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1. Vom deutschen Befreiungskrieg bis zum Tode Kaiser Wilhelm I. - S. 7

1909 - Leipzig : Voigtländer
Der Deutsche Befreiungskrieg 1813. 7 Anfang des Befreiungskrieges (bis zum Waffenstillstand). -(Arn-t:) Ich weilte nur ein paar Tage in Breslau. Im Anfange Aprils war ich in Dresden und ließ mich bei dem würdigen Oberappellationsrat Körner einquartieren. Bald kam auch der Minister vom Stein. Er war jetzt durch gemeinsamen Beschluß der hohen Herrscher zum Vorsitzer eines Kaiserlich Russischen und Königlich Preußischen Verwaltungsrats für die deutschen Angelegenheiten und Lande ernannt. — Da die verbündeten Heere nun über die Elbe weiter in Thüringen vordrangen, und die Franzosen von der anderen Seite heranzogen, so wimmelte Dresden außer den erwähnten Fremden, die dort Geschäfte hatten, auch von Flüchtlingen, die das Sichere suchten, einige Zeit dort blieben und dann über die Berge nach Böhmen zogen. Auch Goethe kam und besuchte mehrmals das ihm befreundete Kör-nersche Haus. Ich hatte ihn in zwanzig Jahren nicht gesehen; er erschien immer noch in seiner stattlichen Schöne, aber der große Mann machte keinen erfreulichen Eindruck. Ihm war's beklommen, und er hatte weder Hoffnung noch Freude an den neuen Dingen. Der junge Körner war da, freiwilliger Jäger bei den Lützowern; der Vater sprach sich begeistert und hoffnungsreich aus, da erwiderte Goethe ihm gleichsam erzürnt: „Schüttelt nur an Euren Ketten, der Mann ist Euch zu groß, Ihr werdet sie nicht zerbrechen." (Strin, Lebensbeschreibung:) Unterdessen ging die Schlacht von Görschen verloren, weil das verbündete Heer zu schwach war. — Eine Folge der bei Großgörschen verlorenen Schlacht war der Rückzug der Verbündeten über die Elbe und, nach der bei Bautzen gleichfalls verlorenen Schlacht, nach Schlesien. In beiden focht man mit großer Tapferkeit, aus beiden zog man sich mit guter Ordnung zurück. (Arndt:) Ich sah in Dresden den edlen Scharnhorst, leicht am Knie verwundet. Er selbst sah es nur für eine Streifung an; aber diese leichte Wunde sollte sein Tod werden. Er starb den 28. Jnnius in Prag. Eine Reise nach Wien und bei der schwebenden Ungewißheit der Dinge hin- und herfliegende Sorge um die endliche Lösung derselben bei diesem starken und doch reizbarsten Gemüte machten das kleine Übel zu einem gefährlichen. Doch auch der Tod ist Gottes. — Ich fuhr, als alles Dresden verließ, mit kleinen Aufträgen meines Herrn nach Berlin, wo ich bis gegen das Ende des Junins blieb. Es wurden inzwischen mit Napoleon

2. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 173

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 173 — durch welchen alle Bewohner eines bestimmten Umkreises gewnngen waren, ihr Getreide in einer bestimmten Mühle mahlen zu lassen. Nun wurde 1810 die Gewerbefreiheit eingeführt und dadurch der Zunft- und Mühlzwang aufgehoben, auch die Vorrechte einzelner Häuser zum Betriebe von Bäckereien, Schlächtereien und Brauereien beseitigt. ■ Befreiung des Bürger- und Bauernstandes war also das Ziel Steins. Dazu sollte der religiöse Sinn im Volke geweckt, die Jugend zu Gottesund Vaterlandsliebe erzogen werden. Durch solche Bestrebungen machte sich Stein bei Napoleon verhaßt. Einer seiner Briefe fiel in Napoleons Hände. Nun hielt es Stein für nötig, fein Amt aufzugeben. Ungern entließ ihn der König 1809; Napoleon verfolgte ihn aber mit einer förmlichen Achtserklärung; feine in Nassau telegenen Güter wurden mit Beschlag belegt, alle Behörden Frankreichs und des Rheinbundes angewiesen, ihn zur Hast zu bringen. Stein flüchtete nach Österreich, später nach Rußland, wo er fortfuhr, nach Kräften für die Wiedererhebung Deutschlands zu wirken. Seine Vertreibung war ein Unglück für Preußen, dessen dankbares Volk ihn schon damals „des Rechtes Grundstein, der Deutschen Edelstein" nannte. Sein Nachfolger wurde der Minister von Hardenberg, der Steins Werk fortsetzte. Er gründete 1810 die Universität Berlin. Der Turnvater Jahn suchte die Jugend durch regelmäßiges Turnen wehrfähig zu machen. Ernst Moritz Arndt weckte durch Wort und Schrift den vaterländischen Geist und schürte den Haß gegen die Franzosen. Fichte hielt feine „Reden an die deutsche Nation." So bereitete sich Preußen auf den Kampf vor, der das Vaterland von der französischen Knechtschaft befreien sollte. 4. Deutschlands fruchtlose Gefreiungsversuche. 1. Österreichs Erhebung 1809. In Österreich hatte sich seit dem unglücklichen Frieden von Preßburg 1805 eine ähnliche Umgestaltung wie in Preußen vollzogen. Man wartete auch dort nur auf eine günstige Gelegenheit, um Napoleons Joch abzuschütteln. Dieser kämpfte seit 1808 in Spanien, um auch dieses Land zu unterwerfen. Es waren meist deutsche Truppen, die für Napoleon in Spanien kämpften und dort ihr Grab fanden. Allein die Spanier wehrten sich mit Erfolg fünf Jahre lang. Dadurch ermutigt, erklärte Österreich 1809 an Napoleon den Krieg, obgleich es allein stand; denn feine Hoffnung auf die Erhebung des ganzen deutschen Volkes erfüllte sich nicht. Mit gewohnter Schnelligkeit erschien Napoleon in Süddentschland, verstärkte sich durch die Truppen des Rheinbundes und trieb die Österreicher unter dem tapferen Erzherzog Karl von Regensburg nach Böhmen und Mähren zurück. Bald darauf zog er in Wien ein. Doch wurde er, der bisher für unbesiegbar gegolten hatte, im Mai 1809 in der zweitägigen blutigen Schlacht bei Aspern und Eßlingen (unweit Wien auf dem Marchfelde) von Erzherzog Karl völlig geschlagen. Ganz Deutschland jubelte damals über diesen Erfolg deutscher Waffen. Länger als vier Wochen brauchte Napoleon, sich von seiner furchtbaren Niederlage zu erholen. Dann aber schlug er feinen Gegner, den Erzherzog Karl, in der zweitägigen Schlacht bei Wagram (nördlich von Aspern) völlig aufs Haupt. Die Folge dieses Sieges war der Friede zu Wien, durch welchen Österreich wieder 2000 Quadratmeilen Land und 31/2 Millionen Unterthanen verlor.

3. Theil 8 - S. 255

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
/ 255 unter die Sieger vertheilt. Der bloße Antheil des Königs von Polen belief sich auf 4 Millionen Gulden. Zn der That hatte dieser auch das Meiste zu dem Ruhme dieses Tages beigetragen, obgleich er so bescheiden war, die Ehre des Sie, ges von sich abzulehnen, und sie dem tapfern Beistände der deutschen Hülsötruppen und den einsichtsvollen Dispositionen des Herzogs von Loth- ringen beizulegen. Wohl hatten die Oestreicher Ursach, über ihre Befreiung zu jubiliren, denn dieser Feind, barbarischer noch als die Franzosen, begnügte sich nicht damit, das Land zu verheeren und die Menschen zu tödken, sondern schleppte die Einwohner ohne Unterschied des Standes und Geschlechts als Sklaven mit sich fort. 87,00a Menschen verlor Oestreich auf diese Weise; unter ihnen waren über 52,020 Kinder, 6222 Männer, über n,222 Weiber und 15,022 Mädchen, und unter den beiden letztem rechnete man 224 Grä- finnen, Baronessen und Fräulein. Zwei Tage nach dem Entsätze kam der Kai- ser aus Linz zurück, und mußte zu seiner Kran, kung sehen, wie das Volk auf ihn gar nicht ach, tete, dahingegen es die Sieger bei ihrem feierlt, chen Einzuge mit lautem Freudengeschrei und tausend andern Beweisen der herzlichsten Dank- barkeit empfing. Besonders waren der Herzog von Lothringen und der König von Polen die Abgötter der Wiener, und man hörte gar nicht

4. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 65

1865 - Langensalza : Greßler
Friedrich Wilhelm Iii. 65 ja ein schlesisches Fräulein, welches zu arm war, Gold und Silber zu geben, schnitt ^ogar ihr schönes langes. Haar ab und verkaufte es zum Nutzen des Vaterlandes. Andere Frauen, an deren Spitze die Gemahlin des Prinzen Wilhelm von Preußen stand, vereinigten sich zur Wartung und Pflege der verwundeten Krieger. Bisher war es Napoleon, der von Rußland nach Paris ge- eilt war, verborgen geblieben, gegen wen Preußen eigentlich rüste. Da ward es ihm bekannt; denn am 17. März 1813 erklärte der König ihm den Krieg. Napoleon war wüthend hierüber. Schnell ließ er ein neues Heer ausrüsten und sprach aus, nicht eher ruhen zu wollen, bis er den preußischen Namen aus der Geschichte der Völker vertilgt habe. Auch der Rheinbund mußte wieder ein Hülfsheer stellen. Siegestrunken eilte er mit seinen Schaaren der Elbe zu und sandte seinen Stiefsohn Eugen mit einer Heeresabtheilung ab, um Berlin zu nehmen. Bei Möllern stellten sich ihm am 5. April 1813 die vereinten Russen und Preußen unter Pork und Bülow entgegen und griffen ihn so tapfer an, daß er sich nach Magdeburg zurüllziehen mußte. Jetzt brach Napoleon selbst mit einem Heere auf, ging über die Saale und stellte sich den Verbündeten bei Großgörschen den 21. Mai entgegen. Wieder kam es zur Schlacht. Mit der größten Tapferkeit wurde von den vereinten Preußen und Russen gekämpft, ja Napoleon selbst war nahe daran, gefangen zu werden; dennoch mußten sie zuletzt der Ucbermacht ihres Gegners weichen. Sie gingen über die Elbe zurück und bezogen bei Bautzen ein festes Lager. Indessen rückte Napoleon in Dresden ein und zwang den König von Sachsen, sich mit ihm zu vereinigen. Darauf brach er gegen die Verbündeten bei B a u tz e n los und lieferte ihnen am 26. Mai eine Schlacht. Mit größter Erbitterung wurde von beiden Seiten gekämpft ohne etwas Entscheidendes auszurichten. Da plötzlich geboten Alexander und Friedrich Wilhelm, den Kampf abzubrechen, und ihre Truppen zogen sich in größter Ordnung nach Schlesien zurück, um sich hier zu verstärken. Napoleon wollte sie verfolgen; Blücher aber wehrte ihn so kräftig ab, daß er es aufgab. Während die Verbündeten bei Schweidnitz ein festes Lager bezogen, bot ihnen Napoleon, der sich erschöpft fühlte, einen Waffenstillstand an. Diese nahmen ihn an, um sich ebenfalls wieder zu kräftigen. In dieser Zeit suchte Oesterreich den Frieden zwischen beiden streitenden Parteien zu vermitteln. Napoleon ging zwar auf diese Vermittelung ein, jedoch nur zum Fischer, Gesch. Sr Curs. 5

