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Geschichte bei- Nümer.
Um den fortwährenden Einfällen der Einwohner der benachbarten Etrusker st adtveji ein Ende zu machen, erbot sich das mächtige und stolze Geschlecht der Fabier, allein den Kampf gegen diese Stadt zu übernehmen. Mit ihren Klienten zogen sie aus Rom hinaus und erbauten unfern von Veji eine Burg. Von dort fügten sie den Vejentern viel Schaden zu, lieferten ihnen glückliche Gefechte und fingen ihre Herden weg, bis sie endlich in einen Hinterhalt fielen und allesamt, über 300 Männer, erschlagen wurden. Nur ein Knabe blieb, wie erzählt wird, am Leben, von dem die späteren Fabier stammten.
Als einige Zeit später die St qu er einen Sieg über ein römisches Heer davontrugen, wußte sich der Senat keinen Rat, als daß er Lucius «tnctnnatur. Ouinctius Cincinnatus zum Diktator ernannte. Dieser war zwar ein Mann von altem Adel, aber arm; er besaß nur ein kleines Bauerngut, das er, genügsam und einfach, mit seiner Gattin selbst bewirtschaftete. So trafen ihn denn die Boten des Senats, wie er hinter dem Pfluge herging. Nachdem er sich von seiner Gattin die Toga *) hatte bringen lassen, vernahm er die Nachricht von seiner Ernennung; dann eilte er nach Rom, hob Truppen ans und brachte den Feinden eine völlige Niederlage bei.
Das Decemvirat intb die Gesetze der zwölf Tafeln.
§ 66. Die Decemvirn. Damals richteten die Plebejer alle ihre Anstrengungen darauf, die schriftliche Festsetzung des Rechts zu erreichen. Nach langem und heftigem Widerstande willigten die Patrizier darein, daß zehn Männer, Decemvirn, mit unbeschränkter Gewalt bekleidet werden sollten. Die Gesetze um die Gesetze abzufassen und aufzuzeichnen. Auf zehn Bronzetafeln sofern, wurden sie niedergeschrieben und öffentlich ausgestellt, so daß jeder von ihnen Kenntnis nehmen konnte. Da aber das Werk der Gesetzgebung noch nicht zu Ende geführt war, wurden für das nächste Jahr noch einmal zehn Männer ernannt, unter denen auch einige Plebejer waren; und diese fügten zu den zehn Gesetzestafeln noch zwei weitere hinzu. So hatte die Plebs wieder etwas Großes erreicht; es war ihr zweiter Sieg.
Aber die Decemvirn schalteten wie Tyrannen und ließen sich schwere Gewalttaten zu Schulden kommen. Der einflußreichste unter ihnen war swiis Apptus Claudius, der stolze und anmaßende Sproß eines auch sonst
1) Die Toga war das römische Nationalgewand, das nur der freie Bürger und die freie Bürgerin tragen durfte, ein breites Stück Tuch, das faltig um den Körper gelegt wurde. Darunter trug man das hemdartige Untergewand, die Tunika, die durch einen Gürtel zusammengehalten wurde.
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Extrahierte Personennamen: Lucius Ouinctius_Cincinnatus Claudius
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den Hauptstern des Schwans*) und eine Linie von 4 über 5 auf den Hauptstern der Leier2).
