschen Baterlande treu ergeben. Bis zum Jahre 1806 bestand das preußische Heer zum großen Teil aus angeworbenen Leuten. Die gemeinen Soldaten wurden roh behandelt. Die Handhabung der Waffen war schwerfällig und durch vieles Überflüssige mühselig. Man setzte einen Stolz darein, daß ein Regiment beim Marschieren nur einen einzigen Tritt, beim Schießen nur einen einzigen Knall hören ließ; alle Soldaten mußten Zöpfe von gleicher Länge tragen und kamen in der Nacht vor einer Parade kaum zum Schlafen, weil sie einander frisieren und pudern mußten. Geringe Fehler im Dienste wurden mit Stockprügeln, größere mit Spießrutenlausen bestraft. Das ganze Heer war wie eine große Maschine und wurde nur durch sklavische
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Extrahierte Personennamen: Gebhard_David_Scharnhorst David
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aber auch durch Erpressungen aller- Art zu großen Reichtümern zu gelangen. Die Staatsbeamten in Rom erhielteu keine Bezahlung und mußten während ihrer Amtswaltung großen Aufwand aus ihrem eigenen Vermögen machen durch Schenkungen, Veranstaltung von Schauspielen, Tierhetzen, Gladiatorenkämpfen zur Belustigung des Volkes; auch die Bewerbung um ein Amt verursachte große Auslagen durch herkömmliche Geschenke an die Wähler, zuletzt durch förmliche Bestechung. Die Verwaltung einer Provinz mußte den gemachten Aufwand wieder einbringen, und mancher Statthalter trat sein Amt mit einer Schuldenlast von einer Million an und kehrte im Besitze eines Vermögens von fünf Millionen wieder nach Rom zurück. Mochten auch die Provinzbewohner unter dem schweren Drucke seufzen, ihre Klagen waren ohne Wirkung, wenn es der Statthalter nicht geradezu schamlos und mit offener Rechtsverletzung getrieben hatte. Und das war das Verderbliche sür die römische Republik, daß derartige Räuberei nicht mehr sür unehrenhaft galt; dadurch eben mußte der Sinn für Recht und Gerechtigkeit erstickt und dem Ehrgeize auf Kosten des Staatswohles eine breite Bahn geöffnet werden.
Drei Jahre nach der Verschwörung des Catiliua wurde abermals eine Verschwörung angestiftet, die schließlich den Umsturz der freien Staatsverfassung herbeisührte. Diese Verschwörung war aber nicht wie die des Catilina eine heimliche, sondern eine öffentliche. Casus Julius Cäsar, Cnejus Pomp ejus und Marens Lieinius Crassns schlossen einen Bund zu gegenseitiger Unterstützung und Förderung ihrer ehrgeizigen Bestrebungen. Dieser Bund, Triumvirat*) genannt, hatte den Zweck, alle Gewalt in die Hände der drei Männer zu bringen. Jeder derselben strebte nach dem ersten Platze in Rom. Cäsar machte kein Hehl daraus, daß er lieber in einem elenden Dorfe der Erste, als in Rom der Zweite sein möchte. Er hatte sich längst durch Freigebigkeit und Leutseligkeit großen Anhang unter den Plebejern erworben und mehrere Volkstribunen für sich gewonnen. Ihm war Pompes us ein gefährlicher Nebenbuhler; denn dieser war von nicht geringerem Ehrgeize erfüllt, hatte sich in mehreren Feldzügen hohen Kriegsruhm erworben und befaß die Gunst der angesehensten Patrizier. Crassns war nicht minder ehrgeizig als die beiden andern, war aber durch nichts berühmt als durch sein großes Vermögen, das sich auf 21 Millionen Mark belaufen haben soll. Jeder der drei Männer gedachte, die beiden andern zu feinem eigenen Vorteile auszunützen; der klügste unter den dreien war Julius Cäsar.. Nachdem er im Jahre 59 Konsul gewesen war,
*) Triumvir — Mitglied eines Beamtenkollegiums von drei Männern, Triumvirat — Dreimnnnerbund.
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Einfach wie die Kleidung und Wohnung, war auch die Lebensweise. Gleich nach dem Aufstehen wurde im Winter wie im Sommer^ein kaltes Bad genommen. Dem Bade folgte eine Mahlzeit. Sie bestand aus wildem Obst, Wildbret, Milch und Käse. Als Getränk biente Bier, das iit jedem Hause aus Gerste und Haber gebraut wurde. Beim Essen hatte jeder seinen besonderen Sitz von ausgeschüttetem Stroh oder Moos, worüber oftmals eine Bärenhaut ausgebreitet war, und vor sich ein niederes Tischlein von Holz, auf das die Speisen ausgestellt wurden. Nach dem Essen ging man den Geschäften nach. Die
'nth/»,mth.
