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1. Unsere Heimat - S. 125

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
ort der Straße, die von Bockenheim über Hausen nach Nieder- und Oberursel geht. 13. Berkersheim ist an einem sanften Abhang des linken Niddausers gelegen, fast ganz in einem Obstwald versteckt. Es ist Bahnstation und die kleinste der eingemeindeten Ortschaften. 14. Bonames erhebt sich am rechten Ufer der Nidda. Die Landstraße von Frankfurt nach Homburg durchschneidet den Ort. Neuerdings ist es mit Fraukfurt auch durch eine elektrische Bahn verbunden. Der Bahnhos der Eisenbahn befindet sich ein gutes Stück weiter südöstlich von dem Ort entsernt. 15. Niederursel ist vou Frankfurt aus auf zwei Land- straßen zu erreichen: entweder über Eschersheim und Heddernheim, oder über Hausen und Praunheim. Seit kurzem führt auch eine Trambahn nach Niederurff. Sie zweigt in Heddernheim von der Hauptlinie ab und geht dann weiter bis Oberursel und Hohe Mark im Taunus. An Niederursel fließt der Urselbach vorbei, der ober- halb vou Heddernheim in die Nidda mündet. Zeichnet eine Windrose mit 8 Strahlen und Frankfurt in die Mitte als kleinen Kreis/ dann gebt mit Punkten die Lage aller Vororte an! 80. Der Winter. i^,s war merkwürdig, gerade drei Tage vor dem Weihnachtsfest war der Winter eingezogen. Man hätte denken sollen, er habe sich genau nach dem Kalender gerichtet, so pünktlich war er diesmal. Niemand dachte an ihn. Tags zuvor hatte es zwar arg gestürmt) 125

2. Geschichte des Mittelalters - S. 129

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Das portugiesische Kolonialreich. Columbus. Vlljss—6 s. 129 6. Die Entdeckung Amerikas. Christoph Columbus. * 1. * Spanien stand am Ende seiner Jahrhunderte langen Glau- benskriege ; dem kastilischen Geschütz erlagen die Mauern Granadas. Kaum hatte sich der Islam den Osten unterworfen, als er aus dem □ Westen verdrängt wurde, m Vor entern halben Jahrtausend hatten die Wikinger von Island aus die Ostküste Nord-Amerikas erreicht; allein von ihren Niederlassungen war jede Runde verschollen. Da gelang die Entdeckung der Neuen Welt unverhofft den Spaniern. 2. Cristöforo Colombo war ein Weberssohn aus Genua. Kaum erwachsen, ging er zur See. Er machte Fahrten an der Rüste von Tunis; mit einem Walfischfänger aus Bristol gelangte er bis über Island hinaus, mit einem portugiesischen Handelsschiff in den Golf von Guinea. In Lissabon vermählte er sich mit der Tochter eines italienischen Seemanns, der in portugiesischen Diensten gestorben war, und durchforste die Karten und Aufzeichnungen seines Schwiegervaters. Der gelehrte Arzt Toscanelli in Florenz teilte ihm seinen Gedanken mit, durch eine westliche Umfahrt um die Erdkugel werde man das Morgenland erreichen. Zunächst wendete er sich an Portugal. Aber die Portugiesen suchten Indien in östlicher Richtung; in Spanien vertröstete man Columbus auf bessere Zeiten. Nun wollte er nach Frankreich: da bestimmten ihn zwei kastilische Große (Granden), in die Dienste ihrer Königin Isabella zu treten, die mit ihrem Gatten, König Ferbinanb von Aragonien, Granäba belagerte, die letzte Burg des Islam. Erst nach Granabas Fall konnte Isabella ihm Gelb und Schiffe anweisen. 3. Mit brei Fahrzeugen segelte er, nachbem alle Teilnehmer der Reise gebeichtet und das Abendmahl genommen hatten, aus dem anda-lusischen Hasen Pa los ab. Von den Ranarien an ging die Fahrt immer nach Westen. Das Schiffsvolk täuschte der Kapitän über die Entfernungen, mit Mühe beschwichtigte er seine Klagen. Tag und Nacht stand er eifrig beobachtend auf dem Verdeck. Endlich erscholl der Ruf: „Tierra, tierra!“ und die Kanonen begrüßten die Insel Guana-hani, wahrscheinlich die Watlings-Insel in der Bahama-Gruppe. Mit nassen Augen stimmte Columbus das Tedeum an und betrat am 12 ^ Morgen des 12. Oktobers mit Fahne und Degen in der Hand das 1492 «eller. Geschichte. Ausgabe D. Teiln. g

