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1. Geschichte des Mittelalters - S. 81

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 15. Karl der Große. 81 Verbindungen an, und es entstanden neue Handelsplätze. Die Gewerbe der Römer ließ er von seinen Unterthanen mit solchem Erfolge nachahmen, daß sich die Franken bald durch die Herstellung von gestickten Gewändern, zierlichen Hausgeräten, Waffen, goldenen und silbernen Gefäßen mit bildlichen Darstellungen, Glasfenstern und musikalischen Instrumenten auszeichneten. In St. Gallen goß zu Karls Zeit der Mönch Tancho die erste Glocke. Die geistige und sittliche Hebung seines Volkes lag ihm besonders am Herzen. Er war daher eifrig für die Befestigung der christlichen Religion unter seinen Völkern thätig, unterstützte die Kirche und wirkte für Verbesserung ihrer Einrichtungen. Damit dieselbe ihre Bedürfnisse bestreiten konnte, sicherte er ihr Einkommen, ließ den Zehnten mit Strenge entrichten und gestattete nicht einmal, daß seine eigenen Güter davon ausgeschlossen wurden. Er errichtete Bistümer, sorgte für eifrige und gebildete Priester und Lehrer, beschenkte die Klöster und ermahnte die Mönche, daß sie die Jugend unterrichten, die Wissenschaft erhalten und fördern, die Kranken pflegen und die Wanderer beherbergen sollten. Den Geistlichen verbot er, Waffen zu tragen und zu jagen, und hieß sie vielmehr Bücher abschreiben und eines frommen Lebenswandels sich befleißigen. Er ließ die Kirchen sorglich ausschmücken, Sänger aus Italien kommen und Sängerschulen errichten. Allein die Franken waren hierin ungeschickt und ungelehrig; ihren rauhen, unbeholfenen Gesang verglichen die Italiener mit dem Geheul wilder Tiere oder dem Rumpeln eines Lastwagens über einen Knüppeldamm. Aus sein Gebot wurde die heilige Schrift übersetzt und durch Abschriften verbreitet; durch den gelehrten Langobarden Paul Warnefried ließ er Predigten und Betrachtungen aus den Kirchenvätern zu einer Postille vereinigen. Ebenso war er auf dem Gebiet der Schule thätig. Die vorhandenen Klosterschulen wurden verbessert, neue dazu errichtet. An den Bischofssitzen ließ er zur Heranbildung einer-tüchtigen Geistlichkeit Domschulen stiften, die aber auch von Laien besucht wurden. Für seine Kinder und die Kinder seiner Hofleute gründete er eine Hofschule und dachte bereits an eine allgemeine Volksschule. Er besuchte selbst die Schulen, um sich von den Fortschritten der Schüler zu überzeugen, und achtete Kenntnisse und gutes Betragen höher als vornehme Abkunft. Einst bemerkte er in einer Schule, wie die Söhne des Adels den bürgerlichen Kindern an Fleiß und Bescheidenheit nachstanden. Da sprach Cassians Weltgeschichte, n. 5 Aufl. v. Ph. Beck. 6

2. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 150

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 150 84. Franzsische Emigranten in Koblenz. 1792. Quelle: Friedr. Christ. Laukhard, Leben und Schicksale, von ihm selbst beschrieben. Leipzig, 17921802. Bd. 3. (1796). S. 29321). In Koblenz bin ich mit einer groen Menge von den ausgewanderten Fran-zosen so genau bekannt geworden, da ich mich nicht enthalten kann, sie so zu be-schreiben, wie ich sie gesunden habe. Unser General hatte zwar verbieten lassen, mit den Emigranten zu sprechen oder uns sonst mit ihnen einzulassen, er glaubte nmlich, diese Herren mchten durch ihr Geld unsere Leute zur Desertion auf-fordern und sie in ihr Korps aufnehmen. Das hatten die Herren auch schon ge-tan und manchen gekirrt. Ich ging aber doch schon den ersten Tag in ein Weinhaus, wo Franzosen ihr Wesen trieben, und lie mich mit ihnen in ein Gesprch ein. Aber abgeschmacktere Grosprecher habe ich mein Tage nicht gefunden, und ich kann es noch immer nicht begreifen, wie irgend ein Deutscher vor solchen Fran-zosen einige Achtung hat haben knnen. Diese elenden Menschen verachteten uns Deutsche mit unserer Sprache und unseren Sitten rger als irgend ein Türke die Christen verachtet. Im Wirtshaus machte die Haustochter beim Aufwarten ein Versehen, und sacree garce d'allemande, chien d'allemand, bete d'allemand waren die Ehrentitel, die diese Emigranten uns Deutschen anhngten. Unsere Sprache verstanden sie nicht und mochten sie auch nicht lernen, sie nannten sie jargon de cheval, de cochon Pferde- und Schweinesprache usf. Und doch waren die Deutschen herablassend genug, diesen Emigranten zu hofieren und sie zu untersttzen. Darber habe ich mich oft recht innig ge-rgert und rgere mich noch, wenn ich bedenke, wie geringschtzig uns die Koblenzer, die Trierer und selbst die Luxemburger gegen die Fremden behandelten. Die Emigranten hatten damals Geld noch vollauf und folglich das Mittel, sich alles zu verschaffen, was sie gelstete. Aber sie haben's auch toll genug ver-schleudert. Die kostbarsten Speisen und der edelste Wein, der bei ihren Bac-chanalen den Fuboden herabflo, waren fr sie nicht kostbar und edel genug. Fr einen welschen Hahn zahlten sie fnf Taler ohne Bedenken. Mancher Kchen-zettel, nicht eben eines Prinzen oder Grafen, sondern manches simpeln Marquis oder Edelmanns, kostete oft vier, fnf und mehr Karolinen. Die Leute schienen es ganz darauf anzulegen, brav Geld zu zersplittern, sie zahlten gerade hin, was man verlangte. Ich sagte einmal zu einem, da er etwas zu teuer bezahle: le Franpais ne rabat pas, erwiderte er und gab sein Geld. x) Laukhard wurde 1758 in der Unterpfalz geboren, studierte in Gieen, Marburg, Jena und Gttingen Theologie und erhielt schon 1779 eine Anstellung im geistlichen Amt. Wegen seiner zgellosen Reden und seines anstigen Wandels wurde er seines Amtes entsetzt, wurde aber im Jahre 1781 Lehrer am Waisenhaus in Halle. Durch fleiiges Studium brachte er es so weit, an der Universitt das Magisterexamen zu bestehen, lie sich aber kurze Zeit darauf, weil er seine Schulden nicht bezahlen konnte, als Soldat in Halle anwerben. Er machte 1792 den Feldzug in Frankreich mit und geriet in franzsische Gefangenschaft, aus der er jedoch 1795 entkam. Er starb 1822 in Kreuznach als Privatlehrer. Der vornehmen Darstellung, die Goethe von dem Feldzug des Jahres 1792 gegeben hat, dient Laukhards plebejischer, aber nicht minder wahrheitsgetreuer Bericht zur Be-fttigung und Ergnzung." Laukhards Selbstbiographie bildet eine der Hauptquellen fr die Kultur- und Sittengeschichte der zweiten Hlfte des 18. Jahrhunderts.

