Die Alpen. 93
Unter den 28 Staaten Europas sind 24 Monarchien und 4 Frei-
staaten (Schweiz, Frankreich, Andorra und San Marino). Zwei Staaten
(Österreich-Uugarn) sind durch Real-Union, 2 (Rußland mit Finnland) durch
Personal-Union miteinander verbunden, 4 sind Schutzstaaten (Bulgarien,
Monaco, Andorra und San Marino). Die wichtigsten Staaten Europas
werden Großmächte genannt. Es sind deren 6: Deutsches Reich,
Frankreich, Großbritannien, Österreich-Ungarn, Rußland
und Italien. Die übrigen sind Mittel-, Klein- oder Zwergstaaten.
Weltstellung. Obwohl nächst Australien der kleinste Erdteil, nimmt
Europa doch in bezug auf die Kulturentwicklung seiner Bewohner die erste
Stelle rat. Zwar ist der dichtbevölkerte Erdteil nicht mehr imstande, seine
Bevölkerung durch eigene Erzeugnisse des Bodenbaues und der Viehzucht zu
befriedigen; zwar haben auch manche Länder anderer Erdteile, vor allem die
Union, einen überraschenden Aufschwung in ihrer Entwicklung gezeigt; allein
an geistiger Bildung, gewerblichen Erzeugnissen und kriegerischer Tüchtigkeit
steht Europa voran. Es ist der Hauptträger der Weltgeschichte
und der Mittelpunkt des Weltverkehrs, und die europäische
Kultur hat begonnen, sich zur Weltkultur zu entwickeln. Europa
und die Siedelungen der Europäer machen die Hälfte alles festen Landes mit
der Hälfte aller Bewohner der Erde aus.
A. Mitteleuropa.
1. Die Alpen.
1. Die Alpen (= die Weißen) sind zwar nicht hinsichtlich ihrer Aus-
dehnnng, wohl aber nach ihrer Höhe das gewaltig st e Gebirge
Europas. In Gestalt eines Füllhorns ziehen sie sich vom Mittelmeer bis
zu den Ebenen der mittlereren Donau hin und bilden so den K e r n von
Mitteleuropa. Mit der Verbreiterung nach O. nimmt ihre Höhe ab,
ihre Gliederung zu. Die höchsten Erhebungen liegen demnach im W. Hier
der 4810 m hohe Montblanc (= weißer Berg), der höchste Berg
Europas. Der bedeutendste Hochgebirgsgipfel auf italienischem Gebiet
ist der Monte Biso, 3840 in, auf Schweizer Gebiet der Monte
Rosa, 4640 in, in den deutschen Alpen die Zugspitze, 3000 in, und
in den österreichischen Ländern der Ortler, 3900 in. Die mittlere
Kammhöhe beträgt in den Schweizer Alpen 2600 in, während sie sich in den
Ostalpen allmählich bis zu 1000 in erniedrigt.
Nach ihrem Aufbau zerfallen die Alpen in West- und Ostalpen, die
durch die Linie Bodensee, Rhein, Hinterrhein, Splügen
und C o m o s e e getrennt werden. Die Westalpen bilden einen nach 80.
offenen Bogen um Piemont, die Ostalpen einen gleichen um Venetien.
Diese werden im N. und S. von Kalkalpen begleitet, jene nur im X.,
während im 8. die Uralpen oder Mittelalpen unvermittelt aus dem
piemontesischen Tieslaud aufragen. Die Westalpen umfassen die Schweizer-
alpen und die französisch-italienischen Alpen.
2. Die Bewässerung der Alpen ist sehr reich. Welche drei großen
Ströme entwässern den Außenrand (W. und N.), welcher Strom wird vor-
zugsweise vom Juueuraud (im 8.) gespeist?
Als Flüsse eines Hochgebirges haben die Alpenflüsse großes Gefälle
und daher eine große Abtragnngsfähigkeit. Infolgedessen verändern die
Alpenflüsse ihr Bett fortwährend; auch können zur Flößerei nur die
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Frankreich Andorra San_Marino Finnland Bulgarien Monaco Andorra San_Marino Europas Frankreich Italien Europa Europa Europa Mitteleuropa Europas Donau Mitteleuropa Berg
Europas Rhein Venetien
13
c) Erwerbsquellen. Der erste Erwerbszweig war noch durch das ganze
Mittelalter hindurch der Ackerbau, der heute hoch entwickelt ist, da der größte
Teil des Bodens in den Hängen verhältnismäßig weniger Großgrundbesitzer
ist, die die Mittel besitzen, die Erfindungen der Neuzeit auf dein Gebiete des
Maschinenwesens in der Landwirtschaft zu verwerten. (Welche Nachteile ent-
stehen daraus für den Kleinbauer?) Doch reichen die Erträge der einheimischen
Landwirtschaft für den Bedarf der dichten Volksmenge Englands nicht ans,
und wird daher viel Getreide aus Rußland und Nordamerika eingeführt.
