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Extrahierte Personennamen: Johannes Dttos_I. Maximin Bruno Bruns
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Extrahierte Personennamen: Karl_an_Leo_Iii Karl Leo Carol Bott Karls Apostels Petius Leo Leo Augustus Gott Augustus Karoli_Magni Leo Leo Augustus
238
Die Verfassung des Frankenreichs.
zugeben, um schönern Besitz zu erlangen. Sodann stieg mit der Vergrößerung
des Reichs wie die Macht des Königs, so die Bedeutung der Ämter, welche
er aus seinem Lehensgefolge besetzte, ja als Lehen betrachtete.
3. Unter den Ämtern treten die, welche unmittelbar in der Umgebung
des Königs zu verwalten waren, hervor, zuerst die vier Hofämter, der
Oberstkämmerer (zugleich Oberstschatzmeister, unter ihm standen die
camerarii und tkesaurarii) 1), der Marschalk (comes stabuli) der Be-
sorger der Rosse und Gespanne, der Truchseß (Seneschalk) der Vorgesetzte
über Tafel und Küche und der Mundschenk (Scencheo) der Verwalter des
Kellers. Häufig wurden die Inhaber derselben auch zu Geschäften des Staats
und des Kriegs verwendet und des zuerst genannten Einfluß war um so be-
deutender, als ihm der Verkehr mit den fremden Gesandten oblagt). Den
römischen Einrichtungen scheint entlehnt das Amt der domestici, der Ver-
walter des königlichen Gutes. Über sie erhob sich bis zur gänzlichen Verdrängung
der Hausmeier (domus regiae maior, auch praefectus palatii) dem die
Aufsicht über Palast, Hof und alle königlichen Besitzungen, auch die Anfer-
tigung der Steuerlisten oblag. Anfänglich hatte jedes Glied des Königshauses
seinen eignen Hausmeier^). Unter den Staatsbeamten ist zuerst zu nennen
der referendarius, welcher die königlichen Urkunden ausfertigte und das
Siegel bewarte (unter ihm die eauesllarii, von denen einer als prior hervor-
gehoben wird. Auch er selbst führte den Titel Erzkanzler) H. Wenn auch für
die meisten Staatseinrichtungen und Ämter römische Namen gebraucht wurden,
so blieben sie doch ihrem Wesen nach deutsch. Herzöge waren die Führer
von Heeren und wurden teils ständig in den Provinzen, wo militärische
Sicherung notwendig war, teils zeitweise bestellt, auch bald zu außerordent-
lichen wichtigerer bürgerlichen Geschäften, selbst im Gerichtswesen ver-
wandt'^). Eine höhere Stellung im Gerichtswesen nahmen die Pfalz grafen
ein (oomitss palatii), indem sie unmittelbar im Namen des Königs das
Recht sprachen0). Das ganze Land war in Gaue geteilt, welche in den
römischen Landen den Stadtgebieten entsprachen und Deshalb oivitat68 genannt
wurden. Über sie setzte der König Grafen, welche die Gerichte leiteten,
die Heerespflichtigen aufboten und führten und die königlichen Einkünfte
erhoben^). Den deutschen Hundertschaften entsprachen die Districte, deren
obrigkeitliche Personen in Aquitanien iudioss loei oder vicarii heißen^), der
Dorfschaften Schultheißen sind die tribuni gleichzustellen0). Da diese Ämter
nur dem Lehnsgefolge des Königs zu Teil wurden, so erlangte dies Glanz
und Ehre, bedurfte aber auch höherer Bildung und Tüchtigkeit. Sie zu er-
werben wurden die Söhne der Vornehmen (Edelknaben, aulici palatini) dem
Hof zur Erziehung übergeben ^0). Sonst stand es auch dem König frei, Dieust-
leute für sieinen Hof auszuheben, was dann und wann wol widerrechtlich auch
cutf Freie ausgedehnt ward"). Seine Fürsorge für das Hofgesinde erstreckte 1 * * * * * * 8
1) Lobell Greg. v. Tours S. 184. Giesebr. zu Greg. Ii S. 9, 4. — 2) Giesebr.
