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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 92

1911 - Erfurt : Keyser
— 92 — trüben -lagert wurde es in den engen Gassen und den düsteren Stuben kaum wirklich Tag. Die Menschen verkrochen sich dann mit den notwendigsten Hantierungen in die Herdstube, in der allein eine erträgliche Temperatur herrschte. Dem Meister der Zünfte gestattete der spät beginnende Tag und die früh einfallende Dunkelheit nur wenige Arbeitsstunden. Nur die Gewerke, die beim schein des Herdseuers oder bei der Kiensackel arbeiten konnten, als Schlosser, Schmiede, Böttcher und einige andere, dehnten den Arbeitstag bis zur Feierabendglocke aus. Dazu kamen noch Entbehrungen anderer Art. Die ohnehin schlechten Landwege waren im Winter kaum zu benutzen, und die Zusubr von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen, wie der Thüringer Wald sie lieferte, konnte naturgemäß nur sehr spärlich sein. Es geschah wohl nicht nur zu Kriegszeiten, wo die Straßen durch feindliche Reiter gesperrt waren, daß die Köhler vom Walde nicht in die Stadt kommen konnten und daß die ganz unentbehrliche Holzkohle sehlte, daß die Bauern nichts zum Markte brachten und der Tisch selbst mit Fleisch nur mühsam versorgt werden konnte. Auch die offenen Brunnen versagten oft im Winter, und die Hausfrauen mußten Eis und Schnee auftauen, um das notwendige Kochwasser zu gewinnen. — So lebten die Menschen dumpf und freudlos in ihren vier Pfählen während der weitaus größten Zeit des Jahres dahin. Sie entbehrten alle die Zerstreuungen, die uns den Winter zu einer Zeit besonderer Vergnügungen machen, und nur an Sonn- und Feiertagen mögen Schnee- und Eisspiele eine dürftige Abwechslung geboten haben. Wer all diese Leiden imt> Entbehrungen sich vorzustellen vermag. der kann auch die maßlose Freude und zugleich die tiefe Innigkeit verstehen, mit der unsere Vorfahren den Frühling begrüßten. Er war ihnen im wahrsten Sinne des Wortes ein Leben-und Lichtbringer. Er sprengte nicht nur Eisdecken und Knospenhüllen, er sprengte auch Türen und Fenster und trug seinen belebenden Odem durch die Gassen und rief die Menschen aus der Nacht des Winters an den Tag der Freude. Frühlingsfeste entsprachen darum einem aus der Tiefe des Gemüts nach Betätigung drängenden Gefühl. Auch im alten Erfurt wurde ein solches Fest mit großem Glanz und unter Anteilnahme der ganzen Bürgerschaft begangen: der Walperzug (f. Religion der alten Thüringer, Nr. 6). (Nach L. Rohmann it. a.) 32. Erfurter ßandel und ßandelsltrafoen. Soweit sich Erfurts Geschichte zurückverfolgen läßt, hängt sie aufs engste mit Handel und Handelsstraßen zusammen. Erfurt als Markt: Schon der weitsichtige Blick Karls des Großen erkannte die überaus günstige Lage der Stadt. Er be-