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 309

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Friedrichs des Großen Regierungsthätigkeit. Erste Theilung Polens. 309 feiten ansübt", sagte er, „ist gefährlich und schlimmer als eine Diebsbande." Wie sehr solche Gesinnungen dazn beitrugen, dem Volke Vertrauen zu den Gerichtshöfen einzuflößen, beweist die Geschichte des Müllers von Sanssouci. Das auf Friedrichs Anregung von Carmer und anderen ausgezeichneten Rechtsgelehrten abgefaßte „Allgemeine Landrecht" war das beste Gesetzbuch jener Zeit und bildet noch heute die Grundlage des preußischen Rechts. An seinen Freund, den Marquis d' Argens schrieb Friedrich einst vom Kriegsschauplätze aus: „Ick weiß nicht, ob ich diesen Krieg überleben werde; geschieht es, so bin ich fest entschlossen, meine übrigen Tage in der Entfernung von den Unruhen, im Schooße der Philosophie und der Freundschaft zuzubringen." Er hat seine Worte zur That gemacht. Die weuigeu Mußestunden, welche ihm die Regierungsgeschäfte übrig ließen, verbrachte er im Kreise seiner gelehrten Freunde oder mit Abfassung zahlreicher Schriften. Leider wandte er sich mit ausschließlicher Vorliebe der französischen Sprache und Bildung zu, von den Größen deutscher Wissenschaft und Poesie nahm er keine Notiz. Franzosen bildeten seinen täglichen Umgang, Franzosen nahmen die ersten Stellen an der Akademie der Wissenschaften ein, mit Franzosen stand er in stetem Briefwechsel. Den berühmten Dichter und Philosophen Voltaire zog er an seinen Hof und erwies ihm alle mir denkbaren Aufmerksamkeiten, fand sich aber schon nach einem Jahre bewogen, ihn wegen seiner zu Tage getretenen Gemeinheiten wieder zu entfernen. Den größten Theil des Jahres verlebte Friedrich in dem von ihm erbauten herrlichen Lustschlosse Sanssouci bei Potsdam. Seine Zeit verging unter anhaltender, streng geregelter Thätigkeit; „nichts hat mehr Aehnlichkeit mit dem Tode, als der Müßiggang", sagte er. Früh drei Uhr, im Winter um vier Uhr, ließ er sich wecken. Während des Ankleidens las er die eingegangenen Berichte durch, versah sie mit kurzen, oft witzigen und schlagenden Randbemerkungen und ließ sie so seinen Räthen zu gehen. Nach dem Frühstück arbeitete er mit den Ministern, beantwortete Briefe, ertheilte Audienzen, besuchte die Parade und ritt oder ging spazieren. Das Mittags essen, das Punkt 12 Uhr angerichtet würde, liebte er durch lehrreiche und cinziehcube Gespräche, auch durch Auekboteu und Schwänke gewürzt. Dann empfing er Künstler und Gelehrte, ertheilte ihnen Aufträge, ließ sich Vorträge über neu erschienene Bücher halten nnb las ober schrieb hierauf. Nach der Abeubtafel war gewöhnlich Concert, bei welchem bcr König selbst einige Stücke auf der Flöte vortrug. Erst gegen Mitternacht suchte er das Lager auf. Im Mai unternahm er regelmäßig Reifen, hielt Truppenmusterungen ab, untersuchte die Verwaltung der Provinzen bis ins Einzelgehende und nahm dabei Bittschriften entgegen. Nur vorübergehend) wurde biefe geräuschlose, aber segensreiche

4. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 131

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
131 die Herren sich alle versammelten; niemand aber wollte meiner achten, noch mich kennen. Ich setzte mich allein an einen Tisch im Finstern; da wurde ich gewahr, wie ein fein ehrbarer Hut am Nagel hing. Ich dachte, wenn dieser bei ihrem Aufbruche liegen bliebe, so wäre es mir gut. Geht doch ohnedies alles zu Grunde nach dem Abzug. Und was ich wünschte und gedachte, das geriet mir. Es ging an ein Scheiden, Heulen und Abschiednehmen, ich legte den Kopf auf den Tisch wie ein Schlafender. Als nun fast jedermann im Abziehen war, hängte ich den langen Störcher an die Wand, that einen Tausch und ging mit den anderen Herren hinaus auf die Gasse. Da war diese Verabredung unter den Leuten offenbar geworden. Und unzählig viele Leute faßen mit ihren Paketen auf der Gasse, auch viele Wagen und Karren waren angespannt, die alle, als das Thor aufging, mit fortwanderten. In Summa etliche taufend Leute zogen in Traurigkeit fort. Ich und mein Hause kamen um zwölf Uhr Mitternacht nach Themar, welche Stadt sich mit uns aufmachte, so daß wir abermals etliche hundert mehr wurden. Als wir gegen Morgen in ein Dorf kamen, wurden die Leute erschreckt, daß sie Haus und Hof auch zurückließen und mit uns fortzogen. Wir waren etwa eine Stunde in der Herberge gewesen, so kam die Nachricht, daß die Kroaten diesen Morgen wären zu Themar eingefallen, hätten geplündert, dem Bürgermeister den Kopf aufgespalten, die Kirche ausgeplündert, auch die Orgelpfeifen auf den Markt hinausgetragen. Da war's hohe Zeit, daß wir gewichen waren." Nach etlichen Tagen wagte Bötzinger, nach Heldburg zurückzukehren. Was er dort fand, erzählt er mit folgenden Worten: „Ich kam als erster nach Heldburg zurück, gerade da man die Erschlagenen auf einem Karren nach dem Gottesacker führte. Als ich solches sah, ging ich auf den Gottesacker und fand siebzehn Personen in einem Grabe liegen, darunter waren drei Ratspersonen, der eine mein Schwiegervater, der Kantor, etliche Bürger, der Hofmeister, Landknechte und Stadtknechte. Waren alle greulich zugerichtet. Nach diesem ging ich in meiner Schwiegerin Haus, da fand ich sie krank und vorn Rädeln und Zwicken mit Pistolenschrauben so Übel zugerichtet, daß sie mir kaum Rede stehen konnte. Sie gab sich darein, sie müßte auch sterben. Darum befahl sie, ich solle mein Weib und meine Kinder, welche der Feind mitgenommen, suchen lassen. Gern hätte ich zu Heldburg etwas gegessen, es war aber weder zu essen noch zu trinken da. Laufe deswegen 9*

5. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 81

1837 - Heidelberg : Winter
Europa. Pyrenaische Halbinsel. 8t. §. 6. Einwohner. — Die pyrenaische Halbinsel wird von zwei Volksstämmen bewohnt, welche von den alten Jbcricrn, Römern, Sucven, Gothen und Mauren abstammen. Jetzt un- terscheidet man nur Spanier und im Westen Portugiesen, welche die spanische Sprache (eine Tochtersprache der latei- nischen) in verschiedenen Dialekten, z. B. dem portugiesi- schen,— die biskayische und die baskische Sprache an den Pyrenäen und am kantabrischen Gebirge, sprechen. Die Spanier sind sehr lebhaft, haben schwarze Angen und Haare, edlen Stolz, Festigkeit, auch in Sitten und Gebräuchen, Mäßigkeit, Ernst, Muth und Ansdauer, Aber ihr heisses Blut reißt sie zum Jähzorn, zur Eifersucht, oft zur Blutgier hin. Das Clima ist wol Ursache an der Trägheit und Habsucht, die man ihnen vorwirft. Die Portugiesen sind als Seeleute thätiger. Aber im ganzen Lande herrscht viel Unwissenheit, Aberglaube, Unreinlich- keit und Bettelei. Die Basken sind ein heiteres, gutmüthiges Völkchen, das die Freiheit liebt. Auch giebt cs im Lande noch Zigeuner zer- streut, und 40,000 Abkömmlinge der Mauren in den südlich- sten Gebirgen. Sie alle lieben die Musik; Guitarren - und Ci th erspielen ist allgemein. Der Fandango mit Castagnetten unfc> Segni- dilta-Tanz mit Gesang, so wie der Fvffatanz im Westen sind, wie die Sriergefechte, allgemeine Lolksvcrgnügungcn. Die Weinlese wird als fröhliches Fest aller Stände ohne Un- terschied betrachtet. Die Wirthshäuser, Posada's oder Ven- tas, geben nur Obdach. Die Einwohnerzahl der ganzen Halbinsel beträgt über 18 Millionen, wovon beinahe 4 Millionen auf die Portugiesen kommen. §. 7. Eintheilung.— Das Land theilt sich in 8 Haupt- landesstriche, Stromgebiete und Inseln: I. Die nördliche Abdachung des kantabrischen Ge- birges mit dem Gebiete des Min ho (Minius). Ii. Das Flußgebiet des Duero (Durius, Doria). Iii. Das Stromgebiet des Tajo oder Tejo (Tagus). Iv. Das Flußgebiet der Guadiana (Mmh. V. Das Flußgebiet des Qua da lg ui vir (Baetis). Vi. Die südöstliche Abdachung des iberischen Gc- birgszuges. Vii. Das Stromgebiet des Ebro (Ibenis, Ebura). Viii- Die balkarischen und pythinsischeu Inseln im mittelländischen Meere. F

6. Das Mittelalter - S. 289

1877 - Leipzig : Brandstetter
289 Preis errungen, wenn nicht Nunnenbeck vorher gesungen. Sein Gedicht war gar sinnreich mit künstlichen Reinen. 3. Da Michael Behaim sein Gedicht vorgetragen hatte, so verließen die Merker ihren Sitz. Der erste Merker trat zu Nunnenbeck und mit schmeichelhaftem Glückwunsch hing er ihm den Davidsgewinner um und der zweite Merker zierte Behaim's Haupt mit dem Kranze, der ihm wohl stund. Diese Gaben aber waren nicht Geschenke, sondern nur Auszeichnungen für die Feier des Tages. Das Fest in der Kirche war beendigt, und Alle drängten sich jetzt mit aufrichtiger Theilnahme zu den Begabten, um ihnen freudig die Hände zu drücken. Auch ich konnte mir das Vergnügen nicht versagen, meinen Dank dem wackern Behaim laut darzubringen. Ju der Nähe stund Hans Sachs, der mich freundlich anredete und den vor Kurzem geschlossenen Freundschaftsbund erneuerte. Ich bedauerte, daß mir nicht das Glück geworden wäre, ihn zu hören, und daß ich Nürnberg verlassen müßte, ohne andere Lieder aus seinem Munde vernommen zu haben, als die er mir auf der Straße zum Besten gegeben, damals, als ich gerade zum Hören nicht aufgelegt gewesen. „Liebster Herr Heller, kommt mit in die Schenke und es soll euch ein Genüge werden," erwiderte er und ging mit mir Arm in Arm aus der allmählig leer gewordenen Kirche. Es war Brauch, daß die Meistersänger, insonderheit die jüngeren, sich nach der Festschule in eine nahe gelegene Schenke begaben, wo in demselben Grade frohe Ungebundenheit herrschte, als in der Kirche heiliger Ernst. Hier wurde der Wein getrunken, den der Eine zur Buße, wie der Meister Kothner, der Andere zur Ehre hergeben mußte, wie Meister Behaim, weil er zum ersten Male begabt war. Fünf Maß Wein gab es heute zum Nachschmause. Die Meistersänger, etwa sechszehn an der Zahl, gingen über die Gasse paarweise hintereinander von der Kirche bis zur Schenke.' Der bekränzte Behaim eröffnete den Zug. Er hatte die Verpflichtung, für die Aufrechthaltung der Ordnung zu sorgen und wie einem Merker mußten sie ihm Alle folgen. Die geputzten Gäste stachen sonderbar genug von der Schenke ab, die von Außen und Innen gleich beräuchert und verfallen aussah. In dem langen Zimmer standen blos Tische und Bänke von der Art, wie man sie in Landgürten findet. Allein heiterer Muth und ein gutes Glas Wein ließen alle die Mängel überseht. Tisch an Tisch wurde zusammengeschoben und zu beiden Seiten setzten sich die Sänger. Obenan befand sich Behaim. Sein Thron war ein Lehnstuhl und sein Scepter der Ruhe gebietende Hammer. Ich saß neben Hans Sachs. Als ich, von den Nachbarn gedrängt, hart anrückte, so merkte ich, daß seine Aermel mit Fischbeinstäbchen gesteift waren und dies gab mir Veranlassung, die sonderbare Tracht recht genau anzusehen. Die Jacke war von meergrünem Zeuge mit mehreren Schlitzen auf der Brust, durch die das Hemde vorschimmerte, dessen faltiger Kragen den Hals scheibenförmig umschloß. Die Aermel waren von schwarzem Atlas, in welchem zackige Einschnitte in Grub e, Geschichtsbilder. Ii. 19

