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1. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 489

1845 - Halle : Anton
dement auszuhalten, und fast niemand zweifelte daran, daß man der Gewalt des feindlichen Geschützes in wenigen Tagen erligen müße, als plözlich eben am 2ten Juli nach Mittag 3 Uhr-der Bote, welcher den Waffenstilstand an- kündigte ankam, und den treu in ihrem Glauben aushar- renden Rettung brachte. Von Anfänge der Belagerung an bis dahin waren an 26,000 Kugeln und Bomben auf die Vestungswerke und die Stadt geschoßen worden, und die leztere sah einem Trümmerhaufen änlicher als einem menschlichen Wonorte. Graudenz, was sich auch noch hielt, war nicht eigentlich angegriffen worden, sondern nur be- obachtet. Auch in Schlesien hielten sich noch einige Gebirgsve- ften. Koset war, weil Napoleon den Bclagcrungshaufen anderwärts besser breuchen konte, seit dem 12ten März nur noch bloquirt worden. Der Oberst von Puttkammcr, nach des Obersten von Neumann Tode Commandant, 'hatte am 18ten Juni durch Mangel und Seuchen gezwungen eine Capitulation eingegangcn, die Veftung zu übergeben, wenn sie in vier Wochen nicht entsezt werde. Neiffe war am 16ten Juni übergeben worden. Der Oberst von Götzen .hatte in der Grafschaft Glatz nochmals ein kleines preussi- sches Heer gebildet; es war schon im Mai wider vernichtet worden. Seit der Niderlage Götzens und der Besetzung von Neiffe waren die Preussen auf Glatz beschränkt, denn Kofel als schon in Capitulation begriffen, war nicht zu rechnen. Da schloß Götzen, der sich nach Glatz geworfen, für diese Veste eine änliche Capitulation wie die von Ko- fel war. Ehe beide Plätze wirklich übergeben wurden, war aber am 7ten Juli mit Russland, am Oten mit Preussen zu Tilsit von Napoleon Friden geschloßen worden. In diesem Friden trat Preussen zu Disposition des Kaisers der Franzosen ohne Ausname alle Besitzungen westlich der Elbe ab; außerdem an Sachsen den Kotbusser Kreis, und zu Bildung eines Großherzogtums Warschau, ebcnfals für Sachsen, alle seit 1772 aquirirten polnischen Provinzen, so wie — obwol nicht für Sachsen bestirnt — Danzig, was wider freie Stadt ward, und dessen Gebiet.

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 287

1888 - Habelschwerdt : Franke
287 unter seine Söhne schwere Wirren. Durch Vermittelung Kaiser Friedrich Barbarossas erhielten die Nachkommen seines ältesten Sohnes Schlesien als von Polen lehnsabhängiges Herzogtum, 1163. Damals war Schlesien in 21 Kaftellaneien eingeteilt, deren Vorsteher Burggrafen waren. Ihre Sitze hatseit sich meist zu Städten entwickelt. Zweiter Zeitraum. Schlesien unter freien Herzögen, 1163-1835. In dieser Zeit ging vorzüglich die Germanisierung des Landes vor sich. Die schlesischen Herzöge traten mit deutschen Furstengeschlechtern in verwandtschaftliche Beziehungen; deutsche Bauern, Bürger und Priester wanderten ein, 1261 erhielten die schlesischen Städte magdeburgisches Recht, und von den Cistercienserklöstern aus verbreitete sich deutsche Bildung. Im 14. Jahrhundert war die deutsche Sprache die herrschende. Niederschlesien war allerdings gegen Oberschlesten bedeutend voraus. Die politische Selbständigkeit konnte sich aber Schlesien nicht bewahren, denn a) die in den Piastensamilien üblichen Länderteilungen schwächten die Kraft der einzelnen Fürstentümer, b) häufig verzehrte auch die Verschwendung der Fürsten die Kraft des Landes. Während zu Ansang dieses Zeitraums Schlesien in Nieder-, Mittel- und Oberfchlesien geteilt erscheint, treten feit 1201 Nieder- und Mittelschlesien vereinigt als Herzogtum Niederschlesien rntf7 das durch drei Generationen ungeteilt bleibt. a) Mdei'schlesien. Die wichtigsten Herzöge sind: Heinrich I., der Bärtige, 1201—1238, der Gemahl der hl. Hedwig, der Patronin Schlesiens; Heinrich Ii., 1238—1241, der in der Mongolenschlacht bei Wahlstatt seinen Tod fand. Seitdem beginnen die Bruderkriege und die Teilungen. Zuerst entstanden drei Herrschaften: Liegnitz, Breslau und Glogau. Bald ward jede bedeutendere Stadt der Sitz eines Fürsten. Zufällig vereinigten sich Liegnitz, Brieg und Wohlau in einer Hand. b) ©bersdilrfien. Hier begannen die Teilungen seit 1278. Die wichtigsten Herrschaften waren: Teschen, Beuthen, Oppeln, Ämbor und Jägerndorf. Diese Zerrissenheit Schlesiens gab dem Könige Johann von Böhmen die erwünschte Gelegenheit, das Land von sich abhängig zu machen. Zwar protestierte Polen dagegen, aber im Jahre 1335 zwang Johann den König Kasimir Ii. von Polen zu dem Vertrage von Trenczin, in dem letzterer seinen Ansprüchen auf Schlesien entsagte. Dritter Zeitraum. Schlesien unter böhmischer und ungarischer Herrschaft, 1335-1526. Nach dem Verluste seiner Unabhängigkeit teilte Schlesien als Nebenland Böhmens dessen Schicksale. Die für Böhmen so väterliche Regierung Karls Iv. kam auch Schlesien, namentlich der Stadt Breslau, zu gute. Nach dem Aussterben der Luxemburger huldigte Schlesien Kaiser