Line Ansiedlung der alten Deutschen.
Männer zogen in den Wald auf die Jagd, die Frauen beschäftigten sich mit Spinnen, Weben und sonstigen häuslichen Arbeiten.
Schwere Arbeiten wurden als entehrend sür den freien Mann angesehen. Ihm ziemte nur Jagd und Krieg. Darum mußten die Frauen und Knechte das Feld bebauen. Der Ackerbau war nicht sehr ergiebig; wegen des rauhen Klimas gediehen nur Gerste und Haber, veredeltes Obst gab es nicht. An guten Weideplätzen war kein Mangel; man hatte darum große Herden von Schasen, Pferden und Rindvieh; allein diese Tiere waren klein und unansehnlich.
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Gladiatorenspiele, b. H. Schwertkämpfe mit scharfer Waffe, welche die Römer gerne sahen itrtb teils in öffentlichen Theatern, teils auch in Privathäusern aufführen ließen. Die Glabiatoren, meist kriegsgefangene Gallier, Cimbern, Thracier, würden in beson-beren Fechtschulen ausgebilbet. Aus der Fechtschule in Kapna
Forum Romanum.
entwichen 78 solcher Fechter und erregten, inbern sie Glabiatoren und Sklaven überall freimachten und zu den Waffen riefen, einen gewaltigen Ausstanb. Das Heer der Aufftänbischeu wuchs auf 70000 Mann an und besiegte mehrere römische Heere, bis es enblich durch Uneinigkeit eine vernichtenbe Nieberlage erlitt (71 v. Chr.). B
Kaum hatte sich Rom von dem Schrecken des Sklavenausstandes erholt, so drohte dem Staate eine fast noch größere Gefahr durch Lucius Sergius Catilina. Er war ein Mann aus vornehmem Geschlechte und von großer Begabung, aber noch größerer Lasterhastigkeit; bei den Proskriptionen des Sulla hatte er. eine Mörderbande angeführt und seinen eigenen Bruder erschlagen; als Verwalter der Provinz Asrika hatte er sich schändlicher Erpressungen und Unterschlagungen schuldig gemacht und war einer ihm deshalb brohenben Verurteilung nur durch Bestechung der Richter entronnen. Dieser Mann trachtete dar-nach, sich der Gewalt in der Stadt Rom zu bemächtigen. Als er mit feiner Bewerbung um die Konsulswürde bnrchgesallen
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Extrahierte Personennamen: H._Schwertkämpfe Sergius_Catilina Sulla
Ter Beginn der Ständekämpfe.
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machten, um parteiisch Recht zu sprechen. Viele Plebejer waren auch, wie die athenischen Bauern zu Solons Zeit, in Schulden geraten; da aber die Zinsen sehr hoch waren, so waren sie oft nicht in der Lage sie abzutragen; und nach dem strengen Schuldrecht wurde ihnen dann nicht nur die Habe genommen, sondern auch sie selbst nebst ihrer Familie verkauft.
In diesen Nöten faßten die Plebejer, wie die Sage berichtet, den Entschluß, Rom zu verlassen und auf dem „heiligen Berge" am Ufer ®,n£ng des Anio, der wenig oberhalb Roms in den Tiber mündet, eine neue Stadt zu gründen. Mit Weib und Kind zogen sie dorthin. Die Patrizier be- Berg, fanden sich in einer peinlichen Lage; endlich schickten sie, wie erzählt wird, Menenius Agrippa als Gesandten zu den Ausgewanderten, der sie durch die Erzählung von der Empörung der Glieder gegen den Magen zur Versöhnlichkeit stimmte. Trotzdem kehrten die Plebejer nicht eher wieder nach Rom zurück, als bis man ihnen das Recht eingeräumt hatte, eigene Beamte, die zehn Volkstribunen, zu wählen. Diese erhielten die Die^ou»-Aufgabe, jeden einzelnen Plebejer gegen Willkür und Mißhandlung seitens der Beamten zu schützen. Jede Amtshandlung des Konsuls, jeden Beschluß des Senats konnten sie durch ihren Einspruch ungültig machen; sie galten für unverletzlich, und wer sich an ihnen vergriff, wurde geächtet. Ihre Einsetzung war der erste Sieg der Plebejer.
