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1. Badische Sagen - S. 49

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
sprach traurig Walter, als seine eigenen Kinder ihn nicht kannten. „Aber der Betrüger war der, welcher die Nachricht von meinem Tode aussprengte. Diebold von Cütielhardt war es, der mich zwei jähre in der härtesten Gefangenschaft hielt.“ „0, nun sehen wir's,“ riefen die Söhne, „datz ihr ein Betrüger seid!“ Ritter Diebold ist selbst mit seinen Knechten ausgezogen, um die Mörder unseres Vaters aufzusuchen und hat bei unserer sdutter über dessen Tod Tränen vergossen.“ „Das fehlte noch“, rief Walter, „um ihn zum Teufel zu machen. Dun, so holet mir eure sdutter, diese wird mich nicht verkennen.“ Die vier Brüder verkündigten ihrer sdutter, datz ein Mann, der sich fälschlich für ihren Vater ausgebe, sie zu sprechen verlange, frau Hedwig besann sich einige flugenblicke; dann dachte sie bei sich selbst: „vielleicht haben meine Kinder den fremden mißverstanden, und er hat ihnen von dem Tode meines Gemahls oder von den Urhebern desselben Kundschaft zu geben.“ Sie stieg daher hinunter an die Pforte und hietz ihre Söhne im Hose sie erwarten, „wo ist der fremde Mann?“ rief sie beim heraustreten, „hier ist er, dein Gemahl, dein Walter! Meine Söhne haben mich verkannt; wird auch mein Weib mich verkennen?“ Bevor er recht ausreden konnte, hing schon Hedwig an seinem halse und überströmte seine bleichen Wangen mit ihren Tränen. „Du bist es, ja du bist mein Gemahl!“ rief sie mit gebrochenen Worten, „Gott hat dich mir wieder gegeben.“ Walter drückte sie mit zitternden firmen an sein herz. Dun rief Hedwig ihre Söhne herbei: „Umarmt euern Vater! Er ist es, ich schwör es euch bei meinem Mutterherzen.“ Die Söhne warfen sich ihrem Vater zu fützen und baten ihn um Verzeihung; dieser aber hob sie auf und kützte sie. Dann führte Hedwig ihren Gemahl, von seinen Söhnen umgeben, in die Burg. Mit Staunen hörten sie nun die Verräterei ihres Vetters Diebold und die Befreiung durch den getreuen Rublin. Rm folgenden Morgen war grotzer Jubel im Schlosse. Das Kayser, Sagen. 4

2. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 13

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Itiarcus Aurelius. Soldatenkaiser. Absolutes Kaisertum 13 (Er machte seinen treuen Freund Maximian, einen halbgebildeten, aber kriegserfahrenen und rechtlichen Tttaun, zum Kaiser. Ferner Wählten die Kaiser den Julius Lonstantius und Galerius Maximianus zu Cäsaren und zogen sie durch Verheiratung in den Kreis ihrer Verwandten. tdeil die Kriegsstürme, von denen ich oben gesprochen, immer heftiger wurden, wurde das Reich gewissermaßen geteilt: das gesamte Gebiet Galliens jenseits der fllpen bekam (lonstantius, Hfrifa und Italien Maximian, Illyrikum bis zur Meerenge des pontus Galerius, das übrige behielt' Diocletian. Seit dieser Zeit wurde einem Teile Italiens eine ungeheure Übgabenlast aufgebürdet. Die alten Religionsbräuche wurden gewissenhaft beachtet.1 als Diocletian sein zwanzigjähriges Regierungsjubiläum gefeiert, legte er, noch ziemlich rüstig, die Regierung nieder; auch Maximian bestimmte er, wenngleich nicht ohne Tttühe, zu demselben Entschluß, während (lonstantius und Galerius ihnen folgten, wurden Severus und irtayiminus zu Cäsaren ernannt, ersterer erhielt Italien, letzterer das Gebiet, das bisher Diocletian regiert hatte.2 b) Charakteristik Diocletians. Ceutrop Ix 26. Klugheit, scharfer Blick und durchdringender verstand zeichneten Diocletian aus. Mit diesen Eigenschaften verband er eine große Gewissenhaftigkeit und hervorragend praktischen Blick. Unter ihm verlor das römische Reich den Charakter der Freiheit und nahm immer mehr die Formen eines monarchisch regierten Staates an. So befahl er, daß man ihm durch eine tiefe Verbeugung Verehrung bezeige, während vorher die Kaiser allgemein nur ehrerbietig begrüßt zu werden pflegten. Seine Gewänder und Schuhe ließ er mit Edelsteinen schmücken; früher war das Abzeichen der Kaiser lediglich ein purpurnes Gbergewand gewesen, während sie sich sonst wie alle übrigen kleideten. 2. donftantm. Verlegung der Residenz nach Eonstantinopel. Excerpta Valesiana3 36. Um feinen Sieg4 zu verherrlichen, legte donstantin Byzanz den Hamen (Eonstantinopel bei. (Er schmückte die Stadt, als sei sie sein Geburtsort, mit höchster Pracht und war bestrebt, sie Rom gleichzustellen. Von 1 Dgl. hierzu den Erlaß gegen die Christen vom Jahre 303 (unten Iii 3). 1 Also den Orient. . 3 Zwei Geschichtsauszüge, deren erster über die Zeit (Tonstantins gegen Ende des 4. Jahrhunderts, deren zweiter über die Zeit Theod?richs um die Mitte des 6. Jahrhunderts angefertigt wurde. Beide gab zuerst der französische Historiker valesius (de Valois) im 17. Jahrhundert heraus. 4 Über Licinius.

