Krieg Frankreichs and Sardiniens gegen Oesterreich. 439
ihres zweideutigen und treulosen Benehmens neues Vorgehen der
Verbündeten, welche eine tatarische Armee von 25,000 Mann in der
1860. Schlacht bei Palikao schlagen und auf Peking losrücken.
21. Sept. Zerstörung des Sommerpalastes des Kaisers als Strafe
für die grausame Verstümmelung und Hinrichtung
mehrerer Personen, welche die Chinesen hinterlistig
gefangen genommen hatten. Erschreckt schliefst Prinz
Kong, des Kaisers Bruder, den
1860. Frieden zu Peking, durch welchen der Vertrag von
24. u. 25.0kt. Ticn-Tsin erneuert und den Chinesen die Zahlung be-
deutender Entschädigungen auferlcgt wird.
1857. Erkrankung Friedrich Wilhelms Iv. Der Prinz von
Okt. Prcufsen übernimmt die Stellvertretung, später
1858. die von der Verfassung vorgesehene Regentschaft. Der
3. Okt. Prinz-Regent ersetzt das Ministerium Manteuffel durch
ein alt-liberales Ministerium (Fürst von Ilohenzollern,
Auerswald, Schleinitz, Bonin, Bethmann-Hollweg,
später auch Graf Schwerin).
1858. Mordversuch auf Napoléon 111. durch den Italiener Orsini,
Jan. der, zum Tode verurteilt, den Kaiser vom Gefängnis aus
zur Befreiung Italiens auffordert („Testament“ Orsinis
vom Moniteur veröffentlicht). Sicherheitsgesetz in Frankreich, welches
der ltegierung jede willkürliche Verhaftung und Ausweisung gestattet.
Zusammenkunft Napoléons Iii. mit dem sardinischen Minister Gavour.
— Vermählung des Prinzen Napoléon Bonaparte (s. d. gen. Tafel,
S. 373) mit Clotilde, der Tochter Victor Emmanuels.
1850. Krieg Frankreichs und Sardiniens gegen Oesterreich.
April—juli. Nach erfolgter Zurückweisung des österreichischen Ulti-
matums geht Feldmarschall Gyulay über den Tessin,
bleibt aber unthätig stehen u. lässt den Franzosen Zeit, den Piemontesen
zu Hülfe zu kommen. Napoléon Iii. übernimmt den Oberbefehl.
Eine große" Rekognoscirung Gyulay's führt zu dem
20. Mai. Treffen von Montebello, in welchem die Oesterreicher
nach hartnäckigem Widerstande zum Rückzuge ge-
i zwangen werden. Einfall der Frcischaaren unter Garibaldi in die
1 Lombardei. Die Verbündeten ergreifen die Offensive, Gyulay geht
hinter den Tessin zurück. Er wird in der
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Frankreich als Republik.
273
am 2. Fun. 1793 die terroristische Faction (des Berges)
über die Gemäßigten (die Girondisten) siegte, und durch den
Wohlfahrtsausschuß (von 13 Mitgliedern), der die
Negierung Frankreichs unter den wildesten Blutscenen leitete,
eine neue -— die zweite — Verfassung (24. Fun. 1793)
gegeben ward.
Allein bereits im Anfänge des Jahres 1793 war das
Kriegsglück von den Republikanern gewichen. D u m o u r i e z
verlor gegen die Oestrcicher die Schlachten bei Necrwin-
den (18. März) und bei Löwen (22 Marz), und die Fran-
zosen mußten Belgien verlassen, obgleich der Nationalconvent
erst kurz vorher dicscö Land der Republik ein verleibt
hatte. Da versammelte der Wohlfahrtsausschuß durch das
Aufgebot in Masse die Jugend Frankreichs in 13 Heeren.
Houchard siegte gegen die Holländer und Hannoveraner;
Jourdan schlug die Oestrcicher unter Coburg beiwat-
tigny (15 und 16 Oct.); Ho che und Pich cg ru drückten
die Preußen zurück, und bezwangen die Tcutschcn in dem
dreitägigen Kampfe bei Kaiserslautern (28—30 Nov.).
