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1. Geschichte der Römer - S. 384

1836 - Leipzig : Baumgärtner
384 i ) von Gold und bunten Edelsteinen, unter Flöten- und Trompetenschall öffentlich auftrat, seinem Gotte einen Tempel erbauete und den Opfer- dienst selbst verrichtete. Lins Karthago ließ er das Bild der Urania oder Mondgottin holen und feierte mit vieler Pracht das Fest der Ver- mählung jener Göttin mit seinem Sonnengotre, dessen Bild er selbst in der Stadt herumfuhr, wobei die Straßen mit Goldsand bestreut waren. Unsinnig und zwecklos war des Kaisers Verschwendung, denn seine Wagen, Kleider, Waffen, Betten und andere Gerathschaften mußten mit Golde beschlagen, mit Perlen und Edelsteinen besetzt seyn; er zerriß oder zerschnitt oft die prächtigsten Kleider und versenkte reich beladene Schiffe in's Meer, weil er dieses für den Beweis königlicher Gesinnung hielt. An seiner Tafel herrschte die größte Schwelgerei. Bisweilen aß er die Fersen von Kameelen, Hahnenkamme, Pfauen- und Nachtigallenzungen, die Eingeweide oder Barte der theuern Meerbar- den, das Gehirn von Flamingo's; er selbst erfand neue Gerichte und Getränke, z. B. Wein mit Poley und Mastir angesetzt. Seine Abend- tafel kostete nie weniger als 30 Pfund Silber, zuweilen dreimal so viel. Ging er über den Markt, dann beklagte er die allgemeine Dürf- tigkeit. Oft ließ er durch Maschinen in der Decke des Speisesaales die Gaste mit Rosen, Veilchen und andern Blumen so überschütten, daß einige erstickten, weil sie sich aus den Bergen von Blumen nicht herausarbeiten konnten. Auch pstegte er Loose von Geschenken an seine Tischgenossen auszutheilen, wobei der eine durch sein Loos zehn Ka- meele, der andere zehn Fliegen, oder eben so viel Baren und Fleder- mäuse erhielt, der eine zehn Pfund Gold, der andere zehn Pfund Blei, der eine zehn Strauße, der andere zehn Hühnereier oder Salar- köpfe. Wahrend der Tafel ließ er bisweilen Löwen und Leoparden hereinkommen, um die Gaste, welche nicht wußten, daß diese Thiere gezähmt und entwaffnet waren, in ein lächerliches Schrecken zu setzen. Wir übergehen die übrigen unsinnigen Streiche und unwürdigen Aus- brüche seines kindischen oder boshaften Muthwillens, die sein Biograph Lampridius erzählt, und bemerken nur, daß seine Großmutter, eine gewandte und kluge Frau, ihn überredete, seinen jungen Vetter Aleria- nus an Kindes Statt anzunehmen und ihn zum Cäsar zu erklären. Sofort mußte dieser, etwas über zwölf Jahr alte Knabe den Namen Alexander annehmen, später wegen seiner strengen Lebensweise auch Severus genannt, und der Senat erklärte ihn für den Sohn des kaum sechszehnjährigen Kaisers. Gegen des Kaisers Willen ließ ihn seine Mntter Mammäa nach römischer Weise erziehen und zu seinem künftigen Berufe ausbilden. Daher faßten die Soldaten, denen des

