18. Bayerische Stammesangehörige als Vertreter des mittelalterlichen Chronistenstils. 79
hett man aufgelegt ain guldeins tuch und am seideins küß. in dem ersten stand do man heraus get bei dem sagran, do stund der füng, nach im Herzog Albrecht, darnach ain Herzog von Brannsweig, darnach ain landgras von Hessen, darnach bischof Sixt, darnach über zwen stand2) des türkischen kaisers brnder.3) do man das ewangelinm gelesen Hett, gieng der bischof hinauf und nam das pitch von des küugs eaplan und eredenzt das mit ainem roten seyden tüchlein und gab das dem kling alaiu zu küssen, also tet er auch mit dem agnns, nam er di Paten mit der credenz und gab das dem küng zu küssen, do das gotlich ambt volbracht ward, gieng der küng aus gen sand Sigmund und darnach in di bnrk. er schiket etlichs Volk gen Augspurk. do nun der bischof all fürsten und ir Volk wol gespeist hett, rait der küng mit den fürsten obgenant auf gen München, der bischof gab im das gelait, so weit sein land wer et.
Zu München ward der küng gar srolich von seiner fbefteren empfangen, man machet im zu lieb di selb nacht amen tanz. er tanzet zwir4) mit feiner fbester.
d) Johannes Turmair, genannt Aveutinus?)
Beschreibung des Baierlands in der gemein auf das Kürzest.
Das ganz land in der gemäht ist vast6) fruchtpar, reich an salz traib viech bischen holz Waid wilbprüt und kurz alles, so zu der fchuabehuaib7) bient, ist allba übrigs genueg. Viech salz traib wirb in ander laut getriben, gefüert und verkauft. Wein pringt man aus andern lanben auf land und Wasser, neinlich ab dem Rein, Neckar, cmß dem Elsaß, welschen lanben, Chrain, Hister-reich8), Veltliner tal, Tramin, Franken und Österreich. Und, als das gemain geruech, nienbert lebt und tigt man paß?) Der lengft tag ist über sechzehen stnnb, der kürzest bei acht stunben lang. Oster- u. westerwind, den man ober und niber nent, wäen bick10) und oft und gegen bcnen pflegt man nit zu pauen; der oberwinb pringt gern regen und ungeteilter, der anber fchoen und ftaet Wetter.
Beschreibung der sitten des lands auf das Kürzest und in der gemain.
Das baierisch Volk (gentainlich bavon zu reben) ist geistlich, schlecht und gerecht, get, läuft gern firchfertenn), Hat auch vil ftrchfart; legt sich mer auf
Kirchenstuhl. -— S) d. H. zwei Kirchenstühle hinterhalb. — 3) Prinz 3) schern,
Bruder des türkischen Sultans B ajazeih, der von den Johannitern gefangen und von
dem König von Frankreich an König Maximilian als Gefangener ausgeliefert worden
war. — 4) zweimal.
6) „S amtliche Werk e", auf Veranlassung Sr. Majestät des Königs von Bayern
herausgegeben von der Kgl. Akademie der Wissenschaften, Iv. Band, bayerische Chronik,
herausgegeben von Matthias Lexer, München 1883, S. 41 ff.
6) sehr, oft. — 7) Speise. — 8) Istrien. — 9) wohnt man besser. — 10) wehen häufig.