zu Greg. I S. 279, 6. Ii S. 15, 3. — 3) Waitz Ii S. 363 sf. Giesebr. zu Greg. I
152, 1. 319, 2. 365, 1. Ii 149, 1. — 4) Giesebr. zu Greg. 1 S. 224, 2. Ii
S. 237, 3. — 5) Waitz Ii S. 344. Giesebr. zu Greg. Ii S. 172, 1. Ii 68, 2.
Iu Burgund und der Provenee wcrden sie auch patricii, rectores intb praefecti
genanut. Giesebr. zu Greg. I 178, 3. 816, 2. liber die Herzoge vou Alemaunieu,
Baiern und Thiiriugen s. unten. — 6) Waitz Ii 378 u. 458. — 7) Giesebr. zu
Greg. I 289, 3. Die Vcrwechsluug vou pagus und civitas Ii 134, 4. I 324 6. —
8) Giesebr. zu Greg. I 172. — 9) Waitz Ii S. 308. Giesebr. zu Greg. Ii 27, 3. —
10) Lobell Greg. v. Tours 218. Giesebr. zu Greg. I 288, 2. Ii 237, 3. — 11) Lobell
Greg. v. Tours 180. Waitz Ii 138. Roth 144. Giesebr. zu Greg. I 290, 3. 363, 1.
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TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg]]
248
Der Verfall des Frankenreichs.
andere Herzog Ebrachar trieb den Häuptling Waroch so in die Enge, daß er
an Flucht aus die See dachte. Gutmütig nahm K. Gunthramm seine Unter-
werfung an, aber der treulose überfiel das heimziehende Heer und richtete es
fast zu Grunde*). Der Vertrag zu Andelot hatte die Eintracht nicht vollstän-
dig hergestellt. Schon 588 glaubte Childebert Ii seinen Oheim an dessen Er-
füllung erinnern zu müßerg) und dieser macht jenem heftige Vorwürfe, daß
er seine Schwester dem Westgotenkönige Richared verlobt hatte3). Die Unzu-
friedenheit der Großen mit Brunichildens Einfluß ward nur wenig dadurch
beschwichtigt, daß Childebert feinem altern Sohn Theudebert eine eigne
Hofhaltung in Soisfons anwies und der Bischof Egidius verurteilt und ver-
bannt ward*). Die Gewalttaten, welche Cuppa, Chilperichs ehemaliger
Marschall gegen Childeberts Reich unternahm, wurden vereitelt3), doch stieg
das Mistrauen um so höher, als Gunthramm 591 Chlothar Ii in Paris aus
der Taufe hob3). Da starb 593 Gunthramm und Childebert nahm fein
Reich in Besitzt).
6. Zwar ward der Einsall, welchen der Herzog Quintrio von der Cham-
pagne in Chlothars Reich unternahm, zurückgeschlagen, aber Childebert Ii
behauptete doch den größten Teil des Reichs und wenn auch der blutige Kampf
gegen die Briten 594 nicht zum Ziele führte, so gelang ihm doch im folgenden
Jahr die gänzliche Besiegung des thüringischen Stammes der Warner. Da
starb er 596 und sein Reich ward unter seine beiden Söhne so geteilt, daß
Theudebert Ii Austrasien mit der Residenz Metz, Theuderich Ii Bur-
gund mit dem Sitze in Orleans empfieng. Sofort versuchte Fredegund e
die Beeinträchtigung, welche ihrem Sohn Chlothar Ii durch die Vererbung
vvn Gunthramms Reich auf Childebert widerfahren war, zu rächen. Schon
war ihr die Einnahme von Paris gelungen und sie hatte über die beiden Brü-
der einen Sieg davon getragen, als ihr Tod 597 das Frankenreich von dem
Unheil rettete, welches sie noch ferner anzustiften im Stande gewesen wäre.
