421
Das Zeitalter Philipps H. und Elisabeths.
Leuten besetzte, sich der Bastille und anderer Waffenplätze versicherte
und dann den König zwang, ihm durch Ertheilung des unbeschränktesten
Oberbefehls über alle Heere eine Stellung einzuräumen, wie sie die
Majordomus bei den Merwingern besaßen. Aber die Zugeständnisse
schlugen weder die durch geheime Aufwiegler genährte Aufregung des
Volkes nieder, noch setzten sie den maßlosen Forderungen des Herzogs
und seiner Freunde ein Ziel. Ein nach Blois berufener Reichstag,
wo die Partei der Guisen das Uebergewicht hatte, ging nicht nur da-
mit um, die Bourbons ihres Thronrechts zu berauben und den Cal-
vinismus zu vertilgen, sondern auch die Regierung zu ändern und den
Guisen und ihrem Anhang alle Macht in die Hände zu spielen. Da
wagte Heinrich Iii. einen kühnen Schritt. Er ließ den Herzog von
Guise und seinen Bruder, den Kardinal Ludwig ermorden und
die einflußreichsten Häupter ihrer Partei verhaften. Die Angst über
die Folgen dieser That beschleunigte den Tod der kranken Kath. von
Medicis, auf deren schuldvolles Haupt alles Elend dieser verhäng-
nißvollen Zeit zurückfallt.
§.507. Heinrichs Iii. Ausgang. Die Ermordung der Guisen
brachte eine furchtbare Aufregung im ganzen Reiche hervor. Rache
gegen den gottvergessenen König, der die Säulen des Katholicismus
gestürzt, war die Losung des Tages. Paris gerieth in eine fieberhafte
Gährung; fanatische Volksredner erhielten die reizbare Bevölkerung in
steter Bewegung. Guise's Bruder, der Herzog von Mayenn e, stellte
sich an die Spitze der Ligue und der Bundestruppen; dem König
wurde der Gehorsam aufgekündigt; in einem großen Theil des Reichs
ging die Regierungsgewalt von den königl. Beamten an den liguistischen
Rath der Vierzig und in Paris an den demokratischen Rath
der Sechzehn über, der sich die städtische Verwaltung beilegte. Ver-
gebens versuchte Heinrich Iii. den Sturm zu beschwören und die Ge-
müther zu beruhigen — von dem Papste gebannt, von seinen Freun-
den verlassen, von seinem Volke gehöhnt, ohne Geld und Heer, blieb
ihm nichts übrig als ein Bund mit Heinrich von Navarra und
den Huguenotten. Blutiger als je wüthete aufs Neue der Bür-
gerkrieg; aber das Glück war der Ligue entgegen. Schon belagerte
Heinrich Paris und drohte, die treulose Stadt in einen Trümmer-
haufen zu verwandeln, als das Messer eines fanatischen Mönchs, Ja-
kob Clement, den Mord der Guisen blutig rächte. Am 1. August
1589 starb der letzte Valois von Mörderhand, nachdem er den von
dem vierten Sohne Ludwigs des Heiligen abstammenden Heinrich
von Navarra und Bearn zu seinem Nachfolger bestimmt.
Sept.
1588.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Philipps_H. Philipps Heinrich_Iii Heinrich Ludwig Ludwig Heinrichs Heinrichs Mayenn Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_von_Navarra Heinrich Heinrich_Paris Heinrich Clement August Ludwigs Heinrich
von_Navarra Heinrich
384
andern, zur Hofhaltung gehörigen Personen. Dann wurden die könig-
lichen Gemacher geplündert und gräßlich verwüstet.
In der Versammlung erschienen nun einzelne Haufen Pöbels,
welche laut die Absetzung des Königs verlangen. Endlich traten Ab-
geordnete des jakobinischen Bürgerrathes ein, und erklärten: derselbe
habe jetzt die höchste Macht in den Händen, und erkenne keinen andern
Richter über sich, als das französische Volk. Die Versammlung, der
dadurch der Gehorsam aufgekündigt wurde, ertheilte aus Furcht dieser
neuen Anordnung die größten Lobsprüche, und beschloß, es solle durch
das Volk ein Nationalconvent gewählt werden; eines Königs be-
dürfe man aber nicht mehr. Das alles mußte Ludwig mit anhören.
