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Fig. 139. Lrzdenkmal Friedrichs des Groen in Berlin von Lhr. Rauch. (Enthllt 1851.)
S. 72 u. 99.
Der König ist in Uniform mit Hnt, Krnungsmantel und Krckstock bargestellt; der Mittelteil des Denkmals ist mit Bildern berhmter Zeit- und Kampfgenossen geschmckt? an den Ecken Prinz Heinrich, Prinz Ferdinand von Braunschweig, Zieten und Sehblitz.
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Extrahierte Personennamen: Lrzdenkmal_Friedrichs Friedrichs Heinrich Heinrich Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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schlossen bei diesen einreihen lassen. Er war ein kecker übermütiger Soldat, ein tollkühner Reiter. Kein Graben war ihm zu breit, feine Hecke zu hoch, kein Pferd zu wild: er blieb Meister. Einst hatte er das Unglück, den König Friedrich den Großen zu erzürnen; der verstand keinen Spaß und schrieb: „Blücher kann sich zum Teufel scheren." Aber dem,Nachfolger Friedrichs fiel der nunmehrige pommersche Gutsbesitzer durch sein kühnes Reiten auf, und er stellte ihn wieder als Offizier an. Blücher machte die Feldzüge gegen die französischerepublik (Nr. 58, 1) und gegen Napoleon mit. In der Schlacht bei Auerstädt suchte er durch einen verzweifelten Reiterangriff das Gefecht wieder herzustellen; später sah er sich zu der freilich ehrenvollen Kapitulation von Lübeck gezwungen (Nr. 60,3). Als der Befreiungskrieg begann, stellte ihn der König an die Spitze eines Heeres. „Den Soldaten," sagt ein großer Geschichtschreiber von ihm, „erschien er herrlich wie der Kriegsgott selber, wenn der schöne hochgewachsene Greis noch mit jugendlicher Kraft und Anmut seinen feurigen Schimmel tummelte. Gebieterische Hoheit lag auf der freien Stirn und in den großen tiefdunkeln flammenden Augen. Um die Lippen unter dem dicken Schnurrbart spielte der Schalk der Husarenlist und die herzhafte Lebenslust." Für seine Soldaten sorgte er wie ein Vater, besonders aber für die Kranken und Verwundeten. Dafür liebten sie ihn aber auch wie einen Vater. Was Blücher befahl, das taten sie freudig; das unmöglich Scheinende wurde ihnen möglich, wenn sein Auge sie anblitzte. — Blüchers treuster Waffengefährte aber war der General von Gneisen au, der tapfere Verteidiger von Kolberg (f. Nr. 60, 3). Andere besonders tüchtige Generale waren von Aork, von Bülow und von Kleist. — Der vortreffliche Kriegsminister Scharnhorst wurde in einer der ersten Schlachten verwundet und starb. \
2. Großgörschen und Vautzen. Napoleon hatte nach seiner Rückkehr aus Rußland rasch ein neues zahlreiches Heer geschaffen und den verbündeten Preußen und Russen entgegengeführt. In Sachsen, bei Großgörschen und bei Bautzen, kam es im Mai 1813 zu den ersten Schlachtet Mit Heldenkühnheit fochten hier vor allen die jungen preußischen Krieger; doch die Franzosen behaupteten zuletzt das Schlachtfeld, und die Verbündeten zogen sich in guter Ordnung vor der feindlichen Übermacht zurück. Bald aber folgte diesem Zurückweichen ein mutiges Vorwärtsdringen. Den Russen und Preußen schlossen sich die Österreicher an, und drei Heere standen nun dem französischen Kaiser entgegen.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrichs Napoleon Bülow Scharnhorst Großgörschen Napoleon
247
des hohen Sudan, welche als Handelsleute, Priester und Handwerker durch
alle Nachbarländer sich verbreitet haben und nach den Fulah die mächtigsten
sind; die Ashanties auf dem Südrande von Hochsudan, welche an den Küsten
so angesehen sind, wie die Fulah im Innern, und selbst von den Europäern
gefürchtet werden. Alle Negervölker gehören der passiven Menschenklasse an.