Da das gemeinsame Interesse Theudebert Ii und Theuderich Ii zusammen-
hielt, so siegten sie über Chlothar 600 bei Dormeuille unweit Aurerre,
gewannen die Länder, welche jenem sich ergeben hatten, zurück und erzwangen
601 die Herausgabe allen Landes zwischen Seine und Loire, so daß dem Sohn
Chilperichs nur noch zwölf Gaue von der Seine nordostwärts bis zum Meer
blieben3). Auch die Gascogner wurden 602 von den beiden Brüdern unter-
worfen 9) und nachdem Chlothar 603 einen Grafen, der fiscalifche Ansprüche zu
erheben ausgesandt worden war, angegriffen hatte, schlug ihn Theuderich Ii bei
Etampes dergestalt, daß er aus Paris weichen und den ihm ungünstigen Frieden
zu Compiegne (Compendium) schließen mußte10). Unterdes war der durch
die Ermordung des Herzogs Quintrio**) gesteigerte Haß der Austrasier gegen
Brunichilde in so helle Flammen ausgebrochen, daß sie nach Burgund zu
Theuderich floh (599)*'). Entsetzlich ist, wie tief das alternde Weib sinkt.
Nicht allein, daß sie ihr eignes Blut, Theuderich Ii, der sie nicht geschützt
hatte und dessen Gattin Belichilde — von ihr aus dem Stande einer
Magd zur Königin erhoben — statt der erwarteten blinden Ergebenheit ihr 1
1) Greg. Viii 42. Ix 18. 24. X 9 u. 11. — 2) Greg. Ix 20. — 3) Greg. Ix
32. — 4) Greg. Ix 36. 37. X 19. — 5). Greg. X 15. — 6) Greg. X. 28. Von
hieran ist der angebliche Fred eg ar die Quelle. Ich citiere ihn nach der Übersetzung
von O. Abel (Geschichtschr. d. deutschen Vorzeit. Vii. Bert. 1849). — 7) Fred. 14.
— 8) Fred. 20, — 9) Fred. 21. — 10) Fred. 24—.26. — 11) Fred. 18. —
12) Fred. 19.
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252 Die Verdrängung der Merovinger. — Die Slawen.
3. Die Negierung Austrasiens lag wesentlich in den Händen von Dago-
berts Ratgebern, dem Bischof Arnulf von Metz und dem Hausmeier Pipin
von Landen^). Ihrem gerechten und thatkräftigen Wesen war es zu danken,
daß des Volks Sinn in Kraft blieb und das Reich nach außen geachtet war-).
Die unter ihren Herzogen fast ganz selbständig gewordnen Alemannen und
Baiern waren zwar durch eigne Bedrohung genötigt, sich enger an das
Frankenreich anznschließen, aber wenn unter Dagobert I deren Gewohnheits-
rechte schriftlich abgefaßt wurden (lex Alamannorum und Bamvariorum), so
können wir nicht die Richtung verkennen, die Verhältnisse jener Stämme
ordnend zu regeln und sie mit dem Reich als freie Glieder fester zu verbinden
und wir dürfen dies dem Einfluß jener beiden Männer umsomehr zuschreiben,
als wir erfahren, daß der Agilolfinger Chrodoald durch sie trotz Chlo-
tharsll Verwendung dem Tod verfiel — wahrscheinlich weil er sich ungehorsam
bewiesen^). Als Dagobert auch Neustrien und Burgund geerbt und seinen
Sitz nach Paris verlegt hatte, nun aber auch den von den Römern ange-
nommnen, in seinem Haus erblich gewordnen Lastern, der Wollust, Habsucht
und Ungerechtigkeit verfiel^, wurden ihm die Austrasier mit Recht gram und
dies trug zu einem empfindlichen Schlag bei, den das Reich erlitt.
