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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 100

1846 - Berlin : Klemann
100 Neuere Zeit. der Reihe der Staaten. — Der König Stanislaus 'geht nach Petersburg, f 1798. Nachdem im Frieden mit der Türkei zu Jassy, 1792, das Land bis zum Dnjester und 1795 Kurland mit dem russischen Reich vereinigt worden, stirbt Katharina Ii. 1796. Ihr Sohn und Nachfolger 1796—1801. Paul I. stößt alle von Katharina getroffenen Einrichtungen um; obwohl er das Beste seines Volks will, herrscht er doch eigensinnig und launenhaft. Eine strenge Censur, geheime Polizei, selbst Vorschriften für Kleidung und Betragen drücken das Volk nieder. Der Haß gegen die Grundsätze, welche die französische Revolution herbor- grrufen hatte, veranlaßt ihn zur lebhaften Theilnahme am Kriege gegen Frankreich. Suwarow siegt in Italien 1798, wird aber 1799 vom Kaiser zurückgerufen, welcher sich von Oestreich und England verrathen glaubt. — Paul wird von Verschwornen, welche ihn zur Abdankung zu Gunsten seines Sohnes zwingen trollen, nach heftigeni Widerstande ermordet, 23. März 1801. 1801—1825. Alerander's I. wohlthätige und weise Regie- rung. Das Loos der Leibeignen »rird gemildert, die ge- sammte Staatsverwaltung verbessert, Industrie und Handel begünstigt, das Heer neu organisirt, im Volke durch höhere und niedere Schulen einige Bildung verbreitet. Die Kriege mit Frankreich, 1805 — 1807 und 1812 — 1814, s. unter Frankreich und Deutschland. Das Königreich Poleit erhält 1815 eine eigene Verfassung. Daß in den letzten Lebensjahren Alexander's eine Verschwörung Uebelge- sinnter gegen ihn bestanden habe, tritt bei seinem 1825, 1. Deebr. in Taganrog erfolgten Tode deutlich hervor. Großfürst Constantin entsagt der Krone, 9. Deebr. 1825. Nieolaus 1. besteigt den Thron, 26. Deebr. Eine ausbrechende Empörung wird durch die Festigkeit des Kai- sers und die Treue der meisten Truppen, wenn auch nicht ohne Blutvergießen, unterdrückt. Ein Krieg mit Persien 1826 und 1827 wird durch die Eroberung von Eriwan

2. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 177

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Das Deutsche Reich in seinem Verhältnis zum Auslande. Santo Stefano (unweit Konstantinopel) der Türkei zu harte Bedingungen auferlegte, trat England für sie ein; und um den Krieg zu verhüten, brachte Bismarck 1878 den Berliner Kongreß zu Stande, der bestimmte: 1. Montenegro, Rumänien und Serbien werden unabhängig; diese beiden wurden später Königreiche; 2. Bulgarien, beschränkt auf das Land zwischen Donau und Balkan und Sofia, wird tributäres Fürstentum; eine bulgarische Notabelnversammlung wählte Alexander von Battenberg (Hessen-Darmstadt), einen Neffen Alexanders Ii., zum Fürsten; 3. Ostrumelien bleibt türkische Provinz, erhält aber christliche Verwaltung; 4. Bosnien und die Herzegowina werden von Österreich besetzt; 5. Griechenland soll durch Stücke von Thessalien und Epirus vergrößert werden; 6. Rußland bekommt Batum und Kars in Armenien und Bessarabien (von Rumänien, das durch die Dobrudscha entschädigt wird). 2. Die Zeit des mitteleuropäischen Dreibundes und der ; französisch - russischen Freundschaft. Da Rußland (Fürst Gortschakow) bei dem „ehrlichen Maklergeschäft“ Bismarcks zu schlecht weggekommen zu sein meinte, trat zwischen ihm und Deutschland eine Erkaltung ein. Diese steigerte sich, als es den „Nihilisten“ nach mehreren fehlgeschlagenen Mordversuchen gelang Alexander Ii., den Befreier der Bauern aus der Leibeigenschaft (1858 — 63), im März 1881 zu ermorden und mit der Thronbesteigung seines Sohnes Alexander Ih. die Männer der panslawistischen (slawophilen) Partei1 zu maßgebendem Einfluß gelangten. Als Gegengewicht gegen die sich anbahnende Annäherung Rußlands an Frankreich schuf Bismarck 1879 den Bund zwischen Deutschland und Österreich, dem 1883 Italien, wo seit 1878 König Humbert regierte, beunruhigt durch die Ausdehnung der Herrschaft Frankreichs über Tunis (1881), beitrat. Jedoch blieb während Bismarcks Verwaltung Deutschlands Verhältnis zu Rußland derartig, daß er (1884) einen 1) Ignatjew (spr.: Ignätjeff), Skobelew (Skobjeleff), Katkow, Pobedonoszew (Pabjedanostzeff). Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare, in. 2. Aufl. 10