Druck und Knechtschaft erduldet die Mehrzahl unter ihnen theils von den
despotischen Fürsten, theils von ihren Stammesverwandten, mit denen sie in
den blutigsten Kriegen leben, theils von den Feinden ihrer Menschenwürde,
den Sklavenhändlern Amerikas. Man kann sich keine zu gräßliche Vorstel-
lung machen von den Leiden und Mißhandlungen, welchen die Neger oft
ausgesetzt sind. Man hat berechnet, daß alljährlich an 200,000 Sklaven
ausgeführt werden.*) Wie viele Tausende aber den Fetischen alljährlich ge-
opfert, wie viele von den eignen Stammesverwandten geschlachtet und gefressen
werden, das zu berechnen, reichen die näheren Nachrichten nicht aus; ihre
Zahl übersteigt aber jedenfalls die der ausgeführten Sklaven.
Die Kasfern unterscheiden sich von den andern afrikanischen Völkern
durch ihre Körperbildung und Hautfarbe. Sie sind von ausgezeichneter Größe,
Stärke, und von besonderem Ebenmaße der Glieder, haben eine grauschwarze
Hautfarbe und schwarzes, krauses, aber nicht wolliges Haar. Sie zerfallen
in die westlichen Stämme oder Betschuanen im innern Hochland, und in die
östlichen oder eigentlichen Kasfern von der Grenze des Caplandes bis zur
De Lagoa Bai. Die Kasfern haben gute geistige Anlagen, und unterscheiden
sich darin von den Aethiopern; sie sind kriegerisch, mäßig gastfrei, und führen
nicht um des Sklavenhandels, der ihnen unbekannt ist, sondern um Heerden
und Weideplätze Kriege mit einander und mit den Nachbarn. Sie rechnen
nach Rindern.
Die Hottentotten haben mit den Negern die wulstigen Lippen, die platte
Nase und das krause Haar gemein, unterscheiden sich aber durch die Haut-
farbe, die Gesichtsbildung und die engen Augenliederspalten von denselben.
Ihre Hauptfarbe ist gelbbraun, ihre Backenknochen und die aus einander
stehenden Augen erinnern an die mongolische Race. Sie sind die Ur-
bewohner des Caplands, gehen aber ihrem Untergange entgegen. Die außer-
halb des Caplands wohnenden Stämme schätzt man auf 3000 Familien;
die bei den europäischen Ansiedler Zurückgebliebenen haben das Christenthum
angenommen. Zu den ersteren gehören auch die Buschmänner im östlichen
Tafellande, die roheste und wildeste Völkerschaft in Afrika. Sie haben keine
Hütten, sondern ruhen in einer Art von Nest, welches aus den Zweigen
*) Wenn ein Sklavenhändler — Fleisch, d. h. Sklaven, braucht, so wendet er
sich an einen Negerhäuptling. Dieser überfällt in der Nacht ein Dorf, umzingelt
es, tobtet die Widerstand Leistenden, die Alten und Kranken, und führt nun alle
Uebrigen als Sklaven zur Meeresküste. Die Schwächlichen werden den bösen Geistern
geopfert. Ein König der Ashanties machte in einem Kriege 20,000 Gefangene; da-
von opferte er 2000, 10,000 verkaufte er, die Uebrigen ließ er wegen Mangel an
Lebensmitteln erschlagen. Die Behandlung der Neger auf dem Wege zur Küste ist
unmenschlich; mit Peitschenhieben treibt man die Unglücklichen, welche an einander
gekettet sind, in der glühendsten Hitze, oft ohne Wasser und Brot, vorwärts. Wer
nicht mit kann, dem wird die Gurgel durchschnitten. Wie Häringe packt man zuletzt
die Besten in ein Schiff, und führt sie heimlich nach Amerika.
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Extrahierte Ortsnamen: Hochsudan Amerikas De_Lagoa_Bai Afrika Amerika
Nase, einen großen Mund und einen wohlgeformten, meist klei-
nen, bisweiten auch hohen und starken Wuchs. Sie bewohnen
die Halbinsel Malakka, die Inseln des ostindischen Archipels und
die anstralischen. Was von diesen Inseln auf der westlichen
Halbkugel liegt, haben sie ganz besetzt (Hmdu-Malahen); die in
der Nordhälfte der östlichen gelegenen haben sie größtenteils
inne, von den in der Südhälfte gelegenen bewohnen sie die Kü-
stengegenden (außer Neu-Holland und Van Diemens-Land, wel-
che die Austral-Neger — s. §. 71 — ausschließlich inne haben).
