4t
Zweiter Abschnitt.
Die Erdoberfläche in Beziehung auf die drei
Naturreiche.
§. 39. Organische, unorganische Körper. Die drei
Naturreiche.
Alle Körper der Erde zerfallen in belebte und unbelebte.'
Die erstern heißen auch organische Körper, weil sie mit Werk-
zeugen (Organen) zur Selbsterhaltung versehen sind; die letztern
unorganische, weil ihnen solche fehlen. Die Mineralien (Steine
Metalle, Erden u. s. w.) sind unbelebte oder unorganische, die
Pflanzen, Thiere und Menschen sind belebte oder organische Ge-
schöpfe. Sämmtliche Mineralienarten bilden das Mineralreich,
sämmtliche Pflanzenarten das Pflanzenreich, sämmtliche Thier-
arten, zu denen auch der Mensch, von seiner physischen Seite be-
trachtet, gehört, das Thierreich. Das Mineral-, das Pflan-
zen- und das Thierreich heißen die drei Naturreiche.
Die Erdoberfläche in Beziehung ans das
Mineralreich.
§. 40. Vorbemerkungen.
Die Verbreitung der Mineralien über die Erdoberfläche ist
bis jetzt nur sehr mangelhaft erforscht. Wir werden uns hier
nicht mit dem gesammten Mineralreich beschäftigen, sondern nur
die Verbreitung der verschiedenartigen großen Massen, der
Gesteine oder Felsarten, woraus die Erdoberfläche zusammenge-
setzt ist (vergl. §. 20 phys. Geogr.), der g e o g n o st i s ch e n Be-
standteile derselben, ins Auge fassen (geognostische Geographie).
Aber auch in Rücksicht dieser sind unsere Kenntnisse noch sehr
lückenhaft, namentlich über die fremden Erdtheile. Wir geben
daher im Folgenden auch nur die geognostischen Umrisse von
Europa.
§. 41. Geognostische Beschaffenheit des Alpengürtels.
Die Uralpen, die mittlere Hauptmasse der Alpen, welche auch
die in der top. Geogr. Vii. 2. B. S. 74 erwähnten kleinen Seen
enthalten, bestehen aus Granit u. a. Urgebirgsarten. Diese mittlere
Kette wird nördlich und südlich von den K a l k a l p e n begleitet, an
deren Fuße die großen Alpenseen liegen. Die nördlichen Kalkalpen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Verwitterung. — Ausnagung durch fließende Gewässer.
19
und Salz, fortträgt und au andern Stellen, so auch im Meere, ablagert. Das
salzige Meerwasser wirkt als chemisches Lösungsmittel und zerbröckelt das
Küstengestein. Auch die Humussäuren absterbender Pflanzen und der Kohlen-
und Stickstoff abgestorbener tierischer Mikroorganismen zerfressen die Felsen.
Durch solche Bazillen ist z. B. das Faulhorn (2700 m) im Berner Oberlande
nahezu durchfressen.
16. Caüon des Verdon, eines linken Nebenflusses der Durance.
In den Seealpen hat das Wasser des Verdon bis Zu 350 m Tiefe einen Canon ausgewaschen, dessen vier
gesonderte Strecken im ganzen 47 Km lang sind. Der senkrechte Durchschnitt durch die Gesteine der ver-
schiedensten Zeitalter macht ihn zu einem kleinen Abbild des Erohen Caüon des Colorado. Nur der wenn
auch spärliche Baumwuchs auf den schmalen, bandähnlichen Absätzen der senkrechten Wände unterscheidet ihn
von diesem.
e)die Ausnagung (Erosion) durch fließende Gewässer (Bild 15, 16, 17),
die vom kleinsten Regentropfen an bis zum Gießbache daran tätig sind, die
Höhen zu erniedrigend Folgen der Änsnagnng durch das Wasser sind die
Aufschüttung von Schnttkegeln (Bild 17), Bergrutsche und Bergstürze, die
Erdpyramiden (Bild 18), die Karren oder Schratten int Karst n. a. Der
Austragung wird vorgearbeitet durch die Wirkung der
1 Das großartigste Erosionstal ist das des Rio Colorado in den Vereinigten Staaten
Amerikas, 320 km lang, 1000—2000 m tief und durchschnittlich Ii1/* km breit. Einen
den Canons ähnlichen Bau weisen die Klammen Tirols auf, so die Liechtenstein-Klamm
(Bild 15), ebenso die engen Seitentäler des Elb-Sandsteingebirges; auch der Rhein
fließt von Bingen bis Bonn durch eiu Erosionstal.