Nach S. zu fällt an den Winterabenden besonders in die Augen: der Orion3). Die beiden obersten Sterne (1. und 2. Größe) bezeichnen die Schultern, die drei mittelsten (2. Größe) den Gürtel, die beiden untersten (3. und 1. Größe) Knie und Fußspitze und die vom Gürtel abwärtsgehenden das Schwert. (Figur 6). Eine Linie von 2 über 1 des Orion führt auf Prokyon, den hellsten Stern des kleinen Hundes. Nimmt man die Linie von 1 des Orion nach Prokyon als Grundlinie eines gleichschenkligen Dreiecks an, dessen Spitze nach unten gekehrt ist, so findet man an dieser Spitze den Sirius, den hellsten aller Fixsterne, im großen Hunde. — Westlich vom Orion steht der Stier4), dessen eines Auge ein Stern 1. Größe bezeichnet. Auf dem Rücken des Stiers liegen die Plesaden^) (das Siebengestirn, die Glucke mit den Küchlein), leicht zu erkennen an 7 Sternen, deren mittlerer, die Alkyone, am hellsten leuchtet. Eine Senkrechte, auf der Linie von 1 des Orion nach Prokyon in diesem errichtet, führt auf den Pollux in den Zwillingen^); der andere Hauptstent der Zwillinge, der Kastor, steht weiter westlich- Nimmt man die Linie von Pollux nach 1 des Orion als Grundlinie eines gleichschenkligen Dreiecks, dessen Spitze dem Nordpol zugekehrt ist, so findet man an dieser Spitze die Kapella, den hellsten Stern im Fuhrmanns.
Die Planeten (Wandelsterne) verändern ihre Lage zuein-os ^ 3u den Fixsternen und haben ein sehr ruhiges Licht, am besten zu sehen find der Mars mit rotem, der Jupiter mit gelbem und die Benus mit weißem Lichte.
Die Kometen (Schweifsterne) machen sich kenntlich durch ihren nebelhaften Schimmer und besitzen meist einen länglichen Schweis.
i) Errinnert an den in einen Schwan verwandelten Orpheus.
) Die Leier deutet hin auf das melodienreiche Saitenspiel des Orpheus. Wix ,~Pr^n kühner Jäger, den Diana wegen seiner Vermessenheit
durch Skorplonensttche töten hefc, und dem die Sage auch die beiden in seiner yeahe befindlichen Hunde zuteilt.
entführte^ ^ @a9e 3eu§ in der Gestalt, in der er einst die Europa
denn im Mittelalter dauerte die Schiffahrt vom Plejaden. November, vom Frühaufgange bis zum Frühuntergange der
des Seufun^fetßeba ^ innige Liebe verknüpften Dioskuren, Söhne ^agen^and rmatin ^ ^ at^en^e König Erichthonius, der den
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ihnen Prophetengabe zu; daher sie ihren Rat nicht verschmhen und ihre Aussprche nicht unbeachtet lassen."
2. Staats- und Kriegswesen. Die alten Germanen waren ein Volk der F r e i e n; ausgedehnt war die Selbstndigkeit und das Recht der einzelnen Volksgenossen, die Freiheit ein germanisches Gut". Neben den Gemeinfreien gab es Edelinge (Adel), die durch altberhmtes Geschlecht und Reichtum hervorragten, aber keinen bevorrechteten Stand bildeten. Recht-los waren die Unfreien, meist Kriegsgefangene, die als (leibeigene) Knechte einem Herrn dienten. Aus der Vereinigung mehrerer benachbarten Familien entstand eine Gemeinde; mehrere Gemeinden bildeten einen Gau. Gemein-same Angelegenheiten beriet und entschied die Volksg emeinde, zu der rille Freien zu bestimmten Zeiten, bei Neumond oder Vollmond, im Waffen-schmuck zusammentraten. An der Spitze der Gaue standen die Fürsten (Vorsteher), die aus den angesehensten und erfahrensten Mnnern gewhlt wurden. Fr den Krieg wurde der tapferste der Fürsten zum Heerfhrer oder Herzog erhoben. Bei einigen Stmmen gab es auch K n i g e, die aus den durch groen Grundbesitz und alten Heldenruhm hervorragenden Geschlechtem durch Erhebung auf den Schild erkoren wurden. An einem allgemeinen Kriege mute jeder wehrfhige freie Mann teilnehmen; das Aufgebot aller Wehrhaften hie Heerbann. Auf einzelnen Waffenfahrten begleitete den Huptling ein Gefolge von Jnglingen, die durch ein enges Band der Treue auf Tod und Leben mit ihm vereinigt waren.
4. (67.)
Religion.
