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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 97

1909 - Leipzig : Hirt
8. Die Erneuerung des Deutschen Reiches. 97 in andern Gefechten besiegt und durch die Schlacht bei Le Mans vernichtet. Orleans und Tours wurden besetzt. Die Nordarmee erlitt das gleiche Schicksal durch die Schlachten bei Amiens, an der Ha lue und Saint-Quentin durch die Generale v. Manteuffel und v. Goeben; Manteuffel und Werder zwangen die Ostarmee durch die dreitägige Schlacht bei Montbeliard und Belfort, sich auf schweizerisches Gebiet zu retten. Da auch Haris sich aus Mangel an Lebensmitteln nicht mehr halten konnte und die Übergabe anbot, wurde den Franzosen am 28. Januar ein Waffenstillstand bewilligt, dem am 10. Mai der Friede zu Frankfurt am Main folgte. In diesem Frieden trat Frankreich das Elsaß und Deutsch-Lothringen einschließlich Metz ab und verpflichtete sich, innerhalb dreier Jahre fünf Milliarden Frcs. Kriegskosten zu zahlen und bis dahin eine deutsche Besatzung zu unterhalten. Der deutsche Kronprinz, Prinz Friedrich Karl, Moltke und Roon waren zu Feld-marschällen ernannt, dem Grafen Bismarck der Fürstentitel verliehen worden. „Flammt auf von allen Spitzen, Das grause Spiel der Waffen, Ihr Feuer deutscher Lust. Mit Gott ist's abgetan, Und weckt mit euern Blitzen Und, die das Schwert geschaffen, Lin Danklied jeder Brust! Die Palmenzeit bricht an. 8. Die Erneuerung des Deutschen Reiches. Was Napoleon durch den Krieg hatte verhindern wollen, war gerade befördert worden, die Einigung Deutschlands. Während des Krieges hatte Bismarck mit den Vertretern von Bayern, Württemberg, Sachsen, Baden und der übrigen deutschen Staaten Verhandlungen behuss Wiedererrichtung des Deutschen Reiches angeknüpft. Am 18. Januar 1871 nahm König Wilhelm von Preußen die erbliche Kaiserkrone des neuen Deutschen Reiches aus der Hand der deutschen Fürsten an. Die Kaiserproklamation fand statt zu Versailles im Schlosse Ludwigs Xiv., in dem so viele Pläne zur Demütigung Deutschlands in die Wege geleitet worden waren. Sie sand statt genau 170 Jahre nach der Krönung des ersten preußischen Königs zu Königsberg. Unendlicher Jubel herrschte im ganzen deutschen Volke über die in heißem Kampf erstrittene Einheit. Alle deutschen Herzen schlugen in hoher Begeisterung dem großen Heldenkaiser entgegen, der gelobte, „allezeit Mehrer des Deutschen Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens, aus dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung". Dahmen, Leitfaden. Iv. Nenbtg. 7 preis dem Herrn, dem starken Retter, Der nach wunderbarem Rat Aus dem Staub uns hob im Wetter Und uns heut im Säuseln nahtl"