Die Ziamen.
8 72.
l. Der große slawische Volksstamm, dessen wir schon mehrmals gedacht
haben, gehört zu dem arischen Geschlecht und steht zu den Deutschen in so
naher Verwandtschaft, wie die Latiner zu den Griechen, in noch engrer zu den
Letten. Wer mag bestimmen, wann sie sich von der Urheimat in Asien los-
gerissen, wenn sie sich von den übrigen Stämmen getrennt? Wer kann den
Zügen nachgehn, auf denen sie in ihre fpätern Wohnsitze gelangten? Wir
haben sie mehrmals unter den Völkern im südlichen Rußland gefunden (die
Anten 8 61, 8), aber schon hier keinen Anhalt, sie nach Stämmen und Be-
standteilen zu sondern. Ob der gemeinsame Name, mit dem sie sich alle
bezeichnen, von slawo d. i. Sprache oder von slawa d. h. Ruhm kommt, ist
zweifelhaft; die Deutschen nennen die Stämme, mit denen sie in Berührung
kommen, mit dem Namen Wenden oder Winden. Vielleicht nicht sehr viel
vor der Zeit, bei der wir stehn, haben sie sich in die Landschaften ergossen,
welche von den östlichen Germanen leer gelassen worden waren. Hier erscheinen
sie in viele Stämme zersplittert, deren Grenzen wir umsoweniger zu bestimmen
vermögen, als dieselben Namen, die für eine größere Menge genannt werden,
oft wieder zur Bezeichnung einzelner dienen^). Im heutigen Mecklenburg
sitzen die Obotriten (Abodriten), östlich und südlich von ihnen die Mil-
zen; die Küsten der Ostsee von der Eidermündung östlich nahmen die Pom-
mern (Pomaren — Meeresanwohner) und über die schmale Meerenge sind
nach Rügen die Rugiqner genannten gezogen. Mit dem Namen Leu- l)
l) Fred. 58. Arnulf von Metz zog sich ans feiner Stellung zurück in die Ein-
samkeit. Seinen Tod setzt man 640. S. das Leben hinter Abels Fred. S. 97—99.
Seine Stelle am Hofe nahm Chunibert von Köln ein. — 2) Fred. 58 rühmt dies
von Dagobert. — 3) Fred. 59. Über die Herzoge der Baiern Garibald um 590,
Tassilo I 595, Garibald Ii, der mit den Slawen kämpfte, und über die Gesetze
siehe Büdinger Gesch. Österr. I S. 78 — 81. — 4) Fred. 60. — 5) Polaben be-
zeichnet die Anwohner der Elbe, aber es ist zweifelhaft, ob der Name jemals für
alle an diesen: Flusse wohnende Stämme gebräuchlich gewesen ist.
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40
In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen.
Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod.
Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder).
M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches.
* der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1:
Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis
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Extrahierte Personennamen: Pippins Karlmanns Ron Bonifatius Karl Karl Ludwig_dein Ludwig Otto Pippin Childerich Pippins Karoli_Magni_c
Extrahierte Ortsnamen: Karlmanns Sachsen Hessen Freising Salzburg Deutschland Mainz Rom Friesland Mainz Trier Salzburg Magdeburg Frankenreich Erzbischos_Bonifatius
50
in seiner eigenen Stadt nicht sicher. Sobald das Papsttum noch einmal in Bedrngnis geriet, mute es den letzten entscheidenden Schritt thun, um den Frankenknig sich dauernd zu verpflichten. Dieses Bedrfnis trat ein nach dem Tode Hadrians I. Sein Nachfolger Leo Iii. wurde bei einem Aufstand in Rom schwer mihandelt und erschien im Jahre 799 schutzflehend vor Karl im Lager zu Paderborn. Frnkische Groe geleiteten ihn nach Rom zurck, Karl selbst eilte im Herbste des folgenden Jahres 800 eben dahin.
