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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 289

1906 - München : Oldenbourg
55. Eine Szene aus der Sendlinger Bauernschlacht. 289 Widerstand zu Boden reißt. Mancher ©ant, in dessen Brnst die Sense zischend sich vergraben, kollert mit plumpem Fall hauend und schlagend in den Schnee, aber brutale Hiebe lösen die knochigen Hände von den Zügeln und der bransende Reitersturm rächt den Fall des Kameraden. In den Haufen verstreut erkennt man an den Uniformen Soldaten aufgelöster bayerischer Regimenter, die hier mit ihren bäuerlichen Kriegsgenossen die Mannentrene zu ihrem Fahneneid mit dem Leben bezahlen. Schon klimmen am Hang beim Wimbauernhof auch grauröckige Musketiere herauf. Noch schwanken die Vordersten vor der entschlossenen Haltung eines verzweifelten Häufleins; da duckt sich ein herkulisch gebauter, waffenloser Knecht zum Sprung gegen den zaudernd das Gewehr vorstreckenden Musketier, doch die Chargierten treiben die Zaghaften an zum Vollzug des Mordwerks. Da hieben die Zimmerlente von der Au, die sich den Aufständischen ange- schlossen hatten, ihre letzten Späne, da schlagen die Schmiede vom Oberland ihre letzten nervigen Schläge, der Letzten einer jener heldenhafte Schmied Balthes, von dem kein Dokument zu berichten weiß, den aber treues Volks-gedeukeu überliefernd aufstellte als das Urbild starren, zähen Mutes und nimmerwankender Treue zur Fahne seines Landes. Mit der Linken das Symbol kriegerischer Treue aus Herz drückend, mit der hammergewohnten Rechten den schmetternden Morgenstern regierend, stiernackig dem Feinde Trotz bietend und nicht achtend des ihn umtobenden Verderbens sei er uns dnrch alle Zeiten die Jdealgestalt bayerischen Löwenmutes und bayerischer Treufestigkeit. Das Feld war geräumt, der Sieg erfochten; aus den Leichenhaufen, aus den Häusern, Ställeu und Scheunen sollte die blutgesättigte Soldateska sich jetzt ihren Lohn holen. Beutegierig brachen Husaren, Panduren und Kroaten in die Höfe, die Türen krachten und von neuem verrichteten Jatagan, Säbel und Faustrohr entsetzliche Arbeit. Inmitten des über sie zusammenschlagenden Verderbens verkrochen sich die geängstigten Bewohner hilflos in ihren Hütten, retteten zwar das Leben, ihre Habe aber fiel der Plünderung zum Opfer. Die Baueru-Artillerie, kleine, wirkungslose Stücke, die sonst in den Klöstern zu Tegernsee und Benediktbenern friedliche Dienste zum „Antiaß-schießen" taten, fallen neben sechs Fahnen und einigem Fuhrwerk als Trophäen den Siegern in die Hände, mit ihnen die Führer: die Leutnants Clanze und Aberle und als letzter der kurfürstliche Hauptmann Mayer, der, nachdem Widerstand nutzlos, um dem überlebenden Rest der Landesverteidiger das Leben zu erwirken, selbst seine Person einsetzte. Über das Feld aber, gegen den Forstenrieder Wald tobt die Verfolgung. Längst schon ist der Ort eingekreist dnrch zahlreiche Reiterei, die den Ring immer enger schließend jeden der Fliehenden wie parforce gejagtes Wild hetzt. ffronleber, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. lg