3. Teil 2 - S. 381

1882 - Leipzig : Brandstetter
Trinklust und Trinkgebräuche der Deutschen. 381 wurden 1484 statt der früher gestatteten 60 Hochzeitsgäste 80 gestattet, ebensoviel in Landau durch eine Verordnung vom Jahre 1513. In der Ulmer Hochzeitsordnung von 1411 werden die Frühzechen an den Hochzeitstagen verboten, und in einer Rotenburger Verordnung heißt es, man dürfe am Morgen nach dem Hochzeitstage zwar mit dem Bräutigam zum Weine gehen, aber nicht mehr als eine Maß trinken. Drei Hochzeitstage waren an vielen Orten, namentlich für vornehmere Hochzeiten, gestattet, in Frankfurt durften aber am dritten Tage nur die Eltern und Geschwister des Brautpaares eingeladen werden. In Nürnberg dagegen sollte lediglich am Tranuugstage ein Mahl gehalten werden, am nächsten Tage war nur erlaubt, die Frauen zu einem Eierkuchen einzuladen. Wie verschwenderisch aber auch so ein Eierkuchentag ausgestattet werden konnte, geht daraus hervor, daß die Frankfurter Patrizier-Gesellschaft zu Alt-Limburg im Jahr 1576 bei ihren Mitgliedern die Eierkuchen als zu kostspielig abschaffte. 44. Trinklust und Trinkgebräuche der Deutschen. (Nach: H. Hartung, Deutscher Trunk. Aus den Kollektaneen eines Antiquars. Leipzig, 1863. S. 12 — 76. Dr. I. Müller, Über Trinkstuben. Zeitschrift für deutsche Kulturgesch. Jahrg. 1857. S. 239 — 266. Dr. M. Oberbreyer, Deutsches Zechrecht. Heilbronn, 1878. @.7 — 22. Alb. Richter, Ein Bierkrieg, in: Masius, Mußestunden. Leipzig, 1870. Bd. Ii, S. 452 — 457.) Wieweit die Berichte römischer Historiker genau sind, wenn sie von dem Zechen der Germanen sagen, daß es Tage und Nächte hindurch gewährt und oft mit Mord und Totfchlag geendet habe, bleibe dahingestellt. Unleugbar aber war das Übel zuzeiten bedeutend. Nur war gewiß nicht das ganze Volk, dem andererseits so hohe Tugenden nachgerühmt werden, dem Übel verfallen. Die ältesten Sittensprüche erklären ausdrücklich das Übermaß im Genusse für unerlaubt und schädlich. „Es ist nichts schädlicher, als der übermäßige Biertrunk. Der Vogel der Vergessenheit singt vor denen, die sich berauschen, und stiehlt ihre Seele" heißt es schon in der Edda. Zur Ausbildung der Trinklust vermehrte sich die Gelegenheit mit der Zeit. Gemeinschaftliche Opfer und Feste, bei denen zu Ehren der Götter die gewaltigen Auerochsenhörner geleert wurden, waren nicht selten. Man trank bei Beratungen und öffentlichen Gerichtsverhandlungen, zur Hochzeit wie beim Totenmahle kreisten die Becher. Auch das lehenähnliche Verhältnis junger Krieger, die bei ihren Fürsten und Heerführern in Dienst und Unterhalt standen, veranlaßte häufige große Gelage. Venantins Fortnnatus, um 530 Bischof zu Poitiers, beschreibt eine solche Trinkgesellschaft: „Sänger sangen Lieder und spielten die Harfe dazu. Umher faßen Zuhörer bei ahornen Bechern und tranken wie Rasende Gesundheiten um die Wette.

4. Teil 2 - S. 226

1882 - Leipzig : Brandstetter
226 Deutsche Kunst im 16. Jahrhundert. Tüchlein und Pergamente" gedacht, die man in Schreinen und Läden aufbewahrte. Aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts kommen gedruckte Blätter, Holzschnitte, Kupferstiche, Kalender, Karten u. dgl. vor, die unzweifelhafte Spuren an sich tragen, daß sie an Thüren angeklebt und so zur fortwährenden Ergötzung des Blickes ausgestellt gewesen sind. Aus der Mitte des Jahrhunderts wenigstens sind Bilder unter Glas und Rahmen vorhanden. Gegen Ende desselben war es allgemein gebräuchlich, eingerahmte Bilder auf den Gesimsen der Zimmervertäfelungen aufzustellen, und die vielen gestochenen Landschaften, Allegorien u. f. w. aus den Werkstätten der Sadeler und anderer zeigen noch, welchem Geschmacke man damals bei solchen Zimmerverzierungen huldigte. — Keine Zeit liebte es aber mehr, als die in Rede stehende, Bücher mit sogenannten Illustrationen zu versehen. Die ersten Meister der Zeit, selbst Dürer, Holbein, Cranach, Bnrgkmair nicht ausgenommen, gaben sich zu diesen Arbeiten her und adelten sie durch ihre vortrefflichen Leistungen. Vor allen ist es Jost Amman, der Druckwerke mit bildlichem Schmuck versah und damals so beliebt war, wie in unserer Zeit Ludwig Richter, dem er an Verdienst gleichkommt, den er aber an Zahl der Leistungen bei weitem übertrifft. Die größere Nachfrage nach Kunstleistungen, das auch in den unteren Schichten des Volkes erwachte Bedürfniß, sich an solchen zu ergötzen und zu belehren, hieß aber auch auf Mittel sinnen, diesem Bedürfnisse zu entsprechen und Kunstwerke vielfältiger und billiger herzustellen, als man es bisher mit Pinfel und Palette vermocht hatte. Matt gewann für die Kunst dieselben Vorteile, welche der Wissenschaft durch Erfindung der Buchdruckerkunst erwachsen waren, und zwar durch den Holzschnitt und Kupferstich, die im 15. Jahrhundert schon bekannt, im 16. sogleich durch den Hauptträger der damaligen Kunst, A. Dürer, auf eine Höhe der Vollendung gebracht wurden, die sie seitdem Fig. 14. Dort einem M-ßgewande. (Roter Sammet, Kruzifix erhaben in Seide'und Gold gestickt. Germ. Museum in Nürnberg.)