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 83

1911 - Erfurt : Keyser
— 83 — 1802 mit den übrigen mainzischen Besitzungen an Preußen fiel. Heute gehört sie zur Gemarkung Mühlbergs. Verfall der Mühlburg: Wie säst alle Burgen, verfiel auch die Mühlburg. Die dunklen, kalten und engen Gelasse genügten den höheren Anforderungen der Bewohner an Behaglichkeit nicht mehr. Wir freilich machen uns gewöhnlich ein ganz anderes Bild von dem Leben auf einer Burg. Wir denken uns den Aufenthalt daselbst äußerst angenehm und romantisch. Ein Brief Ulrichs von Hutten aus dem Jahre 1518 vermag aber darin unsere Meinung zu ändern. Er schreibt: „Immer ist die Burg nicht zur Behaglichkeit, sondern zur Befestigung erbaut, von Gräben und Wall umgeben, innen eng, mit Vieh- und Pferdeställen zusammengedrängt; da sind nahe; dabei dunkle Kammern mit Kanonen, mit Pech und Schwefel und was fönst zur Kriegsrüstung gehört vollgefüllt. Ueberall riecht man den Gestank des Schießpulvers, dann die Hunde und ihren Unrat — auch ein schöner Dust, wie ich meine." So können wir auf Grund dieses Berichtes wohl leicht verstehen, warum auch die wenigen Burgen, die den dreißigjährigen Krieg noch überdauert hatten, von ihren Besitzern, die sich im Tale weit bequemer einrichten konnten, verlassen wurden. Sie überließen die Burg sich selbst, nachdem sie vorher aus allen Gebäuden die Holzteile entfernt hatten. Des stützenden Balkenwerks beraubt, wurden die Häuser gar bald durch die Unbilden der Witterung, durch Regen und Schnee, Sturm und Frost, zerstört. Gleiches Schicksal hat die Mühlburg gehabt. (Nach Prof. Dr. Carl Beyer, Th. Heymann n. A. Uebel u. a.) 26. Der schwarze Cod in Erfurt und die Seitzler. a) Um die Mitte des 14. Jahrhunderts herrschte in Europa die Pest oder der schwarze Tod, der eine unendliche Zahl von Opfern forderte. Auch in Erfurt wütete sie fürchterlich. Die Kirchhöfe, selbst die Kirchen und die Kreuzgänge waren bald fo mit Leichen überfüllt, daß man deren zwei oder drei in ein Grab legen mußte. Die Masse der täglich herbeigeschafften Toten verhinderte eilte genügende Bedeckung mit Erde und die ordnungsmäßige Zumauerung der Grabstätten in den Kirchen, so daß der Ansteckungsstoff von den eifrigen Betern immer wieder weiter geschleppt wurde. Darum beschloß der Rat auf Veranlassung der Aerzte, daß niemand mehr in der Stadt begraben werden sollte. Er ließ auf dem Gottesacker des wüsten Dorfes Neufeß am roten Berge nach und nach elf Gruben machen, in denen man vom 25. Juli 1350 bis zum 2. Februar 1351 rund 12 000 Bürger einscharrte, mehr als die Hälfte der gesamten Stadtbevölkerung. Als das Sterben nachließ, durften die Beerdigungen wieder in der Stadt vorgenommen werden. Da die meisten Verstorbenen aber ohne Sakrament dahingeschieden waren, so wurde allen ein

