Aus der reichsliindischeir Widjtf.
I. Gksaß-Lotßringen zur Zeit der Vömertzerrschaft.
1. Die ältesten Bewohner des Reichslandes.
Die ältesten Bewohner des Reichslandes waren die Kelten. Dieses Bolk hatte in den frühesten Zeiten England, Frankreich und einen großen Teil von Deutschland inne. Es bildete aber in keinem der genannten Länder einen einheitlichen Staat, sondern zerfiel in eine große Zahl von Stämmen, die sich oft blutig befehdeten. Drei von diesen Stämmen saßen im Elsaß: die Rauraker im Sundgau, die Sequaner im Ober-Elsaß, die Mediomatriker im Unter-Elsaß. Diese dehnten sich bis nach Lothringen hinein aus, wo auch ihre Hauptstadt Divodurum, das spätere Metz, lag. Nördlich von ihnen wohnten die Trevirer mit der Hauptstadt Trier: den südlichen Teil Lothringens besaß der Stamm der Leuker.
Die Kelten waren Heiden und verehrten verschiedene Götter, z. B. den Sonnengott Bel und den Kriegsgott Hesns. Dunkle Haine, geheimnisvolle Quellen, hochragende Felsspitzen hielten sie Tür die Wohnsitze ihrer Gottheiten. Solche heilige Stätten waren im Elsaß der Tännichel bei Rappoltsweiler, der Lottelsels auf dem Schneeberg, der Ungersberg bei Weiler. Den Göttern dienten eigene Priester, welche Druiden hießen; auch gab es Priesterinnen. Druidinnen genannt. Neben den Priestern hatte der Adel alle Gewalt.
Die Kelten waren große, starke Männer mit langen, blonden Haaren und blauen Augeu. Ihre Nahrung war einfach und bestand aus Milch, Käse, wilden Früchten und Wildbret. Aus kühnen Jagdzügen erlegten sie in den großen Wäldern und Sümpfen Wölfe, Bären, Eber und Auerochsen. Neben Jaad war Krieg ihre Lieblingsbeschäftigung. Tapfer griffen sie den Feind an; doch, wenn ihnen der erste Schlag mißlang, verzagten ste leicht. Auch Zank- und Händelsucht, insbesondere Eitelkeit und Prahlerei wurden an ihnen getadelt.
-• Wie das Reichsland römisch wurde.
Zwei Feinde machten den Kelten oder Galliern im heutigen Reichslande ihre Wohnsitze streitig: germanische Scharen und die
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Bolk
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Deutschland Elsaß Ober-Elsaß Lothringen Lothringens Hesns Ungersberg
§ 36
Das Schwäbische Stufenland,
44
wieder aufgebaut. Ebenso ist die alte Zollernstammburg gefallen (1423 durch
den Schwäbischen Städtebund), doch erstand sie durch Friedrich Wilhelm Iv.
wieder zu neuer Herrlichkeit. Der vieltürmige Bau nimmt den ganzen Gipfel
ein Ii. Bild 2, g 35.| — Auch am Rande der eigentlichen Platte befinden
sich Schlösser, z. B. am Rande eines der schönen Täler das schlanke Lichtenstein
Is. Text u.bild i, g 3»|. An der Stelle dieses Schlosses stand früher die durch Hauffs
„Lichtenstein" bekannt gewordene Burg. In der Nähe befindet sich die 188 m
lange „Nebelhöhle", die ebenfalls aus der Hauffschen Erzählung bekannt ist.
Die Höhlen sind besonders ausgebildet im nördlichen Teile des Fränkischen Jura, in
der sogenannten Fränkischen Schweiz. Am bekanntesten sind hier die Müggendorfs und Gailen-
reuther Höhlen. Wie entstehen die Tropfsteine? (Stalaktiten von oben, Stalagmiten von unten).
Diese Höhlen sind interessant dnrch viele Knochenreste vorweltlicher Tiere aus der Zeit des älteren
Schwemmlandes (Diluvium). Vorzugsweise sind es Knochen des Höhleubären, der Höhlen-
Hyäne, des Riesenhirsches und des Mammuts. Letzteres ist dasselbe Tier, das man heute noch
mit Haut und Haaren aus dem Eise Sibiriens hervorzieht. Neben und zwischen diesen Knochen
findet man Steinäxte, steinerne Pfeilspitzen, steinerne Messer usw., ein Beweis, daß die Menschen
des Steinzeitalters schon mit einer untergegangenen Tierwelt zusammen lebten. — Der Jura
ist auch reich an interessanten Einschlüssen oder Fossilien, besonders der feinkörnige Kalk-
schiefer bei Solnhofen an der Altmühl I s. Bild 3, §~3h. der als Lithographiestein be-
nutzt wird.