7. Außereuropäische Erdteile - S. 131

1896 - Leipzig : Wunderlich
Vierte methodische Einheit. 1* China im allgemeinen. Zitl: Wir lernen heute die Heimat des Theestranches und der Tusche genauer kennen. Wir sprechen von China, einem Lande uralter Kultur. (Zeigen!*) I. Was lehrt die Karte über dieses Land? A. Sie belehrt uns zuerst über Westalt und Ausdehnung des Reiches: Wir finden: China hat die Gestalt eines unregelmäßigen Vierecks und reicht vom stillen Ozean an bis zur Pamirplatte, vom Himalayagebirge bis zum Altaigebirge. Dieses soeben abgegrenzte Gebiet, fügt der Lehrer hinzu, ist größer als ganz Europa (11 Mill. Quadratkilometer) und von ungefähr 360 Mill. Menschen bewohnt. — Miß mit Hilfe des Zirkels die größte Ausdehnung des Landes von Ost nach West und von Nord nach Süd und übertrage die gewonnenen Größen auf der Karte von Europa! B. Weiter unterrichtet uns die Karte über die Gliederung des Riesenreiches. Wir finden aus ihr 1. Das eigentliche China. Es ist der südöstliche Teil des Landes und reicht vom stillen Ozean bis in das Quellengebiet des Hoaug-lw, vom Busen von Tonking bis zur großeu Mauer. 2. Die Mandschurei. Sie ist der nordöstliche Teil des Reiches und breitet sich südlich vom Amur aus. 3. Die Colonialstaaten. Unter diesem Namen faßt man das gewaltige Gebiet zusammen, das sich zwischen dem Pamirhochlande und dem Quellgebiet des Hoang-ho ausdehnt. *) Selbstverständlich wird man bei der unterrichtlichen Durchführung der vorstehenden Präparation zunächst das, was die Kinder über „die Chinesen in der Wohnstube" wissen, angeben und ordnen lassen und so Interesse für das Land erwecken, dein wir unsere Aufmerksamkeit zuwenden wollen. Insbesondere werden die Kinder von der Verpackung (Pappkästchen mit Figuren und seltsamen Schrift- zeichen) vom Aussehen, von der Zubereitung und vom Werte des Thees, vom Aus- sehen (Seltsame Schriftzeichen!) und von der Verwendung der Tusche zu sprechen haben, vielleicht auch angeben können, was sie am Schaufenster einer bekannten Theehandlung der nahen Residenz gesehen haben. (Lebensgroße Figuren eines bezopften Chinesen, chinesische Tassen und Bretter, papierene Sonnenschirme u. s. w. 9*