— Die Sprachen der Malahen sind noch zu wenig bekannt,
als daß mau eine Eintheilung derselben in Familien aufstellen
könnte.
§. 70. Amerikanische Race und Sprachen.
Die amerikanische Race, welche sich über ganz Amerika, mit
Ausnahme der nördlichsten Gegenden, verbreitet, ist kupferfarbig,
hat schwarzes, grades, steifes, nicht sehr reiches Haar, einen schwa-
chen Bart, eine kurze Stirn, tiefliegende Augen, eine vorspringende,
aber doch stumpfe Nase, vorragende Backenknochen, scharfe Gesichts-
züge. Der Wuchs ist dem europäischen ziemlich ähnlich. Das
Temperament ist phlegmatisch. Sie zeigen große Gefühllosigkeit
gegen Vergnügen und Schmerz. Durch die Europäer sind sie in
Einöden gedrängt worden und vermindern sich mit jedem Jahre
mehr und mehr. — Ueber die Sprachen dieser Race läßt sich
noch wenig Bestimmtes sagen. In ihren Wurzeln scheinen sie
außerordentlich verschieden, in den Formen sehr übereinstimmend
zu sein. Die m e x i k a u i s ch e und peruanische Familie sind
die bekanntesten.
§♦ 71. Afrikanische Race und Sprachen.
Die Neger, welche die afrikanische oder äthiopische Race
bilden, haben eine mehr oder minder schwarze Hautfarbe, kurzes
hartes, meist krauses, schwarzes Haar, eine eingedrückte, aufge-
stülpte Nase, stark vorspringende Kinnbacken und flachen Hinter-
kopf , dicke Lippen und Augenlieder. Die Völker dieser Race sind
meist sehr sinnlich und leidenschaftlich. — Sie bewohnen ganz Afrika
im S. des Senegal und Niger, ferner Neu-Holland, Van Diemens-
Land, und die Binn ngegenden auf mehrern der östlichen anstralischen
Inseln (Austral-Neger), und auf einigen Inseln des ostindischen
Archipelagus. Nach Amerika verpflanzte Neger bilden jetzt einen
Haupttheil der Bevölkerung dieses Erdtheils. — Auch die Spra-
chen der Neger sind noch nicht genug erforscht, um sie in Familien
zusammenordnen zu können. Zu den wohlklingendsten gehört die
der Fulah-Neger (Fulah-Terrasse). Besonders roh und ungebildet
sind die Sprachen der Austral-Neger.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Senegal Niger Amerika
Iii. Die. Sahara. 881
Oasen aber gedeihen Getreide, Palmen, Datteln und
andere Südfrüchte. — Man findet Goldstaub; die Felsarten
bestehen ans Kalk- und Sandstein, Basalt und Steinsalz.
§. 104:2. Die Zahl der Einwohner ist gering und
mag kaum y., Mill. betragen. Die meisten leben als seßhafte
Stamme in den Oasen; auch finden sich Nomaden. In der
westlichen Hälfte der Sahel Hausen von Marokkos.grenze
his zum Senegal Mauren (§. 1020), welche die arabische
Sprache reden mib' sich zu Muhamed's Lehre bekennen.