Seit dieser Zeit herrschten Mißverständnisse zwischen den
Ocstrcichcrn und Preußen, und der Herzog von Braunschweig
legte den Oberbefehl nieder.
Bei den Siegen der Engländer über die französischen
Flotten gelang cs zwar den erstern, die ost- und westindischen
Kolonieen Frankreichs zu erobern; Dugommier aber ver-
trieb die Britten (19. Dec. 1/93) aus dem von ihnen erober-
ten Toulon, obgleich Sidney Smith die französische Flotte
von 11 Linienschiffen im Hafen von Toulon verbrannte.
Im Innern Frankreichs steigerte Robespierre das
Schreckenssystem zu seiner möglichsten Höhe, fiel aber, auf
T a l l i e n s Anklage, unter der G u i l l o t i n c (28. Jul. 1794).
Das Glück des Krieges verließ die Republikaner in Belgien
in den beiden Schlachten bei Chateau Cambresiö (17.
Apr. 1794) und bei L a n d r c c y (26. Apr.), welche Coburg
gewann; dagegen siegten jene wieder unter Pichcgru-bei
T o u r n a y (22. Mai 1794), und unter Jourdan bei Fleu-
rus (26. Jun.). Iourdan drückte die Oestreicher darauf
über den Rhein, und Picheg ru ging im nächsten Winter
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.115
111. Zeitraum. Verfajsungskampfs-Ieitalter 1848—70.
Die übrigen Erdtheile.
3. März. Enthauptung von 9 französischen Missionären in Korea.
31. März. Spanier bombardiren Valparaiso.
3. April. Präsident Johnson erklärt die Rebellion sür beendet.
2. Mai. Spanier bombardiren Callao.
23. Juni. Die repu° blikan. Mexicaner erobern Matamoros.
27. Juni. Aufstand der Havanna gegen Spanien.
I. Aug. Die republik. Mexicaner erobern Tampico.
Ii. Octbr. Franzosen erobern Konghoa in Korea.
21. Oct. Maximilian begiebt sich von Mexico n. Veracruz.
27. Nov. Erste No-tablen-Versammlung in Aegypten.
5. Dec. Maximilian beutst einennational-congress nach Mexico.
Oct. Iuare?, Präsident v. Merico.
April. Der Staat Wisconsin erklärt die Frauen für wahlberechtigt.
Febr. Revolution in Montevideo; Ermordung des Präsident. Flores.
Kriege.
1. Mai. Die italienische Kammer beschließt die Rüstung
gegen Oesterreich.
5. Mai. Mobilmachung der preußischen Armee, am 6. Mai der österreichischen.
14. Juni. Kriegserklär. Oesterreichs an Preußen, 20. Juni an Italien. 15. Juni. Kriegserklär. Preußens au Oesterreich,
Einmarsch der Preußen in Sachsen, Hannover und Kurhessen.
22. Juni. Gefangennehntung des Kurfürsten von Hessen.
24. u. 25. Juni. Siege der Oesterreicher über die Italiener
bei Custo?;a und Cassaro.
26. Juni. Preußen liefern siegreiche Gefechte bei Turnau
und Podol.
27. Juni bis 3. Juli. Der stebentägige Krieg.
27. Juni. Siege bei Nachod u. Hünerwasser, Gefechte
bei Gswienciem und Langensalza.
28. Juni. Siege bei Trautenau, Pilnickau, Skalitz
und Münchengrätz.
29. Juni. Sieg bei Stein, Erstürmung von Jicin und
Königinhof; Hannoveraner kapituliren.
3. Juli. Entscheidender Sieg bei Königgrätz (Sadowa).
4. Juli. Sieg bei Dermbach über die Baiern.
10. Juli. Gefechte bei Soor und bei Kissingen, Baiern zurückgedrängt.
14. Juli. Sieg b. Aschaffenburg über Oesterreicher u. Kurhessen.
15. Juli. Sieg bei To bit sch au; der Weg nach Wien offen.
22. Juli, fünftägiger Waffenstillstand.
25. Juli. Sieg bei Gerchsheim über die verbündeten
Süddeutschen und Oefterreicher.