8. Die Heimat - S. 47

1899 - Leipzig : Degener
— 47 — f. Die Bewohner Thüringens. In Thüringen lebt ein frischer, fröhlicher, liederreicher Menschenschlag, der Stamm der Thüringer. So nennt er sich am liebsten, unbekümmert um die Zahl der Fürsten, die sich in sein Land geteilt haben. Keinem merkt man es an, ob er ein preußischer, großherzoglich- oder herzoglich-sächsischer Thüringer ist. Er ist Thüringer, und das genügt ihm, das ist sein Stolz und seine Freude. Musik und Gesang ist des Thüringers höchste Freude. Gesang tönt bei Spiel und Arbeit, von der Wiege bis zum Grabe, bald heiter, bald schwermütig in tausendfacher Weise. Gar mancher Waldort hat im Winter seine Konzerte, wie sie manche Stadt nicht aufzuweisen vermag. Es ist wunderbar, wie die in schwerer Arbeit gehärteten Hände zu solch künstlerischer Fertigkeit auf der Violine, Klarinette und Flöte, ja nicht selten selbst auf Klavier und Orgel es zu bringen vermochten. ■ Biederkeit, Ehrlichkeit, Arbeitsamkeit und Genügsamkeit sind des Thüringers hervorragende Eigenschaften; zu seinem Glücke genügt es, wenn er Kartoffeln im Keller, Bier im Kruge, Vögel im Käfig und Lieder in der Kehle hat. Auch ist es ein wahres Wort, das einst der große Karl August vou Weimar über seine Thüringer aussprach: „Einen so kräftigen, schönen Menschenschlag, wie meine Thüringer, so treu und ehrlich und so liederreich und poetisch — den giebt es sonst nicht im deutschen Reiche." g. Die Hauptverkehrswege in Thüringen. Der Reichtum des Landes einerseits und die centrale Stellung desselben in Deutschland andrerseits haben Thüringen schon in früher Zeit zu einem Passage- lande für Völker- und Warenzüge gemacht, die sich von Westen nach Osten und umgekehrt durch das Land bewegten, da dasselbe im Norden und Süden durch hohe Gebirge geschlossen ist und im Westeu und Osten freien Zutritt und Durch- gaug durch Pässe, Becken und Thäler gestattet. So gingen zwei durch die Natur vorgezeichuete Verkehrsstraßeu in der Richtung von Osten nach Westen durch Thü- ringen. Die südliche ging von Halle über Weimar, Erfurt, Gotha nach Eisenach, wo sie sich in eine westwärts durch Hessen gehende und in eine südwärts nach dem Main laufende teilte. Die nördliche Straßenlinie ging von Halle über Eisleben, Sangerhausen nach Nordhausen, wo eine Teilung stattfand; die eine Straße ging über Heiligenstadt nach Kassel und stellte die Verbindung mit dem Lahn- und Rheinthale her, die andere lief in nordwestlicher Richtung über Nort- heim, Hannover :c. — Jetzt eilt nun das Dampfroß auf den bezeichneten Haupt- wegen und ihren Verzweigungen, die Thüringer Bahn im Süden und die Halle- Kasseler Bahn im Norden. Da dieser nördliche Schienenweg die direkte Linie nach dem Lahn- und Moselthale nach Metz hin bezeichnet, so ist er seit Wieder- erwerbuug Lothringens von besonderer Bedeutung, da durch ihn und seine östliche Fortsetzung von Sangerhausen über Mansfeld, Güsten, Berlin die kürzeste Ver- binduug zwischen dem Centrum und der Westgrenze des Deutschen Reiches her-