3. Deutsche Geschichte - S. 162

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Dar Zeitalier des Emporkommens Preußen» 1648 — 1786. Gericht zu sitzen; den Leutnant von Katte, der um den Fluchtplan gewußt hatte, verurteilte es zu lebenslänglicher Festungshaft. Der König verschärfte dieses Urteil und wandelte es in Todesstrafe um; zu Küstrin wurde der Unglückliche vor den Fenstern Friedrichs enthauptet. Küstrin. Dem Sohn nahm Friedrich Wilhelm den Osfiziersdegen und hielt ihn von sich fern; er hätte ihn am liebsten von der Thronfolge ausgeschlossen. Der Prinz arbeitete von nun an zu Küstrin auf der Kriegs- und Dmnänen-fammerj. so nannte man damals diehprdenme an der'wtze der einzelnen Landesteile standen. Diese Tätigkeit wurde für ihn segensreich; denn er lernte damals das Getriebe der Verwaltung im einzelnen kennen und zugleich die landesväterliche Fürsorge seines Vaters verstehen und ehren. Nach einem Jahre kam eine Versöhnung mit dem König zustande, dessen Willen er sich unterwarf. Auch als ihm dieser die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern zur Braut bestimmte, fügte er steh. Im Jahre 1732 durste er Küstrin wieder verlassen und erhielt als Oberst ein Regiment, das zu Ru pp in seine Garnison hatte. Daraus fand die Vermählung statt; jedoch sind sich die Ehegatten innerlich nicht nahe getreten, und die künftige Königin von Preußen erwartete ein schmerzliches Los, das «Heinsberg, tz^r Vereinsamung. Bald daraus schenkte ihm der König das Schloß Rheinsberg bei Ruppin; und nun begannen für den Prinzen schöne Tage, in denen die Sorge für sein Regiment abwechselte mit heiterer, geistvoller Geselligkeit, anregenden Studien, der Pflege der Musik und der französischen Dichtkunst. Des Prinzen Lieblingssprache blieb auch ferner die französische; auch seine eigenen Gedichte sind in dieser Sprache versaßt, gegen die noch unentwickelte deutsche Literatur verhielt er sich völlig ablehnend. Damals trat er in lebhaften Brieswechsel mit Voltaire, dem geistvollen, witzigen und auf den verschiedensten Wissensgebieten bewanderten Haupte derjenigen Schriftsteller, die wir unter dem Namen der Aufiläruugs- literatur zusammenfassen. Mit seinem königlichen Vater stand er in gutem Einvernehmen. „Da steht einer, der mich rächen wird", ries dieser einst, auf feinen Sohn deutend, aus, als ihm Kaiser Karl Vi. bestimmt gegebene Zusicherungen brach, ^m Frühjahr 1740 wurde Friedrich durch seines Vaters Tod auf den Thron berufen. --------" Die ersten beiden schlesischen Kriege. § 175. Die politische Lage zur Zeit des Regierungsantritts Fried-«erlust richs Ii. Wenige Monate nach Friedrich Wilhelm I. starb Karl Vi. L«,Unter diesem Kaiser ist Lothringen dem deutschen Reich- verloren ge-

4. Deutsche Geschichte - S. 207

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
v Cacl^vhy t-^tzv'v Der Befreiungskrieg im Jahre 1813. 207 So bildeten sich denn Vereine, um die patriotische Gesinnung zu nähren und zu verbreiten, wie der sogenannte Tugendbund, der in Königsberg zusammentrat. Es fehlte nicht an Dentm^tu^Wern, welche diese Gesinnung stärkten, belebten und in immer weitere Kreise trugen. Zwar von den Fürsten der deutschen Dichtkunst war der eine, Schiller, dessen letztes vollendetes Werk das Freiheitsdrama „Tell" gewesen'war, im' Jahre 1805 gestorben; Goethe aber, so deutsch er im tiefsten Grunde war, konnte sich für den Gedanken einer Volkserhebung nicht erwärmen. Aber jetzt trat ein neues Geschlecht auf das Feld. Der Philosoph Fichte hat ^Monai-1808 seine begeisternden „Reden an die deutsche Nation" in Berlin gehalten; Denker, nicht"tffiä unbekümmert um französische Spione, suchte der Theologe ^ durch seine Predigten den nationalen Geist zu kräftigen; #riebt:ich Ludwig Jahn, der Schöpfer der Turnkunst, schrieb sein Buch vom „deutschen Volkstum". Heinrich von Kleist, der Dichter der „Hermannsschlacht" und des „Prinzen von Homburg", begleitete den österreichischen Krieg von 1809 mit Vaterlandsliedern, aus denen ein flammender Patriotismus hervorloderte. Leider starb er zwei Jahre später durch eigene Hand. Als nun im Jahre 1813 der glühend ersehnte Krieg für die Freiheit losbrach, da ließen Theodor Körner, der als Lützowscher Jäger im August 1813, kaum zweiundzwanzig Jahre alt, bei Gadebusch in Mecklenburg den Heldentod starb, und Max von Schenken dorf, den man den deutschen Kaiserherold genannt hat, ihre Lieder ertönen; da dichtete Friedrich Rudert die „geharnischten Sonette"; da erhob seine Stimme Ernst Moritz Arndt, der aus dem damals noch schwedischen Rügen geboren und 1812 der Begleiter des Freiherrn vom Stein in Rußland war, ein kerndeutscher Mann, der auch durch seine kleineren Prosaschriften, wie den „Soldatenkatechismus" und die Schrift „der Rhein, Teutschlands Strom, aber nicht Teutschlands Grenze" die größte Wirkung ausübte. §217. Die preußische Erhebung. Solange Friedrich Wil-^8r3. Helm Iii., rings von französischen Garnisonen umgeben, in Berlin weilte, war er nicht frei in seinen Entschlüssen. Erst als er im Januar 1813 sich nach Breslau begab, vermochte er die entscheidenden Schritte zu tun, Verhandlungen mit Rußland anzuknüpfen und Kriegsrüstungen anzuordnen.' Am 3. Februar erließ er an die gebildete Jugend, die bisher von der Dienst- Beat.m der Pflicht befreit gewesen war, die Aufforderung zur Bildung freiwilliger -ui. Der Befreiungskrieg im Jahre 1815.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 165