26. Juli. Uriedeuspräliminarien von Uickolsburg.
23. Aug. Friede zu Prag zwischen Preußen und Oesterreich. 3. Oct. Friede zu Wieu zwischen Italien und Oesterreich.
16. März. Franzosen verlassen Mexico.
2. April. Puebla von den Mexicanern erobert.
15. Mai. Kaiser Maximilian gefangen und am 19. Juni in St. Cruz erschaffen.
28. Oct. Ankunft der französischen Flotte in Gaöta.
2. Nov. Franzosen rücken in Rom ein.
3. Nov. Garibaldi von den päpstlichen und französischen
Truppen bei Mentana besiegt und gefangen.
25. Nov. Garibaldi nach Eaprera entlassen.
4. Dec. Schlacht b.tuyuti, Brasilier siegen überd. Paraguiten.
6. Dec. Briten erobern Senafe in Abyssinien.
17. Sept. Revolution in Spanien, Uice-Admiral
Topele.
18. Sept. Schlacht bei Alcolea, Serrano siegt über die
königlichen Truppen.
31. Jan. Briten erobern Allegirat in Abyssinien.
13. April. Briten erstürmen Magdala, Kaiser Theodor von Abyssinien f.
Culturgeschichte.
8. Jan. Gesetz der Eivilehe in Italien.
März. Der Unterrichtsminister in Italien erklärt in der Kammer, dass von 20 Mill. Einw. 17 Mill. weder lesen noch schreiben können.
20. Juli. Medaille zur tausendjährigen Feier des russisch. Reichs.
Reformen Alexanders Ii.:
1. Aufhebung der Leibeigen« fchaft der Bauern.
2. Hebung des Volksunterrichts.
3. Besserung der Lage der Soldaten.
4. Aushebung des Branntwein-Monopols.
5. Einführung des öffentlichen Gerichtsverfahrens,
6. Jncorporirung Polens.
7. Erwerbung des Amur-
8. Beendigung der Kämpfe im Kaukasus.
9. Verkauf des russ. Nord-Amerika an die Verein. Staaten.
27. Juli. Kabellegung von Island nach New-Foundland beendet.
Dec. Das Fürstenthum Lippe-Detmold hat noch seine Eisenbahn.
1. Januar. Aufhebung aller Rheinzölle.
1. April. Pariser Industrie-Ausstellung.
30. Juni. Der türk. Sultan in Paris.
Sept. Entdeckung des 100. kleinen Planeten zwischen Mars und Jupiter.
24. Mai. Erste deutsche Nord-pol-Expedition.
25. Juni. Enthüllung des Luther-Denkmals in Worms.
12. Oct. Jesuitenorden in Spanien aufgehoben.
19. Nov. Wassersturz im Salzbergwerk Wieliczka.
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Extrahierte Personennamen: März Johnson Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Theodor_von_Abyssinien März Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Korea Valparaiso Matamoros Havanna Spanien Korea Veracruz Montevideo Oesterreich Oesterreichs Italien Oesterreich Sachsen Hannover Kurhessen Hessen Langensalza Dermbach Baiern Kissingen Baiern Aschaffenburg Kurhessen Wien Gerchsheim Oesterreich Italien Oesterreich Gaöta Rom Eaprera Spanien Alcolea Magdala Italien Italien Polens Kaukasus Nord-Amerika Island New-Foundland Paris Worms Spanien Wieliczka
123
schen Schlacht, die auch den 16ten fortdauerte. Um
5 Uhr Abends muste sich an lezterem Tage General Clair-
fait, der unter Koburg beseligte, zurükziehen. Koburg
hob die Belagerung von Malboden auf, und gieng über
die Sambre zurük. Er hofte bald durch den Winter Ruhe
zu haben; aber der Convent decretirte einen Winterfeldzug
bis das französische Gebiet gesäubert wäre. Es war un-
möglich die Oestreicher vor Ende des Jahres aus Condat,
Schwanental und Haimons-Eichicht zu vertreiben.
