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3. Otto Ii. 973 983.
Otto Ii. war ein Fürst von bedeutender Bildung, hoch-strebend, aber jugendlich leidenschaftlich. Durch die Verbindung mit der griechischen Prinzessin wurde er dem deutschen Volke und dieses ihm entfremdet.
Er hatte mit unruhigen Groen zu kmpfen, sein Vetter, ein Bruderssohn Otto's I., Heinrich der Znker, Herzog von Bayern, zettelte eine Verschwrung gegen ihn an. wurde ober , besiegt und abgesetzt. Bayern gab er an Otto von Schwaben, die Ostmark (Oesterreich) an den Babenberger Luitpold 976, dessen Geschlecht dieselbe bis zu seinem Erlschen im Jahre 1246 behielt. Die Dnen und Slaven machten siegreiche Einflle.
Kampf wegen Lothringen. Der franzsische König Lothar suchte Lothringen vom deutschen Reiche loszureien. Er berfiel den Kaiser in Aachen, drehte den Kopf des Adlers, der auf der Dachfirste der Palastkapelle Karls des Groen sich befand, nach Frankreich, um Lothringen als franzsisches Gebiet zu bezeichnen. Als aber Otto mit einem Heere gegen Aachen vordrang, wich Lothar zurck; Otto rckte ihm bald nach und drang bis vor Paris auf den Montmartre, zog sich aber wegen der vorgerckten Jahreszeit zurck. Im Jahre 980 traten die Könige an der beiderseitigen Grenze zusammen und verein-barten sich dahin, da Lothringen zu Deutschland gehren sollte.
Kampf gegen Italien (980983.) Rch Otto's I. Tode waren alsbald Emprungen in Italien ausgebrochen. Um die Ruhe wieder herzustellen und sich in den Besitz von Unter-italien zu setzen, zog Otto im Jahre 980 der die Alpen. Er wurde in Rom zum Kaiser gekrnt, eroberte dann Apulien und gewann bei Colonne sdlich von Cotrone einen glnzenden Sieg, dem aber sdlich der Cotrone hinaus an der Kste von Calabrien eine schwere Niederlage folgte (982.) Der Ge-fangenfchaft entrann er nur dadurch, da er sich mit seinem Rosse in's Meer strzte. Das'miff aber, das ihn aufnahm, war ein feindliches. Durch di^List eines Sclaoen wurde er
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Extrahierte Personennamen: Otto Otto Heinrich_der_Znker Heinrich Otto Lothar Karls Otto Lothar Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Schwaben Ostmark Oesterreich Lothringen Lothringen Aachen Frankreich Lothringen Aachen Paris Deutschland Italien Italien Rom Apulien
Autor: Sandt, Hermann, Jütting, Wübbe Ulrich, Heinemann, Karl, Weber, Hugo
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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Konferenzen ansersehen; die etwas öde, unter französischer
Herrschaft schwer heimgesuchte Stadt wurde von französischen
Händen eifrig herausgeputzt, damit ihr Aussehen dem Glanze
der festlichen Tage entspreche. Von den Vasallen waren viele
bereits angekommen oder beeilten sich, hinter ihrem Lehnsherrn
nicht zurückzubleiben. Sämtliche Rheinbundstaaten, von Bayern,
Westfalen, Sachsen, Württemberg an bis zu Reuß hinunter, waren
entweder durch die Regenten persönlich oder durch die Thron-
erben vertreten. Nur Österreich und Preußen erschienen in ab-
gesonderter Stellung; für Preußen war Prinz Wilhelm, der
Bruder des Königs, gekommen, um mit des Zaren Hilfe eine
Milderung des Pariser Vertrages*) zu erlangen, Österreich war
durch einen General vertreten. Seit den Zeiten, wo die großen
deutschen Kaiser ihre Fürstentage gehalten und die Herzöge
und Markgrafen als Lehnsleute vor ihnen erschienen, war ein
so glänzender und zahlreicher Fürstenkongreß nicht mehr ver-
einigt gewesen; nur hatten jene alten Zeiten den höchsten Grad
von Macht und Herrlichkeit Deutschlands verkündigt, wie diese
jetzt das äußerste Maß der Erniedrigung. Damals waren den
deutschen Stammesfürsten zur Seite die Könige des Auslandes
oder ihre Vertreter erschienen, um dem „Herrn der christlichen
Welt“ ihre Huldigungen darzubringen. Jetzt sah man ihre Nach-
kommen nur im Gefolge zweier fremder Despoten, deren Herrschaft
auf die Teilung und Entwürdigung Deutschlands gestellt war.
Noch ehe Napoleon in Erfurt ankam, waren Kaiser Alexander
und Großfürst Konstantin bei den Verwandten am Hofe zu Wei-
mar eingetroffen, und am 27. reisten beide nach Erfurt weiter.
Um Mittag brach Napoleon mit glänzendem militärischen Gefolge
auf, um den russischen Kaiser einzuholen, und zwischen München-
Holzhausen und Nohra trafen die Fürsten zusammen. Beide um-
armten sich und gingen eine geraume Zeit zu Fuß miteinander.
Dann bestiegen sie die Pferde, und mit allem militärischen Pomp
bewegte sich dann der Zug unter dem Donner der Kanonen
durch die Reihen der französischen Truppen nach Erfurt. Am
Abend war die Stadt glänzend erleuchtet, in Transparenten und
Inschriften alle Kunst der Schmeichelei aufgeboten, den Gebieter
und seine Größe zu verherrlichen. Inschriften wie die:
„Gäb’s jetzt noch einen Göttersohn, so wär’s gewiß Napoleon!“
*) Er betraf die Höhe der Kriegskostenentschädigung und die Räumung
der preußischen Festungen.
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