5. Das Vaterland - S. 272

1854 - Altona : Lehmkuhl
272 rück, wo er Alles in trauriger Verwirrung und die Früchte so vieler Großthaten verloren fand. Der erzwungene Eid, womit er den Vergleich hatte bekräftigen müssen, konnte für ihn keine Gültigkeit haben; er brach denselben mit Bewilligung des Papstes und rüstete sich zur Rache. Anfangs drang er mit seinem frü- heren Glücke vor, es wandte ihm aber bald den Rücken, und als er durch den Verrath der neulich unterjochten Dith- marscher die blutige Schlacht bei Bornhöved im Jahre 1227 verloren hatte, beeilte er sich, mit seinen zahlreichen Feinden Frieden zu schließen, um zu retten was noch übrig war. Hierauf verlebte er den Rest seiner Tage, einige unbedeutende Kriegsun- ternehmungen gegen Lübeck und die Schwertritter in Livland ausgenommen, in Ruhe, nur mit der Sorge für das innere Wohl seines Reiches und mit der Verbesserung der Gesetze beschäftigt. Von den großen Eroberungen blieben nur Trümmer übrig: Nützen, einige Strecken in Mecklenburg, Preußen und Esthland nebst dem Titel eines Königs der Slaven. C. F. Allen. Ss. Königin Dagmar. König Waldemar der Sieger war zwei Mal vermählt und beide seine Königinnen waren aus fernen Ländern. Die erste, Margarethe, von der Liebe des Volkes Dagmar genannt, war eine böhmische, die andere Berengaria, eine portugiesische Prinzessin. Keine dänische Königin hat sich ein so liebevolles Gedächtniss hinterlassen, als die sanfte, fromme Dagmar: Ueber sechs Jahrhunderte sind seit ihrem Tode verflossen, aber sie haben nicht vermocht, ihr Andenken aus dänischen Herzen zu verwischen. Noch jetzt tönen die alten wehmüthi- gen Lieder von Dagmar von den Lippen des Volkes und rüh- ren es zu Thränen. Tn den alten Volksliedern haben wir nämlich das Bild der herrlichen Königin, und nicht in der mageren Geschichte und den Analen jener Zeit, welche nur sehr wenig von ihr be- richten. Wir wissen nur, dass sie eine Tochter König Otto- kar I. von Böhmen war, 1205 mit König Waldemar verhei- rathet, und 1209 Mutter des jungen Waldemars ward; sie starb den 24. Mai 1213 und wurde in der Kirche zu Ringsted