Wurmser hatte inzwischen Zabern zu nemen gesucht,
und in Straßburg war eine Verschwörung angesponnen
worden, die Stadt den Deutschen zu überlifern. Allein
St. Just und Lebas, die hier als Conventsdeputirte waren,
ließen 70 Personen hinrichten, und Pichegru, der die Mo-
selarmee kommandirte, und gegen den Herzog von Braun-
schweig und Wurmser Vorgehen muste, so wie Hoche, Na-
men die Weißenburger Linien wider. Hoche hatte vom
Convente die laconische Ordre erhalten: Landau ou la mort!
Landau ward wirklich am 26ten December entsezt. Hoche's
Truppen hatten in 40 Tagen 36 Treffen gelifert, und
hatten durch ihr Anstürmen die Alliirten so ermüdet, daß
diese sich nun in die Winterquartire zurükzogen: die preus-
si'sche Armee auf Mainz; Wurmser über den Rhein. Preus-
sen trat in der nächsten Zeit säst ganz vom Kriegsschau-
plätze ab. Nach anderen Seiten waren die Franzosen nun
in frischem Vordringen. Dugommier warf nach der Ein-
name Toulons die Spanier zurük, und drang in den öst-
lichen Pyrenäen vor.
Die Form der Regirung in Frankreich in dieser Zeit
war diese, daß die neun Mitglider des Wolfartsausschußes
(in welchen, nachdem er aus den Niderlanden zurükgekert
war, auch Carnot eintrat, und mit ihm zugleich Robes-
pierre) alle wirkliche Gewalt in Frankreich in Händen
hatten. Sie hatten über alle Bürger, über ihr Leben und
ihre Freiheit zu verfügen, und 50 Millionen Francs waren
ihrem Comité als Geldmittel für seine Betribe zur Dis-
position gestelt. So mit politischen Mitteln ausgestattet,
und durch den Beifal der Jacobinerloge getragen, ward es
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neutrales Gebiet, sobald er bis zum Rhein vordrang —
sein Terrän reichte von den niderländisch deutschen Grenzen,
wo diese an den Rhein stoßen rheinaufwa'rts bis Mann--
heim. Im Sept. 1795 hatten sich aber Jourdans Unter-
commandeurs über die Neutralitätsbedingung hinweggesezt,
und Championnet gieng bei Düsseldorf über den Rhein.
Um dieselbe Zeit hatte sich Pichegru, der die südlichere Ar-
mee am Rheine beseligte, des ganzen linken Rheinufers
von Mannheim bis Hüningen bemächtigt, und Mannheim
besezt. Pichegru unterhandelte in dieser Zeit mit den fran-
zösischen Prinzen, namentlich mit dem Prinzen von Conde,
und war ebenso von der royalistischen, als Iourdan von
der republikanischen Partei gehoben; aber beide haßten sich.
Oestreich hatte den Krieg gegen Frankreich schwach fortge-
sezt. Im Herbste 1795 ward Clairfait gegen Iourdan,
Wurmser gegen Pichegru gesandt, der einen Teil seines
Heeres nach Heidelberg hatte Vorgehen laßen. Aus dieser
Position wurden die Franzosen im October von den Oest-
reichern (warscheinlich mit Pichegru's Einverständnis) ver-
triben; und auch Clairfait trib Jourdans Truppen gegen
Mainz hin zurük. Dann folgte am 30ten December ein
Waffenstilstand, wärend dessen sich Clairfait mit Thugut
veruneinigte und das Commando niderlegte. Hoche fürte
den Krieg im Westen noch gegen den lezten Rest der Em-
pörer in der Vendöe, die sich unter Charette hielten, bis
dieser im März 1796 gefangen und in Nantes erschoßen
ward.
So hatte sich also zu Anfänge des Jahres 1796, nach
dem Friden mit Toscän, Preussen, Heßen, Spanien; nach
dem Waffenstilstande mit Oestreich und der gänzlichen Be-
sigung der Empörungen im Inneren, der Krieg ganz nach
der italienischen Seite hin concentriren können. Besonders
seit die Truppen von der spanischen Grenze dahin gesandt
-werden konten.