2*
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Extrahierte Ortsnamen: Berner_Oberlande Vereinigten_Staaten
Amerikas Rhein Bonn
136
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie.
2) Die merkwürdig geformten Dolomiten ^ mit der schneebe-
deckten Marmolata, 3360 m (östlich der Etsch), übertreffen sowohl
durch ihre grotesken Formen als auch durch ihre prächtige Farben-
Wirkung (klare Luft) alle übrigen Teile der Alpen. Nach dem Etschtal
zu sind ihnen die Trientiner Alpen vorgelagert.
3) Die Karnischen Alpen 2 werden im Norden durch die Drau
Aic drei Zinnen, 3000 m.
begrenzt. Ihre östliche Fortsetzung sind die Karawanken, welche
sich weit nach Osten in die Ebene vorschieben.
4) Die Julischen Alpen3 auf dem rechten Save-Ufer, mit dem
1 Dolomit ist die Verbindung von kohlensaurem Kalk und kohlensaurer
Magnesia. Seine Farbe ist blendend weiß, eine Schichtung fehlt. Der Dolomit
neigt stark zur Verwitterung, die weniger widerstandsfähigen Teile werden ab-
getragen, die übrigen bleiben erhalten. S. Wandb. Lehmann, Nr. 24.
2 Vom keltischen carn = Fels oder von den alten Karnern (Kärnten
herkommend.
s Nach Julius Cäsar benannt.
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— 21 —
Kanton Graubünden (im Engadin), sprechen noch heute die Rätoro-
manen (der andere Teil der Bevölkerung) ihre altertümliche roma-
nische Mundart. — Dieser Zusammensetzung entsprechend ist auch der
größere Teil der Bevölkerung evangelisch (reformiert), der kleinere
katholisch.
Seit dem 11. Jahrhundert gehörte die Schweiz zum Deutschen
Reiche. Die Bedrückungen durch Habsburgische Fürsten führten
1307 zur Gründung der Schweizer Eidgenossenschaft, der sich
immer neue Gebiete anschlössen, welche dann in blutigen Kämpfen ihre
Unabhängigkeit errang. Im Westfälischen Frieden 1648 wurde
die Selbständigkeit der Schweiz anerkannt.
Die Schweizer sind kräftige, biedere, fleißige Menschen, von Freiheits-
liebe und Anhänglichkeit an die heimatliche Scholle beseelt. Sie sind
von Gottvertrauen erfüllt, wozu sie das Leben in den Bergen mit seinen
vielen Gefahren geführt hat. Dabei haben sie einen heiteren Sinn und
verschließen sich auch nicht mildtätigen Werken. — Die allgemeine
Volksbildung steht sehr hoch. Für das Schulwesen ist gerade
in der Schweiz bestens gesorgt. — Die dichteste Bevölkerung wohnt
im Industriegebiet der Schweizer Hochebene.
Die wichtigsten Erwerbsquellen bilden Ackerbau (Getreide,
Wein, Obst u. a.), Viehzucht (Ausfuhr von Milch und Käse —
besonders bekannt ist der Emmentaler), Waldwirtschaft, Bergbau
(nicht umfangreich, doch im Berner Jura Eisen — Steinkohlen im
Kanton Freiburg — Anthrazit im Kanton Wallis — Salinen
in Rheinselden am Rhein und an zahlreichen andern Orten —
Mineralquellen, und zwar Säuerlinge im Kanton Graubünden,
in St. Moritz und Tarasp-Schuls — Schwefelquellen in Gur-
nigel unweit des Thuner Sees — Marmor, Gips, Ton, Sand-
stein, Dach- und Tafelschiefer n. a.), Industrie (sie ist ganz be-
deutend; in erster Linie sind die Seidenindustrie und die übrigen
Zweige der Textilindustrie, die Eisenindustrie, die Uhren-
fabrikation, die Holzindustrie, die Anfertigung von Schmuck-
gegenständen zu nennen), Handel und Verkehr. Letztere sind eben-
falls hoch entwickelt. Das Eisenbahnnetz ist dichter als dasjenige
Deutschlands. Selbst der Jura wird von drei Bahnen überschritten. —
Die Schweiz ist ein reiches Land.
Heute bildet die Schweiz einen republikanischen Bundesstaat,
der sich aus 22 selbständigen Einzelstaaten oder Kantonen zusammen-
fetzt. Drei derselben sind Doppelkantone. Die äußern Angelegen-
heiten ordnen der Bundesrat und die Bundesversammlung.
