2
Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919.
vorgegangen; die letzteren beiden Völker pflegt man als Arier zusammenzufassen.
Von Osten also wanderten wahrscheinlich die Germanen in Niederdeutschland ein und breiteten sich sodann über die mitteldeutschen Gebirge aus.
Römer und Germanen zur Zeit des Marius und Cäsar.
Kimbern § 2. Die Kimbern und Teutonen. Vor nunmehr etwas mehr als Teutonen. 2000 Jahren, im Jahre 113v.chr., traten zum ersten Male germanische Völkerschaften in der Geschichte auf, die Kimbern und Teutonen. Sie hatten ihre Heimat auf der jütischen Halbinsel verlassen, weil sie für die wachsende Bevölkerung nicht mehr Raum genug bot, vielleicht auch, weil ihnen Sturmfluten Stücke ihres Gebiets fortgerissen hatten. Landsuchend erschienen sie mit Weib und Kind, mit großen Herden und mit Karren, auf denen sie die fahrende Habe bargen, in den östlichen Alpen, an der Grenze des römischen Reiches. Es waren kraftvolle, kriegerische, in wollene Mäntel oder in Felle gekleidete Gestalten von mächtigem Gliederbau, mit blondem Haar und trotzigen, blauen Augen. Sie waren schlecht bewaffnet; denn nur wenige hatten eiserne Schwerter, die meisten hölzerne Speere mit kurzer Eisenspitze und hölzerne oder aus Weidenruten geflochtene Schilde; aber gewaltig war die Wucht ihres Angriffs. Der römische Konsul, der in der Gegend von Norna. Noreja, im heutigen Kärnten, mit einem Heere stand, wies ihre Bitte um v^Chr. Land ab; er überfiel sie sogar aus dem Hinterhalt, erlitt aber eine vollständige Niederlage. Trotzdem brachen die siegreichen Germanen damals nicht in Italien ein, sondern zogen westwärts nach Gallien und brachten den Römern in den Rhonelanden schwere Niederlagen bei. Sie gingen darauf über die Pyrenäen und maßen ihre Kräfte mit den spanischen Völkerschaften. Von dort zurückgekehrt, entschlossen sie sich endlich in Italien einzufallen; die Teutonen zogen den Rhonefluß abwärts, die Kimbern durch das heutige Tirol über den Brennerpaß.
Indessen hatten die von dem „kimbrischen Schrecken" erfüllten Römer Mariuk.ihren tüchtigsten Feldherrn, Gajus Marius, Jahr für Jahr zum Konsul erwählt. Dieser trat zuerst bei Aquä Sextiä, dem heutigen Aix in der Provence, den Teutonen gegenüber und schlug sie nach Schlacht furchtbarem Ringen. Der blutigen Schlacht folgte die nicht minder blutige Erstürmung des Lagers; die Teutonen wurden vernichtet. m Indessen waren die Kimbern aus dem Etschtale hervorgebrochen und hatten einen Teil Oberitaliens erobert. Gegen sie führte Marius sein
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Cäsar Gajus_Marius Marius Aquä_Sextiä Marius Marius
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Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919.
vorgegangen; die letzteren beiden Völker pflegt man als Arier zusammenzufassen.
Von Osten also wanderten wahrscheinlich die Germanen in Nied er -deutschland ein und breiteten sich sodann über die mitteldeutschen Gebirge aus.
Römer und Germanen zur Zeit des Marius und Cäsar.
