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1. Elsässische Geschichtsbilder - S. 22

1884 - Straßburg : Bull
— 22 — führten die Kaiser selbst die Verwaltung von Schwaben und Elsaß, so Friedrich Ii., Heinrich Vii. und Konrad Iv. Nur der unglückliche Konradin, der letzte Hohenstause, vermochte nicht die Krone, die seine Väter besessen hatten, zu erlangen. Er endete als Herzog von Schwaben und Elsaß sein jugendliches Leben auf dem Schafott zu Neapel 1268. In der Zeit der Hohenstaufen traten im Elsasse neben den Herzogen die Landgrafen bedeutender hervor. Sie hatten die Pflege der Gerichtsbarkeit in den dem deutschen Reiche unmittelbar untergebenen Gebieten. Die Landgrafschaften waren geteilt; die eine bestand im Niederelsasse, die andere im Oberelsasse. Dort besaßen sie die Grafen von Werth und nach ihrem Aus-sterben in der Mitte des 14. Jahrhunderts die Grafen von Otlingen, welche 1362 jhre Anrechte an Johann von Lichten -berg, den Bischof von Ttraßburg, verkauften. Im Besitze der ober-elsässischeu Landgrafschaft waren die Grafen von Habsburg, die sich durch Heiraten, Verträge, Erbschaften, wie durch Sparsamkeit und Mut eine rasch wachsende Macht erworben hatten. So fielen namentlich die Besitzungen der Herren von Pfirt, deren Geschlecht im Anfang des 14. Jahrhunderts ausstarb, an die Habsburger. Diese umfaßten den heutigen Sundgau, also Pfirt, Alt-kirch, Mülhausen, Thann, St. Amarin, Masmünster, Belfort. Durch diesen bedeutenden Besitz gewannen die Habsburger den größten Einfluß auf die Schicksale des Elsasses. Unter den Hohenstaufen, besonders unter Friedrich Ii., erwachte im Elsasse städtisches Leben und entwickelte sich zu herrlicher Blüte. Es erhoben sich eine Menge städtischer Gemeinwesen, die alle unmittelbar unter dem deutschen Reiche stehen wollten. Voran ging Straßburg. Der Rhein, der heute mehrere Kilometer östlich von der Stadt fließt, ging zur Zeit der Römer dicht an dem alten Kastell vorüber. Der Hauptverkehr war jedoch nicht ans dem Rhein, sondern auf der Jll, au der sich nicht weniger als 1500 Fischer niedergelassen hatten. Außerdem zog hier die Hauptstraße über den Rhein, wonach die Stadt die Burg an der Straße, Straßburg, genannt wurde. Straßburg war Residenz der Bischöfe, welche der Bürgerschaft gegenüber große Rechte hatten. Ihnen sind die ersten Anfänge des städtischen Gemeindewesens zu danken. Sie ernannten die Richter und den Schultheißen, die erste obrigkeitliche Person. Jeder Bürger war dem Bischof zu Herrendiensten wäh-

2. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 115

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
- 115 — Pfalz Karls des Großen, wo an langen Marmortafeln die Speisen bereit standen für die erlauchte Versammlung. Vier Herzoge harrten hier der Befehle des Königs; der Herzog Giselbert von Lotharingen verwaltete das Amt des obersten Kämmerers, Herzog Arnulf von Bayern sorgte als Reichsmarschall für die Unterbringung der vornehmen Gäste und ihrer Pferde, Herzog Eberhard von Franken sorgte für die Tafel als oberster Truchseß, und Herzog Hermann von Schwaben stand als oberster Mundschenk den Schenken vor. Noch niemals hatte Deutschland ein so herrliches Fest gesehen; und als die festlichen Tage vorbei waren, da entließ König Otto alle Teilnehmer an denselben reichbeschenkt, und froh kehrte jeder zurück in die Heimat. Während so in ganz Deutschland aller Augen nach Aachen gerichtet waren, glaubten^die Wenden, jetzt sei ihre Stunde gekommen. Geheime Sendboten gingen, von Wichmann und Jaczo geschickt, von Stamm zu Stamm, und' an einem bestimmten Tage brach im ganzen Norden die Empörung aus. Die deutschen Besatzungen im Lande wurden niedergemacht oder vertrieben, die kaum errichteten Kirchen wurden zerstört, und die Götter der Wenden erhielten reiche Opfer an ^hristenblnt. In Lenzen wurde das Bild Radegasts, welches in einer Truhe in die Erde gegraben war, um es vor den Sachsen zu verbergen, wieder aufgestellt, und wilder Siegesjubel herrschte im ganzen Wendlande. Schon schickten die wilden Scharen sich an, auch Brannibor, die stärkste Feste des Landes, den Deutschen zu entreißen, und alsdann die Elbe zu überschreiten und Mord und Brand in das Herz Deutschlands zu tragen, als König Otto mit einem in der Eile aufgebotenen Heere ihnen entgegen zog. Doch er selbst traute sich noch zu wenig Erfahrung zu, um ein Heer gegen einen kampfgeübten Feind führen zu können; die Feldherren, die seines Vaters Kriege geführt, waren hochbetagt, und er mnßte_ sich nach einer jüngeren Kraft umsehen, um sie au die Spitze seines Heeres zu stellen. Auf wen anders hätte da seine Wahl

3. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 65

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 65 — Auftrag, denn auch Dir habe ich eine Aufgabe zugedacht. Kehre zurück in Deine Heimat; Dein edler Vater wird sich sehnen. Dich wieder zu sehen. Aber Du sollst dort nicht müssig sein. Versammele die Männer Deines Gaues um Dich, und verkünde ihnen, daß Du von mir den Befehl hast, sie noch mehr als bisher, auszubilden im Reiterdienst. In ganz Sachsen werde ich bewährte Leute verteilen, und aller Orten soll geübt werden und gearbeitet werden, damit wir waffenfähiger werden, als wir bisher gewesen sind. In den Grenzmarken aber will ich Städte und Burgen entstehen lassen, und wenn dann nach neun Jahren die Ungarn wiederkehren, so sollen sie es merken, daß es nicht gut ist, mit dem deutschen Volke anzubinden. Und nun ziehe mit Gott in Deine Heimat und führe meinen Auftrag aus. Hast Du Deine Krieger genügend vorgebildet, fo führe sie zu mir; im Kampfe gegen Eure alten Feinde, die Wenden, soll es sich dann zeigen, ob wir auch den Ungarn zu widerstehen vermögen". So sprach der weise König zu dem Jüngling; dieser aber, jetzt überzeugt, daß der König das Rechte getroffen, als er den Waffenstillstand abschloß, versprach, seinen Auftrag gewissenhaft auszuführen. Er nahm Urlaub von der Königin und wandte sich wohlgemut der Heimat zu. Unter seinem Panzer barg er das Pergament, welches ihn beauftragte, in des Königs Namen die kriegerische Ausbildung der Leute aus dem Lohengau zu leiten, und als ein Bevollmächtigter des Königs kehrte er zurück in die Heimat und überschritt er die Schwelle von Stübeckshorn. Mit großer Freude empfingen der alte Gaugraf und sein treues Weib den ritterlichen Sohn. Freilich fand Hermann auf Stübeckshorn manches verändert. An seinem Vater waren die Jahre nicht ganz spurlos vorüber gegangen ; er ging jetzt gebückt und sein Haar war noch weißer geworden; aber sein Auge verstand es noch, in jugendlicher Begeisterung zu leuchten, als er Hermanns Bericht über seinen Aufenthalt in Bremen und den ehrenden Auftrag des Königs vernahm. Auch Frau Oda Tiemann Der Erbe von Stübeckshorn 5

4. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 21

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
21 übte er diese Rechte meist nicht selbst aus, sondern beauftragte damit seinen Beamten, welcher Vogt oder Burggraf hieß, weil er auf einer Burg in der Stadt wohnte. Ein solcher Burggraf war in Nürnberg der Hohenzoller Friedrich Vi., später Kurfürst von Brandenburg. Wie heute an der Spitze einer Stadt der Bürgermeister, der Magistrat und die Stadtverordneten stehn (Erklärung!), so wurden damals die städtischen Angelegenheiten von dem Bürgermeister und den Schöffen verwaltet. In der ersten Zeit konnten nur die Mitglieder des Adels, die Geschlechter, das Schöffenamt bekleiden. Im Laufe der Zeit aber gelangten die Handwerker zu immer größerem Wohlstände und Ansehn. Nach dem Grundsätze: „Einigkeit macht stark" schlossen sich die Genossen desselben Handwerks zusammen und bildeten so eine Zunft. Durch Zahlung von Geldsummen befreiten sie sich allmählich von den Frondiensten und erlangten das Recht, mit den Geschlechtern zusammen im Rate der Stadt zu sitzen. ___________ Nenne Städte, die von den Römern gegründet sind? Was versteht man unter fürstlichen, bischöflichen und freien Reichsstädten - Inwiefern genießen die Bürger in unserer Zeit größere Freiheit als in früherer Zeit? Welches sind die wichtigsten Abgaben (Steuern), die die Bürger unserer Zeit zu leisten haben? Wie hießen die städtischen Verwaltungsbehörden früher und wie heißen sie heute ? Welche Rechte und Pflichten haben dieselben? Welche Leute konnten früher die städtischen Ehrenämter nur bekleiden? Wie ist es heute? 10. Heinrich Iv. (1056—1106). Jugend. Heinrich war erst sechs Jahre alt, als er Kaiser wurde. Seine Mutter Agnes übernahm daher für ihn die Regierung. Als Heinrich zwölf Jahre alt war, weilte sie mit ihm zu Kaiserswerth am Rhein. Dorthin kam auch Hanno, der Erzbischof von Köln. Nach einem gemeinschaftlichen Mahle lud er den jungen Heinrich ein, mit ihm eine Vergnügungsfahrt auf dem Rhein zu machen. Arglos folgte der Knabe. Kaum aber war Hanno seiner sicher, als er den Befehl gab, stromabwärts zu fahren und den Knaben zu entführen. Vergebens wehklagte die Mutter, vergebens sprang der junge König in den Fluß, um sich durch Schwimmen zu retten. Er wurde wieder herausgeholt und nach Köln geführt. Hanno übernahm jetzt die Regierung des Reiches und die Erziehung Heinrichs. Nicht lange jedoch behielt Hanno den

5. Geschichte von Württemberg in kurzen, leichtfaßlichen Zeit- und Lebensbildern mit Berücksichtigung der Kulturgeschichte und Sage für Volks-, Mittel- und Realschulen - S. 8

1904 - Stuttgart : Kohlhammer
' einer Mauer umgeben. Walderich wurde der erste Eh:S ~ Äh:t L rl? der Schwelle semes Klosters ehrerbietigst bearüßte C ^°Ö wurde das neue Gotteshaus einqewe kt J nahen Hügel, wo der Klausner zuerst «wo nt tit ^ ^ tolau(^ 28aiberitf> ruht, eine Kapelle/zu^welche! M,°7',m7 Jsä Wen°Wr^£ @B"m8c 5. t)ö0 Herzogtum Lchwaöen ?nr Zeit der sächsischen, fränkischen und f*ajffl - r^n..Öcl‘ Seit öon 01" 1268 war Schwaben wieder ein V lst" dlges Herzogtum. Im Jahre 1080 kam e* durch Schenkung an Friedrich von Büren. Die Herren von ^uren siud die Ahnen der mächtigen hohenstaufischen Kaiser. Friedrich bewohnte ursprünglich das kleine Wäscherschlößchen unweit des Dorfes Wäschenbeuren; später erbaute er die . a m m 6 u r 9 auf dem H o h e n st a u f e n. Er liegt mit Mner Gemahlin Agnes in dem von ihm gestifteten Kloster - o r ch begraben. Nach dem Untergang des hohenstaufischen Kaiserhauses (1268) fiel Schwaben an das Reich. Aus seinen verschiedenen Herrschaften entstand nach und nach die Grafschaft Württemberg. als Schwaben ein selbständiges Herzogtum war, sand nn Deutschen Reiche erne tiefgehende Veränderung aller Verhältnisse Jttrtt, insbesondere entwickelten sich das Lehenswesen, das wtttertum , die Städte und der freie Bürger stand. Das Lehenswesen entstand infolge der vielen Eroberungen, welche ine Könige machten. Von dem eroberten Land erhielten die <t!.eger für geleistete Dünste Teile als freies Eigentum (Allod), außerdem übergab der König eigene Ländereien, die er selbst nicht verwalten konnte, seinen Herzogen und Grasen zur Nutznießung. Ein aus solche Weise Beschenkter hieß Lehensmann oder Vasall; den Eigentümer des Landes nannte man Lehensherrn. Der oberste Lehensherr war der Kaiser. Mit der Zeit wurden die setzen erblich. Jedes Lehen schloß einen gewissen Grad von 11n- 571994^5

