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1. Geschichte des Altertums - S. 71

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der zweite punische Krieg. 218—201. 71 jo in Spanien ein starkes und treffliches Heer herangebildet. Sein wichtigster Schauplatz war Italien; denn Hannibal griff den Feind im eigenen Lande an und räumte Italien erst, als seine Vaterstadt selbst von den römischen Legionen bedroht wurde. Den Weg nach Italien nahm er durch das südliche Gallien und über die Alpen. Er wünschte nämlich zuerst Oberitalien zu erreichen, da er mit Grund hoffte, daß die eben erst unterworfenen Gallier sich erheben und seinem Heere anschließen würden. §75. Der Siegeszng Hannibals 218—216. Hannibal ließ seinen 218. Bruder Hasdrubal mit einem Teil seiner Truppen in Spanien zurück. Er selbst überschritt im Frühling 218 den Ebro und die Pyrenäen, zog durch das südliche Gallien hindurch und begann darauf den Marsch über die $^2^ Alpen. Hier mußte sein Heer die schlimmsten Mühseligkeiten ertragen. 8tms-Beim Aufstieg belästigten es die Gebirgsvölker, indem sie die Höhen besetzten, die Pässe sperrten und den Zug aus dem Hinterhalt angriffen, so daß Hannibal nur unter schweren Verlusten die Paßhöhe erreichte. Neue Schwierigkeiten bot der Abstieg; denn da es spät im Jahre war, so war Schnee gefallen, der die Pfade bedeckte, Abgründe sperrten den Weg, und nur mit größter Mühe brachte man Pferde und Elefanten hinunter. Das Heer aber war kaum noch halb so stark als am Fuß der Pyrenäen; es war bis auf 20 000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter zusammengeschmolzen. Trotzdem trug er in Oberitalien zwei Sieae davon; er besiegte beide Schlachten „ , 0 a ’ 1 ° ant Ttcinus römische Konsuln nacheinander an dem Ticinus, heute Ticino, und an u,^re°6nlaber der Trebia. Darauf bezog er in der Poebene Winterquartiere und verstärkte zugleich sein Heer durch große Scharen von Galliern, die zu seinen Feldzeichen strömten. Im Frühling 217 setzte er seinen Marsch fort, überschritt den Apennin 217. und gelangte so in das Tal des Arno, der über seine Ufer getreten war und die Niederung in ein weites Sumpfgebiet verwandelt hatte; damals verlor Hannibal, der auf dem letzten ihm gebliebenen Elefanten ritt, durch eine Entzündung ein Auge. Den Konsul Gajusflaminius wußte er am Sch-acht am traf itnentschett S e e in einen Engpaß zu locken. Das römische Heer ntistte. wurde völlig vernichtet; ein Teil fiel in der Schlacht, ein andrer ertrank im See, ein dritter wurde gefangen genommen; der Feldherr kam im Kampfe um. Schon fürchtete der Senat, der siegreiche Punier würde auf Rom selbst marschieren, und entschloß sich, zur besseren Abwehr die ganze Gewalt einem Manne zu übertragen. Quintus Fabius Maximus, ein bejahrter öa6tus cm „ „ ^ ' Gunctalor. Mann von großer Besonnenheit und Vorsicht, der schon mehrmals Konsul