Kimbern § Z. Die Kimbern und Teutonen. Vor nunmehr etwas mehr als Teutonen. 2000 Jahren, im Jahre 113 v. Chr., traten zum ersten Male germanische Völkerschaften in der Geschichte auf, die Kimbern und Teutonen. Sie hatten ihre Heimat auf der jütischen Halbinsel verlassen, weil sie für die wachsende Bevölkerung nicht mehr Raum genug bot, vielleicht auch, weil ihnen Sturmfluten Stücke ihres Gebiets fortgerissen hatten. Landsuchend erschienen sie mit Weib und Kind, mit großen Herden und mit Karren, auf denen sie die fahrende Habe bargen, in den östlichen Alpen, an der Grenze der römischen Reiches. Es waren kraftvolle, kriegerische, in wollene Mäntel oder in Felle gekleidete Gestalten von mächtigem Gliederbau, mit blondem Haar und trotzigen, blauen Augen. Sie waren schlecht bewaffnet; denn nur wenige hatten eiserne Schwerter, die meisten hölzerne Speere mit kurzer Eisenspitze und hölzerne oder aus Weidenruten geflochtene Schilde; aber gewaltig war die Wucht ihres Angriffs. Der römische Konsul, der in der Gegend von *113°'Noreja, im heutigen Kärnten, mit einem Heere stand, wies ihre Bitte um b. Chr Land ab; er Überfiel sie sogar aus dem Hinterhalt, erlitt aber eine vollständige Niederlage. Trotzdem brachen die siegreichen Germanen damals nicht in Italien ein, sondern zogen westwärts nach Gallien und brachten den Römern in den Rhonelanden schwere Niederlagen bei. Sie gingen daraus über die Pyrenäen und maßen ihre Kräfte mit den s p a n i s ch e n Völkerschaften. Von dort zurückgekehrt, entschlossen sie sich endlich in Italien einzufallen; die Teutonen zogen den Rhonefluß abwärts, die Kimbern durch das heutige Tirol über den Brennerpaß.
Indessen hatten die von dem „kimbrischen Schrecken" erfüllten Römer Marins.ihren tüchtigsten Feldherrn, Gajus Marius, Jahr für Jahr zum Konsul erwählt. Dieser trat zuerst bei Aquä Sextiä, dem heutigen Aix in der Provence, den Teutonen gegenüber und schlug sie nach furchtbarem Schift, Ringen. Der blutigen Schlacht folgte die nicht minder blutige Erstürmung Sextm. des Lagers; die Teutonen wurden vernichtet.
Indessen waren die K i m b e r n aus dem Etschtale hervorgebrochen und hatten einen Teil Oberitaliens erobert. Gegen sie führte Marius sein
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16. Der Bamberger Dom.
63
West; denn die Aufgabe einen großen umschlossenen Raum für die Gemeinde zu schaffen wird im romanischen Baustil vornehmlich noch durch die Längs-richtuug erstrebt. Das Querschiff betont, indem es mit gleichhohem Satteldach das Hauptschiff durchschneidet, ein Wachsen ins Breite. Da es nicht an die Stirnseite, sondern nach Westen verlegt ist, so läßt es die Längsrichtung des Hanptbanes frei und uuverdeckt und gibt zugleich einen abschließenden Hintergrund. Als zweites Mittel den Jnnenraum zu verbreitern zieht sich das Seitenschiff längs des Hauptschiffes in halber Höhe hin, mit pultartigem
Der Bamberger Dom.
Dach angelehnt und zwischen Ostturm und Querschiff eingelagert. Der gelbe, vom Alter grau getönte Sandstein der großen Manerslächen, die von ruud-bogigeu Fenstern durchbrochen sind, hebt sich ruhig ab vom schwarzblauen Schiefer der Pult- und Satteldächer. Unter jeder Dachlinie läuft ein Gesims mit Rundbogenfries, das heißt einem Schmuckstreisen aus kleinen, aneinander gereihten Rundbögen, die auch mit den Giebellinien an den Schmalseiten des Haupt- und Querschiffes auf und ab steigen. Dieses vornehmste Kennzeichen romanischen Stiles betout deutlich die oberen Abschlüsse der Bauteile und verstärkt ebenso wie der unten um den Bau führende Sockelsims den vorherrschenden Eindruck wagrechter Ausdehnung. Die flachen, bandartigen Streifen, die zwischen den Fenstern des Seitenschiffes emporführen, die sogenannten Lisenen, schwächen diese Wirkung keineswegs ab, sondern verbinden nur die