— U) Wallfahrten^
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Sixt Johannes_Turmair Maximilian Maximilian Matthias_Lexer
Extrahierte Ortsnamen: Hessen Chrain Frankreich Istrien
76 18. Bayerische Stammesangehörige als Vertreter des mittelalterlichen Chronistenstils.
stummens eines so reich begabten Volksschlages in der Folgezeit, insbesondere in der zweiten Blütezeit der deutschen Dichtung, genannt werden. Die Ursache dieser betrübenden Erscheinung ist in der gewaltsamen Absperrung des Bayern-stammes vom Geistesleben der deutschen Nation zu erkennen, einer Maßregel, die keine andere Folge haben konnte als geistige Unfruchtbarkeit. Erst das freisinnige Walten des letzten Sprossen aus Kaiser Ludwigs Stamm, Max Iii. Josephs, hat die Eisdecke des langen Winters gebrochen und die einsichtige Fürsorge des Hauses Zweibrücken hat dem lang erstarrten Boden wieder Blüten und Früchte entlockt, durch die Bayern wieder geworden, was es einstens war: eine Heimstatt der Kunst, eine Pflegestütte der Wissenschaft.
18. Bayerische Stammesangehörige als Vertreter des mittelalterlichen Chronistenstils.
a) Andreas von Regensburg?)
Von Herczog Stephan Ingelstat.
Herczog Stephan von Bayren Jngelstat, herczog Ludweigs und sraweu Elyzabeth, küuigin zu Fraukchreich, Vater, ist gewesen klayner und durchgeadelter Person. Er ist geiu mäniklich ein freymilder Herr gewesen. Darumb het in auch mäniklich lyeb.
Er was eines tags zu Mayland bei seinem swecher2), Herren Galiacz, und da sy nach fürsteulicher gwonhait heten ir chürczweil von irem tuen und vermügen mit Worten gegen einander und sy auch also prüften dy groß huet3),
Aus „Andreas von Regensburg, samtl. Werke", herausgegeben von Georg Leidinger, S. 653. München, M. Rieger, 1903. — Andreas, Chorherr im Augustinerstift zu St. Mang in Stadtamhof 1400 bis etwa 1440, von den Regensburger Bürgern der bayerische Livius genannt, auch von Aventin hochgeschätzt und als Hauptquelle benutzt, schrieb Werke, die nicht nur für die Geschichte Bayerns sondern auch für die deutsche Reichsgeschichte von unvergänglichem Werte sind. In erster Beziehung sind zu nennen zwei Chroniken über die bayerischen Fürsten (eine lateinische und eine deutsche); zu diesem ersten bayerischen Geschichtswerk war die Anregung von einem Wittelsbacher Fürsten (Herzog Ludwig von Bayern-Ingolstadt) ausgegangen und der fürstliche Auftraggeber hatte den rechten Mann gefunden. In zweiter Hinsicht sind erwähnenswert seine allgemeine Chronik, seine Chronik des Konstanzer Konzils, sein Tagebuch und seine Hnssitenchronik.
2) swecher — Schwiegervater, sagt Andreas irrtümlich; Herzog Galeazzo Viskonti von Mailand war der Schwager des Bayernherzogs, denn Thaddäa Viskonti, die Tochter des Herzogs Barnabas Viskonti und seit 1364 die Gemahlin des Jngolstädters, war die Schwester Galeazzos. Aber trotz dieses Irrtums verdient die Tatsache, daß ungefähr ein Jahrhundert, bevor der württembergifche Herzog Eberhard im Barte auf jenem Reichstag 1495 „einst zu Worms im Kaisersaal" sich als „reichster Fürst" pries, ein Wittelsbacher Fürst (etwa 1390) jenes stolze Wort von der Liebe und Anhänglichkeit seines Volkes gesprochen hat, besondere Beachtung.
3) Leibwache.
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Stamm Ludwigs Max_Iii Max Andreas_von_Regensburg Stephan_Ingelstat Stephan_von_Bayren_Jngelstat Georg_Leidinger Rieger Andreas Chorherr Ludwig_von_Bayern-Ingolstadt Ludwig Andreas Galeazzo_Viskonti Thaddäa_Viskonti Galeazzos Eberhard
78 18. Bayerische Stammesangehörige als Vertreter des mittelalterlichen Chronistenstils.
sig, und der hertzog von Österreich ward gefangen und groß ritterschaft mit
im, auch wurden tr vil erschlagen.