Unbedeutend ist die 3.orstwirüch^£k da der Schiffbau die Wälder stark
gelichtet hat. Große volkswirtschaftliche Bedeutung dagegen hat die Fischerei,
die die erste Anregung zu dem großartigen englischen Handelsverkehr gab.
Die vorzügliche englische Steinkohle- deren Lager fast unerschöpflich sind,
bildet nicht nur einen bedeutenden Handelsartikel, der nach Dänemark, Ruß-
lnud, Frankreich, Südeuropa, ja selbst nach den fremden Erdteilen hin ver-
schickt wird, sondern legte auch in Gemeinschaft mit deni Eifenreichtnm des
Landes den Grund zu der unübertroffenen englischen Industrie. Das Material
zu der ausgedehnten Eisenindustrie findet sich im Lande selbst; für die noch
großartigere Webindustrie liefern vornehmlich Englands Kolonieen die nötigen
Rohstoffe: das Mpländ und Australien Wolle, Amerika und Indien Baumwolle,
Hontjfdtnj Seide, Vorderindien Jute. Auch im Weltverkehr nimmt England
die erste Stelle ein. Der Hauptverkehr geht nach Ven'vereinigten Staaten
N.-Amerikas, nach Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, sowie nach Ost-
indien, Australien und China, wohin Woll- und Baumwollgewebe, Eisenwaren
u. a. m. ausgeführt werden. Nenne Einfuhrwaren*) Englands und gieb an,
woher sie kommen! Vortreffliche Verkehrsmittel: eine gewaltige Handels-
flotte, Eisenbahnen, Kanäle und Telegraphen vermitteln den Handel, der anch
in den fernsten Erdteilen durch eine starke Kriegsflotte geschützt wird. Aber trotz
der Blüte aller Erwerbszweige ist weder die Fabrik- noch die Landbevölkerung
wohlhabend; vielmehr hat sich der Reichtum in den Händen einer verhältnismäßig
geringen Anzahl angehäuft, und in den großen Städten herrscht unsägliches Elend.
6. Regierungsform, staatliche Einteilung und Städte.
An der Spitze der vereinigten Königreiche steht ein König, dessen Krone
auch in der weiblichen Linie erblich ist (daher jetzt eine Königin). Die Ver-
fassnng ist eingeschränkt monarchisch; das Parlament zerfällt in das Ober-
haus oder das Haus der Lords und das auf je 7 Jahre gewählte Haus der
Gemeinen (Commons). Königin Victoria, Kaiserin von Indien.
A. England und Idales.
[151000 qkm, 30 Mill. E., 192 auf 1 qkm.]
England zerfällt in 49 und das Fürstentum Wales in 12 Shires
[fchtrsj oder Grafschaften. Der oberste Beamte einer Grafschaft ist der
Sheriff sscheriffj.
a) Süd-England
umfaßt die alten Königreiche Kent, Sussex Mssexj und Wessex [treffe,);].
Canterbury [fänterberi], altertümlich gebaut, Sitz des ersten Erzbischoss
der anglikanischen Kirche. — Dover [dörv'r], Überfahrt nach Calais in drei
*) Fast die Hälfte der Einfuhr kommt auf die Nahrungsmittel, in Deutschland
fast /z. Von der Au sfuh r kommen 8/io auf gewerbliche Erzeugnisse, in Deutschland 7/10.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Ortsnamen: Englands Nordamerika Dänemark Frankreich Südeuropa Englands Australien Amerika Indien England Frankreich Deutschland Niederlanden Australien China Englands Indien England England Fürstentum_Wales Sussex_Mssexj Dover Deutschland Deutschland
38 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
nebeligen Klimas einen unbedeutenden Obstbau. In diesen Ländern,
sowie in den nördlichen Küstengebieten Frankreichs ist aus dem gleichen
Grunde auch der Weinbau ausgeschlossen, während dieser in den öst-
lichen und nördlichen Gebieten wegen der Winterkälte nicht betrieben
werden kann. Als Weinbaugebiet blieben also Frankreich, wo be-
sonders die Gegend von Bordeaux, die Burgund und die Champagne
viel und vorzüglichen Wein liefern, das südwestliche Deutschland (Abb.
10 u. 11), einige Gegenden der Schweiz, das österreichische Donauland
und vor allem noch Ungarn übrig. Wichtig für das wirtschaftliche
Leben sind auch die Holzschätze der Wälder. Es ist günstig, daß
Abb. 12.