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398
73. Ein Königsidyll vom Tegernsee.
73. Ein Königsidyll vom Tegernsee.
Von Karl Stieler.1)
An den blauen Ufern des Tegernsees, wo einst der grübelnde Mönch vor seinem Pergamente gesessen, hatte König Maxi, sich ein Tnskulum gegründet, das ihm bald gar tief ins Herz wuchs. Als er das jetzige Schloß im Jahre 1817 kaufte, waren alle Verhältnisse des Ortes noch von der primitivsten Art: das schmale Sträßlein, von Vergißmeinnicht umwuchert, lief so dicht am See hin, daß die Räder des Wagens vom Wasser bespült wurden; man sah noch die langen bräunlichen Röcke mit den vielen Knöpsen, wie sie die alten Votivtafeln zeigen; die Weiber aber trugen die Pelzkappe und den roten Goller und Gewänder von schwarzem Wollstoff. Im ganzen Dorse
gab es nur eine einzige Taberne und auch diese war so recht vom alten Schlage. Denn als Prinz Karl einmal (noch vor den Freiheitskriegen) mit einem Kavalier nach Tegernsee kam und sein Wagen vor dem Wirtshause anhielt, da sah die Wirtin, den Arm in die Seite gestemmt, hinein und sprach: „Herrgott noamal, is dös a sakrisch-sauberer Bua! Machts jetzt nur glei', daß's wieder weiterkommts; mit so schöne Herrschaften kann unsereiner nix ausrichten."
Das waren noch die alten, echten Bauernzeiten von Tegernsee; aber dem König ward wohl inmitten ihrer Einfachheit. Wie mußte ihm nach den
Stürmen der Napoleonischen Zeit jene tiefe Ruhe behagen und sein Herz, das nie an höfischem Prunk hing, mochte wohl auch die Gefühle teilen, die der alte Plinius einst ausgesprochen, wenn er von seinem Landsitze auf den blaueu Comer See hinaussah: „Hier bin ich nicht gequält von Sorge und
Hoffen, hier bringt kein Wort aus meinem Mund und an mein Ohr, das mich
gereueu müßte. Nie hör' ich in bitterem Ton über die Menschen schmähen." Der Leutseligkeit des Königs aber, die ihm so sehr Bedürfnis war, stand ein kerngesunbes, aufgewecktes Volkstum gegenüber, das der Liebenswürdigkeit wert war und den Frohsinn verstanb, womit ihm sein Herrscher begegnete. Wenn man ihn bamals wanbeln sah im grünen Rock und Kappenstiefeln, das Stückchen in der Hand, wenn man ihn mit jebeirt Bauer sprechen und scherzen sah — das war nicht nur das Bilb eines inenscheiffreiinblicheii Fürsten, es war das Bilb eines Glücklichen.
Das letzte nnb innerste Geheimnis bieses Glückes aber lag in dem Familienleben, an dem er hing mit seinem ganzen Herzen und das er gerabe bort auf dem Lanbe so zwanglos pflegen konnte. Dieser schöne, rein menschliche Zng ist es gewesen, der ihn dem Volke so nahe brachte; barin würde er ja am besten verstanben, auch vom gemeinen Manne; das machte ihn so un-enblich populär.
0 Ans „Fremde und Heimal" S. 241 ff. Stuttgart 1886. A. Bonz.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Stieler.1 Karl König_Maxi Karl Karl Bonz
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Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919.
vorgegangen; die letzteren beiden Völker pflegt man als Arier zusammen-zufassen.
Von Osten also wanderten wahrscheinlich die Germanen in Nieder-deutschland ein und breiteten sich sodann der die mitteldeutschen Gebirge aus.
Rmer wtb Germanen pr Zeit des Marius und Csar.
Kimbern 2. Die Kimbern und Teutonen. Vor nunmehr etwas mehr als Teutonen^ 2000 Jahren, im Jahre 113 v. Chr., traten zum ersten Male germanische Vlkerschaften in der Geschichte auf, die Kimbern und Teutonen. Sie hatten ihre Heimat auf der jtischen Halbinsel verlassen, weil sie fr die wachsende Bevlkerung nicht mehr Raum genug bot, vielleicht auch, weil ihnen Sturmfluten Stcke ihres Gebiets fortgerissen hatten. Landsuchend er-schienen sie mit Weib und Kind, mit groen Herden und mit Karren, auf denen sie die fahrende Habe bargen, in den stlichen Alpen, an der Grenze des rmischen Reiches. Es waren kraftvolle, kriegerische, in wollene Mntel oder in Felle gekleidete Gestalten von mchtigem Gliederbau, mit blondem Haar und trotzigen, blauen Augen. Sie waren schlecht bewaffnet; denn nur wenige hatten eiserne Schwerter, die meisten hlzerne Speere mit kurzer Eisenspitze und hlzerne oder aus Weidenruten geflochtene Schilde; aber gewaltig war die Wucht ihres Angriffs. Der rmische Konsul, der in der Gegend von skoreja. Noreja, im heutigen Krnten, mit einem Heere stand, wies ihre Bitte um 1!. Land ab; er berfiel sie sogar aus dem Hinterhalt, erlitt aber eine vollstndige Niederlage. Trotzdem brachen die siegreichen Germanen damals nicht in Italien ein, sondern zogen westwrts nach Gallien und brachten den Rmern in den Rhonelanden schwere Niederlagen bei. Sie gingen darauf der die Pyrenen und maen ihre Krfte mit den spanischen Vlkerschaften. Von dort zurckgekehrt, entschlossen sie sich endlich in Italien einzufallen; die Teutonen zogen den Rhoneflu abwrts, die Kimbern durch das heutige Tirol der den Brennerpa.