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 309

1877 - Berlin : Herbig
Freiheitskrieg der Niederlande. 309 die Wassergeusen (1572). Herzog Alba wird (auf seinen eigenen Antrag) zurückberufen (1573). Sein Nachfolger, Luis de Zuniga y Requesens, erficht zwar (1574) einen Sieg auf der Mookerheide, wo zwei Brüder des Prinzen von Oranien fallen, kann aber des Aufstandes nicht Herr werden und f 1576. Plünderungen der Städte Antwerpen, Mastricht, Gent etc. führen in diesem Jahre die Ratifikation von Gent herbei, einen Vertrag aller Provinzen, durch welchen sie sich verpflichten, die spanischen Soldaten aus dem Lande zu treiben. Der neue Statthalter Don Juan d'austria (s. S. 308) wird von den meisten Provinzen nicht anerkannt. Trotz der unter ihnen von neuem ausgebrochenen Uneinigkeit vermag er nicht das Land zu beruhigen und stirbt 1578. Ihm folgt als Statthalter Alexander Farnese von Parma (1578—1592), ein staatskluger Fürst und treff- licher Feldherr. Dieser unterwirft unter dem Versprechen der Her- stellung aller alten politischen Freiheiten die südlichen, katholischen Provinzen (Belgien). Die sieben nördlichen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Grceningen, Friesland, Overyssel) schliefsen 1579. die Utrechter Union, sagen sich (1581) gänzlich von Spanien los und übertragen die erbliche Statthalterwürde an Wilhelm von Oranien. Nach dessen Ermordung zu Delft (1584) tritt sein Sohn, der 17jährige Moritz von Nassau, an die Spitze der 7 Provinzen. Kriegsglück Alexanders von Parma, Einnahme von Antwerpen (1585). Die den Holländern geleistete englische Hülfe {Leicester, Statthalter) bestimmt Philipp zur Ausrüstung der Armada, welche furchtbaren Stürmen u. der Tapferkeit d. Engländer erliegt (1588). Nach langen Kämpfen mit abwechselndem Glück wird unter König 1598-1621. Philipp Iii. ein 1609. zwölfjähriger Waffenstillstand auf Grund des augenblick- lichen Besitzstandes geschlossen. Unter dem schwachen, von Günstlingen (Herzoge Derma und Uzeda, Vater und Sohn) be- herrschten Könige Sinken der Macht und des Wohlstandes Spaniens, namentlich auch in Folge der Austreibung von 800,000 Moriskos. Nach Ablauf des Waffenstillstandes mit den Holländern wird der Kampf wieder aufgenommen, bis unter König 1621—1665. Philipp Iv. die Republik der Vereinigten Provinzen im 1648. Westfälischen Frieden (s. S, 297) die Anerkennung