2. Der Freischöffe von Berne - S. 142

1891 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 142 — z- B. ein Löwe mit einer dreifachen Krone, den Papst darstellend, ein in ein Mönchsgewand gekleideter Messe lesender Fuchs, drei Löwen, welche bei Tische sitzen und sich von Affen bedienen lassen; die Löwen sollen den Kaiser, den Papst und den Bremer Erzbischos vorstellen, die Affen sind die Bettelmönche. Endlich bemerkt man noch verschiedene Tiere in Mönchstracht, welche eine Leiche zu Grabe tragen, wodurch der Untergang des Ste-dinger Volkes versinnbildlicht werden soll. Man sieht hieraus, daß, wenn die Bilder wirklich von den Stedingern herrühren, sie sich durch ihr Unglück doch den Humor nicht nehmen ließen. Einige Wochen nach dem Siege hielt Erzbischof Gerhard im Dome Sankt Peters zu Bremen ein feierliches Hochamt und ließ das Tedeum singen wegen der Niederwerfung der Ketzer. Außerdem bestimmte er, daß alljährlich am Sonnabend vor Himmelfahrt eine Siegesfeier gehalten werden solle. Geistliche und Laien zogen an diesem Tage in feierlicher Prozession zu Ehren der Mutter Maria durch die Straßen der Stadt; in allen Kirchen wurden Predigten gehalten, welche die Fluchwürdigkeit der Ketzerei und die Seligkeit der unter dem Zeichen des Kreuzes im heiligen Kriege Gefallenen verkündigten, und ein zwanzigtägiger Ablaß wurde allen verliehen, welche an diesem Tage der Gedenkfeier der Schlacht von Altenesch Almosen spendeten. Jahrhunderte lang wurde dieses Gebot des Erzbischofs befolgt, und erst die Reformation machte diesem Unfug, denn ein solcher war es, ein Ende. Konrad von Marburg, der berüchtigte Ketzermeister, verließ nicht lange nach der Entscheidung den deutschen Norden, grollend, daß es ihm nicht gelungen war, auch im Stediugerlande die Scheiterhaufen lodern zu lassen. Er wandte sich wieder dem südlichen Deutschland zu, wo der Boden für seine blutigen Ketzergerichte günstiger war. Doch bald ereilte hier den Schändlichen der verdiente Lohn. Seit dem Bluttage von Altenesch, wo seine Bosheit ihren höchsten Triumph gefeiert, wütete er mehr

3. Geschichte des Altertums - S. 96

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
C. Römische Geschichte. Dritte Periode. 96 •stellte die alte (Servianische) Stimmordnung der Centurien wieder lier und ging, nachdem er den beiden für 87 gewählten Consuln, •dem Optimaten Cn. Octavius und dem Demokraten L. Cornelius China, den Eid abgenommen, nichts an seinen Einrichtungen zu ändern, nach Asien (87). Aber sofort erhob sich nun Cinna, um seinen Schwur zu brechen. Nach einem Blutbade aus Rom ver- trieben, sammelte er die Häupter der Popularpartei, Papirius Carbo, Q. Sertorius u. a., um sich. Auch Marius erschien wieder, der nach Sullas Siege sich geflüchtet und unter manchen Abenteuern (Minturnae) sich nach Afrika gerettet hatte, aber auch von dort fortgewiesen worden war. Die Demokraten eroberten Rom (87). Von wilder Rachgier erfüllt, veranlafste Marius ein fünftägiges gräfsliches Morden. Zum siebenten Male Consul ge- worden, starb er am 17. Tage nach seinem Amtsantritt, 70 Jahre alt, mehr seinen Leidenschaften als dem Alter erliegend (86). Die Herrschaft der Popularpartei, deren Haupt nun Cinna war, dauerte bis 83, wo Sulla aus dem Orient zurückkehrte. b) Der erste Mithradatische Krieg (87—84). Mithra- dates Yi., ein Kraftmensch von wildem Despotismus nach Art der türkischen Sultane, als Knabe wie ein gehetztes Wild von -seinen Verwandten durch die Wälder von Pontos verfolgt und so stark geworden an Leib und Willen, hatte, nachdem er durch blutige Mafsregelü seinen Thron gesichert, seine Herrschaft aus- zudehnen begonnen, hatte Kolchis und den Nordrand des Schwarzen Meeres erobert (bosporanisches Reich) und die Könige von Bithy- nien und Kappadocien von sich abhängig gemacht. Seine Fort- schritte waren von den römischen Unterthanen Kleinasiens, wo die römische Herrschaft infolge des schändlichen Aussaugesystems der Publikanen furchtbar verhafst war, und von den Griechen jubelnd begrüfst worden. Als Nikomedes von Bithynien auf Roms Befehl ihm den Krieg erklärte, wurde er völlig geschlagen und der römisehe Gesandte M’. Aquillius von Mithradates grausam getötet. Nun war ganz Kleinasien in seiner Gewalt (88). Von Ephesos aus erliefs er den Blutbefehl, nach welchem an einem Tage 80000 —150000 Italiker hingeschlachtet wurden. Auch ganz Thrakien, Makedonien und Griechenland fielen ihm zu. Jetzt «erschien im Frühjahr 87 Sulla in Epirus, eroberte das durch