Indessen hatten die von dem kimbrischen Schrecken" erfllten Rmer Marius.ihren tchtigsten Feldherrn, Gajus Marius, Jahr fr Jahr zum Konsul erwhlt. Dieser trat zuerst bei Aqu Sexti, dem heutigen Aix in der Provence, den Teutonen gegenber und schlug sie nach furchtbarem Schlacht Ringen. Der blutigen Schlacht folgte die nicht minder blutige Erstrmung Vdes Lagers; die Teutonen wurden vernichtet.
102' Indessen waren die Kimbern aus dem Etschtale hervorgebrochen und hatten einen Teil Oberitaliens erobert. Gegen sie fhrte Marius sein
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— 181 —
Es wurde in der Kirche aus dem Altare von jedem nach seinem Vermögen
dargebracht.
Am Michaelistage, 29. September, singen die Kinder abends, indem
sie in Scharen von Haus zu Haus ziehen:
Micheel, Micheel is'n Hilgesmann,
de ns wat vertellen kann
van Appel nn van Biren,
de lat sik wol vertiren,
de Nötte, de sind ank al god,
de smit wi in nsen Sülverhod.
Sülverling, Sülverlang!
Wenn de Frn na Kerken geht,
wenn de Rock in Faulen steht,
wenn de Kamern knappet,
giäwet ns doch 'en paar Appel!
Schöne Jungfer, giäwet us wat,
lat us nich so lange stahn,
wi möt't na dertig Milen gähn,
dertig Milen is so wit,
giäwet us wat, so werd' j'us quit.
Danach wird gesungen:
Martin Luther, Martin singen wir,
wir treten dafür, vor reichen Mannes Tür.
Wer uns was gibt und nicht vergißt,
der kriegt eine goldene Krone,
die Krone, die geht so weit und breit,
geht über die ganze Christenheit.
Empfangen die Kinder etwas, dann verabschieden sie sich mit den
Worten:
Gut'n Abend, bis an den heiligen Abend!
Erhalten sie nichts, dann singen sie:
Gire, Gire, Bettelgire, wollt us nix to friäten giäwen.
An Hermann, den Befreier Deutschlands, erinnert noch:
Hermann schlog Lermen,
leit piep'n, leit drnmmen.
De Cherusker sint knmmen
met Hamer un Stangen,
woll'n Varus uphaugen.
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Extrahierte Personennamen: Micheel Hilgesmann Appel Martin_Luther Martin Hermann Hermann Varus
30. Stifterin. Dom zu Naumburg. 31. Grabmal Heinrichs d.l., Braunschweig.
Zu den reifsten Schpfungen der deutschen romanischen Plastik gehren die im Westchor des Naumburger Domes um 1270 aufgestellten Statuen von 12 frstlichen Stiftern und Stifterinnen. Eine von diesen stellt 30 dar. Es ist eine Frstin in Witwentracht, in einem Buche bltternd. Dies Grundmotiv ist fr die Gesamtanlage der Figur entscheidend. Die r. Hand hat, indem sie das Buch hlt, zugleich den Mantel aufge-nommen, so da er auf dieser Seite in freien groen Faltenzgen das Buch selbst umschreibt und so das Motiv nach unten aus-klingen lt, in scharfem Kontrast zu den senkrechten Falten ihrer r. Seite, die tief herabfallend sich der bereits gotischen Sule angleichen. Das Antlitz ist durchaus realistisch gehalten, doch ist Portrthnlichkeit durch die Umstnde ausgeschlossen. Idealisiert dagegen erscheint das gekrnte Haupt (2 Zacken sind abgebrochen) einer Reiterstatue am Dom zu Bamberg, in dem man Konrad Hi. vermutet (32). Der von einem schlanken Hals getragene, etwas rechts und aufwrts gewendete, von wallendem Haar umrahmte Kopf ist von auerordentlicher Kraft und Frische der Auffassung. Unruhig wirkt gegenber der Naumburger Statue das Doppelgrabmal Heinrichs des Lwen und seiner Gemahlin Mathilde im Braunschweiger Dom (31; s. 20). Die Figuren sind, obwohl sie liegen, doch wie stehend gebildet ; anderseits aber fallen die Gewnder auch wieder nach dem Gesetz der Schwere; so erklrt sich die etwas ngstliche Faltengebung besonders des Frauengewandes. Man erkennt hieraus, da der Knstler gewohnt und gebt war, Standbilder wie etwa 30 zu schaffen; hier sah er sich nun vor eine ganz neue Aufgabe gestellt, die er nicht widerspruchslos zu lsen vermochte. Portrthnlichkeit ist kaum anzunehmen. Heinrich trgt, wie blich, in der Rechten das Modell seiner Stiftung, des Braunschweiger Domes.