2. Geschichte des Mittelalters - S. 16

1888 - Wiesbaden : Kunze
16 Aus der deutschen Vorzeit. Beim Eintritt der Wintersonnenwende, wo Fro sich anschickt, die belebende Sonne der Erde wieder zu nähern, wurde ihm zu Ehren das Julsest an zwölf geweihten Nächten gefeiert. Für dieses Fest war in jedem Hause ein weißer Eber als Opfertier gezogen worden, dem man die Borsten vergoldete. Am Nachmittage des Hauptfestes löschte man das Feuer in den Wohnungen aus, zog hinaus auf eine Wiese, wo ein Eichenpfahl eingeschlagen wurde, in welchen man ein neues Rad mit seiner Achse einließ, das neun Speichen hatte- Das Rad war mit Stroh umwunden und wurde von neun Jünglingen und Jungfrauen mit Stricken von Osten nach Westen, dem Laus der Sonne entsprechend, gedreht, bis sich die Achse entzündete und das Stroh entflammte. Dann steckten die Versammelten unter lautem Jubel ihre Fackeln in Brand und trugen die geheiligten Flammen in die Häuser, wo der Julblock auf dem Herde für ein neues Jahr wieder entzündet wurde. Wie Menschenmacht ans dem toten Holze die Flammen hervorzubrechen zwang, so ruft sie, nach ihrem Glauben, auch Fro aus dem Tagesgestirn wieder hervor, damit die Sonne von neuem neun Monate siegreich strahle. Über dem brennendenjulblockwurde der'geweihte Eber gebraten, mit den vergoldeten Borsten wurden die Hausgenossen beschenkt. Die rechte Hand aus das Haupt des Ebers gelegt, schwuren die Hausgenossen einander Liebe, Treue und Gehorsam, worauf das bereitete Opfertier verzehrt wurde und der Metbecher zu Ehren des Gottes kreiste. Frigg aber (Frau Holde), Odins Gemahlin, besichtigte während des Festes der zwölf Nächte im Umzuge das Hauswesen, wo sie die fleißigen Frauen und Jungfrauen segnete, während sie den lässigen allerlei Ungemach zuschickte. Die heidnischen Feste sind in christliche umgewandelt oder verdrängt worden, aber manche der mit denselben verbundenen Gebräuche haben sich im Volke bis zur Gegenwart erhalten. §. 3. Die ecjlea äampfe zmslüm Germanen ntuf Kölnern. Cimbern und Teutonen. Die ersten germanischen Völkerschaften, welche mit den Römern feindlich zusammenstießen, waren die Cimbern und Teutonen. Die Cimbern waren vom Norden Deutschlands nach dem Süden ausgewandert, um sich in Italien neue Wohnsitze zu suchen. Sie waren bis zu den Ostalpen vorgedrungen, als sie in dem heutigen Kärnten auf die Römer trafen, welche von Süden her die daselbst wohnenden Kelten unterworfen hatten. Als sie von den Römern Wegweiser nach Italien verlangten, führten diese dieselben irre, um sie zu vernichten. Die Cimbern aber rächten die Treulosigkeit, indem sie die Römer unter ihrem Konsul Papirius Carbo bei Noreja in der Nähe von Klagensurt 113 v. Chr. vollständig besiegten. Doch anstatt jetzt geradeswegs nach Süden zu ziehen, wandten sie sich der Nordseite der Alpen entlang nach Westen und fielen in Gallien ein, wo sie nacheinander vier römische Heere schlugen. Von Gallien zogen sie nach Spanien, wurden dort aber zurückgewiesen