1. Die Götter. Der Gtterglaube der Germanen ging von der Natur-betrachtung aus und spiegelte wie die Gemtstiefe, so das kampfbewegte Leben des Volkes wieder. Die gewaltigen Naturmchte, vor allen die Leben und Segen spendende S o n n e und die fruchtbringende Erde, ferner die nn-bezwingliche Helden kraft, die in den Schlachten den Sieg erkmpft, das waren des Volkes Gottheiten.
Als hchster Gott wurde der Wind- und Sturmgott Wuotan oder Wodan (Odin) verehrt, der Gott der alldurchdringenden Luft, der All-vater und Weltlenker, der jeglichen Segen spendet und namentlich das hchste der Gter, den Sieg in der Schlacht, verleiht. Er thront in W alh all auf goldenem Hochsitz; zwei Raben auf seinen Achseln flstern ihm Kunde vom Stande der Welt ins Ohr, zu seinen Fen strecken sich zwei Wlfe. Das ganze Weltall berschaut der Gott von diesem Hochsitz aus; nichts entgeht seinem Blicke. Wenn er der die Erde hinfhrt, ist er in einen blauen (Wolken-) Mantel gehllt und trgt einen breitrandigen Hut auf dem Haupt. In den
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§. 13, 1. Die Götter Griechenlands.
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der Hand das Scepter haltend, dargestellt; zu seinen Füßen sitzt dann der Adler, und auf seinen Knien ruht der Blitz. Seine Wohnung steht auf dem Olympos, wo er ausruht, wenn er von seinen Wanderungen durch die Welt heimkehrt. Unsichtbar übt er auf Erden Recht und Gerechtigkeit, vernimmt alle Eidschwüre und straft den Meineidigen, erhört alle Hilfeflehenden und errettet die, welche unverschuldet in Not und Gefahr sind. Er ist der ewig jugendliche, männliche und mächtige Gott, welchem man den gewaltigen Stier zum Opfer darbringt.
Hera (Juno) ist die Gattin und Schwester des Zeus, die Königin des Himmels, hoch von Wuchs, von edler Haltung und großer Schönheit. Was sie wünscht, muß sie von Zeus gleich den übrigen Göttern und Menschen erbitten. Ein glänzendes Diadem ziert ihr Haupt, ein prächtiges Gewand umwallt ihre Glieder; ihre Hand hält ein Scepter, und an ihrer Seite schreitet der Pfau, welcher ihr geweiht ist. Sie gilt als die Hüterin des ehelichen Glückes und des Familienlebens. Ihre Verehrung war verbreitet, namentlich betrachtete die Stadt Argos sie als ihre Schutzgöttin.
Poseidon (Neptun), ein Bruder des Zeus, ist der Gebieter über Meere und Flüsse und fährt auf den Wogen des Meeres in einem von Seepferden gezogenen Wagen. In seiner Hand schwingt er als Zeichen seiner Herrscherwürde den Dreizack, womit er das Meer und das Festland erschüttert. Sobald er ihn erhebt, toset und brauset die Salzflut, die Winde brechen aus ihren Höhlen hervor und drohen den Schiffern den Untergang. Mit ihm ebnet und glättet er die aufgeregten Meereswogen, sobald er es will. Alle Küsten und Hafenplätze sind ihm heilig und mit seinen Tempeln geschmückt. Ihm zu Ehren feierten die Griechen alle zwei Jahre auf der Landenge von Korinth im heiligen Fichtenhain die isthmischen Spiele. Seine Gemahlin ist Amphitrite, die jedoch keinerlei Anteil an Poseidons Herrschaft hat.