6. Neuere Geschichte - S. 294

1861 - Leipzig : Brandstetter
294 fürsten von Brandenburg, welcher sich unter dem Versprechen einer selbstständigen Regierung des bis jetzt noch immer von Polen abhängigen Preußens gewinnen ließ. Diesem Bündniß setzte sich Dänemark ent- gegen , während Polen von Deutschland und Frankreich unterstützt wurde. Karl X., ein würdiger Vorläufer des spätern abenteuerlichen Karl Xii., wandte sich, ans Polen vertrieben, gegen die Dänen, und seine tollkühnen Märsche über das Eis des kleinen und großen Belt bei eintretendem Thauwetter haben wohl das Andenken seines Muthes, nicht aber das seiner Vorsorge und Klugheit verewigt. Anders wurde es unter seinem Sohne. Als Karl Xi. (1660—1697) die Regierung antrat, hegten seine Vormünder die Hoffnung, daß der nur nothdürftig unterrichtete und nie an Arbeit gewöhnte junge König die Verwaltung des Reiches ohne Wider- streben ihren Händen überlassen würde. Doch sie täuschten sich, und mußten nun bald den Ernst und die Kraft seines Charakters erkennen, welcher, von innen heraus sich entwickelnd und die Dinge unbefangen betrachtend, überall das Wohl des Ganzen streng im Auge behielt, selten Gnade übte und fast nie Ausnahmen von anerkannten Regeln verstattete. Es war die tiefe Ueberzeugung des Königs, daß Schweden nur auf diesem Wege vom Untergange gerettet werden könnte. Wie ganz verändert aber gestalteten sich die Verhältnisse, als Karl Xii. den schwedischen Thron bestieg (1697 —1718). In seinem tollkühn kriege- rischen Soldatenmuthe und seiner absoluten Herrscherlust bedachte er nur wenig das Wohl seines Volkes, wenn es galt, seine Macht zu vergrößern und seinen Kriegsruhm zu erhöhen. Gefahren, vor denen entschlossene Männer zagten, waren seine Lust; Bequemlichkeit und behagliches Leben aber war ihm unerträglich, Anstrengung und Beschwerde galt ihm für Genuß und er theilte mit seinen Soldaten den harten Stein zum Kopf- kissen und den letzten Tropfen aus der Feldstasche. Als Knabe schon liebte er nur die gefahrvollsten Spiele. Mit seinem Schwager, dem jungen Herzog Friedrich von Holstein-Gottorp, sprengte er einen Haufen loser Breter hinauf, ritt im tollen Uebermuth auf einem gefangenen Hirsche, gefiel sich in furchtbaren Jagden und lebensgefährlichen Versuchen, steile Treppen hinanzujagen, über Hecken, Gräben und Holzstöße zu setzen u. s. w. Erst 15 Jahre alt, wurde er mündig erklärt und begann aus eigener Macht die Herrschaft zu führen. Zwischen Rußland, Dänemark und Sachsen, dessen Kurfürst, wie wir bereits erzählten, König von Polen war, hatte sich indeß ein Bündniß gebildet, zu dem Zweck, die auswärtigen Provinzen Schwedens zu theilen. Man zweifelte nicht, daß der kaum erwachsene, junge tollkühne König leicht zu besiegen sein werde. Doch bald sollten sie seinen gewal- tigen Kriegsgeist besser kennen lernen. Während der erschrockene Reichsrath nicht zur Besinnung kam, stellte Karl sich sogleich, 17 Jahre alt, an die Spitze seines Heeres und fiel in Dänemark ein. Als ihm hier die ersten

7. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 56

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
56 Friedrich Iii. mit vieler Pracht empfangen. Der Kai- ser gab ihm seine Zuneigung besonders auch dadurch zu erkennen, daß er die Grafschaft Holstein zu einem Her- zogthume erhob, und Dithmarschen, welches bisher selbst- ständig gewesen war, mit Holstein vereinigte. Auch der Pabst nahm Christian sehr liebevoll auf; ertheilte ihm die Erlaubniß zur Anlegung einer Universität in Kopenhagen; sprach ihm von dem gethanen Gelübde gegen die Türken zu ziehen los, beschenkte ihn mit einer geweihcten goldenen Rose; reichte ihm am Osterfeste persönlich das heilige Abend- mahl und bezahlte Alles was er mit seinem Kanzem Ge- folge wahrend seines Aufenthalts in Rom, verzehrt hatte.' Der König dagegen schenkte dem Pabste Heerlnge, Stock- fische und- Hermeline, Sachen die in Italien- sehr selten waren. — Sehr viel hat dieser treffliche König zur Be» förderung der Wissenschaften- der Künste und des Handels- gethän. Was die Gesetzgebung betraf, so sprach er im Jahre 1457 alle Dänische Unterthanen von der herkömmlich ge- wordenen Verpflichtung frei, sich in der ersten-Instanz vor einem ausländischen Gericht zu stellen. Er starb im Mai des Jahres 1481, mit Hinterlassung zweier Söhne, Johann und Friedrich. " , §. 39. Johann oder Hans. (reg. von 1481 — 1513.) yh' .u . Er war schon im Jahre 1455, wenige Monate nach seiner Geburt, auf Bitten seines Vaters, Christian des Ersten, von dem Dänischen Neichsrath zum Thronfolger be- stimmt worden. Wenn also von Seiten der Dänen seiner Thronbesteigung, nach dem Absterben seines Vaters, nichts im Wege stand, so machten ihn doch die Norweger und sein jüngerer Bruder, Friedrich, viel zu schaffen. Jene, j