Das Kaisertum der rmischen Csaren war seit Konstantins Zeit zu einer Art religiser Idee geworden: man erblickte in demselben das letzte der 4 (Danielfchen) Weltreiche vor dem Auftreten des Antichrist.
h) Krnungsakt. Nachdem sich der Papst von den Beschuldigungen seiner Feinde durch einen freiwilligen Eid gereinigt hatte, wohnte Karl am Weihnachtsfeste 800 dem Gottesdienste in der Peterskirche bei. Als er nach der Messe sich vom Gebete erhob, setzte ihm der Papst unter dem Zuruf des gesamten rmischen Volkes eine Krone auf, warf sich ihm dann zu Fen und huldigte ihm in derselben Weise, wie die rmischen Bischfe ehemals den alten Kaisern gehuldigt hatten. Rechtlich indes wurde das Kaisertum Karls erst begrndet durch die Anerkennung des byzantinischen Hofes (gegen Rckgabe Venedigs und der eroberten dalmatischen Seestdte, 812).
Annales Einhard! ad annum 801: Ipse (rex) autem cum die sacratissimo natalis Domini ad missarum solemnia celebranda basilicam beati Petri apostoli fuisset ingressus et coram altari, ubi ad orationem se inclinaverat, absisteret, Leo papa coronam capiti eius imposuit, cuncto Romanorum populo adclamante: Karolo Augusto a Deo coronato magno et pacificio imperatori Romanorum vita et victoria! Post quas laudes ab eodem pontifice more antiquorum principum adoratus est ac deinde. omisso patricii nomine, ipiperator et Augustus appellatus."
Einhard, Vita Karoli c. 28: Quod primo in tantum aversatus est, ut adfirmaret se eo die, quamvis praecipua festivitas esset, ecclesiam non intraturum, si pontificis consilium praescire potuisset." Karl sah durch das eigenmchtige Vor-gehen des Papstes und des rmischen Volkes seine Absicht einer friedlichen Verstndig-ung mit Byzanz durchkreuzt. Das Streben nach Anerkennung seiner Kaiserwrde seitens des byzantinischen Hofes beherrschte denn auch seine fernere orientalische Politik bis zum Jahre 812.
Karl hat das Kaisertum keineswegs in dem Sinne aufgefat, als sei dasselbe auch in Zukunft von ppstlicher Verleihung bedingt, sondern als ein Erbteil seines Hauses. Nach dem Muster der weltlichen Kaiserkrnung des byzantinischen Hofes erhob er 813 seinen designierten Nachfolger, Ludwig I., zum Mitkaiser, indem er ihm befahl die auf dem Altar liegende Krone zu ergreifen und sich aufs Haupt zu setzen. hnlich empfing Lothar I. die Kaiserkrone von der Hand seines Vaters.
c) Bedeutung des Kaisertums. Das Kaisertum bezeichnete den Abschlu jener Entwickelnng, die mit dem engen Bunde zwischen Pippin dem Jngeren und der rmischen Kirche begonnen hatte.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Leo_Iii Leo Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karls beati_Petri Leo_papa Leo Karolo_Augusto Augustus Karoli Karl Karl Karl Ludwig_I. Ludwig_I. Lothar_I. Pippin
Extrahierte Ortsnamen: Frankenknig Rom Paderborn Rom Peterskirche Karls Venedigs Byzanz
auf den anderen Verbndeten der Karolinger, auf das Papsttum wie auf das ppstliche Territorium in Mittelitalien. Am Schlsse seiner Regierung nimmt der nunmehr auch von Ostrom anerkannte neue Trger des Kaisertums wieder eine Weltstellung ein.
^.Knigtum und Stammesherzogtum.