Ersterer besteht aus sieben Mitgliedern. An seiner Spitze steht der
Präsident, der alljährlich von der Bundesversammlung neugewählt
wird. In diese werden wieder vom Volke Abgeordnete aus allen Kan-
tonen berufen.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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§ 238.
2. Die Gesteinshülle der Erde.
279
d) Veränderungen in der Gestalt des Landes.
§ 238. Veränderungen bringt jeder Tag. Sie werden außer durch die Tätigkeit
des Meeres und die fortdauernde Faltung der Erdrinde namentlich bewirkt durch:
1. Erdbeben. Die Erdbeben sind überwiegend tektonischer Art oder
Dislokationsbeben, d.h. in Veränderungen der festen Erdkruste, Verschiebung
ihrer Schichten begründet. Häufig sind die Einsturzbeben, die durch Einsturz vou
65. Gletscher am Nordgehänge des Kurgüthidar, von dem 4500 m hohen Hochtal
Rimkin Paiar Encamping Ground aus gesehen (Phot. Dr. C. Diener).
Der Gletscher ist weit zurückgewichen, er hat links im Vordergrund einen Endmoränenwall aufgeschüttet.
Durch die Niederschläge sind aus den Spalten des Gesteins gewaltige Schuttmassen ausgeschwemmt und
zu Schutt- oder Schwemmkegeln ausgeschüttet. Diese bilden eine Art Trockendelta, dessen Spitze an
die Ausflußstelle der Spalte reicht und dessen Oberfläche wie der Mantel eines Kegels gekrümmt ist.
Hohlräumen hervorgerufen werden. Die Beben, die oft Tausende von Lebewesen
plötzlich vernichten, sind so häufig, daß auf je 2 Tage drei kommen. Nur in jüngeren
Flachländern fehlen sie, in Japan dagegen zählt man im Jahresdurchschnitt an 600.
2. die chemische Umwandlung, die Verwitterung und die Auflösung durch
das Wasser, das die aufgelösten Teile, namentlich Kalk, Gips und Salz, fortträgt
und anderwärts ablagert. Das Meerwasser wirkt als Lösungsmittel und zerbröckelt
das Küstengestein (Fig. 56,57,70). Auch die Humussäuren absterbender Pflanzen
nndjder Kohlen- und Stickstoff abgestorbener tierischer Mikroorganismen zerfressen
die Felsen, z. B. das Faulhorn (2700 m) im Berner Oberlande.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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— 96 —
see. — Betrachtet den Abfluß des letzteren! Welcher Ort liegt daran?
Miesbach. - In der Umgegend dieses Ortes wird schönes Vieh
gezogen, wie in der Triesdorser und Ellinger Gegend. Bei welcher
Stadt mündet die Maugsall in den Inn? Rosenheim. — Diese
Stadt wird häusig wegen ihrer schönen Lage gerühmt. Was erzählt
uns die Karte von der Lage Rosenheims? Es liegt am Einfluß der
Mangsall in den Inn. — Das ist zwar schön, aber für Rosenheim sehr
gefährlich. Wenn Hochwasser kommt, liegt oft ein großer Teil der Stadt
unter Wasser. Seht nach Süden hin! Hier breitet sich das Rosenheimer
Moos aus. — Auch das trägt nichts zur Schönheit der Lage bei. Da
müssen wir weiter nach Süden sehen! Die Berge. — Ja, die nahen
Berge der Alpen sind^s, die die Lage von Rosenheim so schön erscheinen lassen.
Auch das Innere von Rosenheim ist merkwürdig. Die Häuser
der langen Hauptstraße haben unten große, weitausgedehnte Säuleuhallen.
Die vielen großen Gewölbe unter den Gebäuden stammen noch aus
früherer Zeit, iu welcher Rosenheim einen mächtigen Getreide- und Wein-
Handel betrieb. Das Merkwürdigste von Rosenheim ist das Salz Haus
(die Saline), in welchem in mächtigen Pfannen aus Salzwasser (Sole)
Salz gekocht wird. (Wir stellen Sole her und zeigen den Kindern, wie
beim Kochen der Sole das Salz als Rückstand bleibt.) Diese Sole
kommt in Röhren bis von Berchtesgaden. Sucht diesen Ort auf
der Karte!
Zufammeusafsuug: Rosenheim. Bei Rosenheim mündet die
Mangsall in den Inn. Rosenheim liegt am Eingang in die Berge.