3. Römische Geschichte - S. 64

1881 - Leipzig : Teubner
64 Übergang über die Alpen: Der Weg hinab. ruhigt wurde, noch viel schwieriger als das Aufsteigen; denn auf der italischen Seite fallen die Alpen viel steiler ab als auf der anderen, und der frisch gefallene Schnee — es war Anfang Septembers — machte die Bergabhänge schlüpfrig und verbarg und verdarb die Pfade. Als Hannibal am Morgen des Aufbruchs feine Truppen verdrossen und erschöpft durch den Schnee dahinmarschieren sah, führte er sie auf eine vortretende Gebirgsecke und zeigte ihnen zu ihren Füßen das schöne Italien, dessen Herren sie bald sein würden. Aber die neuerweckte Zuversicht schwand bald wieder; denn die schroffen, schneebedeckten Abhänge längs der Doria, welche nach Italien hinabfließt, machten den Weg fast unmöglich. Menschen und Vieh stürzten übereinander und rollten zusammen in die Tiefe. Nun kam man auf eine Klippe, deren Wände so gerade standen, daß kaum ein un-bewaffneter Soldat, wenn er mit den Händen sich an den Gebüschen und Baumstämmen festhielt, sich hinablassen konnte. Da ein Rückweg und das Suchen eines Umwegs nicht möglich war, so schlug Hannibal ein Lager auf und ließ über die Klippe einen schmalen, an der Wand des Abgrundes in Krümmungen ablaufenden Pfad durch Brechen und Sprengen der Felsen zu einem gangbaren Wege erweitern. Livius erzählt, daß das Gestein durch starkes Feuer erhitzt und durch aufgegossenen Essig mürbe gemacht worden sei. Nach einem Tage angestrengtester Arbeit konnten die Pferde und Lasttiere hinabgeführt werden; aber erst nach drei Tagen brachte man die halbverhungerten Elefanten an den Fuß der Klippe. Das war die letzte Schwierigkeit des 15tägigeu Alpenübergangs; denn von nun an ging der Weg noch drei Tage durch das Thal der Doria hinab zu sonnigen Hügeln und reichen Ebenen. Man war in befreundetem Lande, dem Gebiete der gallischen Salasser. Die Gallier Oberitaliens waren in den letzten Jahren größtenteils von den Römern unterworfen worden, hatten aber, da sie die Römer die Zwingburgen, die festen Städte Placentia, Cremona, Mutina, in ihrem Lande erbauen sahen, noch einmal verzweifelt die

4. Geschichte des Mittelalters - S. 41

1887 - Leipzig : Teubner
Narses. Schlacht am lactarischen Berg 553. 41 Als Belisar im I. 549 aus Italien zurückberufenes^ ward, setzte der Kaiser den Narses an seine Stelle. Dieser schlug die Goten bei Taginä in Hetrnrien in einer hartnäckigen Schlacht, in welcher der heldenmütige Totilas auf den Tod verwundet und das ganze Gotenheer zersprengt ~ wurde. Hierauf zog Narses in Rom ein, das in diesem Kriege furchtbar zu leiden hatte und aus einer Hand in die andere ging. Diesmal wurde es zum füuftenmal eingenommen. Die Goten sammelten sich wieder in Oberitalien und wählten den tapferen Tejas zu ihrem König. Er zog nach Campanien, um dem von Narses belagerten Cnmä zu Hilfe zu kommen, und wurde hier in der Nähe v-' des Vesuv am lactarischen Berge (Milchberg) durch den Mangel an Lebensmitteln zu einer Entscheidungsschlacht gezwungen (553). Auf beiden Seiten wurde mit unerhörter Tapferkeit gekämpft. Tejas focht an der Spitze der Seinen y ' zu Fuß, wie alle seine Goten, allen erkennbar und beständig von den kampflustigen Feinden bedrängt, mit Löwenmut und streckte mit seinem Speere einen nach dem andern zu Boden, während er die nach ihm geworfenen feindlichen Lanzen mit seinem Schilde auffing. Hing der Schild voll von Spießen, so reichte ihm sein Waffenträger einen andern. So hatte er schon den dritten Teil des Tages kämpfend -f-dagestanden, stets an derselben Stelle, und wieder hingen 12 Lanzen in seinem Schild; da rief er den Waffenträger, und wie er eben den Schild wechselte, traf ihn ein sausender Speer tief in die Brust, daß er sterbend niedersank. Die Römer bemächtigten sich der Leiche und steckten feinen Kopf auf einen Speer. Als das die Goten sahen, kämpften sie mit neuer Wut bis in die Nacht, während der sie unter den Waffen stehen blieben, um am folgenden Morgen >' x den Kampf zu erneuern. Und wiederum fochten sie vom Morgen bis zum Abend. Endlich am dritten Tage ließen A sie, ermattet von der langen Blutarbeit, dem Narses sagen, wenn man sie mit ihrer gesamten Habe frei abziehen lasse, so wollten sie sich andere Wohnsitze suchen, da ihnen Italien nun einmal vom Himmel nicht befchieden zu fein scheine;

