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1. Geschichte des Mittelalters - S. 274

1888 - Wiesbaden : Kunze
274 Vierte Periode des Mittelalters. thront. Als der letzte dieses Geschlechtes, Magnus Ii., abgesetzt war, ging die Krone 1363 an seinen Schwestersohn Albrechtvon Mecklenburg über. Nach einigen Jahren wurde dieser durch die Königin Margareta von Norwegen und Dänemark vertrieben und Schweden 1397 mit diesen Reichen verbunden. Obgleich die Kalmarische Union jedem der drei Reiche seine Verfassung ließ, brachte die Vereinigung den Ländern doch keinen Gewinn. Nachdem in Dänemark mit Christian I. (1448 —1481) das Haus Oldenburg zur Regierung gekommen war, strebten die Schweden unter ihrem Reichsverweser S ten Sture nach Unabhängigkeit, und einer seiner Nachkommen, Gustav Wasa, trennte es während der Regierung des Unionskönigs Christian Ii. (1513 —1523) von den beiden übrigen Staaten und erhob es unter seinem Zepter 1523 wieder zu einem unabhängigen Königreich. Polen war von den Nachkommen des Herzogs Piast, den Piasten, im 9. Jahrhundert gegründet und im 10. Jahrhundert dem Christentum zugänglich gemacht worden. Eine Zeitlang hatte es ein deutsches Reichslehen gebildet, unter Friedrich H. aber hatte es sich von Deutschland unabhängig gemacht. Doch konnte es infolge von häufigen Teilungen lange nicht zu Macht und Ansehen gelangen. Im 12. Jahrhundert hatten sich die schlesischen Herzogtümer davon getrennt und waren germanisiert worden. Im Norden wurde es von den heidnischen Preußen bedrängt, und der polnische Herzog Konrad von Masovien mußte zu Anfang des 13. Jahrhunderts den deutschen Orden gegen diese zu Hilfe rufen (Teil Iii, §. 12, 4), der in der Folge Polen ebenfalls große Gefahr brachte. Erst unter dem Enkel Konrads von Masovien, Wladislav, erlangte es größere Bedeutung. Dieser vereinigte 1320 die Warthegebiete (Posen) mit seinem Besitze an der Weichsel und ließ sich in Krakau zum König krönen. Dessen Sohn Kasimir der Große (1333—1370) eroberte Galizien und gründete in Krakau eine Universität. Als der Mannesstamm der Piasten mit ihm ausstarb, vereinigte sein Schwestersohn, König Ludwig der Große von Ungarn (1370—1382), Polen mit Ungarn. Nach Ludwigs Tod wurde Polen an den mit seiner jüngeren Tochter Hedwig vermählten Großfürsten Jagello in Litauen übertragen, mit welchem das Haus der Iagellonen (1386—1572) in Polen begründet wurde. Jagello nannte sich, als er mit der Taufe die Krone empfing, Wladislav ü. (1386—1434). Er führte in Litauen das Christentum ein und verband es mit Polen. Danach begann er den Kamps mit dem deutschen Orden und besiegte den-

2. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 80

1835 - Berlin : Trautwein
80 Dritte Periode. 1096—1273. mern von der Persante bis zur Weichsel, welches sich 1227 von der polnischen Lehnshoheit befreite und unter mehrere Fürsten getheilt war, welche 1295 ausstarbcn, und in das westliche (das eigentliche Pommern), welches gegen das Ende de§ 12. Jahrh.'ö in mehrere Fürstenthümer zerfiel, die damals die Lehnshoheir Heinrich's des Löwen anerkannten, 1180 für Herzogtümer und Reichslehen er- klärt, bald aber der brandenburgschen Lehnshoheit untergeben wur- den. Böhmen, schon von Karl dem Großen abhängig gemacht, dann unter der Oberhoheit des Mähren Swatopluk, trat in eine dauernde Verbindung mit Deutschland seit der Einführung! des Chri- sicnthums, welche in der ersten ftälfte des 10. Jahrh.'s durch Herzog Wenceslav (925 — 956) und dessen Großmutter Ludmilla, nicht ohne heftigen Widerstand bewirkt und durch Errichtung eines Bisthums zu Prag befestigt wurde. Mahren war seit dem Anfang des iiten Jahrh 's mit Böhmen vereinigt, stand jedoch bisweilen unter be- fondern Fürsten des böhmischen Herrscherhauses. Anerkennung der von Heinrich I. begründeten deutschen Lehnshoheit wurde von man- chen Herzögen verweigert, aber stets wieder erzwungen; den Kö- nigstitel führte zuerst, von Heinrich iv. damit begabt, Wratis- lav Ili. (1061 — 1092), ununterbrochen und erblich wurde derselbe erst unter Przemysl Ottokar I. (1198 — 1250). Trotz der Ansiedlung vieler Deutschen bewahrten die Böhmen slavische Sprache und Dolksthümlichkeit. Die von Heinrich I. und Otto I. über die Wenden (S. I. Per. §.9. und Ii. Per. §. 2.) in den nachmals brandenburgischen *) **) Landern begründete deutsche Herrschaft verschwand im ii. Jahrh. nebst dem Christenthume wieder; der Obotritenfürst Gottschalk er- richtete um 1042 ein größeres Wendenreich, wurde aber als Beken- ner und Verbreiter des Christenthums 1066 ermordet, und nach dem Tode seines Sohnes Heinrich (1121) zerfiel sein Reich gänz- lich, und die vereinzelten Wenden erlagen den Deutschen. Albrecht der Bär, Sohn des Grafen Otto von Askanien oder Ballenstädt, Markgraf von Nordsachsen (Altmark) seit 1134, unterwarf sich die Priegnitz und den zerbster Gau (auch Wittenberg) und gelangte durch einen Vertrag mit dem Slavenfürsten Pribislav, welcher mit dem Christenthume den Namen Heinrich annahm, nach dessen Tode (1142) in den Besitz des Havellandes und nannte sich (schon li44) Markgraf von Brandenburg. Im I. 1157 vertrieb er den Fürsten Jazko von Köpenick, welcher sich Brandenburg's bemächtigt hatte, ___________ wieder *) Stenzel, Geschichte des preußischen Staats (V-i.) 1. Bd. 1850. ( — lö40). Pölitz, Geschichte der preußischen Monarchie. 1818.,

3. Das Mittelalter - S. 110

1857 - Koblenz : Baedeker
lio Die calmarische Union. wegen vermählt war, so erhielt diese die Regierung zuerst in Dänemark und nach ihres Geniahls Tode auch in Norwegen. Als nun auch in Schweden die Stände, mißvergnügt über die Hab- sucht ihres ausländischen Königes (Albrecht, eines mecklenburgischen Prinzen), der Margaretha von Dänemark und Norwegen die Krone anboten, so wurden die drei skandinavischen Reiche durch die calmarische Union 1397 (—1524) vereinigt, doch behielt jedes seinen Reichsrath und seine Gesetze. 8- 45. Rußland. Rußland, wo von der Mitte des 9. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts die Dynastie Rurik herrschte, war durch Theilung in eine Menge Fürstenthümer zerfallen, die dem Großfürsten von Kiew untergeordnet waren. Der Großfürst behielt auch nach dem Einfalle der Mongolen die Oberherrschaft über ganz Rußland, war aber über 200 Jahre den Tataren zinspflichtig. Das Großfürstenthum kam während der Abhängigkeit von den Mongolen an die Fürsten von Moskwa oder Moskau (13283 Diese verloren zwar mehrere west- liche Länder (Volhynien, Kiew, Podolien, Galizien, Roth- und Weiß- rußland) an Litthauen und Polen, befreiten sich aber nach langen und blutigen Känipfen und nach glücklich überstandenem Angriffe des Timur, unter Iwan dem Großen (1462—1505), von der Ober- herrschaft der sogenannten goldenen Horde in Kaptschak 1480. servan ward der eigentliche Begründer der russischen Monarchie: er unter- warf die Republik Nowgorod und die Theilfürsteuthümer, führte die Untheilbarkeit des Reiches ein, welches er auch gegen Litthauen und Sibirien hin erweiterte, und nannte sich zuerst Czar. 8 46. Polen. 1. Unter den Piasten 840—1370. Die Slaven an der Mittlern Weichsel oder die Polen.wählten sich der Sage nach um 840 einen Ackersmann, Pia st, zu ihrem Herzoge, dessen Stamm über 5 Jahrhunderte herrschte. Die erste sichere Kunde über das Reich der Polen finden wir bei ihrem Zusammentreffen mit den Deutschen unter Otto I., als Herzog Mieczyslav sich der deutschen Lehenshoheit unterwarf (vgl. S. 48). Sein Sohn Boleslav