15
32. Statne vom Dom zu Bamberg.
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Konrad_Hi Konrad Heinrichs Heinrichs Mathilde Heinrich
Sie heißen Norden, Osten,
Süden, Westen. Man be-
zeichnet sie mit den Buchstaben
N, 0, S, W. Zeige sie am
Himmel!
2. Zwischen zwei Haupt-
himmelsgegenden liegt immer
eine Neben Himmelsgegend.
Es gibt vier Nebenhimmelsge-
genden. Sie heißenn ord o ste n
Südosten, Südwesten und
Nordwesten. Man bezeichnet
sie mit den Buchstaben N0, So,
Sw,Nw. Zeigeste am Himmel!
3. Auf manchen Häuseru
sehen wir eine eiserne Stange
mit vier wagerechten Armen
und den Buchstaben N, 0, S,
W. Die Arme mit den Buch-
Wetterfahne
bei Westwind bei Ostwind
staben zeigen nach den vier Haupthimmelsgegenden. Darüber
bewegt sich eine eiserne Fahne, an der man sehen kann, woher
der Wind weht. Das ist die Windsahne. Weil man an ihr
auch sehen kann, ob es schönes oder
schlechtes Wetter gibt, heißt sie auch
Wetterfahne.
4. Zeichnet man die vier Haupt-
und die vier Nebenhimmelsgegenden
auf, so bilden die Linien einen acht-
\0 strahligen Stern. Das ist eine
Windrose. Die Schiffer auf dem
Meere gebrauchen eine Windrose
mit 32 Strahlen. Darüber bewegt
sich eine seine Nadel aus Stahl.
Sie ist in der Mitte breit und
an den Enden spitz. Die blaue
Spitze zeigt immer nach Norden.
Diese Windrose mit der Nadel heißt Kompaß. Der Schiffer
findet mit dem Kompaß alle Himmelsgegenden und erkennt daran
seinen Weg.
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der Welt sahen. In den Fluten des Mains fanden sie die harte
Strafe für ihre böse Tat.
6. Nun betreten wir die Brücke in scharfein Anstieg von dein
Mainkai aus. Wir halten uns beim Überschreiten rechts. Die
von Sachsenhausen kommenden Leute gehen links. Der Fußsteig
ist sehr schmal, an der engsten Stelle noch keine 3 Schritte (1,22 m)
breit. Auch die Fahrstraße ist lauge nicht breit genug für den starken
Verkehr. Sie ist nur halb so breit (7,42 bis 8,94 m) wie die
Fahrstraße auf der Wilhelmsbrücke. Kein Wunder, daß man mit
dem Plan umgeht, die Brücke abzubrechen und an ihrer Stelle
eine neue zu bauen. Dies ist um so notwendiger, als die Brücke
schon recht durch das Alter gelitten hat. Die roten Sandsteine
an dem Geländer zeigen es uns deutlich. Sie sind verwittert und
bröckeln ab.
Dagegen sieht der Sandstein au dem Denkmal Karls des
Großen fast noch wie neu aus. Das ist leicht zu verstehen. Das
Standbild ist kaum 70 Jahre alt. Um
so älter aber ist die Brückenmühle aus
derselben Seite. Sie ist schon mehrere
Male ab- ,
gebrannt,
zum letzten
Mal vor
etwa 100
Jahren.