Südlich von der Stelle, wo Jura und Schwarzwald zusammenstoßen, liegt
im Winkel von Bodensee und Rhein der Hegau, eine Landschaft mit 5 mächtigen
Vulkanen, darunter der Hohentwiel, 690 m (Scheffels „Ekkehard").
c) Die Städte des Schwäbischen Stufenlandes.
§ 36 Die Städte (s. Abb. 1, § 34) sind znm größten Teil am Neckar wie Perlen an einer Schnur
aufgereiht. Ztuttgart, mit dem einverleibten Cannstatt A, im Herzen des Neckarlandes schön und
geschützt in einer Mnlde gelegen wie in „einer riesigen, mit Weinlaub ausgelegten Prachtschale"; das
süddeutsche Leipzig; Buchdruck, Buchhandel; Maschinen-, Klavier-, Möbelfabriken, Baumwoll-
Weberei; Technische Hochschule. — Neckaraufwärts Eßlingen A, Fabrikstadt (größte Maschinen-
fabrik des Laudes). — Nördlich vou Stuttgart die zweite Residenz Ludwigsburg O, am Fuße
des Hoheuasperg (Schubart!), mit der größten Orgelfabrik der Welt (Geburtsort Kerners und
Mörikes). — Das kleine Marbach am Neckar ist Schillers Geburtsort. — Heilbronn [ln, Eiseu-
und andere Industrie, Beginn der Neckarschiffahrt. — Ostlich davon Weinsberg (Burg Weiber-
treu!). — Reutlingen A, am Fuße der Rauhen Alb, Fabrikstadt. — Am oberen Neckar Tü-
bingen O, Uhlands Geburtsort; Universität. — Ellwangen, am Jagst. — Am Kocher (Schwä-
bisch-)Hall, einer der vielen Salinenörter Württembergs. Zwischen den Fabrikstädten Göp-
Pingen O und Gmünd O der Hohenstaufen.
d) Schluß- und Wiederholungsaufgaben zum Schwäbischen Stufenland.
1. Benenne und zeichne (erst nach der Vorlage, dann aus dem Gedächtnis) alle
Eintragungen, die die Zkizze 1, § 34 hat.
2. Wo liegt und was ist im einzelnen zu sagen über:
Ellwaugeu
Enz
Aalen
Göppingen O
Hall
Jagst
Kocher
Lichtenstein
Ludwigsburg O
Marbach
Neckar
Rauhe Alb
Reutlingen A
Schwöb. Jura
Stuttgart A
Tübingen O
Weinsberg.
Eßlingen A
Gmünd O
Heilbronn □
Hohenstaufen
Hohenzollern
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Hauffs Schubart Schillers
Landeskunde. 139
nur den Anbau von Sommergetreide, Kartoffeln und Flachs gestattet. Ein
etwas freundlicheres Bild zeigt der bayrische Wald.
2. Tie Bewohner sind ärmliche, arbeitsame Leute, fast ausschließ-
lich katholischer Konfession. Die Bevölkerungsdichtigkeit entspricht der-
jenigen auf der Hochebene. Der Holzreichtum des Gebirges nötigt
zum Handel mit Nutz-, Bau- und Brennholz und ist die Grundlage einer
umfangreichen Holzindustrie. Tausende armer Gebirgsbewohner er-
nähren sich durch Verfertigung von Zündhölzchen, Resonanzholz, Schindeln,
Holzschuheu und durch Tischlerei. — Das Gebirgsgestein enthalt mancher-
lei nutzbare Mineralien, als Graphit, Quarz und Porzellanerde.
Hierauf gründet sich die ausgebreitete G l a s i u d u st r i e, ferner die Be-
reitung von Schmelztiegeln und die Töpferei. — Auf den rauhen Gehängen
gegen Böhmen hin gedeiht wenig Getreide; lohnender ist der Ackerbau
auf der milderen bayrischen Seite. Namentlich ist der Flachsbau eine
ergiebige Einnahmequelle der Bevölkerung. — Das Gebirge bildet eine
Völker scheide zwischen den deutschen Bayern und den slavischen
Böhmen.
3. Der schwäbisch-fränkische Iura. 1. Ter schwäbische Jura
zieht sich in nordöstlicher Richtung vom Oberrhein bis zur breiten, srucht-
baren Thalsenke der Wörnitz hin. welche bei D o n a n w ö r t h mündet.