Die Engländer hatten ihrerseits den Krieg zur See
mit Glük fortgesezt, und nach dem schon früher ermänten
Seesige bei Ouessant unter Howe noch einmal an der ge-
nuesischen Küste unter Hotham (im März 1795) und bei
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330
trachten. Am 9ten Dec. schloß er die Convention; am
3ten März 1799 kam er über Liburn nach Cagliari, wo
er gegen sie sofort wider protestirte. Pechmont und Mon-
ferrat hatten inzwischen von Ioubert ein provisorisches
Gouvernement bestelt erhalten.
Die Neapolitaner hatten am 23ten Nov. die römische
Grenze überschritten, nachdem der König, der selbst zur
Armee gekommen war, erklärt hatte, er ziehe bloß aus,
die alte Ordnung in Rom herzustellen. Er füre mit nie-
mandem Krieg, als wer sich dieser Absicht widersetze. Die
französischen Truppen im römischen Gebiete commandirte
Championet; er zog sich nach einer Convention mit der
überlegenen feindlichen Armee unter Mack am 25ten Nov.
aus Rom zurük. Am 27ten zog die Avantgarde der Nea-
politaner ein und am 29ten kam König Ferdinand Iv.
selbst. An vilen Orten im römischen Gebiete erhob sich
das Volk für die alte Ordnung der Dinge; bekante Revo-
lutionärs wurden verfolgt. Allein bei Otricoli hatte der
Sigeszug der Neapolitaner, deren Armee fast ganz aus
neuen und überhaupt aus sehr untüchtigen Truppen be-
stund, ein Ende. General von Metfch, der am 6ten Dec.
Otricoli genommen hatte, ward hier am 9ten Macdonalds
Gefangener. Mack sah die Untüchtigkeit der Armee und
räumte am 12ten Rom wider. Die geflüchteten römischen
Consuln kerten zurük und Macdonald und Championet
giengen den abziehenden Feinden nach — in der Stadt
Neapel gieng bald alles in Verwirrung durch einander
— der König geriet in Angst vor seinem eignen Volke
und schifte sich am 2ken Dec. auf einem englischen
Schiffe nach Palermo ein. Francesco Pignatelli di Stron-
goli blib als Vicekönig.
Am 3ten Januar grif Macdonald Macks verschanz-
tes Lager bei Capua an; Gaeta capitulirte feig; in der
Stadt Neapel erhob eine revolutionäre Partei das Haupt.
Da Mack das Vordringen der Franzosen nicht gehindert
hatte, geriet er bei der Armee in Verachtung; mehr und
mehr hörte die Disciplin auf; am Ilten muste auch Ca-
pua den Franzosen eingeräumt werden, um einen Was-
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Extrahierte Personennamen: Ioubert Ferdinand_Iv Ferdinand Otricoli Otricoli Macdonald Francesco_Pignatelli Macdonald_Macks
Extrahierte Ortsnamen: Cagliari Rom Rom Rom Neapel Palermo Capua Gaeta Neapel
562 Unsre Zeit.
6. Im Frieden von Basel (5. April 1795) rourbe stipuliert, daß die Franzosen das preußische Gebiet auf dem rechten Rheinnfer räumen sollten. Dagegen überließ Preußen an Frankreich seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer unter dem Vorbehalt, daß es auf dem rechten entschädigt werde, und verpflichtete sich, den Feinden Frankreichs keine Mannschaft, kein Geld, keine Lebensmittel rc. zu liefern.
§ 204.
Das Direktorium.
(1795—1799.)