Die mächtigen Gewölbe der Stadt zeugen von dem Handel Rosen-
heims in srüherer Zeit. Rosenheim besitzt eine große Saline.
b. Khiemsee mit dem Ltönigsschloß.
Lehrmittel: Abbildungen vom Königsschloß.
Setzen wir unsere Reise weiter fort. Nach welcher Himmelsgegend
wendet sich nun die Bahn? Nordosten. — Wodurch wird sie zu dieser
Richtuugsänderuug gezwungen? Ein See stellt sich ihr in den Weg.
— Lies dessen Namen ab! Sims see. — Betrachte seine Form! Er
dehnt sich in der Länge aus. — Wo fährt die Eisenbahn? An seinem
Nordufer. — Wir müssen lange hart am See dahinsahren. Keinen Ort,
kein Haus erblicken wir an seinen Ufern; kein Boot fchankelt auf der
unbeweglichen Wasserfläche dieses einsamsten und ödesten aller Seen.
Bald muß die Bahn ihre Richtung wieder ändern? Sie muß sich nach
Südosten wenden. — Wodurch wird sie diesmal zur Richtungsänderung
gezwungen? Wieder stellt sich ihr ein See in den Weg. —- Dessen Name?
Chiemsee. — Hart an diesem See fährt die Eisenbahn vorbei. Welche
Station ist angegeben? Prien. — Hier steigen wir aus.*) Weit, fast
*) Wir stellen vor dem Unterricht den Chiemsee im Sandkasten dar.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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18
I. Geographische Grundbegriffe,
Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder
Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge,
auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten
oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk-
rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt
man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen),
Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich
entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs-
thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r).
Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform.
Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie
sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von
Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als
die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich
einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig
eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere
Thal der Isar).
Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge-
wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu
größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein
Ende erreicht.
Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche
ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver-
sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus
eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon).
Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle
zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden
Gewässers.
Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können
Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert
werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr-
brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen
Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt).
Die meisten Quellen führen geringe
— wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch-
b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk
(L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher
Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber
eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil-
mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen.
Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen,
Säuerlinge und Bitterquellen.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Gymnasium
Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
108
Thebanische Hegemonie.
6. Die Schlacht bei Leuktra 371
(Xen. Hell. Vi, 4, 4—16).
O Kxeo^ißqoxog avaßag and xrjg ftaxdxxrjg, ¿Gxqaxone-
dsvgaxo ev Asvxxqotg xrjg &Egnlxrjg. ol ds &rjßalol Egxqaxo-
nsdsvgavxo Eni xd anavxqtxqv Xotptp ov noxv dlaxsinovxsg,
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xrjg ndxsag xd Eg%axa na&Elv. dvayivrig&rjgovxal yag Gov xal
0x8 Elg Kvvog Xecpaxag dcpix6[Xevog ovdsv xrjg %d^ag xdv &rj-
ßcclcov idrjcogag, xal oxs vgxeqov öxqocxevcov anexqovg&rjg xrjg
E^ißoxrjg, ’Ayijgläaov asl E[ißcca.aovxog dta xov Kt&alqdvog. Eineq
ovv 7] Gavxov xrjdst rj xrjg naxqidog ¿nl&v^Lelg, dxxeov snl xovg
dvdßag. ol {lev cpcxoi xolccvxu Eäsyov. ol d' evccvxlol , Nvv dtj,
scpagav, Öt]Xcogel 6 avrjq Et xd ovxl xrjdsxat xdv &r\ßaicov^
codnsq Xeyexcu. o (xev drj Kxsofißqoxog xavxa dxovcov naga-
£,vvexo ngog xd [ia%r]v Gwanxsiv. xdv d’ av &rjßaicov ol ngos-
Gxdxsg ¿Xoyct,ovxo dg st na%olvxo, dnogxrjgotvxo (isv cd ns-
Qlolxcdsg avxdv noxsig, avxol ds noxioqxrjöoivxo’ el ds [ir/ ¿'|ot
o drj^iog o Orjßcilav xdnixrjdsia, oxi xtvdvvsvgol xal rj nohg
avxolg Evavxca ysvegftai. dxs ds xal nscpevyoxsg nqogd'ev nox-
Xol avxdv s’Xoyctjovxo xqelxxov sivat ^a^o^ievovg anod'vrjöxslv
rj naxtv tpevyslv. ngog ds xovxoig naqs&dqqvve ¿iev xl avxovg
xal o 'iqr]6^Log o Xsydfisvog dg öeol Evxav&a Aaxsdaiiioviovg
rjxxrjd'rjval Ev\ta xo xdv naq&Evcöv rjv ^Lvrj^ia, at Xsyovxat dta
xo ßiand'ijval vno Aaxsdal^Lovlcov xtvdv anoxxelvat savxag. xal
ixogfirjgav drj xov xo xo [ivrj[ia ol &rjßalol ngo xrjg ^Lct^g. anrjy-
ysxxexo ds xal ex xrjg noxscog avxolg dg ol xe veco navxsg avxoyta-
4. ev Aevztqols. Ungefähr andert-
halb deutsche Meilen südwestlich
von Theben lag der offene Flecken
Leuktra in einer baumlosen Ebene,
welche nördlich von einer Reihe
niedrer Hügel begrenzt wird.— eig
Kvvog xsqoalccg, nämlich dem boio-
tischen, welches nordwärts von The-
den zu suchen ist. Hier lagerte Kl.