Auch hier blieb er gleichmüthig, im Bewußtseyn seines redlichen Wil-
lens, und ertrug die Schinähungen seiner Feinde mit christlicher Ge-
lassenheit. Einer der Deputirten, ein ehemaliger Capuziner, schrie,
indem er auf den König hinwies: „alles heute vergossene Blut, alles
Elend des Landes, verdanken wir dem Meineid und der Treulosigkeit
jenes Verräthers." Sechzehn bange Stunden, in der ängstlichsten Un-
gewißheit, was aus ihren zurückgelassenen Freunden und treuen Die-
nern geworden sey, brachten hier die Glieder der königlichen Familie
bei großer Hitze und ohne alle Nahrung zu. Für die Nacht führte
man sie in ein nahes Haus, wo sie auf der Erde schliefen; am an-
dern Morgen aber wurden sie in die Loge zurückgeführt, weil sie wäh-
rend des noch fortdauernden Mordens nur hier sicher waren. Am
vierten Tage wurden sie fast aller treuen Diener und jeder Bequem-
lichkeit beraubt, nach dem sogenannten Tempel, einem alten Gefäng-
nißthurme im östlichen Theile der Stadt, gebracht. Nun wurde schleu-
nig alles zerstört, was an die Königswürde erinnern konnte. Es
wurden nicht nur die nach Königen benannten Plätze, Brücken und
Straßen anders benannt, sondern man zertrümmerte selbst die schöne
Bildsäule des guten Heinrichs 4., die Ludwigs 14.; ja ein toller Hau-
fen von Revolutionsmännern rannte nach dem eine Meile entfernten
St. Denys, um die Königsgräber aufzuwüblen, und die hier längst
modernden Gebeine zu entweihen. Hier wurden die bleiernen Särge
der ältesten wie der letztverstorbenen Könige geöffnet, die Gebeine in
zwei große Gruben geworfen, und das Blei zu Kugeln gegossen.
Das Königsthum war also seit dem 10. August abgeschafft, und
Frankreich war eine Republik.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Heinrichs Ludwigs Denys August
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
1. Karls des Großen Vorfahren.
Einst hausete der germanische Völßerstamm der Franken
am Mittelrhein unter seinem Befehlshaber und Heerführer
Meroväus. Sein Sohn Childerich zog weiter hinab
an den Niederrhein, und Chlodowig (Ludwig), ein Sohn
dieses Sohnes, griff die Römer, die damals auch Herren von
einem Theil des alten Galliens waren, im Jahr 486 bei Sois-
sons an, vernichtete ihr Heer und setzte sich fest in den er-
oberten Landen, wo er das Frankenreich, nachher Frank-
reich genannt, gründete. Bon seinem Großvater Meroväus
hieß fortan diese Herrscherfamilie das Geschlecht der Mero-
vinger. Bon ihr wurden nach und nach die Thüringer, die
Allemannen, die Westgothen, die Burgunder überwunden.
In den folgenden Jahrhunderten arteten aber diese Kö-
nige aus. Sie brachten ihr Leben schimpflich unter Wei-
bern und Höflingen hin, und überließen die Negierungsge-
schäfte ihren Ministern, Maires genannt. .Daher bekamen
sie in der Geschichte den Namen der königlichen Faulbauche
(i-ois faincants). Ihre Minister aber dehnten die ihnen an-
vertraute Gewalt immer weiter aus und mißbrauchten sie
am Ende zum Sturz ihrer Herren. Die drei vornehmsten
unter ihnen waren Pipin von Herstall, Karl Mär-
tel und Pipin der Kurze. — Pipin von Herstall
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karls Heerführer
Meroväus Childerich Childerich Ludwig) Ludwig Karl_Mär- Karl
288
Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland.