Obgleich roh und unwissend, sind sie doch des Schreibens
kundig, leben von Viehzucht, Handel und Raub und schleppen
unbarmherzig jeden Fremdling als Sklaven fort. Sie wohnen
unter Zelten aus Kameelhaaren oder Hauten; ihre Kleidung
besteht in einem wollenen Hemde oder einem Ziegerlfelle, ihre
Nahrung in Milch, Hirse, Gerste und Datteln. — Ueber die
östliche Hälfte der Sahet verbreiten sich die Tn.arik's, ein
schöner Menschenschlag, gut gewachsen, stark, .-mit freien,
stolzen Mienen; sie haben eine dunkelbraune Gesichtsfarbe,
eine hohe Stirne und große Augen — sind, redlich, gastfrei,
kriegslustig und freiheitliebeud. Ihre Sprache ist von der
arabischen verschieden; sie hangen dem Islam an und sind
dabei äußerst abergläubisch. Die'beschäftigungen haben sie
mit den Mauren, gemein; die Milch der Kameele ist bei
ihnen ein Hauptnahrungsmittel. — In den Oasen- der' libyschen
Wüste und der angrenzenden Sahara finden sich die Tibbu's
(Tibbo's), theils seßhaft, theils nomadisirend. Ihre Haut-
farbe ist schwarz, der .Wuchs schlank, der Gliederbau
schön und äußerst behend; sie haben große, lebhafte Augen,
starke Lippen und eine kleine .Nase. Dem Charakter nach
werden sie alö -mißtrauisch, hinterlistig, betrügerisch und
diebisch geschildert. Ihr Reichthum besteht .hauptsächlich in
Kamcelon; auch lieben sie sehr die Pferde. Sie sind theils
Muhamedaner, theils Heiden, Im .Norden wohnt längs
Biledulgerid's Grenze ein vierter Volksstamm, die Tnat's._
Frei und unabhängig leben alle diese Völkerschaften unter
ihren Scheik's. ' Von ' höherer Bildung zeigt sich keine
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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433
Iv. Politische Geographie. Afrika.
die Schellöchen bis zu den äußersten Ausläufern des Atlas am
Meere, wo sie unter den Namen Bibauan und Ardrar vor-
kommen. Auf der Südseite wohnen in Lasilelt, Sudschelmesa, im
Dattellande, die Fille len. Alle diese Völker nennen sich selbst
Amazirghen, was in ihrer Sprache so viel als frei oder unab-
hängig bedeutet. Ihre Sprache wird von Nubien und dem In-
nern Aegyptens bis zum Kap Nun geredet; eben so auf den cana-
rischen Inseln, bevor deren Urbewohner, die Guanchen, welche
ebenfalls amazirghischen Stammes waren, ausstarben. Die Spra-
che der einzelnen Stämme auf dieser weiten Ausdehnung ist noch
weniger von einander abweichend, als z. B. das Italienische, Spa-
nische und Portugiesische' von einander sind. Die Amazirghen sind
zumeist dem Kaiser von Marokko, den Beys von Tripoli und Tu-
nis, nur dem Namen nach, unterworfen; sie leben unter ihren eige-
nen Omzarghen (Herren) Amukranen (Großen, Edelleuten)
und Amrgaren oder Aeltesten. Die Bereber haben weiße Haut,
kräftigen Körper, zum Theil blondes Haar, und leben unter Zelten
oder auch wohl in Höhlen, wie die Troglodyten am rothen Meere;
sie treiben besonders Vieh- und Bienenzucht, bearbeiten auch wohl
den Acker, und sind noch fanatischere Mohammedaner als selbst die
Mauren, gegen die Juden indessen sehr duldsam. Dagegen sind
die Schellöchen mehr Ackerbauer, haben Hauser und wohnen in
Dörfern und Städten beisammen; sie haben einen nicht so kräfti-
gen Körper, wie die Bereber, eine dunklere Hautfarbe, und mehr
Neigung für Künste und Handwerke. Sie halten sich, ungeachtet
der Stamm-und Sprachverwandtschaft, von den Berebern getrennt,
und verheirathen sich nie mit ihnen. Sie leben indessen beide mit
den Mauren in Feindschaft, und haben zum Theil bis auf den
heutigen Tag nicht aufgehört, den Sultan von Marokko zu beun-
ruhigen. Wie stark die Zahl der Amazirghen in der Berberei sein
mag, wissen wir nicht; für das Kaiserreich Marokko, das etwa 8^-
Mill. Einw. hat, rechnet man 2,300,000 Amazirghen und 1^ Mill.