Do nn der streit geendet ward, do wurden die ritter und knecht aus Peheim, Beirn und Franckhen vast kriegn *), dann jeder wolt den freidigen hertzog von Österreich gefangen haben, do sprach der fürst: „des kriegs will ich euch wol bescheiden; tragt mir für ein jeder seinen Wappen rock und die Heiuat2), die er auf dem hawpt gefnrt hat, so wil ich den zeigen, dem ich vancknuß gelobt hab", und do nu die kleinat für den surften von Österreich gebracht wurden, do klopft er auf ein knemawl und sprach: „das kuemawl kund ich hewt weder mit stechen noch schlahen von mir bringen; dem hab ich
gelobt." Das was ein beirischer edelman, genant Ringsmawl?)
c) Veit Arnpeck?)
Des römischen Königs Maximilian I. Besuch in Landshut, Freising und München.
Anno 1491 am smalzigen sambstag^) kam der römisch küng gen Landshut. do das erhört sein swager Herzog Albrecht, am gcchlmcmtag6) von München für er ab auf der Mer gen Landshnt. darnach am aschermitbochen kam der küng mit 700 psarden gen Freising, der bischof, weichpifchof, abt von Beichen-ftefen, all drei in iren inselen, der brobst von der Nenenstist mit seinem stab, thnmherren, korherren und alle briesterschaft in korkappen mit dem heiltnm und die hantberchzünft mit irn gemalten und vergülten kerzen giengen im engegen aus dem thnrn herab in di ftat mit der Proceß bis zu dem heiligen geist. do wartet man sein lang, es was im aber nit gemaint.7) er schicket wol etlich fürsten vor. darnach schuf man die Proceß ab. er rait nachet sam bei der nacht ein und was über nacht in dem geschloß in der neuen tunitz8) und kamer. der bisch'os antbortt9) ihm die schlüssel zu dem geschloß. Herzog Albrecht was in des bischoss stnben und kamer und der bischof in der alten turuiz und filberkamer und hielt den küng und alle, di mit im da waren, frey aus mit essen und trinken und fuetter. am pfinztag10) im chor fuugen sein Ringer11) aiu ambt von sand Sigmund, und der Weichbischof fang das ambt, und zwen tnmherren dienten im, und das heiltnm stund als auf dem altare. auch hett man amen tisch beraitt vor dem sacrameutgeheus. darauf las meß am ersten ain reichspfründener und darnach des küngs caplan. dem küng
x) — gerieten fast in Zank. — ä) Helmzierden. — 3) Albrecht von Rindsmaul,
Pfleger zu Neustadt an der Donau.
4) Aus seiner bayerischen Chronik, cod. germ. Nr. 2817, fol. 414 b—417 a. — Beit Arnpeck, Pfarrer zu Landshnt, lebte um 1440—1495. Seine Werke sind in chronologischer Ordnung: 1. eine österreichische Chronik (lateinisch), 2. eine bayerische Chronik (lateinisch), 3. eine deutsche Umarbeitung der letzteren, 4. eine lateinische Chronik der Bischöfe von Freising.
5) auch feister Samstag genannt, d. i. Sonnabend vor Estomihi — Fastnachtssonntag. —
6) Fastnachtsmontag, Montag nach Estomihi. — 7) es war ihm nicht gefällig, lieb. —
8) Gaststube in Hösen und Schlössern — Dürniz. — 9) überantwortet. — l0) Donnerstag.
n) seine Sängerkapelle.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_I. Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht_von_Rindsmaul Albrecht
_
Moldau
Walachei j
Corsicai
(zugemia )1
V////// Hmisch-deutsches Kaiserreich... V////A Gebiet des Deutschen. Ordens. Iii Ini Iii Mohammedanische. Kelche..
Illlllllllllll Osmanen..
Ihllllllllllh Kaiserreich, Trapezunt. (Const) Die unterstrichenen Knigreiche waren, in, Hnden, ~von, Angehrigen, des franzsischen, Konighanses.
t'.irt, Breslau.