Versammlung, welche nach dem Tode Heinrichs I. in Aachen zusammentrat, hatte keinen neuen König zu whlen, sondern lediglich die An-erkennnng der schon getroffenen Erbfolge zum Ausdruck zu bringen. Und doch wohnte den Vorgngen in Aachen eine auerordentliche Bedeutung inne. Verriet schon die Wahl des Krnungsortes, der alten Pfalz Karls des Groen, eine Anknpfung an karolingische berlieferungen, so lie der Empfang der kirchlichen Salbung und Krnung, die Entgegennahme nicht blo der Huldigung seitens der Herzge, sondern auch persnlicher Dienstleistungen, die sonst den Hofbeamten oblagen (Reichserzmter: Erz-trnchsessenamt, Erzmarschallamt, Erzkmmereramt, Erzschenkenamt), erkennen, da der junge König seine Stellung zur Geistlichkeit, besonders aber zum Herzogtum ganz anders auffasse als der Vater. Bald machte Otto gegen-ber dem Herzoge Eberhard von Franken wie gegenber dem Herzoge Gisilbert von Lothringen die knigliche Gerichtsbarkeit geltend und knpfte vermutlich in Bayern nach dem Tode Herzog Arnulfs die Be-lehnung des Sohnes Eberhard an Bedingungen, die diesen zur Ver-Weigerung der Huldigung bestimmten.
Duces vero rhinistrabant, Lothariorum dux Giselberlus, ad cuius potestatem locus ille pertinebat, omnia procurabat, Evurhardus mensae praeerat, Herimannus (Herzog von Schwaben) pincernis, Arnulfus equestri ordini et eligendis locandisque-castris praeerat." (Widukind, Res gestae Saxonicae). S. S. 101.
^ Darber kam es zu einer Erhebung smtlicher Herzge mit Ausnahme des schwbischen. Sie nhrten und ntzten die Zwietracht im kniglichen Hause, den Groll des Stiefbruders Thankmar, den Ehrgeiz des leiblichen Bruders Heinrich, und damit verbanden sich die Angriffe der Franzosen wie der Slaven und Ungarn. Aus diesem Kampfe um die Existenz des Knigtums ging Otto siegreich hervor; Herzog Eberhard von Bayern ward mit Hilfe einer Spaltung im herzoglichen Hause entsetzt, seine Gewalt ging auf feinen Oheim Berthold der, die Herzge Eberhard von Franken und Gisilbert von Lothringen bten bei einem berfalle das Leben ein. Schon frher hatte Thankmar geendet, Heinrich suchte die Gnade des Bruders.
^Die siegreiche Niederwerfung der Herzge gab Otto die Mg-lichkeit zu eingreifenden Maregeln gegenber der Herzogsgewalt. Zwar an
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs_I. Heinrichs_I. Karls Otto Eberhard_von_Franken Eberhard Lothariorum_dux_Giselberlus Heinrich Heinrich Otto Eberhard_von_Bayern Berthold Eberhard_von_Franken Heinrich Heinrich Otto
93 -
und der Tochter Knuts. Dieser Verlust schien durch den Gewinn der Freundschaft mit dem gewaltigen Herrscher des Nordreiches und durch die Neubelebung der nordischen Mission unter Fhrung Haniburg-Bremens den Zeitgenossen nicht zu teuer erkauft.
^.Innere Politik. Nach solchen ueren Erfolgen kehrte das deutsche Knigtum auch im Innern wieder zu der Kraft zurck, die es unter Otto I. besessen hatte. Zwar die (ihm zugeschriebene) grundstzliche Beseitigung des Herzogtums strebte Konrad nicht an, wohl aber verfgte er der die sich erledigenden Herzogtmer zu Gunsten der kniglichen Familie. Bayern bertrug er nach dem Tode Heinrichs von Ltzelburg (1027) seinem bereits zum Nachfolger im Reiche designierten Sohne Heinrich, demselben lie er auch im neu erworbenen Knigreich Burgund huldigen und verlieh ihm (1038) das erledigte Herzogtum Schwaben. Das Herzogtum Krnten aber behielt der König lngere Zeit in eigener Hand.
