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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 23

1877 - Leipzig : Teubner
Africa — Agamemnon. 23 Africa hieß bei den Griechen bis in die späteste Zeit Sibya (Aißvrj), und erst seit der röm. Herrschaft wurde der Name Africa allgemein. In frühester Zeit bis auf Herodot herab nahm man nur zwei Erdtheile, Europa und Asien, au und rechnete Africa bald zu dem einen, bald zu dem andern, Sali. Jug. 17. Africa wurde im O. durch den indischen Ocean, beit arabischen Meerbusen (früher galt wol auch der Nil als Grenze) und die Lanbenge von Arfirtoe ober Suez, im Norbert durch das Mare intemum, an der Küste Libycum genannt, im W. durch das atlantische Meer, im S. durch das Mare Aethiopicum begrenzt. Die Kenntniß der Alten war sehr mangelhaft und beschränkte sich besonders auf die Ost- und Nordküste , wo die Gründung phönikischer und griechischer Colonieen (Karthago, Kyrene) die Kenntniß förderte; auch einzelne Theile der Wüste und Westküste kannte man. Herodot (4, 42.) erzählt von einer durch den Aegypterkömg Necho ums Jahr 600 veranlaßten Umschissnng Asrica's vom arabischen Meerbusen aus, durch die Säulen des Herkules zurück — deren Glaubwürdigkeit uoch nicht widerlegt ist. Von der Untsegelung des Karthagers Hanno (um 510, nach Andern 470 v. C.) besitzen wir noch eine unzweifelhaft authentische griech. Uebersetznng: mit 60 Schiffen und 30000 Mann fuhr er ab, um Colonieen zu gründen, und kam bis zum sctcsqov kequs, j. Cap. Verde, und dem votov xsgag, C. Rojo, bis zum Senegal und Gambia. Später ging die Kenntmß der Allen geradezu zurück und Ptolemaios denkt noch an einen südlichen Zusammenhang mit Asien. Herodot (2, 32. 4, 181.) läßt Libyen im S. n. W. vom atlantischen Meere umströmt sein, und theilt es in Aegypten, Aethiopien und das engere Libyen, letzteres daun wieder in das bewohnte (ouovufvri) am Mittelmeere (H. etwa die Berberei), das thierreiche (^pirodr/g,) etwa Belad al Dscherid, südlich vom Atlas, reich an Thieren, bei den Römern Gaetulia, u. das wüste (rj ipuniiog), die Wüste Sahara, welche sich nach Herobots richtiger Bemerkung mit einigen Oasen querburch zieht. Dunkel ist die Kunde von den Ländern jenseit der Wüste. Die Völkerschaften nennt und beschreibt er 4, 168- 199. — Au der Nordküste nennen die Alten folgende Theile: Marmarica, Cyrenaica, Africa propria, Numidia, Maureta-.nia. Unter den Gebirgen nennen sie den Atlas (Adtla), Schneegebirge in 2 Theilen, dem A. maior h. Daran im W., und dem nrinor (tlüttcov) nörblich bavon; im S. der Westküste das Gebirge @sö>v (d. Götterwagen), ent- weder das j. Konggebirge oder der Berg Sagres; an dersndgrenze Äthiopiens das Mondgebirge (to rfjg Zsl7]vrjg ogog.) Die Hauptströme sind der isfilus mit seinen Quellflüssen; an der Westküste der Ntccg (wol identisd) mit dem Bauibotus des Plinius und der heutige Senegal), b. Masitholus (wol der j. Gambia). Der Nigir und Gir (rwg) flössen am Norbranbe der großen Wüste; ihr Laus würde bis in die neueste Zeit irrthumlich mit dem des Quorra ober Dscholiba in Verbinbnng gebracht. — Africa propria begriff den nach der Besie-gurtg Karthago's in eine Provinz verwandelten Theil der Norbtüfte; es grenzte im Westen an Numibien (Grenze der Tuscasluß), im Osten an Kyrenaika ober die große Syrte, und zerfiel in das fübliche Byzacium und in die nörbliche Zeugi-tana regio. Mela 1, 7. Africänus f. Scipion es unter Cornelii, 9 u. 11. Africus, gr. Juty, der von Africa herüber wehende Südwest- ober Wedsüdwest-Wind, zwischen dem Auster und Favonius, noch jetzt Affrico bei den Italienern genannt, ein stürmischer Regen-tnittb, furibundus et ruens (Sen. quaest. nat. 5, 16, 6.), bessert Wuth auf dem ganzen Mittelmeere sich zeigt, so daß davon die Südspitze der Insel Tyrns ganz mit Sand bedeckt war (vgl. Gurt. 4, 8, 7.); oft für Sturmwind Überhaupt (Verg. A. 1, 90. Hör. od. 1, 1, 15. 3, 12. 14, 5. 3, 23, 5. 29, 57.); personisicirt Pr op. 5, 3, 47. Agamedes) Aya^iri^g, S. des Erginos (Werkmeister), Königs in Orchomenos, der mit seinem Bruder Trophonios den Apollotempel zu Delphi und das Schatzhaus des Hyrieus, Königs von Hyria in Boiotien, baute. Die Brüber hatten tn der Wand dieses Schatzhauses einen Stein so eingefügt, daß er von außen leicht herausgenommen werden konnte, und bestahlen Nachts den Schatz. Als nun Hyrieus Schlingen über den Schatz stellte und Agamedes sich darin fing, schnitt ihm Trophonios, um nicht entdeckt zu werden, den Kops ab und nahm ihn mit. Den Trophonios verschlang deswegen die Erde da, wo sich in dem Haine zu Lebadeia die Grube des Agamedes befand. (Paus. 9. 37, 7.) Hier entstand das Orakel des Trophonios, wo die um Rath Fragenben bei nächtlichem Wib-beropser auch den Agamedes anriefen. — Eine ganz ähnliche Geschichte erzählt Herodot (2, 121.) von dem Schatze des ägyptischen Königs Rhamp-sinit; wahrscheinlich wurde sie bei der Hellenisirung Aegyptens aus Griechenland dorthin gebracht und an eine ältere Erzählung von einem Schatzdiebstahl angeknüpft. Dieselbe Sage wird auch nach Elis verlegt; hier bestehlen Agam., Sohn des_ Stym-phalos, und seine beiden Söhne, Trophonios und Kerkyon, den Schatz des Angeias; Trophonios und Kerkyon fliehen nach dem Tode des Agam., der erstere nach Orchomenos, der andere nach Athen. — Pindar erzählt (bei Flut, de consolat. ad Apoll.; abweichend Cic. tusc. 1,47.) von dem Tode des Agam. und Trophonios eine ganz abweichenbe Sage: -nach Vollendung des Tempels in Delphi erbaten sich beide einen Lohn von Apollon; dieser sagte ihn aus den 7ten Tag zu, und in der 7teu Nacht starben beibe. Agamemnon, Ayausfxvcav, bei Homer S. b. Atrens (’Avqnsrjg), König in Mykene, Brnber des Menelaos; sonst werben beibe auch Söhne des Pleisthenes, des Sohnes oder Vaters von Atrens, genannt (Apollod 3, 2, l. 2.); ihre Mutter hieß Aerope, welche zuerst mit Pleisthenes und nach dessen Tode mit Atrens vermählt gewesen sein soll. Atrens ließ sie wegen ihrer Buhlschaft mit Thy-estes ins Meer werfen. Als Aigisthos und sein Vater Thyestes nach der Ermordung des Atrens (s. d.) sich in den Besitz der Herrschaft Über Mykene gefetzt haben, fliehen die beiden Brüder nach Sparta zu Tyndareos und vermählen sich mit dessen Töchtern, Agamemnon mit Klylaimnestra und Menelaos mit Helena. Darauf vertreiben sie den Thyestes und Aigisthos aus dem väterlichen^ Reiche und 1 Agam. wird König von Mykene (Aischylos nennt