Mittel- und Nordwesteuropa uoch große Waldgebiete besitzen. Namentlich
Schweden und Norwegen, doch auch Deutschland, das südliche Belgien
und Österreich-Ungarn (Abb. 12) sind noch immer waldreiche Länder.
b) Die Viehzucht und der Fischfang. Da das ziemlich feuchte
Klima Mittel- und Westeuropas den Graswuchs und den Anbau
von Futtergewächsen begünstigt, kann in den meisten Gebieten auch
die Viehzucht stark betrieben werden. Durch die Zunahme der Be-
völkerung wurde ein starker Betrieb der Viehzucht immer nötiger.
In einigen Ländern wurde sogar der Getreidebau bedeutend eiuge-
schränkt, um die Viehzucht stärker betreiben zu können, wie im südlichen
England und in Dänemark. Rinder- und Schweinezucht sind die
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreichs Frankreich Burgund Deutschland Nordwesteuropa Schweden Norwegen Deutschland Belgien Westeuropas England Dänemark
Das Europäische ober Kaukasische Weltwirtschaftsreich.
41
einer bedeutenden Industrie. Unter den übrigen Läuderu Mittel- und
Nordwesteuropas rageu noch Belgien, Nordfraukreich, die Schweiz
und in Ost erreich-Ungarn namentlich Böhmen durch ihre Industrie
hervor. In allen diesen Ländern gründet sich die Entwicklung der
Industrie hauptsächlich aus das Vorhandensein von Kohlenlagern.
In solchen Ländern, denen reiche Wasserkräfte zur Verfügung stehen,
wie in Norwegen, Schweden, der Schweiz und im südlichen
und Mittlern Deutschland, beginnt in jüngster Zeit auch die „weiße
Kohle" einen starken Einfluß auf die Entwicklung der Industrie ans-
zuüben. Das industrielle Leben wurde in den Ländern Mittel- und
Nordwesteuropas auch nicht wenig durch deren günstige Verkehrslage
gefördert; deuu dadurch ist sowohl der Bezug von gewerblichen Roh-
stoffen und Nahrungsmitteln als auch der Versand der fertigen Erzeug-
uisse erleichtert. Die industriereichsten Gebiete der geuannten Industrie-
länder haben alle eine günstige Lage zum Meere, wie die Industriegebiete
Euglauds, Westdeutschlands, Belgiens und Nordfrankreichs, oder sind
doch durch schiffbare Ströme mit dem Meere verbunden, wie die Rhein-
lande durch den Rheinstrom, Sachsen-Thüringen und Böhmen durch die
Elbe. Ferner ist noch hervorzuheben, daß die meisten Staaten Mittel-
und Nordwesteuropas auch durch die bedeutende Zunahme der Be-
völkernng ans kleinem Räume gezwungen wnrden, immer mehr die
Industrie zu entwickeln. Dies gilt namentlich für England, Deutsch-
land, Belgien und die Schweiz.
Zu deu bedeutendsten Industriezweigen und wichtigsten Exportindustrien
entwickelten sich in England das Baumwollgewerbe, die Eisen- und Stahl-
industrie, der Maschinen- und Schiffsbau, die Woll-, Leinen-, Inte- und
Porzellanindustrie, in Deutschland die Eisen und Stahlindustrie, der
Maschinenbau und Schiffsbau, das Elektrizitätsgewerbe, die Baumwoll-,
Woll- und Seidenindustrie, das Ledergewerbe, die Gold- und Silber-
warenherstellung und die chemische Industrie, in Belgien die Eisen- und
Stahlindustrie, das Woll- und Leinengewerbe, in Frankreich die Seiden-
industrie, der Maschinenbau, die Woll- und Baumwollindustrie und die
Herstellung von Bio de und Luxuswaren, in der Schweiz die Seiden-
und Baumwollindustrie, die Stickerei, der Maschinenbau und das Milch-
Verwertungsgewerbe.
e) Die Beteiligung am Welthandel. Nur durch eine starke § 15
Beteiligung am Welthandel können die dichtbevölkerten Staaten Mittel-
und Nordwestenropas ihre Industrie lebensfähig erhalten und die Volks-
ernährung sicher stellen. So sehen wir, daß vor allem die mächtigen
Industriestaaten England und Deutschland, doch auch Frankreich,
Belgien, Holland, Österreich-Ungarn und die Schweiz und ebenso Däne-
mark, Norwegen und Schweden mit Macht danach streben, sich aus
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordwesteuropas Belgien Nordfraukreich Ost Norwegen Schweden Deutschland Nordwesteuropas Westdeutschlands Belgiens Rhein- Rheinstrom Sachsen-Thüringen Nordwesteuropas England Belgien England Deutschland Belgien Frankreich England Deutschland Frankreich Belgien Holland Norwegen Schweden
277
Hi. Kultur-Geographie.
hast wird sie außerdem betrieben in Mähren, Schlesien, Böhmen,
der Mark und anderen Gegenden Deutschlands. Spanien und die
übrigen Lander Europa's liefern nur ordinaire Waare, die kaum
zur Befriedigung des innern Bedarfs hinreicht.