Athene (Minerva). Fast alle anderen olympischen Götter und Göttinnen sind Kinder des Zeus. Athene ist seine geliebteste Tochter. Sie entsprang aus seinem Haupte in voller Kriegsrüstung und wird daher immer im Harnisch dargestellt, bewehrt mit Helm, Lanze, Schild und der Ägis mit dem Medusenhaupte. Sie ist die Göttin der Weisheit, des Friedens und des blutigen Kampfes. Als jungfräuliche Göttin führt sieden Beinamen Pärthenos, als Kriegerin Pallas, die Lanzenschwingerin oder Promachos, die Vorkämpferin. Sie pflegt und beschützt die Künste, insbesondere die Malerei und die Bildhauerei, sowie die Beschäftigungen der Frauen, das Weben,
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§. 13, 2. Die Götterverehrung der Griechen. 79
Die nemeischen Spiele feierten Hn jedem dritten Jahre zu Nemea den Gott Zeus und ehrten den Sieger durch einen Epheukranz.
Die Orakel. Diese Einheit in religiösen Dingen hatte großen Einfluß auf den Gang der griechischen Angelegenheiten und fand ihren Mittelpunkt im gemeinsamen Orakel zu Delphi. Neben den uralten Orakeln des hellenischen Zeus zu Dodona, wo aus dem Rauschen heiliger Eichen geweissagt wurde, und des Jupiter Ammon in der libyschen Wüste stand das ruhmgekrönte Orakel zu Delphi am Fuße des Parnassus bei allen Griechen in hohem Ansehen. Keine wichtige Unternehmung wurde begonnen, ohne dieses Orakel befragt zu haben. Alle nahmen Weisungen und Warnungen an; denn es galt für untrüglich, weil man glaubte, daß Apollo selbst den gewünschten Bescheid gebe. Ein reichgeschmücktes Heiligtum, welches von Geschenken und Beiträgen aller Griechen dem Apollo zu Ehren errichtet war, enthielt die goldene Bildsäule des Gottes und reiche Opfergerätschaften von Silber und Gold. Im Hintergründe war ein Schlund in dem Boden, aus welchem betäubende Schwefeldämpfe emporstiegen. Über diesem stand ein goldner Dreifuß, auf welchen die Pythia, eine jungfräuliche Priesterin, sich niederließ, wenn ein Spruch begehrt wurde. Durch dreitägiges Fasten, durch ein Bad in der kastalischen Quelle und durch ein dem Gotte angenehmes Opfer bereitete sich die Priesterin zum Spruche vor. In einfacher Kleidung betrat sie das Heiligtum des Gottes, und geführt von dem Oberpriefter, nahm sie ihren Platz auf dem Dreifuß ein. Alsbald geriet sie in krampfhafte Zuckungen und stieß unzusammenhärrgende Worte aus, welche von den nahestehenden Priestern aufgezeichnet und in eine passende Form gebracht wurden. Gewöhnlich waren diese in Verse gekleideten Antworten kurz, dunkel und zweideutig.
Ainphiktyonlen. An die Festversammlungen und Orakel schlossen sich Amphiktyonien (Umwohnerschasten) d. H. Bündnisse von Völkern an, welche um ein gemeinsames Heiligtum herum wohnten. Unter diesen war der Amphiktyonenbund in Delphi der einflußreichste, welcher schon frühe zwölf Völker und deren Kolonien umfaßte und seine Stärke in Thessalien und Hellas hatte. Die Amphiktyonen übten das Schirmrecht über das Orakel zu Delphi, wachten über das Tempelgut, ordneten die Feste und schützten die Wallfahrer. Die Bundesversammlungen fanden jährlich zweimal statt, im Frühjahr zu Delphi, im Herbste bei den Thermopylen; bei denselben stimmten alle aus den Bundesstädten anwesenden Bürger mit. Ein Bundesgericht schlichtete die Streitigkeiten der Staaten unter einander und
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§. 31, 2. Das Religionswesen. Einteilung der römischen Geschichte. 201
Gewerbe und einen ausgedehnten Handel zur See, bildeten ihr Religionsund Staatswesen aus und stiegen zu großer Macht und hoher Kultur auf, durch welche sie auch auf die Römer bildend einwirkten. Ihr Staat zerfiel in 12 selbständige Stadtgemeinden, die zu einem Bunde vereinigt waren. An der Spitze jedes Stadtgebietes stand ein W a h l k ö n i g (Lucumo), der aus einer der vornehmen Familien hervorging. Seine Würde kennzeichnete der elfenbeinerne Thronstuhl, die purpurumsäumte Toga, mit welcher er bekleidet war, und die 12 Liktoren (Diener), welche ihm Stabbündel mit je einem Beil vorantrugen. Die Etrusker schufen große, den griechischen verwandte Säulentempel und führten den Gewölbebau ein. Die wieder aufgefundenen, von ihnen hergestellten Grabkammern weisen thönerne, bemalte Vasen, Bildsäulen und allerlei Gerätschaften und Schmucksachen aus Bronce, Silber, Gold und Bernstein auf.