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 620

1877 - Leipzig : Teubner
620 Kyrene Kasten (-xviptlr])' woher er den Namen empfing, verborgen gehalten mürbe. Als K. herangewachsen war, vertrieb er die Verwanbten seiner Mutter nnb übernahm bte Tyrannis, regierte aber sehr misbe, schmückte Korinth durch prächtige Gebänbe nnb hinterließ nach 39 Jahren seinem Sohne Pe-^ianbros die Herrschaft, 658 v. C. Hdt. 5, 02. Der ans Cebernholz verfertigte, kunstvoll gearbeitete Kasten, in dem K. gerettet war, würde von seinen Nachkommen der Hera zu Olympia geweiht und in ihrem Tempel noch im 2. Jahrhundert n. C. gezeigt. Paus. 5, 17—19. Kyrene, Kvqj\vti, I- Landschaft: rj Kvgrj-vai'ht], Cyrena'ica, Landschaft an der Norbküste Afrika's, das jetzige Plateau von Barka, seit der Zeit der Ptolemaier nach ihren fünf Hauptstäbten auch Pentapolis genannt, nahm die Küste von den Altären der Philainoi an der großen Syrte (karthagische Grenze) bis zum Palinrosfluß (Mar-marika zu) ein; im Süden reichte sie bis zur Wüste Phazauia (Fezzau). Ganz verschieden von den angrenzenden Ländern war Kyrena'ika eine reich bewässerte fruchtbare Landschaft, in welcher die Ernte volle 8 Monate dauerte: Weizen, Del, Wein, Datteln, Gemüse, Silphium, Honig, Pferde, Maulthiere sind unter den Erzeugnissen zu lteitnen. Leider waren aber auch verheemtde Heuschreckeuzüge häufig. Griechen von Thera ließen sich im 7. Jahrhundert (631) hier nieder (s. Battos und Barka) und gründeten einen durch Schiffahrt, Handel, Kunst und Gewerbe blühenden Staat, der jedoch (321) durch Ptole-tnaios Lagi uuterworfeu wurde. Just. 13, 16. Lic. 23, 10. Der letzte der Ptolemaier in Kyre-na'ika, Apion, setzte die Römer zu Erbeu ein (im I. 96 v. C., Liv. ep. 70.), welche anfangs die Pentapolis für frei erklärten, dann aber das Land mit Kreta zur Proviuz vereinigten. Unter Trajan empörten sich die zahlreich eingewanberten Jubelt uttb brachten 220,000 Kyrenaier und Römer um, bis sie mit Mühe besiegt wurden; das Land blieb seitdem entvölkert. — An der Küste der Syrte zogen sich die Sandhügel des Herakles (os ftiveg rov Hg.) hin; westlich Von diesen entspringt der Fluß Lathon, welcher nach Ptolemaios mit einem See Tritonis in Verbindung stand, während Strabon einen See der Hesperiden nennt. — Unter den Völkerschaften int Innern werden genannt die Barkiten, Ara-rautelen, Asbyten, Makatnten und Psyller, die Auschisai und Nasamonen. Die wichtigsten Städte von O. nach W. sind (die der Pentapolis sind dnrch * bezeichnet): Darnis, ^ Apollonia, galt als Hafen von Kyrene (j. Marza Snsa), Phyküs, * Ptolema'is, früher blos Hafen von Barka (j. Do-lometa), * Tancheira, später Arfinoe (j. Tochira), * Berenife, ftiiher Hesperis (j. Benegasi). Im Innern: * Kyrene (Kvg^vri), j. Ruinen bei Greitneh, von Thera gegrünbete Hauptstabt des Laubes (631), in herrlicher (Segenb, auf tafelförmigem Plateau an der Quelle Kyre, 80 Stadien von der Küste. Die Stadt war ausgezeichnet durch herrliche Tempel, unter denen ein Apollontempel hervorragte, zu welchem Battos eine gepflasterte Straße führen ließ; die Akropolis war fest. Hdt. 4, 158. 164. K. war durch seine tüchtigen Aerzte besannt (Hdt. 3, 131.), — Icyros. sowie als Geburtsort der Philosophen Aristippos und Anuikeris, des Dichters Kallimachos, des Eratosthenes und des Karneades. — Endlich ist zu nennen Barka, 100 Stadien vom Meere, südöstlich von Ptolema'is. Vgl. Thrige, historia Cyrenes (2. Aufl. 1828). Gottschick, Gesch. der Gründung und Blüthe des Hellenischen Staates in Cyreuaika (1858). — Im Osten an der Küste lag die Insel Plateia, j. Bomba, wo sich die Theraier zuerst niederließen, ehe sie Kyrene gründeten. — Ii. Personenname: Tochter des vy-psens, Enkelin des Peneios oder auch T. desselben, von Apollon geliebt und aus Thessalien nach Libyen entführt, wo sie mit ihm beit Ari-staios zeugte. Kyrene tu Libyen warb nach ihr Benannt. Pind. pyth. 9, 5 ff. Apou. Rhod. 2, 500 ff. Kyrescliäta, Kvgsox<xza ober Kvgovnohg, die äußerste Grenzsestung des Kyros ant Jaxar-tes, von Alexanber zerstört. Atnm. Marc. 23, 6. Arr. 4, 2, 2. 3, 1. Curt. 7, 6, 16. Kvqioq ist int juristischen Sinne berjenige, welcher ein Jnbivibuum, das an sich persönlich keine oder beschränkte Rechtsfähigkeit hat, vor Gericht und in allen rechtlichen Beziehungen zu vertreten hat. Der uvoiog der Kinder war der Vater oder der tm'zgonog. Der xi>ptos der Frau (vgl. auch Erbrecht, 3. und Ehe, 3.) war der Vater, nach dessen Tode der Vormund; wenn sie nicht mehr unter vormundfchaftlicher Gewalt stand, die nächsten Verwandten, wenn sie verheirathet war, der Mann, nach dem Tode des Mannes, wenn sie in beut Hanse besselben zurückblieb, der ©ohn ober dessen Vormund; wenn sie in das Haus der Eltern oder Verwandten zurückkehrte, so trat sie in das Verhältniß wie vor ihrer Verheiratung. War die Frau von dem xvoiog verletzt, so war die ygaepr; hcchcooscds das rechtliche Schutzmittel für dieselbe. Kyros, Kvgog, Cyrus, altpers. Khurush, hebr. Koresch d. i. Sonne (Plut. Alex, l.), hieß l) der Stifter des persischen Reichs. Unter den Variationen der Geschichte des K. berichtet Hero-dot (1, 95.) die von den Persern am meisten erzählte. Der König von Medien, Astyages, durch Träume vor Entthronung von seinem Enkel gewarnt, verheirathet seine Tockiter Maitdaite an einen Perser Katnbyses. Ein Zusall rettet dem Sohne derselben, welchen Harpagos, des Astyages Vertranter, todten sollte, das Leben; er wird als Hirtenknabe erzogen, dann als der Enkel des Astyages erkannt und von diesem am Leben gelassen, während Harpagos für feine Fahrlässigkeit bei dem ertheilten Befehle grausam bestraft wird. Auf dessen Anstiften stellt sich Kyros, als er herangewachsen ist, an die Spitze der Perser und siegt, da Harpagos mit den medischen Trnppen zu ihm übergeht. Nach 35 jähriger Regierung wird Astyages, 559 v. C., entthront und gefangen genommen, lebt aber ungefährbet beim Kyros. Hdt. 1, 107—130. Ktefias bagegen leugnet ursprüngliche Verwanbtschast zwischen beibeit und sagt, erst als Sieger habe K. des Astyages Tochter Amytis geheirathet, uttb biefe Erzählung ist wahrscheinlicher. Die Cyropäbie des Lenophon weicht von der Geschichte ab, sie ist ein Roman. Geschichtlich steht wol fest, daß Kyros dem Für-I stengeschlecht entsprossen ist, welches seit Phraor-

3. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 26

1858 - Leipzig : Engelmann
26 Geschichte der alten Welt. Darius Hystaspis 521— 485. gewaltsamen Todes; die ägyptischen Tempel und Heiligthümer wurden ent- weiht, die heiligen Thiere getödtet, die Schätze geraubt, die Einwohner gedrückt und gehöhnt. — Aber auch die Perser traf ein schweres Geschick. Zwei Kriegs- heere, welche Kambyses zur Eroberung des Tempelstaats Ammonium ab- sandte, fanden in Libyens Sandwüsten ihren Untergang. Dieser Staat hatte seinen Mittelpunkt in dem Heiligthume und Orakel des widdergehörnten Ju- piter Ammon auf der Oase Siwah und war gleich dem alten Priesterstaat Meroe, der in Nubien mitten unter einer wilden Negerbevölkerung bestand, eine Kolonie der Pharaonenstadt Theben. Es war ein reizender Fleck inmitten der unendlichen Sandwüfte voll dichter Palmenwälder um den hellfließenden Sonnenquell. — Kambyses starb nach einer siebenjährigen gewaltthätigen Re- gierung an den Folgen einer zufälligen Verwundung, die er sich durch sein eige- nes Schwert zugesügt. Die Aegypter schrieben seinen schnellen Tod der Rache der Götter über ihre entweihten Tempel und Heiligthümer (besonders die Er- mordung des heiligen Stiers Apis) und über die getödteten Priester zu. §. 30. Hierauf bemächtigte sich ein Magier, der sich für den (ermordeten) Bruder des Kambyses, S m e rd i s, ausgab, des Thrones, wurde aber nach eini- gen Monaten entdeckt und von sieben vornehmen Persern getödtet. Nun ka- men diese überein, sie wollten der ausgehenden Sonne entgegenreiten und wessen Pferd zuerst wiehern würde, der sollte König sein. Dadurch erlangte des Cyrus Schwiegersohn Darrus (des Hystaspes Sohn) den Thron, den er 36 Jahre lang nicht ohne Ruhm besaß. Er vereinigte neben einer glanzvollen Abkunft den Scharfsinn und die Beharrlichkeit des Staatsmannes mit dem Ernst und Heldenmuth des Kriegers und war dabei ein frommer Anhänger von Zoroa- ster's Lichtreligion, aber ohne die schwärmerische Unduldsamkeit seines Vorgän- gers Kambyses. Darius theilte sein Reich in Statthalterschaften (Sa- trap i en), ordnete das Steuerwesen und führte große Kriege. Seine Waffen waren jedoch nicht immer siegreich. Als er die nomadischen Einwohner der Steppenländer von der untern Donau bis zum Dnepr (Borysthenes), die den Namen Seythen führten, mit Krieg überzog, wichen diese mit ihren Heer- den und Zelten zurück und gaben ihre öden Felder den Feinden Preis, die aus Mangel an Nahrungsmitteln bald an den Rand des Untergangs kamen und, von den Scythen verfolgt, einen höchst beschwerlichen Rückzug über die Donau antreten mußten. tz. 31. Die einfachen Sitten und die kriegerische Tugend der Perser arte- ten bald aus. Die prachtvolle H oshaltung, wo Schaaren von Hofbeamten und priesterlichen Räthen, von Dienern und Trabanten von dem Mark des Landes zehrten, vernichtete den Wohlstand der Provinzen. Die königliche Ta- fel war mit den ausgesuchtesten, aus fernen Gegenden herbeigeführten Speisen und Getränken besetzt. Ein Harem von prunksüchtigen und ränkevollen Frauen, die zur Bestreitung ihres Putzes und ihrer Kleiderpracht oft die Einkünfte gan- zer Städte und Landschaften angewiesen bekamen, erhöhte die Verschwendung und Ueppigkeit. Der Hof wechselte nach den Jahreszeiten; den Winter brachte er in dem heißen Babylon zu, den Frühling in S u sa, den Sommer in dem kühlen Ek b atäna mit seinen quellreichen schattigen Baumpflanzungen. Zahl- reiche Gartenanlagen (Paradiese) zur Obstzucht, und Thiergärten mit gehegtem Wild dienten dem verfeinerten Lebensgenuß und der Jagdliebe der persischen Könige bei ihrem wechselnden Aufenthalt. Die Statthalter der Pro- vinzen ahmten den Lurus und die Verschwendung der königlichen Hofhaltung nach zum Verderben der Länder, die durch keine Gesetze, durch keinen geregelten Rechtszustand gegen Willkür und Despotismus geschützt waren. — Uebrigens

4. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 155

1877 - Leipzig : Teubner
Atlas — Atriensis. 155 Alterthum zu bestätigen. Vielleicht sind phoini-kische oder finnische Handelsschiffe durch Stürme und Strömungen an die amerikanische Küste verschlagen worden, durch die nach glücklicher Heimkehr eine allgemeine Kunde davon verbreitet ward, so daß unter der Atlantis Platons und der großen namenlosen Jusel des Plinius, Diodor undarnobius am Ende wirklich Amerika zu denken wäre. Atlas, ’Atxctg, d. i. Adtla = Schneegebirge, bedeutendes Gebirge in Afrika längs des westlichen Theils der Nordküste von Mauretanien. Die Vorstellung Herodots (4, 184.) setzt ihn freilich südwestlich von der kleinen Syrte (20 Tagereisen westlich von den Garamanten), doch deutet 1, 202. auch wieder auf westlichere Lage. Man unterschied zwei Hauptzweige, den A. maior, d. i. den westlichsten Theil des heutigen hohen Atlas (bei den Eingebornen Dyns), ein hohes, steiles Gebirge in Manretania Tingitana, das mit einem Vorgebirge (j. C. Geer) an dem von ihm genannten atlantischen Ocean endigt; und den A. minor, nordwestlich von dem vorigen. Atlas, "Arxccg (von K-rlrjrgfi), der gewaltige Träger, ein Titane, Sohn des Titanen Japetos (s. d.) und der Klymene oder der Asia, Bruder des Menoitios, Prometheus und Epimetheus. Hesiod. thcog. 507. Er ist „ein kluggesinnter, der des ganzen Meeres Tiesen kennt' und selbst die großen Säulen hält, die Erde und Himmel auseinander halten (d. i. den Himmel über der Erde stützen)". Hom. Od. 1, 52. Atlas bezeichnet die gewaltige Tragkrast des Meeres; er ist ein Meeresriese, der in dem westlichen Meere steht, und kennt als solcher die Tiefen des ganzen Meeres, wie Proteus (Od. 4, 385.), und heißt oloöcpqcov ' mit Bezug auf die dämonische Natur des Meeres, das immer für einen Sitz geheimer Weisheit und Arglist gilt. Mit dieser homerischen Vorstellung stimmt im allgemeinen Hesiod (theog. 517 ff. 746 ff.), nur daß dieser durch Weglassung der Säulen das Bild vereinfacht; nach ihm trägt Atlas, vor den Hefperiden stehend, den Himmel mit dem Haupt und nnermüdeten Armen — zur Strafe, wie man sagt, weil er im Titanenkampfe mitgestritten. Die Sage versetzt ihn gewöhnlich in den äußersten Westen in die Nähe des Oceans und der Hesperiden; er ist Besitzer großer Herden und der Hesperidengärten. Die spätere Zeit machte ihn zu dem afrikanischen Berge Atlas und erzählte, er sei ein König in Afrika gewesen, der von Perseus durch das Mednseuhaupt in einen Berg verwandelt worden sei, weil er ihm die gastliche Aufnahme verweigert habe. Ov. met. 4, 627 ff. Auch nach Arkadien wird Atlas verfetzt und von pragmatisirenden Erklärern für einen der Mathematik und Astronomie kundigen Mann ausgegeben, der die erste Himmelskugel verfertigt habe. — Atlas zeugte mit Pleione und Aithra die Pleiaden und Hyaden, mit Hesperis die Hesperiden, welche in den Hesperidengänen die goldenen Aepfel (Hesperidenäpsel), welche einst Ge der Hera bei ihrer Vermählung mit Zeus geschenkt hatte, bewahrt hielten; die Wache bei den Aepfeln hielt ein Drache Ladon. Atossa, ”Atoooa, die Tochter des Kyros, welche zuerst mit dem Kambyses, zuletzt mit dem Dareios Hystaspis vc.rmählt war und aus diesen großen Einstuß übte. Hdt. 3, 68. 133 f. vgl. 7, 3. 82. 97. Aeschyl. Persae. Atramentum, 1) die fchwarze Farbe der Maler. — 2) die Tinte, welche aus Ruß und Gummi gemacht wurde. Plin. 35, 6, 25. Auch scheint man mit Sepia geschrieben zu haben. Per s. 3, 12 ff. Mit Mennig schrieb man die Titel der Bücher. Ov. trist. 1, 1, 7. In Pompeji hat man schöne antike Tintenfässer gefunden (f. auch Mi luv). Atrax, ’'Axqa^ eine Stadt der Perrhaiber in Theffalien am Peneios oberhalb Larifa, seit der röm. Kaiserzeit berühmt durch eine Art von grünem Marmor mit weißen Flecken, der in der Nähe der Stadt gebrochen wurde und einen ziemlich bedeutenden Handelsartikel bildete. Liv. 32, 15. Daher Atracius s. v. a. thesfalisch überhaupt, Atracia ars, die Zauberkunst. Atracides heißt der Thessalier Kaineus {Ov. met. 12, 209.), Atracis die Thessalierin Hippodameia {Ov. am. 1, 4, 8.). Atrebätes, celtisches Volk Galliens im heutigen Artois, mit der Hauptstadt N e m e t o c e n n a (Arras). Sie stellten zu Cäsars Zeit 15,000 Krieger. Caes. b. g. 2, 4. 16. 23. 4, 35. 7, 75. 8, 46. Atreus, ’Azqsvg, S. des Pelops, Herrschers in Pisa, und der Hippodameia, Enkel des Tantalos. Er und sein Bruder Thyestes töd-teten ihren Stiefbruder Chrysippos, Sohn des Pelops und der Nymphe Axioche, und mußten deshalb vor Pelops fliehen. Der Perseide Sthenelos, König in Mykenai, Gemahl ihrer Schwester Nikippe, nahm sie auf und gab ihnen Midea zum Wohnsitze. Als des Sthenelos Sohn Enrystheus gegen die Herakliden auszog, übertrug er die Herrschaft dem Atreus, und da er im Kampfe fiel, so ward Atreus König in Mykenai. Thyestes verleitete die Frau des Atreus zum Treubruch und wurde deswegen von diesem vertrieben. Um sich zu rächen, schickt er deu Pleistheues, eilten Sohn des Atreus, den er als den seinigen erzogen hatte, nach Mykenai, um den Atreus zu ermorden; Atreus aber tobtet, ohne es selbst zu wissen, den eigenen Sohn. Er söhnt sich darauf zum Scheine mit Thyestes aus, rüst ihn nach Mykenai zurück und setzt ihm die eigenen Söhne, Tantalos und Pleisthenes, zum Mahle vor. Als Thyestes die schreckliche That entdeckt, flucht er dem Bruder und flieht davon. Eine Pest kommt über das Land des Atreus, und nach dem Spruche des Orakels muß Thyestes zurückgerufen werden. Atreus zieht aus, ihn zu suchen, und bekommt des Bruders Sohn, Aigisthos, in seine Gewalt, den er mit nach Mykenai nimmt und wie sein Kind erzieht. Später wird Thyestes selbst von des Atreus Söhnen, Agamemnon und Menelaos, nach Mykenai gebracht und eingekerkert. Atreus schickt den Aigisthos zu ihm, um ihn zu ermorden, aber Vater und Sohn erkennen einander, und nun erschlägt Aigisthos den Atreus am Ufer des Meeres bei einem Opfer, vertreibt Agamemnon und Menelaos ] und setzt sich und seinen Vater in Besitz der i Herrschast. Atriensis (von atrium), nämlich servus, der ; Sclave, der bei den Römern die Aufsicht über das atrium, die imagines, die Gemälde, das Tafelgeschirr, kurz über die supellex hatte. Ju früheren Zeiten besorgte er, was später der pro-curator, dispensator, cellarius zu thun Hatte, namentlich auch die Geldangelegenheiten des Herrn.

5. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 34

1889 - Leipzig : Freytag
34 die Kriegfhrung. Eine Zeitlang hatte jedes der drei Reiche (A u st r a s i e n, stlich; Nenstrien, westlich: Burgund, sdstlich) seinen eigenen Hausmeier (Major-domus). Dann aber gelang es (687) dem ebenso klugen als tapferen Majordomns von Austrasieu, Pippin dem Mittleren (flschlich auch von Heristal ge-nannt), durch einen Sieg der seine Nebenbuhler alleiniger Hausmeier im ganzen . Frankenreiche zu werden. Er nannte sich seitdem Herzog und Fürst der Franken", während die Merowinger blo den Knigstitel trugen. Auf ihn folgte sein Sohn Karl, welcher sich durch seinen Sieg der die Araber unsterblichen Ruhm und den ehrenden Beinamen ..Martel" (Hammer) erwarb. 2. Die Araber bewohnten die Halbinsel Arabien, sdlich von Palstina zwischen dem Roten Meere und dem Persischen Meerbusen. Obwohl dem Flcheninhalte nach fnfmal so groß als Deutschland, hat es doch nur zum kleinsten Teile (V6) fruchtbaren Boden; das brige ist von unfruchtbaren Sandwsten oder steilen Gebirgen durchzogen. Die Sdwestkste (das glckliche Arabien") erzeugt Zucker, Reis, Baumwolle, Weihrauch und andere wertvolle Gegenstnde des Handels; dieser wird hauptschlich durch groe Karawanen mittels des Kameles (Schiffs der Wste") betrieben. Arabien ist auch die Heimat edler Pferde, krftiger Esel und des Vogels Strau. Die Iraber fl ostl vjfcrro 17. Umrikarte von Arabien.

6. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 240

1887 - Berlin : Dümmler
240 Kulturfeindlichkeit des Mohammedanismus. über die Lügenhaftigkeit und Treulosigkeit derselben; die wenigen Ausnahmen beweisen eben nur die Regel. Daß es kein zu scharfes Urteil ist, wenn man den Mohamme- danern Raubsucht und religiöse Unduldsamkeit vorwirft, dafür giebt es Belege genug. Man sehe nur einmal die Liste der Opfer an, die in den letzten fünf oder sechs Decennien, seit Beginn der moder- nen Afrikaforschung der Habgier und dem Fanatismus in Nord- Afrika erlegen sind: Der englische Major Gordon Laing, ermordet im Jahre 1826 zwischen Timbnktn und Aranan; der Engländer Davidson, ermordet im Jahre 1836 zwischen Tenduf und El Arib; die Ermordung Vogels und später v. Beurmanns an der Grenze von Wadai; die Holländerin Fräulein Tinne, ermordet im Jahre 1869 im Wad Aberdschndsch zwischen Murzuqu und Rhat; die sran- zösischen Reisenden Dorneaux-Duperre und Joubert, im Jahre 1872 ermordet vier Tagereisen südöstlich von Rhadames; Bouchart, Paul- mier und Menoret, 1875 ermordet in Metlili, auf dem Wege zum Tuat; die beiden eingeborenen Führer des Reisenden Largeau, 1876 ermordet auf dem Wege nach Rhat; die Ermordung des österreichi- schen Malers Ladein im Jahre 1880 in Marokko; die Verbrennung eines Juden in Füs, der Hauptstadt Marokkos, während meiner Anwesenheit daselbst im Januar desselben Jahres; der Überfall der Gallienifchen Expedition nach Segu seitens mohammedanischer Bam- boraneger im Jahre 1881; das furchtbare Gemetzel unter den Mit- gliedern der Expedition Flatters; die Ermordung dreier algeriani- scher Missionare, des P. Richard und seiner Begleiter bei Rhadames im Dezember 1881; Karl Soller, ermordet 1881 am Schott Debaia im Wad Draa; die Vernichtung der italienischen Expedition Giulietti auf dem Wege von Assabbai nach dem Qalima; die Ermordung des österreichischen Reisenden Dr. Langer durch Araber (auf asiatischer Seite); ferner die Gefangenschaft Barths in Timbnktu und die Ge- fangenschaft Nachtigals bei den Tubu; die lebensgefährliche Ner- wundung von Gerhard Rohlfs im Jahre 1864; die Plünderung der Rohlfsschen Expedition nach Kufrah 1879 durch Leute der Sekte Es Sennsi; die Plünderung Soleillets auf dem Wege von Senegal nach Adran 1879, sowie den Angriff auf mich und meine Begleitung durch die Ulad el Alasch bei Timbuctu, die geplante Massakrierung meiner Expedition durch Sidi Hussein in Jlerh und der Angriff des Pöbels auf mein Haus in Tarudam im Jahre 1880. Die Aufstände in den letzten Jahren in Algerien, Tunis und Ägypten sind reich an

7. Geschichte des Altertums - S. 45

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vierter Zeitraum. Von 362—197. 45 Fürst Täxiles schloß sich ihm an; doch der Fürst Poros trat ihm am Hydaspes mit einem großen Heere entgegen, in dem sich auch gezähmte Kriegselefanten befanden. Nach mörderischem Kampfe wurde er besieg/:, worauf Alexander bis zum Hyphäsis vordrang. Hier kehrte er um und zog den Indus abwärts bis zu 7 seiner Mündung in den Indischen Ozean; dort brachte er dem Meergotte ein Opfer. Ein Teil der Truppen fuhr nun zu Schiffe bis zur Straße von Ormus; das Hauptheer führte Alexander durch die furchtbare Wüste Gadrösien; auf diesem Marsche büßte er drei Viertel der Truppen ein. Im Jahre 325 war der indische Feldzug beendigt. 3. Die Hellenisierung des Ostens. Alexanders Tod. § a) Alexander d. Gr. war nicht bloß ein großer Feldherr und Eroberer, sondern auch ein ebenso großer Organisator und Gesetzgeber. Sein höchstes Ziel ging darauf hinaus, die griechische Kultur mit dem" orientalischen Wesen zu verschmelzen. In dieser Absicht vermählte er nach der Rückkehr aus Indien 10000 Makedonier und Griechen mit asiatischen Frauen. \ b) Infolgedessen war Alexander auch genötigt, die Gebräuche und Sitten des Orients teilweise anzunehmen; und da die Asiaten den König fast wie einen Gott verehrten (§ 26), so brachte ihn das in Zerwürfnisse mit seinen griechischen und makedonischen Offizieren, die er bisher als Kameraden behandelt hatte. Diese Mißhelligkeiten führten sogar zu einem Aufstande seiner altgedienten Soldaten und zu Verschwörungen, die dann blutig unterdrückt wurden. So wurde Philötas, der eine ihm bekannt gewordene Verschwörung nicht angezeigt hatte, hingerichtet und sein Vater J^aimemo ermordet. In gereizter Stimmung erstach ^Alexander bei einem Mahle den Kleitos (§ 55a), eine Tat, die er dann aufs bitterste bereute. C) Das Ergebnis der Regierungstätigkeit Alexanders war, daß sein ganzes ungeheures Reich von griechischer Bildung erfüllt, hellenisiert wurde. Überall verstand man die griechische Sprache, überall schrieb man griechisch und nur griecfcischtt5ie Apostel hätten in späteren Zeiten den Völkern das Evangelium nicht ver-

8. Geschichte des Altertums - S. 43

1899 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vierter Zeitraum. Von 362 —197. 43 Fürst Täxiles scklofs sich ihm an; doch der Fürst Porus trat ihm am Hydaspes mit einem großen Heere entgegen, in welchem sich auch gezähmte Kriegselefanten befanden. Nach mörderischem Kampfe wurde er besiegt, worauf Alexander bis zum H^phasis vordrang. Hier kehrte er um und zog den Indus abwärts bis zu seiner Mündung in den Indischen Ozean; dort brachte er dem Meergotte ein Opfer. Ein Teil der Truppen fuhr nun zu Schiffe bis zur Strafse von Ormus; das Hauptheer führte Alexander durch die furchtbare Wüste Gedrösien; auf diesem Marsche büfste er drei Viertel der Truppen ein. Im Jahre 325 war der indische Feldzug beendigt. 3. Die Hellenisierung des Ostens. Alexanders Tod. a) Alexander d. Gr. war nicht blofs ein grofser Feldherr und Eroberer, sondern auch ein ebenso grofser Organisator und Gesetzgeber. Sein höchstes Ziel ging darauf hinaus, die griechische Kultur mit dem orientalischen Wesen zu verschmelzen. In dieser Absicht vermählte er z. B. nach der Rückkehr aus Indien 10000 Macedonier und Griechen mit asiatischen Frauen. b) Infolgedessen war Alexander auch genötigt, die Gebräuche und Sitten des Orients teilweise anzunehmen; und da die Asiaten den König fast wie einen Gott verehrten (§ 26), so brachte ihn das in Zerwürfnisse mit seinen griechischen und macedonischen Offizieren, die er bisher als Kameraden behandelt hatte. Diese Mifshelligkeiten führten sogar zu einem Aufstande seiner altgedienten Soldaten und zu Verschwörungen, die dann blutig unterdrückt wurden. So wurde Philötas, der eine ihm bekannt gewordene Verschwörung nicht angezeigt hatte, hingerichtet und sein Vater Parmenio ermordet. In gereizter Stimmung erstach Alexander bei einem Mahle den Kleitos (§ 55a), eine That, die er dann aufs bitterste bereute. c) Das Ergebnis der Regierungsthätigkeit Alexanders war, dafs sein ganzes ungeheures Reich von griechischer Bildung erfüllt, hellenisiert wurde. Überall verstand man die griechische Sprache, überall schrieb man griechisch und nur griechisch. Die Apostel hätten in späteren Zeiten den Völkern das Evangelium nicht ver-

9. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der allgemeinen - S. 38

1882 - Halle : Anton
38 dehnte sich das fränkische Reich vom atlantischen Meer bis zur italienischen Grenze und von der Unstrut bis an den Fuß der Alpen. Durch Erbteilungen hatte es sich allerdings in drei Rerche zerspalten: in Austrasien (= Ostfranken), in Neustrim Westfranken) und Burgund; aber häufig waren doch auch alle drei in einer Hand vereinigt. Allein auch auf dem Wege des Verbrechens schritten Chlodwigs Nachkommen weiter; sie waren ein entartetes, verworfenes Geschlecht; Frevel auf Frevel häufte sich tu ihrer Familie; Haß und Streit, Bruderkrieg und Verwandtenmord füllen die Geschichte der Merobinger. Es waren rohe und zügellose Zeiten. „Ein merowingischer König ließ das kleine Kind seines Bruders am Bern ergreisen und ihm das Köpfchen an einem Stein zerschlagen. Ein Bischof ließ einen Priester, der ihm lästig war, lebendig in einen Steinsarg schließen, in welchem schon eine Leiche verweste. Ein vornehmer Mann sengte seinen Sklaven aus bloser Laune mit der Fackel das Fletsch von den Beinen." „Wir stehen jetzt im Greisenalter der Welt", klagt ein Geschichtsschreiber'jener Zeit. Es erfüllte sich das Traumgesicht der Mutter Chlodwigs, die einst Chlodwig als Löwen, feine Söhne und Enkel als reißende Bären und Wölfe, deren Nachkommen aber als spielende Hündlein geschaut hatte. Denn die späteren Merowinger waren feige, üppige Schwächlinge, blofe Schein- und Schattenkönige, die, während sie sich in ihrem Palast schwelgerischem Genuß ergaben, die Regierung ihrem Majordomus oder Hausmeier (= Verwalter der königlichen Güter) überließen. Anfangs hatte jedes der drei Reiche feinen befondern Majordomus. Den austra^ifcheu Haus nt eiern aber, einem kräftigen, tapfern Geschlechte, gelang es, die Herrschaft über das ganze Reich in ihren Händen zu bereinigen. Ihr Verdienst war es, daß sich wieder im Herzen Europas eine starke, feste Macht erhob und es war hohe Zeit, denn dem gefammten Abendlande, der gesamten christlichen Kultur erwuchs in den unaufhaltsam bordringenden Arabern große Gefahr. Ii. Mufiamed und der Islam. 1. Im Westen Asiens liegt die Halbinsel Arabien, das Land des Pferdes und Kameles, des Kaffees und der Dattelpalme. Das Innere ist eine weite, nur selten durch Oafen unterbrochene Sand-wiiste; die Ränder dagegen sind von fruchtbaren Thälern durchschnitten; die herrlichsten Gegenden zeigt die Südwestküste, das „glückliche" Arabien. Umherziehende Nomaden st äm me (— Beduinen — Söhne det Wüste ), gewerbtrec Sende Städtebewohner und den Acker bauende Dörfler bilden die Bebölkeruug des Landes. Herrschende Religion war bis zum Ende des 6. Jahrhunderts die heidnische (— Steine, Felsen, Bäume, aber auch

10. Alte Geschichte - S. 81

1878 - Braunschweig : Bruhn
6. Pannonia (Ungarn südlich von der Donau). 7. Mösta (Bulgarien). 8. Galatia. 9. Palästina. Beginn der Eroberungskriege gegen die Deutschen unter Drusus Tiberius, Varus. 9 v. Chr. Drusus stirbt auf seinem Rückzüge von der Elbe. 9 n. Chr. 3 Legionen unter Varus von Hermann im teutoburger Walde vernichtet (c. 40,000 Mann mit den Bundestruppen aus den Provinzen). (Unter Tiberius Sieg des Germanicus über Hermann.) Grenzen des Reiches unter Augustus! Norden: Rhein und Donau. Süden: Wüste Sahara. Westen: Atlantischer Ocean. 0 ft e n : Euphrat im oberen Lauf und syrisch-arabische Wüste. Die Ostgrenze war schwankend wegen der beständigen, wechselvollen Kriege mit den Parthern. Auch die oben angegebenen Grenzen waren noch nicht ganz abgerundet. (Siehe unter Trajan.) §♦ 53. Die Nackfolger des Augustus und Einiges aus der Kaisergeschichte. (Vgl. §. 26 Einteilung.) L Augustus f 14 n. Chr. Gemalin Livia. Söhne von Tib. Claudius Nero ____________________Drusus f 9 v. Chr. 2. Tiberius 7 Z7 n. Chr. Germanicus 4. Maudius f 54 n. Chr. Gemalin Agrippina ^ ! I Sohn von Cn. Domitius. 3. Caügula f 41 n. Chr. 5, Nero f 68 n. Chr. Unter Trajan (um 100 n. Chr.) hatte das Reich den höchsten äußeren Glanz und die größte Ausdehnung (c. 80,000 Omeilen mit c. 120 Millionen Bewohnern). Zum Reiche des Augustus waren folgende Provinzen hinzugekommen: 1 Mauretania (Marocco). 2. Britannia bis zum 55.° (Hadrianswall — Piktenwall). 3. Südwestdeutschland bis zu einer Linie von Köln nach Regens-bürg (Hadrianswall — Teufelsmauer). 4. Dacia (Siebenbürgen und Rumänien bis zu einer Linie von der Draumündung bis zur Theißquelle und von da nach Olbia an der Dnieprmündung). (In Rumänien romanische Sprache — zahlreiche römische Kolonisten in Dacia.) Dahn, Lerrrbuch 6
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