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 221

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
221 sich Sachsen an Preußen an, allein Brühl hatte sich durch seine schwankende hinterlistige Politik in solche Verle- genheiten verwickelt, daß er, um sich selbst zu retten, es heimlich mit Oe streich hielt, während doch Kursachsen Preußens Bundesgenosse war. Das sächsische Heer erhielt daher geheimen Befehl, das preußische nichts zu un- terstützen, es nahm also weder Theil an den glänzenden Siegen der Preußen, noch erhielt Sachsen in dem Frieden zu Wien am 23. Juli 1742 irgend einen Vor- theil, und der kostspielige Feldzug war vergebens gethan. Nach diesem Frieden schloß Kursachsen am 20. December 1743 und 13. Mai 1744 zwei Verträge mit O estreich, wodurch beide Staaten ihre Länder einander gewährleisteten. Der Vortheil dieser Verträge war gan^ allein auf Oestreich's Seite, und Sachsen wurde dabei abermals auf eine recht unverantwortliche Art in einen Krieg verwickelt, doch Graf Brühl erhielt dafür von England Geldgeschenke, von Oestreich Güter in Böh- men. Als nun Friedrich Ii. im Herbst 1744 den zwei- ten schlesischen Krieg begann und am 16. September Prag eroberte, da vereinigten sich 22,000 Sachsen unter des Herzogs Johann Adolf von Weißenfels Befehl mit dem östreichischen Heere unter dem Herzog Karl von Lothringen. Darauf schloß König Friedrich am 8. Januar 1745 mit Oestreich, England und den Niederlanden einen Bund und verpflichtete sich, gegen 150,000 Pfund Sterling Hilfsgelder jährlich 30,000 Mann zum Schutz des Königreichs Böhmen zu stellen. Einen zweiten geheimen Vertrag schloß er aber mit Oestreich am 18. Mai 1745 zu Leipzig, wodurch festgesetzt ward, daß beide Mächte nicht eher die Waffen niederlegen wollten, bis dem Könige von Preußen Schlesien und Glaz entrissen, und er in engere Grenzen eingeschlossen worden wäre. Sachsen sollte das Herzogthum Magdeburg nebst Halberstadt und dem Saalkreise, und jenach- dem der Krieg glücklich ausfallen würde, auch das Fürsten- thum Krossen nebst dem züllichauer Kreise, de^ Sch wiebusser Kreis in Schlesien und den kottbnfser Kreis in der Niederlausitz erhalten. Abermals oranacn nun 24,000 Mann Sachsen in Böhmey und Nieder-