563) Die Greuelthaten der französischen Revolution hatten viele wieder zur Besinnung gebracht, und es entstand unter der bessern Bevölkerung ein so lebhaftes Verlangen nach Wiederherstellung des Königtums, daß der Konvent für seine Sicherheit fürchtete und zu seinem Schutze Truppen in Paris versammelte, die er unter den Befehl des Brigadegenerals Napoleon Bona-parte stellte. Napoleon schlug auch glücklich einen Angriff, der auf deu Konvent gemacht wurde, zurück und wurde dafür zum Oberbefehlshaber sämtlicher Truppen in Frankreich ernannt. Der Konvent aber beschenkte Frankreich mit einer neuen Konstitution, welche ein Direktorium, aus fünf Mitgliedern bestehend, einsetzte, dem ein Rat der (250) Alten und ein Rat der Fünfhundert zur Seite stand. Alsdann löste sich der Konvent auf. Das neue Direktorium stellte alsbald drei Armeen in das Feld, unter Napoleon in Italien und unter Moreau und Jour-dau gegen Deutschland. Jourdan wurde von Erzherzog Karl, dem Bruder des Kaisers Franz Ii., geschlagen, und seine Armee löste sich auf. Mit Moreau, der nach Bayern vordrang, mußten Baden, Württemberg, Bayern und^die schwäbischen Reichsstädte gegen Erlegung von ungeheuern Summen Frieden schließen. Doch Ionrdans Niederlage nötigte auch Moreau zum Rückzüge. 24.Ok-Bei Emmendingen (19. Okt.) und Theningen rourbe derselbe im aber von Erzherzog Karl ebenfalls geschlagen. Dagegen erfocht der General Bonaparte in Italien eine Reihe glänzender (siege gegen die Österreicher, unter denen die Erstürmung der Adda-i5.— brücke bei Lodi und die dreitägige blutige Schlacht bei Arcole *vim-*die glänzenbsten sinb. Sarbinien, Neapel, Parma, Mo-^der bena und der Papst mußten unter sehr harten Bedingungen Frieden schließen, und das bourbouische Spanien schloß sogar eine Allianz mit Frankreich. Ans dem italienischen Gebiete diesseits des Po ronrde die cispadauische und aus dem Gebiete jenseits dieses Flusses die transpadanifche Republik gebildet, mv.beide aber 1797 zur cisalpiuischeu Republik vereinigt. Venedig
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Jourdan Karl Karl Franz_Ii Franz Ionrdans Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Basel Rheinnfer Frankreich Paris Frankreich Frankreich Italien Deutschland Bayern Baden Württemberg Bayern Emmendingen Italien Arcole Neapel Parma Spanien Frankreich
84
Augustenburg, welcher mit Proclamation vom 1. October sich
als Herzog von Schleswig-Holstein erklärt: von einer^gewal-
tigen, über ganz Deutschland hin erwachenden, in Erklärun-
gen von Kammern und Volksversammlungen sich kundgebenden
Bewegung getragen, in welcher Conservative und Liberale,
Fürstenrecht und Volkswunsch, nationale Begeisterung und Par-
ticularismus sich begegnen, der die Regierungen grossentheils
sich anschliessen, der auch der Bimdestag, welcher das lon-
doner Protokoll nicht anerkannt hat, sich nicht entziehen
kann. Allein Preussen (Bismarck) und Oesterreich (Graf Rech-
berg), gebunden durch das londoner Protokoll, verhalten sich
zunächst ablehnend. Der Bundestag beschliesst nunmehr, in
Bezug auf Holstein, 7. December, die Ausführung der Execu-
tion: 12,000 Sachsen und Hannoveraner unter General Hake
überschreiten die holsteinische Grenze. Dänische Truppen
weichen zurück, von der Bevölkerung wird überall Friedrich Viel
als Landesherr ausgerufen. Den wichtigem Theil der Frage,
Schleswig, nehmen nunmehr die beiden Grossmächte, mit Bei-
seiteschiebung des Bundestags, ihrerseits in die Hand, richten
15. Jan. 1864 an König Christian Ix., den „Erben des Rechts
und des Unrechts seiner Vorgänger“ eine Sommation: die Ver-
fassung vom 18. November für Schleswig binnen 48 Stunden
ausser Kraft zu setzen: was Dänemark (Ministerium Monrad),
auf Sympathien und gehoffte Unterstützung Englands und Frank-
reichs gestützt, trotzig ablehnte. 30,000 Dänen unter General
de Meza in der für unüberwindlich geltenden Stellung des
Dannewirks.