2. Deutsche Geschichte - S. 6

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 Deutsche Geschichte bts zur Gründung des nationalen Staats 919. stand vom Thron gestürzt und floh zu den Römern, die ihm in Italien eine Ll. Freistatt gewährten. Dann fand Arm in ins den Tod. Erst 37 Jahre alt, wurde er verräterisch von seinen eigenen Geschlechtsgenossen ermordet; man warf ihm vor, er habe nach der Königskrone gestrebt. Aber im Liede lebte sein Name fort. Er hat deutsches Wesen vor der Vernichtung durch die römische Kultur gerettet; seiner befreienden Tat ist es zu verdanken, wenn in den späteren Jahrtausenden das deutsche Volkstum frei und eigenartig sich entfalten konnte. Nachdem das neue deutsche Reich gegründet worden ist, hat man ihm auf der Grotenburg bei Detmold ein hochragendes Denkmal gesetzt. Seitdem blieben Rhein und Donau im wesentlichen die Grenze des Römerreichs. Nur das südwestliche Deutschland besetzten die Römer und Gre^wehr fetzten es durch eine Grenzwehr, die etwa von der Mündung der Lahn in den Rhein bis in die Gegend von Regensburg lief und aus Wall und Graben, Warttürmen und Kastellen bestand. Eins dieser Kastelle ist die Saalburg bei Homburg, die heute wieder ausgebaut worden ist. Die Germanen. Germanische § 6. Wirtschaft ltttb Staat der Germanen. Deutschland war damals Wirtschaft. no^ e{n großes, teilweise sumpfiges Waldgebiet. Es war reich an Wild und konnte große Viehherden ernähren; aber nur selten traf man auf bestellte Acker. Denn die Germanen trieben wenig Ackerbau. Noch war die Ackerflur, ebenso wie Wald und Weide, Eigentum der Gemeinde und wurde immer nur für ein Jahr an die einzelnen verteilt; man kannte noch kein Privateigentum an Grund und'boden. Viehzucht war immer noch die wichtigste Nahrungsquelle der Germanen und Herden ihr liebster Besitz. Was man an Geräten, Waffen und Kleidung brauchte, fertigte man meist selbst an. Ein Handwerk gab es noch nicht, etwa mit Ausnahme des von der Sage gefeierten Handwerks der Schmiede. Nur selten kaufte man Gegenstände von Händlern, so z. B. Salz, Metalle und Waffen. Erst als römische Kaufleute ins Land kamen, lernte man das Geld kennen; bis dahin tauschte man einen Gegenstand gegen den andern aus, d. h. der Handel hatte die Form des Tauschhandels. Man wohnte in Blockhäusern, die der einzelne sich selbst errichtete. Die Dörfer pflegten sich weit auszudehnen, da sich ein jeder da anbaute, wo es ihm gefiel. Städte kannten die Germanen nicht; ihr Freiheitsgefühl empörte sich gegen das enge Zusammenleben hinter Stadtmauern, schäften Germanen bildeten keinen einheitlichen Staat, sondern zerfielen in viele Völkerschaften, die bald friedlich, bald feindlich nebeneinander standen. Unter ihnen find die Friesen an der Nordsee, die Chatten im

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 114

1906 - München : Oldenbourg
114 26. Die Einführung und Entwicklung der Büchdruckerkunst in Bayern. stein er, der aus Nürnberg stammte, bis Anfang 1491 brucfte. Sie leisteten Hervorragendes in der Herstellung liturgischer Werke, von denen das Meßbuch für den Benediktinerorden von 1481 und das Freisinger Brevier von 1482 die frühesten sind. Nach dem Tode Joh. Sensenschmidts trat an seine Stelle ein Bamberger Bürger, Johann Pfeil, der 1491 und 1492 im Berein mit Petzensteiner und Lorenz Sensenschmidt, dem Sohne des Johann, druckte, dann aber allein bis ins 16. Jahrhundert hinein mit Erfolg typographisch tätig üd lieber Herr jheki rntte als Dütirefhnblttbeti prk erttati Den an Dem Dritte» tao von Dem tode uitd pift erhöhten Deiner lieben muteronb roaria warte auch Den andem Deinen lieben tüngern ond ly erfremeft als Dü lprachlt Der fridlcpmit'hirt) also lieber berr lad mich auch alla trfremet tu erben an Dem iiin Olten tag ond trrb one nach ijilem leben tu Deines oater reich Dao etoifl lebm amen Aus „Leidensgeschichte Jesu", gedruckt um 1460 von Albrecht Pfister in Bamberg. war. Außer liturgischen Werken gingen, besonders im 16. Jahrhundert, verschiedene Staatsschriften ans feiner Presse hervor, von welchen die 1507 auf Veranlassung des Bamberger Fürstbischofs Georg Iii. erschienene Halsgerichtsordnung , die Grundlage der nachmaligen peinlichen Gerichtsordnung Kaiser Karls V., die historisch merkwürdigste ist. Neben diesen größeren Druckereien waren auch einige kleinere vorübergehend in Betrieb, so feit 1487 die des Hans Sporer, ebenfalls eines Nürnbergers, der kleinere Volksbücher und Lieder in deutscher Sprache herausgab, weil er aber ein Spottlied aus den Herzog Albrecht von Sachsen gedruckt hatte, gezwungen ward Bamberg zu verlassen, und die des Markus Ayrer, eines wandernden Buchdruckers, der 1492 und 1493, teilweise mit Hans Bernecker zusammen, gleichfalls kleinere deutsche Schriften veröffentlichte.