5. Geschichte der Römer - S. 137

1836 - Leipzig : Baumgärtner
157 gallischen Volkes. Von ihnen erfuhr Hannibal den Weg über die Alpen, bis an deren Fuß er sich durch das Land der Allobroger zog. Wahr- scheinlich ging Hannibal durch das Tbal der Jsöre aufwärts. Fünf- zehn Tage dauerte dieser beschwerliche Marsch unter beständigen Kämpfen mit den Eingeborenen, welche die unwegsamsten Gegenden besetzt hatten, um den Nachtrapp der Karthager anzufallen. Noch gefährlicher waren aber die Hindernisse der Natur, wenn der Zug auf schmalen Pfaden neben hohen Eisgebirgen und unermeßlichen Abgründen einherging, und dabei plötzlich angegriffen in Unordnung gerieth, besonders die Reiterei und das Gepäck ins Gedränge kam, so daß Menschen und Thiere, Elephanten, Pferde und Zugvieh, in Abgründe stürzten; oder wenn der Weg über Eis- und Schneefelder führte, wo Menschen und Zugvieh, an milderen Himmel gewohnt, vor Kälte erstarrten und liegen blieben. Allein kein Hinderniß konnte den kühnen Pnnier aufhalten; der einmal angefangcne Marsch mußte vollendet werden. In der savoyischen Grafschaft Tarantaise, zwischen Constans und dem kleinen Bernhard, wohnte das Volk der Centronen. Als Hannibal durch dieses Vergland zog, kamen ihm Abgeordnete dieses Volkes entgegen, geschmückt mit Kränzen und Zweigen, und versprachen, sein Heer zu verpsiegen, auch Geißeln und Führer zu geben. Ob er gleich diesen friedlichen Ge- sinnungen nicht traute und vorsichtig weiter zog, so wurde er doch in einer Bergfchlueht von den treulosen Galliern von allen Seiten angc- fallen, welche gewaltige Felsstücke auf die Vorüberziehenden herab- wälzten. Die Nacht mußte er mit den Schwerbewaffneten, die den Nachtrapp bildeten, getrennt von seiner Reiterei und den Elephanten zubringen, da die Feinde ihm den Weg gesperrt hatten. (Siehe die Abbildung N= 33.) Zu seinem Glücke zogen sich die Gallier zurück und die Karthager zogen weiter, bis sie am neunten Tage ihres beschwerlichen Marsches den Gipfel der Alpen erreichten, wo sie zwei Tage rasteten, um sich etwas zu erholen. Noch beschwerlicher war das Hinabsteigen, weil die Alpen auf der Südseite sehr steil sind und damals in der herbstlichen Jahreszeit mit tiefem Schnee bedeckt waren. Kem-Pfad war daher mehr sichtbar, kein Tritt über die Schneeflächen sicher; Mangel an Lebensmitteln riß ein und rieb zuerst fast alle Elephanten auf. Endlich nach fünfzehn Tagen gelangte das Heer, das noch aus 26,000 Mann Fußvolk, 6000 Pferden und einigen Elephanten bestand, in die Ebenen zu den Jnsubrern, wo Hannibal sein ermüdetes Heer nach so großen Mühseligkeiten ausruhen ließ und sich mit den gallischen Bewohnern Oberitaliens zu verbinden suchte. Die Tauriner, die sich weigerten,