§.1139. Teppiche werden in gewöhnlicher Qualität in
mehren gebirgigen Gegenden verfertigt; Deutschland wird von Ty-
rol aus damit versorgt; feinere liefern England und Schottland,
Frankreich und mehre deutsche Städte (namentlich Wien, Berlin
und Nürnberg, Hanau rc.); die kostbarsten jedoch kommen aus der
Türkei, Persien und dem nördlichen Hindustan. Das unabhängige
Turkestan und einige andere mittelasiatische Länder liefern vortreff-
liche Kameelhaar-Zeuge. Die berühmten Kaschmirshawls
werden in Kabul und Kaschmir aus dem Haare der Tibetziege
verfertigt, und übertreffen an Schönheit und Feinheit Alles, was
Europa zu liefern vermag.
8. 1140. Die Hauptbekleidung aller in warmen und heißen
Ländern wohnenden Völker besteht aus Baumwollenstoffen.
Die feinsten und besten werden in Hindustan verfertigt, und waren
dort seit uralten Zeiten ein wichtiger Ausfuhrartikel. Daß seit dem
Aufkommen der Maschinen die hindustanischen Baumwollenzeuge
von den englischen verdrängt werden, haben wir bereits oben
gesagt.
In diesem Gewerbszweige nimmt ebenfalls Großbritannien die
erste Stelle ein; hier sind nahe an 1,000,000 Individuen mit der-
selben beschäftigt. Die feinsten Musseline, nächst den hindufta-
nischen, kommen aus Großbritannien, Sachsen, Frankreich, Oester-
reich, in welch letzterm Reiche mehr als 300,000 Menschen von der
Baumwollenfabrikation leben. Auch die Schweiz liefert gute Fabri-
kate. Der Nanking wird ächt in China und Hindustan aus einer
besondern Art Baumwolle gemacht, die eine gelbe Farbe hat; auch
in den Vereinigten Staaten wächst sie, und dieses Land führt alle
Arten von Baumwollenzeugen eigner Fabrik nach Süd-Amerika,
Ostindien und selbst nach Europa aus.
§. 1141. Die Leinwand-Manufaktur wird am schwung-
haftesten betrieben in Großbritannien und besonders Jreland,
Deutschland (im Norden überall auf dem flachen Lande, besonders
in Hessen, Westphalen, dem Niederrhein, Schlesien, Mähren, Sach-
sen), in Belgien und Holland, auch in Rußland. In diesem letz-
tern Lande, in England und Hamburg wird auch vorzugsweise der
Hanf zu Segeltuch, Tauen rc. verarbeitet. Die feinsten Spitzen
kommen aus Belgien, Nordfrankreich, Sachsen, England, Däne-
mark und der Schweiz.
§.1142. Die Seid en-Manufaktur. In diesem Indu-
striezweige zeichnen sich besonders aus: China, Hindustan, Frank-
reich (Lyon), Piemont, die Lombardei und Toskana, Spanien,
England, die Schweiz, die preußische Rheinprovinz und das Land
unter der Enns in Oesterreich. f
Stickereien, Brokate und Tapeten, von Seide, Baum-
wolle und Wolle mit Gold, liefern manche Gegenden im westlichen
und südlichen Asien in hoher Vollendung, am vorzüglichsten aber die
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Brokate
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Deutschlands Spanien Deutschland England Schottland Frankreich Wien Berlin Nürnberg Hanau Persien Kabul Kaschmir Europa Hindustan Sachsen Frankreich Oester- Nanking China Süd-Amerika Ostindien Europa Großbritannien Deutschland Hessen Westphalen Niederrhein Schlesien Belgien Holland Rußland England Hamburg Belgien Nordfrankreich Sachsen England Schweiz China Hindustan Frank- Lyon Toskana Spanien England Oesterreich Asien
2h7
Iv. Politische Geographie.
aufgerieben wird. Die Nachbaren haben von dünn und weitläufig
bevölkerten Staaten selten Unterjochung zu befürchten, weil das Zu-
sammenziehen der Streitkräfte aus fernen Gegenden her immer mit
Schwierigkeiten verbunden, auch deren Unterhalt nicht leicht ist.
Eine Ausnahme machen hier Rußland und die asiatischen Nomaden.