Er bildet eine breite K a l k st e i n p l a t t e von etwa 700 ra mittlerer
Höhe, welche im S.-W. Erhebungen über 1000 m ausweist, von den
Quellslüsseu der Donau durchschnitten wird und weiterhin den Donaufluß
auf seinem l. Ufer begleitet. Von der Donauseite steigt er ganz allmäh-
lich an und erhebt sich kaum merklich über die Hochebene jenseits der
Donau. Dagegen ist lein Abfall nach N. steil und weist hier schlechten-
artig zerfressene Steilgehänge auf. Hier insonderheit führt er den Namen
„rauhe Alb". Der nördlichen Böschungslinie ist eine Reihe von
Kegelbergcn vorgelagert, unter denen der Hohenzollern (850 m)
und der Hohenstaufen die bekanntesten find.
Der breite Rücken des schwäbischen Jura zeigt rauhes Klima,
Waldarmut und eine dünne Ackerkrume, auf welcher der „Älbler" seinen
Dinkelweizen baut. Mit der Kalknatur des Gebirges hängt seine Wasser-
armut zusammen, da die Niederschläge schnell und nachhaltig von dem
Kalkstein aufgesogen werden. Indessen hat man in neuester Zeit durch
großartige Wasserleituugsanlagen dein Wassermangel abzuhelfen versucht.
Einen freundlichen Gegensatz zur Natur der rauheu Alb bilden die srucht-
bareu Querthäler, welche den Jnrazng durchsetzen. — Dem Jnra eigen-
tümlich sind die zahlreichen versteinerten Schnecken, Muscheln, Korallen,
Schwämme und Belamniten, sowie sein Höhlen reich tu m. Man
kennt mehr als 70 größere Höhlen und mehrere Hundert kleinere Grotten.
Gewöhnlich sind die Höhlen mit wundervollen Tropfsteinbildungen ge-
schmückt.^ In manchen hat man große Mengen Knochen vom Höhlen-
bären, Renntier, Mammut, Nashorn, sowie Steinwerkzeuge, Waffen n. dgl.
gefunden. Die bekannteste ist die Nebelhöhle bei dem Lichtenstein.
Die V c w ohne r sind katholische Schwaben.
Nenne die Staaten, durch welche sich der schwäbische Jura hinzieht!
— Unter den (Städten des Jnragebiets ist das historisch bekannte Reut-
linken zu nennen; gehört zu Württemberg.
ctt'j Hohenzollernschen Lande ziehen sich in Knieform langgestreckt
fco™. Neckarthal quer über die rauhe Alb und das Donauthal bis ins
Gebiet der ichwälnfchen Hochebene hm. Die Hst- dieses Stammlandes der
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
14
Neckarland.
Das Meer, aus dessen schlaminigem Niederschlage sich das Iuragebirge vor vielen
Millionen Jahren bildete, barg eine ebenso reiche wie merkwürdige Tierwelt, wundervoll
gegliederte Seelilien trugen aus einem Stiel eine mächtige Krone vielfältig gespaltener
Fangarme (klbb. 5. 12). Reptilien lebten nicht nur im Meere, sondern auch auf dem
Lande und in der Luft. Einige derselben besaßen fast völlige Fischgestalt, wie der berühmte
Ichthyosaurus (5lbb. S. 114). Dazu gesellten sich Muscheln, Schnecken, Krebse, Korallen und
noch viele andere Lebewesen. In den Kalksteinplatten des Jura sind zahlreiche Kbdrücke
solcher vorgeschichtlichen Tiere bis in die kleinsten Einzelheiten ausgeprägt. Man hat
daher eine Periode des Mittelalters der Erde „Iurazeit" genannt (S. 114).
Dem Jura sind zahlreiche Bergkegel vorgelagert. Kuf zweien von ihnen hatten
die hohenzollern und die Hohenstaufen ihre Stammburgen errichtet. Im Laufe
der Zeiten sind freilich die Bauten verfallen. König Friedrich Wilhelm Iv. von
Preußen hat aber die Burg seiner Väter wiederherstellen lassen.
Das Neckarland (schwäbisches Stufenland) ist ein landschaftlich reizvolles und
wirtschaftlich wertvolles Gebiet. Ebenen und Hügel, Waldungen, Felder und Kuen
schaut hier der Wanderer. Und mitten in den Feldern, an den Straßen und auf
den Bergabhängen prangen Obstbäume, deren Zweige die Last der Früchte oft nicht
zu tragen vermögen und darum von einem Kreise hoher holzstützen umringt sind.