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 31

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Die Kosaken des Zaren. Ostpreußisch. 31 Der Kosak ist nicht nur ein guter Reiter und Jäger, sondern auch ein vorzüglicher Naturbeobachter. Im japanischen Kriege z. B. tamjö wiederholt vor, daß die russischen Offiziere die sehr versteckt angelegten Schützengräben der Feinde trotz ihrer Fernrohre nicht zu finden vermochten, während die Kosaken aus allerlei kleinen Anzeichen in der Natur, so aus dem Fluge der Vögel, die Sache rasch heraus hatten. Bei meinem Sammeln kam mir diese Eigenschaft der Kosaken auch sehr zu statten. Was haben mir diese munteren Gesellen nicht alles zugeschleppt, und wie geschickt stellten sie sich dabei an! Die giftigen Brillenschlangen fingen sie vom Sattel aus im Galopp mit einer Art Wurfschlinge und schleppten sie so meilenweit durch den Wüstensand bis zum Lager. Kleine, flinke, sonst kaum zu erhaschende Eidechsen kehrten sie einfach mit rasch angefertigten, langstieligen Reisigbesen zusammen. Seltene Fische fingen sie mit ihren schnell ausgezogenen und unten zugebundenen ledernen Reithosen, wenn sie weder Netz noch Angel bei der Hand hatten. Also als Naturforscher läßt sich's schon leben unter diesem eigenartigen Völkchen, aber als Gäste in unserem teuren Vaterland möchte ich die wilden Steppensöhne nicht sehen. Nach K. F. in „Kriegsbuch für die Jugend und das Volk." Franck'sche Verlagshandlung. Stuttgart. 20. Ostpreußisch. (Hindenburg.) t. Ein Meldereiter, am Helm die Hand: „Herr General — der Feind im Land! Tausende von Kosaken! Die Dörfer brennen, die Städte loh'n —" Der General winkt ab: „Schon gut, mein Sohn," und steht mit steifem Nacken. Kein Muskel spielt in dem Erzgesicht. „Nur ein paar Tausend? . . . Das lohnt sich nicht!" 2. Ein Meldereiter in blutigem Hemd, sein Ackergaul keuchend die Beine stemmt: „Ostpreußens Bürger und Bauern auf der Flucht, und der Feind hunderttausend rund!" Starr steht der General. Nur um Aug' und Mund ein leises, lachendes Lauern. „Gewehr bei Fuß. Es bleibt beim Verzicht. Hunderttausend — die genügen mir nicht." 3. Ein Meldereiter. — So reitet der Tod! Ostpreußens Himmel wie Blut so rot! „Heraus! Was bringst du dem Heere?"

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 75

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Kühne Radfahrer. 75 ein Besitzer weinend und erzählte, daß des Nachts eine feindliche Eskadron im Dorfe gewesen sei. Es befinden sich noch 30 bis 50 Reiter dort, die ein Telephon besetzt und ihm jetzt eben die Gänse weggeholt haben. „Na, werde sie vom Braten vertreiben !z/ sagte ich. Frisch gewagt ist halb gewonnen! Ich gab die Pferde dem Besitzer zu halten, nahm meine Pistole und ging mit meinen fünf Mann, die mit Karabinern*) bewaffnet waren, den Russen zu Leibe. Am andern Ende des Dorfes bemerkte ich den feindlichen Posten von drei Mann, welche sogleich erschossen wurden. Durch dieses Schießen waren die übrigen Russen aufmerksam geworden. Als wir nun gegen das Gehöft vorgingen, hatten die Melden durch die Hintere Scheunentür bereits das Weite gesucht und dabei die Mützen, Mattel, Gewehre und Lanzen im Stich gelassen. Gerade waren wir im Begriff, die feindlichen Lanzen zu zerbrechen, als eine Frau angelaufen kam und rief: „Eine Eskadron Russen reitet schnell auf unser Dorf zul" Nun ging's in Eile an die Pferde, und schon waren die Russen mit großem Geschrei hinter uns her. Ein Galopp, und so entkamen wir der Gefahr. Wir mußten aber zwei russische Pferde, welche wir gefangen hatten, wieder loslassen; denn sie konnten nicht so schnell laufen wie die ostpreußischen. Bald darauf wurden wir aus dem Hinterhalt von einer 25 bis 30 Mattn starken Kosakenpatrouille beschossen. Im nahen Walde kam ich mit meinen fünf wackeren Reitern in Sicherheit. „Tilsit. Ztg." 48. Kühne Radfahrer. Rudolf von Koschühki. Die Russen haben geschworen, jedem deutschen Radfahrersoldaten, den sie fangen, die Augen auszustechen. Warum? Weil ein blutjunger Leutnant ihnen mit einer Radfahrertruppe seit Beginn des Krieges die tollsten Streiche spielte. Husarenstreiche von einer Tollkühnheit, daß ich sie nicht glauben würde, wenn ich sie nicht aus der sichersten Quelle wüßte. Mein Leutnant fährt mit seinen 60 Reservisten wie der Wind mitten in die feindliche Vorpostenkette hinein. Ein Auto mit russischen Generalstäblern hält da. Die Offiziere sehett die fabelhafte Erscheinung auftauchen, halten sie wahrscheinlich für einen Spuk, können jedenfalls ihre Verblüffung nicht so rasch bemeistern, daß sie von ihrer Waffe Gebrauch machen. Wie der Blitz ist der Leutnant vom Rade, knallt die Generalstäbler über den Haufen, springt ins Auto und saust mit seinen hohen Insassen davon, während seine Leute die ebenso verblüffte Bedeckung beschießen. Die Russen sehen nur noch eine Staubwolke, einen Schwarm Radler und wissen nicht recht, ob sie gewacht oder geträumt haben. In dem Auto aber befanden sich nicht nur die stolzen Generalstabsoffiziere, sondern auch die allerwichtigsten Aufschlüsse über die Bewegungen und Absichten des russischen Heeres, deren Kenntnis zu dem Siege bei Gumbinnen nicht wenig beigetragen hat. *) Karabiner — kurzes Reitergewehr.

4. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 8

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
8 I. Die Seit der Kämpfe zwischen Optimalen und Volkspartei los, sondern zog sich nach rechts, um die Römer allmählich in die mitte Zwischen sich und ihr Fußvolk, das links stand, zu bekommen. Die römischen Feldherrn bemerkten die List, doch konnten sie ihre Soldaten nicht mehr zurückhalten: einer hatte gerufen, die Feinde fliehen, und nun stürmten alle zur Verfolgung (der Reiter) los. Unterdessen kam auch das Fußvolk der Barbaren heran, wie eine gewaltige vom Sturm bewegte Meeresflut. ©roßen Vorteil brachte den Römern die herrschende Hitze und ferner der Umstand, daß die Sonne den Timbern ins Gesicht schien. Diese leben in schattigen, kalten Gegenden und sind daher an Frost gewöhnt, dagegen erlagen sie der Hitze völlig: sie keuchten und schwitzten stark und hielten zum Schutze die Schilde vor das Gesicht. Die Schlacht war nämlich kurz nach der Sommersonnenwende, nach römischer Zählung drei Tage vor dem Neumond des jetzigen Monats Hugust, des damaligen Sejtilis. Huch der dichte Staub, der die Feinde verbarg, trug weiterhin dazu bei, den Tttut der Römer zu heben; denn so sahen sie von der Menge der Feinde zum großen Teil nichts, sondern jeder beschäftigte sich mit den ihm gegenüberstehenden Gegnern, auf die er im Hnsturm gestoßen war, ohne durch den Hnblick der übrigen beunruhigt zu werden. Der größte und streitbarste Teil der Feinde wurde auf dem Schlacht-felde selbst niedergemacht. Um nämlich zu verhindern, daß die Schlachtlinie durchbrochen würde, hatten sich die in den vordersten Reihen Kämpfenden mit langen Ketten, die an den Leibgurten befestigt waren, aneinander gebunden. Hls nun die Römer die fliehenden Feinde bis zu ihrem Lager verfolgten, bot sich ihnen ein erschütternder Hnblick dar: die Frauen standen in schwarzen Gewändern auf den wagen und töteten die fliehenden Krieger, ihre Männer, Brüder und Väter; ihre kleinen Kinder erwürgten sie mit eigener Hand und schleuderten sie unter die Räder der wagen und die Hufe der Zugtiere; dann gaben sie sich selbst den Tod. Dbschon viele von ihnen so umkamen, wurden doch mehr als 60 000 gefangengenommen; die Zahl der in der Schlacht Gefallenen soll noch einmal so groß gewesen sein. Der Sieg wurde im wesentlichen als Verdienst des Marius angesehen, einmal im Hinblick auf den bereits von ihm errungenen (Erfolg 1 und dann mit Rücksicht auf das Hmt, das er bekleidete2. Die Menge bezeichnete ihn sogar als den dritten (Brün-der Roms, da die Gefahr, vor der er den Staat bewahrt, ebenso groß gewesen sei wie die, die einst von den (Balliern gedroht. 1 Über die (Teutonen. 1 rrtarius war Konsul, Catulus Prokonsul.