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 96

1826 - Kempten : Dannheimer
ü . 9ö und Gerichte der Herzoge zu besuchen, in deren Abwe. lenheil die herzogliche Stelle zu vertreten, die Klagen der Grasen und Umenhanen gegen ihre Herzoge zu schlich, ten oder an den Kaiser zu berichten, und jederzeit für Da6 kaiserliche Ansehen zu wachen und zu sorgen; sie waren zugleich kaiserliche Schatzmeister und Obersteuer- Einuehmer in dem Lande, wo sie vom Kaiser die Pfalz- grafen würde erhalten hatten. Frg. ui) Was veranlaßt«; die Errichtung der Land- und Burggrafen? Antw. Bald bemerkten die deutschen Kaiser, daß die Pfalz grafen nicht mehr vermögend wären, dem Stre. den der Herzoge nach Unabhängigkeit genügende Beschran- kuug zu setzen, wie auch den Uebermuth der meiste» Pfalz- grafen selbst gegen den Kaiser. Man benahm ihnen da- her ihre richterliche Gewalt über besondere Tb eile der Provinzen, und ließ sie durch andere Grafen verwal- ten, welchen man den Namen Landgrafen gab, aus gleicher Absicht benahm man ihnen auch mehrere größere Reichöburgen, und setzte über dieselben, und über die da- hin gehörtgen Gebiete Burggrafen. Frg. 82) Wer führte in Baiern die Pfalz- gräfliche Würde ein, von wem wurden die Burgen Scheyern und Wittelsbach erbaut, und wie lange dauerte die Pfalzgrafenwürde in Baiern? Antw. König Heinrich i. führte die Pfalzgrafen. würde in Baiern ein, und übergab selbe Berthold i., den Kaiser Otto dann zum Herzog machte. Nach Ber. rhold wurde Arnulf n., Sohn Arnulf i., Pfalz, graf in Baiern. Dieser Arnulf ii. erbaute 954 das Schloß Scheyern; ferne Nachkommen führten den Na. men Pfalzgrafen in Scheyern, ihr Stamm blühte schon seit Jahrhunderten kräftig im innersten deö baren, schen Gebietes an der Ammer und Glan im Housigau, da war auf einem der Hügel die uralte Stammburg ih- res Geschlechtes, als Pfalz grafen empfingen sie zum eigenen Erb noch königliche Güter, und vermehrten da. durch ihres Haules Macht; — als Otto iv. das Schloß Schey-