4. Grundriss der römischen Altertümer - S. 240

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
240 123. Die einzelnen religiösen Festspielzeiten. Verurteilten (ad bestias damn at i), Kriegsgefangenen oder Geworbenen und wurden, in besonderen Schulen ausgebildet. Entweder kämpften die wilden Tiere untereinander oder die bestiarii gegen dieselben, oder man stiefs die Verurteilten (so oftmals Christen) wehrlos in die Arena. Mit welchem Aufwande solche venationes veranstaltet wurden, läfst sich aus der Zahl der verwendeten Tiere ermessen: Pompejus liefs in fünf Tagen 17 Elephanten, 600 Löwen, 410 Panther und nebenbei eine große Anzahl kleinerer Tiere; Titus an einem Tage 500 wilde Tiere, Hadrian 1000 auf-treten; Gordian liefs im Cirkus einen Kunstwald errichten für 200 Edelhirsche, 30 wilde Rosse , 100 wilde Schafe , 10 Elentiere, 100 kyprische Stiere, 300 Straufse, 150 Wildschweine, 200 Steinböcke und 200 Hirschkühe, und von einzelnen Kaisern werden noch gröfsere Zahlen genannt. Die Tiere, die am meisten in die Venationen kamen, waren: Stiere, Eber, Löwen, Bären, Straufse, Elephanten, Panther. Wenn ein munus gladiatorium aufgeführt wurde, so erliefs der Festgeber ein Programm oder öffentlichen Anschlag (edictum, programma)1, schickte auch in die Provinzen solche Anzeigen (libelli) und liefs es in der Staatszeitung (acta diurna) bekannt machen. Am Festspieltage zogen die Kämpfer in feierlichem Zuge nach der Arena, wo der lanista sie paarweise aufstellte. Beim Einzuge pflegten sie in der Kaiserzeit den anwesenden Kaiser zu be-griifsen: Ave, Caesar, morituri te salutant! Die Einleitung zum Kampfe machten Scheingefechte, bis die Trompete das Zeichen zum eigentlichen, blutigen Spiele gab. Der verwundete Gladiator durfte durch Erheben des Zeigefingers das Volk um Gnade bitten (populum exorare) und dieses gewährte sie (missuni fieri iubet, daher missio, Begnadigung, sine missione, ohne Gnade, auf Leben und Tod), indem es die geschlossene Hand mit eingezogenem Daumen (polhce presso) zeigt, oder es versagt dieselbe, indem es die Hand offen ausstreckt (jpothce verso). Ein siegreicher und ausgedienter Gladiator pflegte mit dem Fechterstabe (rudis, vgl. Cie. Phil. 2, 29: rudern tarn cito accepisti? Hör. ep. I, 1, 2: donatum iam rude) zum Zeichen seiner Entlassung und Meisterschaft beschenkt zu werden. Nero liefs die Arena mit Goldstaub statt mit Sand bestreuen und künstliche Regen (sparsiones) von Parfümerien über die Zuschauer ergiefsen. Das letzte derartige Kampfspiel wurde nach Kassiodor 523 n. Chr. gegeben. D. Die einzelnen religiösen Festspielzeiten. § 123. Während des Freistaates enthielt der Festkalender sieben jährliche Staatsspiele (ludi annni), die zusammen 66 Tage dauerten. 1. Die ludi Romani, die ältesten, von Tarquinius Priscus eingeführt und nach etruskischem Muster gefeiert, vom 4.—19. Sep- 1 Ein Theaterzettel: qua dies (Witterung) patientur, Suettii Certi aedilis familia gladiatoria pugnabit pridie Kal. Iun. Yenatio et vela erunt, d. i. wird eine Tierhetze sein und Zelttücher aufgespannt werden.

5. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 248

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
248 spicia impetrativa) neube[teilten Trger der (durch diese auspieia gegebenen) gttlichen Brgschaft. Erst in der Doppelbezeichnung auspicium imperiumque kam daher ihre Machtflle zum vollen Ausdruck. Der auf der Erde in Vierecksform scharf umgrenzte inaugu-rierte, d. h. vorher durch die Augurn hergestellte Raum war das sog. templum minus oder irdische" Templum, das auf die magistratische Auspikation beschrnkt blieb. - Die Zeit fr die Auspikation rvar gewhnlich eine der ersten Stunden nach Mitternacht. Der Beamte er-hob sich in tiefer Stille - ein unbedingtes Erfordernis fr eine gnstige Auspikation von seinem Lager und nahm in dem an der Auspikationsstelle aufgeschlagenen tabernaculum oder templum minus, dem nur nach einer Seite geffneten Zelte, Platz und erwartete die Zeichen, die er entweder selbst von der Tre des Tabernaculums aus erblickte, oder die ihm ein Assistent (nie der Augur!) meldete. Nichteintreten der erbetenen Zeichen ober der Vorfall einer Strung durch dirae (Unheilzeichen) oder die Feststellung eines Fehlers oder Verstoes (vitium) machte die Wiederholung des Auspikationsaktes ntig (repetitio auspiciorum). An der Stelle der ursprnglichen, wichtigen und hufigen, aber umstndlichen und zeitraubenden Vogelschau kamen zu Ciceros Zeiten aus Bequemlichkeitsrcksichten fr die magistratische Auspikation nur noch die signa ex caelo und die signa ex tripudiis zur Anwendung, die Blitzbeobachtung im stdtischen, die Beobachtung des Fressens der hl. Hhner im militrischen Amtskreise. Der Magistrat be-austragte seinen technischen Unterbeamten, denhhnerwrter (pullarius), der ursprnglich nur die zum Tripudium ntigen Hhner verpflegte und beobachtete, schon frhzeitig mit seiner Vertretung beim auspicium militare. Ein gnstiges Zeichen war es, wenn die aus ihrem Kfig gelassenen Hhner Stcke der gierig aufgenommenen Nahrung wieder aus dem Schnabel fallen lieen. Wie es nun erlaubt war, zur Erzielung eines gnstigen Impetrativzeichens die Tiere hungern zu lassen und ihnen dann das Futter in Breiform vorzuwerfen, so gengte es auch, bei der Seltenheit dieser Himmelserscheinung einfach ein fingiertes gnstiges Blitzzeichen zu melden.1) Auf diese Weise ist natrlich groer Mibrauch getrieben worden. 3*. Die Sibqllinischen Bcher. 3. Die Sibqllinifchen Bcher wurden seit den Tarquiniern befragt; zu ihrer Befragung wurde das Kollegium der Orakelbewahrer, die Ii, X, Xv viri sacris faciundis, eingesetzt (s. unten!). i) De caelo servare (urtb signa caelestia), das ursprnglich technisch blofo auf die Blitzbeobachtung ging, wurde zum allgemeinen Ausdruck fr bte Erhaltung impetrativer ober oblativer Auspizien.