§ 64. Coriolan. Ein besonders stolzer und trotziger Patrizier war der Sage nach Gnäus Marcius, der den Beinamen Coriolanus führte. Dieser machte bei einer Hungersnot den Vorschlag, an die Plebejer nur dann Getreide zu verteilen, wenn sie aus das Tribunat verzichteten.
Daraus wurde er von den Tribunen angeklagt; und da er seine Verurteilung voraussah, verließ er Rom. Er ging zu den Feinden seiner Vaterstadt, zu den Volskern, und bestimmte diese zu einem Feldzuge gegen Rom, in dem er selbst sie führte. Unwiderstehlich drang er bis eine Meile vor Rom vor. Gesandte, die man an ihn schickte, wies er ab; auch den Priestern, die ihn um Gnade anflehten, schenkte er kein Gehör; erst als die römischen Frauen, an ihrer Spitze seine Mutter und seine Gattin, bittend in seinem Lager erschienen, führte er das Volskerheer wieder nach Hause.
§ 65. Die Fabier. Cincinnatus. Unbändiger Standeshochmut, wie ihn Coriolan an den Tag legte, war ein wesentlicher Zug in dem Charakter der römischen Patrizier. Daß ste aber auch andere, bessere Eigenschaften besaßen, den Geist opferfreudiger Vaterlandsliebe, strengen Ernst und Einfachheit der Sitten, bewies das Beispiel der Fabier und des Cincinnatus.
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Extrahierte Personennamen: Menenius_Agrippa Gnäus_Marcius Cincinnatus Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Solons Rom Roms Rom Rom Rom
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Geschichte der Römer.
entschloß sich der greise Herrscher zu sterben und nahm Gift; und als dieses nicht schnell genug wirkte, ließ er sich von einem Söldner töten.
Cicero und die catilinarische Verschwörung. Das erste Triumvirat.
63. ß 97. Die catilinarische Verschwörung. 63. Während Pompejus durch seine Taten im Orient sich glänzenden Ruhm und eine unerhörte Machtstellung erwarb, entstand in Rom eine Verschwörung, die den Staat in «attttna. die größte Gefahr brachte. Um Sergius Catilina nämlich, einen vornehmen und sehr begabten, aber tiefverschuldeten und höchst ruchlosen Menschen, sammelte sich eine Schar von jungen Adligen, alten Soldaten und anderen Leuten, die durch ein ausschweifendes und lasterhaftes Leben ihr Vermögen verschleudert hatten und durch einen Umsturz des Staates ihrer Schulden ledig zu werden und Reichtum und Macht zu gewinnen hofften. Ihnen trat der Konsul des Jahres 63, Cicero, entgegen.
Cicer». Marcus Tullius Cicero stammte aus Arpinum, war also ein Landsmann des Marius. Er war von seinem Vater gut erzogen und von den besten Lehrern Roms in den Wissenschaften unterrichtet worden; später brachte er einige Jahre in Griechenland zu, wo er seine wissenschaftlichen Studien fortsetzte. Er bildete sich zum Redner und Auwalt aus, wie das damals die jungen Römer zu tun pflegten, welche sich der Staatslausbahn zu widmen gedachten. Cicero war ein reicher Geist, ein großer Redner, ein bedeutender Schriftsteller. Er hatte ein liebenswürdiges Wesen und einen lauteren Charakter; auch als Staatsmann ragt er in einer Zeit, wo Selbstsucht und Habgier herrschten, durch echte Vaterlandsliebe hervor.
Als es dem Cicero gelungen war, die Umsturzpläne C a t i l i n a s aufzudecken, verließ dieser zwar Rom und begab sich zu den Truppen, die einer seiner Genossen in Etrurien gesammelt hatte, ließ aber einige Mitverschworene in der Hauptstadt zurück. Da befahl Cicero diese, nachdem er Beweise für ihre Schuld in die Hand bekommen hatte, zu verhaften und ließ sie einem Senatsbeschlusse gemäß erdrosseln. Gegen Catilina wurden Truppen ausgesandt; nach hartem Kampfe wurde er besiegt und fiel selbst. Cicero aber wurde als Retter des Staates im Senat mit dem Namen „Vater des Vaterlandes" begrüßt.