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 478

1906 - München : Oldenbourg
478 100. Burg Hohenschwangau. Hochgestimmte Lieder melden Deinen Ruhm dem Vaterland, Wo die Halle strahlt den Helden, Am geweihten Donaustrand. Ihnen nach hast du gerungen Und der Sieg hat dich gekrönt. Mancher Name ist verklungen, Wenn noch laut der deine tönt. 99. Festgedicht zur Zentenarfeier König Ludwigs !. von Bayern (1888). Don Herman Lingg') Schmettert, Trompeten! Festglocken, läutet! Einen König ragen Sah Bayerland, Als ob von Sagen Aus alten Tagen Ein Held auferstand! Groß war und heldenhaft Seiner Vaterlandsliebe Kraft Und Feuer in ihm und Schwung Edler Begeisterung. Sein Walten war weise Und Kühn zugleich, An Huld war er reich Dem Kind wie dem Greise. Er mochte gern Den Gruß erwidern Hohen und Niedern; Auch kam von nah und fern Das Volk ihn zu schauen, Den mächtigen Herrn, An dem es hing mit Vertrauen. Wenn er die Straßen durchschritt Seiner erblühenden Stadt, Wo Marmor stieg und Alrnnthusblatt, Unter Gerüsten zum Mauerwerk Und den edlen Gebilden darinnen, Überall war sein Augenmerk, Urteil, Wink und großes Ersinnen. — Jahre, Jahrhunderte ziehen Über den Werken der Menschen dahin, Deine, großer König, beglänzt Morgenlicht deutscher Einigkeit, Deutscher Macht und Größe, deine bekränzt Bayerns Dank in fernster Zeit. Schmettert, Trompeten! Festglocken läutet! Töne, (Thorgesang! Töne, mächtig durchdrungen Vorn Geisterklang Großer Erinnerungen! 100. Burg Hohenschwangau. Don Karl Stielet. *) Fast in jedem Sinne ist Hohenschwangau klassischer Boden. Alle großen Entwicklungsstufen deutscher Geschichte und deutschen Lebens von der Völkerwanderung bis in die Tage der Reformation sind mit dem Namen dieser Burg verknüpft, mag man von der Kulturmission der ersten Christenboten sprechen ober von den Kaisergeschlechtern des Mittelalters, von kriegerischen Taten ober vom stilleren Zauber des Liebes. Immer wieber begegnet uns Schwangau x) Jahresringe, neue Gedichte von H. Lingg, S. 287. Stuttgart 1889. Cotta. 2) Natur- und Lebensbilder aus den Alpen, S. 133 ff. Stuttgart, A. Bonz & Co., 1890.

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 577

1906 - München : Oldenbourg
120. Sedan. 577 120. Sebent. Von Karl Gerok. *) Wie Märchen klingt's und doch im Iubelton Durch alle Straßen wälzt sich's freudebrausend: „Sie haben ihn, den Schelm Napoleon! Sie haben ihn und seine achtzigtausend!" Die Kinder rufen's in den Gassen aus, Den Männern rollen Tränen von den Wangen, In Flaggen hüllt sich festlich Haus um Haus; „Viktoria! Der Kaiser ist gefangen!" Viktoria! — So wuchtig lag die Frucht Vollreifen Siegs noch nie in deutschen Händen, Seit Hermann in der Teutoburgerschlucht Roms Heer zerquetschte zwischen Felsenwänden. Nicht Leipzig ist's. nicht Waterloo fortan, Wo deutscher Kraft ihr Bestes ist gelungen, — Dort hat es halb Europa mitgetan, — Bei Sedan haben wir's allein gezwungen. Viktoria! - So jählings lag, so tief Der Deutschen Todfeind niemals noch danieder, Augustus nicht, als er verzweifelnd rief: Gib, Varus meine Legionen wieder! Nicht König Franz, der nach Pavias Strauß Dem deutschen Ritter übergab die Wehre Und aus der Haft des Kaisers schrieb nach Haus: Alles verloren, aber nicht die Ehre. Du brachtest nicht die Ehre mit ins Feld, Du nimmst sie nicht vom Feld mit ins Gefängnis. Ein kecker Spieler warst du, doch kein Held, Nicht groß im Glück und klein in der Bedrängnis. Des Siegers Mitleid, deines Heeres Hohn Und deines Volkes Fluch wird mit dir gehn, Und zürnend wird dein Ohm Napoleon Allnächtlich neben deinem Lager stehn. Ein Gottesurteil ist’s, ein Weltgericht, Wie keins in der Geschichte Buch geschrieben. Die Lüge bläht sich, doch besteht sie nicht; (Bott bläst barein, die Blase muß zerstieben. Der Pharao begrub im Roten Meer, Nebukadnezar zwang den Staub zu essen ’) „Eichenlaub", deutsche Gedichte aus dein Jahre 1870, S. 27. Berlin 1871*. Fr. Lipperheide. Krvnseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 37