6. Alte Geschichte - S. 58

1872 - Mainz : Kunze
58 C. 3torffe|unfl des Kampfes und ^tofgen. 1) Sder Krieg wirb je^t für die ©rieten 'sum 2lngrtffs = Irt eg. Haupturjadfje bes ©ieges und sugleicf) feine tüefenilidjfte §otge roar der Sluffcfjroung 2ltf)en8. Erfte Vegeifterung be§ ©iegs, Verkeilung der Veute, Erneuerung der Eibgenoffenfdfjaft und Einfe^ung eines gefammtf)ehenifcf)en Nationalfeftes, der Eleu = tfyerien, raeldfjes aber fpäter niemals abgehalten nmrbe. ©emein= fame Vestmngung £f)eben3; bei der Verfolgung be§ ©ieges aber, beffen nad^fte Veroollftänbigung die Vertreibung der ^ßerfer t)on ihren Fangen in ^racien und am Hellespont (©eftos und Vg* $an§ genommen 478), — treten die ©partaner in den Hintergrund iheils wegen der lanbesoerr ätljerifcf)en ^ßlane bes $paufa= nias, der mit den Sßerfern in Unter^anblung tritt, t^eiß raegen bes Mißtrauens, roelcljes fein Venehmen der fpartanifdjen Regierung gegen Unternehmungen in fo weite Fetne einflößt, %ils roeil der glotte, b. der athenifchen ©eenta d)t jetjt naturgemäß die Hauptrolle gufäkt und ihren ^ü^rern, 2lriftibes und K im o n, 2rütiabes ©ohn, bas Vertrauen der Router entgegenfommt. Sdie ©partaner üb er I aff en die ^ortfü^riittg bes Krieges den Slt^enem. Unterbeffen Neubau und Vefeftigung der ©tabt Sitten und ihrer £äfen (s$iräeus), beren außerorbentlidf) günftige üftaturlage X^emiftofleä erfannt hat: der uerftecfte Seiber« fprucf) der ©partaner gegen den “Dkauerbau („roeil er dem einen feften ^ßunft in ©riecf)enlanb geben fönnte!") burcf) £$emu ftofles Sift und die Energie der at^enifc^en Veoölferung gu ^idfjte gemalt: für regelmäßige Vermehrung der Kriegsflotte (300 frieren) ©orge getragen. Einfluß der feefahrenben Veootferung fteigt; auf 2lriftibes Antrag auch der oierten folonifd^en Vermögensflaffe, den Steten, ooeeä Bürgerrecht mit 3utritt §u allen Slemtern eingeräumt. 2) Sdiefer 2luffdf)tt>ung im 3nnern $ängt enge jufammen mit der Slusbehnung der athenifchen^acht n a cf) außen und der Fortfet^ung bes perfifdfjen Kriegs. ®ie burdj die $Perfermacf)t junäcfjft bebroljten ,3nfel= un^ Küftenftäbte meift ionifd^en ©tammes fdfjließen ficfj unter at^enifd^er Hegemonie ju einer ©gm= mad^ie gufammen, beren Sftittelpunft bas ionifdfte Sd e l o S, in beffen Slpolloheiligthum der 23unbes)df)a& (460 Talente, 2lnfangs) nieber= gelegt: jährliche Diatrimarbeiträge an Struppen, ©elb, ©Riffen; ©gnobe der Verbünbeten mit nomineller ©leicfjberechtigung aller ©lieber, Vorort Sitten, Slriftibes erfter „Heßenotamias". ©emein-

7. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen - S. 146

1899 - Leipzig : Klinkhardt
— 146 — bläulich schillert. Sein Schnabel ist gerade und stark; seine Beine sind befiedert; nur die Füße sind nackt. Von den vier Zehen steht eine nach hinten, damit der Vogel sich festhalten kann, wenn er auf schwanken- den Zweigen sitzt. Seine Flügel (Fittiche) sind lang und spitz; der Schwanz ist beweglich, wie ein Steuerruder am Schiffe. Wenn der Rabe Hunger hat, so schreit er (Rab, Rab! W. I. 234, W. 317); er krächzt. Er lebt in Scharen und baut rohe Nester auf Bäumen; er sorgt aber für seine Jungen nicht so lange wie viele andere Vögel — er ist eben ein „Rabenvater"; er ist auch diebisch und verzehrt alles, was er findet, auch Aas. Im Sommer und Herbste geht er dem Pfluge aus dem Acker nach, wo er Würmer und Maden (Larven) sucht. Im Winter kommt er häufig auf unsere Straßen und Höfe und setzt sich wohl auch auf die Häuser. Gefangene und gezähmte Raben lernen einige Worte sprechen. Wer hat schon einen solchen sprechen hören? 1. Der Bettelmann. Hey. W. I. 234, Sb. 317. 2. Geschichten vom Raben. H. Weber. W. I. 235. 21. Weihnachten. 64. Der Christbaum (Weihnachtsbaum). Wann ist Weihnachten? (den 25. Dezember, in 8 Tagen). Es ist der Geburtstag des Herrn Jesus Christus. Was weißt du von ihm? Das Fest wird gefeiert in Kirche, Schule und Haus. Dazu wird ein Tannenbäumchen herbeigeschafft. Das steht im Walde und trägt schöne Äste und Nadeln. Es soll als Leuchter dienen. Es wird gefällt und verkauft. Die Eltern pflanzen es auf und schmücken es. Am Weihnachts- abend (-morgen) werden die Lichter angezündet und die Kiuder herbei- gerufen. Sie singen und beten und empfangen ihre Geschenke. Welche Lieder hast du schon zu Weihnachten gelernt? Denke der Armen und danke Gott! — Welche Geschenke hast du früher erhalten? ausgeteilt? 1. Gebet zum heiligen Christ. Arndt. W. I. 23ß, W. 320. 2. Christbescherung. Chamisso. W. I. 237, W. 321. 3. Christbäumchen. Curtman. W. I. 238, W. 323. 4. Der Tannenbaum. Dieffenbach. W. I. 239. 65. Die Weihnachtsferien. Wann begannen sie? Wann hörten sie auf? Wie lange dauerten sie also? Welches große Fest haben wir gefeiert? und dann 8 Tage später? Weshalb? Habt ihr einen Weihnachtsbaum gehabt? Welche Geschenke hast bn erhalten? Hast du auch an die Armen und Notleidenden gedacht? Habt ihr auch Gesellschaft (Besuch) gehabt? Habt ihr eine Reise gemacht?' Was habt ihr gelesen? (welche Märchen z.b.), geschrieben? gezeichnet? Mit welchem Spielzeuge habt ihr gespielt? welche Spiele angestellt? Wer ist krank gewesen? Wer hat ein anderes Unglück gehabt? (wer ein

8. Geschichte der Reformation - S. 22

1834 - Leipzig : Dürr
22 Beschaffenheit und Einrichtung der rc. bekannte, wurde dreimal untergetaucht; Kranke, die gern Christen seyn wollten, besprengte man nur mit Wasser. .Die Katechumenen taufte man gewöhnlich zu Ostern oder Pfingsten. Von Ostern bis zu dem folgenden Sonntage trug der Getaufte ein weißes Kleid, als Bild der Reinigung, daher dieser Sonntag auch der weiße Sonntag und Quatsi- modogeniti ( als vie Neugeborncn) hieß. Sehr glaublich ist cs, daß auch schon die ersten Christen ihre Kinder taufen ließen, um sie mit aus dem Heidenthum oder Iudenthum herauszureißen und sie bei den großen Verfolgungen minde- stens als Christen zurückzulassen. Da man noch nicht unsere Verzeichnisse hatte, so wurden Zeugen bei der Taufe nöthig, die zugleich bei den Erwachsenen eine Art von Bürgen wa- ren, daß die Täuflinge es aufrichtig meinten. Laßt sich auch die Zeit dieser Einrichtungen nicht genau bestimmen, so wa- ren sie doch vor dem Jahr 200 vorhanden. Dem Reiche Jesu, der Wahrheit und Tugend, wird ein Reich der Lüge und der Sünde entgegcngestellt; sein Gebieter wird Satanas, Teufel, Widersacher, Ankläger genannt; Vorstellungen, welche die Juden besonders im Umgänge mit morgenländi- schen Völkern ausgebildet hatten. Solchen Geistern schrieb man selbst gefährliche, damals unerklärliche Krankheiten zu; rasende, epileptische und dergleichen Kranke sahen sich als Besessene an, riefen in dieser Sprache um Hilfe und erhielten in derselben Antwort. Auch das N. Test., das zwar lehrt, Christus sey gekommen, des Teufels Werke zu zerstören, und der Mensch werde von seiner eignen Lust verführet, be- hält doch sehr oft jene Volkssprache bei. Man dachte sich nun besonders den Heiden mit seinen Götzen als einen Diener des Satans; er mußte mit einem Handschlage dem Teufel und seinem Gepränge, besonders den heidnischen Schauspie- len, entsagen. Auch wurden schon frühzeitig besondere Epor- cisten angestellt, welche die Besessenen von ihrem Uebel be- freien sollten. Es kam aber im dritten und in den folgenden Jahrhunderten so weit, daß man sich wirklich die Heiden vor der Taufe unter der Gewalt des Satans dachte, späterhin alle Ungetansten, selbst neugeborne Kinder als ihm anheim ge-