§. 1177. Dicht bevölkerte Länder können in kurzer Zeit
eine bedeutende Heeresmacht zusammenziehen und ihr Gebiet leicht
vertheidigen; sie können außerdem streitbare Mannschaft anderen
Völkern zu Hülfe schicken, oder dieselbe zum Angriffe verwenden.
Daher werden sie oftmals in Kriege verwickelt, z. 33. Großbritan-
nien, Frankreich und andere.
8. 1178. Bei übrigens gleichen Verhältnissen ist ein Volk,
wo Wissenschaft, Kunst, Ackerbau rc., überhaupt die Bildung auf
einer höhern Stufe steht, jedesmal einem andern überlegen, weil
es außer seiner geistigen Überlegenheit auch bessere Waffen, Ammu-
nition, Schiffe 2c. sich zu verschaffen, und sie besser zu gebrauchen
weiß. Auch der Reichthum eines Volkes gehört zu den wesent-
lichen Stützen seiner Macht. Es bängt weit mehr von der Indu-
strie, dem Unternehmungsgeiste und von der Thätigkeit und Ein-
sicht ab, mir der Ackerbau, Manufakturen und Handel betrieben
werden, als von der Fruchtbarkeit und dem natürlichen Reichthume
einer Gegend. Der Zustand, in welchem sich Wissenschaft und Un-
terricht befindet, kommt auch hier eben sowohl in Anschlag, als
der Grad von politischer Freiheit, dessen der Bürger genießt. Das
eigentliche Wesen der Macht eines Staates beruhet daher in der
Anzahl und dem Charakter des Volkes, und steht insgemein in
gleichem Verhältnisse mit dem geistigen Zustande desselben. Spanien
rst trotz seiner fruchtbaren Besitzungen und unerschöpflichen Gold-
und Silbergruben ein armes Land geworden, während die nördlichen
vereinigten Niederlande, die einen großen Theil ihres Bodens erst
durch Fleiß und Beharrlichkeit dem Meere abgewinnen mußten, zu
den reichsten Staaten gehören und lange Zeit eine der bedeutend-
sten Mächte in Europa bildeten.
8- 1179. Der Macht nach zerfallen die Staaten Europa's
in mehre Klassen, in Mächte ersten, zweiten, dritten und vierten
Ranges. Mächte ersten Ranges sind Oesterreich, Frank-
reich, England, Rußland und Preußen. Sie sind präponderi-
rende Mächte, d. h. sie üben einen bedeutenden Einfluß auf die
übrigen Staaten aus. Zu den Mächten zweiten Ranges
rechnet man Schweden, die Niederlande, Belgien, Spanien und
die Türkei, auch wohl Neapel und Portugal; zu denen des drit-
ten Ranges gehören die deutschen Königreiche Baiern, Sachsen,
Würtemberg und Hannover, Dänemark und die Schweiz; doch ist
der Unterschied hier nicht genau bestimmt. Mächte dritten und vier-
ten Ranges, wie Baden, Toscana, der Kirchenstaat rc., sind nicht
im Stande, mit eigenen Kräften den großen Staaten Widerstand
zu leisten, wohl aber vermag ein Staat zweiten Ranges einer prä-
ponderirenden Macht mir Erfolg sich zu widersetzen, z. B. Spanien
den Franzosen.
8. 1180. In Asien besitzt Rußland ein ungeheueres, obwohl
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Niederlande Europa Oesterreich England Schweden Niederlande Belgien Spanien Neapel Portugal Baiern Sachsen Würtemberg Hannover Dänemark Baden Toscana Spanien Asien
258
Allgemeine Erdkunde.
nicht unwichtigen Zweig der Ausfuhr bildet, sodann Wein, Fei-
gen, Citronen, Apfelsinen, Pomeranzen rc., und in
Afrika Datteln. Hauptgetränk des Volkes ist in den nicht mo-
hammedanischen Ländern Wein oder Obstwein; am sorgfältigsten
aber wird der Oelbaum gepflegt, der für diese Länder eine wich-
tige Erwerbsquelle ist. Das Del wird im Lande sowohl zur Be-
reitung der Speisen als zum Brennen gebraucht. Am meisten füh-
ren Italien, das südliche Frankreich (Provencer-Oel) und Griechen-
lands aus, dieses letztere indessen jetzt weniger als ehemals. Ob sich
in diesem neuen Staate der Ackerbau schnell heben wird, steht noch
dahin.