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 149

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 136. Utrechter Union. Kap. 137. Reformation in Skandinavien. 149 Heere bezweckte. Die protestantischen Provinzen, unter dem Vereinsnamen der Generalstaaten, schlssen noch besonders unter sich den sog. ewigen Vertrag, den selbst der neue Statthalter Juan d'austria (des Knigs Halbbruder, der Sieger der die Trken bei Lepanto 1571) besttigte. Als er ihn aber nach einiger Zeit verletzte, brach der Aufstand aufs neue aus, und als nach Juan's Tode der nette spanische Statthalter Alexa n-der Farnese, Herzog von Parma, Margarethas Sohn, in allen Provin-zen die katholische Kirche herstellen wollte, so schlssen die sieben nrdlichen Provinzen die Mrechter Union. Whrend die sdlichen katholischen Pro- 1579 vinzen sich diesem Statthalter fgten, bekriegte er jene mit uerster Strenge, so da sich die vereinigten Generalstaaten ffentlich von der spanischen Regierung lossagten und den Prinzen von Oranien an die Spitze 1581 ihrer Republik stellten. Als letzterer, in Folge der der ihn verhngten Acht, meuchlings ermordet wurde, whlten die Generalstaaten seinen juugen Sohn Moriiz. Zwar kamen sie nun anfangs durch Alexander Farnese in groes Kriegsgedrnge und verloren die wichtige Stadt Antwerpen. Als ihnen aber Elisabeth von England Beistand sandte und Philipp im Krieg mit Eng-land seine Armada verlor (Kap. 135,3), so gewannen sie unter Moritz von Oranien allmhlich ihre verlorenen Gebietsteile wieder und erkmpften sich 1609 nach Philipp's Tode einen zwlfjhrigen Waffenstillstand. Philipp Ii., der zwei Mill. Menschen nebst 600 Mill. Ducaten umsonst geopfert hatte, starb 1598 an einer schrecklichen Krankheit, die er aber standhaft ertrug. Sein schwacher Sohn und Nachfolger, Philipp Iii., beschleunigte den Verfall Spaniens durch d^e vllige Vertreibung der gewerbfleiigen Morisco's (Nachkommen der Mauren) und durch einen langen, unglcklichen Krieg mit Frankreich. Er starb eines klglichen Todes als Opfer der spanischen Etikette, indem er krank am offenen Kamine sitzend von den Flamnien ergriffen wurde, und keiner der Hflinge dem Könige beisprang, um nicht dem eben abwesenden Kammerherrn in's Amt zu greifen. (3.) Noch aber hatte der junge niederlndische Freistaat auch einen innern Entwicklungskampf durch entstandene Religionsstreitigkeiten und Religionsverfolgungen durchzumachen, der dem verdienten greisen Rathspensionr Olden-Barneveld das' Leben und dem groen Gelehrten Hugo Grotius die Freiheit kostete (zu der ihm jedoch die List seiner Gattin wieder verhalf). Endlich kehrte der Staat zur Besonnenheit zurck und gewhrte das erste Beispiel einer allgemeinen Religionsduldung. Ungeachtet aller ueren und inneren Kmpfe machten die seemchtigen Hollnder wichtige Erwerbungen, entdeckten die Hudsonsbay, stifteten eine ostindische Com-Panie (1602), grndeten 1619 Batavia auf Java, entrissen den Portugiesen Am-voina, Ceylon und Malacca, grndeten auf dem Cap Colonieen und wurden im Laufe des siebzehnten Jahrhunderts das erste Handelsvolk Europa's, machten sich aber durch ihre Gewinnsucht und Hrte verhat. Kap. 137. Die Reformation in den skandinuvischen Reichen. (1.) Auch in den skandinavischen Reichen setzte sich die Reformation in Folge politischer Vernderungen fest. In Schweden hatte der Dnenknig Christian Ii. durch Besiegung des schwedischen Reichsverwesers teert Sture 1520 die calmarische Union (Kap. 119) wieder hergestellt, und durch das Stockholmer Blutbad seine Herrschaft in Schweden zu befestigen gesucht. Aber die Bedrckten sammel-ten sich um Gustav Wasa, den tapfern Sprling eines alten schwedischen

5. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 501

1837 - Heidelberg : Winter
501 Das Königreich Griechenland. s. Historische Uebersicht. Das Königreich Griechenland ans dem von großen Erinne- rungen angefüllten Boden des alten Hellas gegründet, ging erst in neuester Zeit aus dem Aufstande der durch die Türken unter- jochten und von ihnen besonders seit dem Is. Jahrhundert auf die schändlichste Weise gemißhandelten Bewohner dieses Landes hervor, die besonders vurch das Andenken an die große Vorzeit ihrer Nation gestärkt, die Fesseln türkischer Tyrannei abzuwerfen suchten. Schon im Jahre 1770 versuchten die Griechen, wenn gleich von Nußland unterstüzt, doch vergeblich ihre Freiheit zu erringen und ihr Zustand blieb derselbe, bis sich im Jahre 1821 ein allge- meiner Aufstand in Morea entwickelte, durch welchen in kurzer Zeit die ganze Halbinsel, sowie Livadien von den Türken befreit wurde. Doch erschien 1825 von der Pforte dazu aufgefordert Ibrahim, der Sohn des Vicekönigs von Aegypten mit einem Heere, den Aufstand zu unterdrücken; und dieß schien trotz des hcldenmü- thigsten Kampfes und der großartigsten Aufopferung des unglück- lichen Volkes zu gelingen, als die europäischen Großmächte sich desselben annahmen, und da die Pforte auf keine Unterhandlun- gen sich einlassen wollte, durch die Vernichtung der türkischen Flotte bei Navarin (1827) die Befreiung Griechenlands entschie- den. Im folgenden Jahre erschien, während Rußland der Tür- kei den Krieg erklärt hatte, ein französisches Heer unter Mar- schall Maison in Griechenland, worauf Ibrahim Morea verließ und durch England, Rußland und Frankreich zuerst unter ihre Garantie gestellt, dann aber 1829 die Errichtung eines erblichen Königreichs unter der Herrschaft eines christlichen Prinzen be- schloßen wurde. Im Jahr 1850 erfolgte die Anerkennung der Unabhängigkeit Griechenlands von Seiten der Pforte und bald darauf wurde der Prinz Leopold von Sachsen - Koburg zum Kö- nig ernannt, der jedoch die Krone, nachdem er sie zuerst ange- nommen, wieder ausschlng, während der ausgezeichnete Präsi- dent Kapodistria, bis er 1831 in dem Kampf der Parteien, welcher das Land auf's neue zerriß, ermordet wurde, an der Spitze der Regierung stand. Jezt (1832) trugen die drei Schutzmächte die Krone dem Prinzen Otto von Barern an, dessen Vater sie we- gen der Minderjährigkeit des jungen Fürsten in seinem Namen annahm. Im Jahre 1833 landete der hoffnungsvolle Hellenenkönig in seinem jungen Reiche und machte sich, während ein Regent- schaftörath die Regiernngsangelegenheiten leitete, mit demsel- den näher bekannt, bis er, seit dem 1. Juli 1855 zur Volljährig- keit gelangt, die Herrschaft in dem wiedergeborenen Griechenland selbst antrat.