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 64

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
v. Ch. 521 V. Sh. 517' V. Ch. 513 v. Sh. 503 V.ch. 64 Zweiter Zeitraum. fehl gegen den gefangenen Krösus nicht vollzogen hatten, obschon, bei eingetretener Reue, er sich über dessen Erhaltung frcuete. Auf die Nachricht, daß in Persien ein falscher Smerdis auf- gestanden sey, brach er eilig zum Heimzuge auf, starb aber an einer Wunde, die ihm das eigene Schwert beim Ausschwingen aus das Roß zuzog. Mit ihm erlosch die Familie des Cyrus, darum ver- suchte ein Magier, Pachiches, den Medern die verlorene Ober- herrschaft zu erlisten, und gab seinen Bruder S p e n dad ates für den, nach einem verbreiteten Mahrchen angeblich geretteten, Smerdis aus. Gern huldigten ihm die Meder, besonders weiter die gewöhnlichen Ab- gaben auf drei Jahre erließ. Anders dachten die Perser, denen Cambases Überdieß sterbend die Versicherung von dem wirklichen Tode seines unglücklichen Bruders gegeben hatte. Es bildete sich eine Verschwörung von sieben Persern aus dem Stamme der Pa- sargaden, sie tödteten den Betrüger, und nach 'einer genomme- nen Abrede denjenigen unter ihnen als König anzuerkennen, dessen Pferd bei Sonnenaufgang zuerst wiehern würde, gelangte Darius Hystaspis, aus der Familie der Achameniden, hauptsächlich durch die List seines Stallmeisters, auf den Thron. Zur leichteren Verwaltung und Besteuerung theilte er das Reich in 20 Satrapien, mit eben so vielen Satrapen oder Statt- haltern. Aufgestellte Reiterposien zur Beförderung der königlichen Befehle gaben die ersten Ideen des Postwesens. Durch jene Ein- theilung "flössen alljährlich 14,560 Talente — 18 Millionen Tha- ler ungefähr, in den königlichen Schatz; doch die Satrapen führ- ten, bei den nachmaligen schwachen Regierungen, des Reiches Un- tergang herbei. Ein Versuch Babylons, sich der persischen Ober- herrschaft zu entziehen, ward vornehmlich durch die schauderhafte Selbstverleugnung des Feldherrn Zopyrus vereitelt, der sich verstüm- melte, um in der Belagerten Stadt Einlaß und Vertrauen zu sin- den. Ein Zua, den Daraus Hystaspis jenseits der Donau wi- der die europäischen Scythen mit 700,000 Mann unternahm, miß- glückte. Sinnbildlich überschickten ihm die Scythen zum Geschenk einen Vogel, eine Maus, einen Frosch und fünf Pfeile, um sei- nen unvermeidlichen Untergang anzudeuten. Schon rieth Miltia- des, den, zur Bewachung einer über die Donau geschlagenen Brücke, aufgestellten kleinasiatischcn Griechen den Scythen Gehör zu geben, welche sie ermunterten, selbige zu zerstören, uni durch des Tyran- nen Untergang frei zu werden; doch Milets Statthalter, Histiäus, hintertrieb diesen Anschlag, weil der Vornehmen Glück und An- sehen mit des Königs Falle auch untergehen werde. Die Unter- werfung Thrakiens und Macedoniens durch den Feldherrn Mega- byzus war der einzige Gewinn des Unternehmens. Durch die Un- terwerfung vieler Völker am Indus erweiterte Darius die Gren- zen seines Reichs vom Hämus nach Osten bis an gedachten Flus. Eine Empörung der jonischen Griechen, wozu sie durch Aristago- *