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 623

1906 - München : Oldenbourg
135. Die feierliche Verkündigung des deutschen Kaiserreichs. 623 brausenden Donner hervor, als ob jenes Wort des Großherzogs der elektrische Funke gewesen, der ui eine Mine geschlagen. Die Hände reckten sich zum Gruß und Schwur empor, die Helme wurden geschwungen, die Blicke flammten und dreimal rollte unter den Klängen der deutschen Volkshymne der Ruf an den Spiegeln und Marmorwänden hin und hallte von der gewölbten Decke wider. Das deutsche Volk in Waffen hatte seinen Kaiser proklamiert und ihm aus voller Brust seinen kräftigsten Willkomm entgegengerufen. Aus des Königs Augen stürzten Tränen innigster Bewegung; er drückte dem Großherzog die Hand. Nun war es ein erhabener Augenblick, wie der Kronprinz Friedrich Wilhelm, als der erste der Reichsmannen und Erbe des Reiches, vor dem Kaiser zur Huldigung die Kniee beugte, der Kaiser den Prinzen erhob und ihn mit herzlichster Bewegung in seine Arme schloß. Auch den Prinzen Karl und die ihm verwandten Fürsten umarmte der Kaiser tief gerührt. Dann ließ er die sämtlichen Abordnungen der Offiziere an sich vorüberziehen und ging an den Reihen der im Saale aufgestellten Truppen entlang. Die Musikchöre hatten sich inzwischen in dem an den Saal östlich anstoßenden „Friedenvsaal ausgestellt. Von dorther begrüßten sie den Kaiser mit dem Hoheusriedberger Meirich, als er, begleitet von den Fürsten und den Prinzen, in den Saal hinabstieg und langsam die ganze Galerie abschritt um darauf den Festraum zu verlassen. Das Große und Wunderbare war geschehen! Bald wehten die Fahnen und Standarten der Regimenter wieder unten ans dem Vorhof des Schlosses, von wo sie an Ludwigs Xiv. Reiterstatue und den Standbildern^sranzösischer Feldherren vorüber zur Kommandantur getragen wurden. Vom Schlosse aber wurde alsbald das rote Königsbanner hinweggenommen und statt seiner wehte und wallte nun dort über dem Mittelbau des »a toutes les gloires de la France« geweihten stolzen Palastes zum ersten Male das schwarz-weiß-rote Nationalbanner des rteit erstandenen Deutschen Reiches. Alle aber, die der denkwürdigen Feier beigewohnt, waren mit hohem Glücksgefühl darüber ei füllt, daß sie das noch erlebt, mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört hatten. Ein weltgeschichtlicher, unvergeßlicher Akt hatte sein Ende erreicht. Das Deutsche Reich steht aufgerichtet Don Fels zum Meer auf festem Grund, Was wir ersehnt, erträumt, erdichtet, Getan ist's, - allen Völkern kund. Wer uns nicht liebt, der mag uns scheuen, Wir aber wollen uns in Treuen An unserm blutgeschweißten Bund Für Kaiser und für Reich erfreuen! (Julius Wolff.)