Die Italiker. Die südlich von den Etruskern wohnenden Völkerschaften werden mit dem Namen Italiker zusammengefaßt und zerfallen in zwei Gruppen, in die Latiner und die cimbrisch-sabellischen Stämme.
Die Latiner dehnten sich von der Tiber längs der Meeresküste in dem nach ihnen genannten Latium aus. Sie bildeten 30 von einander unabhängige S t a d t g e m e i n d e n, die zu einem Bundesstaat mit der Hauptstadt Albalonga vereinigt waren.
Die Sabeller wohnten in Mittel- und Unteritalien und teilten sich in mehrere Stämme, von welchen die Sabiner den ältesten bildeten. Die Sabiner wohnten östlich von den Latinern in den Berglandschaften des mittleren Apennin und waren ein einfaches, Ackerbau treibendes Naturvolk. Aus ihnen gingen die kriegerischen Samniter hervor. Andere sabellische Völkerschaften waren: die Campaner, Lucaner, Bruttier rc.
Im Süden Italiens wohnten außer diesen noch die Japygier, die den Griechen nahe verwandt waren und vermutlich den ältesten Volksstamm Italiens bildeten. An den südlichen Küsten hatten die Griechen zahlreiche Niederlassungen gegründet, weshalb der Süden Italiens auch Großgriechenland genannt wurde.
2. Das Religionswesen. Einteilung der Geschichte.
Die Religion der Römer hatte Ähnlichkeit mit derjenigen der stammverwandten Griechen, war aber nicht so poesievoll ausgebildet wie dieselbe. Wie die Griechen, so erhoben auch die Römer Naturkräfte zu persönlichen, göttlichen Wesen, die sie dem ernsten Wesen des
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Zweiter Abschnitt. Erster Zeitraum.
3. Der thebanische Sagenkreis.
Fern von Griechenland, in Phönizien, regierte einmal ein König, Namens Ag^nor; der hatte zwei Kinder, die Europa und den Kadmos, welche beide ein seltsames Schicksal erfuhren.
Zeus raubt Europa. Zeus, der Herrscher der Götter, begab sich einst in Gestalt eines weißen Stieres an das Meeresgestade, wo Europa mit ihren Frauen wandelte. Das junge Mädchen sprang herzu, das herrliche Tier zu bewundern, und war so dreist, sich auf den Rücken desselben zu setzen. Dieses sprang aber auf, trug das Mädchen dem Meere zu und stürzte sich mit solcher Geschwindigkeit hinein, daß jeglicher Hilferuf vergeblich war. Der Stier trug seine Beute nach der Insel Kreta und nahm hier seine göttliche Gestalt wieder an.