4. Schlesien - S. 120

1827 - Breslau Breslau : Graß
120 Land und Leute. Nur für die Unterdrückung der Evange- lischen schien er Sinn zu haben. In allen seinen Ländern war die evangelische Lehre vorherrschend; er aber ließ die Kirchen schließen und begünstigte die Jesuiten. In Schle- sien fand viel Länderwechsel durch Tausch und Kauf statt; doch blieb es im Ganzen ruhig, bis auf eine Streitigkeit, welche 1604 Quaritz mit seinem Gutsherrn Wenzel Zedlitz hatte, und die erst 1607 durch Ungarische Truppen auf's Reine gebracht werden konnte. Die Ungarn empörten sich , gegen Rudolph, und erwählten seinen Bruder Mathias 1604 zu ihrem Könige. Diesem Beispiele folgten die Böhmen, Schlesier und Lausitzer, und brachten so Rudolph dahin, daß er 1609 in einem sogenannten Majestäts- briefe den Evangelischen gleiche Rechte mit den Ka- tholiken zugestand. Nur der Bischof kehrte sich im Neiße- schen an diesen Majestätsbrief nicht. Im Jahre 1611 warf Mathias seinen Bruder Rudolph vom Böhmischen Thron, und beschwor ebenfalls den Majestätsbrief. Ru- dolph starb 1612. Mathias (1611 — 1619) dachte nicht besser gegen die Evangelischen als Rudolph, ließ sich von den Schlesiern eine Tonne Goldes Steuern zahlen, belehnte den katholischen Fürsten Lichtenstein mit dem evangelischen Troppau, machte den 1613 wieder katholisch gewordenen Herzog Adam Wenzel Ii. von Teschen zum Oberlandeshauptmann, und bewirkte, daß viele seiner protestantischen Rcichsstände sich 1616 zu Prag verbanden, zur Behauptung der Glaubens- freiheit. In Schlesien waren die Stände weniger eifrig. Oberschlesien hatte seine evangelischen Fürsten größtentheils verloren, und in Niederschlesien waren mehrere Fürsten re- formirt geworden, wodurch ein Spalt zwischen den Fürsten und Unterthanen entstand. Unter den reformirten Fürsten zeichnete sich durch Anlegung von Kirchen und Schulen (1616) der Freiherr von Schöneich zu Beuthen aus.

5. Theil 2 - S. 477

1813 - Leipzig : Hinrichs
Böhmen. 477 heit brr Stande entschieden für den polnischen Prinzen Wladislav 2 erklärte. Hingegen Matthias von Un- garn, der ebenfalls als Kroncompetent aufgetreten war, be- kriegte seinen polnischen Gegner, dem es an Kraft und Re- gierungstalenten fehlte. Nach einem langen Kampfe zwi- schen beiden, ward (1479) zu Olmütz zwischen ihnen ein Vertrag geschlossen, nach welchem beide Könige den Titel König von Böhmen führen sollten. Wladislav be- hielt Böhmen, die Lausitzen und die schlesischen Herzogthü- mer Schweidnitz und Jauer; Matthias erhielt Mähren und das übrige Schlesien. Würde Matthias ohne Erben sterben; so sollten die beiden letzten Länder an Wladislav zurückfallen.— Das Glück wollte, daß der schwache Wla- dislav den Matthias überlebte, und (1490) demselben, durch die Wahl der Ungarn, auf dem ungarischen Throne, doch mit großen Einschränkungen der königlichen Gewalt, nachfolgte. Er vererbte beide Kronen auf seinen Sohn Ludwig (1516). 376. Italien. Italien, das, seit dem Untergange des abendländi- schen Reiches, während des Mittelalters nicht wieder zu ei- nem gemeinschaftlichen politischen Bande unter Einem Regen- ten vereiniget wurde, stand unter den Königen Teutfchlands während der Regierung des sächsischen, falischen und bohenstaufischenhauses, wenngleich die völlige Unterwer- fung Italiens diesen Königen aus mehrern Ursachen nie ganz gelingen wollte. Besonders hatten sich die lombardischen Städte unter den stürmischen Regierungen der letzten, sali- schen Kaiser sehr empor gehoben, und dem Kaiser Frie- drich 1, so herrisch er sich auch bei seinen wiederhohlten 3lgeri nach Italien daselbst ankündigte- dennoch zuletzt z u ^ vstnitz (1183) einen Frieden abgetrotzt, der ihnen btu "ahe völlige Unabhängigkeit zugestand. Während der Kreuzzüge stieg der Reichthum Und der Wohlstand die- ser Städte in demselben Grade, in welchem sich ihre innere Erfassung immer weiter entwickelte, Industrie und Kunst-