6. Geschichte der Römer - S. 18

1836 - Leipzig : Baumgärtner
18 fluchen vereinigte Macht, in einer vorhistorischen Zeit die Insel Sicilien und die benachbarten kleinern Eilande von dem Festlande Italiens losge- rissen worden ist, auf welche Losreißung noch der griechische Name Rhe- gion hindeutet. Die bekanntesten jener Inseln sind: Lipara mit einem erloschenen Krater, Hiera und Strongyle mit noch thatigen Vulkanen. An der Westspitze Siciliens liegen die Aegates, die Aegadischen Inseln, wo 241 Hamilcar Barcas besiegt wurde. Melita j. Malta, einst von Phbniciern und Karthagern besetzt, war berühmt durch feine Webereien und Hündchen, welche auch die Römer schätzten (eanes Nelilenses). Iv. Die römische Zeitrechnung. Die Kenntnist der C h r o n o l o g i e oder Zeitrechnung der Römer ist für das genaue Verständnis ihrer Geschichte und bürgerlichen Lebens eben so wichtig und unerläßlich, wie die Bekanntschaft mit dem Schauplätze, auf welchem die Begebenheiten vorfielen, nothwendig ist für das Studium der Geschichte. In der frühesten Zeit bestimmten die Römer, als sie noch keine künst- lichen Zeitmesser hatten, die verschiedenen Theile des Tages und der Nacht nach dem Wachsen und Abnehmen des Lichts und der Finsterniß. Die Landleute wußten nach gewissen Hausregeln ihren Schatten mit dem Fuße abzumessen, und an umwölkten Tagen, die aber im Sommer nicht häufig kamen, waren einige Blumen, die der Sonne folgen, ihre Stunden- weiser, wie für die Nachtzeit das Krähen der Hähne. Den Tag, er mochte laug oder kurz seyn, theilten die Römer in zwölf bürgerliche Stun- den , die des Morgens anfingen. Es traf also in der in Frühlings - und Herbstgleiche die vierte Stunde mit unserer zehnten zusammen, und so fort. Am längsten Tage aber, dex in Italien fünfzehn unserer Stunden dauert, hatte eine bürgerliche Stunde die Länge von fünf Viertelstunden. Eben so theilten sie die Nacht in vier Vigilien (vigiliae), jede von gleicher Daner zu drei Stunden. Vor. Einführung der Uhren meldete in der Stadt ein Diener des Consuls den'mittag, wenn er von dem Rathhause aus die Sonne in einer bestimmten Richtung sah, eben so wurde die dritte Stunde und die neunte ausgerufen.' Erst um das Jahr 461 n. R. 293 v. Chr. brachte C. Papirius Cursor eine griechische Sonnenuhr (Onomon, Lolarium horologium) als Beute aus dem Kriege mit den Samnitern nach Rom und ließ sie öffentlich aufstellen. Da sie aber zur geogra-

7. Theil 1 - S. 228

1832 - Cassel : Bohné
228 Sued - Donau - Laender. — hlycffiiov 8e иль Тгц Ицугц 71 qotxhwv üöov Tlßtqvoq, fide тид той Iotqov my/üg. Ilqoqünxovtui St тгц Иууцд ¿л oxlyov Цеу Ol срсито1, то 8e nliov ‘pkov^Ttiot xul Ovr/ödr/.ou I < ' * ‘ ' ✓ Völkerschaften. Nach clen schon üben angeführten alten Schrift- stellern erscheint ziemlich begründet die Annahme* dass die Rhaeti alle ursprünglich ein zum italisch- tuscischen Volkstamme gehörendes Volk waren* das sicli schon in sehr frühen Zeiten in dem wei ten Thal- gebiete des Padus, bis gegen die Alpen, niedergelas- sen und ebendaselbst auch einen Zweig der Umbri zu ihren östlichen Nachbaren hatten. Unter der Re- gierung des Königs Tarquinius Priscus zu Rom er- schienen aber plötzlich Celtische Völker, die unter dem Namen der Insubres bis in die Gegend um Me- diolanum, und unter dem der Caenomanni bis in die Umgebungen von Verona vorgedrungen waren» Ge- gen diese hatten die Tusci einen eben so barten, als vergeblichen Kampf zu bestehen» Vas von diesen sich jenen eingedrungenen Celten nicht unterwarf und nicht in den bisherigen Sitzen blieb, das wich ent- weder nach Süden) gegen die Apenninen hin, zu dem alten Muttervolk zurück, oder es zog, der Freiheit zu ge than, in die rauhen Gebirgshöhen der Alpen und drängte sich über diese gegen die Quellen des Da- nubius empor» Aus diesen letzteren geretteten Schaa- ren bildete sich nunmehr ein Bergvolk, oder vielmehr, wie Männert Th. 3, 507. richtig bemerkt, eine Samm- lung von kleinen Völkerschaften, die von nun an im- mer den gemeinschaftlichen Namen Rhaeti tragen. Die näher gegen das Adriatische Meer hin sitzenden Umbri retteten sich, nachdem sie gleich den Tusci von dem Padus durch die weit vorgedrungenen Cae- nomanni abgesehentten worden waren, in das heutige südliche Tyrol. Daher geschah es, dass die mächti- gen Gebirgsreihen der Alpen diese beiden V ölker trennten und dass diese Trennung zu der Rhaetia nördlich und der Rhaetia südlich von den Alpen (Rhae- tia secunda und prima, oder propria) die Veranlass