5luch edle Kastanien und Nußbäume sieht man zu kleinen Wäldern vereint, und hoch-
ragende hopfenanlagen wechseln mit Weinbergen ab, in denen eine gute Traube
heranreift. Rein Fußbreit Landes liegt hier unbenutzt, wohin sich auch das Kuge
wendet. Das macht die Menschen froh, gesund und zufrieden, so daß sie singend zu
jedem Tagewerk schreiten. Der Volksstamm der Schwaben oder Alemannen,
der diese herrliche Landschaft, aber auch den Oberlauf des Rheins (Baden, Elsaß-
Lothringen, Teile der Schweiz) und die obere Donau bis zum Lech bewohnt, ist in
der deutschen Geschichte oft ruhmreich hervorgetreten. Die Wiege der Staufer, der
Welfen, der Habsburger und der hohenzollern stand in diesen Landen, und von der
Tapferkeit der Schwaben erzählen uns viele Lieder („Schwäbische Kunde", „Graf
Eberhard der Rauschebart"). Durch die Gemütstiefe, die dem schwäbischen Stamme
eigen ist, wurde er zum Volke der Dichter und Denker (Schiller, Uhland). von den
Hochschulen neuzeitlichen Tharakters ganz abgesehen (technische Hochschulen u. dgl.),
besitzt das Land ein rundes Drittel aller deutschen Universitäten, und darunter einige
der ältesten, so daß hier auf je 12000 qkm ein solcher Mittelpunkt geistigen Schaffens
angetroffen wird, während in den sechs östlichen Provinzen Preußens erst auf je
50 000 qkm eine Universität gezählt wird.
Infolge des Vorkommens von Mineralschätzen (Eisenerze, Salz, Werksteine) hat
sich auch ein reger Gewerbfleiß entwickelt. In Pforzheim (69; badisch) werden viel
Gold- und Silberschmucksachen angefertigt, die man überall gern kauft. Eßlingen
(32) treibt Maschinenbau, und in Geislingen (9) blüht die Metallwarenfabri-
kation. fluch das von waldgekrönten höhen und Weinbergen umgebene Stuttgart
(286), die Hauptstadt des Königreiches Württemberg, besitzt bedeutende Industrie.
Es ist einer der hauptsitze des deutschen Buchhandels und der damit verbundenen
graphischen Gewerbe. Straßen aus allen Himmelsrichtungen laufen hier zusammen:
vom Schwarzwald, vom Jura, von der Donau sowie von den nordwürttembergischen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_Iv Friedrich Wilhelm Eberhard Schiller
36
Das Deutsche Reich.
Schmuck des Gebirges. Am bekanntesten sind der H ohenzollern^
(855 m), der Lichtenstein, der Hohenstaufen. Auch unter der Erde
entfaltete das Wasser seine auflösende und zersetzende Tätigkeit und
erzeugte in dem durchlässigen Gestein zahllose Grotten, Felsenlöcher und
Tropfsteinhöhlen, welche durch Funde oon Steinwerkzeugen (Geräte
des ersten Menschengeschlechtes) und durch die Menge von Knochenresten
vorweltlicher Tiere, wie des Mammut, Höhlenbären, Höhlenlöwen,
Riesenhirsches, merkwürdig geworden sind. Solcher Höhlen sind etwa
sechzig bekannt, darunter die Nebelhöhle bei Reutlingen, 30000 E.
Die Donau, welche auf ihrem obersten Lauf großenteils durchlässigen
Juraboden durchfließt (Donanversickerung bei Jmmendingen), durch-
bricht bei Tuttlingen die Rauhe Alb in einem malerischen Engtal.
3. Der Neckar, der eigentliche Schwabenfluß, entspringt am
Nordwestrand des Schwäbischen Jura und durchfließt in nördlicher
Richtung Württemberg unter zahlreichen kleinen Windungen, wobei
sich sein Tal vielfach zu Kesseln erweitert. Auf seinem gegen Nord-
Westen und dann gegen Westen gerichteten Laus durchbricht er den
Odenwald in schluchtsörmigem Tal, tritt bei Heidelberg in die Ober-
rheinische Tiefebene ein und mündet bei Mannheim in den Rhein.