5. Teil 1 - S. 322

1882 - Leipzig : Brandstetter
322 Mittelalterliche Tracht. zu langen. Wenn das Waschwasser herumgereicht wird, sollen die Knechte und die Jungherren abseits gehen und sich anderswo die Hände waschen. Noch schlimmere Unarten rügen „des Tannhänsers Hofzucht" und die sogenannte „Wiener Tischzucht". Es wird den Leuten eingeschärft, die Hände sauber zu halten und die Nägel zu beschneiden, damit sie beim Zulangen in die gemeine Schüssel den Eßgenossen nicht das Mahl verekeln. Während des Essens soll man sich nicht in die bloße Hand schneuzen oder das Tischtuch zu diesem Zwecke benutzen, nicht mit bloßer Hand ins Salzfaß greifen, nicht des Nachbars Löffel benutzen, nicht das Brotstück, mit dem man die Schüssel austunkt, abbeißen und dann wieder benutzen, nicht aus der Schüssel direkt schlürfen oder sie mit den Fingern auswischen, nicht mit dem Messer in den Zähneu stochern, auch nicht während des Mahles den Gürtel weiter schnallen. Man soll sich vor dem Trinken den Mund wischen, die abgenagten Knochen nicht wieder in die Schüssel werfen. Die Damen werden ganz besonders ermahnt. Sie sollen den Bissen zierlich mit den Fingern fassen, nicht bis an die Fingerknöchel in die Brühe tauchen, namentlich auch sich nicht betrinken. D. Mittelalterliche Tracht. (Nach: K. Weinhold, Die deutschen Frauen im Mittelalter. Wieu, 1851. @. 404—469. A. Schultz, Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger. Leipzig, 1879. Bd. I, S.179—248.) !Die ältesten Nachrichten über die Kleidung der Germanen giebt Cäsar. Er sah die Deutschen nuif in Felle gehüllt, welche einen Teil des Körpers unbedeckt ließen. Der Winter änderte in dieser mangelhaften Bekleidung nichts. Nicht viel später wird uns durch den älteren Plinius eine Nachricht, welche ein besseres Licht auf die deutschen Knltnrzustände wirft; er sagt, daß die deutschen Frauen treffliche Leinwand webten und diesen Stoss jedem andern für ihre Bekleidung vorzögen. Pelze blieben im ganzen Mittelalter bei den Germanen sehr beliebt und machten einen bedeutenden Handelsgegenstand aus. Schon zu Tacitus' Zeit wird einiger Aufwand damit getrieben. Tacitns fagt nämlich zuerst, die allgemeine Bekleidung sei ein Umhang, der durch eine Spange ober auch durch einen Dorn zusammengehalten werde. Die Reicheren aber, fügt er hinzu, tragen noch andere Kleidung und zwar keine weite, die den ganzen Körper verhüllt, sondern eine enge, welche die einzelnen Glieder deutlich hervortreten läßt. Ihre Pelze verzieren diejenigen Stämme, welche Handel treiben, mit allerlei sarbigen und fremden Pelzstücken. Die Kleidung der Weiber unterscheide sich im wesentlichen nicht von der männlichen, nur sei bei ihnen der Gebrauch von Linnenkleidern häufiger, die sie zuweilen mit Purpurstreifen verzierten. Auch sei ihr Kleid ohne Ärmel, sodaß der ganze Arm unbedeckt bleibe, und ebenso werde der Hals freigetragen. In diesen Nachrichten haben wir bereits die wesentlichen Züge der ganzen mittelalterlichen Tracht.