nach der Befreiung Tebens 378 eine
Zeitlang, wagte aber nichts zu un-
ternehmen.— votsqov, i. J. 376 ver-
suchte Kl. gegen Theben zu ziehen,
ward aber beim Uebergange über
den Kithairon von der boiotischen
und athenischen Besatzung der Hö-
hen zum Rückzuge gezwungen. —
trjg Tt. Ertld'vfiaig, d. h. wenn du
nicht verbannt werden willst. —
o Xqrioilog. Nach Diodor.^Xv, 54
lautete die Lokalsage: Asvxtqog r;v,
et cp ov xo tcbslov x ovxo ea^s xrjv
7tqogrjyoqlav. xovxov &vyaxeqccg ncd
K^Kssdoov xtvog o[loloag kopag ngeo-
ßetg Aakesatpovicov eßidaavxo' at
de vßqig&eißal xrjv Gvfupoqav ovk
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
— 40 —
Der Gotthardtunnel.
1. Ter Bau des Tunnels.
2. Tie Fahrt durch den Tunnel.
3. Ter Wert des Tunnels.
Auch bei dieser Lektion werden die großen Abbildungen, die sich
im 1. Bande der „Bilder für Schule und Haus" fiudeu, gute Dienste
erweisen.
Zur Ergänzung. Ter Gotthardtunnel ist nicht der einzige
große Tuuuel in den Alpen. Berühmt ist auch der Tunnel durch den
Mont Cenis. Bestimme die Lage dieses Alpenberges! (Westalpen —
südlich vom Ostende des Genfer Sees.) Ter Mont Cenis-Tuunel ist
etwas kürzer als der Gotthardtunnel, und doch hat man zu seiner Fertig-
stellung 13 Jahre nötig gehabt. Welchen Wert hat dieser Tuuuel?
(Kürzester Weg zwischen Frankreich und Italien.)
13 Andere Alpe»,strafen.
(Zur Ergänzung).
Tie Straße über den St. Gotthard ist nicht die einzige große Fahr-
straße über die Alpen.
3icl; Wir lernen heute noch eine Anzahl der berühmtesten
Alpenstraßen keuuen.
Zu den berühmtesten und besuchtesten Alpenstraßen gehört zunächst:
1. Die Strasse über den Großen St. Bernhardt. Zeige ihn
und bestimme seine Lage! (Westalpen — östlich vom Montblanc und
südlich vom Rhouekuie.) Die Straße führt aus dem Rhonethale nach
Italien. In der Nähe der Paßhöhe (Wo also?) liegt in einer Thal-
mulde ein Kloster, dessen Bewohner Reisende bewirten und im Schnee
und Sturm Verunglückte oder Verirrte aufsuchen. Sie werden bei der
zuletztgcnannten schweren Arbeit von treuen und verständigen Hunden
unterstützt. Schon im Sommer ist es unwirtsam oben auf der Paßhöhe.
Lft hängen selbst im Juli früh Eiszapfen vom Dache des Klostergebäudes
herab. Wie mag es da erst im Winter, der hier fast neun Monate
dauert, ausschauen, wenn der Schneesturm um das Haus heult und die
Glocke des Klosters fortwährend ertönt, die dem irrrenden Wanderer zu-
rufen soll, nach welcher Richtung er sich zu wenden hat, um aus dem
Schnee und Sturm unter Dach und Fach zu kommen! In solcher Zeit
gilt es für die Klosterbewohner, festzuhalten an dem Wahlspruche des
Klosters, der unter einem Gemälde prangt und lautet: Treu, tapfer,
glücklich!*) Es heißt treu fein und nicht müde werden im edlen, schweren
Dienste der Menschlichkeit und nicht zögern, wenn der ausgeschickte Hund
*) Fideliter, fortiter, feliciter!