Im Oberlauf (etwa bis Rottenburg), wo der Fluß den harten
Muschelkalk durchnagen mußte, ist sein Tal sehr eng, dann tritt er (bis
Stuttgart) in den weicheren Keuper ein, wodurch breitere Täler entstehen
und reichere Ansiedlnng ermöglicht wird. Links empfängt er die Enz,
durch welche er schiffbar wird, rechts Kocher und Jagst, Zwillings-
slüsse, welche dem hastigen Laufe ihren Namen verdanken.
4. Das Neckarland bildet eine anmutige Abwechslung von
Ebenen, Hügeln und tiefeingeschnittenen Tälern.^ Am meisten ist von
der Natur gesegnet das mittlere und untere Neckartal. Es hat mit--
des Klima, großenteils fruchtbaren Boden und spendet reiche Ernten
von Getreides Gemüse und Obst; an den Gehängen der tiefen
und geschützten Täler gedeiht viel Wein. Daneben herrscht auch
1 Wandbilder Geistbeck und Engleder Nr. 6.
^ Franken und Schwaben waren einst auch politisch in viele kleine Ter-
ritorien (Reichsstädte, Grafschaften, Abteien :c.) gespalten.
3 Die Hauptgetreidefrucht ist der Spelz oder Dinkel, eine dem Weizen
verwandte Brotfrucht.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 51 —
Unter der Wasserarmut der Albhochfläche hatten in früheren Zeiten die Bewohner
sehr zu leiden. Es fehlte ihnen an Quellwasser, und sie mußten daher das Regen-
Wasser von den Dächern herab in Zisternen leiten. Diese waren 5—6 m tief und mit
Ton oder Zement wasserdicht gemacht. Für das Vieh hatte man sogenannte Hülen oder
Hülben, in welche das Regenwasser aus den Dorfgassen zusammenlief. Im trockenen
Sommer war natürlich das Wasser der Zisternen oft ekelerregend und ungesund. Dann
mußten die Leute mit ihren Wassertonnen die tiefen Täler aufsuchen und das Wasser
stundenweit auf steilen Wegen auf die Höhe schaffen. In neuerer Zeit ist jedoch dem
Wassermangel durch die staatliche Albwasserversorguug abgeholfen. Das Wasser wird
aus den Flußtälern auf die Höhe der Alb gepumpt und in großen Behältern gesammelt.
Von diesen gehen Leitungen nach den einzelnen Wohnorten, in Wohnhäuser und Ställe,
und der Albbewohner weiß es sehr zu schätzen, daß er jetzt, wenn er Wasser will, nur
den Hahneu öffnen darf. Etwa 75 000 Menschen haben an der Wohltat der Albwasser-
Versorgung teil.
Häufig kommen noch sogenannte Hungerbrunnen vor. Man der-
steht darunter Quellen, die nur in sehr nassen Jahrgäugeu, wenn Mißwachs
droht, ans unterirdischen Wasserbehältern gespeist werden. Ist dies der
Fall, so stürzt aus ihnen oft ein reißender Strom hervor. Eine eigen-
tümliche Erscheinung der Albhochfläche sind auch die Erdfälle. Dies
siud kreisrunde Einsenknngeu, die durch Einbruch unterirdischer Höhlungen
entstanden sind.
An Döhlen ist die Alb überaus reich. Man zählt deren 70 größere,
von denen die N e b e l h ö h l e bei dem Schlößchen Lichtensteiu die be-
kannteste, die C h a r l o t t e n h ö hl e bei Hürben die längste und schönste
ist. Dazu kommen noch viele kleinere Höhlen und Grotten. In vielen
dieser Höhlen finden sich wundervolle Tropfsteinbildungen, die entweder
nach Art der Eiszapfen von der Decke herabhängen oder vom Boden auf-
wärts wachsen. Sie entstehen dadurch, daß das durch die Decke herab-
träufelnde Wasser aufgelösten Kalk mit sich führt, der sich absetzt und beim
Verdunsten des Wassers erhärtet. In diesen Albhöhlen hausten in der
Vorzeit Tiere, die jetzt ausgestorben sind (Höhlenbär) oder nur noch int
hohen Norden leben (Renntier). Daß auch der Mensch in vorgeschichtlichen
Zeiten sie als Wohnung wählte, beweisen ansgesuudene Feuersteinwerkzeuge
und Geschirrscherben (Weinlands „Rnlaman").
Die Albbewohner siud ein kräftiges, zähes Geschlecht. Zäh hängt
der Älbler am Althergebrachten, er klebt an der Scholle und bebaut am
liebsten seinen Acker. Zäh hängt er an den alten Sitten und Gebräuchen.