6. Die Geschichte der Deutschen - S. 369

1824 - Herborn : Krieger
369 großer Anzahl zugegen waren, ein Tanzleitt herum khun sollreu. Wie sie ihm nun hierin» gehorsam waren und die dl reffen und vornehm- sten in einem Kreis wieder bis zu des Kaisers Sitz kamen; so ließ er sie, wie sonst in wichri, gen Sachen zu geschehen pflegt, durch den Kar- dinal Lang gürig und freundlich birren, ne woll- ten die gerunzelten fliegenden Schleier (welche sonst die Weiber in der Trauer gebrauchen und womit zu selbiger Zeit die betagten Frauen, wann sie bei ihren Töchtern und Enkeln beim Tanze saßen, Ehrbarkeit halber verschleiert wa- ren), außerhalb des Hauses, bei solchen Freu- den und Kurzweilen nicht mehr tragen. Drauf ließen die Frauen nach einer kurzen Beralhung mit den Herren Bürgermeistern durch den Dr. Peuringer ehrerbietig antw rieu: ste seien dessen wohl zufrieden und wollten solcher Haupkzierd Sr. Majestät zu Gefallen gern entrarhen; und nächsten Montags erschienen sie in ihren gülde- nen Haarhaubeu zur Verwunderung des gemei- nen Volkes *). Das Leben des Volkes war zu sehr be- wegt, zu sehr im Umgestalten begriffen, um die Ruhe und Sammlung des Gemülhcs zu ge- statten, deren die Künste bedürfen; diese fan- den daher auch geringe Pflege. Die Reime aus der damaligen Zert, die sich für Gedichte aus, geben, sind unergetzltche Prosa des gemeinen Lebens; selbst der bekannte Teuerdank, eine allegorische Lebensbeschreibung des Kaisers Ma- *) Augsburger Stadtchronik (in Bruche stlstken rnitgeiheilt in Raui'chnick's Denkwürdigkeiten der Lorzeit Ii. B. S. 372) Anno 1518. • ■ 24

7. Die Völker und Staaten der Erde - S. 3

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Erster Abschnitt. Allgemeine Verhältnisse. Erstes Kapitel. Vorbemerkungen. §. 1. Eingang und Anordnung. Ä8äre der ethnographische Gesichtspunkt der alleinige Regu- lator für die Anordnungsweise des politisch-geographischen Stoffs, so würden auch die historischen Verhältnisse der Völker, neben den genetischen, die Reihenfolge der Betrach- tung mitbestimmen müssen. Alsdann würden vielleicht die asiatischen Nationen, als diejenigen, von denen unsere politi- sche wie unsere Kultur-Geschichte ausgegangen, vorantreten, die europäischen, afrikanischen, amerikanischen, australischen Völker ihnen nachfolgen müssen. — Alsdann entstände aber zugleich die Frage, welchen der Nationen Asiens die Ehre des Vortritts zugesprochen werden müsse, ob denen des sini sch -japanischen Stammes, bei welchen sich Spuren eines historischen und kultivirten Da- seyns — wie man auch über die chinesische Chronologie den- ken lnag — jedenfalls bis weit über die ersten Anfänge der sogenannten Weltgeschichte hinaus nachweisen lassen; — ob den tschudischen Völkern, deren alte Denkmale und Grab- hügel vielleicht ebenfalls auf einen vorhistorischen Zustand hin- deuten, der möglicherweise eben so alt seyn dürfte, als die ergraute Kultur der Einen; — oder ob den Tataren, deren zahlreiche Horden wahrscheinlich den Impuls gegeben zu jener allgemeinen und gewaltsamen Wanderung der Völker der alten Welt, welche, mindestens in Asten und Europa, allen gegen-