1902 - Karlsruhe : Lang
— 165 — gefärbt; hochroter und blauroter Purpur war der kostbarste; ein Pfund fo gefärbter Wolle kostete nach unserem Gelde etwa fünfhundert Mark. __ Den Phöniziern wird auch die wichtigste aller menschlichen Erfindungen, die Erfindung der Schrift, zugeschrieben. Doch möchte sich ihr Verdienst hierin daraus beschränkt haben, daß sie die ägyptische Hieroglyphenschrift vervollkommnet und bequemer zum Gebrauche eingerichtet haben.*) Die phönizische Religion war heidnisch; der oberste Gott wurde Baal, die höchste Göttin Astarta genannt. Die Religionsgebräuche waren durch Menschenopfer und andere Greuel verunstaltet. Die Phönizier hatten kein gemeinsames Staatswesen. Jede Stadt bildete einen Freistaat sür sich, der von den vornehmen Geschlechtern regiert wurde. Manchmal geschah es auch, daß eiu tatkräftiger und ehrgeiziger Mann sich zum Könige einer Stadt auswarf. Übervölkerung der Städte oder auch bürgerliche Zwistigkeiten gaben oft Veranlassung, daß ein Teil der Einwohner mit all ihrer Habe in fernere Gegenden zog, um dort eine Kolonie zu grüudeu. Solche Kolonien waren auf der Insel Malta, Palermo auf Sizilien, Eadix in Spanien und das berühmte und mächtige Karthago, eine Gründung der Tyrier. Ii. |>ie Griechen. 1. Die Achäer. Der südliche Teil der Balkanhalbinsel war schon 1500 Jahre vor Christi Geburt von einer Nation bewohnt, die in viele einzelne Stämme geteilt war. Ihr Gesamtname war in frühester Zeit Achäer, später Hellenen; wir nennen sie, dem Gebrauche der Römer folgend, Griechen. Daß der 9tarne des angeblichen Erfinders Thot oder Taut nur ein sagenhafter und kein geschichtlicher ist, wird wohl keiner weiteren Erörterung bedürfen. Unser Alphabet — schon der Name Alphabet ist phönizischen Ursprunges - stammt unzweifelhaft von dem phönizischen Alphabet ab; dies läßt sich aus vielen Buchstabenformen und besonders aus der Reihenfolge der Buchstaben beweisen. Die Deutschen haben ihre Schrift von den Römern erhalten; den italienischen Völkern haben sie entweder die Phönizier selbst, oder^die Griechen gebracht. Die Schreibweise der ägyptischen Hieroglyphen hat ihr Wesen darin, daß in au für das Zeichen eines Lautes das Bild eines Gegenstandes malte, dessen Benennung in der ägyptischen Sprache mit dem Laute begann, den man Ichreiben wollte; man würde das deutsche Wort „Ast" in ähnlicher Weise darstellen, etwa durch die drei Bilder von Axt, Säge, Traube (Ast). Ganz meielbe Weise tritt uns in der phönizischen Schrift entgegen; nur wird für denselben Laut immer dasselbe Lautzeichen angewendet, und die Zeichen selbst haben nicht mehr den Charakter von Bildern, obgleich derselbe bei vielen^wch leicht erkennbar ist. Aber eben bannn werden wir die phöni= znche echrift nicht für eine neue Erfindung, sondern nur für eine — aller= bings höchst verdienstvolle — Verbesserung der ägyptischen halten bürsen.