9. Stadt und Land - S. 97

1895 - Hannover : Meyer
— 97 — worden. Die Christiansfelder haben auf ihr Gmb ein Denkmal gesetzt, auf welchem steht, daß sie ein Trost der Armen und Notleidenden ge- Wesen ist. An schönen Sommertagen gehen die Christiansfelder nach den Anlagen. Sie nehmen dann Brot, Kuchen, Zncker, Kaffee und einen Kessel mit. Diesen füllen sie bei dem Springbrunnen mit Wasser. Darauf gehen sie in eins der Häuschen, die hier liegen, und in denen sich Tische, Stühle, Bänke und ein kleiner Feuerherd befinden. Hier wird der Kaffee bereitet, den man dann im Freien trinkt. 3. Der Mittellauf. a) Südlich von Christiansfeld biegt die Taps-Au nach Osten. Nach dem Süden wird das Land höher, nach dem Osten aber niedriger, und darum schlägt der Fluß diese Richtung ein. Auf diese Weise wird Christiansfeld nicht nur im Westen, sondern auch im Süden von der Taps-Au begrenzt. Südlich von Christiansfeld liegt auf beiden Usern des Flusses das Dorf Tyrstrup. Tyrstrup bedeutet das Dorf des Tyr. b) Vor vielen hundert Jahren, also noch lange bevor Christiansfeld gegründet wurde, wohnten in nnserm Lande Heiden. Die Menschen waren nicht getauft; sie glaubteu nicht wie wir an einen Gott, sondern hatten viele Götter. Ihr oberster Gott hieß Wodan (Woyensbach, Wonsbek u. s. w.). Er wurde als Greis mit einem langen Barte und einem Auge abgebildet. Ein blauer Mantel mit goldenen Sternen war sein Gewand; in der rechten Hand hielt er einen Speer. Ein anderer Gott war Tyr, der Schlachtengott genannt. Die Heiden glaubten von ihm, er sei unter den Kämpfenden und erfülle die Krieger mit Mut. Nach diesem Gott nannten die Bewohner von Tyrstrup ihr Dorf. Die Gemeinde Tyrstrup liegt südlich und nördlich von Christiansfeld. Wie geht das zu? Welches Dorf war zuerst da? Bei Tyrstrup nimmt die Taps-Au am rechten Ufer die meisten und größten Nebenflüsse auf. Der erste, welcher vou Westen kommt und den kleinen Wald bei Christiansfeld im Süden be- grenzt, entsteht aus drei kleinen Bächen. Die zwei nördlichen entspringen ans den Abhängen des früher erwähnten Gebirges. Der dritte Quellbach hat auf einem Gebirgszuge südlich vom Dorfe Hjerndrnp seine Quelle. Dieses Gebirge ist kaum so hoch als das andere. c) Zur Zeit des Manövers hatte der Feind seine Kanonen auf dem Gebirge im Norden, östlich von Andrup aufgestellt. Ein Heer, von Hadersleben kommend, rückte heran und fuhr seine Kanonen auf die Berge bei Hjerndrup. Es kam hier zu einer Schlacht. Die Kanonen donnerten. Krichau, Stadt und Land. 7

10. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 28

1843 - Darmstadt : Jonghaus
28 45. Der Pflug. Das war gewiß ein großer Mann, Viel größer, als man denket. Der sich zuerst den Pflug ersann Und uns damit beschenket. Der war gewiß ein kluger Mann, Der ihn zuerst bespannte, Und der des Thieres Brauchbarkeit Zu diesem Zweck erkannte. Der war gewiß ein weiser Mann, Der ihn zuerst regierte; Der kreuz und quer durch sein Gebiet Die schlanken Furchen führte. Der war gewiß ein froher Mann, Der sahe, daß es glückte; Daß sich dies einfache Geräth So gut zum Feldbau schickte. Der ist gewiß ein Biedermann, Der ihm recht froh begegnet, Und den, der es erfunden hat, Mit lautem Danke segnet. 46. Lohn kindlicher Liebe. Am 30. Juni 1833 ertheilte ein deutscher Fürst den Befehl, ihm einen in seinem Dienste als Korporal stehen- den Soldaten vorzuführen. Dieß geschah am folgenden Morgen durch einen Offizier. Niemand konnte sich seine Veranlassung denken zu diesem Befehle, und mit gespannter Erwartung näherten sich der Offizier und Korporal dem Schlosse. In demselben angelangt, wurde der erstere zu ✓ dem Fürsten gerufen "und von demselben über die bisherige Aufführung des Korporals gefragt. Das demselben der Wahrheit gemäß ertheilte beste Zeugniß vernahm der edle Fürst mit sichtbarer Freude und sagte: /,Es ist mir sehr lieb, dieß zu hören, ich habe mir es aber wohl gedacht, daß ein so guter Sohn, auch ein braver Soldat sein werde, und als ein solcher Sohn, als ein rührendes Beispiel kindlicher Liebe und Treue ist er mir bekannt geworden. Es über- gab mir nämlich vor wenigen Tagen der siebenzigjährige dieses Soldaten eine Bittschrift; in welcher er für sich
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