4. Geschichte der Römer - S. 401

1836 - Leipzig : Baumgärtner
Aoi auf Anstiften seines treulosen Geheimschreibers ermordet, im Januar 275. Die Soldaten, die den Kaiser geliebt hatten, bestraften die Mörder, überließen aber die Wahl seines Nachfolgers dem Senate. Nach einer Awischenregicrung (Interregnum) von sieben Monaten er- nannte dieser aus seiner Mitte den bejahrten aber hochgeachteten Se- nator M. Claudius Tacitus, aus der Familie des berühmten Geschichtschreibers, zum Kaiser. Nachdem er mit republikanischer Ge- sinnung das Ansehen des Senats befestigt hatte, begab er sich zur Armee und führte diese nach Kleinasten, wo die Barbaren, welche Scythen oder Alanen genannt werden, über das asowische Meer ein- gedrungen waren. Tacitus schlug sie zurück und war schon im Be- griff, gegen die Perser zu ziehen, als er nach einer zweihunderttägigen Herrschaft zu Tarsus in Cilicieu sein Leben endigte, am 12. April 276. Nach einigen Nachrichten sollen ihn die Soldaten ermordet haben, weil sie Bestrafung wegen des an einem Verwandten des Kaisers in Syrien verübten Mordes fürchteten. Zwar maaßte sich ein Bruder des Tacitus, Florianus, den Thron an, mußte aber bald dem Feld- herrn M. Aurelius Probus weichen, den die Armee zum Impe- rator erklärte. Ehe noch ein Bürgerkrieg zwischen beiden ausbrach, fiel Florianus durch die Hand seiner Soldaten bei Tarsus im July desselben Jahres. Probus war einer der ausgezeichnetsten Kaiser, ein Pannonier von Geburt, im römischen Kriegsdienst gebildet und wegen ^seiner Treue und Tapferkeit von den frühem Kaisern ausgezeichnet. Im Jahr 277 zog er nach Gallien, welches deutsche Kriegerschaaren besetzt und gegen siebenzig große Städte eingenommen hatten. Diese Germanen waren Franken, Burgunder, Vandalen und Logionen (ein unbekanntes Volk). Probus schlug sie über den Rhein zurück, verfolgte'sie in ihrem Lande bis über den Neckar und die Alba *) und legte- feste Lager aus dem rechten Uferlande des Rheins an. Für jeden Kopf eines Germanen, den ihm die Soldaten brachten, zahlte er ein Goldstück. 'Die Feinde wurden endlich gebeugt, und neun Könige verschiedener Völker erschie- nen vor dem Kaiser und baten um Frieden, den er ihnen unter harten Bedingungen gewährte. Die Deutschen mußten sechzehn tausend Mann für das römische Heer stellen. Damit sie nicht gefährlich würden, ver- theilte sie der Kaiser zu fünfzig oder sechzig Mann in fülle Provinzen des Reichs. Die Eroberungen im Lande der Allemannen sicherte' er ') Ob dieser Name einen Fluß oder einen Berg bezeichne, ist ungewiß; vielleicht ist die rauhe Alp gemeint. 26