6. Neuzeit - S. 113

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 113 — heim im Kriegsrate bestimmte, zuvor noch einen Sturm zu wagen. Der Versuch glückte, Magdeburg wurde erobert und 10. fiel einer grauenvollen Zerstörung anheim, die Tilly weder Mai befohlen noch gewollt hatte, gegen die er aber auch nicht nach-drücklich eingeschritten war. Auf die Nachricht von dem schmerzlichen Ereignis, das zu verhindern ihm leider nicht möglich gewesen, hemmte Gustav Adolf seinen Vormarsch nach Sachsen, um vor allen Dingen erst die rückwärts liegenden Länder in genügendem Maße zu sichern. Georg Wilhelm von Brandenburg brachte seinen Anträgen noch eben so viel Abneigung wie früher entgegen; auf die Drohung des Königs indes, Berlin in den Grund schießen zu wollen, verstand er sich dazu, ein Bündnis mit ihm einzugehen und ihm außer Spandau auch Küstrin aus die Dauer des Krieges zu überlassen. Nachdem Gustav Adolf hierauf Mecklenburg erobert und die von Wallenstein vertriebenen Herzöge wieder eingesetzt hatte, rückte er zum zweitenmale an die Elbe vor und bezog ein festes Lager bei Werben, das Tilly vergebens zu erstürmen suchte. Besonders erfreulich aber mußte es für den Schwedenkönig sein, daß sich ihm um diese Zeit der Herzog Georg von Lüneburg, der Landgraf Wilhelm von Hessen und der Herzog Bernhard von Weimar offen anschlossen, ein Beweis, daß das Vertrauen in die Absichten und in die Kraft des nordischen Herrschers bei den protestantischen Fürsten Deutschlands zu wachsen begann. Tilly hatte sich von Werben aus auf kaiserlichen Befehl nach Sachsen gewandt, um den Kurfürsten für dessen Teilnahme an dem Leipziger Kongresse zu züchtigen. Er plünderte Halle, Merseburg, Weißenfels, Zeitz und Naumburg und überschwemmte mit seinen wilden Scharen sengend und brennend die fruchtbare Landschaft bis vor die Thore Leipzigs. Da endlich gab Johann Georg dem Drange der Umstände nach und warf sich dem bisher verschmähten Bundesgenossen in die Arme, ihm alle seine Truppen und Festungen zur Verfügung stellend. Nun brach Gustav Adolf über Wittenberg und Düben, wo die sächsischen Streitkräfte zu ihm stießen, nach Leipzig auf, das Tilly mittlerweile eingenommen. Bei dem Dorfe Breitenfeld kam es zur Schlacht, und zum erstenmale maß 7. sich das mehr gegliederte, rasch bewegliche und mit leichtem Sept. Geschütz ausgerüstete Heer des Königs mit dem massiger auf- '* tretenden, schwerfälliger manövrierenden und grobes Geschütz benutzenden kaiserlichen. Die Sachsen wurden gleich zu Anfang geworfen, die Schweden dagegen hielten allen Angriffen wacker stand und errangen zuletzt durch ihre Tapferkeit und durch das Feldherrntalent ihres gekrönten Führers einen glänzenden Sieg. Schmelzer, Abriß.* e