8. Erzählungen aus Sage und Geschichte des Altertums und der ersten Periode des Mittelalters - S. 158

1901 - Dresden : Damm
158 Monatsnamen, z. B. Wintermonat (Januar), Hornuna (Februar). 5. Karts d. Gr. Wesen und Lebensweise. 1. Karl Mar von hoher Gestalt und starkem Krperbau, mch-tigen Hauptes und in seiner ganzen Erscheinung voll Hoheit und Wrde. Fr gewhnlich kleidete er sich einfach und in frnkischer Weise, wenn nicht ein kirchliches Fest oder der Empfang einer fremden Gesandtschaft ihn der-anlate, rmische Staatskleidung und glnzenden Schmuck anzulegen. Sonst verachtete er alle fremdlndische Gewan-dung (Hflinge auf der Jagd). Gern erfreute er sich an krperlichen bungen, am Reiten, Jagen und Schwimmen, und bewahrte sich dadurch bis in sein sptes Alter eine treffliche Gesundheit. 2. Festgeregelt war seine Tagesordnung. Nach den mancherlei Geschften des Morgens, wobei jede Stunde gewissenhaft ausgenutzt wird (Audienzen beim Ankleiden), setzt er sich mit seiner Familie und ausgewhlten Hofleuten, Kriegern wie Gelehrten, zur Tafel, die nur mit vier Schsseln besetzt wird, auer dem Wildpret, seiner Lieblings-speise; das bringen die Jger am Bratspie herein. ber-miges Trinken verabscheut er. Nach der Tafel liest einer der Gelehrten vor aus der Geschichte der alten Völker oder aus den heiligen Kirchenvtern oder auch ein Gedicht eines Hofdichters. Dann zieht sich Karl zur Mittagsruhe in sein Schlafzimmer zurck. Dagegen schlft er selten die Nacht durch; fters wacht er auf und erhebt sich dann, um ein unter dem Kopfkissen bereit liegendes Buch oder eine Schreib-tasel zur Hand zu nehmen. 3. Bald nachdem Karl auf einer Reichsversammlung zu Aachen seinen einzig ihm verbliebenen Sohn Ludwig unter Beistimmung der Groen zum Erben des kaiserlichen Namens ernannt hatte, starb er 814 ebenda im 72. Lebens-jhre. Dort wurde er auch, und zwar in der von ihm

9. Lektüre zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 76

1910 - Leipzig : Wunderlich
76 Max Lenz. Tag der Unabhängigkeitserklärung bei frohem Becherklang gefeiert. Keiner darunter ist ihm näher getreten als John Latrop Motley, der geist- und gemütvolle Historiker der Niederlande. Seine deutsche Ge- sinnung brauchte Bismarck in diesem Zirkel nicht zu verbergen; man kennt die Wette, die er mit einem von ihnen, vielleicht bei jener Feier ihres nationalen Festes, aus Deutschlands baldige Einigung eingegangen ist; während andererseits an ihrem stolzen Vaterlandsempsinden gerade auch sein preußisches Staatsgesühl sich aufgerichtet haben wird. In das Korps der Hannoveraner sprang er am Ende seines ersten Semesters, Juli 1832, ein. Er ist dann, wie jedermann weiß, ein flotter Korps- burfch geworden, auf dem Fechtboden und in der Kneipe jedem gewachsen und stets bereit, die Ehre seiner Farbe zu vertreten; das spezifisch Stn- dentische war es, was ihn anzog. Darüber, und über die Konflikte, in die er deshalb mit den hohen akademischen Behörden geriet, gibt es ja genug beglaubigte und nnbeglanbigte Anekdoten. Aber man darf doch die Eindrücke, die er in den zwei flotten Korpssemestern gewonnen hat, nicht überschätzen; Freundschaften fürs Leben hat Bismarck in der Verbindung, deren Mitglieder beiläufig auch meist Bürgerliche waren, nicht geschlossen. Seine Beziehungen zu den Amerikanern, von denen einer, namens King, schon vor ihm im Korps war, brach er nicht ab, und den ihm liebsten, Motley, fand er in Berlin wieder, wohin er im Herbst 1833 zurückkehrte; er hat dort mit ihm und einem andern Göttinger Freunde, der aber auch nicht im Korps war, dem Esthländer Graf Keyfer- ling, in demselben Hanse, in der verengerten Friedrichstraße, gewohnt; sie beide sind ihm fürs Leben verbunden geblieben. Die Richtung, die seine Entwicklung in Göttingen genommen hatte, konnte durch die Eindrücke, die er in Berlin empfing, nur gefördert werden. Den einheimischen Kreisen, in die er dort eintrat, fehlten die bürgerlichen und liberalen Elemente, die ihn auf der Schule und der fremden Universität umgeben hatten. Seinen Umgang bildeten neben jenen Ausländern meist Söhne des preußischen Beamtenadels, wie Canitz, Savigny, Harry v. Arnim, die ihm zum Teil von der Schulzeit her bekannt waren und gleich ihm sich dem diplomatischen Dienst widmen wollten. Bei Hof, wo er nach dem ersten Examen Zutritt erhielt, wehte, denn es war die Zeit der erneuten Demagogenverfolgnng, eine scharf reaktionäre Luft; die Regierung lehnte sich wieder eng an die Ostmächte an und stand den nationalen Hoffnungen feindlich gegenüber. Aus dieser Atmosphäre trat Bismarck auch in dem flotten Kavalierleben in Aachen, wo er als Referendar unter dem Oberpräsidium des Grafen Arnim v. Boitzenburg arbeitete, nicht heraus, und sie umfing ihn wieder in Pots- dam, wohin er sich im Herbst 1837 versetzen ließ, um dort zugleich von Ostern ab bei den Gardejägern sein Jahr abzudienen: alles Eindrücke, welche die preußische Grundfarbe seiner Empfindung verstärken mußten. An der Abficht, in die Diplomatie einzutreten, hielt er noch fest, obgleich

10. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 212

1844 - Stuttgart : Metzler
212 Erfindung der Buchdrnckerkunst. Ersm-ung -er Hnch-ruckerkimst. Vor vierhundert Jahren kannte man noch keine andere Bücher als geschriebene, und die Schreilekunst war damals bei weitem noch nicht so allgemein verbreitet als jetzt. Die Bücher, größtentheils von Mönchen vervielfältigt, standen daher in einem sehr hohen Preise; eines der wichtigsten Mittel der Belehrung war nur den Reichen zugänglich. Die für die geistige Entwickelung des Menschengeschlechts so folgenreiche Kunst, Schriften durch den Druck in unendlicher Zahl treu wieder zu geben, verdankt man den Deutschen. Sie ging von der Formschneidekunst aus. Schon die alten Römer gruben Siegelin Holz, Metall, Stein und machten Abdrücke davon in Wachs und andere weiche Körper. Im Mittelalter bedienten sich die des Schreibens unkundigen Fürsten zur Namens- Unterzeichnung eines hölzernen Stempels, der mit schwarzer Farbe bestrichen abgedruckt wurde. Aus dem Morgenlande kam durch die Araber das Kartenspiel nach Spanien und verbreitete sich von hier aus über die andern Länder Europas. Die ersten Kar- ten wurden gemalt; als aber die Nachfrage wuchs, suchte man das Geschäft der Kartenverfertigung abzukürzen; man schnitt die Figuren mit ihren Namen erhaben in Holztafeln und druckte sie ab, die Farben wurden nachher aufgetragen. Auf gleiche Weise ließen die Klöster Bilder von Personen aus der heiligen Geschichte, ja ganze Gruppen mit Namen und Bibelsprüchen darstellen und vertheilten sie zur Beförderung der Andacht. Dieß führte darauf, ganze Seiten Schrift in hölzerne Ta- feln zu schneiden und vermittelst eines Reibers von Horn mit schwarzer Farbe abzudrucken. Aber zur Vervielfältigung eines Buches mußte man so viele Tafeln verfertigen, als dasselbe Sei- ten hatte, und man konnte die Tafeln zu keinem andern Werke gebrauchen. Dieß Verfahren war daher äußerst mühsam und hätte für ein größeres Buch, wie etwa die Bibel, einen unge- heuern Zeitaufwand erfordert. Da kam Johannes Gensfleisch von Sorgenloch,
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