7. Teil 2 - S. 96

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
96 § 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel. Teil ist die Maladettagruppe mit dem Pic d'anethou, 34 00 m. c) Im S. trennt die Sierra Morena, d.h. schwarzes Gebirge, so genannt nach ihrem meist nnr gebüschartigen Wald mit dunklem, immer- grünem Laube, die Kastilische Hochebene von der bedeutendsten Tief- ebene der ganzen Halbinsel, der Andalusischen, vom Guadalquivir (^großer Fluß) reichlich bewässert. Denn dieser erhält sein Wasser von der mit ewigem Schnee bedeckten Sierra Nevada (--Schnee- gebirge). Die Ebene, zu der die warmen Seewinde ungehinderten Zutritt haben, ist daher außerordentlich fruchtbar. Auf den üppig grünen Weiden werden feurige Rosse (das Lieblingstier des Arabers!) und wilde Stiere gezüchtet, letztere zu den beliebten Kampfspielen der Spanier. In ganzen Wäldern gedeihen herrliche Südfrüchte, z. T. afrikanische, wie Dattel- palmen. Weizen, Wein, der durch die Sonnenglut besonders feurig wird (Sherry), Zuckerrohr, Baumwolle, die Korkeiche werden angebaut. Der Hauptstapelplatz für diese Erzeugnisse ist Sevilla, bis zu welcher Stadt größere Dampfer gelangen können. Diese Andalusische Tiefebene trennt im S. vom Meere die Sierra Nevada, deren höchster Gipfel Mulahacen mit 3500 m der höchste Berg der ganzen Halbinsel ist. Das Gebirge fällt steil zum Meere ab, so daß nur ein schmaler, aber durch sein Klima sehr fruchtbarer Küsten- streifen übrig bleibt, in dessen Mitte Malaga, Hauptausfuhrort für den feurigen Wein, liegt. Die Erzeugnisse, die der Boden hier liefert, erinnern schon an Afrika: die Zucht der Cochenille gedeiht auf dem Opuntien-Kaktus, die Agave entwickelt ihren hohen Blütenstand aus der Mitte der bodenständigen Rosette langer, stachelrandiger Dickblätter; die afrikanische Dattelpalme findet sich hier und da zu lichten Wäldern vereint, so bei Alicante. Nach N. geht das Gebirge allmählich in das Flachland über; hier liegt, „ein Tautropfen im Rosenkranz," die alte Araberstadt Granäda mit dem herrlichen maurischen Schloß, der Alhambra. Infolge der großen Ausdehnung der Kastilischen Hochebene und ihrer Randgebirge gibt es auf der Halbinsel außer den beiden genannten Tief- ländern von Aragonien und Andalusien nur zwei Stellen, wo sich schmale Küstenebenen hinziehen, in Portugal s. des unteren Tajo, fruchtbar, aber durch die Nachlässigkeit der Bewohner wenig angebaut, und am Ostrande um Valencia und Murcia. Diese letztere ist durch die Araber in einen herrlichen Garten umgewandelt, der künstlich aus den Küstenflüssen bewässert wird und reichlichen Ertrag an Reis, Wein und Südfrüchten (Apfelsinen) liefert. Die Seidenraupe wird auf den Maulbeerbäumen in großen Mengen gezüchtet.

8. Für Seminare - S. 494

1912 - Breslau : Hirt
494 B. Länderkunde, — Vi. Europa, und russische) eingeführt werden. Die Bevölkerung wohnt hier äußerst dicht: 1000 E. auf 1 qkm. Durch die Ergiebigkeit seines Bodenbaus, die Ausbeute und die Verarbeitung seiner Bodenschätze sowie durch die Ausnutzungsfähigkeit seiner reichen Wasserkräfte wurde Schlesien eins der blühendsten Länder des Deutschen Reiches. Dem Verkehr der nach 80 ausgestreckten Provinz dienen vier große Längsbahnen; sie führen entweder durch Breslau oder sind dnrch Qnerbahnen mit dieser Stadt verbanden. So wnrde Breslau der Eisen- bahnmittelpnnkt der Provinz, ans der 16 Schienenstränge nach Österreich und einer nach Rußland führen. 251. Das Rathaus zu Breslau. Der schöne, große Platz ist der „Ring", der heutige Geschäftsmittelpunkt Breslaus, dieselbe Stätte, wo vor 600 Jahren tapfere deutsche Ansiedler ihre kleine Stadt gründeten. Den schönen Rathausbau, das würdigste Denkmal deutscher Baukunst in den Ostmarken, verdankt Breslau erst seiner späteren Blütezeit, als sich nach vielen Kämpfen mit dem Slawentum ein kräftiges, reiches Bürgertum gebildet hatte. §321. Hi. Siedlungen. 1. In Obcrfchlesicn, einem Gebiete, wo im vorigen Jahr- hundert noch unabsehbare Wälder rauschten und eine spärliche Bevölkerung sich kümmerlich nährte, hat die innige Vereinigung von Bergbau und Industrie, von Kohlenschächten und Hüttenwerken auf engem Raum volkreiche Siedlungen teils neu entstehen, teils aus vorhandenen kleinen Orten sehr schnell erblühen lassen. Dahin gehören Königshütte (75), der Mittelpunkt des Kohlenbergbaus und der Groß- industrie, Beuthen (70 , mitten im Gebiete des Eisenerzbergbaus gelegen, Tarno- witz (15) mit ergiebigen Bleierzgruben, dann Gleiwitz (70), Kattowitz -45), Zabrze (70). Dicht neben diesen von Jndustriegeräusch erfüllten Stätten liegen — auf Kohlenfeldern des Bergbaus der Zukunft — weite Waldungen. Am westlichen Rande des mächtigen Kohlenfeldes und an der schiffbar werdenden Oder liegt Ratib or(40), Kofel gewinnt durch den zur Oder führenden, 45 km langen Klodnitz-Kanal als Kohlenhafen immer steigende Bedeutung. Oderabwärts liegt Oppeln 35).