Europa und die Mittelineerlnder um 1400.
G. Sternkopf, Leipzig.
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Extrahierte Ortsnamen: Moldau
Walachei Breslau Europa Leipzig
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Extrahierte Personennamen: Karl_an_Leo_Iii Karl Leo Carol Bott Karls Apostels Petius Leo Leo Augustus Gott Augustus Karoli_Magni Leo Leo Augustus
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
1 b) (Einigung der Frankenstämme. — 1 c) Lex Salica
13
König Den allmächtigen Gott als den dreieinigen und ließ sich taufen im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und wurde gesalbt mit dem heiligen Dl unter dem Zeichen des Kreuzes Christi. Don seinem Gefolge wurden aber getauft mehr als 3000 und auch zwei seiner Schwestern.
b) Die Einigung der Franken'ftämme.
(Bregor v. (Tours, Historia Francorum Ii, 31; ed. Arndt a. a. (D. S. 103ff.
fluch viele andere Könige ließ er töten, sogar seine nächsten verwandten, von denen er fürchtete, sie möchten das Reich ihm nehmen, und breitete Jo seine Herrschaft über ganz Gallien aus. flls er aber eines Tages seine Leute versammelt hatte, soll er zu ihnen von seinen Blutsverwandten, die er ermordet hatte, so geredet haben: „sich, daß ich nun wie ein Fremdling unter Fremden stehe und mir keiner der Meinigen, wenn das Unglück über mich kommen sollte, Hilfe gewähren kann." flber er sprach dies nicht, weil er bekümmert gewesen wäre um den Tod derselben, sondern aus List, ob sich vielleicht noch einer fände, den er töten könnte.
c) Aus dem volksrecht der falifchen Franken.
Aus der Lex Salica1; ed. Lehrend, nebst den Kapitularien zur Lex Salica bearb. von Hlfreö Boetius, 2. stuft. Weimar 1898.
Lix. Über das Erbe:
5. vorn Land aber ist dem Weibe kein Erbe. Dies gehört ganz allein dem Manne zu und geht an die Brüder über.2
Die Dorfbewohner bilden eine geschlossene Genossenschaft mit Gemeinland neben ihrem Sonöeretgen. Sie hatten daher ein Interesse daran, daß ihre Zahl nicht durch Anstellung Fremder vergrößert wurde, tvelche gesetzliche Bestimmungen über Niederlassung Fremder gelten, mag uns der nächste Abschnitt darlegen:
Xlv. Über Zuwandernde:
1. So jemand in ein Dorf einzuwandern begehrt, einer oder einige von den Bewohnern des Dorfes auch gewillt sind, ihn aufzunehmen, so hat er doch, falls selbst nur einer dagegen Einspruch erhebt, keine Erlaubnis zur Niederlassung.
1 Über die (Entstehung der Lex Salica vql. die Abhandlung von Mario Krammer in der Festschrift für H. Brunner (Weimar 1910). — Nach Seeliger spricht das Klünzwefen deutlich dafür, daß die Lex Salica nicht älter als rund 600 fein kann.
3n allem Grundbesitze mußte der Itcannsftamm einen Vorzug haben, weil auf dem Grundbesitz die Stellung in der Gemeinde beruhte, die Teilnahme an ihren Hechten und ihren Pflichten.
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C La Vdiys Dr Vs'i F Cae Sar-Av Ov5tv 5-0 Etc/An Icv/5 -Po'nti F-Ma X rribvnlcia Potpstatfxii-Cqs-V Imperatot^'Xx Vfl Patlg^Triae. < Aquas-Clavd1am Ex-Font i Bv.5-Qvryqcabantv R>- Cae Kvlev5-Et Cvrtivs-A/Allu Artq W.1 ^
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Fig. 137.
Porta Tiburtina mit drei Wasserleitungen bereinander.