6. Geschichte der Neuzeit - S. 87

1883 - Freiburg : Herder
Ludwig Xiv. 87 Ludwig Xiv. als Selbstherrscher. 39. Mazarin starb 1661 und hinterlie seinen Verwandten ein fabelhaftes Vermgen. Nun nahm der junge König die Zgel der Re-gierung selbst in die Hand. Seinen Herrscherberuf beurkundete er durch die Wahl seiner Diener. Sein Finanzminister Colbert (16611683) gab dem Handel und dem Gewerbfleie Frankreichs einen groartigen Aufschwung und schaffte die ungeheuren Summen bei, welche fr die vielen Kriege, fr die Bestechung fremder Minister und Feldherren, sowie fr den Aufwand des Hofs notwendig waren. Der Kriegsminister Lou-vois stellte dem Könige gut ausgerstete und schlagfertige Heere zur Verfgung, der Prinz Conds, die Marschlle Tu renne und Luxem-bourg gaben der franzsischen Kriegfhrung eine vieljhrige berlegen-heit, der Ingenieur Vanban versah Frankreich mit einem Grtel starker Festungen, und zugleich kmpften die Admirale Du Quesne. Tour-ville und Bart mit den Englndern und Hollndern um die Herrschaft auf dem Meere. Krieg gegen Spanien. (1667-1668.) Aachener Kriede. (2. Mai 1668.) 40. Nach dem Tode Philipps Iv. von Spanien verlangte Lud-wig Xiv. als Erbteil seiner Gemahlin, einer spanischen Prinzessin, die Niederlande, nahm fast ohne Schwertstreich die Franche Comt und eine Reihe niederlndischer Festungen weg, wurde aber durch das Budnis von Holland, England und Schweden (Tripelallianz) zu dem Aachener Frieden bestimmt, in welchem er sich mit einem Stck von Flandern (Charleroi, Douay, Lille) begngte. Krieg gegen Holland. (1672.) 41. Holland war damals die erste Geldmacht und trotz einiger Niederlagen zur See in den Kriegen gegen die Englnder auch die erste Seemacht, daher vermochte es die Entwrfe Ludwigs Xiv. zu stren, wie es durch die Tripelallianz bewiesen hatte. Sder stolze König wurde dadurch ebensosehr erbittert als einst Dareios Hystaspes gegen die Athener, und ohnehin waren ihm die Hollnder als Republi-kaner verhat, er legte aber seinen Rachekrieg mit der grten Vorficht an. Als Bundesgenossen erkaufteer den englischen König Karl Ii. mit mancher Million, um geringere Preise den Erzbischof von Kln und den Bischof von Mnster; die meisten deutschen Fürsten waren seine Pensionre, selbst von den Rten und Generalen des Kaisers standen einzelne in seinem Solde. Daher konnte er 1670 den Herzog von Loth-ringen ohne weitere Umstnde verjagen und 1672 mit 120 000 Mann der klnischen Boden in Holland einfallen.

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 272

1875 - Münster : Coppenrath
— 272 — bis zum festen Friedensschlüsse zu Campo Formio gestürzt hatte. Oesterreich erhielt sofort die Stadt Venedig, das venetianische Festland zwischen dem Gardasee und dem Jsonzo, dann das venetianische Istrien und Dalmatien. — Neben der cisalpinischen Republik entstand durch die Einführung der Demokratie in Genua die ligurische. — Einen Monat nach dem Frieden von Campo Formio, am 16. November 1797, starb der König von Preußen, Friedrich Wilhelm Ii., und sein Sohn bestieg als Friedrich Wilhelm Iii. den Thron. Am schlimmsten war das deutsche Reich berathen. Von seinen mächtigsten Schutzherren, Oesterreich und Preußen, verlassen, mußte es für sich allein zu Ra stadt mit Frankreich unterhandeln, das hier die Sprache des empörendsten Uebermnthes führte. Während der Unterhandlungen that baffelbe solche Gewaltschritte, daß der Congreß am 28. April 1798 mit einem neuen allgemeinen Kriege sich wieder auflösete. 79. Zweite Coalition gegen Frankreich (1799). Bonaparte in Aegypten (1798). —Von allen Feinden Frankreichs stand England allein noch als Sieger auf dem Kampfplatze und hatte mit seiner furchtbaren Seemacht der stolzen Republik fast alle ihre Kolonien in West- und Ostindien schon entrissen. Dafür sollte jetzt der Schlag diese Insel treffen. In allen Häfen Frankreichs wurden Schiffe zu einem Landungsversuche ausgerüstet, und mit den katholischen Irländern, die in Folge des Druckes, den sie ihrer Religion wegen erdulden mußten, in vollem Aufstande gegen die englische Regierung waren, Verbindungen angeknüpft. Bonaparte, der Sieger über Italien, ward mit diesem neuen Unternehmen beauftragt, auf welches die Aufmerksamkeit von ganz Europa gerichtet war. Am 19. Mai 1798 lief er mit einer großen Flotte' aus dem Hafen von Toulon und segelte nach — Aegypten. Die Eroberung dieses Landes sollte nur der erste Schritt sein, die Macht der Engländer in Indien zu vernichten. Wäre dieses große Unternehmen gelungen, so würde vielleicht ganz Asien eine völlig neue Gestalt durch den Sieger erhalten haben. Die Flotte bestand ans vierhundert großen und kleinen Schiffen und hatte dreißigtausend Mann Kerntruppen am Bord. Es war ein herrlicher Anblick! Günstige Winde schwellten die Segel, und in majestätischer Pracht glitt sie über die ruhige Wasserfläche dahin, gleich einer großen schwimmenden Stadt. Wie Thürme