Obwohl kirchlich vllig gleichgltig, gab Konrad das wertvolle Bndnis mit der Geistlichkeit keineswegs auf und fuhr zugleich im Sinne Heinrichs Ii. fort, das Kirchengut in immer hherem Grade der Krone dienstbar zu machen.
Die Besetzung der geistlichen Stellen benutzte Konrad, um durch Erhebung groer Taxen sich eine bedeutende Einnahmequelle zu sichern, ein Verfahren, das der strengkirchlichen Partei spter als Simonie galt.
Aber Konrad kehrte nicht blo in die Fustapfen Otto des Groen zurck, die ottonische Verfassung erfuhr durch ihn auch einen weiteren Ausbau. Nach dem Muster der bischflichen Verwaltung wurde die knigliche oder Reichs mini st erialitt, wenn auch nicht erst ins Leben gerufen, immerhin zu einer solchen Blte gebracht, da die nchsten Salier und Staufer in diesem Stande ihre administrative und militrische Hauptsttze finden konnten. Dies befhigte sodann die Krone, das noch vorhandene Knigsgut in ihrer Hand zu behalten, das unrechtmiger Weise abhandengekommene wieder heimzufordern. Neben der Reichsministerialitt schuf Konrad dem Knigtum eine weitere weltliche Sttze in den unter den Herzgen stehenden Vasallen, indem er diesen Erblichkeit ihrer kleinen Lehen verschaffte.
Das geschah in Deutschland nicht durch ein Gesetz, sondern von Fall zu Fall. Die Wirkung dieser Politik zeigt sich schon beim Aufstande des Herzogs Ernst von Schwaben; die herzoglichen Vasallen weigerten sich gegen den König zu kmpfen, weil sie diesem hher verpflichtet seien. Nolumus inficiari, quin vobis dem firmiter pro-mitteremus contra omnes, praeter eum, qui nos vobis dedit. Si servi essemus regis et imperatoris nostri et ab eo iuri vestro mancipati, non nobis liceret a vobis separari. Nunc vero. cum liberi simus et libertatis nostrae summum defensorem in terra regem et imperatorem nostrum babeamus, ubi illum deserimus, libertatem amittimus, quam nemo bonus, ut ait quidarn, nisi cum vita simul amittit." (Wipo, Vita Chuonradi imperatoris.)
6. Zweite italienische Reichsheerfahrt (1036 38). Eingreifen zu Gunsten der kleinen Vasallen, Ordnung der unter-
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Extrahierte Personennamen: Otto_I. Konrad Konrad Heinrichs_von_Ltzelburg Heinrichs Heinrich Heinrich Konrad Konrad Heinrichs Konrad Konrad Konrad Konrad Otto Konrad_dem_Knigtum Konrad Ernst Chuonradi
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Schwaben Deutschland Schwaben
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Beilagen zum dritten Zeitraum.
Zum dritten Zeitraum gehörig von Ziffer 21—23 incl.
21. Sein Grab deckt ein Stein mit folgender Inschrift:
Note sub hac magni servantur membra Geroldi
Hujus jura loci cunctis qui juribus auxit
Pannoniis, verae ecclesiae pro pace peremptus;
Oppetiit Saevo Septembribus ense Kalendis,
Syderi.busque animam dedit. Artus Saxo fideliä
Abstulit, huc retulit, dignoque hic clausit honore.
22. Dieser Markgraf Ernst wird in Annal. Puld. ad annum 849.
Bouq. Tora. Vii. Dux partium illarum (i. e. Boemanis confinium) ge-
nannt. Seine Tochter Luits winde ward von Karlmann, der seine recht-
inäßige Gemahlin Hildegarde verstieß, gcehelicht und gebar bcn nachmaligen
König Arnulf.
