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1. Deutsche Geschichte - S. 188

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
188 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Damit war jedoch die innere Ruhe noch nicht wiederhergestellt. Endlich kam es dahin, da der Jakobinerklub aufgelst wurde. Im Herbst 1795 ging $tortutrei'^er Konvent auseinander. Ein Direktorium von fnf Mnnern trat an die Spitze Frankreichs; aber auch diese waren Jakobiner. Die zweite und dritte Teilung Polens und der erste Koalitionskrieg. 197. Die zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795. Wahrend die beiden deutschen Mchte gegen Frankreich Krieg fhrten, be-nutzte Katharina Ii. von Ruhland die Gelegenheit, um ihre polnischen Eroberungsplne zu frdern, und lie Truppen in Polen einrcken. Um nicht das ganze Land eine Beute Rulands werden zu lassen, schlo Fried-rich Wilhelm Ii., wie sein groer Vorgnger, mit der Kaiserin einen nisch*/^et-^^ilungsoerttag, wonach groe Stcke des stlichen Polens an Ru-1793 Ian^/ Danzig, Thorn und die von nun an als Sdpreuen bezeichneten Gebiete an Preußen fielen. Osterreich war an dieser Teilung nicht beteiligt; um so eiferschtiger beobachtete es die Vergrerung Preuens. Jetzt entstand in Polen eine starke nationale Bewegung zum Schutze des zerstckelten und in seinem Dasein bedrohten Vaterlandes; an ihre Spitze trat Kosciuszko. Aber trotz verzweifelten Widerstandes erlagen sie dem russischen General Suworow, der Praga, die Vorstadt Warschaus, er-Teilung strmte und die Hauptstadt darauf einnahm. Nunmehr folgte die dritte 1795. Teilung Polens, das aufhrte ein selbstndiger Staat zu sein. Preußen erhielt Neuostpreuen mit Warschau, sterreich Westgali-zieu, Rußland die groen Gebiete, die brig blieben. 1793 bis 198. Der erste Koalitionskrieg. Bonaparte. Die wichtigsten Schau-17 ' pltze des ersten Koalitionskrieges waren Belgien, die Rheinlande D^Krieg-und O b e r i t a l i e n. Der Organisator der ftanzsischen Armeen war Carnot, welcher Mitglied des Wohlfahrtsausschusses war. Sie wurden. auf Grund einer allgemeinen Aushebung gebildet, die unter den jungen Leuten vom 18. bis zum 25. Jahre stattfand; so brachte die franzsische Revo-lution wieder den Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht zur Geltung, während die Heere der Verbndeten aus Berufssoldaten bestanden. Ohne sich an die Regeln der berlieferten Kriegskunst zu kehren, gingen die khnen, jungen Generle der Franzosen frisch auf den Feind los. Verluste konnten sie durch neue Aushebungen leicht ersetzen. Ihren Unterhalt beschafften sie sich durch Requisitionen. Bald waren sie fast berall im Vorteil. Das linke ^Hollands? Rheinufer mute von den Verbndeten gerumt werden; ebenso eroberten