8. Die Alte Welt - S. 112

1871 - München : Lindauer
112 Iii. Die Römer. Geographischer Abriß vom alten Italien. Der Name „Italien" bezeichnete ursprünglich nur dm südwestlichen Teil der Apenni'n-Halbinsel, wurde aber später (226 v. Chr.) für die ganze (nördlich von den Flüssen Makra und Rn'bikon begrenzte) Apennin-Halbinsel, und zur Zeit des Kaisers Augustus auch für das zwischen den Alpen und den Flüssen Makra und Ru'bikon gelegene Gebiet üblich. Italien in dieser weiten Bedeutung zählte 4,584 (mit den Inseln 5,604) Qn.-Meilen nud grenzte im N. an die Alpen (Seealpen, kottische, grajische, penninische, lepontische, rätische, karnische, jnlische), im O. an das adriatische, im So. an das jonische, im S. an das sizilische, im W. an das tuskische und tyrrhenische Meer. — Gebirge: Das ganze Land wird von dem Apenni'nengebirge durchzogen, das in den heutigen Abrufen seinen höchsten Punkt (9370') hat; isoliert erhebt sich im Westen der feuerspeiende Vesu^vius. — Gewässer: Jus adriatische Meer münden drei größere Flüsse, der I so'ntin s (j. ^so'nzo), die Mthesis (j. Etsch) und der Pa^dus <j. Po) mit den Zuflüssen Tici'nns (j. Tessi'no), Addua (j. Adda), Mi'ncins (j. Mvucio, spr. Mt'ntscho), Tre'bia (j. Tre'bbia) und Rhenus (j. Reuo). Von den übrigen in das adriatische Meer mündenden Flüssen sind noch von Bedeutung der Ru'bikon, Fre^nto (j. Forto're) und Au'fidus (j. Ofa'nto). Ins tuskische Meer ergießen sich vier nennenswerte Flüsse, der Si'laru s (j. Se'le), der Ti'beris (j. Tiber oder Teve're) mit den Nebenflüssen Nar (j. Ne'ro), A'llia, Kre'mera, A'nio (j. Tevero'ne) und andereu, der A'rnus (j. Arno) und Ma'kra (j. Magra). - Berühmte Seen im nördlichen und mittleren Italien: der Verba'nns (j. Lago maggwre, spr. La'ao Maddsho're), La'rius (j. L. bi Wmo), Bena'kus (j. L. bi Ga'rda), Trasime'nns, Volsinie'nsis (j. L. di Bolse'na), Sabati^nns 0- 2- bt Bracciano, spr. Brattscha^no), Regi'llns (östlich von Rom, j. ausgetrocknet), Fn'cinns, Alba'nns, Nemore^nsis (j. L. di Ne'mi), Ave'rnus, Llte'r-nus oder Lukri'uus Ci- L. di Patri'a) und Acheru'sia (j. L. di Fusa'ro). — Einteilung: Italien zerfiel in der Kaiserzeit in Ob er it alien (zwischen den Alpen im Norden, den Flüssen Rn'bikon und Ma'kra im Süden), Mittelitalien (das vom Rubikon und Makra bis zum Si'larus und Fre'nto reichte) und Unter- ltat©bcritstuen, auch Ga'llia citcrior genannt, faßte drei Landschaften in sich: 1) Lign'ria mit den Städten Verce'llä (j. Vercelli, spr. Wärtsche'lli, Schlacht i. % 101), Autui'sta Tanrinorum (j. Tori'no, Tnri'n), Ge'nna; 2) Gaum cisalpi'na oder toga'ta, durch den Padns geschieden in a) Ga'llia transpadana mit den Städten Mediola'n um (j. Mailand), Tici'uum (j. Pavi'a), Kremo na, Ma'ntna, Vero'na, b) Gallia cispada'na mit den Städten Place nt:a (j. Piacenza, spr. Pjatsche'ntsa), Mu'tina (j. Mo'dena), Bono'nia Q. ^ logna, spr. Bolo'nja) und Rave'nna; 3) Bene'tm mit den Städten Patavi Pa'dua) und Aqnile'ja. Bo- inm den (j. Perugia, spr. Peru'dsha), Klu'ltum y. ilyiuii, ]pr. «ju'w, Cä're, Ve'ji. 2) Latium von der Tiber bis zum Lins. Die bedeutendste Stadt dieser Landschaft und ganz Italiens war Rom, einstms amlmkeu Ti'beris, angeblich auf den 7 Hügeln Palati'nns, Qmrma'lis, Kapitoli'nns, Cälins, Aventi'nns, Esqnili'nus und Viminams *), jetzt an beiden Ufern der Tcker an 11 Hügeln (dem Jani'kulus, Vatika'nns, Mons sacer und Mons Manns, diese *) Diese sieben Hügel kennt kein alter Schriftsteller; die Stadtbeschreibung aus der Zeit Konstantins nennt den Quiriualis und Viminalis nicht, wol aber die übrigen fünf Hügel und bezeichnet diese als das Gebiet '^s welchem Altrom (Roma links des Tiberis) stanb. Vgl. Mommsen, römische Geschichte 5. Aufl. I. S. 111 Anm. 3.