Freilich die alten Trachten sind auch auf der weltentlegenen Hochfläche des
Gebirges fast ganz verschwunden. Das junge Geschlecht hat längst an-
gefangen, sich städtisch zu kleiden. Nur im Ulmer Land sieht man noch
häufig beim männlichen Geschlecht schwarze, lederne Kniehosen, eine blaue
Bluse über den Schultern und eine Zipfelmütze auf dem Kopf. Frauen und
Mädchen tragen dort oft noch Häubchen mit langen, schwarzen Seiden-
bändern, ein buntes Mieder und ein Nüster aus Granaten oder Glasperlen
mit einem Anhänger um den Hals. Aus dem Härtsfeld fällt bei den
Männern das kurze Wams aus dunklem Tuch mit einer langen Reihe von
Rollknöpfen und der dreieckige Hut besonders auf. Im allgemeinen hat
sich bei den Bauern auf der ganzen Alb das praktische blaue Überhemd am
meisten erhalten.
Das Kitma der Albhochfläche ist regen- und schneereich, windig
und rauh. Die Alb ist eines der regenreichsten Gebiete Württembergs und
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TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
s
176
Deutschland hat gegen 1000 Mineralquellen; die meisten sind in Böhmen,
Nassau, Würtemberg, Baden, Bayern und Schlesien. Stahlquellen sind z. B.
das K. Franzensbad bei Eger, Malmedy in Rheinpreußen, Schwal-
b ach in Nassau, Pyrmont, Alexis bad in A. -Bernburg; Schwefelwasser:
Aachen und Burtscheid, Nenndorf in Hessisch-Schaumburg; alkalische
Quellen: Gastein in Salzburg, Teplitz und Bilin in Böhmen, Wildbad
in Würtemberg, Ems, Fachingen und Schlau genbad in Nassau; Bitter-
wasser: Saidschütz und Seidlitz in Böhmen; Kochsalzwasser: Ischl in
Oberösterreich, Kreuznach, Kissingen, Mergentheim, Baden,
Wiesbaden, Homburg, Nauheim in Kurhessen; Säuerlinge: Salz -
brunn in Schlesien, Geilnau und Selters in Nassau; Seebäder sind bei
Nordernei, Wangeroge, Kurhafen, Dobberan in Mecklenburg-
Schwerin , aus Rügen.
8. 320. Die Flora Deutschlands.
Das nördl. Deutschland liegt in der Zone der europäischen Getraidearten
und der nördl. Wald - und Obstbäume, das südl. in der Zone des Weinstocks;
die Regionen der Alpen §- 301. Fast der 3. Theil der Oberfläche Deutschlands
ist mit Wäldern bedeckt. Auf den Gebirgen herrschen theils Laubhölzer (Eichen,
Buchen, Eschen, Linden, Ulmen u. a.) theils Nadelhölzer (Kiefern, Fichten,
Lärchen, Roth - und Weißtannen). Das Tiefland im O der Weser hat große
Wälder aus Kiefern, Birken und Erlen. Den nördlichen Landrücken im 8 der
Ostsee schmücken schöne Eichen - und Buchenwälder. In den waldlosen Gegen-
den des nordwestl. Deutschlands ersetzen reiche Torfmoore den Mangel an
Brennholz.
§. 321. Die Fauna Deutschlands (§. 312).
Wilde Säugethiere sind nicht in großer Zahl vorhanden.
Es finden sich wilde Schweine, Hirsche, Rehe, Damhirsche; Füchse, Dachse,
wilde Katzen, Eichhörnchen, Iltisse, Marder, Wiesel, Fledermäuse, Igeln, a.;
Gemsen, Murmelthiere, Siebenschläfer und Bären gibt es nur in den Alpen,
Luchse im Böhmerwalde, Bieber in böhmischen Teichen und an der Unterelbe,
Wölfe am häufigsten in den Gebirgen westl. des Rheins und im 0 der Oder.
Hausthiere sind: Rinder, Ziegen, Schafe, Schweine, Pferde, Esel, Maul-
thiere und Hunde.
V§n den des Nutzens und des Vergnügens wegen gehaltenen Vögeln
sind besonders die verschiedenen Hühner, Tauben, Gänse, Enten, Schwäne
und verschiedene Singvögel zu nennen. Die Sänger und die Raubvögel der
Wälder. Zug-, Strich - und Standvögel.