Kadmos gründet Theben. Europas Vater Agenor war in Verzweiflung über den Verlust seines teuren Kindes und erteilte seinem Sohne Kadmos den Auftrag, Europa in der ganzen weiten Welt zu suchen und nicht heimzukehren, bis er sie gefunden hätte. Kadmos reifte ab; aber alle seine Nachforschungen nach feiner Schwester waren vergeblich. Da er nun zu seinem Vater nicht mehr zurückkehren durfte, so fragte er das Orakel um Rat, wo er sich niederlassen und eine neue Heimat gründen solle. Er erhielt den Befehl, an dem Orte eine Stadt zu erbauen, zu welchem ein Stier ihn hinleite. Kadmos gehorchte und baute Theben in Böotien. Die Sage berichtet weiter, seine Gefährten hätten an einer Quelle Wasser schöpfen wollen, seien aber von einem Drachen verschlungen worden. Kadmos habe hierauf ihren Tod gerächt, das Ungeheuer erlegt und auf den Rat der Athene die Zähne desselben in ein naheliegendes Feld gefäet. Aus dieser seltsamen Saat seien bewaffnete Männer hervorgegangen, welche anfangs den Kadmos angegriffen, dann aber ihre Schwerter gegen sich selbst gewandt und sich bis auf 5 getötet hätten. Diese sollen ihm geholfen haben, die neue Stadt zu gründen.
Kadmos führte in Griechenland phönizischen Gottesdienst und den Gebrauch der Buchstaben ein. Da ihm aber das Orakel mitgeteilt hatte, daß seinen Nachkommen die größten Unglücksfälle bevorstünden, so verbannte er sich selbst ans Theben und zog nach Jllyrien, wo er und seine Gemahlin Harmonia in Schlangen verwandelt wurden.
Unter den Nachkommen des Kadmos ist das Geschick des Königs Lai'os und seiner Familie das traurigste und gab den Dichtern des Altertums reichen Stoff zu Trauerspielen.
König La'i'os und Jokäste. Dem König Laios hatte das Orakel geweissagt, der Sohn seiner Gemahlin Jokäste (Epikaste) werde ihm Thron und Leben rauben. Aus Furcht gab er darum seinen Sohn einem Hirten und gebot demselben, dem Knäblein die Knöchel zu durchstechen und es an einen Baum aufzuhängen. Der Hirte empfand aber Mitleid mit dem zarten Kinde und gab es einem Dritten; dieser brachte es nach Korinth, wo das königliche Ehepaar, welches kinderlos war, Elternstelle an dem Unglücklichen vertrat und den Knaben großzog. Man nannte den Kleinen zum Andenken an die Narben, welche an feinen Füßen zurückgeblieben waren, Ödipus d. h. Schwellfuß.
Ödipus wuchs am Hose des korinthischen Königs Polybos kräftig
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Extrahierte Personennamen: Zeus Kadmos Kadmos Harmonia Jokäste Schwellfuß Ödipus
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Europa Europa Europa Kreta Theben Europas Europa Böotien Griechenland Theben Korinth
§ 39. Das alte Italien und seine Bewohner. 55
2. £ dt i um, eine Ebene südlich vom Tiber mit den Stäbfeit Rlbalonga und Rom und dem hafenort O stia.
3. Kampanien, rings um den feuerfpeienben Vesuv, der (Barten Italiens, mit den Städten ddpua, tteapolis, herkulduum,Pompeji.
In der Mitte Italiens:
Samnium , östlich von Latium im Rpenntngebtrge, mit den Ortschaften Beneventunbcaubium.
c) Unterhalten hatte an seinen Küsten viele griechische Kolonien untmtaiie,,
und hieß beshalb Großgriechenlanb. Städte: Tarent,
h e r a fc I e a, ctskulum, ddnnä, Brunbffium.
ci) Inseln:
Jtifeln
1. Sizilien, gleichfalls mit vielen griechischen Kolonien, barunter Messdna und Syrakus.
2. Sarbinien.
3. Kdrsika.
3. Die Bewohner. Die Bevölkerung Italiens gehörte zum größten Be»oim« Teue, wenn nicht vollstänbig, der arischen Völkerfamilie an und läßt sich in folgenbe Stämme sonbern:
1. Die Etrusker (Tusker) hatten in alter Zeit den Westen des sanbes von den Alpen bis zum Tiber inne. Später mürben sie durch einroanbernbe (Ballier aus (Dberitalien verbrängt, und das nach ihnen benannte (Etrurien (Toskana) blieb nun ihr k)auptsitz. Ihre Rbkunft ist bunkel. Sie grünbeten in Italien die ersten Städte, verstauben den Gewölbebau, die Bilbnerei in Ton und (Erz (etruskische Vasen und Spiegel) und stauben zur See mit (Briechenlanb in verbinbung, zu Laube wegen des Bernsteins mit der preußischen Küste. Sie würden in vielen Dingen die Lehrmeister des jüngeren Römervolkes.