Sein Hauptfeind war todt, dessen Macht zerbrochen, die übrigen großen Vasallen Frankreichs waren entweder ermordet oder eingeschüchtert. Aber welche Ränke und Treulosigkeit, wie viel blutige Thaten und gebrochene Eidschwüre lagen auf dem Wege dieses Königs! So ließ er nach Karl des Kühnen Tode den Herzog von Nemours aus Rachgier hinrichten und zwang die Kinder desselben unter dem Schaffst zu stehen, um von des Vaters Blute beträufelt zu werden. Dem Schicksal aller treulosen Tyrannen — einer stets wachsenden, peinigenden Furcht und dem quälenden Mißtrauen gegen alle Menschen — ist Ludwig Xi. nicht entgangen. In den letzten Jahren seines Lebens schloß er sich in die Burg Plessis bei Tours ein. Um dieselbe ließ er ein starkes Eisengitter ziehen, auf die Mauern eiserne Stacheln einsenken und vier kleine Bollwerke in den Gräben um das Schloß aufführen. Jedes war
mit zehn Schützen besetzt, welche den Befehl hatten sogleich zu
schießen, wenn sich Jemand in der Nacht nähere. Dort nun lebte er gleich einem Gefangenen; Wenige durften ihn sehen. Um sein Dasein aber bemerklich zu machen, ließ er sich allerhand fremde Thiere aus allen Ländern bringen; auch kleidete er sich, gegen seine frühere Gewohnheit, jetzt sehr reich, um seine große Magerkeit zu verbergen. Mit empörender Härte sperrte er die Opfer seines Argwohns in eiserne Käfige von 4 Ellen Breite und Man-neshöhe. Seine Diener behielt er nur sehr kurze Zeit, und sein vertrauter Arzt, Jakob Collier, gewöhnlich Meister Olivier genannt, ein sehr niedriger Mensch, entging _ dem Schicksal fortgeschickt zu werden, nur dadurch, daß er dem Könige ins Gesicht sagte: „Ich weiß wohl, daß mich Ew. Majestät auch eines Morgens fortschicken wird, wie Sie es mit den andern machen, aber dann werden Sie
nicht acht Tage mehr leben." —Der König erschrak; denn das
war das Seltsame bei diesem doch so scharfsinnigen und rücksichtslosen Tyrannen, daß er abergläubig war und die Gebräuche der Kirche äußerlich sehr genau erfüllte. Als ob der Schein der Frömmigkeit den Mangel eines rechtschaffenen Lebens ersetzen könnte! Er starb nach längerer Kränklichkeit 1483 und hat seinen Nachfolgern das schlimme Beispiel treuloser und selbstsüchtiger Politik hinterlassen.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ludwig_Xi Ludwig Ellen_Breite Jakob_Collier Olivier
58 Frankreich. Die Julirevolution. Vertreibung Karls X.
neten ihm angebotene Generalstatthalterschaft an und gab der Deputation eine volltönende Bekanntmachung mit, die mit den Worten schloß: „die Charte wird fortan eine Wahrheit sein." Noch galt es Lafayette zu gewinnen, um durch ihn die grollende republikanische Partei zu beschwichtigen. So zog er denn am 31. ^znli nachmittags an der Spitze der Abgeordneten nach dem Stadthause, wo sich Lasayette als Befehlshaber der Natio-ualgarde^ aufhielt, und als er hier mit der dreifarbigen Fahne in der Hand den alten Volksmann vor aller Augen umarmte, da war sein Spiel gewonnen. Die Menge brach in Jubelrufe aus und auch der eingefleischte Republikaner war entzückt, als er den Herzog die amerikanische Verfassung preisen und für Frankreich einen volkstümlichen Thron mit völlig republikanischen Einrichtungen empfehlen hörte. Rasch wurde man nun mit dem alten Königtum fertig. König Karl, der von Saint Clond nach Trianon und von da nach Rambouillet entwichen war, legte zu gunsten seines 10jährigen Enkels, des Herzogs von Bordeaux, die Krone nieder und beauftragte Louis Philipp, den er als Generalstatthalter anerkannt hatte, die Thronbesteigung Heinrich Y. zu verkünden. Am 3. August teilte der Herzog die Abdankung Karls X. der Kammer mit, sprach aber kein Wort von Heinrich V.; am folgenden Tage wußte er den eingeschüchterten König durch aufgewiegelte Volkshaufen zu schleuniger Entfernung von Rambouillet zu bewegen. Am 16. August brachte ein amerikanisches Schiff den flüchtigen Fürsten mit feiner Familie von Cherbourg nach England, das ihn als Privatmann empfing; denn noch ehe Karl den englischen Boden betrat, hatte die Abgeordnetenkammer Louis Philipp zum „König der Franzosen" erwählt und der neue König zwei Tage später — am 9. August — den Schwur auf die Verfassung abgelegt. Es war vorbei mit den Bourbons; keine Hand im Süden und Westen hatte sich erhoben, sie zu halten, selbst in Algier wurde die dreifarbige Fahue widerstandslos von Flotte und Heer entfaltet , der verhaßte Führer Marschall B o u r m o n t rettete sich durch die Flucht. Auch Marmout wanderte in die Verbannung. König Karl begab sich von England nach Öst erreich, wo er 1836 in G ö r z starb, der Herzog von Angonleme und seine Gemahlin starben ebenfalls auf österreichischem Boden.