7. Theil 2 - S. 417

1813 - Leipzig : Hinrichs
Tcutschland. 417 bildete sich der doppelte Adel; der höhere, der unter dem Kaiser unmittelbar, der niedere, der unter Herzogen und Grafen stand. Die aus dem niedern Adel, welche aus Ar- muth oder Gemächlichkeit in die Dienste des höher» Adels traten, hießen Ministerialen. Das Nämliche thaten meh- rere aus dem hohen Adel bei dem Kaiser. Sie bekleideten die Aemter der Marschalle, Kämmerer, Jägermeister, Schenken rc. Durch die Trennung der geistlichen Macht von der welt- lichen und durch die beträchtlichen Schenkungen an die Geist- lichkeit stieg seit dieser Zeit nicht allein das Ansehen und der Einfluß derselben höher, so wie sich zugleich die Rechte und die Einkünfte der Bischöffe und der Domcapitel vermehr- ten; es mußten sich auch seit dieser Trennung die Benen- nungen der teutschen Gauen verändern. Der Name Herzog, Markgraf, Pfalzgraf bezeichnete nun nicht mehr ein teutsches, von dem Kaiser nach Willkühr ertheiltes Staatsamt, sondern den erblichen Besitzer eines bedeu- tenden Grundeigenthums, auf welchem nur noch die frühere Benennung, nicht aber der frühere Charakter des Lehns hastete, obgleich die werbliche Erbfolge in diesen Lehen nie Angeführt wurde, und dieselben auch durch Ach Verklä- rung verloren gehen konnten. Allmählig kamen auch die kleinen Dynasten gegen die mächtigen Herzoge und Mark- grafen, in deren Gebiete ihre Besitzungen lagen, in dieselben Lehnsverhältnisse, in welchen die Herzoge, Markgrafen und Pfalzgrafen zu den Kaisern standen. — Die nunmehrigen ^blichen Besitzer der Lehen nannten sich, seit dem Anfange des zwölften Jahrhunderts, nach ihren Ländereien und Schlössern, und mehrere der noch jetzt blühenden, oder feit jenen Zeiten erloschenen, Familien reichen in ihren Genea- kogieen hinauf bis in jenes, oder das nächstfolgende Zeital« ter* Dahin gehören das guelphische Haus, damals in Bay- trn und Sachsen, jetzt auf dem brittischen Throne; das ho- fische in Schwaben und Franken, das aber in der Folge erlosch; das bambergische in Oestreich, an dessen stelle, nach seinem Erlöschen, das Haus Habs bürg trat; das wettinische in Meißen; das askanische, das noch in den drei Anhaltischen Herzogthümern blüht, in Sachsen U. , °7

8. Theil 4 - S. 304

1806 - Berlin : Duncker & Humblot
Zo4 aus allen Kräften unterstützten, damit er ihnest Nicht zu mächtig würde. Die Sendgrafen oder Kommissarien (milfl) aus Karls des Großen Zeiten findet man unter den sächsischen Kaisern nicht mehr; dagegen wohn- ten auf den königlichen Kammergütern, die durch alle Provinzen zerstreut lagen, sogenanntö Pfalzgrafen (comites palatii) die außer der Verwaltung jener Güter auch Noch die oberste Rechtspflege in den Herzogthümern übten, in Ab- wesenheit der Herzoge deren Stellvertreter wa- ren, und bey Landtagen von den Herzogen nicht übergangen werden durften. Daher liefet man in diesen Zeiten von Pfalzgrafen in Baiern> Sachsen, Schwaben und am Rhein (Franken). Wir haben gesehen, daß die Kaiser die groß- ßen Herzogthümcr im Erled'gungöfall nach Will- kühr verschenkten. Gewöhnlich erbten sie sich auf die Kinder fort, und so war es auch mit der Königswürde. Nur erst wenn keine Erben mehr ba. waren, sah man sich nach einem neuen Hau- se um. Die Könige betrachteten sich so sehr als Herren ihrer Vasallen, daß sie gar nichts eigenes an Land und Leuten, ihre sie nährenden Kam- mergüter ausgenommen, besitzen mochten. Otto I. gab, bald nachdem er König geworden war, sein ganzes Herzogthum Sachsest weg, und seine Nachfolger verschenkten auch noch von ihren Kam- mergütern ganze Städte, Grafschaften, Zölle und Kö-

9. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 566

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
566 Macht der Zähringer u. Habsb. in Helvet. Wahrend brr Völkerwanderung setzten sich Burgunder und Allemannen in Helvetien fest und mir diesen firl eo nachher unter die Herrschaft der Franken. — Bei der Theilung der karolingisch - fränkischen Monarchie (84;) kam dag burgundische Helvetien zu dem Reiche Lothars; das allemannische an Ludwig den Deutschen. — Im I. rozr fiel mit dem Königreiche Burgund zugleich ganz Helvetien an das deutsche Reich. —> Ii. Während dieser Vrranderungen hatten sich die ehemaligen königlichen Statthalter in Helvetien, wie auch viele Güterbesitzer und Herren, nach und nach erblich, mächtig und fast unabhängig gemacht. Die vornehmsten , von ihnen waren, die von Habsburg, von L^enzbürg, von K-yburg, von Rappers weil, von Toggsn, bürg, von Zähringen, desgleichen der Bischof von Basel und der Abt von St. Gallen rc. — Besonders erhob sich da« Geschlecht der Zähringer und erwarb viele Besitzungen in Elsaß, Burgund und Helvetien. Her- zog Verthold Ii von Zähringen bauete Frei bürg (1178) und sein Nachfolger, Herzog Berthold, der Reiche, grün- dete die Stadt Bern. Iii. Neben diesen Fürsten, Grafen und Herren be- haupteten auch viele einzelne Orte, Städte und Landschaf- ten in dem gebirgigten Helvetien, besonders die Wald- stadte Uri, Schwiz und Unterwalden, befondre Freiheiten und Gerechtsame. Sie standen zwar unter dem Schutze des deutschen Reichs und die Kaiser, ließen die hohe Gerichtsbarkeit durch Vögte (Richter oder Grafen) bei ihnen verwalten; übrigens aber waren sie reich «frei und fast unabhängig. Sie führten ihre innern Angelegen- heiten durch eigene Berathung, wählten ihre Ortsobrig-

10. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 50

1834 - Celle : Schulze
50 hörte, ward hierauf von Deutschen Völkerschaften, den Burgundern und Allemannen besetzt, und kam 500 un- ter Fränkische Herrschaft. Als Carl des Gr. kraftvol- le Hand den ungeheuern Fränkischen Staat nicht mehr zusammenhielt, machte sich unter seinen schwachen Nach- folgern eine Menge Ritter und Grafen, z. B. die Grafen von Zähringen, von Kyburg lind Habs- burg unabhängig, und ein Theil des Landes gehörte zum Burglnldischeu Reiche. Seit dem Ilten Jahrhun- derte wurden die Grafen von Zähringen Herzoge von Allemannien, wozu nun das ganze Land gerechnet ward, und nach dem Aussi-erbeu der Zahringcr (1218) erkauf- ten sich einige Städte und Provinzen des Landes, fast Unabhängigkeit. Nachdem 1262 auch das Haus Ky- burg ansgestorben war, kani der größte Theil der Güter an die Gräfliche Familie Habsbrirg, welche mit Ru- dolph von ^a'osburg zur Österreichischen Kaiserwür- de gelangte. Diese ließen die Schwerz durch -Landvögte verwalten. Kaiser 2ilbvcd)t war es, der die erworbe- nen Freiheiten nicht achten wollte, und ihnen '^Geftler, Laudenberg und andere zu Vögten gab, deren stolzer Uebermuth, Habsucht und unbillige Härte dag Land zum Aufruhr reizte. Daher bildete sich der erste Freiheiks- brrnd zwischen Uri, Scbwyz rrud Unterwalden (1307) Zur Vertreibung der kaiserlichen Vögte. Noch vor der bestimmter! Ausführung des verabredeten und beschworenen Planes wurde der Landvogt Geßler von "Voiihelm Tel! in der hohlen Gasse bei Küßnacht er- schossen. Der Tag de^ Freyheit (Lsten Januar 1308) brach an, und es sielen an dem nämlichen Tage durch List und Gewalt die Burgen der Landvögte, welche gegen einen Eid, das Land nicht wieder zu betreten, ungekränkt einlassen wurden; nicht ein Tropfen Blut ward ver- gossen. Rache dürstend kam nun Kaiser Albrecht nach der Schweiz, fand aber auf' diesem Zuge den Tod durch
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