2. Die Gallier (Kelten) brangen um 400 v. dhr. über die Ripen in Oberitalien ein, das nach ihnen Gallia cisalpina (Gallien biesfeits, d. H. im Süden der Ripen) genannt wurde.
3. Die Italiker» d. H. die Bewohner Italiens südlich vom Tiber jtaii&er und Rubico, teilten sich in viele kleine Völkerschaften.
Die wichtigsten waren:
a) die Latiner in Latium;
b) die Sabiner, ein frommes, kräftiges Bauern- und Hirtenvolk im mittleren Rpennin. von ihnen stammten die tapferen Samniten ab.
Andrä, Lehrbuch b. Gesch. f. höh, Mädchenschulen.^^ r
Etrusker
Gallier
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§ 41. Zustände der Königszeit.
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(Fortuna). In jedem Hause wurden besondere Hausgötter verehrt, die penäten; ihre Bilder standen am Herde, der zugleich als Mar benutzt ward. Jeder Römer hatte seinen Genius (Schutzgetst); die Seelen der verstorbenen wurden Manen (die Guten oder Reinen) genannt.
Den streng geregelten Gottesdienst leiteten Priester, an deren Spitze Priester der Oberpriester (Pöntifex Mäximus) stand. Unter den verschiedenen Priesterschaften waren die Ruguren besonders einflußreich; sie hatten die Hufgabe, bei wichtigen Gelegenheiten aus dem Fluge und dem Geschrei der Vögel, auch aus dem Fressen heiliger hühner, den Willen der Götter zu deuten.
Rnbere Priester weissagten aus den Eingeweiden der geschlachteten ®pf ertiere, aus Naturereignissen oder aus den Weissagungen der sibyllinischen Bücher.
Die vestalischen Jungfrauen hüteten das Feuer im Tempel der Vesta.
3. Verfassung. Ursprünglich hatten nur die Angehörigen der alt- älteste ver angesessenen Geschlechter Rnteil am Staatsleben; sie hießen Patrizier sse (von patres == Väter). Neben ihnen bildeten einen zweiten Stand die Plebejer (von plebs = Ittenge); es waren die Fremden, die sich in Rom niedergelassen hatten, besonders die Unterworfenen, die nach Rom verpflanzt worden waren. Sie waren zwar frei, hatten aber keinen Rnteil an der Staatsverwaltung. (Einen dritten Stand bildeten die Sklaven, unfreie Knechte, die entweder Kriegsgefangene ober Nachkommen von Sklaven waren. Die Patrizier wählten aus ihrer Mitte den König; er Regienmgs trug zum Zeichen seiner Würbe purpurne Kleiber und saß bei Rmts- bef,cröen hanblungen auf elfenbeinernem Sessel, in der hanb ein Zepter aus (Elfenbein; als Zeichen seiner Gewalt würden ihm zwölf Rutenbünbel mit Beilen vorangetragen. Rus den Patriziern ging weiter der Senat, ein Rat von 300 Riten, hervor, den der König bei wichtigen Entschlüssen befragen konnte; das Rbzeichen der Senatoren war ein purpurner Streifen an der Tunika. Die Patrizier tobeten enblich die Volksversammlung, die außer bei der Königswahl auch bei der Gesetzgebung und Rechtsprechung und bei etwaigen Kriegsbeschlüssen mitwirkte.