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 353

1888 - Berlin : Hertz
Tie zweklr. Theilung Polens. 353 war, sich die Ansichten geändert hatten. Nach der Beendigung des Türkenkriegs schien Rußlands Machterweiterung nicht mehr so drohend, mit Oesterreich war Preußen in ein enges Bündniß getreten, und die ganze Sorge der preußischen Regierung war auf die Bekämpfung des revolutionären Geistes gerichtet, welcher von Frankreich aus die Völker zu ergreifen drohte. Nun hatten aber auch in Polen die Vertheidiger der neuen Verfassung sich theil-weise zu den revolutionären Ideen Frankreichs hingeneigt, und nach und nach traten in den Versammlungen und Clubs der sogenannten patriotischen Partei Anzeichen hervor, welche auf den Einfluß der französischen Jakobiner schließen lassen mußten. Friedrich Wilhelm sagte sich daher geradezu von ihrer Sache los. Die Patrioten verzweifelten jedoch nicht. Kosziusko, ein tapferer Edelmann, welcher in Amerika unter dem Freiheitshelden Washington gefochten, trat an die Spitze des auf allen Seiten begeistert aufstehenden Volkes und widerstand bei Dnbienka ruhmvoll der russischen Uebermacht. Aber die inneren Parteiungen und der Wankelmuth des Königs Stanislaus lähmten Kosziusko's Kraft, welcher nach vergeblichen Anstrengungen mit seinen eifrigsten Anhängern das Vaterland verließ. Rußland hatte nun ganz Polen in seiner Gewalt und bot Preußen eine neue Theilung des ohnmächtigen Landes an. Preußen ging daraus ein und ließ seinerseits ein Heer in Polen einrücken. In einer öffentlichen Erklärung vom 6. Januar 1793 hob Friedrich Wilhelm besonders die Gefahr hervor, welche von der Verbreitung des französischen Demokratismus in Polen durch die Grundsätze der jakobinischen Clubs seinen eigenen Ländern gedroht habe. Im Begriff, einen neuen Krieg gegen die Revolution in Frankreich zu führen, dürfe er nicht den Revolutionärs in seinem Rücken freie Hand lassen, müsse vielmehr die Ausrührer unterdrücken helfen, Ordnung und Ruhe wiederherstellen und die Wohlgesinnten in seinen Schutz nehmen. Wohl hatte der König einiges Recht zu solcher Erkläruug; denn so eben hatte eine polnische Deputation vor dem französischen Nationalconvent versichert, daß die ganze polnische Nation die jakobinischen Grundsätze theile, und die französischen Schreckensmänner hatten Kosziusko zum Ehrenbürger ernannt. In der bald darauf erfolgten zweiten Theilung Polens (16. April 1793) erhielt Preußen die Städte und Gebiete von Danzig und Thorn (welche mit Westpreußen vereinigt wurden) und den größten Theil des früheren Großpolens, nämlich die vorher noch nicht in Besitz genommenen Theile der Wohwodschafteu Posen, Gnesen, Jnowraclaw, ferner Kalifch, Plock u. s. w. (welche unter dem Namen Südpreußen vereinigt wurden), endlich den Bezirk C z e n st o ch a u (von der Woywodschaft Krakau), im Ganzen über 700 Quadratmeilen mit mehr als einer Million Einwohner, wogegen es die litthauische Herrschaft Tauroggen an Rußland abtrat. Der polnische Reichstag mußte nothgedrungen seine Zustimmung zu der neuen Verkleinerung des Königreichs geben, aber das tief gekränkte Volk erhob sich noch einmal unter der Leitung des heimlich zurückgekehrten Kosziusko und seines Freundes Madalinski (1793). Kosziusko, zum unumschränkten Befehlshaber ernannt, erließ von Krakau aus einen Aufruf aus Volk, zur Wiederherstellung der Freiheit und Wiedereroberung der entrissenen Landestheile. Ein erster Sieg der Patrioten trieb Hahn, preuh. Gesch. 20. Aufl. 23