§. 1075. Außer den obigen Produkten ist für Spaniens,
Portugals und Italiens Küstensirecken die Varilla von Wichtig-
keit. Diese Salzpflanze wird zu Asche verbrannt, aus welcher nach-
her Soda bereitet wird. Die spanische Provinz Murcia liefert sol-
cher Boriila jährlich zwischen 9000 bis 10,000 Tonnen. Die
meiste Soda wird in Marseille bereitet. — Noch müssen wir er-
wähnen, daß die Viehzucht in allen diesen Ländern, mit Aus-
nahme der Pferde- und Schafzucht, eben so mangelhaft betrie-
den wird, als der Ackerbau. Die Pferde aus der Levante sind be-
rühmt; die in den Gedichten so hochgefeierten audalusischen Rosse
jedoch stehen den besseren englischen und deutschen nach, und was
die spanischen S chafe betrifft, so hat man zu ihrer Veredelung schon
mehrmals Böcke und Mutterschafe aus Sachsen kommen lassen.
Die Schafe ziehen, je nach der Jahreszeit, von Provinz zu Provinz,
in Heerden von etwa 10,000 Stück, und weiden, wo Futter ist.
Es "ist diese sogenannte Mesta, welcher zufolge eine privilegirte
Anzahl von Schaszüchtern das Recht hat, überall gegen eine sehr
geringe Vergütung die Schafe weiden zu lassen, dem Ackerbau
außerordentlich nachtheilig, und ehe dieses 1814 wiederhergestellte
unsinnige Privilegium nicht allfgehoben ist, wird der Wohlstand der
großen Volksmasse immer sehr darniederliegen.
§. 1076. Mittel-Europa. — Daß in Ober-Italien
die Landwirthschaft, augenscheinlich in Folge des minder heißen
Klimas und der mehr geordneten Staatsverwaltung, auf einer un-
endlich höhern Stufe steht, als im südlichen Theile der Halbinsel,
haben wir schon oben gesagt. Die Lombardei ist ein wahrer
Garten, von Kanälen und vortrefflichen Straßen durchschnitten und
dicht bevölkert. Weizen, Wein, Oelbäume gedeihen herrlich, und
die Seidenzucht wird hier, wie in Frankreich und andern mehr
südlich liegenden Ländern, schwunghaft betrieben. Besonders in
Oberitalien ist, wie in der Schweiz, das Rindvieh vortrefflich, und
von dem bekannten Parmesan-Käse, der namentlich in der Gegend
von Lodi bereitet wird, verkauft man alljährlich für mehr als eine
Viertelmillion Thaler ins Ausland.
§. 1077. Die Schweiz bedarf einer bedeutenden Zufuhr von
Salz (für Menschen sowohl als für Vieh) und Getreide, da sie von
diesem letzter» nicht hinlänglich producir!, obschon die Bauern jeden
Fleck Landes benutzen, und viele größere Güter nach guten Metho-
den bewirthschaftet werden. Viehzucht ist Haupterwerbszweig,
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Italien Frankreich Spaniens Portugals Italiens Marseille Sachsen Mittel-Europa Ober-Italien Frankreich Oberitalien Schweiz
279
Iii. Kultur - Geographie.
Die gewöhnlichen Gewürze, als Pfeffer, Ingwer rc., ferner
Zucker, Tabak und dergleichen kommen besonders aus Hindustan,
West-Jindien und mehren Gegenden Süd-Amerika's und Afrika's.
Zuckerauch in bedeutender Menge aus den südlichen Vereinigten Staa-
ten, z. B. Louisiana. Der beste Kaffee kommt aus Arabien; auch
aus Westindien, Malaya, Brasilien ist die Ausfuhr bedeutend. Cacao
kommt ausschließlich aus Süd-Amerika (besonders Venezuela), das
auch den besten Indigo und die besten Farbehölzer liefert. Reis
und Baumwolle kommen am meisten und besten aus Ostindien,
den südlichen Vereinigten Staaten und Aegypten; Tabak liefern
in vorzüglicher Güte Virginien, Maryland, Kentucky, Tennessee,
einige westindische Inseln, hier und da Süd-Amerika, die Türkei
und Ungern.
§. 1149. Schon unter dem Abschnitte „ Vegetabilien ", auf
den wir hier auch für das Obige verweisen, ist bemerkt worden,
daß die Länder am mittelländischen Meere, also das südliche Frank-
reich, Spanien (Portugal), Italien, Griechenland, die Türkei, die
ionischen Inseln und das nördliche Afrika, die besten Südfrüchte
liefern und damit das ganze übrige Europa versorgen; Nord-Ame-
rika aber holt seine Südfrüchte gewöhnlich von den Azoren oder aus
Westindien. — Wein wird nach allen Gegenden der Erde ver-
sandt, von Madeira, dem Vorgebirge der guten Hoffnung (Kap-
wein), Portugal (Portwein), Spanien, Frankreich, Deutschland und
Ungern; auch aus Italien und von den griechischen Inseln. Seit
einigen Jahren versendet auch die Krim viel Wein.