3. Mithin überschreiten 20,000 Oesterreicher (Freiherr
von Gablenz) und 25,000 Preussen (Prinz Friedrich Karl)
unter Oberbefehl des preussisclien Generals v. Wrangel am
1. Februar die Eider, rücken gegen das Dannewirk: Ein-
gangsgefechte, Preussen (rechter Flügel) bei Missunde, Oester-
reicher (linker Flügel) bei Oberselk und Jagel: allein die Dänen
räumen die unüberwindlichen Schanzen, zu deren Deckung
ihr Heer zu klein ist; ziehen sich, lebhaft verfolgt, (Oester-
reiclier bei Oeversee) in ihre zweite Verteidigungsstellung, die
Düppeler. Schanzen, ¡gegenüber der Insel Alsen, zurück. Be-
lagerung derselben durch die Preussen, Erstürmung am 18. April,
während die Oesterreicher ¡und die preussisclien Garden einen Theil
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Viel Friedrich Christian_Ix. Meza Friedrich_Karl) Friedrich Karl
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Deutschland Oesterreich Holstein Sachsen Schleswig Englands Preussen Oester- Jagel Oester- Preussen
§. 890.
Das republikanische Frankreich.
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Feldherrntalents ablegte. Er widerstand mit Glück den beiden Heeren, die unter Jourdan an die Lahn und unter Moreau über den Schwarzwald nach Schwaben vorrückten, schlug den erstem bei Wetzlar und einige Monate später 15n96.nt in dem hitzigen Treffen bei Würz bürg und nöthigte ihn zum eiligen Rückzug 3. eept. an den Rhein. Die Bewohner des Frankenlandes, des Spessarts und Odenwalds, ergrimmt über die Bedrückungen und Brandschatzungen, die Plünderungen und Mißhandlungen der Fremdlinge, standen gegen die abziehenden Feinde auf und erschlugen sie, wo sie sich einzeln blicken ließen. M-arceau, einer der tapfersten und ritterlichsten Führer des französischen Heeres, fiel auf dem Rückzug im Westerwald durch eine österreichische Kugel. Glücklicher war Moreau, 19- 6e»L der zwar aus Bayern und Schwaben zurückgedrängt ward, aber durch einen meisterhaften Rückzug über die Thäler des Schwarzwaldes ohne großen Verlust 19'tf#cpt an den Rhein gelangte. Die deutschen Regierungen, weit entfernt die Erhebung 24' Dc,‘ des Volkes gegen die Reichsfeinde zu ermuntern, ahmten größtenteils das Beispiel Preußens nach und suchten durch Verträge mit Frankreich sich von der Kriegslast zu befreien und Erweiterung ihres Gebiets und andere Vortheile zu erlangen. Schon im August hatten Würtemberg und Baden ihren Frieden mit der Republik geschlossen und sich gegen bte abgetretenen überrheinischen Besitzungen Entschädigungen in geistlichen Gütern versprechen lassen. Im September erkaufte bte bayerische Regierung in Abwesenheit des Kurfürsten durch den Vertrag von Pfaffenhofen von Moreau um Geld und Naturallieferungen Schutz und Frieden, als dieser sich bereits zum Rückzug vor den Oesterreichern anschickte.