9. Römische Geschichte - S. 33

1893 - Dresden : Ehlermann
Zweiter Zeitraum. — § Ii. Der zweite punische Krieg. 33 im Laufe des Krieges auf 700000 Fusssoldaten und 10000 Reiter geschätzt wird. Iii. Der Zug Hannibals nach Italien. Wahl des Landweges bestimmt durch die Schwierigkeit, ein grosses Heer zur See nach feindlicher Küste überzuführen, Zug über die Alpen durch die Aussicht, in befreundetes Gebiet zu kommen (vielleicht auch Lockung durch das Abenteuerliche des Weges. S. o. I). Sicherung von Spanien und Afrika. Eröffnung der Feindseligkeiten durch Übergang über den Ebro. Kämpfe mit den Iberern jenseits des Flusses. Überschreitung der Pyrenäen an ihrem Ostende mit 50000 Mann zu Fuss, 9000 Reitern und 37 Elefanten. Z)ug an den oberen Rhonelauf; kurzes Gefecht der numidischen Reiterei mit den Reitern des eben an der Rhonemündung gelandeten Konsuls Scipio. Der Flussübergang gelingt durch List. Nach Besiegung der (keltischen) Anwohner des Flusses Vormarsch durch das Iserethal — das Gebiet der Allobroger. Alpenübergang auf dem damals gangbarsten Pass des kleinen St. Bernhard unter Kämpfen gegen feindliche Bergvölker mit Überwindung der gewaltigsten Schwierigkeiten, die schroffe Bergpfade bei vorgerückter Jahreszeit darbieten (Pfad an schroffer Bergwand herabgeführt). Grosse Verluste. Hannibal gelangt in das Thal von Aosta mit nur noch 20000 Fusssoldaten, 6000 Reitern und wenigen Elefanten. Rom ist gezwungen, die Heimat zu verteidigen. Iv. Der Krieg gegen Hannibal. A) Der Siegeszug Hannibals. 218. Hannibal nimmt die Hauptstadt der 2x8 Tauriner; die Gallier nördlich vom Po fallen ihm zu. Zwischen Sesia und Tessin wird der sich ihm entgegenwerfende Konsul P. Cornelius Scipio in einem Reitergefecht geschlagen und gerät selbst in Lebensgefahr (Rettung durch seinen 20jährigen Sohn). Hannibal an dem Po. Bei Placentia lässt sich der 2. Konsul Sempronius Longus unbesonnen aus gedeckter Stellung herauslocken und erleidet (gegen Ende des Jahres) an der Trebia eine schwere Niederlage. Übergang über den Apennin auf unwegsamen Pfaden. Die Soldaten erkranken in den Sümpfen des Arno; der Feldherr büsst ein Auge ein. Aber Hannibal in Etrurien! 217. Der heissspornige, durch Haschen nach Volksgunst 217 zu Ansehn gekommene (vgl. § 10, Ii) Konsul Fla mini us lässt sich bei Cortona in einen von Bergen und dem trasime- Schultz, Römische Geschichte. 3