Fig. 136. Porta Maggiore. Rustikabau. Unter Claudius fr zwei Wasserleitungen (Aqua Claudia und Anio novus) erbaut, wurde das Denkmal von Aurelian als Thor seiner Stadtmauer verwendet.
Fig. 138.
Porta Nigra in Trier von der Landseite. Rustikabau etwa aus der Zeit des Aurelian (270275). Zwischen zwei mchtigen Trmen das Thor mit zweistckiger Galerie. Der Anbau links aus dem Mittelalter. Die Porta Nigra war ein befestigtes Stadtthor, das mit einem Fallgatter verschlossen und von den Trmen, aus verteidigt wurde. Erstrmte der Feind das Thor, so kam er in einen viereckigen Innenhof, das eigentliche propugnaculum, den gefhrlichsten Teil der Befestigung; denn da der Ausgang nach der Stadt zu verrammelt war, so entluden sich hier auf den Feind die Geschosse aus allen Stockwerken des Thores.
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Extrahierte Personennamen: Claudius Claudia Porta_Nigra
Autor: Kaindl, Raimund Friedrich, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul, Wilmanns, Ernst
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
2. Die ersten Erwähnungen des polnischen (lechifchen) Reiches unter Miesko I. 5
3f)r König treibt jedes Jahr von ihnen Rbgaben ein. hat jemand unter ihnen eine Tochter, so nimmt (der König) von ihren Kleibern einmal im Jahre ein Staatsfleid, und hat -er einen Sohn, so nimmt er von dessen Kleidern ein andermal im Jahr ein Staatskleid. hat er aber weder Sohn noch Tochter, so nimmt der König von den Kleidern feiner Frau oder seiner Sklaven ein Staatskleid. Falls er einen Räuber in seinem Reiche ergreift, läßt er ihn 'hängen oder versetzt ihn nach (Bira, dem äußersten Bezirk seines Landes.
Ii. Der Araber Gurdczi, der sich auf dieselbe (Quelle stützt, bietet folgende ergänzende Nachricht (Ebenda S. 468 s.).
Sie haben wenig Pferde. Ihre Kleidung ist ein Hemd, und sie besitzen Stiefel.... Sie besitzen eine Methode des Festungsbaues1: alle Personen bekommen etwas zu tun, und machen eine Festung, da die Magyaren jederzeit Einfälle gegen sie unternehmen und gegen sie Überfälle machen. Kommen also die Magyaren, so begeben sich die Slaven in jene Festungen, welche sie errichtet haben, und ihr hauptsächlichster Aufenthalt sind im Idinter die Burgen und Festungen und im Sommer im Walde.
2. Die ersten Erwähnungen -er polnischen (lechischen) Reiches unter Miesko I. (etwa 960-992).
I. Bericht des sächsischen Geschichtsschreibers widukind um 970 (Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit, X. Jahrh., 6. Bd., 2. Bufl, S. 113. Urtext in Monumenta Germaniae Scriptores 111 und in Bieloroffi, Monumenta Poloniae
Historica 1).
(Der sächsische Graf wichmann) bedrängte (963) die entfernter wohnenden Slaven durch häufige Treffen. Den König Misaca, unter dessen (Bervalt die Slaven standen, welche £icicavifer2 heißen, überwand er zweimal, tötete ihm seinen Bruder und erpreßte von ihm reiche Beute. Um dieselbe Zeit besiegte auch Markgraf Gero die £usiker3 Slaven mit gewaltiger Kraft und brachte sie zu äußerster Knechtschaft.
Ii. Bericht des sächsischen Chronisten Thietmar von Merseburg um 1015 (Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit, Xi. Jahrh., 1. Bd.. S. 37. Urtext in Monumenta Germaniae Script. Iii und in Bielowski, Monumenta Poloniae Historica 1).
i(Bero, der Markgraf der Dstlande, unterwarf die Gaue £uftzi1 und Selpuli °, wie auch den herzog Miseko mit seinen Untertanen der Herrschaft des Kaisers.