Schellöchen. Weit später als die Amazirghen, jedoch wahrscheinlich
schon vor den historischen Zeiten der Griechen und Römer, zuerst
um etwa 1500 v. Chr., wanderten Mauren ein, die ein Gemisch
verschiedener asiatischer Völkerschaften sind, welche sich zu verschiede-
nen Zeiten auf der Nordküste Afrika's niederließen; viele von denen,
welche jetzt in Marokko die Ebene zwischen dem Atlas und dem
Meere inne haben, stammen von jenen, welche zu Ende des loten
Jahrhunderts aus Spanien vertrieben wurden. Sie sprechen mo-
ghrebinisch, d. h. den abendländischen Dialekt des Arabischen, sind
in der Jugend schlank, in späterm Alter dick, und um so schöner,
je dunkler ihre Hautfarbe ist. Ihr Charakter ist, wie sich der vor-
malige schwedische Konsul in Langer, Graberg von Hemsö, der
12 Jahre unter ihnen lebte, ausdrückt, das Gemeinste und Verächt-
lichste, was es im menschlichen Herzen giebt; ein Inbegriff aller
Laster, deren der Mensch nur irgend fähig ist. — Die Araber
sind entweder ansaß ig und in Städten lebend, oder^B eduin en,
dre cur Wanderleben führen, im /ten Jahrhunderte ins Maghreb
kamen, und den horeischitischen Dialekt des Arabischen, in welchem
Andrer Gcogr. 28
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
— 205 —
von Löwen, Schakalen, Hyänen, Büffeln, Zebras, Giraffen,
Antilopen und Gazellen belebt.
Die Bewohner des Sudans sind — wie der Name sagt —
Neger. Sie sind teilweise wohl gestaltet und kräftig gebaut. Fast
alle haben einen schmalen, hohen Schädel, eine nach hinten zurück-
weichende Stirn, stark hervortretende Oberkiefer, schiefe Zahn-
ftellung, schwarzbraune Hautfarbe mit mannigfachen Nuancen,
kurzes, wolliges Haar und wulstige Lippen. Der den Negern
eigentümliche Geruch ist auf ihre eigenartige Hautaussonderung
(öliger Schweiß) zurückzuführen. Bei mangelnder Sauberkeit tritt
derselbe noch ganz besonders in die Erscheinung. Ihre Kleidung
ist — noch dazu in Anbetracht der tropischen Wärme dieses Ge-
bietes — meist dürftig; gewöhnlich ist nur um die Hüften ein Stück
Baumwollzeug oder ein Fell befestigt. Doch schmücken sie die
nackten Teile des Oberkörpers gern mit Perlen, Federn, Ringen
aus Elfenbein, Metall u. a. m. Ihre Wohnungen sind arm-
selige Lehmhütten mit Dächern aus Stroh und Schilf. Sie treiben
meist Ackerbau und Viehzucht. Doch steht ihr wirtschaftliches
Leben noch auf einer verhältnismäßig niedrigen Stufe (Halb-
kultur), zumal ihnen die Natur die Erzeugnisse fast mühelos in den
Schoß wirft. Dazu kommt der Mangel an geeigneten Verkehrs-
wegen und die erschwerte Beförderung der Produkte auf den
Karawanenstraßen. Im Westen wohnen die Fulben (Fellata).
Sie sind ein mohammedanisches Hirtenvolk. Von ihnen sind die
Haussa (zwischen Niger und Benus — Handelsleute) unterworfen,
die auch als Handwerker tätig sind (Schmiederei, Lederbereitung,
Flechterei, Baumwollarbeiten u. a. m. — wichtige Marktplätze
sind Kuka, Jola, Jakubu, Kano, Sokoto, Timbuktu). Die meisten
Neger sind Heiden, besonders die südlich wohnenden Bantuneger
(die Sudanneger sind in der großen Mehrzahl vorhanden). Sie
stehen auf der niedersten Stufe des Heidentums, sind Fetisch-
diener, verehren also irgendwelche Naturgegenstände (Fetische
— Zauberdinge), denen sie übernatürliche Kräfte zuschreiben. Mit
Hilfe von Zauberern glauben sie dann durch diese in den Gegen-
ständen (Federn, Haaren u. a.) vermeintlich verkörperten Gott-
heiten nicht nur Böses von sich abwenden, sondern auch ihre Mit-
Welt beherrschen zu können. Der krasseste Aberglaube waltet.