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 285

1902 - Karlsruhe : Lang
285 4. Zu Quedlinburg vom Tome ertönt die Mitternacht, Vom Priester ward das Opfer der Messe dargebracht. Es beugen sich die Kniee, es beugt sich jedes Herz; Gebet in heil'ger Stunde steigt brünstig himmelwärts. 5. Ta öffnen sich die Pforten, es tritt ein Mann herein; Es hüllt die starken Glieder ein Büßerhemde ein. Er schreitet auf den Kaiser, er wirft sich vor ihm hin; Tie Knie er ihm umfasset mit tiefgebeugtem Sinn. 6. „C Bruder, meine Fehle, sie lasten schwer auf mir; Hier liege ich zu Füßen, Verzeihung flehend, dir! Was ich mit Blut gesündigt, die Gnade macht es rein; Vergib, o strenger Kaiser, vergib, dn Bruder mein!" 7. Toch strenge blickt der Kaiser den sündigen Bruder an: „Zweimal hab' ich vergeben, nicht fürder mehr fortan! Tie Acht ist ausgesprochen, das Leben dir geraubt; Nach dreier Tage Wechsel, da süllt dein sündig Haupt!" 6. Bleich werden rings die Fürsten, der Herzog Heinrich bleich. Und Stille herrscht im Kreise, gleich wie im Totenreich. Man hätte mögen hören jetzt wohl ein sollend Laub; Tenn keiner wagt zu wehren dem Löwen seinen Raub. 9. Ta hat sich ernst zum Kaiser der fromme Abt gewandt; Tas ew'ge Buch der Bücher, das hält er in der Hand. Er liest mit lautem Munde der heil'gen Worte Klang, Taß es in aller Herzen wie Gottes Stimme drang: 10. „Und Petrus sprach zum Herreu: Nicht so genügt ich hab', Wenn ich dem sünd'gen Bruder schon siebenmal vergab? Toch Jesus ihm antwortet: Nicht siebenmal vergib, Nein, siebenzigmal sieben, das ist dem Vater lieb." 11. Ta schmilzt des Kaisers Strenge in Tränen unbewußt; Er hebt ihn auf, den Bruder, er drückt ihn an die Brust. Ein lauter Ruf der Freude ist jubelnd rings erwacht. — Nie schöner ward begangen die heil'ge Weihenacht. i Mühler. Der Kampf um Lotharingen. (978 n. Chr.) Beschisste Ströme schlingen eich eng um deinen Rand. 1. Tn altes Lotharingen, Tu reichbegabtes Land, 3. Einst trug Lothar, der Franke, Gelüsten nach dem Land Und brach in feine Schranke, Tas Schwert in frecher Hand. 2. Schön zieren schlanke Reben Tein sanftes Berggesild, Und deine Wälder geben Viel schmuckes Vieh und Wild. 4. Er saß beim Siegesmahle, Wo deutscher Wein chm floß, Zu Aachen in dem Saale Aus Karls des Großen Schloß.