4. Geschichte des Mittelalters - S. 83

1872 - Münster : Coppenrath
Rhone hinauf, zerstrten Ronen, Paris, Tours, Bordeaux und viele andere Städte. Ja es mute ihnen bald eine gaze Pro-vinz hier eingerumt werden, die noch jetzt nach ihnen den Namen Normandie fhrt. In England erschienen sie unter dem Namen Dnen und nthigten das Land zu einem schweren Tri-brte, Danegeld genannt. Auch nach Italien gingen ihre Zge; in Unteritalien grndeten sie sogar ein besonderes Reich. Selbst die Grndung des groen russischen Reiches wird den Nor-mannen zugeschrieben. Groe Scharen, Warger genannt, aus dem Stamme Ru daher der Name Russen erschienen hier um 860 unter Rurik und anderen Fhrern, und unter-warfen die kleinen slavischen Staaten an der Newa, am Dniper, an der Wolga, zu Kiew, Nowgorod. Rurik's Vetter, Olag (879912), vereinigte mehre dieser kleinen Staaten und ge-wann (882) das feite Smolensk dazu. Von nun an breiteten die Russen mit ihrer Herrschaft den Namen des russischen Landes" immer weiter aus. - Allein durch ihre zerstreuten Ansiedelungen schwchten sich die Normannen selbst immer mehr. Sie verbanden sich in ihren neuen Wohnsitzen mit den ursprnglichen Bewohnern des Landes allmlig zu dem Ganzen Eines Volkes. Darum schwand auch ihr Name nach und nach aus der Geschichte. 27. Das Frankenreich unter den letzten Karolingern. Das Reich Kaisers Lothar I. Von den durch den Theungsvertrag zu Verdun entstandenen drei Reichen trug dieses den Keim einer baldigen Auflsung in sich selbst. Es bildete weder ein natrlich abgegrenztes Ganze, noch beruhete es auf einem gemeinsamen Volkstamme. Daher entstanden auch die meisten Verwickelungen im Reiche Lothars. Der Kaiser selbst, geqult von heftigen Gewissensbissen wegen des unwrdigen Benehmens eines Sohnes gegen seinen Vater, legte die Regie-rung nieder und ging in das Kloster Prm in der Dicese Strier, um hier seine Snden abzuben. Ein baldiger Tod endete seine Leiden. Seine drei ungeratenen Shne erbten wie seine Lnder, so seine Leiden. Alle starben kinderlos. Karl der