8. Hauptbd. - S. 85

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Vii. Die Zeit der Sürstenmacht. „Gott schützt edle Fürstenhäuser." 70. Der große Kurfürst von timtfrettlnttg* 1640—1688, 1. In der letzten Zeit des dreißigjährigen Krieges regierte in Brandenburg der Kurfürst Friedrich Wilhelm, der in der Geschichte den Beinamen der große Kurfürst erhalten hat. Als er sieben Jahre alt war, ließ ihn sein Vater, der Kriegsunruhen wegen, in die schützende Festung Küstrin bringen. Allein fünf Jahre später hatten die Kriegsverhältniffe einen so bedrohlichen Charakter angenommen, daß selbst Küstrin nicht mehr sicher schien; man flüchtete mit dem Prinzen daher nach Pommern. Hier sah er die Leiche seines Onkels, des Schwedenkönigs Gustav Adolf, die gerade nach Schweden überführt werden sollte. Einige Jahre später bezog er die berühmte Universität Leyden. Von hier ging er nach dem Haag, der Hauptstadt Hollands. Dem Versuch, ihn hier zu einem üppigen, ausschweifenden Leben zu verleiten, entzog er sich dadurch, daß er Haag verließ und zu seinem Vetter, dem Prinzen Heinrich von Oranien, eilte. Oranien erkannte sofort, daß diese That des Jünglings ein Vorzeichen künftiger Größe sei und sprach die prophetischen 'Worte: „Vetter, ihr habt einen schönen Sieg erfochten! Ihr habt das gethan, ihr werdet noch mehr thun"! 2. Im Jahre 1640 starb der Vater, und der Prinz bestieg den Thron. Das Land, welches er regieren sollte, war durch den blutigen Krieg entvölkert, verwüstet und gänzlich verarmt. Allein der junge Fürst verzagte _ nicht. Zunächst schloß er mit den Schweden einen vorläufigen Friedensvertrag und benutzte die Zeit, um in seinem Lande wieder Ordnung zu schaffen: den widerspenstigen Adel zu bändigen, der darniederliegenden Landwirtschaft, den Gewerben und dem Handel auf jede Weise aufzuhelfen. Er zog zu dem Ende aus der Schweiz und den Niederlqnden tüchtige Bauern ins Land und nahm die gewerbfleißigen Hugenotten, welche um ihres Glaubens willen aus

9. Leitfaden für den geschichtlichen Unterricht - S. 81

1881 - Berlin : Wohlgemuth
- 81 - Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. (1640-1688) Friedrich Wilhelm, geboren 1620 zu Berlin, war der einzige Sohn des schwachen Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg. Seine Mutter, Elisabeth Charlotte, eine Schwester des unglücklichen Friedrich Y. von der Pfalz, widmete sich ganz der Erziehung des Kurprinzen. Dieser verband mit einem kräftigen Körper vortreffliche Anlagen des Geistes und Herzens; er zeigte Lust zu lernen und zu schaffen; schon früh konnte man daher in ihm seine künftige Größe ahnen. Seinen Oheim Gustav Adolf wählte er sich zum Vorbilde. Zur weiteren Ausbildung schickte die Kurfürstin ihren Sohn, als er 17 Jahre alt war, nach Holland an den Hof des Fürsten Friedrich Heinrich von Dramen. Hier lernte er die fromme, edle und hoch gebildete Prinzessin Henriette Luise von Dramen (Stifterin des Oranienburger Waisenhauses, geboren am 27. November 1627, gestorben am 18. Juni 1667), kennen, mit der er sich im Jahre 1646 vermahlte. (Sie soll das schöne Lied „Jesus, meine Zuversicht" gedichtet haben.) Als Friedrich Wilhelm 1640 die Regierung übernahm, befand sich sein Land im jammervollsten Zustande. Der größte Teil seines väterlichen Erbes war in den Händen der Feinde. Berlin zählte nur 300 Bürger, die nicht mehr als das nackte Leben hatten. Der Minister Schwarzenberg schaltete und waltete nach seinem Belieben, trotzdem ihn das Volk als Landesverräter haßte. — Von diesem sich loszumachen, war des Kurfürsten erste Sorge. Dann schuf er sich eine neue Armee, nur 3000 Mann stark, aber zuverlässige Truppen. Die polnische Belehnung über Preußen erhielt er nur unter sehr lästigen Bedingungen. Seine Gemahlin war ihm in allem eine weise Ratgeberin; sie teilte mit ihm Glück und Leid, half und besserte, soviel sie vermochte, führte Geschmack und Kunstsinn in höhere Lebenskreise ein und trug viel dazu bei, die Wunden zu heilen, welche der dreißigjährige Krieg dem armen Lande geschlagen hatte. Kaum war der dreißigjährige Krieg beendet, so mußte Friedrich Wilhelm aufs neue die Waffen ergreifen. In dem Kriege Schwedens gegen Polen (1655—1660) stand er auf Seiten der Schweden und half in der dreitägigen Schlacht bei Warschau (1656) die Polen besiegen. In diesem Kriege erlangte er durch die Verträge von Miau und Welau, welche hernach im Frieden von Oliva (1660) bestätigt wurden, die Anerkennung seiner Souveränität über das Herzogtum Preußen. Als die Franzosen in den Raubkriegen Ludwigs Xiv. Deutschland bedrohten und das deutsche Gebiet verletzten, eilte der Kurfürst mit seinem Feldmarschall Derfflinger an den Rhein, um Mauer, Leitfaden. 2. Auflage. 6