Roms älteste Verfassung würde weitergebilbet durch den König sermanitöe Seroius ttuiiius. Er wollte die große Menge der zugeroanberten Derfaiiun9 Plebejer dem Staate fester einfügen und zum Kriegsbienst heranziehen. Er teilte beshalb das ganze Volk, Patrizier und Plebejer, nach dem vermögen in fünf Klaffen. Nach dieser (Einteilung würden 5ünf
die Steuern und der Kriegsbienst geregelt. Rußerbem bilbete er eine Klasse Sn
der ärmsten Leute, der sogenannten Proletärier; sie waren von Steuern Proletarier und in der Regel auch vom Heeresdienst frei. Der Versammlung der verschobenen Volksklassen würde die Teilnahme an Beratungen über das Rs^öbeer Staatswesen gestattet; so würden auch die Plebejer am Staatsleben be-
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Deutsche Geschichte.
blo blieben. Ihre Speisen waren Milch, Kse, Fleisch, wildes Obst, Wild-bret und Fische. Infolge ihrer Lebensweise und des stndigen Ausenthaltes in der freien Natur waren die alten Germanen, die Männer wie die Frauen, kraftvolle Gestalten, deren Gre den Rmern auffiel; khn blickten ihre meist blauen Augen in die Welt, rotblondes Haar umwallte ihr Haupt.
sfjeogton. Religion. Der Gtterglaube der alten Germanen grndete sich auf die Naturerscheinungen ihres Landes, aus die Segen spendende Sonne und die von ihr befruchtete Erde, auf den Sturmwind, den Donner und Blitz, und dazu auf die von ihnen am meisten geschtzte Heldenkraft. Darum bauten sie ihren Gttern auch keine Tempel oder errichteten Bilder von ihnen; in uralten, heiligen Hainen beteten sie und opferten Feldsrchte und Tiere, meist Rosse. Ihr hchster Gott war W u o t a n oder W o d a n, der Allvater und Gtterknig, von den nordischen Vlkern Odin genannt. Einugig, mit wallendem Barte, aus dem Haupte den mit Adlerfittichen verzierten Helm, umhllt von einem weiten, blauen Mantel, so sitzt er sinnend aus seinem Stuhl in den Wolken oder fhrt durch die Lste. Zwei Raben, Hugin und Munin, bringen ihm Kunde von allen Geschehnissen aus der Erde. An seiner Rechten lehnt der eschene Speer, zu seinen Fen strecken sich zwei Wlse, die ihm geweihten Tiere, weil sie die Schlachtfelder aufsuchen. Denn Wodan ist nicht nur der Segen spendende Gott des Himmels, er ist vor allem der Schlachtengott, der den Sieg den tapfer kmpfenden Helden verleiht. Auf achtfigem Schlachtro reitet er einher, golden strahlt sein Panzer und sein Helm, er schwingt den gewaltigen Speer und streckt seine Feinde nieder. Die in der Schlacht gefallenen Krieger lt er von seinen Schildjungfrauen, den Walkren, nach seiner Himmelsburg, Walhall, emportragen. Dort drfen sie in ewiger Freude mit ihm schmausen oder sich an frhlichem Jagen und Kmpfen ergtzen. Die Feigen aber kommen in das dstere, unterirdische Reich der finstern Todesgttin H e l. Auch der Gott der Toten, die im Innern der Berge wohnen, ist Wodan. Ihm war der Mittwoch heilig, der im Englischen noch heute nach ihm Wednesday (Wodanstag) heit.
Wodans Gattin istfreija, der die Ehe und das Familienleben heilig war. Darum trgt sie die Schlssel des Hauses an der Seite. Sie heit auch Holda" und belohnt, wie das Mrchen von Frau Holle zeigt, die fleiigen Mgde und straft die faulen. Als Frau Berchta oder Bertha zieht sie mit langwallendem Schleier durch die Lande und berwacht das Spinnen an den Winterabenden. Ihr ist der Freitag geweiht.
Der einarmige Kriegs- und Schwertgott ist Ziu, nach dem der Dienstag (englisch Tuesday) genannt ist. Wodans und der Erdgttin Jrd
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