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 26

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
26 Die Kämpfe der Gegenreformation. sten in Antwerpen, als infolge des spanischen Staatsbankrotts die Löhnung ausblieb. Daher verbanden sich allmählich alle Provinzen, □ auch die vorwiegend katholischen, wider Spanien. □ Zu spät wurde Alba abberufen. Don Juan, der späterhin an seine Stelle trat, entließ das Heer und bot einen Ausgleich an; aber Wilhelm von Oranien, der tatsächliche Herr des Landes, lehnte ihn ab, weil er Philipps Unversöhnlichkeit kannte. Darüber starb der blonde Kaisersohn, erst 31 Jahre alt, an der Pest, die ihn erfaßte, als er seinen kranken Soldaten tröstend seine letzte Barschaft verteilte. 4. Immerhin gelang es ihm und seinem Nachfolger, Margaretens Sohn Alexander Farnese, das katholische Belgien zurückzugewinnen und zu behaupten. Dazu eroberte Alexander noch Antwerpen, das damals die erste Handelsstadt Europas war. * *D>ie südlichen, katholischen Landschaften schlossen sich Alexander 1679 an; dagegen vereinigten sich die protestantischen in Utrecht zu einem Bunde, aus dem der niederländische Staat erwachsen ist: eine Zuflucht für religiöse Flüchtlinge, auch spanische und portugiesische Juden. ,,Lieber verlorenes als verdorbenes Land," sagten sie wie Philipp, aber in andern Sinn. Ihre Vertreter, die „Generalstaaten", sagten sich feierlich von Spanien los. Philipp ächtete Wilhelm von Oranien und setzte einen Preis auf seinen Kops; der Freiheitsheld starb durch den Schutz eines burgun-dischen Mörders. „Mein Gott, habe Erbarmen mit meiner Seele und mit diesem armen Volk!" sagte er sterbend. Er war ein rechter deutscher Fürst, freundlich, beredt, aufopfernd: Hab und Gut und □ das Leben dreier Brüder hatte ihn der Kampf gekostet. □ 5. Holland und die übrigen vorwiegend kalvinistischen Provinzen, die heute das Königreich der Niederlande ausmachen, wahrten ihre Unabhängigkeit mit Hilfe der Königin von England, waren aber auch für Deutschland verloren. * *Dcr Handel der Stadt Antwerpen zog sich nach Holland und Frankfurt a. M., dessen Messen jetzt aufblühten. Die Holländer überflügelten immer mehr die Hansen; noch während des Krieges gründeten sie eine £) st indische Kompanie und legten auf Java die Hauptstadt Batavia, an dem Wege nach Indien die Kapstadt an. Zugleich unternahmen sie kühne Entdeckungsfahrten ins Eismeer, die man mit dem Zuge der Argonauten verglich; in niederländischem