§. 890. Die Schreckensregierung (Terrorismus). Ein volles Jahr (vom Juli 1793 bis Juli 1794) beugte sich Frankreich unter bte furchtbare Tyrannei des Wohlfahrtsausschusses. An der Spitze der neun Mitglie-ber, die biefen Ausschuß bitbeten, standen drei Männer, deren Namen lange der Schrecken des Landes waren — der neidische, heimtückische und ehrgeizige Robespierre, der blutdürstige (Southon und der Schwärmer für republikanische Freiheit und Gleichheit St. Jüst. Diese politischen Fanatiker regierten mit unerhörter Despotie und bereiteten Allen, bte sich nicht unter ihr Machtwort beugten, Tod und Verberben. Neben ihnen bewahrte blos der rebliche Carnot eine selbftänbige Haltung; bamit dieser aber dem blutigen Gebühren feiner (Soße-gen, das er nimmermehr gebilligt haben würde, nicht im Wege stehe, übertrugen ihm die Triumvirn die Leitung des Kriegswesens, um ihn vom Innern abzulenken. Die übrigen Mitglieber des Ausschusses waren größtenteils Kreaturen Robespierre's (Barere, Billaub-Varennes, Collot b’Herbots, Prieur, Linbet,
Jean Bon be St. Anbri). Die äußerst bemokratische Verfassung, die man in der Eile entworfen und nach der Annahme durch das Volk am 10. August mit großer Feierlichkeit verkünbigt hatte (wobei der bekannte Maler Davib, ein republikanischer Schwärmer, Festorbner war), würde einstweilen bei Seite gelegt und eine revolutionäre Regierung unter Aufsicht des Wohlfahrtsausschusses begrünbet. Wie biefe Regierung ihre Gewalt zur Vernichtung der Anhänger des Alten gebrauchte, mag der einzige Umstand» lehren, daß in den Monaten Juni und Juli nicht weniger als 1285 Menschen auf der Guillotine 1794
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Extrahierte Personennamen: August Jean_Bon August
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schwaben Wetzlar Rhein Westerwald Bayern Schwaben Rhein Frankreich Baden Frankreich Billaub-Varennes
3. Periode, seit 1789. Iii. Abschnitt, 1848-1871. 227
die Hände seines Gegners Jnarez und wurde nach dem Ausspruche eines _ Kriegsgerichts standrechtlich erschossen (19. Juni 1867). Mejiko wurde nun wieder Republik.
§ 100.
F. Deutschland. I. Vor 1866.
1. In Deutschland waren die Märzunruhen des Jahres 1848 die nächste Folge der von der Pariser Februarrevolution ausgehenden Erregung der Gemüter. Überall verlangte man Preßfreiheit, Schwurgerichte und eine neue Gesamtverfassung Deutschlands.
In Baden wurde die bewaffnete Volkserhebung (unter Friedrich Hecker, Herwegh und Strnve) durch den Bnndesgeneral Friedrich Gagern unterdrückt. In Bayern entsagte König Ludwig 1. der Krone zu gunsten seines Sohnes Maximilian Ii., des „Vielgeliebten" (1848—1864). Nach dessen Tod (1864) folgte sein Sohn Ludwig Ii.
2-, In Österreich mußte der verhaßte Minister Metternich sein Amt niederlegen (Mai 1848). Die Märzunruhen in Wien und der Czechenaufftaud in Prag wurden von den Re-giernngstrnppen unter dem Feldmarschall Windischgrätz unterdrückt und viele Aufständische in Wien, darunter der Demokrat Robert Blum stanbrechtlich erschossen (9. November 1848). Kaiser Ferdinand I. (1835—1848; f 1875) dankte ab zu gunsten feines jugendlichen Neffen Franz Joseph (2. Dezember 1848).
Die Ungarn und Lombarden suchten sich der österreichischen Herrschaft zu entziehen. Ungarn erklärte sich als Republik unter dem Präsidenten Koffuth (1849); aber die „ ungarischen Truppen unter General Görgei wurden von den Österreichern (unter General Hayn an) mit Hilfe eines russischen Heeres besiegt und Ungarn wieder der österreichischen Herrschaft unterworfen. Den Aufstand in der Lombardei und in Venetien unterdrückte der Feldmarschall Radetzky (s. § 98, 4).
3. Auch Preußen blieb von den Unruhen nicht verschont. Am 17. März 1848 hatte König Friedrich Wilhelm Iv. eine konstitutionelle Verfassung verheißen; dennoch kam es am folgenden Tage in Berlin zu einem Straßenkampfe. Ant 6. Februar 1850 beschwor der König die revidierte Verfassung , durch welche Preußen in die Reihe der konstitutionellen Staaten trat.
In der Rheinpfalz, in Sachsen, Hannover, Nassau, Meck-
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TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Jnarez Friedrich_Hecker Friedrich Herwegh Friedrich_Gagern Friedrich Ludwig Maximilian_Ii Maximilian Ludwig_Ii Ludwig Metternich Robert_Blum Ferdinand_I. Franz_Joseph_( Franz Radetzky Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschlands Baden Wien Prag Wien Ungarn Lombardei Venetien Berlin Rheinpfalz Sachsen Hannover Nassau