Die meisten der von Karl X. ernannten Pairs verloren, da sie sich weigerten, dem „Bürgerkönige" den Eid zu leisten, ihre Stellen. Lasayette ward Oberbefehlshaber der neu errichteten Nationalgarde. Die Minister Karls X. wurden wegen Abfassung und Unterzeichnung der Ordonanzen vor Gericht ge-
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl Saint_Clond Louis_Philipp Philipp Heinrich_Y Heinrich August Karls Heinrich_V. Heinrich_V. August Karl Karl Louis_Philipp Philipp August Karl Karl Karl_X Karl Karls
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Karls Frankreich Trianon Rambouillet Karls Rambouillet Cherbourg England Algier England Karls
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Staat dazu das Gelb nicht habe, der Rentenbesitzer also den Spe-culanten anheim falle, und das Ganze nur ein gemeines Börsengeschäft sei. Eine Menge Familien sind in ihrer Existenz bedroht und werden durch Staatsgewalt betrogen! Dies bewiesen Finanzmänner , und endlich erhob sich die Geistlichkeit gegen die Ungerechtigkeit. Der Antrag fiel, aber trotzdem blieb Villele Minister, ja er entfernte Chateaubriand aus dem Ministerium weil dessen Partei gegen Villele gestimmt hatte. Ein Bedienter überreichte dem ehrenwerthen Chateaubriand seine Entlassung als er an einer Ministerconserenz Theil nehmen wollte. Bis zu dieser Grobheit verstieg sich die Ministerwillkür. Denn der König hatte ausschweifend gelebt, war leiblich herabgekominen, und daher nie arbeits- und urtheilsfähig. Er verweste bereits bei leben-digern^Leibe; Aerzte hielten ihn künstlich beim Athmen.
. lls Wahlgesetz fand bei Unabhängigen die schärfste Verurteilung,^ erhielt aber die erkauste Mehrheit der Stimmen, wobei Villele eingestand, daß er die Wahlen nach seinem Sinne beherrsche, fälsche und erzwinge. Um sich in seinem Amte zu behaupten, beabsichtigte Villöle Religionsgesetze, die im Geiste des Mittelalters gegeben waren; aber dieser Rückfall in die Barbarei dks Fanatismus ward abgelehnt. Villele wollte nun, um die Presse zu beherrschen, auf Staatskosten die Zeitungen ankaufen. Mit einigen Winkelblättern gelang es, aber andere schlugen Lärm, es kam zu Prozessen, und Villele mußte mit Schande auf seinen Plan verzichten. Um sich zu rächen, unterwarf er die Presse einer sehr drückenden Censur und beförderte hohe Geistliche zu Staatsämtern, überließ das Unterrichtswesen den Geistlichen, und knechtete das ganze geistliche Leben in Frankreich durch herrschsüchtige Priester. D a starb (1824) der frömmelnde König, der selbst auf dem Sterbebette den Reizen begehrlicher Dirnen nicht widerstehen sonnte, ermahnte aber seinen greisenhaften, abgelebten Nachfolger Karl X., dafür zu sorgen, daß er seinem Sohne, dem Herzog von Bordeaux, die Krone bewahre. Als Ludwig gestorben war, entfernte sich det Hos; Karl blieb noch einige Minuten im Sterbezimmer, daun ging er in den Coursaal. Der Minister riß dessen Flügelthüre auf und rief: ,,Meine Herren, der König!" Die Höflinge fielen aufs Knie, Karl schritt vorüber, suhr sofort uach St. Cloud und war durch diese Ceremonie legitimer König in den Augen des Hofes. Ludwig wurde mit großem Gepränge begraben, aber es fehlten die Geistlichen, denn unter diesen gab es Streit, wer das Recht zur letzten Weihe habe, und da diese Herren sich nicht einigen konnten, so wurde der verwesende Leichnam ohne ihren Segen zu St. Denis beigesetzt. Das war der Lohn, welchen der König bei der undankbaren Geistlichkeit fand.
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Karl_X. Karl_X. Ludwig Ludwig Karl Karl Karl Karl Ludwig Ludwig Denis