7. Geschichte des Altertums - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Geschichte der Griechen. Die kchrccke»»- Herrschaft. Tod bc8 Gefifltes. Widerstand regte; und es ist den Spartanern nicht gelungen ihre Herrenstellung auf die Dauer zu behaupten. Athen dagegen nahm im Lause des vierten Jahrhunderts auf kurze Zeit einen neuen Aufschwung. Daneben spielte Theben vorübergehend eine bedeutende Rolle. Aber weder Sparta noch Athen noch Theben vermochte eine beherrschende Macht zu gewinnen. Griechenland blieb zersplittert und uneinig und daher schwach, so daß es den von Norden her drohenden Eroberern, den Macedoniern, keinen genügenden Widerstand leisten konnte und schließlich von ihnen unterworfen wurde. Iii. Die Zeit des Werfalls von Kellas. 404—338. 1. Die Zeit der Vorherrschaft Spartas. § 41. Die dreißig Tyrannen in Athen. Tod des Sokrates. Die dreißig Tyrannen führten in Athen ein äußerst gewalttätiges Regiment. Viele Anhänger der demokratischen Partei wurden hingerichtet, andere mußten in die Verbannung gehen. Aber nur ein Jahr lang blieben sie im Besitze der Macht; dann wurden sie gestürzt, und es traten allmählich wieder einigermaßen friedliche Zustände unter der Bürgerschaft ein. An Parteiungen fehlte es indessen auch seitdem nicht. Und dem Parteihaß fiel auch ein Mann zum Opfer, der sein ganzes Leben hindurch in selbstlosester Weise seinem Volke gedient hatte, der lehrend durch die Straßen Athens geschritten war und mit jedem, der ihn hören wollte, gern ein Gespräch über das, was gut, was gerecht, was fromm ist, begonnen hatte, der damals siebzigjährige Sokrates. Er wurde 399 angeklagt, daß er die Jugend verderbe und einen neuen Götterglauben lehre, und von dem Volksgericht zum Tode verurteilt. Noch aus dem Kerker hätte er mit Hilfe eines Freundes fliehen können; er aber wollte, obwohl er zu Unrecht verurteilt worden war, den Gesetzen des Staates nicht ungehorsam sein, und nachdem er den letzten Tag mit seinen Freunden in Gesprächen über die Unsterblichkeit der Seele verbracht hatte, nahm er den dargereichten Giftbecher, trank ihn aus und starb, eine der größten Gestalten des Altertums. Sein hervorragendster Schüler ist der große Philosoph Platon gewesen. § 42. Der Zug der Zehntausend. Der persische Statthalter von Cvn>» Kleinasien, der Prinz C y r u S, den wir den jüngeren Cyrus zu nennen pflegen, der Verbündete der Spartaner, hatte den ehrgeizigen Plan gefaßt.

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 93

1906 - München : Oldenbourg
22. Kloster Ettal und der Pfaffenwinkel. 93 verpflegt worden," welcher die Ziele der gemeinsamen geistigen Arbeit in jeurige Worte faßte. Und wackere Kämpen der Aufklärung haben diese Klöster selbst, zuvörderst Stift Polling, der neuen Akademie gestellt. Da waren, um nur zwei zu erwähnen, der bescheidene Dechant Eusebius Amort, ein Kind des Jsarwinkels, und der gelehrte Pater Gerhof Steigenberger, der sich zum Leiter der kurfürstlichen Bibliothek in München emporrang, ein armer Häuslerssohn aus der Gegend von Peißenberg, „von geringen, aber gar ehrlichen und frommen Eltern geboren," dem das Kloster „auf eigene Hanskosten" zu seiner Ausbildung in Paris und Rom die Mittel bot. Wohin auch der Lebeuspsad solcher Männer sich wenden mochte, die Anhänglichkeit an das Mutterkloster ist ihnen geblieben, es zog sie immer wieder zurück nach den stillen Räumen, wo sie die schönsten Jahre verlebt und an die ihre Jugenderinnerungen sich knüpften. Wohl mochte auch unserem Steigenberger das Herz höher schlagen, wenn er in späteren Jahren bei einem Besuche Pollings den hallenden Korridor hinabwandelte und die Bibliothek betrat, in welcher über achtzigtausend Bände der seltensten und kostbarsten Art aufgespeichert waren, wenn ihn dort sein Lehrer, der ehrwürdige, Prälat Franziskus, der vortreffliche Bücherkenner, inmitten der Folianten begrüßte, die er mit selbstloser Aufopferung Jahrzehnte hindurch in aller Herren Länder, hinab bis Spanien und Portugal, hatte sammeln lassen. Und wenn die beiden dann ihre gelehrten Gespräche unterbrachen um an das geöffnete Fenster zu treten und ihr sinnender Blick über die wunderstille Gottesnatur schweifte zu den blauenden Bergen, an deren Abhängen der Staffelfee emporglänzte, da empfanden sie wohl mit inniger Befriedigung, daß auch sie nach tausend Jahren den gleichen Bestrebungen treu geblieben waren, welche auf der idyllischen Insel drüben bereits in den Tagen der Karolinger hochgehalten wurden, in dem wasserumspülteu Benediktinerklösterlein Stasfelsee, das vor seiner Zerstörung durch die räuberischen Ungarnhorden neben einem Reichtume kostbarer Kirchengeräte auch einen namhaften Schatz von Büchern barg. Die Klöster des Pfaffenwinkels sind durch die Jahrhunderte unentwegt die Träger des Kulturfortschrittes gewesen; an ihre Schulen, Seminarien, Büchereien und Meierhöfe knüpft sich in jenen Zeiten des erschwerten Verkehres die Entwickelung des Gaues. Die wirtschaftliche Entwickelung nicht minder wie die intellektuelle; und wenn der Abt von Wessobrunn in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts eine eigene Klosterdruckerei errichtete, so oblagen die Prälaten von Benediktbeuern mit gleichem Eiser der Fischzucht und jeder, der einmal zu Andechs oder sonst in einem kühlen Klosterbrünstüblein einen frohen Nachmittag vertrank, hat es an sich selbst erfahren, daß die frommen Jünger des heiligen Benedikt, getreu ihrer Ordensregel, welche nicht nur ernstes Studium und die Anlegung von Bibliotheken vorschrieb sondern auch Handarbeit, die für Bayerns wirtschaftliches Wohlergehen so bedeutsame Fähigkeit einen trefflichen Tropfen zu brauen bis in unsere Tage herübergerettet haben.

9. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 134

1906 - München : Oldenbourg
134 27. Eine Festschule der Meistersinger. Die Elemente beherrschet er all', Des Feuers Wut, des Meeres Schwall. Den Teufel malt er, die Hüll' und den Tod, Das Paradies, die Engel und selbst Gott, Das macht er durch Farben dunkel und klar Mit geheimen Künsten euch offenbar. Das hebet sich mächtig durch die Schattierung Nach schön entworfener Visierung. Er kann euch alles vor Augen bringen, Nicht schöner möget ihr je es singen. Wie muß er sinnen Tag und Nacht! 3n Traumgebilden sein Geist stets wacht. Er ist an Phantasien reich Und fast'dem kühnen Dichter gleich; Um alle Dinge weiß er wohl, Wie er sie alle bilden soll: Wer zu allen Dingen hat Schöpferkraft, Den rühmet die höchste Meisterschaft. Trotz des Beifalls, den Hans Sachs von den Genossen davontrug, gab sich der Steinmetz noch nicht verloren; er begann wieder: Du lobst den Maler mir zu sehr, Der Steinmetz bringt uns Nutzen mehr. Des Malers können wir entraten, Er schafft von jedem Ding nur Schatten: Sein gemaltes Feuer wärmt uns nicht, Seine Sonne spendet nicht Schein noch Licht, Sein Obst hat weder Schmack noch Saft, Seine Kräuter nicht Duft und Heilungskraft, Seine Tiere haben nicht Fleisch noch Blut, Sein Wein verleiht nicht Freud' und Mut. Wie er geendet, erhob sich Hans Sachs noch einmal leuchtenden Auges zur Lobpreisung der Malerei und eines längst dahingeschiedenen Freundes: Das Sprichwort immerdar noch gilt, Daß, wer die Kunst nicht hat, sie schilt. Wie nützlich auch ist die Malerei, So nenn’ ich euch jetzt nur der Dinge drei: Was bewahrt die (Beschichte als teures Vermächtnis, Das prägt sie uns ein in unser Gedächtnis: Wie der Nürnberger Heer unter Schweppermann glänzte, Wie den Dichter hier Kaiser Friedrich bekränzte. Wer sich auch nicht aus die Schrift versteht, Des Malers Schrift ihm nicht entgeht; Er lehret, wie Bosheit uns Mißgeschick, Wie Frömmigkeit bringet Ehr' und Glück. Was verscheuchet mehr denn die Malerei Uns der Einsamkeit Tochter, die Melancholei? Sie lichtet der düsteren Schwermut Schmerz,