Iii. Bericht des spanischen Juden Jbraim ibn Iakub, der 965 Deutschland bereiste (Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit, X. Jahrh., 6. Bd., 2. Ruft.,
S. 138 und 141).
(Zu den slavischen Fürsten gehören) Boreslaro6, der König von Prag, Böhmen und Krakau ,und Misjko, der König vom Norden. . . .
1 Darunter sind die slavischen Ivallburgen zu verstehen, vgl. „Polen", S. 11 f.
2 Lechen = Polen. 3 Lausitzer.
4 Lausitzer. 5 Eine Landschaft an der Spree.
6 Boleslaus I. der Grausame von Böhmen (935—967).
1*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Miesko_I. Bufl König_Misaca Gero Miseko
Extrahierte Ortsnamen: Bieloroffi Monumenta_Poloniae
Historica Merseburg Bielowski Monumenta_Poloniae_Historica Deutschland Prag Krakau Polen
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halten zu wollen: Pro Deo amirr et pro Christian poblo et nostro commun salvament, d'ist di in avant, in quant Dens savir et podir me dunat, si sal-varai eo eist meon fradre Karlo, et in adiudha et in cadhuna cosa, si cum om per dreit son fradra salvar dist, in o quid il mi altresi fazet; et ab Ludher nul plaid numquam prindrai, qui meon vol eist meon fradre Karle in damno sit." Ms Ludwig geendet hatte, gelobte Karl in deutscher Sprache Gleiches mit folgenden Worten: In Godes minna ind in thes Christianes folches ind unser bedhero gealtnissi, fon thesemo dage frammordes, so fram so mir Got gewizei indi mahd furgibit, so haldih thesan minan bruodher, soso man mit rethu sinan bruodher scal, in thiu, thaz er mig sosoma duo; indi mit Ludheren in noh-heiniu thing ne gegango, the minan willon imo ce scadhen werdhen."
Der Eid aber, den beide Völker, jedes in seiner eigenen Sprache leistete, lautete in romanischer Sprache so: Si Lodhuwigs sagrament, quae son fradre Karlo jurat, conservat, et Karlus meos sendra de sua part non lo stanit, si io returnar non l'int pois, ne io ne neuls, cui eo returnar int pois, in nulla aiudha contra Lodhuwig nun Ii iver."
In deutscher Sprache aber lautet er: Oba Karl then eid, then er sinemo bruodher Ludhuwige gesvor, geleistit, indi Ludhuwig min herro, then er imo gesuor, forbrihehit, ob ih inan es irwenden ne mag, noh ih noh thero nohhein, then ih es irwenden mag, widhar Karle imo ce follusti ne wirdhit."1)
*) D,e Rede an das eigene Volk erfolgt in dessen Sprache. Den Eid schwur Ludwia der Deutsche m altfranzsischer, sein Bruder Karl der Kahle in althochdeutscher Sprache, da die beiderseitigen Gefolge sie sonst.nicht mehr verstanden htten. Er lautet im Neu-hochdeutschen:
Aus Liebe zu Gott und um des christlichen Volkes und unser beider Heil willen will ich von diesem Tage an fiirderhin, soweit Gott mir Verstand und Macht gibt, diesen als meinen Bruder halten, wie man mit Recht seinen Bruder halten soll, unter der Bedingung da er mir desgleichen tue. Und mit Lothar will ich keinen Vergleich eingehen, der nach meinem Willen jenem zum Schaden gereicht."
bedeutet" ^ die 2jianncn Karls romanisch, diejenigen Ludwigs althochdeutsch schwuren,
<. . ,Eetm Ludwig (Karl) diesen Eid, den er fernem Bruder Karl (Ludwig) geschworen hat, halt, und Karl (Ludwig), mein Herr, was er geschworen hat, bricht, so soll, wenn ich ihn davon nicht abzubringen vermag, weder ich, noch irgendeiner, den ich daran hindern kann, wider Ludwig (Karl) ihm darin Hilfe leisten."