9. Deutsche Geschichte - S. 39

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Otto Il, Otto Iii. und Heinrich Ii. 39 kamen auf der Flucht um, ihr Lager wurde erobert. In dieser Schlacht starb Konrad der Rote, der durch tapferen Kampf seinen Abfall shnen wollte, den Heldentod. Seitdem sind die Ungarn nicht mehr nach Deutschland eingefallen. Allmhlich wurden sie aus Nomaden ein sehaftes Volk und nahmen das Christentum an. 39. Die Grndung des rmischen Kaiserreichs deutscher Nation. Einige Jahre nach der Ungarnschlacht konnte Otto zum zweiten Male nach Italien ziehen. Niemand widerstand ihm; er zog in Rom ein und lie sich von dem damaligen Papste zum rmischen Kaiser krnen. Seitdemx^ng. wurde es Grundsatz, da nur die deutschen Könige die rmische Kaiserkrone 962. tragen drften; es entstand das rmische Reich deutscher Nation. Als rmischer Kaiser galt der deutsche König fr den Schutzherrn der Christen-heit, fr den ersten Herrscher des Abendlandes. Auch das Papsttum ward ihm Untertan. Als der damalige P a p st von ihm abfiel, lie er ihn ab-setzen, einen anderen Papst whlen und die Rmer schwren, nie einen Papst ohne seine Einwilligung zu erheben. Freilich hat die Notwendigkeit, ihre Macht der Italien zu behaupten, gar zu oft die deutschen Könige der die Alpen gerufen; viel deutsches Blut ist auf italischem Boden geflossen, und je fter die Könige in der Ferne weilten, desto ungehinderter konnte sich die Macht der groen Vasallen in Deutschland entwickeln. Unter Otto dem Groen indessen blieb die Ruhe ungestrt, ob-wohl er den grten Teil seiner letzten Lebensjahre in Italien verbrachte. Damals lie er seinen jungen Sohn Otto ebenfalls zum Kaiser krnen und vermhlte ihn mit der griechischen Prinzessin Theophano. Im I. 973 starb er zu Memleben. Er war einer der mchtigsten^ost^. deutschen Könige im Mittelalter; von gewaltigem Krperbau, ernstem Blick, hoheitsvoll und ehrfurchterweckend; streng, furchtbar in seinem Zorn und doch leutselig, gern verzeihend, freigebig, von vielgerhmter Treue, dazu von herzlicher Frmmigkeit; die Kaiserwrde erschien ihm als ein ihm von Gott anvertrautes Amt, und ehe er sich die Krone auf das Haupt setzte, pflegte er zu fasten. In Magdeburg, das er besonders geliebt hatte, liegt er begraben. ttto Il, Ztto Iii. und Heinrich Ii. 40. Otto Ii. 973983. Otto Ii. bestieg den Thron im Alter von 973-983. achtzehn Jahren. Sobald er es vermochte, zog er nach Italien. Er gedachte seiner Herrschaft auch Unteritalien zu unterwerfen, das damals teils