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 150

1906 - München : Oldenbourg
150 29. Albrecht Dürer. Bruchstücke davon sind erhalten, eines in München und eines in Besancon; in dem Münchener Teile sind 45 Blätter von Dürer verziert. Es ist das Phantasiereichste, was der Meister geschaffen hat; in einer Fülle von Rankenwerk erscheinen Gebilde der verschiedensten Art, bald reine Schmuckformen, bald der Gekreuzigte und Heilige, dann aber auch prosane Gestalten, Landsknechte, Bauern, Tiere. Alles ist mit der Feder gezeichnet, ohne eine Korrektur, mit einer Klarheit und Sicherheit, die ihresgleichen nur schwer sindet. In den Jahren 1513 und 1514, mitten zwischen diesen großen Arbeiten, entstanden auch drei Kupferstiche, die gewöhnlich zusammen genannt werden, obwohl sie von Haus aus keinen Zusammenhang haben, und die mit Recht als die edelsten Perlen Türerscher Kunst gelten: es sind dies „Ritter, Tod und Teufel", „Hieronymus im Gehäuse" und die „Melancholie". Das erste Blatt stellt einen Ritter dar, der ruhig durch eine wilde Schlucht reitet, unbekümmert darum, daß ihn der Tod auf gefährlichen Pfaden begleitet und der Teufel hinter ihm steht — der Typus des unerschrockenen, unerschütterlichen Mannes der Tat. Hieronymus ist eigentlich nicht der Kirchenvater, sondern der deutsche Gelehrte; über die Arbeit gebeugt sitzt er in seinem traulichen, vom Sonnenlicht durchstrahlten Stübchen, vor dem Tische liegt, gleich einem Hunde, der zahme Löwe der Legende. Am schwersten verständlich ist das dritte Blatt wegen des vielen allegorischen Beiwerks. Die Hanptsignr, eine sitzende, in Nachdenken versunkene Frauengestalt, bedeutet jedenfalls das rastlose, stets unzufriedene und nie beglückende Grübeln. Einen Fingerzeig gibt eine an der Wand hängende kabbalistische Zahlentasel, die sich in das Todesdatum vou Dürers Mutter (17. Mai 1514) auflösen läßt. Wir wissen aus Aufzeichnungen des Künstlers, wie nahe ihm dieser Tod gegangen ist; in dieser Schmerzens-stimmnng ist auch die düstere „Melancholie" entstanden. Kaiser Maximilians Tod im Jahre 1519 ward mittelbar die Veranlassung zu einem sür Dürer bedeutsamen Ereignis. Der Kaiser hatte dem Künstler ein Jahrgeld („Leibgedinge") von 100 Gulden (536 Mark heutige Währung, allein etwa gleich 2000 Mark nach heutigen Preisverhültnissen) ausgesetzt. Um sich vom neuen Kaiser, Karl V., die Bestätigung dieser Rente zu erbitten, reiste Dürer im Sommer 1520 nach den Niederlanden. Ein sorgfältig geführtes Tagebnch gibt uns über diese Fahrt Aufschluß; es erzählt uns von Krenz-und Querzügen, von Menschen, die Dürer kennen lernte, von interessanten Ereignissen, die er miterlebte; auch seine Ausgaben und der Vertrieb seiner Bücher und Einzeldrucke sind sorgsam ausgezeichnet. Erst uach langem Warten erreichte er seinen Zweck und kehrte Ende Juli 1521 nach Nürnberg zurück. Die Berührung mit der niederländischen Kunst führte Dürer, der in den letzten Jahren kaum gemalt hatte, wieder zur Malerei zurück. Schon während seines Aufenthaltes in den Niederlanden hatte er einige Bilder, meist Porträts, gemalt; auch eine Reihe von Entwürfen entstand dort, die später nnverwertet blieben. Aus der folgenden Zeit, nämlich aus dem Jahre 1526, stammen die
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