10. Leitfaden der alten Geographie - S. 146

1879 - Berlin : Reimer
146 Raetien. eng geschlossen bleibt), in der südlichen durch die des Athesis (Etsch) und der Addua, wurde von römischen Heeren unter Drusus 15 v. Chr. nach hartnäckigem Widerstande unterworfen. Es war bewohnt von zahlreichen Volksstämmen ohne politischen Zusammenhang untereinander, geschieden und benannt nach den einzelnen Haupttälern; von diesen wurden alle südlich zum Po-Tale sich öffnenden, mit Ausnahme der Gauen der Venostae (Vintschgau an der oberen Etsch) und Isarci (am Eisack, Zufluss der Etsch) sofort mit Italien vereinigt. Von letzterem Tale führt die uralte Hauptverkehrsstrasse über den niedrigsten Querpass der Centralalpen, den Brenner (1350m), welcher den Namen der raetischen Breönes bewahrt. Der in Italien übliche Gesammtname für alle diese, grösstenteils nur von Viehzucht und Waldarbeit lebenden, sehr geringen Ackerbau treibenden Stämme war Raeti; über ihre Stammverwandtschaft wusste man nur, dass sie in enger Beziehung zu den Etruskern Italiens standen, sogar insgemein für Nachkommen der durch die gallische Eroberung aus Oberitalien verdrängten Etrusker (unzweifelhaft irrtümlich) gehalten wurden. Nur wenige Orte in den grösseren Tälern sind schon unter der Römerherscliaft zu kleinen Städten erwachsen, wie Curia Raetorum (j. Chur, rom. Coira in Graubünden) und Veldidena (Wilten, Vorstadt von Innsbruck); überhaupt ist das ganze Gebirgsland erst spät sprachlich romanisirt worden. 198. Vindelicia. Die römische Eroberung betraf sodann die fruchtbare Hochebene vom Nordfusse der Alpen bis zum Strome Danuvius (vgl. § 195, n. 1), vom Bodensee, lacus Venetus oder Brigantinus der Alten bis zum unteren Laufe des Inn. Hier bildeten bis zum Eindringen der Germanen im 5. Jahrh. die Landbevölkerung keltische Stämme, mit gemeinsamem Namen Vindelici bekannt; sie hatten auch schon einzelne Städte, die unter römischer Herschaft ihre keltischen Namen bewahrten, wie Brigantium Bregenz, Cambodunum Kempten, Sorviodurum Straubing u. a. Dazu kamen römische Anlagen, namentlich die aus römischen Standlagern an der Donaugrenze in späterer Kaiserzeit durch Handelsverkehr mit den Germanen zu Städten erwachsenen Castra Regina (Regensburg, benannt vom gegenüber mündenden Flüsschen Regänus) und Castra Batava (Passau, benannt von der aus Batavern bestehenden Garnison, neben der altkeltischen Stadt Bojodurum), vor allem aber die neue Provincialhauptstadt von Raetien (welchem ganz Vindelicien als Untei-abteilung zugelegt wrar) die Colonie Augusta Vindelicorum (Augsburg). Auch das durch die Vorrückung der Nw.-Grenze jenseit der Donau unter K. Hadrianus gewonnene Gebiet wurde zu Raetien geschlagen und die zum Schutze desselben gegen die Germanen angelegte Grenzbefestigung limes Raeticus benannt.
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