Die Eide gehren zu den ltesten deutschen und franzsischen Sprachdenkmlern.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Christian Karlo Ludwig Ludwig Karl Karl Christianes Karlo Karlus Karl Karl Karl_der_Kahle Karl Lothar Karls Ludwigs Ludwig_(Karl) Ludwig Karl Karl Karl Ludwig) Ludwig Karl Karl Ludwig) Ludwig Ludwig_(Karl) Ludwig Karl
Autor: Wilmanns, Ernst, Girgensohn, Joseph, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
Innerer Zwist
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Iii. Innerer Zwist.
{. Der Kampf Rigas und der Bischöfe mit dem Deutschen Orden.1
In deme anderen somere hir bevoren (1297) buweden de bor-ghere van der Ryghe eyne brucghen over dat water, dat de Ryghe gheheytet is, dat dar vlut vor de stat. dyt was deme mestere leyt unde den broderen van deme Dudyschen hus unde spreken tho den borgheren, buweden se de brucghen, se wolden se thobreken. de borghere spreken, se mochten se buwen myt rechte; dat wolden se bewisen myt hantvestenen; unde buweden se. dat was deme mestere und den broderen torn unde sanden ere knechte uppe de brucghen und leten se thowerpen und houwen. do dyt de borghere vornemen in der stat, se quemen tho der brucghen und wolden des mesters knapen thohouwen. se untloseden (entkamen) myt groter eventure. hyr van huf sich grot cummer unde jamer tuschen den broderen van deme Dudisghen hus unde der stat van der Ryghe, tho Liflande unde over al de lant.2
Do de mester dyt vornam, he[be=]mannede wol sunte Juriens hof, den de brodere van deme Dudisghen hus hebbet in der stat tho der Ryghe. do de borghere dyt seghen, se richten up in der stat ere bilden unde bewigheden [beroefyrten] sunte Peters torn unde begrepen der predekere kerken unde buweden dar ut erkenere theghen de brodere, de in sunte Jurianes hove weren. hyr under untsegheden [sagten Fehde an] de brodere der stat tho Ryghe.
Dar na thohant quam de mester vor de stat van der Ryghe myt eyneme groten heere unde thovorde (zerstörte) bomgarden unde col-gharden unde allet, dat de borghere hadden buten der stades muren, unde eyne molen, de horde tho den seken luden imme spittale. nu eyrst hub sich eyn walch [Kampf] tuschen den broderen, de dar weren in sunte Juriens hove, unde den borgheren in der stat. de arm-borste worden gande an beyden syden; de borghere schoten utter stat in den hof; de brodere schoten weder in de stat und schoten doth eynen man uppe sunte Peters kerkhove tho Ryghe. hyr schude grot jamer an beyden seyden. de blyde wart gande unde worpen utter
1 Albrecht v. Barbowik in: Die Lhroniken der Deutschen Städte Bb.26 S. 307ff.
1 Der innere Grund des Zwistes lag in dem Wettbewerb des Grdenshandels mit Landprodukten. Die Bürger wollten den Kqgefjafen den (Drdensfchiffen verschließen und den (Drbensfchtffern nicht gestatten, ohne Vermittlung des Kaufmannes mit Auswärtigen zu handeln. Mit der Stadt Hielten es meistens die
Erzbischöfe von Riga. — Nachdem im I. 1237 der (Drben der Schwertbrüber in den Deutschen (Drben aufgegangen war, wollten die liolänbifchen (Drbensglieber sich den Bischöfen nicht mehr unterorbnen, auch nicht in geistlichen Dingen. Daher die Feinbschaft der Bischöfe gegen den (Drben.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Peters Peters Albrecht_v Albrecht