10. Bd. 3 - S. 213

1879 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 7. Herzog Crnft von Sachsen-Gotha. 213 „Seelenschatz", darin er von der Seele Würdigkeit ausgeht, von ihrem kläglichen Fall und ihrer tröstlichen Wiederaufrichtung handelt und mit ihrer bereinftigen Herrlichkeit eubet. Ein anberes seines Werk von ihm fiub „Gottholbs zufällige Anbcichten", 400 überaus sinnige und zum Theil wunberliebliche Gleichnisse. Er weiß an alles, an beit Thau, das Echo, den Holzwnrm 2c. geistliche Lehren und frommliche Betrachtungen zu knüpfen. Beide Bücher finb noch in vielen Bauernhütten zu finben nnb die Leute erbauen und ergötzen sich baran. — Heinrich Müller, geb. 1631 zu Lübeck, f 1675 als Prof eff or und Superintendent in Rostock. Auch er zeichnete sich als Redner und Schriftsteller vorzüglich aus. Er hat eine ganz besondere Klarheit, Schärfe und Tiefe des geistlichen Verstandes. Seine berühmteste Schrift finb bte „Geistlichen Erquickftunben." Sie finb's im vollen Maße, aber anch oft ein fcharfes, heilsames Salz. Ein köstlich Buch ist auch fein „Himmlischer Liebeskuß", in welchem uns wirklich die himmlische Liebe von oben herab umsähet und küsset. Jetzt muß ich noch von einem Fürsten reben, der zwar nur ein kleines Land beherrschte, aber vor den Engeln Gottes gewiß zu den größten Fürsten gehört. § 7. Herzog Ernst von Sachsen-Goiha. Er war der Urenkel des Johann Friedrich, fein Vater Herzog Johann von Weimar, der Bernharb fein jüngster Bruder. Ernst wurde 1601 in der Ehristnacht geboren. Sein Vater starb frühe, die Mutter erzog ihre vielen Kinder mit heiliger Sorgfalt. Ernst lernte am liebsten Sprüche der heiligen Schrift, erwarb sich aber auch einen Reichthum weltlicher Kenntnisse und Tüchtigkeiten. Er reifte zu einem frommen, feinen Jünglinge heran. Am Kampfe nnt's Evangelium nahm er den lebhaftesten Antheil. 1631 trat auch er als Oberst in die Dienste des Schwebenkönigs; bei Rain fetzte er zuerst mit feinem Reiterregiments über den Lech; er kämpfte mannhaft bei Lützen mit. 1635 trat er
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