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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 32

1902 - Karlsruhe : Lang
— 32 den alten Palast Karls des Großen mit der Münsterkirche verband, ging die feierliche Hanblnng vor sich. Otto setzte sich auf den marmornen Thron Karls des Großen. Die Großen ans allen deutschen Lanben traten zu ihm hin und gelobten ihm mit Eib und Handschlag Treue und Gehorsam. Nach der Hulbigung begab sich Otto, von den Herzögen, Grasen und Herren begleitet, in feierlichem Zuge in die Münsterkirche. Die Münsterkirche zu Aachen ist ein gewaltiger Bau; ihre Form ist achteckig; im Innern sinb zwei Umgänge, von hohen Säulen getragen, über ein-anber angebracht. In der Mitte ist die Stelle bezeichnet, an der sich das Grab Karls des Großen befindet. Die beiben Umgänge waren von zahlreichem Volk angefüllt, das von nah und fern herbeigekommen war. An der Pforte der Kirche empfing der Erz-bifchof von Mainz den König und geleitete ihn bis zu Kaiser Karls Grabstein. Hier ries er laut zu allem Volke: „Seht, ich sichre euch Otto zu! Gott hat ihn zum Könige erwählt; König Heinrich hat ihn zu eurem Herrscher bestimmt, und die Fürsten haben ihn auf den Thron erhoben. Gefällt euch solche Wahl, so erhebet eure Rechte zum Himmel!" Alle erhoben ihre Hänbe und riefen freudig: »Heil und ^egen dem neuen Herrscher!" Auf dem Altar lagen die Zeichen der königlichen Würbe bereit: das Königsschwert, der Mantel mit gotbenen Spangen das Königsscepter, der Stab und die Krone. Der Erzbischof führte den König zum Altar. Hier reichte er ihm zuerst da* Schwert und sprach: „Nimm hin bies Schwert und trift bannt alle Feinde des Herrn, Heiden und böse Christen; benn dazu hat bir Gott alle Gewalt über das Reich der Deutschen verliehen, daß die ganze Christenheit sichern ^-rieben gewmne.^ Dann legte er ihm den Königsmantel an und sprach: „Dreies Gewand soll dich mahnen, auszuharren im Glauben und in 4? Otto der Grotze.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 263

1902 - Karlsruhe : Lang
— 263 — neuester Zeit aufs bestimmteste nachgewiesen. Dagegen fehlen sichere Beweise dafür, daß Chlodwig auf diesem Platze ein christliches Gotteshaus erbaut habe. Aber zur Zeit Ludwigs des Frommen stand hier eine Kirche. Sie hatte drei Schiffe und.wurde unter Bischof Werner durch eine Feuersbrunst vollständig zerstört. In den Jahren von 1015 bis 1028 baute Werner ein neues Gotteshaus. Im Jahre 1176 wurde das Münster wiederum durch einen großen Brand — es war schon der fünfte — so schwer beschädigt, daß man zu einem völligen Neubau schreiten mußte. Es währte fast hundert Jahre, bis das Langhaus fertig war (1275). Dann errichtete Erwin von Steinbach*) die herrliche Westseite, und erst 1439 wurde der Turm beendigt. Er hat eine Höhe von 142 Meter. Einmal war dieses Wahrzeichen der Stadt Straßburg in großer Gefahr, niedergerissen zu werden. Zur Zeit der französischen Revolution verlangte man nämlich, daß auch die Kirchtürme, weil sie über andere Gebäude hervorragten und dadurch die „Gleichheit" verletzten, allenthalben abgetragen würden; auch das Straßburger Münster sollte dies Schicksal treffen. Einsichtsvollere Leute machten dagegen geltend, daß der Einsturz des Turmes den Bewohnern der umliegenden Häuser notwendig Gefahr bringen müsse, und endlich begnügte man sich damit, auf die Spitze eine blecherne, rot angestrichene Jakobinermütze zu setzen! So blieb der Turm erhalten; dagegen fiel eine große Anzahl der Bildsäulen au dem herrlichen Gotteshaus der religionsfeindlichen Stimmung der Republikaner zum Opfer. Auf die Fremden übt die kunstvolle Uhr im Münster eine große Anziehungskraft aus; sie ist vou dem Mechaniker Schwilgue im vorigen Jahrhundert (1840) hergestellt worden. Wie das Straßburger Münster steht auch die Metzer Kathedrale zum heiligen Step hau ganz sicher an Stelle eines römischen Bauwerks. Darauf weifen die zahlreichen Funde aus römischer Zeit hin. Die älteste Stephanskirche wird schon anläßlich des Einfalles der Hunnen erwähnt. Sie foll damals mit einer festen Ringmauer umgeben gewesen und deshalb der Zerstörung durch Attilas Horden entgangen sein. Dieser alte Bau wurde vom Bischof Ehrodegang bald verschönert; auch Karl der Große soll zum weiteren Bau beigetragen und die Kirche ausgestattet haben. Karl der Dicke dagegen beraubte sie des größten Teiles ihrer Schätze, um die Summe von 2800 Pfund Gold und Silber an die Normannen bezahlen zu können als Preis eines schimpflichen Friedens. Von dem alten Ban ist jetzt nichts mehr vorhanden. Die Grundsteinlegung der heutigen Kathedrale geschah im 13. Jahrhundert (um 1250). Im Jahre 1356 war das Bauwerk so weit fertig, daß Kaiser Karl Iv. das Weihnachtsfest darin begehen konnte. *) Vergl. im Anhang das Gedicht: Meister Erwins Heerschau.

3. Geschichte des Altertums - S. 58

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Geschichte der Römer. das aus Etrurien herstammte und nach der Stadt Tarquinii die Tar-totqidnhi?quini er hieß. Tarquinius Priscus, d. H. der Alte, war ein V 3<Us' glanzliebender Fürst, der nicht nur Kriege führte, sondern auch, wie die Tyrannen Griechenlands, große Bauten errichtete und so die Stadt verschönte. Unter Heranziehung etruskischer Baumeister begann er einen großen und prächtigen Tempel des Jupiter auf dem Kapitol zu errichten. Er baute ferner zahlreiche unterirdische, aus Stein gemauerte und gewölbte Kanäle, die K l o a k e n, durch die der sumpfige und daher ungesunde Boden der Stadt entwässert wurde und die noch heute ihre Dienste tun; in der nunmehr trocken gelegten Niederung nördlich vom Palatin legte er das Forum, den mit breiten Quadern gepflasterten Marktplatz, an. Seivius Ihm folgte sein Schwiegersohn S e r v i u s T u l l i u s. Er war ein “S milder und volksfreundlicher König, der sich durch die Verfassung, die ? Mischecr ^em römischen Volke gab, ein hohes Verdienst und großen Ruhm erwarb. Berfasiung. Zwei Stände hatten sich in Rom herausgebildet: der wohlhabendere Adel, die P a t r i z i e r, und die ärmere Bevölkerung, Bauern und Handwerker, die man die P l e b e j e r nannte. So wie nun vorher Solon in Athen den Streit des Adels mit der übrigen Bürgerschaft dadurch zu schlichten gesucht hatte, daß er allen Bürgern'politische Rechte, aber nicht die gleichen Rechte gab, so verfuhr auch Servius Tullius; wie Solon, stufte auch er die p o l i t i s ch e n R e ch t e nach dem Vermögen ab. Nach dem Grundbesitz teilte er das Volk in fünf Klassen und diese wieder in Centurien. Centurienweise stimmte das Volk in der Volksversammlung, den Komitien, ab, die daher Centuriatkomitien heißen. So erhielten denn auch die Plebejer Zutritt zur Volksversammlung, wenn auch den Wohlhabenderen hier die Mehrzahl der Stimmen zufiel; auch die Plebejer trugen jetzt die Waffen für das Vaterland; sie waren aus Halbbürgern Bürger geworden. Der treffliche König sand nach der Sage ein furchtbares Ende. Er hatte zwei Töchter, beide nach dem Vater Tullia benannt, die er mit den beiden Söhnen feines Vorgängers, des Tarquinius Priscus, vermählte. Da tötete die jüngere Tullia, ein verbrecherisches Weib, ihren Gatten Lucius und zugleich der eine der Tarquiuier, Lucius, seine Gemahlin; der ^Tuma^ Mörder und die Mörderin schlossen darauf die Ehe miteinander. Bald gingen sie weiter und wandten sich in ihrem surchtbaren Ehrgeiz gegen den König selbst. Im Senate erschien eines Tages Lucius und nahm für sich den Thron in Anspruch. Als Servius herbeieilte, stürzte er den Greis die Stufen hinunter, die zu dem Senatsgebäude hinaufführten; und Tullia, d,e in ihrem Wagen herbeifuhr, um den Gemahl als König zu begrüßen, scheute sich nicht die Rosse über den Leichnam des Vaters hinwegzulenken.

4. Geschichte des Altertums - S. 100

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 Geschichte der Römer. Agrippina, des Germanikus Tochter, um ihrem Sohne aus erster Ehe, Nero. N e r o, zum Throne zu verhelfen. Dieser war ein Mensch von mannigfachen künstlerischen Anlagen, aber von maßloser Eitelkeit und zügelloser Leidenschaft. Seiner Mutter entledigte er sich, indem er sie auf hinterlistige Weise ermorden ließ. Seitdem stürzte er sich von einer Ausschweifung in die andere, während er sich zugleich als Sänger im Theater und als Wagen-lcnker im Zirkus vom Volke bewundern ließ. Als ein furchtbarer Brand einen großen Teil Roms in Asche legte, schob er die Schuld auf die Christen, die schon damals in Rom eine Gemeinde bildeten, und ließ viele von ihnen in grausamster Weise hinrichten. Die Stadt ließ er auf das prächtigste ausbauen und errichtete sich selbst einen glänzenden Palast, das „goldene Haus". Endlich wurde er durch einen Aufstand gestürzt, floh 68. aus Rom auf ein nahes Landgut und ließ sich dort von einem Sklaven täten. Von Vcspasian bis Mark Aurel. 69—180. 69-96. § 109. Die Kaiser ans dem slavischen Geschlecht. Auf die Er- mordung Neros folgte zunächst ein Bürgerkrieg, da die Legionen verschiedener Landschaften ihre Feldherren zu Kaisern ausriesen, bis es dem Berpasian.pon den syrischen Legionen erhobenen Flavius Vespasianus gelang, seine Herrschaft zu begründen und den Frieden wiederherzustellen. Er war Jsn.wurii ein pflichteifriger Herrscher, der sich durch sorgfältige Verwaltung der /Td Finanzen auszeichnete. Doch hat er auch glänzende Bauten in Rom auf- Jöllolaaauteqeführt, vor allem ein ungeheures Amphitheater, das sogenannte Kolos-z c i » seum, das vornehmlich für die Vorführung von Gladiatorenkämpfen und ^johvyxaa^{er^e„ bestimmt war, über 80 000 Zuschauer faßte und noch heute als Vtißh. mächtige Ruine besteht. Unter Vespasians Regierung wurde ein furchtbarer L Aufstcmb berauben, die sich aus Erbitterung über den harten Steuerbruck Phöben hatten, durch seinen Sohn Titus niebergcschlagen und die Stadt Y^Ot/vv^^erusalent zerstört. An bieses Ereignis erinnert der Triumphbogen des Titus, der sich unweit des Kolosseums erhebt. Ntus. Titus Hat nur zwei Jahre lang die Herrschaft geführt. Unter seine Regierung fällt der gewaltige Ausbruch des Vesuvs, besten vulkanische Kräfte man mit Unrecht für erloschen gehalten hatte und der die campamschen Städte Pompeji und Hcrkulaneum unter seiner Asche und Lav« begrub. Heute sind die Ruinen beider Städte teilweise wieder aufgedeckt und gestatten einen tiefen Einblick in das antike Leben zu tun. D°mit,a„. Domitianus, des Titus Bruder und Nachfolger, war ein heimtückischer, mißtrauischer und grausamer Fürst. Unter ihm wurde der größte Teil Britanniens erobert. Er wurde ermordet. ^

5. Geschichte des Altertums - S. 101

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die letzten Jahrhunderte des römischen Reichs. 101 § lio. Die Blüte des römischen Kaiserreichs. Von Nerva bis 96-180. Mark Aurel. Auf die kurze Regierung des vom Senat erhobenen greisen Senators Nerva folgte die seines Adoptivsohnes, des tatkräftigen Tra-Tmjan. janus, eines ebenso tüchtigen Regenten rote bedeutenden Feldherrn. Unter ihm erhielt das römische Reich durch die Eroberung Daciens, einer Landschaft, die etwa das heutige Rumänien und Siebenbürgen umfaßte, und Mesopotamiens feine größte Ausdehnung. Die mit Reliefs geschmückte Trajansfäule, die anstatt der Statue des Kaisers heute ein Standbild des Apostels Petrus trägt, ist ein Denkmal dieses hervorragenden Herrschers. Sein Nachfolger roar Hadrian, ein Kaiser, der Eroberungen ab- Hadrian, geneigt roar und sich mit ganzer Kraft der Reichsverroaltung widmete. Unermüdlich bereiste er die verschiedensten Gegenden des Reiches, Ägypten und den Orient rote die Grenzländer Germaniens und Britannien. Hadrians riesiges Grabmal oder Mausoleum, die später sogenannte Engelsburg am Tiber, ist noch heute erhalten. Auf Hadrian folgte Anton in us Pius, unter dem sich das Reich ungestörten Friedens erfreute; auf diesen „der Philosoph auf dem Throne", Marcus Aurelius, ein milder und ehrwürdiger Fürst, der not-Mark Aurel, gedrungen einen schweren Krieg mit den germanischen Markomannen führte und nur mit Mühe die Grenze schützte. Er starb während des Krieges im Jahre 180 zu Vindobona, dem heutigen Wien, p Die letzten Jahrhunderte des römischen Reichs. § 111. Die Soldatenkaiser. Seit Mark Aurel tritt ein fortschreiten- se^be« der Verfall des Reiches ein. Immer mächtiger wurden Me Regionen, welche Kaiser einsetzten, für die Einsetzung hohe Geldgeschenke forderten, mißliebige Herrscher stürzten und ermordeten. So folgt denn ein von Umwälzungen und Bürgerkriegen erfülltes Jahrhundert, in dem oft mehrere Kaiser gleichzeitig in den verschiedenen Teilen des Reiches herrschten und allgemeine Unsicherheit des Besitzes und Zerrüttung der staatlichen Ordnung eintrat. Unter den Kaisern der Zeit finden sich neben einigen tüchtigen Charakteren Personen von großer sittlicher Roheit. Als einer der ruchlosesten erscheint Caracalla, der seinen Bruder und Mitregenten in den Armen der Mutter ermorden ließ. Unter diesen Verhältnissen war es schwer, die Grenze gegen die nunmehr immer von neuem vordringenden G e r m a n e n zu behaupten. Zudem erhob sich im Osten an der Stelle des Partherreiches, mit dem die Römer

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 521

1906 - München : Oldenbourg
107. Mit einem Königsherzen. 521 ganzen Nacht offen. Die geräumigen Hallen waren keine Minute von betendem Volke leer. — So harrte das Herz Köuig Max' Ii. bis znm andern Morgen auf nralt historischem, geweihtem Boden, nur wenige Schritte von den Gebeinen Karlmanns, des Enkels Karls des Großen. Noch bis znm Jahre 1861 waren ans einem marmornen Denkmale auf dem Fußboden des Chores die mehr als merkwürdigen Worte zu lesen, die aus dem Lateinischen übersetzt also lauten: „Im Jahre 1119 nach Christi Geburt sind ans der Mitte der Kirche hierher übersetzt worden die Asche und Überreste der wenigen Gebeine Karlmanns, Königs von Italien und Bayern und Erbauers dieses Gotteshauses, welcher im Jahre 880 dahier gestorben ist." Die Grausamkeit der Huunen hat durch Raub und Brand alles von Grund aus zerstört. Hente befindet sich dieses Denkmal an der Seitenwand der Pfarrkirche und eine einfache Aufschrift auf einer Marmorplatte innerhalb des Speisegitters zeigt an, daß die wenigen Gebeine Karlmanns noch hier liegen. Karlmann und Maximilian Ii. — Welches welthistorische Riesengrab von Vernichtung liegt zwischen diesen beiden Namen! — Und die nun noch zwei Jahrhunderte ältere „Heilige Kapelle", dieses winzige Kirchlein mit seinem hölzernen Mnttergottesbilde des heiligen Rupert, dem Gegenstände zwölfhundertjähriger gläubiger Verehrung, steht noch heute unversehrt auf dem alten Platze. Eiu Gedauke, der sich jedem Denkenden hier aufdrängt, mag er noch so viel oder noch so wenig von dem Glauben jener vielen Millionen halten, die seit der graueu Vorzeit der ersten Christen in Bayern bis zu diesem Tage des 19. Jahrhunderts vom erhabenen deutschen Kaiser bis herab zum niedrigsten Unterteilt um Trost und Hilfe hieher gepilgert find. Am anderen Morgen ward in der Stiftskirche mit aller Pracht des katholischen Kultus von dem hochwürdigsten Herrn Bischos das Requiem zelebriert unter Mozarts tiesergreifenden Tönen. — In großartigem Zug, wie ihn das Programm vorschrieb, trug der hochwürdige Stiftsdechant Lehner unter dem Baldachin, von je zwölf Kürassieren geleitet, das königliche Herz um deu weiten, freien Platz. Eine Abteilung Landwehr schloß den ernsten, langen Trauerzug, über dem ans düsterem Himmel heute schwere Gewitterwolken drohend niederhingen, während die lang gezogenen, ergreifenden Posannenstöße im Verein mit dem Geläute aller Glocken und den vielen schwarzen Trauerslaggen die Stimmung tiefsten Ernstes noch erhöhten. Dazu diese zahllose Volksschar, lautlos harrend, betend und ergriffen. Wahrhaftig eine Haltung von all den Tausenden, des Verklärten und seines treuen, bayerischen Volkes würdig. Wie könnte ich sie alle namentlich erwähnen diese Abgesandten der Gemeinden aus Ober- und Niederbayern, die freiwillig herbeigeeilt waren, um hier wie auf dem ganzen Wege dem königlichen Hofkommissär den Ausdruck der Trauer um den Vater und der Liebe und Ergebenbeit für den Sohn in

7. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 90

1896 - Leipzig : Voigtländer
90 lehnten sie sich an die byzantinischen Kuppelbauten an. Da der Koran die Nachbildung von Lebendem verbot, so warf sich ihre Phantasie auf eine Verzierungsart, die aus geo-metrischen Verschlingungen und stilisiertem Rankenwerk Gebilde von groem Reize und phantastischer Pracht erstehen lie, die sogenannten Arabesken. Der berhmteste mau-rische Prachtbau ist die Moschee zu Cordova (Taf. Vi, 1). Eigentmlich sind die schlanken Gebetstrme, Minarete (Taf. Vi, 3). Die maurische Kunst hat namentlich auch neue, kunstvolle Bogensormen erfunden, wie: Spitzbogen, Kielbogen, Hufeisenbogen, Zacken-bogen, berhhte Bogen (f. Taf. Vi, 14); ebenso auch neue, kunstvoll verzierte Kapitale (Vi, 5). Das arabische Haus erinnert an das altrmische Haus: es ist Jnnenbau; um garten-geschmckte Hfe liegen die Wohnrume herum. In dieser Art ist auch die berhmte Knigs-brg von Granada, die mrchenhafte Alhambra, gebaut (Taf. Vi, 2). Wissenschaft und Sitteratur. Die Sprache der Kirche, das Latein, war auch die Sprache der Wissenschaft geworben und bitbete neben der religisen Unterweisung den Hauptlehrgegenstand in den kirchlichen Schulen (Domschulen und Klosterschulen). Dadurch wurde die Ausbildung der deutschen Sprache zur Schriftsprache und die Entwicklung einer nationalen deutschen Litteratur sehr beeintrchtigt. Dazu suchten die Geistlichen die alten germanischen Sagen- und Dichtungsstoffe wegen ihres heidnischen Inhalts zu unterdrcken. So hat sich in der That davon in Deutschland selbst fast nichts erhalten. " ' Zweite Periode. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Jnrer-regnums, 8431273. 52. Die deutschen Karolinger, nebst Konrad I. Die deutschen Karolinger, 843911* 1. Ludwig der Deutsche (843876). Zu den Lndern, die Ludwig der Deutsche durch den Vertrag von Verbun erhalten hatte, erwarb er bei der Auflsung des Reiches Lothars durch einen weiteren Vertrag mit Karl dem Kahlen, zu Mersen (870), auch noch den greren Teil von Lothringen mit dem Elsa, so ba die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich ungefhr die gleiche warb, wie sie jetzt (seit 1871) wieber geworben ist. Whrenb seiner Regierung wrben die Ostgrenzen von den Slaven beunruhigt, und die Kstengegenden durch die plndernden Einflle der Normannen, die aus Dnemark und Norwegen kamen, verheert. 2. Karl (Iii.) der Dicke (876887), Ludwigs des Deutschen Sohn, vereinigte noch einmal Karls des Groen Reich, nachdem Lothars Geschlecht ausgestorben und von Karls des Kahlen Nachkommen nur ein unmndiges Kind brig war, das vom Throne ausgeschlossen wurde. Doch war er zu i

8. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. uncounted

1896 - Leipzig : Voigtländer
5 des Laligula Nero in Item. Obergescho. Mjcho. (Nach ll' Neuzeichnuug l-lm's Baukunst der it. Rmer.) 6. Augustus. Marmorstandbild im Vatikan. 9. Stck einer Wasserleitung 7. Trajan-Snle in Roni. (29,5 m hoch^) 10. Srabinal des Kaisers Hadrian (spter Engelsburg) in Rom mit der lischen Brcke. vfcs'wss[lc! 8. Triuittphbogen, dem Kaiser Constautiu errichtet in Rom 312 n. Chr.

9. Elsässische Geschichtsbilder - S. 27

1884 - Straßburg : Bull
Jahre starb er und der Bischof Conrad von Lichtenberg ließ sein Reiterstandbild neben dem Chlodwigs und Dagoberts über dem Portale des Münsters anbringen. Von diesen drei Königen erzählte sich später das Volk, daß sie sämtlich an dem Münster ihr ganzes Geld verbaut hätten. Das Straßburger Münster. Unter der Regierung Rudolfs wurde auch der Hauptbau des Münsters fertig. — Schon bei dem altgermanischen Stamme der Triboker war der Platz, auf dem das heutige Münster steht, der Gottheit geweiht. Drei Buchen, die um einen Brunnen gepflanzt waren, bezeichneten die Stätte, wo die Heiden ihren Götzen opferten. Als das Elsaß unter die Herrschaft der Römer kam, wurde an derselben Stelle ein Tempel errichtet, der dem Kriegsgotte Mars und dem gewaltigen Göttersohne Herkules geweiht war. Noch heute befindet sich an dem Münsterturme ein Steinbild des Herkules. Der heidnische Tempel mußte aber i. I. 510 einer christlichen Kirche Platz machen, nachdem der Frankenkönig Chlodwig Herr des Elsasses geworden war. Jetzt wölbte sich eine stattliche Halle über dem Brunnen und ein Jahrtausend lang wurden die Kinder Straßbnrgs und der Umgegend mit seinem Wasser getauft. Erst vor hundert Jahren vermauerte man feine Öffnung. Die Kirche, die Chlodwig aufführte, war nur von Holz. Unter Pipin und Karl dem Großen wurde das Chor von Stein gebaut. Schon im 9. Jahrhundert rühmte ein Dichter den glänzenden Bau. Doch nicht lange sollte er bestehen. Im I. 1002 überschritt der Herzog von L-chwaben den Rhein, plünderte die Stadt und zerstörte die Kirche. Bischof Werner begann den Neubau. Überall her rief er geschickte Baumeister und Steinmetzen. Sieben Jahre brauchte er, um die Steine und das andere Material für das Riesenwerk herbeizuschaffen. Da ihm darüber das Geld ausging, schrieb er Ablässe aus für diejenigen, welche eine Gabe darbrachten. Im I 1015 legte Bischof Werner den Grundstein, aber schon 1028 starb er. Sein Nachfolger betrieb emsig den Fortgang der Arbeit und „der Bau stieg wie die Blumen des Maies in mannigfaltigem Schmuck in die Höhe und zog immer mehr den Blick des Beschauers auf sich." Im I. 1275 war der Hauptban vollendet. Zwei Jahre darauf, „im Jahre des Herrn 1277, am Tage des

10. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 34

1895 - Leipzig : Voigtländer
b. Der maurische Stil. Als die Araber viele altchristliche Lnder erobert hatten, gestalteten sie vielfach die Kirchen zu Moscheen um. Wo sie selbstndig bauten, lehnten sie sich an die byzantinischen Kuppelbauten an. Da der Koran die Nachbildung von Lebendem verbot, sogar von Pflanzen, so warf sich ihre Phantasie auf eine Verzierungsart, die aus geometrischen Berschlingungen und stilisiertem Rankenwerk Gebilde von groem Reize und phantastischer Pracht erstehen lie, die sogenannten Arabesken. Ihr be-rhmtester Prachtbau ist die Moschee zu Cordova (Taf. V,6). Diese ist im Grunde ein ber-deckterhos, denn sie besteht aus 19 nebeneinanderliegenden Schiffen. Die zahllosen (gegen 1000) niedrigen, meist antiken Sulen trugen eine Holzdecke. Um den Raum hher zu machen, hat man statt des Rundbogens berhhte, phantastische Bgen angewandt; immer-hin ist das Innere nur 34 Fu hoch. Auch die Gewlbe hat die maurische Kunst hchst phantastisch ausgebildet. Eigentmlich sind die schlanken Gebetstrme, Minarete. Die Moschee zu Delhi (Taf. V, 5) ist ein vielkuppeliger Centralbau, von gewaltigem Hofe um-geben. Das arabische Haus erinnert bis auf den heutigen Tag an das altrmische Haus: es ist Jnnenbau, um gartengeschmckte Hfe liegen die Wohnrume herum. In dieser Art ist auch die berhmte Knigsburg von Granada, die mrchenhafte Alhambra gebaut: phantastisch gezierte Rume, Springbrunnen und Hfe, wie zu stiller Beschaulichkeit und Lebensgenu einladend. Wissenschaft und Litteratur. Die Sprache der Kirche, das Latein, war auch die Sprache der Wissenschaft geworden und bildete neben der religisen Unterweisung den Hauptlehrgegenstand in den kirchlichen Schulen (Domschulen und Klosterschulen). Dadurch wurde die Ausbildung der deutschen Sprache zur Schriftsprache und die Entwickelung einer nationalen deutschen Litteratur sehr beeintrchtigt. Dazu suchten die Geistlichen die alten germanischen Sagen- und Dichtungsstoffe wegen ihres heidnischen Inhalts zu unterdrcken. So hat sich in der That davon in Deutschland selbst fast nichts erhalten. _ Zweite Periode. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Jnter-regnums, 8431273. 26. (86.) Die deutschen Karolinger 843911. 843 1. Ludwig der Deutsche (843876). Zu den Lndern, welche Ludwig der Deutsche durch den Vertrag von Verdun erhalten hatte, erwarb er bei der Auflsung des Reiches Lothars durch einen weiteren Vertrag mit Karl dem Kahlen, zu Mersen (870), auch noch den greren Teil von Lothringen mit dem Elsa, so da die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich ungefhr die gleiche wurde, wie sie jetzt (seit 1871) wieder ge-worden ist. Whrend seiner Regierung wurden die Ostgrenzeu von den S l av en beunruhigt, und die Kstengegenden durch die plndernden Einflle
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