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 124

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
124 daß im Dorfe fein Platz mehr war. Hieraus entstand die nachmalige russische Garde, mit welcher es Peter gelang, die Macht der Strelitzen zu brechen und die ränkesüchtige Sophie ins Kloster zu bringen. 2. Um diese Seit starb auch Iwan, und Peter war fortan Alleinherrscher von Rußland. Mit rastlosem Eifer arbeitete er mit seinem Freunde Lefort an der Aufklärung seines Volkes und an der Verbesserung der Staatseinrichtung. Er sandte viele junge Russen zu ihrer Ausbildung nach Deutschland, Holland und Italien und zog viele Ausländer in sein Land. Die Großen des Reichs aber waren über alle Neuerungen sehr erbittert. Sie beschuldigten Peter, er ziehe die Ketzer in fein Reich und wolle ihre Sitten verderben. Seine Schwester nährte von ihrem Kloster aus die Unzufriedenheit, und so bildete sich ganz geheim abermals eine Verschwörung. Peter ahnte nichts davon. Als er eines Abends bei einem Gastmahle saß, wurde er von zwei Strelitzen herausgerufen. Sie warfen sich vor ihm nieder und entdeckten ihm, daß mehrere Verschworene sich diesen Abend in einem Hause versammelt hätten, welche die Absicht hegten, ihn morgen zu ermorden. Sofort schickte Peter einen schriftlichen Befehl an einen Hanptmann feiner Garde, das Bezeichnete Haus um 11 Uhr zu umgeben und die Verschworenen gefangen zu nehmen. Um 10 Uhr verließ er, ein kleines Geschäft vorschützend, die Gesellschaft und fuhr, von einem Adjutanten begleitet, nach dem Hanse der Verschwörer. Als er hier die Wache nicht sah, vermuthete er sie im Hause und trat in den Saal. Die Verschworenen fuhren erschrocken in die Höhe. „Ei guten Abend!" sagte Peter. „Ich fuhr vorbei und sah helles Licht. Da vermuthete ich muntre Gesellschaft! ich komme, mit euch ein Gläschen zu trinken." Wählend des Trinkens flüsterte ein Strelitz dem Wirte zu: „Nun ist es Zeit, Bruder!" „Noch nicht!'' antwortete dieser. Da sprang Peter, der es gehört hatte, aus, schlug den Wirt mit der Faust ins Gesicht und schrie: „Für mich aber ist es Zeit, fort! bindet die Hunde!" Zum Glück kam in diesem Augenblick feine Garde und führte feinen Befehl aus. _ Peter aber gab dem Hauptmann eine Ohrfeige, weil er glaubte, er fei eine Stunde zu spät gekommen. Als dieser aber den schriftlichen Befehl vorzeigte, küßte ihn der Kaiser auf die Stirn und bat ihn um Verzeihung. 3. Je mehr ihm Lefort von fremden Ländern erzählte, desto größer wurde fein Verlangen, sie selbst zu sehen. Vermehrt wurde Lies Vergangen noch durch feine Liebe zur Schifffahrt. Er reifte durch Preußen und Hannover nach den Niederlanden, wo er auf der Schiffswerfte in Saar -dam als gemeiner Schiffszimmermann, unter dem Namen Peter Baas, längere Zeit selbst mitarbeitete. Von Holland reiste er nach England, wo eine ihm zu Ehren veranstaltete Seeschlacht ihn dermaßen ergötzte, daß er ausrief : „Wäre ich nicht zum Czaren des russischen Reiches geboren, so möchte ich wohl englischer Admiral sein." Als er auf dem Wege nach Italien war, erhielt er in Wien die Nachricht von einem neuen Aufstande der Strelitzen. Rasch kehrte er deshalb über Polen nach Rußland zurück. Die Anführer

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 20

1896 - Leipzig : Voigtländer
I 20 Sohn auferzogen. Zum kraftvollen Jngling erwachsen, erschlug dipus auf einer Man-derung seinen tljm unbekannten Vater, mit dem er in einem Hohlwege feindlich zusammen-stie. Hierauf befreite er die Stadt Theben von der menschenmrderischen Sphinx einem Ungeheuer mit Frauenkops. Lwenleib und Vogelflgeln, indem er das von ihr aufgegebene Rtsel lste. Zum Lohn fr diese That wurde er König von Theben und Gemahl der verwitweten Knigin Jokaste, von der er nicht wute, da sie seine Mutter war. Hiermit war der Orakelspruch in Erfllung gegangen. Lange Jahre blieb das unselige Ereignis in tiefes Dunkel gehllt. König dipus herrschte mit Weisheit und Milde der sein Volk; zwei Shne, Etekles und Polynices, und zwei Tchter, Antigne und Ismene, wurden ihm geboren. Endlich trat das grauenvolle Geheim-ms ans Licht. In Verzweiflung gab sich die Knigin Jokaste selbst den Tod. dipus stach sich die Augen aus. An der Hand seiner Tochter Antigne irrte er als Bettler durch Griechenland. Endlich ging der hartgeprfte Greis im Haine der Eumeniden bei Athen in die Ruhe der Unterwelt ein. d. Die Feldzge gegen Theben. Des dipus Shne, die dem Vater in der Herr-fchaft der Theben folgten, gerieten bald in Streit um den Thron. Etekles ver-drngte den Polynices; dieser floh nach Argos und gewann dort sechs andere Helden zum Feldzuge gegen Theben. So kam es zum Kriege der Sieben gegen Theben. Da die Stadt den Kriegsscharen der Belagernden lngere Zeit Widerstand leistete, sollte ein Z w e i k am p f d e r B r d e r die Entfcheidung bringen. Dabei fielen beide, einer durch des andern Hand. Run wurde ihr Oheim Kreon König von Theben. Der besiegte die Sieben und zwang den Rest ihrer Scharen zum Abzug. Des erschlagenen Polynices Ve-stattung verbot der König bei Todesstrafe, weil jener seine Vaterstadt angegriffen habe. Doch Antigne, die Schwester des Getteten, begrub ihres Bruders Leiche. Zur Strafe fr ihre That wurde sie auf Kreons Gebot lebendig in ein Felsengrab eingeschlossen, wo sie den Tod fand. Zehn Jahre nach diesen Ereignissen vereinigten sich die Shne der Sieben, die sogenannten Epigonen (d. i. Nachgeborenen), zu einem neuen Kriegszuge gegen Theben. Glcklicher als ihre Vter, eroberten sie die Stadt und setzten des Poly-nices Sohn als König ein. 3. Der trojanische Krieg. Als Peleus, ein König in Nordgriechenland, mit der Meergttin Thetis sich vermhlte, waren alle Götter und Gttinnen als Gste zu der Hochzeitsfeier gekommen; nur Eris, die Gttin der Zwietracht, war nicht zu dem Feste geladen. Voll Zorns warf sie unter die Gste einen goldenen Apfel, der die Aufschrift trug: Der Schnsten.'" So-fort entstand Streit unter den drei Gttinnen Hera, Pallas Athene und Aphro-dite, welcher unter ihnen der Apfel gebhre. Endlich wurde beschlossen, da Paris, der schnste der Männer, darber entscheiden sollte. Paris war ein Sohn des Primus, der in der Stadt Troja im nordwestlichen Kleinasien als König herrschte. Der junge Knigssohn befand sich gerade auf dem Berge I d a,bei den Herden seines Vaters, als die Gttinnen vor ihn traten, um ihm ihre Frage vorzulegen. Er entschied sich fr Aphrodite, welche ihm zum Lohne fr seinen Ausspruch das schnste Weib der Erde als Gattin ver-heien hatte. Diese schnste aller Frauen war Helena, die Gattin des Knigs Mene-l u s von Sparta. Um sie zu gewinnen, kam Paris nach Sparta. Er wute die Knigin so zu bethren, da sie mit ihm nach Troja entfloh. Menelus beschlo, Rache zu nehmen. Auf seinen Ruf vereinigten sich alle Könige und Helden Griechenlands zu einem gemein-schaftlichen Heereszuge gegen Troja. Agamemnon, des Menelaus Bruder, der König von Myken, erhielt den Oberbefehl. In der Hafenstadt Au lis in Botien ver-

5. Geschichte des Mittelalters - S. 85

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 16. Die Frauen. 85 2. Unter den germanischen Frauen nahmen die gotischen und fränkischen die erste Stelle ein. Auch sie wurden, wie die altgermanischen Frauen, geachtet und ihre Geistesgaben anerkannt; man räumte ihnen gesetzlich sogar manche Vorrechte vor den Männern ein und bestrafte Unbilden, Mißhandlungen und Verletzungen, welche den Frauen zugefügt wurden, gewöhnlich doppelt so hart, als ähnliche, an Männern verübte Vergehen. Doch ist auf der andern Seite nicht zu übersehen, daß bei den Franken, wie bei den alten Germanen, die Frau eine verschiedene Behandlung erfuhr. So konnte bei den alten Germanen verlangt werden, daß sich die Frau mit dem toten Manne verbrennen lasse, und es kam vor, daß der Mann das Recht beanspruchte, die Frau zu verschenken oder zu verkaufen. Das salische Gesetz der Franken schloß die Töchter von der Erbschaft aus und betrachtete nur die Söhne als erbberechtigt. Dieser Artikel des salischen Gesetzbuches handelte eigentlich nur von Privatbesitzungen, wurde nachher aber auch auf die Besetzung des Thrones angewandt, dadurch wurde das weibliche Geschlecht von der Thronfolge ausgeschlossen. Auch bei den Ostgoten herrschte ähnlicher Brauch. 3. In der Geschichte der Goten werden mehrere ausgezeichnete Frauen genannt. Die Töchter Theodorichs des Großen (§. 7), Theudegota und Ostrogota, waren, erstere an den Westgotenkönig Alarich, die zweite an den burgundischen Prinzen Sigmund vermählt. Theodorich vermählte sich zum zweitenmale mit Chlodwigs Schwester Audosletis, mit welcher er eine Tochter, Amalasunla, empfing. Nach Theodorichs Tod folgte Amalafuntas Sohn, Athalarich, und seine Mutter führte die Vormundschaft. Als sie ihrem Sohne eine römische Erziehung geben wollte, wurde das Volk unwillig und zwang die Königin, dem Prinzen gotische Herrn zu Gesellschaftern zu geben. Diese verleiteten den Prinzen zu allen Lastern und führten seinen frühen Tod herbei. Nun bestieg Amalafunta den Thron (§. 7); da die Goten aber einer Frau zu gehorchen für unmännlich hielten, so reichte die Königin ihrem Vetter Theodat die Hand und erhob ihn zum Mitregenten; dieser, ein habsüchtiger, gelehrter und schon bejahrter Mann, hatte eidlich zugesagt, er werde die Regierung der Königin überlassen. Allein bald nach seiner Ankunft in Ravenna ließ er seine Wohlthäterin festnehmen, auf eine Insel des Bolsenasees bringen und im Bade erdrosseln. Ihre Tochter Mathasuinta war zuerst an den Ostgotenkönig Vitiges, nach dessen Tod an den Bruder des Kaisers Justinian vermählt und fand ein frühes Ende (§. 16, 6). Theodorichs Schwestertochter war an den thüringischen Herzog Hermansried verheiratet; ihre

6. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 72

1907 - Leipzig : Hirt
72 Von Friedrich d. Gr. bis zum Ausbruch der Franzsischen Staatsumwlzuna, Stellung zur Religion. In religiser Beziehung war er duldsam gegen Andersglubige; in seinem Staate sollte jeder nach seiner Fasson selia werden" knnen. Den Katholiken Berlins erbaute er die Hedwigskirche ^u$crc Erscheinung und Tod. Der König war mittelgro, er hatte groe, blaue, feurige Augen, sein Gang war rasch und stolz. Am 17 Anaust 1786 starb er im Alter von 74 Jahren und wurde in der Garnison-k:rche zu Potsdam beigesetzt. Er hat so regiert, da er mit Recht sich den ersten Diener des Staates nennen und sein Volk ihm den Beinamen der Groe" geben konnte. Das Zeitalter Friedrichs des Groen hat Adolf Menzel durch eine Reihe historischer Gemlde verewigt, von denen Die Tasel-runde am bekanntesten ist. Sein Erzstandbild hat Christian Rauch modelliert. (Fig. 139.) Die Teilungen des Knigreichs polen. In Polen hatten die Adligen und Grogrundbesitzer mehr Einflu auf die Regierung als der König. Jedes Mitglied des polnischen Reichstages konnte durch seine Einsprache die beste Gesetzesvorlage zu Fall brmgen. _ Durch bestochene Reichstagsmitglieder bte Rußland einen groen Einflu auf die polnische Regierung aus. So drohte Polen mit der Zeit ganz eine Beute Rulands zu werden. Als in einem Kriege gegen die Trkei eine Entschdigung fr Ru-land nicht gefunden werden konnte, kam man auf den Gedanken, das Knigreich Polen zu teilen. So fand im Jahre 1772 die erste Teilung Polens zwischen Rußland, sterreich und Preußen statt. Die Polen suchten durch Ausstnde ihre Selbstndigkeit wieder zu gewinnen. Daher kam es im Jahre 1793 zur zweiten, im Jahre 1795 zur dritten und letzten Teilung Polens. An Preußen fielen die heutigen Provinzen Westpreuen und Posen, an sterreich kam Gallien und der Rest an Rußland. Rußland erhielt mehr als Preußen und sterreich zusammen. Die Erwerbung Westpreuens nderte den Titel der preuischen Könige. Diese nennen sich seitdem nicht mehr Könige in, sondern von Preußen. König Friedrich Wilhelm Ii. Auf Friedrich den Groen folgte fein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. Dieser regierte von 1786 bis 1797. Er regierte noch, als Kaiser Wil-Helm I. geboren wurde. Unter ihm wurde das Brandenburger Tor in Berlin erbaut. (Fig. 147.) Das Tabaks- und Kasseemonopol, die bei der Bevlkerung nicht beliebt waren, schaffte er bei Beginn seiner Regierung ab; spter mute dos Tabaksmonopol aus Geldmangel wieder eingerichtet werden. Er verlangte von den Offizieren und namentlich von den Unter-Offizieren eine anstndige Behandlung der Soldaten; Schlge und Be-schimpfungen wurden verboten.

7. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 20

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
20 Russische Greuel in Ostpreußen. Doch noch ein großer Schreck stand uns bevor. Von den Jegodner und Niedzwedzer Frauen erfuhren wir, daß in beiden Dörfern auch die Russen gewesen waren und von dort Kinder, Männer und Greise mitgeschleppt hatten, sogar ein Mädchen von neun Jahren, 72 jährige Greise, die schwach und krank waren. Ja, selbst die Frauen sollten mit, doch auf die Fürbitten der Männer wurden sie zurückgelassen. Aus beiden Dörfern, die zusammen 300 Einwohner zählen, waren 53 Entführte. Ach, der Jammer und der Schmerz der Zurückgebliebenen war herzzerreißend. Händeringend standen die Ärmsten da. Nach dein „Berliner Tageblatt". 15. Russische Greuel in Ostpreußen. Als die Russen im August 1914 über unsere Grenzen kamen, hatten sie in ihren Ranzen leicht entzündbare Feuerkörper, meistens braune, durchsichtige Streifen, die z. B. an der Zigarette in Brand gesteckt wurden. Diese warfen sie in die Wohnungen, besonders unter die Betten, in das Stroh des Daches, in die vollen Scheunen oder ins trockene Holz. Schnell gingen die Wohnhäuser, Ställe, Scheunen und Getreideschober in Flammen auf. Ein Feuermeer und schwarzer Rauch bezeichneten den Weg, den die Russen nahmen, die so viel Not und Elend über die friedliche Bevölkerung brachten. An manchen Orten wurden bis über 30 gleichzeitige Brände gezählt. Am schwersten haben durch den Russeneinfall die Gegenden gelitten, die in der Nähe der russischen Grenze liegen. Überall dasselbe Bild der Zerstörung: ausgebrannte Häuser, Ringmauern und hochragende Schornsteine, umgeben von verkohlten Bäumen, die in Friedenszeiten mit ihren Blüten und Früchten das Wohnhaus traulich umstanden. Bei ihrem Eindringen in Teile von Ostpreußen haben sich die Russen auch zahllose Grausamkeiten zuschulden kommen lassen. Förster der Romintener Heide wurden ohne Grund niedergeschossen Gendarme getötet, verwundet oder verschleppt. Der Gendarm aus Bilder-weitschen wurde, auf einem Kanonenwagen gefesselt, durch Eydtkuhnen gebracht. Seine Leiche hat man später auf dem Marktplatz in Kibarty gefunden. Die beiden Pfarrer in Schareyken im Kreise Oletzko und Szittkehmen im Kreise Goldap gaben den Russen nicht an, wo unsere Truppen stehen. Sie wurden deshalb in den Mund geschossen. Der eine starb sofort, der andere wurde in hoffnungslosem Zustand in das Krankenhaus nach Goldap gebracht. In einem Dorfe im Kreise Pillkallen wurden die Frauen und Kinder auf ein Gehöft getrieben. Darauf schloß man die Hoftore und steckte das Gehöft in Brand. Erst als die Eingeschlossenen in die höchste Not geraten waren, wurden die Tore geöffnet und die gequälten Leute herausgelassen. Ähnlich erging es auch den zurückgebliebenen Frauen, Kindern und schwachen Greisen in dem Städtchen Domnau. Man brachte sie in einen Mühlenvorbau und zündete diesen und auch die Mühle an. Dann verschwanden die Russen. Schon knisterten in den Sparren die todbringenden Flammen, als das herzbrechende Hilfegeschrei das Herz eines nicht beteiligten Feindes

8. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 55

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Bilder aus der Winterschlacht in Masuren. 55 wehre! Einige von uns haben beobachtet, daß die Russen Verstärkungen erhalten. Telephonisch teilt der Beobachter dies unseren Batterien mit. Ich bin an meinen Stand geeilt und sehe, wie die Granaten in die russischen Kolonnen und Unterstände einschlagen. Endlich läßt das Feuer nach. Ich drücke mich wieder in meine Ecke. Langsam schleichen die Stunden dahin. Endlich werden wir abgelöst. Die Ablösung war eine gefährliche. Aber vom Glück begünstigt, kamen wir abends in unsere Quartiere. Wir hatten nur einen Verwundeten. Das waren meine ersten vierundzwanzig Stunden im Schützengraben. „Vorwärts." 3. Eilmärsche in Schnee und Eis. In ganz Deutschland hat die Nachricht von dem großen Siege in der Winterschlacht in Masuren die Herzen höher schlagen lassen; aber wohl wenige daheim wissen Einzelheiten über ihren Verlauf und über die Leistungen der Truppen, die uns den beispiellosen Erfolg sicherten. Am 8. Februar 1915 trat unsere Division den Vormarsch aus der Gegend von Tilsit an. Die Erde war mit Schnee bedeckt und scharf durchfroren, alle Flüsse und Seen waren von dickem Eise bedeckt. Am 5. Februar war außerdem starker Schneefall eingetreten, der das ganze Gelände mit einer hohen Schneedecke überzog. Auch setzte unmittelbar darnach ein eisigkalter Sturm mit Schneetreiben ein, der die Wege ungangbar machte. So mußte unsere Infanterie an vielen Stellen bis an die Knie im Schnee vormarschieren. Die deutsche Führung hatte sich aber auf die besonderen Schwierigkeiten eines Winterfeldzuges wohl vorbereitet. Die Truppen waren mit warmer Bekleidung ausgestattet. Geschütze und andere Fahrzeuge wurden auf Schlittenkufen gesetzt, und an Stelle der schweren Bagagewagen benutzte man Schlitten. Trotzdem brauchten die Fahrzeuge doppelte Kräfte, um vorwärts zu kommen, und die Fußtruppen mußten sich mit ungeheuren Anstrengungen durcharbeiten. Der Autoverkehr hörte beinahe vollständig auf. Bald stieß unsere Vorhut in den ausgedehnten Grenzwaldungen südlich der Memel auf den Feind. Es waren meist Kosaken mit einigen Maschinengewehren und Geschützen, die ohne große Mühe vertrieben werden konnten. Am Abend überschritten die vordersten Teile der Division die Grenze, wir betraten zum ersten Male russischen Boden. Die Grenze war in dem verschneiten Gelände nicht zu erkennen, dafür zeigten uns aber die Bewohner der mit Vieh und Vorräten reichlich versehenen Höfe, daß wir in einem anderen Lande waren; denn in Ostpreußen hatten die Russen das von ihnen besetzte Gebiet vollständig zur Wüste gemacht. So mußte auch die Hauptmasse der Division die eisige Nacht unter freiem Himmel im Walde und in den Ruinen einst blühender Dörfer zubringen. Am frühen Morgen des 9. Februar wurde der Vormarsch fortgesetzt. Unsere Marschstraße führte uns an einem Flüßchen mit steilen, völlig vereisten Usern entlang, das aus viele Meilen die Grenze zwischen Ostpreußen und Rußland bildet. Vor uns und an der linken Flanke hatten wir russische

9. Geschichtsbilder - S. 24

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 24 — nun in den Saal und bettelte bei den Freiern. Da ward er von manchem verhöhnt, und einer warf ihn sogar mit dem Fußschemel an die Schulter. Doch der Held ertrug es gelassen. Am andern Tage entdeckte er sich heimlich dem Sauhirten und einem Rinderhirten, der seinem alten Herrn treu anhing. Beide versprachen, ihm bei dem gefährlichen Kampfe gegen die Übermacht tapfer zur Seite zu stehen. In der Stille wurden nun Helm und Schild, Bogen und Lanze zurecht gelegt. 7. Die Bestrafung der Freier. — Des andern Tages trat Penelope in den Saal und sprach: „Hört, ihr Freier, oben in der Rüstkammer liegt der Lieblingsbogen meines Gemahls Odysseus. Ihm war es ein Leichtes, mit ihm einen Pfeil aus der Ferne durch die Öhre von zwölf hintereinander aufgerichteten Äxten zu schießen. Wer von euch dasselbe vermag, dem will ich als Gattin folgen in sein Haus, damit meinem Sohne Tele-mach nicht länger seine Habe verpraßt werde." Penelope entfernte sich wieder; der Bogen wurde herbeigeholt, und die Äxte wurden aufgestellt. Aber keiner der übermütigen Freier war imstande, den Vogen auch nur zu spannen. „Gebt mir doch auch einmal den Vogen," sagte da Odysseus auf der Thürschwelle. Die Freier hielten das für unverschämt; aber Telemach sprach: „Der Bogen ist mein; da nimm ihn, Alter!" Odysseus spannte den Bogen mit Leichtigkeit, und klirrend schoß der Pfeil durch die Löcher. Alle staunten. Nun gab Odysseus dem Sau- und Rinderhirten einen Wink mit den Augen und sprach dann: „Jetzt wähle ich mir ein Ziel, das noch kein Schütze getroffen hat." Und in demselben Augenblick flog sein Pfeil dem frechsten der Freier durch die Gurgel, daß er tot zusammenstürzte. Zugleich wirft Odysseus den Bettlerkittel ab, und in der Gestalt des herrlichen Helden ruft er mit furchtbarer Stimme: „Ha, ihr Hunde, ihr meintet, Odysseus kehre nimmer zurück; darum zehrtet ihr fein Gut auf und quältet fein braves Weib mit Heiratsanträgen, da er noch lebte. Jetzt steht er vor euch; ihr aber seid des Todes." Schon wieder hat der Schreckliche einen Pfeil aus dem Bogen, Telemach hat ihm und sich Schwert, Helm und Schild umgeworfen, und der Sauhirt und der Rinderhirt, die alle Hinterthüren verriegelt hatten, treten jetzt auch bewaffnet herein. Da wimmern die Elenden um Schonung; aber Odysseus streckt mit jeglichem Schusse einen Freier zu Boden, und als die Pfeile verschossen sind, tötet er die übrigen mit Lanzen. Auch Telemach und die beiden Hirten halten sich wacker. Endlich war von allen den übermütigen Frevlern keiner mehr am Leben. Da ließ Odyffeus die Leichen hinwegschaffen, und jetzt erst suchte er die liebe Gattin auf. Sie hatte in ihrem weit abgelegenen Gemache von dem grausigen Mordgetümmel nichts vernommen. Wie staunte sie, als sie nun alles vernahm! Sie ver-

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 112

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
112 Mittlere Geschichte. düng mehr wagten. Später kamen die Räuber wieder und verlangten sogar s. 980 förmlichen Tribut. Da ließen einmal (1002) die Engländer sämmtliche ansäßige Normannen an Einem Tage ermorden. Aber auf diese dänische Vesper hiu kam der dänische König Swen zur Rache. In zehn Jahren eroberte er London und damit ganz England. Sein Sohn Knut der Große regierte nach ihm (1016—36) mit Glück und Weisheit. Er war der mächtigste König des Nordens, da ihm auch Dänemark, Schweden und Norwegen Unterthan waren. Daraus zerfiel das Reich; und die Engländer wählten wieder einen einheimischen Prinzen, Edward den Bekenner. Noch einmal kamen Normannen mit Wilhelm dem Eroberer (s. Abb.), welcher 1066 von der Normandie her eindrang. Er gewann durch eine einzige Schlacht das ganze Reich, behauptete es mit Strenge, und gab ihm eine neue Verfassung und einen neuen Regentenstamm, der in weiblicher Linie noch immer regiert.
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