7. Geschichte Schlesiens - S. 40

1836 - Breslau : Max
Simultangebrauch ihrer Pfarrkirche ausgewirkt zu haben, 1681. — Seine Nachfolger, Johann von Sitsch seit 1685, und der östreichische Erzherzog Karl seit 1608, waren nicht so friedlich gesinnt. — Troppau war die erste Stadt, welche ihre freie Religionsübung gänzlich ver- lor 1607. —Dllnterdeß hatte 1608 der Kaiser Rudolf Ungarn, .Oestreich und Mahren an seinen Bruder Mat- thias abgetreten, und dieser hatte den Oestreichern durch einen sogenannten Majcstatsbrief freie Religionsübung zugesichert. Jetzt zwangen den Kaiser seine noch übrigen Untcrthanen, die Böhmen, Lausitzer und Schlesier, ihnen durch ähnliche Majestatsbriefe auch Religionsfreiheit zu gestatten, und Schlesien erhielt denselben unterm 20.Au- gust 1609, wofür es 300,000 Gulden zahlte. Doch der Bischof Karl erkannte ihn nicht an, und drückte die Evan- gelischen in Neiße. Matthias 1611 — 19. § 64. Rudolf wurde durch neue Bedrückungen der Evangelischen in Böhmen genöthigt, auch seine übrigen Lander an seinen Bruder Matthias 1611 abzutreten, der auch, als Rudolf im folgenden Jahre starb, zum Kaiser erwählt wurde. — Matthias kam im September 1611 nach Breslau zur Huldigung, die ihm jedoch erst, nachdem er den Schlesiern politische und kirchliche Freiheit eidlich zuge- sichert hatte, geleistet wurde. — Unter ihm war Johann Christian, Herzog zu Brkeg, der mächtigste der schlesischen Fürsten. Durch seine Gattin Dorothea Sibylla, eine Tochter des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg, beglückte er sein Land, die durch ihre hohen Frauentugenden, so wie durch ihr wohlthakiges und segensreiches Wirken für das Beste ihrer Unterthanen sich berühmt gemacht hat. Er selbst wurde 1617 Oberlandeshauptmann. § 66. Die kirchlichen Verhältnisse sind auch unter die- sem Kaiser derjenige Gegenstand, der vorzüglich unsere Auf-

8. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 70

1892 - Leipzig : Voigtländer
70 Königreich Preußen. [ß Belohnung für dessen Rücktritt vom 30jährigen Kriege an den Kurfürsten von Sachsen abgetreten. Als 1815 das junge Königreich Sachsen geteilt ward, blieb ihm nur ein Teil der Oberlausitz (mit der Hauptstadt Bautzen); das übrige fiel an Preußen, die Niederlausitz wurde ein Teil der Provinz Brandenburg; der preußische Anteil der Oberlausitz aber (mit der Hauptstadt Görlitz) kam zu Schlesien. Die Bewohner sind sehr betriebsam, und besonders Görlitz verdient in dieser Beziehung hervorgehoben zu werden. Es ist die zweite Stadt der Provinz und macht einen außerordentlich freundlichen und stattlichen Eindruck. Wirklich bewundernswert ist die Treue, mit der ein Teil der Landbevölkerung an den Sitten der Väter und an der wendischen Muttersprache hängt, obwohl sie natürlich auch die allgemeine deutsche Verkehrssprache lernen müssen, wenn sie nicht an die engsten Verhältnisse gebunden sein wollen. Sie haben ihre wendische Bibel; es wird in manchen Dörfern entweder ausschließlich oder doch von Zeit zu Zeit wendisch gepredigt (auch in Berlin veranstaltet man bisweilen einen solchen wendischen Gottesdienst); es erscheinen Zeitungen in der wendischen Sprache und dergl. mehr. Und dabei hat der Staat keinerlei Veranlassung, dies Festhalten an den Überlieferungen der Väter irgendwie mit Mißgunst anzusehen oder gar zu bekämpfen; denn . diese wendischen Bauern sind treue preußische Staatsbürger. Sie wissen nur zu gut, was sie dem Staate der Hohenzollern verdanken und daß sie viel zu schwach sein würden, irgend eine politische Selbständigkeit zu genießen. Es steht also mit ihnen ganz anders, als mit den Polen, die sich noch immer nicht völlig von dem Traume lossagen können, es werde über kurz oder lang wieder ein selbständiges und mächtiges Polenreich erstehen. 4. Die Mongolenschlacht. Während der gewaltige Hohenstaufe Friedrich Ii. in Italien mit den Lombarden und dem Papste rang und in Deutschland ein schwaches Reichsregiment waltete, brachen, weit aus dem östlichen Asien hergekommen, die Mongolen im Jahre 1241 schließlich auch über die deutsche Reichsgrenze nach Schlesien ein. An genügende Reichshülfe war natürlich nicht zu denken; ein furchtbarer Schrecken verbreitete sich in dem unglücklichen Lande; denn wenn auch das Hauptheer der wilden Feinde noch in Ungarn stand, man konnte doch nie hoffen, eine Kriegsmacht zusammenzubringen, die 'den eingedrungenen Scharen auch nur einigermaßen gewachsen wäre. Die Bürger von Breslau verbrannten