5. Das preußische und deutsche Heer ; Teil 2 = H. 89 d. Gesamtw. - S. 17

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Mängel der Mobilmachung im Jahre 1850 17 diente, geschafft werden müssen.) . . . 5ln Mannschaften erhielten mir Reservisten und Landwehrmänner bis in die ältesten Jahrgänge hinein, gewiegte Männer, die zum Teil im nächsten Jahre zum Landsturm übertreten sollten. Darunter befanden sich aber auch alte Leute, die sehr ungern kamen, Bauerngutsbesitzer, die nicht mehr gewohnt waren, Pferde selbst zu putzen, ferner waren unter den Mannschaften Trainsoldaten eingestellt, d. H. Leute, die eines leichten Gebrechens halber nicht zum Friedensdienste eingezogen waren, also größtenteils nie ein Pferd gesehen hatten. (Einen Trainstamm im Frieden, wo diese Leute eingeübt wurden, gab es damals noch nicht. Dafür erhielt die Batterie solche unbrauchbare Trainsoldaten für alle Fahrzeuge, die nicht ins Gefecht kommen sollten. . . . Ich ließ auf dem Kasernenhofe aufsitzen. Huf jedem Pferde lag eine Decke, die Pferde hatten nur Halfter, und statt Zaum war ihnen jedem ein Strick durchs Maul gezogen. Das Ruffitzen war aber leichter befohlen als ausgeführt. Die alten Landwehrleute hatten das voltigieren ohne Bügel verlernt, die Trainsoldaten hatten es nie gelernt. So kam die Hälfte nicht auf die Pferde. (Es mußte also einer den anderen aufs Pferd heben, den letzten hob ich hinauf. Rls sie alle saßen, wollte ich anmarschieren. Aber sowie ich alles in Bewegung setzte, umklammerten einige tapfere Trainsoldaten in namenloser Engst krampfhaft den hals ihres Pferdes und lagen auf dem Steinpflaster. Das Handpferd ließen sie laufen, das ausschlagend und springend noch mehr Mühe verursachte, (v. H.-I. schildert des weiteren, wie langsam der Marsch mit solcher Mannschaft vor sich ging; bis zum Unter-bäum brauchte er mehr als eine Stunde, und als er bei Potsdam ins (Quartier kam, waren die Leute sehr ermüdet. Hm zweiten Marschtage suchten sich die Leute selbst Steigbügel zu machen, indem sie an die Enden eines Strickes „Schleusen" machten. Das mußte er streng untersagen, denn nach dem Marsch von einer halben Stunde waren die Pferde auf dem Widerrist blutig gerieben, v. H.-I. war froh, als er sein Kommando in Magdeburg los war. Die Zusammenstellung der Batterie erforderte reichlich viel Zeit. In Berlin besichtigte der Prinz von Preussen die einrückende Batterie.) tdir waren die erste Batterie, welche ihre Mobilmachung beendet hatte, und wurden wegen Güte und Schnelligkeit der Ausführung sehr gelobt! Uhe haben sich die Seiten geändert! Der Mobilmachungsbefehl erfolgte ant 9. November, es war, als wir einrückten, wenn ich nicht irre, der 15. Dezember. Das fand man damals schnell. So lange nach dem Mobilmachungsbefehl hatten wir 20 Jahre später bereits die Siege Weißenburg, Wörth, Saarbrücken, Golombet), Mars Ia Tour und St. privat erfochten und marschierten in der Champagne gegen Paris.

6. Griechische Geschichte - S. 447

1882 - Nördlingen : Beck
Sieg Alexanders bei Gaugamela (Oft. 331 v. Chr.). 447 Sie aber, die einem so schnellen Wechsel des Geschickes nicht traute, blieb unverändert in Stimmung und Mienen, wie zuvor, und machte keine Bewegung, um wie andere gefangene Perserinnen der eingedrungenen Mannschaft zu folgen. Jetzt kamen die Macedonier nach, welche die Eroberung des Lagers verhindern sollten, und machten die Eingedrungenen teilweise nieder; ein Teil floh hinter der feindlichen Schlachtlinie hin zu Mazäus. Alexander war bereits in der Verfolgung des geschlagenen Königs begriffen, als von Parmenio, dessen sonstige Entschlossenheit in diesem Kampfe vermißt wurde, ein zweiter Bote ihm nachgeeilt kam, welcher meldete, daß Parmenio durchaus Hilfe brauche, um von Mazäus nicht überwältigt zu werden. Zornig über eine Unterbrechung, die ihn hinderte den fliehenden Darius, wie er eben jetzt hoffte, einzuholen, kehrte er um, ohne seinen Kriegern den wirklichen Grund mitzuteilen. Es werde schon dunkel, sagte er, und des Schlachtens sei es genug. Aber als er nun wieder der Walstatt zuritt, um seinem Feldherrn die begehrte Hilfe zu bringen, stieß er auf zahlreiche Scharen feindlicher Reiterei von dem rechten Flügel des Sarins, die sich eben ans der Schlacht zurückziehen wollten und nun, durch Alexanders Entgegenkommen aufgehalten, mit dem Schwert in der Faust durchzubrechen suchten. Das Gefecht, das sich hier entspann, war noch viel hitziger als das erste, welches Alexander gegen Darius bestanden hatte. Hephästion, Cönns, Menibas würden venuunbet und sechzig Mann von bet- Leibwache des Königs ein seiner Seite erschlagen. Doch errang er mich hier den Sieg und eilte jetzt weiter zu Parmenio, der eben durch die glänzenbe Tapferkeit der thessalischen Reiterei siegreich die Feinde vor sich Hertrieb. Mazäus floh mit beit Truppen, die er um sich behalten hatte, über den Tigris nach Babylon. Alexander wandte sogleich um, als er auf dem Schlachtfelde nichts mehr zu thun fattb, und verfolgte den Perserkönig die ganze Nacht und nach kurzer Rast auch den nächsten Tag, beinahe dreißig Stunden weit, aber auch diesmal vergebens, wie bei Jssus. In Arbeta, wo Darius auf seiner Flucht durchgekommen war, traf man wieder seinen Wagen, Schild und Bogen, dazu das Heergeräte und Geld. Parmenio nahm das persische Lager bei Gaugamela mit den Elefanten, Kamelen und dem ganzen Trosse ein. Gegen hunderttausend Leichname der Feinde bedeckten das Schlachtselb; von den Macebonient waren etwa fünfhundert gefallen und eine große Menge verwundet. Die Schlacht erfolgte in den ersten Tagen des Oktobers im Jahre 331 vor Christo. Darius sah die füblichen Gegenben seines Reiches durch die Nieder-

7. Napoleon I. - S. 76

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 76 — Aber atemlos kamen auch die Verfolger an der Grenze des russischen Reiches an, außer aller Ordnung wie die Verfolgten. Der neue Krieg konnte an der Weichsel wieder beginnen, wo er im Sommer 1812 angefangen hatte. Marschall Murat, späterer König von Neapel. Um ein Jahr war Napoleon zurückgeworfen, nicht weiter, wenn nicht |)orf durch seine Konvention zu Tauroggen, mit der der harte Mann seinen Kopf wagte, Preußen mit in den Krieg gegen den Korsen hineingerissen hätte. Da er aber, seinem Könige ungehorsam, den Rückzug der wohlerhaltenen Nordarmee zu decken sich weigerte, sondern die verfolgenden Russen an sich vorüberließ, kam die

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 296

1840 - Münster : Coppenrath
296 stellen; sein Angriff sei nur gegen die Mamelucken, die Feinde des Sultans, gerichtet, um das Land von ihrer Tyrannei zu be- freien." Allein die Pforte ließ sich durch solche Vorspiegelungen nicht tauschen und erklärte ihm den Krieg. In diesem fremden Erdtheile hatten die Franzofen mit außerordentlichen Schwierig- keiten zu kämpfen. Der Weg nach Kairo führte durch eine große Sandwüste, in welcher sie unablässig von den auflauernden mame- luckischen Reitern verfolgt wurden. Verloren war Jeder, der sich nur auf einige Schritte vom Haufen trennte. Auf ihren raschen Pferden kamen die Feinde eben so schnell herangeflogen, als sie wieder verschwanden. Ungeachtet aller Mühseligkeiten und Gefahren behielten die Franzosen stets heitern Muth, ja trieben noch wohl Scherz und Kurzweil. Auf ihrem Zuge ergötzten sie sich damit, die ’6'fel, welche die wissenschaftlichen Instrumente der Gelehrten trugen, ihre Halbgelehrten zu nennen. So oft die Generale beim Heransprengen der Mamelucken kommandirten: „Das Viereck ge- bildet, die Esel und Gelehrten in die Mitte!" lief jedesmal ein schallendes Gelachter durch die Reihen. Am 22. Juli (1798) langten die Franzosen im Angesichte der Pyramiden an, als eben die Sonne aufging. Auf einmal machte das erstaunte Heer aus freien Stücken Halt, um diese Denkmäler zu begrüßen, die aus einem so hohen Alterthume auf uns gekommen sind. Als dieses Bonaparte sah, rief er voll'be- geisterung aus: „Franzosen, heute werdet Jht den Beherrschern Ägyptens eine Schlacht liefern; vergesset nicht, daß von den Höhen dieser Denkmäler vier Jahrtausende auf Euch herabschauen!" Und mit nie gesehenem Muthe .griffen die Franzosen, im Ange- sichte dieser ehrwürdigen Denkmäler des Alterthumes, die bei den- selben aufgestellten zahllosen Heeresmassen der Mamelucken an und erfochten den glänzendsten Sieg über dieselben. Seit dieser Schlacht bei den Pyramiden ward Bonaparte von den Ägyptiern nicht anders, als Sultan Kebir, d. i. großer Sul- tan genannt. Wenige Tage nach derselben öffnete ihm auch Kairo ihre Thore.

9. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 54

1899 - Leipzig : Teubner
54 Ii. Lebensbilder aus der ferneren Vergangenheit. es aber an Geld fehlte, um alle Soldaten zu bewaffnen und zu ernhren, so gab jeder her, was ihm der Franzose gelassen hatte. Die Frauen brachten ihre Ohrringe und andere Schmuck-fachen, die Männer und Ehefrauen die goldenen Trauringe, das Knigshaus seine meisten Kleinodien. Ein schnes junges Mdchen schnitt sich sein prachtvolles Haar ab, verkaufte es und legte das Geld an der Sammelstelle nieder. Friedrich Wilhelm stiftete das Eiserne Kreuz als Ehrenzeichen fr diejenigen, welche sich in dem beginnenden Befreiungskriege auszeichnen wrden. 6. Die Befreiungskriege. Wer ist dort der Mann in silber-weiem Haar, der so krftig die Zgel seines Rosses hlt und so khn und feurig in die Welt hinaus schaut? Es ist Leberecht von Blcher, ein Reitersmann, den sein König zum Fhrer eines der Heere gemacht hat. An Jahren ein Greis, an Kraft und Willen ein Jngling, mag er nicht zu Hause bleiben, wenn die Sbel gewetzt und Kugeln gegossen werden, um Napoleon aus den deutschen Landen zu verjagen. Und so war er es auch, der das meiste dazu beitrug, da das Werk der Befreiung gelang. Sein treuer Generalstabsoberster war Neidhard von Gneisenan, der Kolberg so tapfer verteidigt hatte. Anfangs war Napoleon glcklich. Eins seiner Heere unter dem Marschall Macdonald lie er in Schlesien gegen Blcher zurck. An der Katzbach stieen beide mit ihren Heeren zusammen. Als die Franzosen zumeist den Flu berschritten hatten, rief der alte Blcher: Nun, Kinder, Hab' ich genug Franzosen herber, nun vorwrts!" Dann setzte er sich an die Spitze seiner Reiter und jagte allen vorauf. Es hatte sehr viel geregnet, und das Pulver war na geworden. Da schlugen die Preußen mit den Kolben drein. Gegen 30000 Feinde gingen zu Grunde oder wurden gefangen genommen, unzhlige kamen in der hochgehenden Katzbach um. Freudig nannten seitdem die Soldaten den greisen Blcher Marschall Vorwrts". 7. Die Vlkerschlacht bei Leipzig. Auch die anderen Heere der Franzosen waren von den Preußen und den mit ihnen ver-bndeten Russen und sterreichern geschlagen worden. Napoleon stellte sich nun um Leipzig herum auf, um hier die Entscheidung^ schleicht zu schlagen. Sie whrte drei Tage, vom 16. bis

10. Helden und Heldenhaftes aus den Freiheitskriegen - S. 80

1913 - Wurzen : Kiesler
— 80 — Um mir eine andere zu holen, eilte ich an den Teich, um die Büchse des sterbenden Heese zu holen. Da er ein grimmiges Gesicht machte, suchte ich mir eine andere und stellte mich wieder an meine Schießscharte, hatte aber bald meine Patronen verschossen und mußte, ehe ich schießen konnte, die Taschen meiner gefallenen Kameraden plündern, welche auch schon meist leer waren. Da ward unser Feuer schwächer, der Rndrang der Franzosen heftiger. Hoch einmal geriet unsere Scheune in Brand. Das Feuer wurde wieder gelöscht. Ich durchsuchte daraus im Xjofe die Patronentaschen der Gefallenen. Da rief Ittajor Baring: „Du mußt zurückgehen!" Ich aber erwiderte: „(Ein Hundsfott, der Sie verläßt, solange der Kopf noch oben ist." Bald darauf schrie man: „wehrt euch, wehrt euch! Sie kommen allere roärts über, zieht euch zusammen!" Unsere Leute hatten das Gerüst verlassen. Ich sah mehrere Franzosen auf den Mauern, einer von ihnen sprang auf das Gerüst herab, aber in demselben Rügen-, blicke rannte ich ihm den Hirschfänger durch die Brust. (Er stürzte zu mir ein und ich schleuderte ihn zur Seite, aber mein Hirschfänger war krumm gebogen. Hm (Eingänge des Wohnhauses sah ich meinen hauptmann im Handgemenge mit den Franzosen; einer von diesen wollte auf den Fähnrich Frank schießen, aber der Hauptmann Gräme stach ihn den Degen durch den Leib, einem andern schlug er durchs Gesicht. Ich wollte bben zu Hilfe eilen, da sah ich mich abermal von Franzosen umgeben. Jetzt gebrauchte ich den Kolben meiner Büchse, schlug kreuz und quer um mich herum, daß ich bald nur noch den Lauf meines Gewehrs in Händen hatte. Ich hörte hinter mir die Flüche der Franzosen und sah, wie zwei Franzosen den Hauptmann holtzermann in die Scheune brachten. Ich wollte ihn befreien, da faßte mich plötzlich ein Franzose von der Seite her an die Brust; ich packte ihn auch; da stach ein andrer mit dem Bajonette nach mir. Ich warf aber den gepackten Franzosen nach der Seite herum, so daß er den Stich bekam, mich losließ und niederstürzte. Jetzt eilte ich nach der Scheune. Da ich den Rusgang stark besetzt fand, sprang ich über die niedrige Rbsperrung, wo einige Kameraden mit dem Hauptmann holtzermann standen. Bald kamen viele Franzosen zu uns ein und riefen: Vorwärts, Hunde! Ittan trieb uns aus der Ecke und zwang uns, über die Rbsperrung zu springen, wobei ein schon verwundeter, der nicht springen konnte, einen Stich durch die Lenden bekam. Das empörte uns, wir wollten den Franzosen zu Leibe, aber der Hauptmann beschwichtigte unsern Zorn, obgleich es in uns
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