Von den Amphibien sind besonders die froschartigen, z. B. Laubfrösche,
eßbare Wasserfrösche, Kröten, Salamander, Olme (Adelsberger Höhle);
mehrere Schlangen, z. B. Nattern, Ringelnattern, Kreuzottern, Sandvipern
(im 80); einige Eidechsen und die europ. Landschildkröte zu erwähnen.
Von den knochenlosen Thieren: Austern in der Nordsee und im adria-
tischen Meere, Flußperlmuscheln; Blutegel im No; Krebse, Skorpione in Süd-
tirol ; viele Bienen besonders in den nördl. Haidegegenden, Seidenraupen be-
sonders im 8, Zugheuschrecken im 0, verschiedene Schmetterlinge, Käser u. a.
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Extrahierte Personennamen: Schiller
Extrahierte Ortsnamen: amerika Deutschlands Ludwigsburg Itfarbach
Heilbronn Weinsberg Solnhofen Stuttgart Deutschland
— 53 —
Dem Jura eigentümlich sind zahlreiche versteinerte Schnecken,
Muscheln, Korallen, Schwämme und Belemniten*), sowie sein Höhlen-
reichtnm. Man kennt mehr als 70 größere Höhlen und mehrere
Hundert kleinerer Grotten. Gewöhnlich sind die Höhlen mit wundervollen
Tropfsteinbildungen geschmückt. In manchen hat man große Mengen
Knochen vom Höhlenbären, Renntier, Mammut, Nashorn, sowie Werk-
zeuge und Waffen aus der Steinzeit gesunden. Die bekannteste der
Höhlen ist die Nebelhöhle bei Pfullingen in der Nähe des Lichtenstein.
Sie besteht aus eiuer oberu, schwer zugänglichen Abteilung und ans
einer größern untern Höhle, die sich wieder in eine vordere und eine
hintere teilt. Ju beideu Höhleu sind die schönsten Tropfsteingebilde,
ferner stehende Gewässer, Gänge und Gewölbe.
Die Bewohner des Juragebiets sind teils katholische, teils evan-
gelische Schwaben. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist sehr verschieden: am
Nordrande 75—125 auf 1 qkm, in den rauhesten Hochflächen unter 50.
Tie Hauptnahrungsquelle ist die Landwirtschaft. Einen eigenartigen
Erwerbsartikel bildet der Schnecken Handel. Die Schnecken**)
werden gesammelt, in besonderen Schneckengärten gemästet und im
Herbste zur Versendung gebracht. Sie gehen in ungeheuren Mengen
die Donan hinab und bilden eine beliebte Fastenspeise. Am Nord-
rande des schwäbischen Jura finden sich Eisengruben undhütteu-
betrieb, da das Gebirge hier Eisenerzlager aufweist.
Ortskuude: Der schwäbische Jura zieht sich durch Baden,
Hohenzollern, Württemberg bis nach Bayern hinein. Unter den durch-
weg kleinen Städten gibt es manche von historischem Interesse.
a) In Bayern: Nördlingen, alte, ehemalige freie Reichs-
stadt, gewerbereich. (Niederlage der Schweden 1634).
d) In Württemberg: Reutlingen, am Nordrande des
Jura in fruchtbarer Gegend, gewerbereich. Ehemals berühmte freie
Reichsstadt. (Schlacht bei Reutlingen, 1377). — In der Nähe die hoch-
gelegene Burgruine Achalm. — Bei Pfullingen die Nebelhöhle und der
Lichten st ein. — Rottweil am obern Neckar, ehemals freie Reichsstadt
und Sitz des kaiserlichen Hofgerichts.
c) Die Hohenzollernschen Lande (1150 qkm, 66 Tsd. E.)
ziehen sich in Knieform langestreckt vom Neckartal quer über die rauhe
Alb und das Donautal bis ius Gebiet der schwäbischen Hochebene
hin. Das Ländchen hat Acker-, Wiesen- und Weideflächen von aus-
reichendem Umfange, dazu 33°/0 Wald. Die Landwirtschaft zeigt vor-
herrschend Betriebe von kleinem und mittlerem Umfange. Die Vieh-
zucht überschreitet wesentlich den Reichsdurchschnitt. Die Industrie ist
unbedeutend.
Dieses Stammland der preußischen Könige bildet den Regieruugs-
bezirk Sigmaringen, ist bezüglich der Provinzialverwaltnng der
Rheinprovinz zugeteilt, hat aber einen eigenen Kommunallandtag und
*) Tie sogenannten „Tonnerkeile", zugespitzte, fingerförmige Versteinerungen,
stammen von ausgestorbenen, sepienartigen Tieren.