Hexen, Teufel und Waldmenschen spielen eine große Rolle. Ihr
niederer geistiger Standpunkt (auch Sklaverei, Menschenschläch-
terei u. a. finden sich noch bei ihnen) ist teilweise auf ihre religiösen An-
schauungen, welche Furcht undschrecken verbreiten, zurückzuführen. Frei-
lich wirkt die Natur des Landes auch in geistiger Hinsicht erschlaffend.
Und doch sind diese Neger keineswegs so unbegabt, wie man immer wähnt.
Wenigstens wissen Forscher und auch Missionare von einer aus-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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— 253 —
mäßigen Anhöhe eine europäische Niederlassung. Die weite
Ebene zeigt den trockenen Steppencharakter des Binnenlandes
in diesem deutschen Schutzgebiete. Ein aus zahlreichen Tieren be-
stehendes Ochsengespann kommt mit seinem überdachten Wagen aus
der Richtung jener Niederlassung und ist eben im Begriff, die
von der Regenzeit übrig gebliebene Wasserstelle zu überschreiten.
Ein eingeborener Führer, ein Hottentotte, treibt die Ochsen mit
seiner langen Peitsche zu schnellerer Gangart an. Im Vorder-
Abb. 86. Ochsenzug in der Grassteppe von Südwestafrika.
Aus Eschner, Deutschlands Kolonien. Verlag von F. E. Wachsmnth, Leipzig, Kreuzstr. 3.
gründe halten auf feurigen Pferden zwei Vertreter der Deutschen
'£>chutztruppe. Sie verhandeln soeben mit zwei Eingeborenen. Es
sind zwei Herero, und zwar ein Ehepaar, Mann und Frau. Der
Mann ist nur mit einem Lendenschurz bekleidet. Die Frau hat Felle
umgehängt und trägt einen helmartigen Kopfputz. Über dem ganzen
Bilde liegt eine sommerliche - heiße Stimmung mit einem tief-
blauen Himmel." (Eschner.)
Von den schon erwähnten Wasseradern führen nur die Grenz-
flüfse, der Oranje im Süden, der Kunene im Norden, der Sambesi
im Osten sowie die den Kaprivizipfel durchfließenden Okawango
und Kuando (Bedeutung für die Schiffahrt!) beständig Wasser, freilich
auch mit sehr schwankendem Wasserstande. Die übrigen Fluß-
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Die Erdteile,
2. Die äthiopische (Neger-) Rasse im Sudan und dem nördlichen
Teile Mittelafrikas. Ihre Kennzeichen sind: schwarzbraune Hautfarbe,
stark entwickelter Hinterkopf und vortretende Kiefern, wulstige Lippen, bart-
loses Kinn und schlichte schwarze Haare. Die Sud an-Neger haben sich
meist zum Jsläm bekehrt.
Sudanneger. Sudanneger.
3. Die südafrikanische Rasse, welche die Hottentotten und Busch-
mäuuer umfaßt, Ihre Vertreter haben eine schmntziggelbe Hautfarbe und
breite Backenknochen, fodaß sie den Mongolen ähneln.
Hottentott.
Buschmann.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
Monumentale Plastik. Schadow und Rauch. _37
69. viauch, 'Reiterstandbild Friedrichs des Groen. Verlin.
3n langjhriger, mhevoller Arbeit schuf Rauch sein grtes und volkstmlichstes Werk, das Denkmal Friedrichs des Groen. Aus hohem Unterbau wchst der zweiteilige Sockel heraus, der die Reiterfigur des Knigs trgt. Der so entstehende Absatz bietet Raum fr eine Flle von Figuren, vor allem fr vier an den Ecken in prachtvollen Silhouetten hervor-tretende Reiter, Prinz Heinrich, Herzog Ferdinand von Braunschweig, Iieten und Seydlitz. Dazwischen lebensvolle Gruppen zu Fu, berragt von Reitern in perspektivischem Flach-relief, lauter Mitstreiter und Zeitgenossen des groen Knigs. Dieser, den Dreispitz auf dem Haupte, die Rechte mit dem herabhngenden Krckstock eingestemmt, bietet auf seinem feurigen Ro eine auf Fernwirkung berechnete, nur durch den Hermelin beeintrchtigte Silhouette.
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Extrahierte Personennamen: Schadow Friedrichs Friedrichs Heinrich Heinrich Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand