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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 36

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
36 Tie deutsche Katserzeit 919 — 1250. Quedlinburg, Merseburg. Ferner schuf der König auch in Sachsen, dessen Verteidigung bisher wesentlich dem Heerbann der Bauern obgelegen Reiterei, hatte, eine Reiterei von Lehnsleuten, die geeignet war, den Kampf mit den ungarischen Reiterheeren aufzunehmen. Wender/ Diese Truppen erprobte er zuerst im Kriege gegen die Wenderu. trteßc' mit denen die Sachsen seit alters in Grenzfehde lagen. Mitten im Winter, als die Sümpfe des Havelbruchs gefroren waren, eroberte er Brennabor, die Hauptstadt der Heveller, das heutige Brandenburg. Auch andere slavische Stämme zwang er zur Unterwerfung; an der Elbe legte er die Burg Meißen an; auch der Herzog von Böhmen mußte sich demütigen. Mit diesen Kämpfen begann die Wiedereroberung und Germani-sierung der Gebiete östlich von der Elbe und Saale, die einst durch die Völkerwanderung für das Deutschtum verloren gegangen waren. An der Spitze eines streitbaren Heeres stehend. konnte Heinrich nunmehr / den Ungarn den Tribut verweigern. Als sie infolgedessen im Jahre 9j& Ungarn-wiederum nach Sachsen einfielen, trat er ihnen bei Riade, d.h. wohl *933!° am Unstrutried, entgegen. Mit dem Schlachtruf „Kyrie eleison" stürmten die gewappneten sächsischen Reiter, Schildrand neben Schildrand, auf den Feind; in ihrer Mitte ritt der König, vor dem das Heeresbanner mit dem Bilde des Erzengels Michael flatterte. Diesem Angriff hielten die Ungarn nicht stand, sondern ergriffen die Flucht; ihr Lager wurde erstürmt. 936. Im Jahre 936 starb Heinrich auf seiner Pfalz Memleben an der Unstrut und wurde zu Quedlinburg begraben. Er hatte das Reich neu begründet, in Sachsen Burgen und ein schlagfertiges Heer geschaffen, den Erbfeind zurückgeschlagen, die deutschen Grenzen nach Osten und Norden vorgerückt. Mit seiner Regierung beginnt eine Zeit der Macht und des Glanzes für die deutsche Nation. Otto I. der Grofte 936 — 973 § 37. Die Niederwerfung der aufständischen Herzöge und die Neuordnung des Reichs. Heinrichs I. Sohn Otto war ein Fürst von hoheits- Heinrich I. -j-936. I___________________________________ Otto I. Heinrich von Bayern. Bruno, 1973. | Erzb. v. Köln. Otto Ii. Heinrich der Zänker. -s-983. Otto Hi. Heinrich Ii. t1002. f 1024.

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 76

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
76 Die Zelt der zunehmenden Auflösung des Reich? 1273 — 1519. Der ferner den Bann anfrecht. Da traten im Jahre 1338 die deutschen Kur-zu Rens" fürsten zu Rense am Rhein zusammen, dort, wo sich noch heute ein steinerner, ans Säulen ruhender Bau, der Königsstuhl, erhebt, und von wo, wie man sagte, der Schall des Hifthorns nach den Landen von vier Kurfürsten getragen ward. Hier setzten sie in dem sogenannten Kur-v er ein fest, daß der deutsche König zu seiner Wahl der Zustimmung des Papstes nicht bedürfe. Schon 1324 hatte Ludwig seinem gleichnamigen Sohne die Mark Brandenburg übertragen, die durch den Tod des letzten Askaniers Waldemar erledigt war. Auch später benutzte er in häßlicher Weise jede Haukmacht. Gelegenheit, um seine Hausmacht zu mehren. Die Ländergier Ludwigs hatte zur Folge, daß die meisten Kurfürsten von ihm abfielen. Sie Erhebung wählten 1346 Karl von Böhmen, den Enkel Heinrichs Vii., aus dem Äorisw. ^Qu|e Luxemburg, zum König; ihn begünstigte auch die Kirche. Wieder drohte der Ausbruch eines Bürgerkrieges; da starb Ludwig der Bayer bei München, während er der Bärenjagd oblag. 2. Die luxemburgischen Könige. 1347 —1437. Karl Iv. 1347-1378. Günther § 79. Karl Iv. fand nicht sofort allgemeine Anerkennung. Ein Schw°r"burg.gegenkönig wurde aufgestellt, Günther von Schwarzburg; aber dieser gewann wenig Macht und starb wenige Monate nach seiner Erhebung. Karl war ein kluger und umsichtiger König, dazu wissenschaftlich gebildet und sprachenkundig, der gelehrteste unter den deutschen Königen. Als Regent Böhmens war er einer der tüchtigsten Fürsten des Mittelalters; für das deutsche Reich hat er weniger geleistet, weshalb ihn Kaiser Maximilian I. „Böhmens Vater, des heiligen römischen Reiches Erzstiefvater" genannt hat. Die Anfänge seiner Regierung waren für Deutschland und einen großen Teil Europas unheilvoll; denn aus dem Orient wurde eine Der Seuche eingeschleppt, der „schwarze Tod", der viele Menschen, an man-schwarze 0r{en ein Drittel der Bevölkerung und mehr, dahinraffte. In vielen Städten ferner kam es zu Verfolgungen der Juden, denen man hier und da vorwarf, sie hätten die Brunnen vergiftet. Zugleich taten sich vielfach Leute zu gemeinsamen Bußübungen und Geißelungen zusammen und durchzogen als Geißler in ganzen Scharen die Städte und Dörfer, wurden aber bald eine Gefahr für die öffentliche Ordnung, so daß die Behörden gegen sie einschreiten mußten.

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 29

1909 - Leipzig : Hirt
5. Napoleon auf der Höhe der Macht. 29 Als Österreich im Jahre 1809 den Krieg gegen Napoleon begann, rückte er eigenmächtig mit seinem Regiment aus Berlin, eröffnete den Offizieren unterwegs seinen Plan, zu den Österreichern zu stoßen, jedoch so, daß diese glaubten, er handle im Auftrage des Königs. Der König verurteilte dagegen sein eigenmächtiges Vorgehen, der Zuzug aus Norddeutschland, aus den er gehofft hatte, blieb aus; dazu kam die Nachricht von der Niederlage der Österreicher bei Wagram, wodurch sein Unternehmen vereitelt wurde. Er schlug sich mit seiner Schar bis Stralsund durch und hoffte, von dort sich nach England retten zu können. Dies gelang nicht. Stralsund war von Dänen und Holländern, Napoleons Verbündeten, besetzt. Gegen deren Übermacht nahm er den Kamps auf und fiel mit den meisten seiner Truppen. Elf überlebende Offiziere wurden nach Wesel gebracht und dort auf Napoleons Befehl erschossen; der Rest der Truppen wurde zu französischen Galeerensklaven gemacht. Herzog Wilhelm von Braunschweig, der Sohn des Herzogs Ferdinand von Braunschweig, zog gleichfalls mit einer tapfern Schar schwarzer Husaren, der sogenannten Schwarzen Schar, den Österreichern zu Hilfe und schlug sich nach deren Niederlage mit unglaublicher Kühnheit durch feindliche Länder und Heere bis zur Nordsee durch, wo er sich mit seinen Gefährten nach England einschiffte, um dort günstigere Zeiten abzuwarten. Zu Beginn der Freiheitskriege kehrte er zurück, stellte den Verbündeten ein ansehnliches Heer und starb im Jahre 1815 den Heldentods 5. Napoleon auf der Köhe der Macht. Nach der Niederwerfung Österreichs stand Napoleon aus der Höhe seiner Macht. Frankreich hat nie einen größern Länderbesitz gehabt. Das Kaiserreich ging bis an den Rhein; Belgien, Holland, die Jllyrischen Provinzen gehörten dazu; es beherrschte nach der Einverleibung von Oldenburg, Nordhannover, Bremen und Hamburg die ganze Nordsee, hatte durch Lübeck Zugang zur Ostsee; Ober- und Mittelitalien einschließlich des Kirchenstaates bildeten ein abhängiges Vasallenkönigreich; abhängig waren ferner die Königreiche Neapel und Westfalen, das Großherzogtum Warschau, die Schweiz, sämtliche deutsche Fürsten als Rhein-bundsürsten mit Ausnahme von Preußen und Österreich. Diese hatten ihre Großmachtstellung eingebüßt. Um den Besitz Spaniens wurde noch gekämpft. Mit Rußland bestand ein Schutz- und Trutzbündnis. Die Kontinentalsperre brachte England bedeutende Nachteile. Aber das Insel-reich war noch unbezwungen und hatte seinen Vorrang zur See behauptet. Die innere Verwaltung Frankreichs war streng geregelt. Napoleon hatte ein scharfes Auge für die Auswahl seiner Beamten und Generale. Ein bürgerliches Gesetzbuch, der Code Napoleon, hatte der Rechtsunsicherheit ein Ende gemacht. Die bezwungenen Völker trugen die Kosten seiner Kriege. In der Baukunst wich der Zopfstil, der das Zeitalter Ludwigs X'v I.

4. Deutsche Geschichte - S. 77

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die ßeit Wenzels (1378 — 1400) und Ruprechts (1400 — 1410). 77 ihre Bündnisse, die im Vordergründe der deutschen Geschichte stehen : die größeren Fürstentümer, die Städtebünde, der Deutsche Ritterorden und die Schweizer Eidgenossenschaft. § 81. Die Fürstentümer. Unter den deutschen Fürstenhäusern jener Me Zeit ragten neben den Luxemburgern, welche im Besitz der Königskrone und der böhmischen und brandenburgischen Kurwürde waren, zunächst die Wittelsbach er hervor, welche ein Kurfürstentum, die Pfalz, und das Herzogtum Bayern besaßen. Neben ihnen stand das Haus Wettin, welches mit Thüringen und Meißen bald darauf das Kurfürstentum Sachsen vereinigte; es teilte sich später in die beiden Linien der Ernestiner, denen die Kur zufiel und die in Wittenberg residierten, und der Albertiner, denen Dresden und Leipzig gehörten. Den Südosten Deutschlands beherrschten tue Habsburger. Auch dieses Geschlecht zerfiel in mehrere Zweige. Unter den kleineren Fürsten ragen die Burggrafen von Nürnberg, hohen-zollernschen Stammes, hervor, die bald nachher die Mark Brandenburg erwerben sollten. Neben den weltlichen standen die geistlichen gg? Fürsten, unter denen nicht nur die drei geistlichen Kurfürsten, sondern noch viele andere über reichen Landbesitz geboten. Jenes Zeitalter ist für die deutsche Staatengeschichte dadurch von Bedeutung, daß die meisten Fürsten mehr oder weniger bemüht waren, aus den vielen Bruchstücken von Landbesitz und Hoheitsrechten, die sie besaßen, allmählich einen Staat zu schaffen und ihre Landeshoheit auszu-Ae^ng bilden. Ihre Einnahmen, die bisher vornehmlich aus ihrem fürstlichen Grundbesitz geflossen waren, suchten sie zu steigern, besonders dadurch, daß sie Steuern erhoben. Sie warben Söldner an, deren Unterhaltung zwar viel Geld kostete und sie oft in Schulden stürzte, die ihnen aber für innere und äußere Kriege eine zuverlässigere Stütze waren als das Aufgebot ihrer Vasallen. Den Adel und die Städte ihres Gebietes, die vorher oft große Selbständigkeit genossen hatten, suchten sie ihrer H o h e i t zu unterwerfen. So verfuhren beispielsweise die Hohenzollern in Brandenburg; adlige Herren, die vorher die Straßen unsicher gemacht und die Umgegend gebrandschatzt hatten, märkische Städte, deren Bürgermeister wie kleine Fürsten geschaltet hatten, mußten sich demütigen. Freilich bildeten sich nun in den einzelnen Landschaften Versammlungen von Vertretern des Adels, der Geistlichkeit und der Städte, die sogenannten Stände, aus, welche Die ©tänte. das Recht der Steuerbewilligung ausübten und dem Landesherrn oft nur dann eine neue Steuer zu erheben gestatteten, wenn er ihnen dafür neue Rechte und Freiheiten bewilligte.

5. Deutsche Geschichte - S. 134

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
V. Das Zeitalter des Emporkommens Preußens. 1648—1786. 1. Geschichte der Mnrk Brandenburg bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten. Die Mark unter den Askaniern, Wittelsbachern nttb Luxemburgern. § 143. Die Edtouicr. 4134—1320. In den Zeiten der Völkerwanderung waren die Lande östlich der Elbe und Saale von den Germanen verlassen worden, und wendische Völker waren dort eingezogen. Sie lebten in steten Grenzfehden mit dem Stamme der Sachsen. Karl der Große hatte sie in glücklichen Kämpfen zurückgedrängt und Burgen gegen jbte sie angelegt. Dann stellten sich die sächsischen Könige Heinrich I., der ?Bittge! Eroberer von Brennabor, und Dtto der Große die Ausgabe, die wendischen Grenzlande zu erobern und für das Deutschtum und Christentum zu gewinnen. Da brach auf die Nachricht von der schweren Niederlage, die Dtto Ii. durch die Sarazenen erlitten hatte, im Jahre 983 ein furchtbarer Wen den aufstand aus, und die dort gegründeten Bistümer Havelberg und Brandenburg, die neu angelegten Kirchen, Burgen und Ansiedelungen rechts der Elbe wurden zerstört. Erst im zwölften Jahrhundert wurden die Eroberungskriege gegen die Wenden wieder aufgenommen. Während Heinrich der Löwe das östliche Holstein und Mecklenburg sich unterwarf und germanisierte, eroberte der von Albrecht Lothar 1134 mit der Nordmark, der heutigen Altmark, belehnte Albrecht bu34 der Bär aus dem Hause der Askanier, die diesen Namen nach der Burg Aschersleben führten, das Havelland. Er zuerst nannte sich Markgraf von Brandenburg. K°lonisa- Seitdem begann die Besiedelung dieser Gebiete mit deutschen Bauern, tton" welche Landanweisungen erhielten und in Dörfern als zumeist freie Leute zusammenwohnten, mit deutschen Rittern, die mit Burgen und Grund-

6. Deutsche Geschichte - S. 36

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
36 Die deutsche Kaiserzeit 919 — 1250. Quedlinburg, Merseburg. Ferner schuf der König auch in Sachsen, dessen Verteidigung bisher wesentlich dem Heerbann der Bauern obgelegen Reiterei, hatte, eine Reiterei von Lehnsleuten, die geeignet war, den Kampf mit den ungarischen Reiterheeren aufzunehmen. Rubelt. Diese Truppen erprobte er zuerst im Kriege gegen die Wenden, mit denen die Sachsen seit alters in Grenzfehde lagen. Mitten im Winter, als die Sümpfe des Havelbruchs gefroren waren, eroberte er B r e n n a b o r, die Hauptstadt der Heveller, das heutige Brandenburg. Auch andere slavische Stämme zwang er zur Unterwerfung; an der Elbe legte er die Burg Meißen an; auch der Herzog von Böhmen mußte sich demütigen. Mit diesen Kämpfen begann die Wiedereroberung und Germanisieruug der Gebiete östlich von der Elbe und Saale, die einst durch die Völkerwanderung für das Deutschtum verloren gegangen waren. An der Spitze eines streitbaren Heeres stehend, konnte Heinrich nunmehr den Ungarn den Tribut verweigern. Als sie infolgedessen im Jahre 933 Ungarn-wiederum nach Sachsen einfielen, trat er ihnen bei Riade, d.h. wohl am *933? Unstrutried, entgegen. Mit dem Schlachtruf „Kyrie eleison" stürmten die gewappneten sächsischen Reiter, Schildrand neben Schildrand, aus den Feind; in ihrer Mitte ritt der König, vor dem das Heeresbanner mit dem Bilde des Erzengels Michael flatterte. Diesem Angriff hielten die Ungarn nicht stand, sondern ergriffen die Flucht; ihr Lager wurde erstürmt. 936. Im Jahre 936 starb er auf seiner Pfalz M e m l e b e n an der Unstrut und wurde zu Quedlinburg begraben. Er hatte das Reich neu begründet, in Sachsen Burgen und ein schlagfertiges Heer geschaffen, den Erbfeind zurückgeschlagen, die deutschen Grenzen nach Osten und Norden vorgerückt. Mit seiner Regierung beginnt eine Zeit der Macht und des Glanzes für die deutsche Nation. Otto I. der Gros;e 93« - 973 § 37. Die Niederwerfung der aufständischen Herzöqe und die Neuordnung des Reichs. Heinrichsi. Sohn Otto war ein Fürst von hoheitl- Heinrich I. -j-936. Heinrich von Bayern. Bruno. Erzb. v. Köln. Otto I. Heinrich von 1973. Otto H. Heinrich der Zänker, f 983. Otto Iii. Heinrich Ii. 11002. 1 1024.

7. Deutsche Geschichte - S. 55

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich I. Barbarossa 1152—1190. 55 Kampfe dem Aufgebot der lombardischen Städte. Der Kaiser selbst stürzte mit dem Rosse und galt für tot; erst einige Tage später fand er sich bei dem Reste seines Heeres wieder ein. Jetzt änderte Friedrich seine Politik. Hatte er es bisher darauf abgelegt, eine unumschränkte kaiserliche Macht in Italien zu begründen, so zeigte er sich numehr zu Zugeständnissen an seine Gegner bereit. Zuerst ^ kam er in Venedig mit dem Papste zusammen, einem bei allem Stolze dem Papst edlen, hochdeukenden und versöhnlichen Kirchensürsten. In der Markuskirche » küßte er ihm die Füße, wurde von ihm aufgehoben und erhielt den Friedens-kuß. Dann schloß er mit den Lombarden Frieden. Sie huldigten dem Kaiser und leisteten den Eid der Treue, erhielten aber das Recht, ihre Beamten zu wählen und ihre Angelegenheiten selbständig zu verwalten. §58. Der Sturz Heinrichs des Löwen. So war der italienische Äsl Krieg beendet, und der Kaiser konnte sich der Aufgabe zuwenden, in Deutschland sich Gehorsam zu verschaffen und insbesondere Heinrich den Löwen zu demütigen. Heinrich, der Besitzer der Herzogtümer Sachsen und Bayern, der am Fuße der Alpen ebenso wie am Strande der Nordsee gebot, hatte, während Friedrich in Italien beschäftigt war, seine gewaltige Macht zu Eroberungen im östlichen Hol st ein, Mecklenburg und selbst in Pommern benutzt; dadurch hatte er nicht nur für sein Haus, sondern für das Deutschtum Großes geleistet. In jenem Jahrhundert begann eine große, nach Osten gerichtete Bewegung des deutschen Volkes; ^Kolo-^ wie an der Ostsee Heinrich der Löwe, so waren in Brandenburg Albrecht" der Bär und in der Mark Meißen das Fürstenhaus der Wettiner für das Deutschtum tätig. Deutsche Bauern wurden in den bisher slavischen Gebieten angesiedelt, deutsche Mönche bauten Klöster und wirkten für die Bekehrung der Urbewohner und zugleich für die Urbarmachung des Landes, deutsche Ritter gründeten Burgen und verteidigten das neugewonnene Land gegen fremde Angriffe; deutsche Städte endlich entstanden, wie Lübeck, Brandenburg und im nächsten Jahrhundert auch die Doppelstadt Berlin-Kölln. So wurden Lande, die einst schon germanischer Besitz gewesen waren, von neuem für deutsches Wesen und zugleich für das Christentum gewonnen und einer höheren Kultur zugeführt. Durch seine kluge und tatkräftige Politik war aber Heinrich der Löwe so mächtig geworden, daß er geglaubt hatte, seinem Lehnsherrn den Sturz. Gehorsam versagen zu dürfen. Auch jetzt stellte er sich, obwohl viermal vorgeladen, dem Kaiser nicht. Als dieser jedoch nach Sachsen zog, als die vielen Gegner, die sich Heinrich durch seinen rücksichtslosen Stolz zugezogen

8. Deutsche Geschichte - S. 84

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 Tie Zeit der zunehmenden Auflösung des Reichs 1273 — 1619. zu Basel versammelt war, den Hussiten den Kelch beim Abendmahl bewilligen müssen. S'gmundr. Sigmund konnte nun endlich in Prag als König einziehen; aber 1437. ein Jahr daraus starb er. Da er keinen Sohn hinterließ, fielen seine Lande, Ungarn und Böhmen nebst Mähren und Schlesien, an seinen Schwiegersohn Albrecht von Österreich, der auch deutscher König wurde. 3. Die Habsburger bis auf Maximilian I. 1438 — 1519. Albrecht H. 1438—1439 und Friedrich in. 1440—1493. .Mrechtii. § 88. Deutschland unter Albrecht Ii. und Friedrich Iii. Albrecht Ii., der erste in einer nunmehr säst ununterbrochenen Reihe habsburgischer Herrscher, starb nach kurzer Regierung. Friedrich Iii. Ihm folgte als deutscher König sein Vetter Friedrich von Steiermark als Friedrich Iii., der auch die römische Kaiserkrone erhielt. Er hat am längsten von allen deutschen Königen, 53 Jahre lang, regiert, war aber einer der untüchtigsten. Während er fest auf die Zukunft seines Hauses hoffte und selbst die Vokale des Alphabets A. E. I. D. U. so deutete: Alles Erdreich ist Österreich untertan, vermochte er nicht einmal in seinen Erb-landen Österreich und Steiermark sich immer gegen Ausstände und fremde Angriffe zu behaupten. Böhmen und Ungarn vollends, die Albrechtii. für Habsburg gewonnen hatte, rissen sich jetzt los und wählten einheimische tapfere Könige. Im deutschen Reiche aber herrschten Verwirrung und Zerrüttung, Krieg und Fehde. Während es um Deutschlands Einheit so traurig bestellt war, erstarkten die Nachbarn. Die größten Gefahren drohten dem Reiche von den T ü r k e n im Südosten, von dem neugegründeten Reiche Burgund im Westen. § 89. Die Türken. Die osmanischen Türken, so benannt nach einem ihrer ersten Sultane, Osman, stammten aus Turan, waren im dreizehnten Jahrhundert nach Kleinasien eingewandert und hatten es allmählich erobert. Darauf überschritten sie den Hellespont und bedrängten die griechischen Kaiser so sehr, daß diesen schließlich allein Konstantinopel und bessert nächste Umgebung blieb. In jener Zeit sahen die Griechen hilfesuchend nach Westen; griechische Gelehrte wanderten nach dem Abendlande aus und

9. Deutsche Geschichte - S. 135

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Dir Mark unter den Askaniern. Wittelsbachern und Luxemburgern. 135 t stückn belehnt wurden, und mit deutschen Mönchen, zumal Zisterziensermönchen, die Klöster anlegten und sich um die Urbarmachung des Landes und die Erziehung der Bewohner zu Christentum und Kultur große Verdienste erwarben. Die Bistümer erstanden wieder. Auch Städte wurden gegründet, in denen das Handwerk und der Handel eine Stätte sanden. Die wendischen Bewohner nahmen allmählich deutsches Wesen und deutsche Sprache an; doch hat sich im Spreewald noch heute die wendische Sprache erhalten. Albrechts Nachfolger waren mit Glück bemüht, die Mark werter auszudehnen. Jenseit der Oder wurde die Neumark erworben. Die Brandenburger Markgrafen wurden mächtige Reichsfürsten. Der bedeutendste unter ihnen war Markgraf Waldemar, der der Große genannt wird. In derselben Zeit, wo in Süddeutschland der Kampf zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich dem Schönen tobte, geriet er in einen Krieg mit säst allen seinen Nachbarn, mit Dänen, Polen, Schweden und mehreren deutschen Fürsten. Obwohl er durch die dreifache Übermacht eine Niederlage erlitt, behauptete er im Frieden seinen Besitz. Er starb 1319 mit Hinterlassung eines unmündigen Vetters, der im nächsten Jahre ebenfalls starb. §144, Die Wittelsbacher. 1324-1373. Im Jahre 1324 belehnte 1324-1373 Ludwig der Bayer seinen minderjährigen Sohn Ludwig mit der Mark; so kam sie an die Wittelsbacher. Ihre Regierung war nicht glücklich für das Subtot«-Land; es wurde durch Einfälle der Nachbarn verwüstet, und zugleich schmolz die Mark durch Landabtretungen an andere Fürsten zusammen. Markgraf Ludwig war ein leichtlebiger, sorgloser Fürst, der lieber in Tirol zur Jagd ging als in der Mark den Sorgen der Regierung oblag; er war selten im Lande anwesend und wenig beliebt. Als daher in den Anfängen der Regierungszeit Karls Iv. der falsche Aaldemar auftrat, ein alter Mann, Waldemar, der sich für den verstorbenen Waldemar ausgab und eine Pilgerfahrt nach Jerusalem gemacht zu haben behauptete, fand er viel Anhang; nur wenige Städte, dabei Brietzen, das fortan Treuenbrietzen hieß, blieben dem rechtmäßigen Herrn treu. Karl Iv. erkannte aus Feindschaft gegen die Wittelsbacher den falschen Waldemar anfangs an und lieh ihn erst, nachdem er sich mit Ludwig versöhnt hatte, fallen. Bei den askanischen Anhaltinern aber hat er bis zu seinem Tode als der echte Waldemar gegolten und ist an ihrem Hofe zu Dessau gestorben. Auf Ludwig folgten seine beiden jüngeren Brüder. Damals wurden ^ durch die g 0ldene Bulle die Markgrafen von Brandenburg als Kur-fürsten anerkannt, ein Amt, das sie tatsächlich schon seit einem Jahr- 1356

10. Deutsche Geschichte - S. 210

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
210 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. ufer dem Feind zum zweiten Male entgegengetreten. Wieder siegte Napoleon, doch erst nach schwerem Kampfe und unter großen Verlusten; die Verbündeten brachen die Schlacht ab und zogen sich zurück, ohne ein Geschütz oder Gefangene einzubüßen. Die Lage war trotzdem bedenklich. Schon besetzten die feindlichen Truppen einen Teil Schlesiens; schon rieten hohe russische Offiziere dem Kaiser Alexander, sein Heer nach Polen zurückzuführen. Da mz. bot Napoleon selbst einen W a f f e n st i l l st a n d an; er wollte seine Armee verstärken, zumal im Hinblick auf die Haltung Österreichs, dem er nicht traute. Die Verbündeten nahmen den Waffenstillstand an; auch sie gedachten in der Zeit der Waffenruhe ihre Rüstungen zu vollenden und hofften zugleich, daß jetzt Österreich ihrem Bunde beitreten würde. Während der Waffenruhe ließ Napoleon daslützowfche Freikorps, das im Rücken seiner Truppen stand, bei Kitzen in der Gegend von Lützen gegen das Völkerrecht überfallen und zum Teil niedermachen. Auf Einladung Österreichs, welches seine Dienste für die Vermittelung Ariedens- foes Friedens anbot, trat jetzt in Prag ein Friedenskongreß zusammen. 8 Cli Aber infolge der Hartnäckigkeit Napoleons verlief er ohne jedes Ergebnis. Als er im August geschlossen wurde, schloß sich Ö st e r r e i ch den Verbündten an und erklärte an Frankreich den Krieg. Die § 219. Der Herbstseldzug. Unterdessen kamen auch die Bündnisse mit Bündnisse.^ngtanb und Schweden zustande, so daß nunmehr fünf Mächte gegen Napoleon vereinigt waren. England unterstützte, abgesehen davon, daß es in Spanien ein Heer hatte, die Verbündeten mit Geld. Schweden schickte Truppen unter seinem Kronprinzen, dem ehemaligen französischen Marschall Bernadotte. Die Verbündeten hatten im ganzen etwa 5q0 0.00. Mann unter den Waffen. Davon wurde fast die Halste, «rm«n.österreicher, Russen und Preußen, unter dem Namen der böhmischen Armee oder Hauptarmee in Böhmen aufgestellt; hier befanden sich die drei Monarchen; den Oberbefehl führte der österreichische Feldmarschall Fürst Schwarzenberg. Die schlesische Armee war 105000 Mann stark und wurde von Silin geführt, dessen Generalquartiermeister Gneis enau blieb. In der Mark Brandenburg nahm die 126000 Mann starke Nordarmee Stellung, welche dem Kronprinzen von Schweden unterstellt wurde. Vor allem in dem Hauptquartier der schlesischen Armee lebte der Geist kühnen Kampfesmutes. Bernadotte dagegen war ein vorsichtiger Zauderer, und auch die Hauptarmee wurde im Geiste methodischer Langsamkeit geführt.
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