Rechts von
ihr sichren
zwei Trep-
pen aus die
Maininsel.
Über den
Türen zu Brückenmühle,
deu Treppen sieht man einige merkwürdige Figuren aus Sandstein.
Der alte Mann mit dem langen Bart und dem breiten Ruder in
der Linken soll den Mainfluß darstellen. Was aber bedeuten die
beiden dicken, drolligen Burschen über dem andren Eingang? Der
eine lädt eine Kanone, der andre schaut zu, und der Fratzenkopf
darunter lacht höhnisch und streckt ihnen die Zunge heraus. „Kauonen-
steppel" nennen die Leute diese beiden drolligen Kameraden. Ob
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nun Bergleute aus dem Harz, wo damals schon der Bergbau blühte, und aus Böhmen in sein Land und gründete eine neue Stadt, die den Namen Freib erg erhielt. Den Silbersegen verwendete er zur Förderung des Wohlstandes seines Landes. Namentlich suchte er Gewerbe und Handel zu heben. Leipzig erhob er zu einem bedeutenden Handelsplatz und verlieh ihm das Recht, alljährlich zu Ostern und zu Michaelis eine Messe zu halten. An der Elbe bei Meißen wurden Reben gepflanzt und so der Weinbau begonnen. —
Iii. 1. Als Kaiser Konrad Iii. gestorben war, wählten die deutschen Fürsten seinen Neffen Friedrich zu feinem Nachfolger. Die Italiener nannten denselben seines röthlich-blonden Haares und Bartes wegen Barbarossa, d. h. Rothbart.
Friedrich Barbarossa regierte von 1152 —1190. Bemüht, das alte Ansehen und die alte Macht Deutschlands wieder herzustellen, suchte er zuvörderst im Innern Ruhe zu schaffen. Darum schlichtete er den alten Streit zwischen Welsen und Hohenstaufen, indem er feinem Jugendfreunde Heinrich dem Löwen zu dem Herzogthume Sachsen, das er schon besaß, das Herzogthum Baiern zurückgab. Dann richtete er seinen Blick südwärts.
In Italien war das kaiserliche Ansehen fast ganz erloschen. Die oberitalienifchen Städte, welche durch den Ge-wcrbfleiß ihrer Bewohner und durch den ausgedehnten Handel mit den kostbaren Waaren des Morgenlandes allmählich sehr reich und mächtig geworden waren, wollten von einer Oberherrschaft des Kaisers nichts mehr wissen. Die übermüthigste dieser lombardischen Städte aber war Mailand. Viele benachbarte kleinere Städte wurden von ihm arg bedrückt. Die Unterdrückten wandten sich hilfesuchend an den Kaiser. Friedrich verwies in einem Schreiben den Mailändern ihr Benehmen auss ernstlichste. Diese aber rissen in ihrem Uebermuthe das kaiserliche Schreiben in Stücke, warfen es auf die Erde und traten es mit Füßen. Solcher Frevel forderte Züchtigung. Friedrich zog mit einem ansehnlichen Heere nach Italien und schloß Mailand von allen Seiten ein. Nach kurzer Zeit mußte es sich, vom Hunger bezwungen, demüthigen. Die Thore öffneten sich; heraus schritt die ge-sammte Geistlichkeit mit vorangetragcnen Kreuzen; dann kamen die Adligen, barfuß und mit bloßen, an dem Nacken befestigten Schwertern; zuletzt erschien das Volk, mit Stricken um den Hals, bleich und trostlos. Alle warfen sich dem auf einem Throne sitzenden Kaiser zu Füßen und flehten um Schonung und Erbarmen. Die Stadt wurde begnadigt, nachdem sie Treue und Gehorsam geschworen hatte.
Kaum aber war Friedrich abgezogen, als auch der Schwur schon wieder gebrochen wurde. Die Mailänder, unzufrieden mit dem kaiserlichen Beamten, dem sie gehorchen sollten, empörten sich von neuem. Abermals zog Barbarossa vor die wortbrüchige Stadt und belagerte sie. Hartnäckig wurde sie von ihren Bewohnern vertheidigt. Der Kaiser aber schwur, nicht eher seine Krone wieder auszusetzen, als bis Mailand
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Extrahierte Personennamen: Michaelis Konrad_Iii Konrad Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrich_dem_Löwen Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa