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1. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 17

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3 a) 5achsenkriege Karls des Großen 17 als einen Feind ihrer Götter im Innern leidenschaftlich verwünschten. Aber kaum war die (Eiche ein wenig getroffen, als plötzlich die ungeheure Masse, vom Windhauche Gottes getroffen, mit zerschmettertem Wipfel zusammenstürzte und sie wie auf des Herrn Befehl in vier Teile zerbarst, so daß vier ungeheure Balken von gleicher Lange allen sichtbar am Boden lagen, ohne daß nur einer der umstehenden Brüder die Hand gerührt hätte. Als dies die Heiden sahen, die vorher voll Verwünschungen waren, da wandelten sie sich, vergaßen aller Lästerung und priesen, zum Glauben sich bekehrend, den Herrn. Der heilige Priester aber erbaute, nachdem er mit den Brüdern des Rats gepflogen, aus dem Stamme jenes Baumes ein hölzernes Bethaus und weihte es zu (Ehren des heiligen Apostels Petrus. 3. Vollendung durch Karl den Großen.1 a) Bekämpfung der Sachsen. (Einhard *, Vita Karoli Magni 9. 1; ed. Holder-Egger, Ss. rer. Germ. 1905. „Kein Krieg, den das Volk der Franken unternahm, ist mit solcher Ausdauer, (Erbitterung und Anstrengung geführt worden- denn die Sachsen, die wie fast alle Völkerschaften Deutschlands wild von Natur, dem Götzendienst ergeben und gegen unsere Religion feindselig waren, hielten es nicht für unehrenhaft, göttliches und menschliches Recht zu übertreten und zu schänden. Dazu kamen noch besondere Umstände, die jeden Tag eine Störung des Friedens verursachen konnten: die Grenze zwischen uns und den Sachsen zog sich fast durchaus ohne trennenden Zwischenraum in der (Ebene hin, mit Ausnahme weniger Stellen, wo größere Waldungen oder dazwischenliegende Bergrücken eine scharfe Grenzlinie bildeten; so wollten Totschlag, Raub und Brandstiftungen auf beiden Seiten kein (Ende nehmen. Dadurch wurden die Franken so erbittert, daß sie endlich ihren Schaden nicht mehr bloß heimgeben, sondern es auf offenen Krieg mit ihnen ankommen lassen wollten. Der Krieg wurde also begonnen und von beiden Seiten mit großer (Erbitte-run9- jedoch mehr zum Rachteil der Sachsen als der Franken, dreiund-dreißig Jahre lang ununterbrochen geführt. (Er hätte freilich früher zu Ende gebracht werden können, wenn nicht die Treulosigkeit der Sachsen gewesen wäre. (Es ist schwer zu sagen, wie oft sie besiegt waren und flehentlich sich dem Könige unterwarfen, das ihnen Anbefohlene zu leisten versprachen, die ihnen abgeforderten Geiseln ohne Zögern stellten und die zu ihnen geschickten Beamten aufnahmen; waren sie doch einige- , über Karl den Großen das Sonderheft 31 der Ii. Reihe von Löwe. " Emhard, der Freund Karls d. Gr.. spätestens 770 geb., 840 gest., schrieb Karls Biographie, vgl. Holder-Egger; Neues Archiv 37, 393 ff. Kune 1913, Progr. 74, S. 43. Dgl. Reclam, Unm.-Bibl. Ttr.1996.

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 270

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
270 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Thüringerreiches. Die Thüringe waren als gefährliche und grausame Nachbarn von den hessischen Franken gefürchtet; ohne ihre Unterwerfung konnte die Ostgrenze des Reichs nicht für gesichert gelten. Ihr Gebiet erstreckte sich von der Weser bis zur Elbe, vom Harz und der Leine nach Süden bis zur Donau in der Gegend von Regensburg. Gewiß war es dem thatkräftigen und scharfblickenden Theuderich willkommen, als ihm von den Thüringen selbst Veranlassung geboten wurde, sich in die inneren Angelegenheiten dieser seiner mächtigen und lästigen Nachbarn zu mischen. Über das Volk herrschten damals drei Brüder, Hermanfried, Baderich und Berthar, die Söhne des Königs Bisin. Hermanfried, der älteste und mächtigste der Brüder, hatte einst um des großen Theo der ich Nichte Amalaberga gefreit, und der Ostgotenkönig hatte sie ihm übersandt mit folgendem lehrreichen Briefe: „Da ich wünsche, auch dich meinen andern Verwandten hinzuzufügen, so übersende ich dir als ein teures Pfand unsres Bündnisses, das Gott segnen wolle, meine Nichte Amalaberga. Dein Ruhm, der sich auf deine königliche Abstammung stützt, wird nun noch heller strahlen durch diese Verschwägerung mit kaiserlichem Blut.*) Ich sende dir in ihr eine Zierde deines königlichen Hofes, eine Mehrerin deines Geschlechts, den Trost einer treuen Ratgeberin, die dir mit zärtlicher Gattenliebe hold sein möge. Sie möge deine Herrschaft nach dem Rechte teilen und dein Volk mit bessern Einrichtungen beglücken. Möge das glückliche Thüringen die besitzen, die in Italien geboren, tn Künsten und Wissenschaften daselbst unterwiesen und nicht allein durch ihre Abstammung, sondern auch durch weibliche Würde ausgezeichnet ist. Möge Euer Reich nicht minder ob den Tugenden Eurer Königin als ob den Siegen Eurer Waffen gepriesen werden! Indem wir Euch mit schuldiger Zuneigung unsern Gruß sagen, teilen wir Euch mit, daß wir von Euern Gesandten nach althergebrachter Sitte unsrer Völker Geschenke von Euch empfangen haben, silberweiße Rosse, die sich in Wahrheit zum Mahlschatze eignen. Die Brust der Tiere ist wohlgebaut, die Beine schlank und kräftig zugleich, die Rippen stark, der Bauch kurz. Der Kopf hat Ähnlichkeit mit dem Kopfe eines Hirsches, wie sie ja auch die Schnelligkeit dieses Tieres zu erreichen streben. Bei ihrem Feuer sind sie doch zahm, bei ihrem Gewicht sehr behend und überhaupt zum Gebrauch sehr angenehm, weil sie ihre Reiter nicht durch tolles Rennen ermüden, so daß man sich auf ihnen eher ausruht, als abmüht. Indem sie eingeübt sind, sich bei ihren Bewegungen zu mäßigen, wissen sie doch immer in einer angemessenen Hurtigkeit zu beharren. Auch wir haben das an dich abgesandt, was unsere Fürstenwürde zu erfordern schien, jedoch *) Theoderich betrachtete sich als rechtmäßigen Nachfolger der weströmischen Kaiser und wenn er sich auch nicht Kaiser nannte, so war doch seine Stellung in Europa kaiserlich an Machtfülle und Majestät.

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 236

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
236 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Teilen stand in Hellen Flammen. Gregor von Tours erzählt, der Bur-gundenkönig Gundewech habe vier Söhnen das Erbe hinterlassen, die hießen Gundobad, Godegisel, Chilperich und Godomar. „Guu-dobad aber tötete seinen Bruder Chilperich mit dem Schwerte und ließ dessen Gemahlin mit einem Stein um den Hals ins Wasser werfen. Ihre beiden Tochter aber verbannte er vorn Hofe, die ältere, welche Nonne wurde,*) hieß Chrona, die jüngere Chlothilde (Chlodechilde, Chrotichildis). Da aber Chlodowech oftmals Botschaft sandte in das Burguudenland, sahen seine Boten einst Chlothilde, die Jungfrau; und da sie fanden, daß sie schon und verständig sei, und in Erfahrung brachten, daß sie dem Königsgeschlecht angehöre, meldeten sie dies dem König Chlodowech. Und sofort schickte er eine Gesandtschaft an Gundobad und hielt um ihre Hand an. Jener scheute sich, ihn abzuweisen und übergab den Boten die Jungfrau. Als diese sie erhalten hatten, eilten sie zum Könige und stellten sie ihm vor, und da er sie sah, fand er großes Wohlgefallen an ihr und nahm sie zur (She (493)." Dieser dürftige Bericht wird nun durch zwei ausführliche, aber jüngere Erzählungen ergänzt, die beide offenbar viel mehr der Volkssage als der eigentlichen Geschichte entsprungen sind, und von denen wir die altere, die dem siebenten Jahrhundert angehört, hier mitteilen.**) „Gundobad tötete seinen Bruder Chilperich mit dem Schwerte, ertränkte dessen Gemahlin, erschlug ihre beiden Sohne und strafte ihre beiden Töchter mit Verbannung.... Chlodowech schickte oftmals Gesandte in das Bur-gunöenland und freite um Chlothilde. Da es ihm aber nicht gelang, das Antlitz der Jungfrau zu sehen, sandte er dorthin einen römischen Mann mit Namen Aurelianus, ob er vielleicht durch irgend eine List ihrer ansichtig werden könnte. Aurelianus machte sich allein auf den Weg, legte ein schmutziges Kleid wie ein Bettler an, nahm einen Sack auf den Rücken und zog nach Burgund. Er führte auch Chlodowechs Ring bei sich, um leichter Glauben zu finden. Und als er nach der Stadt Genf kam, fand er dort Chlothilde mit ihrer Schwester. Da sie nun Fremde gastlich zu bewirten pflegten, nahmen sie, um sich einen Gotteslohn zu verdienen, auch den Bettler auf, und Chlothilde wusch ihm die Füße. Da neigte er sich zu ihr herab und sagte leise: „Herrin, ich hätte dir eine große Botschaft zu verkünden, wenn du mir nur Gelegenheit gewähren wolltest, im geheimen *) Hieraus und aus dem Folgenden ergießt sich, daß Chrona und Chlothilde, unzweifelhaft von ihrer Mutter her, den katholischen Glauben bekannten: möglich, daß Chilperich zur römischen Kirche übergetreten war und daß Gundobad dies zum Vorwand^nahm, ihn samt seiner Familie aus dem Wege zu räumen. **) Sie findet sich in der Weltchronik des sogenannten Fredegar, die fechvg bis siebzig Jahre nach Gregors Geschichtswerke geschrieben ist. Siehe Giesebrecht a. a. O. 2, S. 273.

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 213

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 213 — nie bezwnngene Schwert in der Rechten. Auch sein Schild war ganz aus Eisen und selbst sein Streitroß schien von Eisen zu sein. Fast ebenso war auch sein ganzes Heer gerüstet. Die Straße, das ganze Feld war mit eisernen Männern bedeckt, und die Schwerter blitzten in der Sonne. „Siehe, da ist er, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke. Wie hätte der Langobardenkönig einem solchen Feinde widerstehen können? Karl eroberte seine Hauptstadt, nahm ihn gefangen und schickte ihn als Mönch in ein Kloster. Das langobardische Reich aber vereinigte er mit dem fränkischen. 4. Karls Zug nach Spanien. — Auch gegen die Araber in Spanien zog Karl zu Felde und entriß ihnen das Land nördlich vom Ebrostrome. Als er aber aus dem siegreichen Kampfe wieder heimkehrte, wurde sein Heer in einem engen Gebirgsthale plötzlich von Feinden überfallen und viele seiner Krieger niedergehauen. Hier fiel auch sein berühmter Feldherr, der wackere Held Roland. Von vier Speeren zum Tode verwundet, nahm er sein herrliches, leuchtendes Schwert und schlug aus allen Kräften auf einen Marmorstein, denn er wollte es lieber zertrümmern, als den Arabern überliefern. Aber das Schwert spaltete den Stein und zerbrach doch nicht. Alsdann ergriff er sein Horn und stieß mit solcher Kraft hinein, daß es zersprang und die Adern an Rolands Halse zerrissen. König Karl, der schon acht Meilen voraus war, vernahm den gewaltigen Schall und kehrte wieder um; aber er fand den Helden tot daliegen und beweinte ihn bitterlich. 5. Karls weitere Kriege. — Was sollen wir noch viel von den andern Kriegen des großen Königs erzählen? Die Bayern, welche sich seiner Herrschaft nicht fügen wollten, unterwarf er ohne Mühe. Dann rückte er durch ihr Gebiet weiter gen Osten vor und machte alles Land bis tief nach Ungarn hinein sich unterthänig. Auch die Dünen im Norden, die damals argen Seeraub trieben, bekamen die Stärke seines Armes zu fühlen. Kurz, das Reich, welches Karl beherrschte, wurde durch seine Eroberungen das mächtigste in ganz Europa: der größte Teil von Deutschland und Italien, ganz Frankreich und selbst ein Stück von Spanien gehörten demselben an.

5. Geographie für die unteren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 45

1867 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
Europa. 45 Aachen, alte Stadt mit berühmten Schwefelbädern und vielen Fabriken. 65,000 E. (Aachen war der Geburts- und Sterbeort Karl's des Großen. Friedens- vertrag 1668 und 1748. Congreß 1818). 6. Die 1866 erworbenen Länder. (1308 nak. mit 4,286,000 E.) Diese Länder sind folgende: Ir Das vormalige Königreich' Hannover. Ii. Das vormalige Kur- fürstenthum Hessen. Iii. Das vormalige Herzog- thum Nassau. Iv. Die vormalige freie Stadt Frankfurt am Main. V. Das Herzogthum Lauenburg. Vi. Die Elbherzogthümer Schleswig-Holstein. Vii. a. Von Baiern abgetreten: ca. 10 Ihm. b. Vom Groß- herzogthum Hessen abgetreten: ca. 19 Ihm., darunter die vormalige Landgrafschaft Hessen-Homburg. I. Hannover. (698 matt, mit 1,925,000 E.) Der südliche Theil ist gebirgig; das Haupt- gebirge ist der Harz, gegen Westen sind Zweige des Wesergebirges. Die vier Fünftheile Hannovers ge- hören zur norddeutschen Ebene; an den Küsten und Ufern der Flüsse ist Marschland, das Geestland im Innern ist zum Theil Sandboden mit Haidekraut*) oder Kiefern bedeckt, theils niedriges Moor. Han- nover hat, besonders auf dem Harze, bedeutende Forsten; der Harz ist reich an Metallen, und der Bergbau ist dort von großer Bedeutung (Blei-, Eisen-, Gold-, Silbererze, Steinkohlen u. M. werden in Menge gewonnen. Der Hauptfluß ist die Weser, welche hier aus der Vereinigung der Fulda und der Werra entsteht und die Aller (mit der Leine) aufnimmt; im *) Bekannt ist die 12 M. lange Lüneburger Haide.

6. Karl der Große - S. 27

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
C. Karls innere Politik 27 2. Bittschrift an Kart.1 höre, o höchster der Könige, gnädig das wort Deines Dieners, Seine Klage nimm an, habe Du Mitleid mit ihm. Unglücklich bin ich — nicht schuldlos — wie kein andrer auf (Erden, Und durch Kummer getrübt, rinnen die Stunden mir hin. Schon ist's das siebente Jahr, seit neues Leid und Bedrängnis Altem Schmerz sich gesellt — schwer mir bedrückend das herz. Seitdem weilet mein Bruder2 gefangen an Deinen Gestaden mit gebeugtem Gemüt — elend, bedürftig und bloß. Bettelnd, mit zitterndem Itcunde Gaben erflehend und Nahrung, Irrt in der Heimat umher, Mitleid erregend, sein Weib. Und auf so elende weise ernährt und erhält sie vier Kinder, hüllt mit Itcühe und Not ärmlich in Lumpen sie ein. (Eine Schwester besitz' ich, schlicht und demütigen Sinnes, Die in des Klosters Schutz jung schon sich Christus geweiht. Ähnliches Schicksal betraf sie! In endlosem Leid sich zerquälenb, Ist durch Jammers Gewalt fast sie des Lichtes beraubt. wie gering er auch war, nicht eigen ist uns mehr der Hausrat, wehe! und niemand ist da, helfend zu steuern der Not. Don dem (Erbe des Vaters verstieß man des Bruders Gemahlin, Und den Sklaven fast gleich leben wir niedrig und schlecht. Unser Rdel schwand hin und Armut gesellt sich dem Unglück. Aber härteres noch sollt' — ich gesteh’ es — uns nah'n. Doch erbarme Dich unser, o mächtiger König, erbarm’ Dich! Ende — so bitten wir Dich — ende, Du Frommer, dies Leid. Gib den (Befangnen zurück dem Vaterland und der Heimat, Gib mit wenigem Gut Wohnsitz und Hof ihm zurück, Daß mit herz und mit Sinnen Christus ich immerdar preise. Sein ist einzig die Macht — er gibt uns würdigen Lohn. 1 Hess a. a. Qvs. 52ff. 5 strichis mahnte in Friaul und war wähl an dem Aufstand des Herzogs hrodgaud 776 gegen Karl beteiligt.

7. Allgemeine Erdkunde, Die außereuropäischen Erdteile, Europa (ohne Deutschland) - S. 206

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Heft § 220 Die Republik Frankreich. 206 d) Die Garonne-Bucht ist am günstigsten im Garonne-Tal, das auf fruchtbaren (dilu- vialen und alluvialen) Flnßablageruugen Weizen und Wein in Fülle erzeugt, Weiu besonders am liukeu Ufer der Gironde (auf der Halbinsel Medoc). Hochfluteu des stürmischen Flusses setzen aber häufig Teile des Tales unter Wasser. — Fruchtbar und weinreich ist auch das (alt-tertiäre) Gebiet rechts von der Garonne. — Die Landes werden gleich den deutschen Heiden immer mehr aufgeforstet; die Dünen sind bereits vollständig durch einen Strandkiefernwald befestigt. e) Das meist sandige und dabei sommerdürre Rhonetal, das obendrein noch im Regen- schatten der Sevennen liegt, eignet sich weniger für den Getreidebau, ist aber durch seine Ol- bäume (Provenceöl), seinen Weinbau und seine Maulbeerbäume (Seidenraupenzucht) wirtschaftlich von höchster Bedeutung. — Die Französischen Alpen sind wirtschaftlich sehr un- günstig. Das Kalkgebirge entbehrt hier fast ganz der Wälder und Matten und nimmt oft den Charakter kahler Wüstenberge an. Die stürmischen Flüsse (Dnrance usw.) haben große Geröllfelder geschaffen, und uur auf berieselten Kulturoasen drängt sich die Fülle vor- tropischer Gewächse. —.Das gut angebaute Taönetal gehört im Gegensatz zum Rhonetal noch ganz dem mitteleuropäischen Klima- und Pflanzencharakter an. Unter den Kulturen ist der Weinbau des Westrandes (auf deu Jurakalken des Cote d'or) und des westlichen (meist tertiären) Teiles der Ebene von Bedeutung (Burguuderweiue). — Die Anbauverhältnisse des Juragebirges siud natürlich ungünstig. Das Klima ist rauh, und den dürren Kalkboden decken meist nur magere Weideu. (In den Tälern ist infolge der Wassertriebkräfte eine lebhafte Klein- indnstrie entstanden [Taschenuhren!]). f) Das (geologisch unselbständige) Tal der Loire ist fast in seinem ganzen Verlauf fruchtbar und gut angebaut, ganz besonders da, wo es der Pariser Schüssel angehört (Orleanais) und im Unterlauf, wo sie den „Garten Frankreichs" durchfließt (Mittelpunkt Angers — fpr. cm9sche — an der Sarthe). 8. Geschichte und Volkstum. 229 1. Zur Geschichte, a) Tie Entwicklung der nationalen Einheit. Beim Tode des letzten Karolingers, Ludwigs des Faulen, 987, bestand Frankreich aus einer großen Zahl fast selb- ständiger Herrschaften^). Aus diesen ein einheitliches Reich geschaffen zu haben durch Niederzwiugung der Vasallen und Beseitiguug der Fremdherrschaft der Engländer ist das Ver- dienst der von Paris ausgehenden Kapetiuger, die ununterbrochen von 987 bis zur Ent- hanptnng Ludwigs Xvi., 1792, regierten2). Besonders erschwert wurden die Einheits- bestrebnngen durch die Verbindung mit England. Durch Erbschaften waren England und der größte Teil Frankreichs 1154 unter eine Krone gekommen3), ein Zustand, der 300 Jahre andauerte. Die Befreiung von England (1450) gelang erst durch jenen Krieg, dessen letzter Teil durch das Eingreifen der Jungfrau vou Orleans bekannt geworden ist. In den folgen- den 40 Jahren wurde auch die Uuterwerfuug der Herzöge und Großen des Reichs voll- endet, so daß um 1500 die große Aufgabe, „aus Hunderten großer und kleiner Lehnsgebiete allmählich ein Frankreich zu sammeln" erfüllt ist4). b) Die erste Eroberuugsperiode; Höhepunkt unter Ludwig Xiv. Kaum war Frank- reich selbständig und einig geworden, als es auch schou eroberud gegen andere Völker vorging, zunächst gegen das damals gleichsam herrenlose Italien, das die Zeit seit dem Zusammen- bruch der Hohenstaufen nicht für seine Einigung ausgenutzt hatte. Mit den vergeblichen Kämpfen Franz I. von Frankreich gegen Karl V. um dieses vielbegehrte Laud beginnt ein 250jähriges 1) In Deutschland war um diese Zeit die Macht der Herzöge durch die Ottonen nieder- gezwungen. 2) Erst in direkter Linie, dann in den Seitenlinien Valois und Bourbon. 3) Uuter Heinrich Plantagenet, einem Urenkel des Normannenherzogs Wilhelm des Eroberers, der 1066 von der Normandie aus England erobert hatte. 4) In Frankreich wird also das Ziel der nationalen Einigung rund 400 Jahre früher er- reicht als in Deutschland, nicht zum wenigsten eine Folge der größeren geographischen Ein- heitlichkeit.

8. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 32

1892 - Stuttgart : Metzler
— 32 — Chlodwigs (um das Jahr 500—750 n. Chr.) bildete es mit Schwaben (Württemberg, Westbayern) ein eigenes Herzogtum, welches Alemannien oder Schwaben hieß. Ein besonderer Herzog stand an dessen Spitze. Es erstreckte sich von der Murg und Sur bis zu den Alpen, von den Vogesen bis zum Lech. Die Landesteile nördlich der Murg gehörten zum Herzogtums Rheinfranken. Beide Herzogtümer waren in Gaue (Bezirke) eingeteilt, an deren Spitze Gaugrafen standen. Die bekanntesten Gaunamen sind: der Linz g au (Ueberlingen), der Heg an (Radolfzell), die Baar (Donaneschingen), der Breisgan (Freiburg), die Orten au (Offenburg), der Enzgau (Pforzheim), der Pfinzgau (Durlach), der Kraichgau (Bruchsal), der Taubergau (Tauberbischofsheim) und die Weingartan (Buchen). Die Herrschaft der Franken über die Alemannen war von gutem Einflüsse. Sie übertrugen manche Kunstfertigkeiten auf dieselben und machten sich besonders durch die Verbreitung des Christentums um die deutsche Gesittung verdient. Um 630 n. Chr. 33. Mohammed. Im Südwesten Asiens liegt die große Halbinsel Arabien. Arabien zerfällt in drei Teile. Das nördliche Land enthält zahlreiche Weideplätze und Quellen. Die mittlere Gegend ist eine endlose Wüste, in der man nur Sand und Himmel erblickt. Selten unterbrechen grüne Strecken mit sprudelnden Quellen die fürchterliche Einöde. Solche Stellen heißen Oasen. Der südliche Teil ist gleichsam ein paradiesischer Garten, in welchem die köstlichsten Gewürze und Früchte, wie Weihrauch und Kaffee, gedeihen. In diesem Lande lebte um das Jahr 620 n. Chr. Mohammed. Er stammte aus einer edeln Familie. Seine Eltern starben aber frühe und hinterließen ihm nur ein geringes Vermögen. Deshalb wurde er von seinem Oheime zum Kausmanne herangebildet. Schon als Jüngling ragte derselbe durch ein majestätisches Aeußeres und durch glänzende Beredsamkeit hervor. Auf Handelsreisen vermehrte er seine reichen Kenntnisse. Da zog er sich plötzlich in die Einsamkeit zurück und gab sich ganz religiösen Betrachtungen hin. Diese führten ihn zu dem Entschlüsse,

9. Leben Karls des Großen - S. 65

1911 - Düsseldorf : Schwann
65 ostfränkischen Großen wollte man das fränkische Joch abschütteln. Aufgabe: Verschwörungen gegen Otto den Großen. Zu Kapitel 21. Gäste „Gegen Fremde übte Karl eine großartige Gastfreundschaft, so daß sie durch ihre Menge für Land und Pfalz oft zur wahren Last zu werden drohten. Die zahlreichen Angeln und Schotten, namentlich reiselustige Pilger, wurden von den Franken bisweilen mit Mißgunst betrachtet, und zumal die letzteren stießen durch manche Absonderlichkeiten an.“ (Dümmler, Allg. D. B. 15, 148.) Zu Kapitel 22. Körperlänge. ,,tber alle ragt König Karl hervor mit seinen hohen Schultern", sagt Angilbert in seinem Gedichte an den König. „Aus den vor mehreren Jahren vorgenommenen Messungen der Gebeine geht hervor, daß Karl zwar eine recht stattliche Figur gewesen sein muß, doch nicht so groß, wie er nach der Legende erscheint; anderseits zeugen für eine große Entwicklung seiner Muskelkraft, die in den Sagen als Heldenstärke verherrlicht wird, die in ungewöhnlichem Relief an den Knochen, besonders an den Wirbeln, hervortretenden Ansatzstellen der Muskeln. Der Oberschenkelknochen ist 532 mm lang; man schließt daraus auf eine Körperlänge von 204 cm. Angeblich war Karl sieben seiner Füße hoch; das Fußmaß soll 32,3 cm gewesen sein, das gäbe 226 cm." (Lersch-Savelsberg, Aachen u. Umgebung 64.) Porträtdarstellung. „Karls des Großen Münzen haben uns auch das voraussichtlich wahre, wenn auch selten künstlerisch behandelte Bildnis des großen Kaisers aufbewahrt. h seiner Kaiserkrönung im Jahre 800 suchte Karl oder seine gelehrte Umgebung auch in den Münzen wieder an das alte Römerreich zu erinnern. - Ein seltenes Stück es Berliner Museums gibt uns ein gut gearbeitetes Bild des Kaisers; trotz der Kleinheit und Flachheit des Gepräges ist die Ähnlichkeit des schnurrbärtigen, starken kurzhalsigen Kopfes mit dem der kleinen Reiterstatuette Quellenschriften 6. r

10. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 31

1873 - Leipzig : Wartig
31 urtä befonbers burd; feine ©eftalt und Farbenpracht fe£>r er= freut, fo mirb er bod) berfolgt und getöbtet, benn feine tauben, befonberä die beä weingelben ^obitneibling» ober £3utterbogel2> richten in unfern üffiälbertt und ©emüfegärten großen ©diaben an. Ssieie unfrer fieinen ©ingbögel bekehren in der 93rütegeit gaftttofe tauben, ©iner der Schmetterlinge, Zu den Sftadftfaltern gehörig, gemährt un§ auch großen 9cu^en, e£ ist der ©etbenfptmier. ©eine 2 $üf)ler finb nach born borftenförmig berbünnt, beim üftänndfen einfeitig tanggefämmt, beim Sbeibcben bobbeit gezähnt. ©er ©augrüffel ist felm furz. ©ie Flügel finb fchtnuing meib, haben bräunliche 2lbern und feinen dianbfattm, und der 2lubenranb ist mehrmals ausgefdübeift. idu§ feinen blabblänlid)en wie ¿girfeförner großen @iern entmicfeln fiel) die tauben, meld)e von den blättern bc§ 9jtaulbeerbaume§ leben, fid) 4 mal im $af>re häuten und nach der testen Häutung firif au3 2 langen gemnnbenen Röhrchen, die an der Unterlippe in ein Soch tnünben, ihre ©terbeflcib bereiten. ©iefe§ befiehl au3 einer obalen, hellgelben ober meipen Üttaffe, meldfe 200—250 Üjieter ©eibenfäben enthält. Fn biefem Werfer mirft die ^aupe Zum testen 9)tale ihre ¿gaut ab und erfd;eint, nad)dem sie den ßoeon erweicht und ein Sod) fnneingeriffen fmt, nach 14—16 ©agen al§ Schmetterling, und ftirbt dann nach wenigen ©agen. ©ie befte ©eibe rührt von folcbcn füllen ober ßocon3 her, au;? benen der ©d;metterling noch nicht au3gcfrocf)en ist, benn hat er [ich burebgearbeitet, fo finb biete $äben gerriffen, und man erhält dann furze flocfige ©eibe, die fogenannte f^toret= feibe. ©er ©eiben'zücbter tobtet daher bitrch die ©hierchen, bebor sie au3 ihrem ©obtenfchlafe ertoachen. ©ie ©eibenraube ist in ßfnna einheimifch, tarn von bort nach 3nbien unp unter dem römifchen Staifer ¡^uftinian nach Sfonftantinopel, von bort durch die Kreuzfahrer nach ©tgtlien und unter ^einrid) Iv. nach f^ranfreich und dem fübtichen und mittleren ßuropa. ©ie ©pinne* 3ln ihrem $opfe bemerft man ein ißaar grobe, 2gtiebrige Oberkiefer, berert fmrnartiges, znrüdgefcblagene§ ßnbgtieb moht eine Uralte genannt merben dann. 2bie kommt e§, bap die groß^e fliege fiel) von der fieinen ©pinne in ba§ ^eb ibie in ein ©obtenhemb einmicfeln läpt? ©ie fleine ©pinne ist für
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# Name Treffer  
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