§. 1150. Ununterbrochen findet ein lebhafter Verkehr statt
zwischen Gegenden, die vorzugsweise oder ausschließlich mit dem
Manusakturwesen beschäftigt sind, und zwischen denen, die großen
Ueberfluß an Holz haben, oder Bergbau, Ackerbau oder Viehzucht
treiben. Starkbewaldete Gegenden nämlich helfen denen, die es
nicht sind, mit Stabholz, Planken, Brettern, überhaupt mit Bau-
holz aller Art aus, ferner mit Pech, Theer, Terpentin und Potasche.
Norwegen, Schweden, Rußland z.b. bekommen für die eben genann-
ten Artikel solche, an denen sie Mangel leiden; haben sie zugleich
Bergwerke, wie bei den genannten Ländern und mehren andern der
Fall ist, so kommt ihnen ihr Reichthum an Holz vortrefflich zu statten.
8' 1151. Manche Länder haben vortreffliche Wiesen und Wei-
den, sind aber ihres geognostischen Charakters und des rauhen Kli-
ma's wegen, oder weil sie nicht dicht genug bevölkert sind, für den
Ackerbau entweder nicht geeignet oder treiben doch denselben nur
sehr ungenügend. Sie führen insgemein viel Pferde und Rindvieh
aus, Butter, Käse, eingepökeltes Fleisch, Häute und Hörner. Ruß-
land zum Beispiel giebt beträchtliche Quantitäten Talg, Vieh und
Leder ab, Norwegen und Dänemark Vieh.
, §. 1152. _ Die Länder im hohen Norden, und einige in ge-
mäßigtem Klima liegenden, vertauschen ihren Vorrath an Fischen
gegen südliche Produkte. In Dänemark, Skandinavien, Nord-Nie-
derland, Schottland, Neu-England sind Fische und Fischthran be-
deutende Ausfuhrartikel nach Süd - Europa und der Levante.
Stockfisch wird am meisten auf der Nordostküste Amerika's ge-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Hindustan West-Jindien Louisiana Westindien Brasilien Süd-Amerika Venezuela Ostindien Maryland Kentucky Frank- Spanien Portugal Italien Griechenland Afrika Europa Westindien Portugal Spanien Frankreich Deutschland Italien Norwegen Schweden Norwegen Dänemark Skandinavien Nord-Nie- Schottland Neu-England Europa
9
Das Deutsche >Heidi.
Salzach, der Inn, der Böhmerwald, das Erzgebirge und die Sudeten. Vom Ost-
ende der Sudeten bis an die Ostsee (auf wieviele km Länge?) ist d i e G r e n z e
gegen Rußland völlig offen.
Im Westen trennt der Wasgenwald Deutschland von Frankreich. Von dessen
Nordrand bis zur Nordsee (auf wieviele Km Länge?) ist die Grenze gegen
Frankreich, Belgien und Holland ebenfalls offen." Unsere
West- und Ostgrenze bedürfen also eines künstlichen Schutzes. Diesen gewähren
zahlreiche Grenzfestungen am Rhein, an der Mosel, an der Oder, der Warthe, der
Weichsel und am Pregel! Suche diese auf der Karte! Deutschlands Grenzen sind
von der Natur nur teilweise vorgezeichnet; sie bedürfen daher eines künstlichen
Schutzes.
Politische Grenzen werden durch Verträge festgesetzt. An Ort und Stelle
sind sie durch Tafeln bezeichnet, auf der Karte durch Farben. Deutschland
liegt in der Mitte Europas. Die größten und mächtigsten Staaten des
Festlandes umschließen es. Diese Grenzstaaten sind: im Osten das Kaisertum Ruß-
land und das Kaisertum Osterreich, int Süden gleichfalls das Kaisertum Osterreich,
im Südwesten die Schweiz, im Westen die Republik Frankreich und das Groß-
Herzogtum Luxemburg, im Nordwesten die Königreiche Belgien und die Niederlande
und im Norden das Königreich Dänemark. Mit Rücksicht aus seine geographische
Lage nennt man Deutschland das Herzland Europas.
Günstig ist die Lage für den Verkehr. Mit all feinen Nachbarländern treibt
das Reich auch einen lebhaften Handel. Sehr ungünstig ist diese Lage aber im
Kriegssalle. Das Reich bedarf daher zu feiuem Schutze nicht bloß starker Festungen
sondern auch eines mächtigen Kriegsheeres und der Bundesgenossen. Im Verein
mit Österreich-Ungarn und Italien bildet das Reich den Dreibund.
Der Maßstab der Karte. Gib den Maßstab der Karte von Deutsch-
land^an! Wieviele km beträgt^hiernach 1 111111 der Karte in der Wirklichkeit? Miß
I>otitische Grenzen des Meiches.