9. Theil 9 - S. 436

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
436 Feldgeräth ab. Die Nachricht von diesem Ge- fechte verbreitete durch ganz Sachsen Furcht und Schrecken, und bewog den General Grüne, der sich schon den brandenburgischen Granzen genä- hert hatte, umzukehren, und sich mit der säch- sischen Hauptarmee, die unter den Befehlen des Grafen Autowsky bet Dresden stand, zu ver, einigen. Am 2s. Nov. rückte Friedrich in Görlitz ein, wo er ein treffliches feindliches Magazin fand. Der Prinz von Lothringen zog sich nach Böhmen zurück, General Winterfeld erreichte sei- nen Nachtrupp bet Zittau, und nahm ihm Ba, -gage und Gefangene ab. Oberst Brandeis nahm den Sachsen in Guben ein anderes Magazin weg, und schaffte es auf m Wagen nach Bau- zen. Von Görlitz aus befahl der König dem al, ten Fürsten von Dessau, mir seinem bei Halle versammelten Heere von oben her in das Kur, fürstenthum einzufallen, und die Sachsen bet Dresden anzugretfen. Fürst Leopold nahm hier, -auf am 29. Nov. Leipzig mit Kapitulation ein, rückte — nicht mit Friedrichs Schnelligkeit — über Torgau nach Meißen, wo sich der Ge, neral Lehwald aus der Lausitz mit ihm verei, nigte (13. Der.), weil die Sachsen die Meißener Elbbrücke abzubrechen versäumt hatten, und ging dann auf die Hauptstadt los. August Hi. war nach Prqg geflohen, aber in solcher Verwir,

10. Theil 2 - S. 137

1867 - Berlin : Dümmler
Niederlage bei Maxen. 137 schwerlichen Märschen sowie bei deü wiederholten Angriffen so schwere Verluste, daß er von diesem Vorhaben abstehen mußte. Um ihren Magazinen näher zu sein, halten die Russen, nach- dem sie längere Zeit am linken Ufer der Oder unthätig verweilt, die Oder bei Benthen überschritten. Da sie Glogau bedrohten, ging der König hier ebenfalls über den Fluß und stellte seine Truppen der Art auf, daß nicht etwa ein Bombardement statt- finden könnte; sich näher mit ihnen einzulassen, vermied er, da er auf ihren baldigen Abzug rechnete. In der That trat auch Soltikoff gegen Ende October seinen Rückmarsch nach Polen an, da beständige Zwistigkeiten zwischen ihm und Laudon vorfielen, und er die Nachricht erhielt, daß auch Daun die Winterquartiere zu beziehen im Begriff sei. Während er nach der Warte und Weichsel zurückging, trennte sich Laudon von ihm und nahm seinen Marsch über Kalisch und Krakau nach dem österreichischen Schlesien und Mähren, unaufhörlich von preußischen Schaaren beunruhigt, welche ihm den Marsch durch Schlesien sperrten, so daß er erst am Schlüsse des November bei Teschen ankam. Von seinen 20,000 Mann brachte er nur die Hälfte zurück. Da Friedrich durch Krankheit gezwungen war in Glogau zu bleiben, sandle er nach dem Abzüge der Russen den größten Theil seines Heeres unter dem General v. Hülsen nach Sachsen, um seines Bruders Heer zu verstärken. Dadurch gelang es dem Prin- zen, Daun zum Rückzüge zu nöthigen. Um diesen möglichst zu erschweren, schickte der König, der um die Mitte des November bei dem Heere eingetroffen war, den General Fink mit 12,000 Mann in den Rücken der Feinde nach Dippoldswalde, Maxen und Dohna; doch von der Verbindung mit dem Könige abge- schnitten und von bedeutender Uebermacht angegriffen, sah sich derselbe am 21. November gezwungen, sich mit seinem ganzen Corps gefangen zu geben; selbst der General Wunsch, der be- reits mit einem Theile der Truppen entkommen war, mußte zu- rückkehren und die Gefangenschaft theilen. Eine solche Schmach war noch nie dem preußischen Heere widerfahren, und dies Un- glück wurde noch dadurch vergrößert, daß der General Di erke, der auf dem rechten Elbufer bei Meißen stand, mit 1500 der Seinen gefangen genommen wurde. Doch selbst diese harten Schläge erschütterten den Muth des Königs nicht; durch Ferdi- nand von Braunschweig mit 12,000 Mann auf einige Zeit un- terstützt, blieb er in seiner Stellung und nöthigte dadurch Daun, auf engem Raume bei Dresden zu überwintern. Glücklicher als der König war in diesem Feldzuge der Her-
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