23. Die älteren Genealogen führen eine Abstammung Luitpolds von
den Karolingern männlicher Seits auf, haben aber ihre Widerlegung in
der Angabe des gleichzeitigen Regino znm Jahre 911, daß mit Ludwig dem
Kinde in Deutschland der Karolingische Mannesstamm erloschen sei, und in
dem Umstande, daß nach dem Tode desselben Herzog Arnulf sicher nicht
unterlassen hatte, diese Verwandtschaft für seine Bestrebungen geltend zu
machen. Man ist also auf eine Ableitung von weiblicher Seite hinge-
wiesen, die ebenfalls in verschiedener Weise versucht worden ist.
A. D. Lipowsky der Aeltere (Genealogische Abhandlung von den Vor-
eltern Otto's des Großen, in den Abh. d. k. Akad. d. W. 10. Bd. S. 1.
München 1776) nimmt Luitpold an als Sohn des entsetzten Markgrafen
Engildeo Ii und der Hildegarde, der Tochter Ludwigs Iii, Enkelin Ludwigs
des Deutschen, und A. Büchner (Gesch. v. B. Ii. 124. Documente Ii, 24
u. sf.) pflichtet dieser Hypothese als der wahrscheinlichsten bei. Nach dieser
Hypothese ist Luitpold wirklich der nepos regis Arnulii, als den ihn die
Fuldaer Annalen znm Jahre 895 nennen, wie sich aus der ans Seite 445
stehenden genealogischen Tafel ergiebt.
Zum vierten Zeitraum gehörig van Ziffer 24—31 incl.
24. Arnulf ernannte 923, als der Erzbischof Piligrim von Salzburg
gestorben war, Adalbert ans dem Geschlechte der Traungau'schen Mark-
grafen znm Erzbischöfe von Salzburg; 926 erhob er seinen Hofkaplan
Wolfram ans den bischöflichen Stuhl von Freysing, der durch den Tod
Dracholfs erledigt war; im gleichen Jahre gab er dem Bisck)of Meginbert
von Seben einen Nachfolger in der Person des Nithart, und 930 und
931 den verstorbenen Bischöfen von Negensburg und Passau in den Personen
Jsangrim und Gerhard.
25. Die Frenndestreue und der Heldensinn des Herzogs Ernst Ii
machten ihn später zum Gegenstand einer märchenhaften Volksdichtung, von
der wir nur eine Umarbeitung aus dem 13. Jahrhundert vollständig besitzen.
Es findet sich in ihr eine willkürliche Mischung heterogener Dinge und ver-
schiedener Zeiten und Personen. Namentlich wird mit dem Herzoge Ernst Ii
der weit ältere Ernst, der Markgraf des Nordgaues, Vater der Lnitö-
winde, und Schwiegervater des Königs Karlmann, verschmolzen. Besonders
spielt die durch die Kreuzzüge erregte Phantasie lebhaft darin, indem sie den
Helden in'ö Morgenland führt, wo er mit allen Schrecken der Natur und
mit verzerrten Menschen und Thiergestaltcn kämpfen muß. Es ist dies eine
allegorische Darstellung seines Unglücks. Jene Ungeheuer sind nämlich seine
Feinde und Verräther, der finstere Berg, in welchen er kommt, ist sein Ge-
fängniß, der Greif, der ihn durch die Wolken entführt, sein Ehrgeiz, das
Schiff, welches an dem Magnetberge strandet, der Kaiser, die Nägel, welche
jener Berg aus dem Schiffe zieht, sind die Vasallen. Vgl. Gervinus Gesch.
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Extrahierte Personennamen: Geroldi
Hujus Ernst Puld Bouq Boemanis Karlmann Karlmann Ludwig Ludwig Arnulf Engildeo Ludwigs_Iii Ludwigs Ludwigs Wolfram Ernst Ernst Ernst Karlmann Gervinus
Extrahierte Ortsnamen: Syderi Deutschland Karolingische_Mannesstamm Salzburg Salzburg Negensburg