5. Griechische Geschichte - S. 66

1882 - Nördlingen : Beck
66 Vorbereitungen zum Aufstand gegen Medien. lästiger geworden, daß er mehr und mehr auch gegen andere mit derselben Willkür und Grausamkeit verfuhr, die er an Harpagns bewiesen hatte. Dieser auf Rache bedacht, die er durch Cyrus als seinen natürlichen Verbündeten auszuführen plante, benützte die allgemeine Unzufriedenheit, um in geheimen Unterredungen die vornehmsten Männer des Landes dafür zu gewinnen, daß man dem Astyages die Regierung abnehme und Cyrus zum Regenten erhebe. Um nun eine Aufforderung an Cyrus ergehen zu lassen seinen Großvater zu bekriegen, bediente er sich, da die Wege nach Persien streng bewacht waren, einer List, indem er in einen Hasen, den er, ohne die Haut abzuziehen, ausweidete, einen Brief mit dieser Aufforderung hineinlegte und die Cffnung am Leibe wieder zunähte. Hierauf ließ er Durch seinen getreuesten Sklaven den Hasen nach Persien zu Cyrus bringen und diesem sagen, er möchte denselben mit eigener Hand und ohne Beisein irgend eines Menschen aufschneiden. Der Sklave kam als Jäger verkleidet glücklich zur Stelle und Cyrus fand den Brief, in dem Harpagns ihn aufforderte an Astyages, seinem Mörder, jetzt Rache zu nehmen; wolle Cyrus ihm folgen, so solle das ganze Reich des Astyages das seine werden. Er dürfe nur die Perser bewegen sich gegen die medische Oberherrschaft zu erheben und mit ihm einen Heereszug nach Medien zu machen. Es sei alles bereit, um seinem Angriffe einen glücklichen Erfolg zu verschaffen. Er möge nur eilends dazu thun. Cyrus bedachte sich nicht der Aufforderung zu entsprechen und traf sogleich die nötigen Anstalten. Er berief die wehrfähigsten Perser zu einer Versammlung und las ihnen eine Schrift vor des Inhalts, daß der König von Medien ihn zum Heerführer der Perser gemacht habe. Diese Schrift aber hatte er nicht von seinem (Großvater empfangen, sondern selbst geschrieben. Kraft der neuen Würde und Gewalt befahl er sodann, daß sie auf einen bestimmten Tag, jeder mit einer Sichel, sich ein finden sollten. Als sie kamen, wies er sie an, eine mit lauter Dornen bewachsene Strecke Landes von ungefähr einer Stunde in der Länge und Breite zu säubern. Und am Abend desselben Tages, da diese Arbeit vollendet war, bestellte er sie wieder auf den nächsten Morgen. Da sollten sie gebadet und wohlgekleidet erscheinen. Und als die Männer wieder kanten, hieß er sie auf einer Wiese sich lagern und gab ihnen einen herrlichen Schmaus. Darauf, als sie alle wohl gegessen und getrunken hatten, fragte Cyrus, ob das Geschäft des gestrigen ober das des heutigen Tages ihnen mehr gefallen habe. Es sei, meinten die Männer, ein großer Unterschied zwischen beiden Tagen: an dem einen hätten sie lauter Ungemach, üi^st^iymc intiiff (J Hlm,'msljßps <'' ^ twl vct k.

6. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 105

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 105 — und Marcus; zugleich wurde der Neubau der Mauern und Türme vollendet; seitdem ist das genannte Regiment Jahrhunderte lang in Lambäsis gestanden und haben Lager und Legion dieselben Schicksale geteilt. Die bedeutendste Episode in der Geschichte des Regiments bildeten die Jahre 238 bis 253 n. Chr. Dasselbe hatte nämlich, geführt von seinem Legaten Capellianus, die Erhebung niedergeschlagen, welche der Prokonsul der Provinz Afrika, Gordianus, gegen den Kaiser Maximin, den Thraker, zu unternehmen sich anschickte. Bald darauf aber kam der Enkel jenes Statthalters, Gordian Iii, durch die Gunst des Senats auf den Thron und jetzt büßte die Legion für ihre Haltung. Sie wurde infam kassiert, die Mannschaft unter andere Truppcuteile verteilt. Erst sechzehn Jahre nachher, im Jahre 253 stellte Kaiser Valerian die Legion wieder her. Es ist bezeichnend für den Corpsgeist, der in den Legionen lebte, daß die alten Unteroffiziere freudig und triumphierend aus Rätieu nach den früheren Stationsplätzen zurückkehrten und dort neuerdings ihre Adler aufpflanzten; die Legion selbst nahm aus Dankbarkeit die Beinamen Valeriana-Galliena - Valeriana an: nach dem Kaiser, seinem Sohne Gallienus und seinem Enkel Valerian. Bis auf die Zeiten des Septimins Severus sehen wir in Lambäsis die alte römische Lagerordnuug strenge gehandhabt, den militärischen Gesichtspunkt maßgebend, das civile Element vom Lager ferne gehalten. Die Händler und Marketender, die der Legion sich angeschlossen hatten, um die Bedürfnisse der Soldaten zu befriedigen, mußten ihre Budeu und Magazine einige Millien vom Lager entfernt errichten, damit der Dienst nicht gestört würde. Jene Buden und Marketenderzelte hießen im Lagerlatein die ,canabae“ oder „canapae“; ein Wort, das bei den klassischen römischen Schriftstellern nicht vorkommt, das aber volkstümlich war und in den modernen romanischen Sprachen sich erhalten hat; so z. B. im italienischen „canova“, was den Weinkeller bedeutet oder auch die „Kneipe": unser jetzt gut deutsches Wort

7. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 110

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
und Kindern, ober diese ihnen setzten, bezeugen, daß die Innigkeit des Familienlebens bei den Lagern nichts zu wünschen übrig ließ. Mitunter machen die trauernd Hinterbliebenen den Versuch, ihren Schmerz in Versen zum Ausdruck zu bringen; was aber in der Regel nicht sehr gelungen ausfällt. Ein weiterer Schritt geschah um das Jahr 200 durch Septimins Severus, den Soldatenkaiser, der dem Militär überhaupt die Zügel schießen ließ, so daß ihn einer seiner Nachfolger kurzweg einen Heerverderber genannt hat. Septimius Severus gestattete den Soldaten, mit ihren Weibern gemeinschaftlich zu wohnen, so daß sie nur, wenn sie Dienst hatten, in der Kaserne sein mußten. Es war die Vollendung des bisherigen Laufes der Dinge, wonach das römische Heer sich in eine Miliz von Grenzern verwandelte und jeder Versuch einer Dislokation einen Aufruhr herbeizuführen drohte: die Soldaten wollten vom häuslichen Herde nicht losgerissen sein, sie waren mit den Landschaften, wo sie stationiert waren, völlig verwachsen. Nichts erregte z. B. die Legionen des Orients im „Vierkaiserjahr" so sehr, als das Gerücht, Vitellins wolle die germanischen Truppen in die bequemeren Quartiere des Orients verlegen, sie selbst nach dem unfreundlichen Deutschland. Sie antworteten mit der Erhebung des Vespasiau auf deu Throu. Ähnlich ging es im vierten Jahrhundert, als Kaiser Konstantins die gallischen Truppen im Orient verwenden wollte, sie riefen den Prinzen Julian zum Kaiser aus. Schließlich hat dies dazu geführt, daß zu der bestehenden und stabilen Grenzertruppe eine eigene zweite Armee geschaffen werden mußte, die für den Felddienst jederzeit mobil war; ferner daß die sofort verwendbaren germanischen Werbetruppen unter ihren kriegsluudigen Führern anfingen, im Reiche die entscheidende Rolle zu spielen. Das bisher Gesagte gilt von den Legionären, bei den übrigen Truppenkörpern wurden diese Verhältnisse mannigfach modifiziert; z. B. bei der Garde: hier war die Quasi-Ehe auch mit Frauen peregrinen Standes gestattet, die, wenn der

8. Die vorchristliche Zeit - S. 109

1877 - Leipzig : Brandstetter
109 Aristokrates übte zum zweiten Male an den Meffentern Verrath, er zeigte den Lacedämoniern den Plan an, wodurck die Unternehmung vereitelt wurde. Dafür steinigten die Arkadier ihren König zu Tode und warfen seinen Leichnam unbegraben über die Grenze. Die meisten Messenier zogen nun nach Unteritalien, wo sie die nach ihnen benannte Stadt Mes-sana bewohnten. Aristomenes, den sie zum Führer haben wollten, lehnte es ab mit den Worten, er werde, so lange er lebe, gegen die Lacedämo-nier Krieg führen, er wisse genau, daß immer irgend ein Unheil durch ihn für Sparta entstehen werde. Später ging er nach Delphi. Als der Herrscher einer Stadt auf der Insel Rhodos, Damagetos, das Orakel befragte, wessen Tochter er zur Frau nehmen sollte, erhielt er die Antwort, die Tochter des tapfersten Mannes unter den Griechen zu heirathen. Darauf heirathete er die Tochter des Aristomenes, dieser zog nach Rhodos, wo er nach einiger Zeit an einer Krankheit starb. Die Rhodier errichteten ihm ein ausgezeichnetes Denkmal und erwiesen ihm besondere Verehrung. Iii. Xerxes und Leonidas. Themistokles. 3eerjre§’ Heerfahrt nach Europa *). Als die Nachricht von der Niederlage bei Marathon an den König Darms kam, da entbrannte sein Zorn noch heftiger gegen die Athener und er rüstete sich zu einem neuen Feldzuge gegen Hellas vier ganze Jahre lang. Aber er starb, ehe er ausführen konnte, was er im Sinne hatte, und sein Sohn Terxes übernahm mit dem Throne zugleich den Racheplan des Vaters. Hierin bestärkte ihn sowohl Mardonius, welcher bei den Persern am meisten in Ansehen stand, als auch ein Traumgesicht. Es bäuchte ihm nämlich, er wäre mit einem Oelsprößling bekränzt und die Zweige desselben reichten über die ganze Erbe und nach biesem verschwänbe der Kranz, der ihm auf dem Haupte gelegen. Das legten ihm die Magier so aus: Dieser weitreichenbe Kranz bebeute, daß er durch den Felbzug, den er vorhabe, die Herrschaft gewinnen werbe über die ganze Erbe. Und Lerxes hatte wirklich im Sinn, nach Unterwerfung Griechenland ganz Europa sich eigen zu machen, bis daß der Himmel selbst die alleinige Grenze des Perserreichs wäre. Hätten aber jene Weisen barauf achten wollen, daß der Kranz nachher vom Haupte des Königs entschwunben war, so hätten sie wohl dem Traume eine richtigere Deutung gegeben. Terxes inbeß glaubte den Worten seines Rathgebers und seiner Traum-beuter, und nachdem er noch vier Jahre lang die Kriegsrüstung fortgesetzt *) Nach gerb. Bäßler.

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 130

1829 - Leipzig : Hinrichs
► 1-30 Dritter Zeitraum. Gabinius, nach Aegypten zurückgcführt ward, und von neuem zur Regierung gelangte. Als er starb (51), bestimmte er, unter römischer Vor- mundschaft, sein Reich seinen beiden Kindern, der Kleopa- t r a und dem P t o l e m ä u s Dionysos, die sich vermählen sollten. Der Verschnittene Pothin führte die Regierung. Kleopatra ward, auf dessen Anstiften, von ihrem Bruder verdrängt, warb Truppen in Asien, und drang in Aegypten vor. Wahrend dieser Gährung flüchtete' der zu Pharfalus vom Cäsar geschlagene Pompejus nach Aegypten, und Cäsar folgte ihm. Kleopatra wandte sich an Casar, der, von ihren Reizen angezogcn, sie in chre Rechte wieder cinsetztc. Pt ol cm aus Dionysos ertrank wahrend dieses Kampfes im Nile, und Kleopatra vermählte sich mit ihrem jüngern, erst eilsiährigen Bruder, Ptolemäus, den sie aber vergiften ließ. Als Casar (44) selbst fiel, schlug sich Kleopatra auf die Seite der Triumvirn, und bewirkte cs, daß ihr angeblich mit dem Casar erzeugter Sohn, Ptolemäus Cäsarion, nach dem Tode ihres Bruders als König von Aegypten anerkannt ward. Sie selbst gewann zu Tarsus, wohin sie Antonius vor Gericht gefordert hatte, durch die Macht ihrer Reize den Sieger Asiens für ihr Interesse, und ward (seit 41) in fein Schicksal genau verflochten. Denn ob er sich gleich aus politischen Rücksichten mit der Octavia vermahlte; so war doch Kleopatra der Gegenstand seiner Leidenschaft. Er schenkte ihr (37) Phö- nicien, Cyrene und Cypern, und folgte ihr, nach dem Feldzüge gegen die Parthcr, nach Alexandrien. Dort feierte er (34) seinen Triumph über den König von Armenien, und trennte sich, aus Liebe zur Kleopatra, von seiner Gemahlin Octavia, worüber der Krieg mit dem Octavian ausbrach. Kleopatra begleitete den Antonius auf diefem Feldzuge, der durch die verlorne Seeschlacht bei Actium (2.Sept.31) gegen den Antonius entschieden ward. Antonius und Klco- patra flohen nach Aegypten. Octavian folgte ihnen, be- lagerte (30) Alexandrien, das sich ihm ergab, nachdem sich Antonius selbst gctödtet hatte. Kleopatra wagte den letzten Versuch, auch den Octavian, wie den Cäsar und Antonius, durch ihre Reize zu fesseln; allein der Versuch mißlang, und

10. Die Alte Geschichte - S. 105

1875 - Münster : Coppenrath
105 Peloponnes gegen das schon mchtige Theben unternahmen, um dem Polmces, einem Sohne des unglcklichen Kniges Oedlpns und Schmie-gersohne des Adrastus von Argos, gegen seinen Bruder Etekles und dessen Bundesgenossen beizustehen. Erst zehn Jahre spter wurde der Rachekrieg durch die Shne der Erschlagenen erneuert und beendigt. Ganz vorzglich aber waren die Streifzge gegen die Kste von Kleinasien gerichtet, weil hier die reichste Beute zu finden war. Derglei-chen Rubereien galten den rohen Mnnern auch fr Heldenthaten. 43. Ter trojanische Krieg (um 11941184 v. Chr.). Man kann denken, da die anderen Völker solchen Heldenthaten nicht so ruhig zusehen wollten. Sie suchten sich zu rchen, fielen in Griechen-lernt) ein und machten es dort gerade so. Die schnste Sage, wozu diese wechselseitigen Raubzge Anla gaben, ist die vom sogenannten trojani-schen Kriege. Einst schiffte ein Prinz aus Kleinasien, Paris hie er, nach dem Peloponnes. Er war der zweite Sohn des Primus, Knigs von Troja. Diese Stadt lag an der Westkste in der Landschaft Mysien. Zu Sparta bei dem Könige Menela us kehrte er ein. Dieser kannte seine bse Absicht nicht und nahm ihn gastfreundlich auf. Eines Tages war Menelaus gerade abwesend. Und eiligst ergriff der Undankbare das Weib desselben, die schne Helena, fhrte sie sammt den kostbar-sten Schtzen des Hauses nach seinem Schiffe und floh dann mit seinem Raube ber's Meer weg nach Troja. Wie erschrak Menelaus, als er zu Hause ankam und alles leer sand! Da half nicht Klagen, nicht Drohen; der Fremde war mit seiner Beute davon und wollte sie ihm durchaus nicht zurck geben. Jetzt sann er auf Rache. Mit Gewalt wollte er sie wieder holen. Alle Könige und Knigsshne im Lande umher sanden sich bereit, den Rachezug mitzumachen. Sie alle kannten und liebten die schne Helena und sahen ihre Entfhrung als einen Schimpf fr ganz Griechenland an. Vorzglich aber lockte sie die Hoffnung auf die reiche Beute, welche sie aus der eroberten und geplnderten Stadt fortzufhren gedachten. Der Hafen Aulls in Botien wurde zun: allgemeinen Sammelplatze bestimmt. Dahin kamen mit ihren Scharen gezogen Me-nelaus selbst und sein Bruder Agamemnon, König vonmycen; fer-ner der unerschrockene Diomed es aus Argos, Ajax aus Salamis, und
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