9. Die Neuzeit - S. 119

1881 - Berlin : Gaertner
Die auswärtigen Kämpfe der französischen Republik. 119 und Künstlern nach Aegypten, um den Glanz eines Alexander und zugleich die türkischen Länder und die englischen Kolonieen zu gewinnen. Er nahm, unbemerkt von dem englischen Flottenführer Nelson, den Johannitern Malta (seit -wann dort? §. 105) ohne besondere Ursache und ohne Widerstand, erstürmte Alexandria und besiegte bei den Pyramiden die Mameluken, welche, in formeller Abhängigkeit von dem Sultan, über die Kopten und die Araber herrschten. Sein Verlust betrug 20—30 Mann. Obgleich Land und Volk, noch mehr der Seesieg Nelsons bei Abukir ihm große Gefahren brachte, traf er neue Einrichtungen in Aegypten, entwarf Pläne, ein orientalisches Reich zu gründen, und zog nach Syrien. Die Erstürmung von St. Jean d’Acre vereitelten die Engländer und der Ausbruch der Pest. Nach seinem glänzenden Landsiege auf der Halbinsel von Abukir bewog ihn die Lage Frankreichs 1799 1799 zur (glücklichen) Rückkehr. Die Reste seines unter Kleber (ermordet 1800) zurückgelassenen Heeres schafften die Engländer am Ende des Krieges der 2. Koalition nach Frankreich. 147. Die neuen Republiken und der zweite Koalitionskrieg 1799 —1802. Unterdessen hatten die Franzosen jenen 3 Republiken (welchen?) 2 neue angereiht. Aus dem Kirchenstaate, wo Papst Pius Vi. vor der Demokratie weichen mufste (gestorben als französischer Gefangener 1799), wurde die römische Republik gebildet. Veranlas sung zum Einmischen der Franzosen und zur völligen Umgestaltung der veralteten Verhältnisse der Schweiz gab der Kampf der Waadtländer 1798 gegen das über sie herrschende Bern. Das Land wurde 1798 rein ausgeplündert, um 9 Kantone vermehrt und zur helvetischen Republik gemacht. Die Aufstände um den Vierwaldstättersee wurden blutig unterdrückt. Diese und noch andere Gewaltthaten hielten die erste Koalition im Kriegszustände. Der Beitritt des leidenschaftlichen Zaren Paul, der 1796 seiner Mutter Katharina folgte und ebenfalls durch das Vordringen der französischen Eroberungen (Malta) und Ideeen erbittert war, sowie der Türken (welche Mächte gehören also zur 2. Koalition?) führte 1799 anfangs 1799 den 2. Koalitionskrieg herbei, der 1802 endete. Als König Ferdinand Iv. von Neapel durch seine Gemahlin 1802 Karolina, die leidenschaftliche Tochter der Maria Theresia, zur Besetzung des Kirchenstaates sich bewegen liefs. wurden seine undisziplinierten Truppen zersprengt, aus Neapel wurde nach seiner Vertreibung die parthenopäische Republik (die wievielte?) gebildet. Von Sicilien bis zur Nordsee, im Oriente und zu Wasser, vorzugsweise aber zu beiden Seiten der Alpen kämpften die Heere der von einander so verschiedenen Verbündeten unter tüchtigen Feldherren, wie dem Russen Suworow in Italien, dem Erzherzoge Karl diesseits der Alpen, siegreich, bis Massena, in Abwesenheit Napoleons zum Oberfeldherrn ernannt, entscheidend über die Russen 1799 bei Zürich 1799 siegte. Suworow gab Italien, wo Ferdinand und der Papst Pius Vii. wieder zur Herrschaft gelangt waren, auf, und der Zar rief seine Truppen zurück. Da die Friedensanträge Napoleons, der sich eben zum Ersten Konsul gemacht hatte, zurückgewiesen wurden, entrifs er nach seinem kühnen Zuge über den St. Bernhard 1800 durch seinen Sieg bei Ma-1800 rengo, welchen der schnell herbeieilende Desaix entschied, den Oesterreichern Italien und eilte nach Paris zurück. Unterdessen war Moreau siegreich bis zum Inn gekommen.