9. Hessische Geschichte - S. 4

1897 - Gießen : Ricker
— 4 — der Sonne erinnerte. Ursprünglich wurden Schwanen- und Gänseeier als Opfer dargebracht. Der Schwan war ein der Lichtgottheit geweihter Vogel. Die Walküren erscheinen als Schwanenjnngfranen auf dem Kampfplatze, um die Gefallenen nach Walhalla zu geleiten. Dem Schwan schrieb man die Gabe der Weissagung im sogenannten Schwanengesange zu. „Schwcmenapotheke", „Schwanenhof", „Zum Schwanen" erinnern an die Beliebtheit dieses Vogels in alter Zeit. Mit der Osterfeier waren bei den Chatten die „Schwerttänze" verbunden. Diese reigenartigen Tänze führte man zur Frühlingszeit zu Ehren des schwertführenden Lichtgottes Freyer und der Sonnengöttin Ostarä auf. Ein Teil der Tänzer stellte den Sommer, ein anderer den Winter dar, wobei der Sommer den Winter zum Lande hinausschlug. Bis in unser Jahrhundert hinein zündete man am Osterfeste Osterfeuer an. Man errichtete auf Bergen große Holz- und Strohstöße und brannte dieselben unter Singen, Jubeln °und Tanzen des Volkes ab. Die Kirche übernahm den Gebrauch der alten Osterfeuer, zündete dieselben selbst an „als Symbole des neuen Lichtes, welches die Macht des Todes vertrieben". Am Charsreitage, nachmittags 3 Uhr, wurden die Lichter der Kirche ausgelöscht. Zum Anzünden des kirchlichen Osterfeuers mußte neues Feuer durch Stahl und Stein erzeugt werden. Es wurde durch den Priester angezündet. In feierlicher Prozession zog man nach der Feuerstätte, welche durch denselben zuvor geweiht wurde. Das Volk nahm dann von dem geweihten Feuer mit nach Hanse, um sein Herdfeuer damit anzuzünden und gleichsam dadurch auch zu weihen. Daneben hat sich auch der Eiergebrauch aus der alten Osterfeier erhalten. Freilich werden jetzt nicht mehr wie ehedem die Eier geopfert, sondern von den Kindern bei Bekannten und Verwandten erhoben. Dabei hat sich der Mythus erhalten, daß die Ostereier vom Hasen kommen. Der Hase galt, wie bereits erwähnt, als ein den Lichtgottheiten _ geweihtes Tier. Das noch heute in Hessen übliche Spiel, die Ostereier auf der Wiese der Sonne entgegenzuwerfen, deutet wohl auch noch auf einen in der heidnischen Zeit üblichen Kultus zu Ehren der Lichtgottheit. Unser Dienstag führt seinen Namen von dem altgermanischen Gotte Zin, im Genetiv Zitoes lautend, woraus Diwes — Dienstag wurde. Ziu hatte ein blitzendes Schwertwals Zeichen seiner Macht. Unter seinem Schutze steht die Rechtspflege. An seinem Tage, dem Dienstage, finden die öffentlichen Gerichts- und Dingversammlungen statt. Alle Gerichte wurden in den ältesten Zeiten unter freiem Himmel gehalten auf Hügeln, grünen Auen, an Flüssen, Bächen und Hainen. An diesen Orten fühlte man sich der Gottheit näher, als in einem geschlossenen Raume. Daher stand denn auch die Gerichtsstätte stets in Verbindung mit dem Heiligtums, wo die Opfer dargebracht wurden. An die Gerichtsversammlung schloß sich ein Trinkgelage, welche Sitte man noch im Mittelalter beibehielt.