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 31

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 31 Bestand; er sagt: „50 Stakhupen Hoppland hew ik". Wenn der Hopfen recht gut gediehen ist, gibt ein Stakhaufen etwa 50 kg. Durch den großen Fleiß, den man in den letzten Jahren auf deu Hopfenbau verwendet hat, ist der Altmärker Hopsen so verbessert, daß er dem anderer Gegenden nicht viel nachsteht und gern gekauft wird- Die Hopfenernte ist für die Hopfengegenden eine Festzeit. Je höher die Preise sind, desto fröhlicher ist man. Am Bartholomäustage, am 24. August, beginnt die Ernte. Von nah und- fern wandern die „kleinen Leute", oft ganze Familien, ins Hopfenland. Der Hopfen- bauer heißt jede helfende Hand willkommen; es muß schon ohnehin alle andere Arbeit ruhen. Ein Teil der Arbeiter ist draußen im Hopfengarten beschäftigt, der andere auf der Scheuer. Jene schneiden die Ranken ab, streifen sie von Den Stangen und bündeln sie zusammen. Die leeren Stangen werden aufgezogen. Mit Jubel wird jede Fuhre von den Leuten auf der Scheuer empfaugen. „Utföken is nich, immer up de Reg weg!" schallt es, und jeder greift nach dem würzig duftenden Bunde. Die Hopfenpflücker sitzen in langer Reihe und zupfen die Frnchtköpfe ab, irni_ sie in einen Raum rechter Hand zu werfen. Von Sonnenaufgang bis zum späten Abend dauert die Arbeit bei fröhlichem Gesang und lustigem Scherz. Wenn der Hopfen gepflückt ist, muß er getrocknet werden; das ist das Un- angenehmste an der ganzen Ernte. In der Sonne werden große Laken ausgebreitet, und dann wird der Hopfen locker und dünn daraufgestrent, damit er nicht rot oder gar schwarz werde. Je heller er bleibt, desto wertvoller ist er. Bei schlechtem Wetter benutzt man große luftige Bödeu zum Trocknen. Ist der Hopfen endlich trocken, so wird er in große Säcke (Ballen) gestopft und dann versendet. E. Sprache, Sitten und Gebriinche der Kewoljner. Der Altmärker zeichnet sich aus im zähen Festhalten an den Sitten und Gebräuchen der Voreltern. In seinein Wesen ist er knorrig und bedächtig; er muß gleichsam erst warin werden, ehe er zugreift, aber dann wankt und schwankt er nicht. Ein Versprechen ist ihm heilig. In seiner Treue und seinem tapferen Kriegsmute steht er keinem deutschen Stamme nach. Die Heimat schätzt der Altmärker über alles, und mit fröhlichem Witz rühmt er, das; in der Altmark zwar nicht Milch und Honig fließe, wohl aber „Speck" und „Balsam" (zwei muntere Wiesenbächlein), und daß seine Heimat durch die heilige Siebenzahl ausgezeichnet sei, nämlich dnrch 7 alte Städte, 7 Flecken, 7 Flüsse, 7 berühmte Adelsgeschlechter und 7 verkehrte Kirchen (Türme nach O. statt nach W.). Die Volks- spräche ist das Nieder- oder Plattdeutsch. Die gebildeten Leute sprechen die hochdeutsche Schriftsprache. Das Plattdeutsch wird aber in den ver- schiedensten Gegenden der Altmark ganz verschieden gesprochen. Als Probe des Drömlingsplatt möge folgendes Zwiegespräch über die Kartoffelernte dienen: A.: Na, hemmt je ju Tüffeln all ut? B.: Nä, 'n poar Doag hemnl w' noch to dohn. Wie (wäi) hemm 'n poar Doag fchäpeltoal*) ntknegen laten, Nu hemm w' noch 'n föß Morgen stoahn, doa fchafft't nich recht, de willn 'w nu sülm vulln utkriegen. — Hemm je denn ju all ut? *) Scheffelweise (nach der Zahl der Scheffel); für den Scheffel werden in der Regel 10 Pfennige bezahlt, so daß unter Umständen eine Arbeiterfamilie täglich 12—18 M verdient, wofür dann die Kleidung der Familie vom Kopf bis zum Fuß bestritten wird aufs ganze Jahr. Sonst zahlt fast allgemein der Bauer hier als Tagelohn bei voller Beköstigung für Männer nur 0,75—1,00 M, für Frauen 0,50 M
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