10. Neuzeit - S. 59

1912 - Stuttgart : Bonz
- 59 von dem mitrauischen Philipp nicht untersttzt, im grten Teil des Landes gar nicht anerkannt wurde. Selbst im katholischen Sden gab man dem Oranier die eigentliche Regierung und berief daneben fremde Fürsten als Statthalter. Der Tod erlste 1578 den 32jhrigen aus dem konfusen Chaos". e. Alexander von Parma. Trennung des Sdens und Nordens. Damals bestand die spanische Herrschaft nur noch im Sdosten, in Namur und Luxemburg. Dem neuen Statthalter Alexander Aarnese von Varma. einem Sohn der frheren Statthalterin, einem ausgezeichneten Feldherrn und klugen Staats-manne, gelang es, im allgemeinen Schiffbruch fr Spanien doch noch einen bedeutenden Teil zu erhalten. Er sah ein, da alles darauf ankomme, den katholischen Sden von dem evangelischen Norden zu trennen. Damit wurde sofort der Anfang gemacht. Wilhelm von Oranien erkannte, da die Einheit der Niederlande nicht aufrecht zu erhalten war, und vereinigte 1579 in der Utreckter Union die nrd- 1579. lichen Provinzen zu einem ewigen Bndnis, zur gemeinschaftlichen Verteidigung gegen Spanien und Aufrechterhaltung vollkommener religiser ^reibeit. Diese Union wurde noch unter scheinbarer Anerkennung der spanischen Herrschaft im Namen des Knigs" ge-schlssen. Als aber Philipp gegen Wilhelm ein chtungsdekret er-lie, sagten sich 1581 die nrdlichen Provinzen feierlich von Spanien los. Aus der andern Seite stellte Alexander in immer weiterem Umfang die spanische Herrschaft her. Brabant und Flandern wurden wie-der unterworfen, Gent, Brssel und andere Städte eingenommen. 1585 erlag Antwerpen nach der ein Jahr langer Belagerung der Feldherrnkunst Frneses. Da Alexander die Ketzerei in Antwerpen nicht dulden durfte, zogen die ttigsten und reichsten Handelsherren sort, und die Handelsblte der Stadt zerfiel. Amsterdam blhte umsomehr auf. Farnefe brachte sogar Geldern und Overijssel in seine Gewalt. Die Unterwerfung des ganzen Landes war doch nicht mehr mglich. Es half nichts, da Wilhelm von Oranien 1584 nach fnf vereitelten Versuchen in Delst durch Mrderhand fiel. Sein Sohn Moritz folgte ihm als Statthalter in Holland und Seeland. Von Frankreich und England beriefen die bedrngten Niederlnder Generalstatthalter, ohne groen Nutzen. Aber der Untergang der unberwindlichen Armada (1588 S. 69) bedeutete das Scheitern der ganzen Politik Philipps Ii., zerstrte auch die Hoffnung auf Unter-werfung der Niederlande. Alexander, gentigt auch in Frankreich einzugreifen, konnte nicht hindern, da in den Niederlanden der Sohn Wilhelms, Moritz von Oranien, ein ausgezeichneter Feldherr, den Norden mehr und mehr in seine Gewalt brachte. Vom Undank des Knigs gekrnkt starb er 1592. Seitdem wurde der Kampf immer matter. Die Spanier wurden von Moritz wiederholt besiegt. Zwar machte Philipp, dem Tode nahe, noch einen Versuch, die gesamten
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