5. Altertum und Mittelalter - S. 52

1914 - Meißen : Schlimpert
c) Sonderbildungen im Reiche. I. Oie Schweizer Eidgenossenschaft. 1291 Ewiger Bund von Schwyz, Uri, Unterwalden. .1815 Sieg der Schweizer am Morgarten über Leopold I. von Österreich. Erneuerung des „ewigen Bundes" zu Brunnen. Beitritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Beru (— 1350). 1386 Sieg der Schweizer bei Sempach über Leopold Iii. von Österreich. 1388 Sieg der Schweizer bei Näfels über die Österreicher. 2. Der süddeutsche ötädtekrieg. 1377 Sieg des schwäbischen Städtebundes bei Reutlingen über Ulrich von Württemberg. Ritterbündnisse („Löwenbund" u. a.). Anschluß des rheinischen Städtebundes an den schwäbischen (1381). 1388 Niederlage der schwäbischen Städte bei Döffingen durch Eberhard von Württemberg. Niederlage der rheinischen Städte bei Worms durch Pfalzgraf Ruprecht. 1389 Egerer Landfriede: Auflösung der Städtebündnisse. 3. Die Hanse in Norddeutschland. Kaufmannshansen in Wisby, Nowgorod, Brügge, London, Bergen. 1241 Bündnis zwischen Hamburg und Lübeck. 1295 Verlegung des Oberhofes (für die deutschen Kaufleute in Nowgorod) von Wisby nach Lübeck. 1340 Die wendischen Städte helfen Waldemar Iv. Attertag auf den dänischen Thron. 1361 Waldemar Iv. plündert Wisby. 1367 Kölner Konföderation gegen die Könige von Dänemark und Norwegen. 1370 Friede von Stralsund: Demütigung Dänemarks und Machthöhe der Hanse. 4. ßliite und Verfall des deutschen Ordensstaates. 1309 Siegfried von Feuchtwangen verlegt den Hochmeistersitz nach der Marienburg (uach der Erwerbung Pomerellens). 1351—1382 Machthöhe des Ordensstaates unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode. 1370 Sieg bei Rudau über die Litauer.