Größe und Amrißformen des Weiches.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Ortsnamen: Böhmerwald Ostsee Wasgenwald_Deutschland Frankreich Nordsee Frankreich Belgien Holland Rhein Deutschlands Deutschland Europas Osterreich Osterreich Schweiz Frankreich Groß-
Herzogtum_Luxemburg Belgien Niederlande Königreich_Dänemark Deutschland Europas Italien Deutsch-
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Zusammenfassende Überschau von Europa.
wenigsten organische Staatengebilde ist Österreich-Ungarn. — Die meisten euro-
päischen Staaten ruhen auf nationaler Grundlage, so vor allem die skandi-
navischen Staaten, die Niederlande, Frankreich, Italien usw. Stärkere Bruchteile
fremder Volksstämme, jedoch bei entschiedenem Übergewichte einer Nationalität,
finden sich in Großbritannien (die Iren), in Deutschland (die Polen), in Rußland
(Polen, Litauer usw.).
Ein ungefähres Gleichgewicht mehrerer Nationalitäten besteht in Belgien
(Wallonen und Flamen), in den beiden Teilen der österreichisch-nngarischen Mon-
archie und in der europäischen Türkei. — Der größte der europäischen
Staaten ist Rußland; es ist aber vorerst nur dünn bevölkert und Wirtschaft-
lich wenig entwickelt. Als die 6 Großmächte des Erdteils gelten: Groß-
britannien, Rußland, das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Frankreich und
Italien. Die Zahl der Mittelstaateu beträgt 15, Zwergstaaten sind Luxem-
bürg, Liechtenstein, Monaco, Andorra und San Marino. — Der Verfassung
nach sind die meisten europäischen Staaten Einheits-, nur das Denlsche Reich
und die Schweiz Bundesstaaten. Die meisten haben die Form von konstitn-
tionellen Monarchien angenommen, auch Rußland und die Türkei; einzelne, so
Frankreich und die Schweiz, sind Republiken.
Die wirtschaftliche Entwicklung Europas in neuester Zeit. Sie
ist namentlich dadurch gekennzeichnet, daß neben der landwirtschaftlichen Roh-
Produktion auch Handel und Industrie immer größere Bedeutung gewonnen
haben. Europa erzeugt heute nicht mehr seinen Bedarf an Nahrungsmitteln und
Rohstoffen. Es bezieht diese vielsach aus anderen Erdteilen und deckt deren Ein-
fuhr hauptsächlich durch industrielle Mehrproduktion und gesteigerte Handelstätigkeit.
Erwerbszweige. 1. Die Landwirtschaft. Für ihren Betrieb ist vor
allem Klima und Boden maßgebend. Gebiete ohne oder nur mit geringem
Anbau sind die nördlicheren und die gebirgigen Gebiete Europas. Die eigentliche
gemüßigte Zone ist das Gebiet des überwiegenden Getreidebaues und umfang-
reicher Viehhaltung, jedoch mit Unterschieden in den verschiedenen Landstrichen.
In den unter dem Einfluß des Ozeans und der Nordsee stehenden und
daher regenreichen Landschaften, also in Irland, Schottland, Westengland, Holland,
Dänemark, Norwegen, herrscht großenteils Gras Wirtschaft und die darauf
gegründete Viehzucht, hauptsächlich zum Zwecke der Milchwirtschaft.
Fast ganz Mitteleuropa und auch das mittlere Rußland pflegt den
Roggenbau, da für den Weizen der Winter zu kalt ist. In Frankreich da-
gegen, im sw. Deutschland, in Ungarn und im Donautieflande ist Weizen das
wichtigste Brotgetreide.in Landschaften mit hoher Wärme und großer Feuchtig-
feit, wie in Öberitalien, Serbien, Rumänien, übertrifft der Maisban den
Weizenbau. Manche Teile Mitteleuropas liefern auch gutes Obst und treffliche
Weine. (Nenne sie!)
Die Kulturlandschaft Südeuropas zeigt vielfach ein anderes Gesicht
als die der Mitte und des Nordens. Außer Weizen und Gerste baut man auch
Mais und Reis. Wichtig sind ferner der Weinban und die Baumkulturen; ins-
besondere werden Oliven und die sog. Agrumen (Zitronen und Orangen) und
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Niederlande Frankreich Italien Deutschland Polen Polen Belgien Deutsche_Reich Frankreich Italien Liechtenstein Monaco Andorra San_Marino Frankreich Europas Europa Europas Nordsee Irland Schottland Westengland Holland Dänemark Norwegen Mitteleuropa Frankreich Deutschland Ungarn Donautieflande Serbien Südeuropas