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 216

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
216 Das Altertum. 21/2 fpäter 4 Asse = 2 Silbergroschen. Jedes Mahl kostete also 2400 Mark; befahl Lucullus aber, ein Mahl im Apollosaale aufzutragen, so durfte der Koch 34 000 Mark ausgeben. Die Gemahlin des Crafsns setzte ihren Gästen Wein vor, in dem sie Perlen aufgelöst hatte Man aß nur Früchte von Orten, wo sie am saftigsten gediehen: Datteln aus Syrien, „Pflaumen aus Ägypten, Birnen aus Pompeji, Oliven aus Tarent. Apfel aus Tibur. Lerchen und Nachtigallen atz man nicht ihres Wohlgeschmacks, sondern ihrer Seltenheit wegen. In den Gärten hielt man große Fischweiher, in denen Fische aus den Gewässern der entferntesten Länder gehalten wurden, namentlich Muränen, die man mit Menschenfleisch fütterte, um sie schmackhafter zu machen. Alle Arten wilder und zahmer Tiere hielt man in Behältern. Lucullus konnte einem Freunde zu einem Schauspiele 500 Kleider leihen. Cicero besaß einen Arbeitstisch aus Zitronenholz, der 17000 Mark wert war. Nun sollte man meinen, dieser Luxus hätte sich nicht vermehren können. Demnngeachtet häufte sich der Reichtum zur Zeit der Kaijer in den Händen einzelner so an, daß Sen ec a 500 Tische von Zitronenholz besaß. Cäcilius Claudius Jsidorus besaß außer 3600 Paar Ochsen noch 257 000 andere Tiere, nachdem er bereits den größten Teil seines Vermögens verloren hatte, und ein römischer Schriftsteller schreibt, daß Flüsfe, welche früher die Grenzen ganzer Länder bildeten, nur noch Privatbesitzungen voneinander trennten. 3. Schon Crassus hatte in der letzten Zeit seines Lebens drei Monate lang jedem römischen Bürger so viel Brot geschenkt, als er bedurfte, und einmal das ganze Volk an 20 000 Tischen gespeist. Auch Casar bewirtete dasselbe an 22 000 Tischen. Angustus setzte die Zahl derer, die öffentliche Unterstützung erhielten, anfangs herab, war aber bald genötigt, die Zahl wieder zu erweitern. Jeder reiche Patron teilte an der Thüre seines Hauses täglich Körbchen (sportulae), welche mit Lebensmitteln angefüllt waren, an seine Klienten aus. So bestand der größere Teil^der Einwohner Roms aus müßigen Schmarotzern. 4. Die Spiele, welche dem römischen Volke gegeben wurden, verschlangen ungeheure Summen. Sie wurden in einer Rennbahn (circus) oder in einem eigens dazu gebauten Theater abgehalten. Es waren Schauspiele oder Wagenrennen, Wettlauf, Tierhetzen, Fechterspiele, sogar Seegefechte. Bei den Spielen, die Julius Cäsar aus Anlaß der Einweihung eines Tempels gab, wurden 400 Löwen losgelassen; es wurde ein Seegefecht geliefert und von 800 Mann und 20 Elephanten ein Scheintreffen aufgeführt. Schon als Ädil hatte Cäsar durch seine Spiele sich eine Schuldenlast von 46 Millionen Mark aufgeladen. 5. Das abscheulichste Vergnügen waren unstreitig die Fechter-spiele oder Gladiatorenkämpfe, welche von den alten etruskischen Begräbnisfeierlichkeiten sich herleiten lassen, bei denen Menschenopfer gebracht wurden. Sie fanden in den Theatern statt, die im Halbkreise gebaut waren (Amphitheatern). Man ließ eigens dazu abgerichtete Sklaven (Gladiatoren) oder Kriegsgefangene gegeneinander oder mit wilden Tieren kämpfen. Man errichtete zu Capua und Ravenna, wo die Lebensmittel wohlfeiler waren, Fechterschulen und fütterte die Fechter nach gewissen Regeln. Julius Cäsar ließ einmal 320 Paare zugleich miteinander kämpfen. Aber auch bei den Gelagen der Reichen mußten Sklaven austreten und sich gegenseitig bekämpfen und töten; neben Strömen von Wein floß auch" das Blut unglücklicher Menschen.
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