6. Die Zeit von Karl dem Großen bis zu den Kreuzzügen - S. 52

1866 - Leipzig : Teubner
52 Die Frankenreiche bis zur dauernden Trennung 843— 888. schließlich zur Verteidigung der eignen Grenzen verwendet und die Verwaltung einem der angesehensten Großen anvertraut ward: nicht ohne Folgen für spätere Gestaltung. Der Feldzug gegen die Obotriten 844 verlief so glücklich, daß jenes Volk längere Zeit Ruhe hielt *). Unerwartet war der Angriff, den Horich I von Dänemark ans das Frankenreich unternahm^). So schnell drang 845 eine Flotte den Elbstrom herauf, daß wehrlos das neu gegründete Hamburg ein Raub der Flammen wurde. Der Schade, welchen die heim- kehrenden durch den sächsischen Heerbann erlitten, mochte schon den ernsten Vorstellungen, die Ludwig durch den angesehensten Grafen Sachsens Kobbo an Horich richtete, Eingang verschafft haben, aber noch mehr wirkte die ausge- zeichnete Persönlichkeit Anskars (f. § 96 D) und die für ein Gericht des Christengottes angesehne Seuche, welche Neginher aus den Seinegegenden einschleppte. Horich schloß 846 ans Rückgabe der Beute und Freigebung der Gefangnen Frieden. Die dänischen Einfälle in Sachsen 851 und 852 rührten vonvertriebnen her^). Die Sorben, durch eine Niederlage 839 geschwächt), unterwarfen sich schnell, als Ludwig 851 verwüstend in ihr Land drang. Zn große Hoffnung war darauf gesetzt worden, daß 845 (13. Jan.) vierzehn Häuptlinge der Czech en sich hatten taufen laßen°). Denn als 846 Ludwig der B. Moimir von Mähren entsetzte und an dessen Stelle den zum Christentum übergetretenen Neffen Rastislav (Rastis) erhoben hatte, litt er auf der Heimkehr durch einen Überfall der Czechen schweren Verlust^). Der plündernde Einfall derselben 846 wurde zwar durch des Königs zweiten S. Ludwig den jüngern znrückgeschlagen, doch durch der Führer Uneinigkeit nahm der 849 in ihr Land unternommene Kriegszug schmählichen Ausgang. Man muste sich mit möglichster Deckung der Grenzen begnügen. 5. Ludwig d. B. hatte anfänglich Karl dem K. ratend beigestanden7), auch bei den allgemeinen Frankentagen sich am uneigennützigsten bewiesen8) und am eifrigsten für Eintracht bemüht. Doch seit jenes Annäherung au Lothar I eine Entfremdung herbeigeführt, machte ihn die Vergrößerungslust zu einem gewaltsamen Angriff geneigt. In der Weigerung der Westfranken gegen die Normannen zu streiten9) finden wir ein Zeichen der Abneigung gegen Karls Regiment, welche durch die ungerechtfertigte Hinrichtung des Grafen Gauzbert von Maine auf solche Höhe stieg, daß die Aquitauier offen sich an Ludwig den B. um Beistand wandten. Vergeblich regte Karl d. K. den Bnlgarenkhan Bogoris") (Borises) und die Slowenen zum Kriege an, sie wurden 853 gänzlich besiegt. Das eilige Bemühen durch Sendboten die Misstände abzustellen hatte eben so wenig Erfolg, wie die Vereinigung mit Lothar I Ludwig den j., welchen sein Vater mit einem Heere sandte, 854 vom Vordringen in Aquitanien abhielt"). Wol stand die Geist- lichkeit für Karl d. K., wol schaarten sich Vasfallen genug um ihn, aber er * S. 1) Dümml. S. 256. Im I. 846 ward gegen ein nns unbekanntes Slawcnvolk jenseit der Elbe ein Zug unternommen. — 2) Reginher ward nach der Seine gesandt, vor. S. Anm. 1. — 3) Die Neffen Hcriold und Gnttorin hatten wahrscheinlich Horich zu einer Teilung des Reichs gezwungen, waren aber dann von ihm vertrieben worden und suchten auf Raubfahrten ihr Heil. Dümml. S. 339 n. ob. S. 48 A. 4. Wenn auch der größere Reichtum der westlichen Länder ans die Räuber größere Anzieh- ungskraft übte, so schreckte doch auch gewis die Wehrtüchtigkeit der Sachsen von deren Grenzen zurück. — 4) Dümml. S. 255. — 5) Dümml. S. 273. — 6) Dümml. S. 284 f. — 7) Dümml. S. 229. — 8) Dümml. S. 288. 332. — 9) vor. S. Anm. 1. — 10) Ob der Bulgarenkhan, welcher 845 eine Friedensgesandtschaft nach Paderborn sandte, Bogoris war, ist eben so ungewis, wie ob Pannonien zwischen San. und Drau von ihm frei war. S. Dümml. S. 273 u. 373. — 11) Dümml. S. 364.