**) In Frage kommt hier nur die große Weinbergschnecke, Helix pomatia L.
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64 Deutschland.
Isergebirge. Das ganze Land ist Elbgebiet, nur die nördliche oder
Görlitzer Neiße geht neben dem Isergebirge zur Oder. Die Elbe, wel-
che 4260f. hoch auf der Elbwiese unweit der Schneekuppe entspringt,
stürzt in verschiedenen Wasserfallen mit anfangs südlichem Laufe ins Land,
wendet sich aber gegen N.o. und bricht, nachdem sie von ihrer Quelle
an fast 1200 F. herabgekommen, zwischen dem Lausitzer und Erzgebirge
nach Sachsen durch. Sie nimmt alle Böhmischen Gewässer, die Iser,
2ldler, Metkñu, Moldau (mit der Sazawa, Lnschnitz, Wottawa und
Beraun) und die Eger auf, und wird nach der Vereinigung mit der
Moldau schiffbar. Böhmen hat viele aber größtentheils unbedeutende, je-
doch fischreiche stehende Gewässer, unter denen der Scankauer Teich und
Bestrew in S., jener 3, dieser 2m. im Umfange und der Großtze-
perka in S. von 2^M. Umfang, die bedeutendsten sind. Böhmen erzeugt
auf seinem trefflich augebaueten Boden, der nur von wenigen Sandstrek-
ken, z. B. im Chrudimer und Bidschower Kreise, oder Morasten (im
Saazer Kreise ist die Im. lange tauche und der Qarina Sumpf im
Rakonitzer Kreise) unterbrochen wird, in N.w. aber seine größte Frucht-
barkeit hat, viel Getreide, Obst und Flachs, weit weniger Hanf; Holz
ist nicht allethalben in Überfluß; auch etwas wein wird gebaut; berühmt
ist der »Zöpfen. Isländisches Moos wird in manchen Jahren selbst als
Nahrungsmittel gebraucht. Zinn nur 1800 Itr., Silbergewinnung ist
bedeutend, 1823 — 13,800 Mark, Gold sehr wenig (in der Wottawa
und Sazawa ist auch Goldsand), dagegen 200,000 Ztr. Eisen, außerdem
Blei, Kobalt, Arsenik, Galmei, Schwefel, viele Steinkohlen, mehre
Arten Edelsteine, darunter besonders zu bemerken Granaten. Im Bud-
weiser Kreise Graphit. Die -Viehzucht ist stark, die Schafzucht wird
immer mehr veredelt. Fasanen werden in einigen Gegenden viel gezo-
gen. wild ist nicht im Überfluß, besonders häufig sind Hasen und Fa-
sanen (letztere aber nicht wild), Baren, Wölfe und Buchse finden sich
noch im Gebirge; Perlenmuscheln in der Wottawa. Außer Landbau, der
im Eger-, Saatzer- und Leitmeritzerkreise vorzüglich blüht, Viehzucht,
die im Eger Kreise am bedeutendsten ist, und Bergbau in N.u.o.theile,
beschäftigen Leineweberei, woll-, Banmwoll- auch Seiden-, »Zur-,
Papier-, Fayence- u. a. Fabriken viele E. Böhmische Glaswaaren,
Spitzen und Zwirn sind von ausgezeichneter Güte (es giebt 78 Glas-
und 8 Spiegelhütten); sie machen nebst 2lsche, wolle, Leinewand, Ge-
treide, llxleesaamen, »Zöpfen, Papier, Federn und Mineralwassern
Hauptausfuhrartikel aus. Man zahlt 153 Mineralquellen, allein im Pil-
sener-, Eger- und Llnbogener Kreise 47. Unter den E. sind 1,250,000
Deutsche, welche fast allein in den Kreisen 1 bis 8 leben, 64,000 Inden,
über 2§ Mill. Slaven, Lzechen (Tschechen) genannt, welche fast aus-
schließlich die Kreise 9 bis ii bewohnen, wahrend sie in den übrigen Krei-
sen gemischt leben. Die Barholiken stehen unter einem Erzbischöfe und
3 Bischöfen und haben 80 Klöster, die 60,000 Protestanten unter 2 Su-
perintendenten. Böhmen bildete schon im Vii.jahrh. ein eigenes Her-
zog-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Wottawa Wottawa
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sachsen Metkñu Moldau Lnschnitz Eger Wottawa Sazawa Goldsand Galmei Eger- Saatzer- Eger N.u Eger-