§ 98. Das erste Triumvirat. Bald darauf kehrte Pompejus aus Asien zurück. Schon fürchtete man, daß er mit seinem siegreichen Heere auf Rom losmarschieren und der Hauptstadt seinen Willen auferlegen würde; aber er entließ seine Truppen. Darauf bewilligte ihm der Senat einen
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Extrahierte Personennamen: Sergius_Catilina Cicero Marcus_Tullius_Cicero Marius Marius Cicero
Extrahierte Ortsnamen: Rom Arpinum Griechenland Rom Etrurien Asien Rom
Das jullsche Kaiserhaus.
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schmückte er mit prachtvollen Bauten und verwandelte es, wie er sich rühmte, aus einer Ziegelstadt in eine Marmorstadt; auch die Dichtkunst und Wissenschaft fanden in ihm einen Beschützer. Seine vornehmsten Helfer bei diesen Bestrebungen waren der Feldherr und Staatsmann Agrippa, der den gewaltigen Kuppelbau des Pantheons erbaut hat, und Mäcenas, ein Staatsmann, der sich als Gönner der Dichter einen Namen gemacht hat.
§ 108. Die übrigen Julicr. Aus Augustus folgte als Kaiser sein Aerius. Stiefsohn Tiberius. Als tüchtiger Feldherr hatte er sich in Germanien bewährt; als Herrscher aber war er kein Freund von Eroberungskriegen und rief seinen Neffen Germanikus, des Drusus Sohn, nachdem dieser in dreijährigen Kriegen in Germanien viel Ruhm erworben, aber keine wesentlichen Erfolge errungen hatte, vom Rheine ab. Des Tiberius Reichsverwaltung war sorgfältig und durch Sparsamkeit ausgezeichnet. Aber er war ein Fürst von düsterem und mißtrauischem Wesen, und diese Eigenschaften steigerten sich mehr und mehr und arteten in Menschenhaß aus; die letzten Lebensjahre verbrachte er in fast völliger Zurückgezogenheit aus der dem Golf von Neapel vorgelagerten Insel Capri. Als er einst in eine todesähnliche Ohnmacht fiel, huldigte seine Umgebung seinem Großneffen Gajus, dem Sohne des Germanikus; und als der greise Kaiser wieder erwachte, wurde er mit Kissen erstickt.
Gajus, dem die Soldaten den Beinamen Caligula, L. h. Stiefelchen Caligula. gegeben hatten, weil er als Kind in dem Lager seines Vaters Germanikus kleine Soldatenstiefel getragen hatte, war ein verschwenderischer, grausamer wahnwitziger Wüterich, dessen Wahlspruch war: „Mögen sie mich hassen' wenn ste mich nur fürchten!" Er fiel nach kurzer Regierung einer Verschwörung zum Opfer. Auch sein Nachfolger Claudius, ein Bruder des Claudius. Germanikus, starb keines natürlichen Todes; ihn vergiftete seine Gemahlin
Augustus
(Stiefsöhne von der Livia) Julia Tiberius Drusus
Germanikus Claudius
Agrippina Gajus Caligula Nero.
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Extrahierte Personennamen: Agrippa Augustus Stiefsohn_Tiberius Tiberius Germanikus Tiberius Gajus Gajus Caligula Caligula Germanikus Claudius Claudius Germanikus Augustus Augustus Livia)_Julia_Tiberius_Drusus
Germanikus_Claudius
Agrippina_Gajus_Caligula_Nero Tiberius
Stdtewesen.
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1. Das innere Weiturmtor zu Straburg im Elsa, von auen gesehen. Das teilweise noch aus dem 16. Jahrhundert stammende Stadttor zeigt einen hohen gotischen Durchfahrts-bogen, darber eine Schiescharte, die ein fr den Wchter bestimmter Erker berragt. Das Tor war durch Mauern und jetzt als Spazierwege dienende Gnge mit anderen, weiter auerhalb gelegenen Toren verbunden. Bis in das 19. Jahrhundert wurden die Tore jeden Abend geschlossen und morgens bei Tagesanbruch wieder geffnet. Beide Zeitpunkte wurden durch das Luten der Hauptkirchenglocken bekannt gemacht. An jedem Tor befanden sich ein Wchter und meist auch einige Sldner, die auf unntzes Gesindel und Zigeuner zu achten hatten. Alle fremden Personen wurden angehalten und nach Namen, Zweck und Ziel ihrer Reise befragt. Waren prfte man genau wegen etwa darauf lastender Abgaben. Der Stadtzoll auf Fleisch, Wein, Bier und andere Waren hat sich in manchen Orten bis auf unsere Tage erhalten.
Geschichtsanhang Iv.
1
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