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 90

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
90 Vierte Periode. Vom Ende des 13. bis zum Ende des 15. Jh. schlossen sich sowohl Ritter wie Städte zum Zweck der Selbst- hilfe zu Einungen zusammen. a) Unter den städtischen Einungen ist die älteste der rhei- nische Städtebund (gestiftet 1254), der aber zu keiner kräfti- gen Entwickelung kommen konnte. Bedeutender wurde der 1376 gestiftete schwäbische Städtebund (1377 sein Sieg über Ulrich, den Sohn Eberhards von Württemberg, bei Reutlingen); nach seiner Niederlage bei Döffingen durch Eberhard (1388) und nach dem Egerer Landfrieden (1389) löste sich der Bund auf. Gegen Ende des 15. Jh. schuf das Bedürfnis j nach Friedensschutz in Schwaben einen neuen Bund, zu dem aufser den Städten auch Ritter und zwei Fürsten (darunter der Graf von Württemberg) gehörten. — Zunächst aus rein merkantilen Interessen erwachsen (Verbindungen des „gemeinen deutschen Kaufmanns“ in London, Wisby, Nowgorod, Brügge, Bergen in der ersten Hälfte des 13. Jh.), dann auch den Schutz ihrer Selbständigkeit gegen die norddeutschen Fürsten und Dänemark bezweckend sind die Verbindungen der Städte, die zu dem großen Bunde der Hansa (dieser Name zuerst 1344) führten. Seit dem Ende des 13. Jh. erscheint Lü- beck als das Haupt des Bundes, der sich in drei Drittel1, ein wendisch-sächsisches, ein westfälisch-preufsisches und ein gotisch- livisches, gliedert. Ihre größte Macht erreichte die Hansa (gleich- zeitig mit dem deutschen Orden unter Winrich von Kniprode) in der zweiten Hälfte des 14. Jh. (1368 — 70 ruhmreicher Krieg gegen Waldemar Iv. von Dänemark). Im 15. Jh. ging ihre Macht- stellung zurück: 1. infolge der Erstarkung der nordischen Staaten; 2. infolge der großen Seeunternehmungen der Portugiesen und Spanier; 3. wegen des Mangels gewerblicher Produktion; 4. wegen des Umstandes, dafs die Heringschwärme vom Sunde nach der holländischen Küste zogen. zusammenhängend, wohl nur bei Klagen wegen Ketzerei u. dergl. in Wirksam- keit trat und nur eine einzige Strafe, den Tod durch den Strang, kannte. Die mafslose Üherhebung und die Übergriffe der Femgerichte führten ihren Unter- gang herbei. 1) Im 16. Jh. in vier Quartiere: ein wendisches (Vorort Lübeck), preufsi- sches (Danzig), sächsisches (Braunschweig) und westfälisches (Köln).

8. Geschichte des Mittelalters - S. 28

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 28 — 876. Ludwig der Deutsche stirbt. Das Evangelienbuch des Mönches Otfried aus Weißenburg ihm gewidmet. Teilung seines Reiches unter seine Söhne. Karlmann erhält Bayern und die Marken im Osten, Karl der Dicke Schwaben und Lothringen, Ludwig der Jüngere Sachsen und Franken. 876. Karl der Kahle von Ludwig dem Jüngeren bei Andernach geschlagen. Karlmann und Ludwig der Jüngere sterben bald. 884—887. Karl der Dicke (Kaiser seit 881), mit Übergehung von Karls des Kahlen Enkel, Karl dem Einfältigen, König der Westfranken, vereinigt zum letzten Male das Reich Karls des Großen. Karl der Dicke, sehr schwach, vermag die Grenzen gegen die Barbaren nicht zu schützen. 1) Saracenen (seit Ludwigs des Frommen Zeit in Sieilien) setzen sich in Süditalien und auf Sardinien fest. Plünderung Italiens. (Rom schon 846 geplündert.) 2) Slaven nehmen die Marken in Besitz. Entstehung größerer slavischer Reiche. Polnisches Reich. Russisches Reich gegründet von Rurik und seinen Söhnen (Normannen aus Schweden) durch Vereinigung der russischen Stämme. (862.) Großmährisches Reich. (Mährische Kirche. Methodius.) 3) Mongolen. Nach dem Niedergänge des Reiches der Bulgaren, welche das Christentum und slavische Kultur von den Südslaven angenommen, dringen die Magyaren von den Steppen Rußlands nach Westen vor. Plünderungszüge. 4) Normannen. (Dänen, Schweden, Norweger.) Wikingsfahrten der jüngeren Söhne unter Seekönigen. Küsten des fränkischen Reiches geplündert.

9. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 57

1824 - Bonn : Weber
57 und die sämmtlichen Fürsten unter der Leitung des Groß« fürsten von Kiew stehen sollten, so ward dteß Verhalt- niß doch eine Quelle unaufhörlicher Bürgerkriege, welche über 200 Jahre lang Rußland verwüsteten, und alle Fortschritte in der Cultur verhinderten. Ii. Pole n. Die slavischen Stämme zwischen der Weichsel und Oder wurden zuerst gegen Ende des 9ten Jahrh. unter dem Namen Bolen bekannt, und von Herzogen regiert, die, ihrem Stammherrn Piast zu Ehren, alle de» Titel Piasten führten. Einer derselben Miezislav legte durch Annahme des Christenthums (96b) zur Ver- breitung desselben und zugleich zur Lehnsherrschaft der deutschen Kaiser den Grund, welche mit manchen Unter- brechungen an 200 Jahre dauerte, und während welcher das Land bald von einem, bald von mehreren Herrschern regiert wurde, die abwechselnd den Königs- oder Herzo- gentitel sich beilegten. — Schlesien machte in dieser Per. fortwährend einen Theil Polens aus. Iii. Deutsche S l a v e n. 1. Böhme n. Die Slaven, welche in das von den Bojern ver« lassen? Bojenheim (Böhmen) einwanderten, und von dem neuen Wohnsitze den Namen Böhmen einpfingen, die sich selbst aber Czechen nennen, werden zuerst durch ihre Kriege mit den Deutschen bekannt, welche ste seit Karls des Großen Zeiten der Lehnsherrschaft des deut. schen Reiches unterwarfen. Sie standen unter Herzo- gen , welche schon in d. Per. zuweilen von Deutschlands Kaisern die Königswürde empfingen. Das Cbristenthum verdrängte auch hier im 10ten Jahrh. die heidnische Religion. 2. M ähre n. Die Mähren, wahrscheinlich in ihrem Ursprünge mit den Czechen ein und dasselbe Volk, und von ihrem Wohnsitze an der Morawa benannt, standen unter eige- gen Fürsten, welche die fränkische Oberherrschaft aner- kannten. Der König Swiatopluk machte stch unter J

10. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 217

1824 - Bonn : Weber
217 Iaroslav I., 1020 — 105'4, giebt den Bürgern 1029 zu Nowgorod geschriebene Gesetze, befördert die Ausbreitung des Christenthumes und die Anlegung von Klöstern, und läßt viele griechischen Bücher ins Ruffische übersetzen. Er bezwingt die Tschuden, und erbauet Dörpt. 1030 3. verheirathet seine Töchter an die Könige von Norwegen , Frankreich und Ungarn. 3. theilt das Reich unter seine 5 Söhne. 105- Jsjaeslav I., 1055 — 1078. 1655 Die Polowzer brechen zum erstenmale in Rußland 1061 ein, und siegen in der Schlacht bei Olt. 1067 3. wird durch eine Emvörunz seiner Unterthanen vertrieben, die sich dem Polowzerfürsten Wseslav un, terwerfen. 3. besteigt den Thron mit Hilfe de- polnisch'« Her- zoges Boleslav, zu dem er geflohen war, aufö Neue. 1063 Ii. Polen. Piast, der erste Herzog der Polen, soll um 840 —-- 840 861 gelebt, und in Krusswick seinen Wohnsitz gehabt 361 haben. Mi^zislav I. wird durch seine Gemahlin Dam» browka, eine böhmische Prinzessin. zur Annahme des Christenthums gebracht, das hierauf allmählig bei dem 966 Volke Wurzel faßt. Der tapfere Markgraf Gero von Nordsachsen nöthl» get ihn die deutsche Lehnsherrschaft anzuerkennen. Boleslav 1. Chrobri (der Tapfere), 992 — 1025,992 vertreibt seine Brüder, unterstützt Otto Iii. gegen die Wenden, und erobert einen Theil Pommerns. Er kämpft gegen die heydnischen Preußen, kauft ihnen den Körper des bei Verkündigung des Christen» rhumes von ihnen erschlagenen Bochosss Adalbert von 996 Prag ab, und bringt ihn nach Gnefen. Otto Iii. wallfahrtet nach seinem Grabe, und stiftet allda ein Erzbisthum. 1000 D. kämpft mit Heinrich Ii. 1002 — 1018, er-1002 vbert einen Theil der Lausitz, Meißen, Böhmen und Mähren, und behält in einem vortheilhaften Frieden einen Theil seiner Eroberungen. 1018 B. kriegt auch glücklich gegen die Russen, macht sich
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