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
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Sprichwort: „Ulmer Geld geht durch alle Welt.") Biel Gewerbe und Handel.
Schiffahrt auf der Donau. Stärkste Festung Süddeutschlands. Prächtiges
Münster mit sehr großer Orgel. Lanpheim* a. d. Rottum. Handel.
Biber ach* a. d. R., ehemals Reichsstadt, 8 300 sehr gewerbsame Einw.
Ochsen ha nsen, früher großes Kloster, jetzt katholisches Waisenhaus und
Ackerbauschule. Schusseuried, früher Kloster, jetzt Irrenanstalt. Eisen-
schmelzwerk. Buchau, am, früher im Federsee. Saulgau,* Ackerbau,
Viehzucht, Torfstich. Kathol. Lehrerseminar. Alts Hausen. Großes
Schloß. Wilhelmsdors mit Erziehungsanstalten, darunter ein Taub-
stummeninstitut. Waldsee* zwischen zwei Seen; Schloß. Wolfegg
mit schönem Schloß. Weingarten, früher berühmtestes Kloster Schwabens,
dann Waisenhaus, jetzt Kaserne. Schöne Kirche mit großer Orgel. Wall-
fahrtsort. 6700 Einw. Ravensburg*«, d. Sch., über 13400 Einw.
früher berühmte Reichsstadt. Fabriken und Haudel. In der Nähe die Wald-
bürg mit prachtvoller Aussicht auf den See und die Alpen. Friedrichs-
Hafen, früher Buchhorn, lebhafte Handelsstadt mit Hasen. Seebäder.
Königliches Schloß. Schöne Aussicht auf See und Alpen. Jsny und
Wangen* a. d. A., frühere Reichsstädte. Desgl. Leutkirch.* Tettnang*
mit schönem Schloß. Bedeuteuder Hopfenbau.
Zu Württemberg gehört der im bad. Hegau gelegene Hohentwiel
mit den Ruinen der von Konrad Widerhold im 30jährigen Kriege so tapfer
verteidigten Felsenfeste.
0r r Ö o ii t n f f f.
Der Bodensee liegt zwischen Baden, Württemberg und Bayern,
Österreich und der Schweiz. Er zieht sich von Süd ofteu uach Nord-
Westen, ist 68 km lang und 500 qkm (= 9v2 Quadratmeilen) groß.
Sein Mmfang beträgt 236 km. Von Bregenz bis Konstanz ist er
46 km lang. Hier teilt er sich in 2 Arme: Der untere, 19 km lange
Arm heißt der Untersee oder Zellersee mit der Insel Reichenau.
Der obere oder nördliche Teil, welcher 22 km lang ist, heißt der Uber-
lingersee. In ihm liegt die Insel Mainau.
Die größte Wreite und die größte Mefe des Sees ist zwischen
Friedrichshafen und Rorschach. Jene beträgt 13 km, diese gegen 300 m.
Man hat berechnet, daß, wenn das Becken des Bodensees leer wäre, der
Rhein über 4-^Jahre brauchen würde, um es wieder zu füllen.
Gewöhnlich ist das Wasser des Bodensees ruhig und die Fahrt auf demselben
angenehm. Manchmal aber kommen starke Winde, die das Wasser des Sees so
stark bewegen, daß es haushohe Wellen emporwirft. Wenn während eines solchen
Sturmes, besonders zur Zeit, wenn der Föhn weht, ein Schiff auf dem See fährt,
wird es wie eine Nußschale hiu- und hergeworsen, und schon manches kleinere Schiff
wurde von den Wellen verschlungen.
In den Bodensee fließen mehrere Alusse. Der größte derselben ist
der Rhein. Kleinere Flüsse sind die Argen, die Schüssen und die Rothach.
Um deu Bodensee herum liegeu viele Städte und Dörfer. Fried-
richshaseu und Langenargen gehören zu Württemberg, ..während
Lindau bayerisch ist. Bregenz in Vorarlberg gehört zu Osterreich,
Rorscbach und Romanshorn zählen zur Schweiz, und Koustauz,
Meersburg und Überlingen sind badisch.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Alts Wilhelmsdors Buchhorn Jsny Bedeuteuder_Hopfenbau Konrad_Widerhold Konrad