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Menschenhänden gezogen über das Gebirge gebracht wer-
den. Suwarow hatte gezeigt, daß künere Unternemungen
auch bei modernen Heercinrichtungen in den Alpen möglich
seien, als man bis dahin geahnet hatte. Die Avantgarde
von Lannes gefürt brach am 15ten Mai von St. Peter (St.
Pierre) auf, erreichte Abends Strobeln (Etroubles) und anderen
Tages Augst (Aosta); man fand auf diesem Wege nur
ganz geringe östrcichische Abteilungen, da Melas diesen
Uebergangspunct wol als ganz unwarscheinlich wenig be--
rüksichtigt hatte. Erst bei der kleinen Veste Ward an der
Dora zeigte sich für die vordringende Armee ein hartnäcki-
ger Widerstand der Feinde. Dieser Punkt beherrscht die
Straße von Augst her auf Ivrea volkommen. Vom Fuß-
volke ließ sich derselbe wol auf einem Fußwege umgehen,
schwer aber für Reiterei, gar nicht für das Geschüz und
das Furwesen. Eine Zögerung von nur einigen Tagen,
die hier für die französische Armee notwendig geworden
wäre, hätte das Gelingen des ganzen Feldzuges scheitern
machen können, und Hauptman Bernkopf, der in Bard
beseligte, wis, obwol auch er nur eine Handvol Leute bei
sich hatte und die Franzosen in der Nacht des 20tcn Mai
das Dorf Bard unter der Veste namen, alle Anträge zur
Capitulation zurük. Buonaparte, der in Genf zu der
Armee gekommen war, und sie nun selbst flirte, kam selbst
herbei und ließ in der Nacht vom 23tcn zum 2-tten Mai
die Veste stürmen, auch das war vergeblich. Da kam
«an ans den Gedanken sich wärend der nächsten Nacht mit
der Artillerie auf der engen, vom Schloße dominirten
Straße durchzusckleichen. Man brachte in aller Stille auf
die Straße unter der Veste Dünger, umwickelte die Räder
der Geschütze und Pulverwagen mit Stroh und ließ sie
von je 50 Man am Langtau in der Dunkelheit durch die
gefährdete Stelle ziehen. Zwar entdekten die östreichischen
Truppen die List, und suchten sie mit heftigem Schießen,
Werfen von Handgranaten und Feuertöplen zu vereiteln;
aber nur einige Pulverwagen sprangen, und nachdem in
den nächsten Nächten dasselbe Manoeuvre widerholt war,
war der ganze Artilleriepark passirt. Fußvolk und Reiterei
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Extrahierte Personennamen: Suwarow Peter_( Melas Dora Hauptman_Bernkopf Bard Buonaparte
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Nach Mündigem Marsche, um ein Dritteil verdünt, die
übrigen zwei Dritteile schier gefechtsunfähig, kam endlich
Lefebvres Corps in der ebenen Talsole des Inn aus dem
Silltale bei Wiltau an.
Wärend dieser Hauptactionen auf der Linie der Sill
und Eisak, zwischen Jnsbruk und Oberau, war der alte
Rusca, dem angehende Brustwaßersucht im Schlafe und
seine, die Kraft überlebenden, Leidenschaften im Wachen
keine Rübe ließen, ein wälscher Legat wie aus der Impe-
ratorenzeit, vom -Iten bis 6ten bis zur Lienzer Clause vor-
gerükt; hier hielt ihn eine ganz geringe Zal tapferer Schützen
auf, bis 160 Man aus Silltau und Sexten zu Hilfe ka-
men, und ein so mörderisches Feuer machten, daß Rusca
nach Lienz zurük wich. Seine Italiener hatten im Drau-
tale gewütet, wie früher die Baiern im Unterintale und
am Achen. Am Ilten wärend Lefebvre den unglüklichen
Rükzug über den Brenner hielt, muste Rusca Tirol räu-
men, und von Lienz auf Klagenfurt abziehen. — Burt-
scheid war am 8ten von Landet aufgebrochen; schon beider
Pfundlatzer Brücke am In waren einige Schüße in seine
Colonne gefallen — aber diese Schüße waren daß Signal
gewesen für die Kirchenglocken der ganzen Umgegend —
ringsum riefen die Angsttöne des Sturmgeläutes unter die
Waffen. Noch kam Burtscheid bis zum Dorfe Prutz. Hier
aber, wo die Straße wider über den In fürt, war
die Brücke abgebrochen, und es war unmöglich, sie un-
ter dem mörderischen Feuer der Schützenhausen, die sich be-
reits eingefunden hatten, herzustellen. Er muste zurük;
verschob den Rükzug auf die Nacht, und kam glüklich wider
an die Pfundlatzer Brücke, zu deren Schutze er ein Deta-
chement zurükgelaßen hatte. Er kam mit dem größten Teile
seiner Leute hinüber; als aber die Cavallerie über die Brücke
gieng, gab das Getrappel der Pferde den Tirolern das
Zeichen zum Angrif. Sie rolten Felsen herab, schoßen in
der Richtung der Straße und Brücke und schnitten so ein
ganzes Bataillon und den größten Teil der Reiterei ab.
Die weiter zurükziehenden erreichten unter stetem Gefecht Lan-
det, musten dann auch auf Imst weichen, und mit Aufna-
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Rückmarsch des Marsch all s.
großen Truppenmacht nicht in die „Sachsenklemme" wagen, mit welchem Namen man den Engpaß bei Mittewald belegt hatte, und kehrte den gefährlichen Bergen lieber den Rücken. In der Nacht vom 10. auf den 11. August begann er seine Flucht über den Brenner-zurück. Bis Matrei war der Rückmarsch wenig behindert; aber hier wurde es anders. Von allen Seiten ertönte die Sturmglocke, aus den benachbarten Tälern strömte alles, was Waffen tragen konnte, zur Treibjagd herbei, Hofer und Speckbacher waren mit ihren Leuten dem fliehenden Feinde dicht auf den Fersen. Es entstand ein entsetzliches Gedränge. Die Halbtoten, die liegen blieben, stießen ein schauderhaftes Geheul aus, und während die Verfolger darüber hinsprangen, wollten sie diese an den Füßen halten und baten um Hilfe. Lefebvres Kutsche wurde schon vor Steinach mehrmals durchschossen; darum versteckte er sich zu Fuß gehend zwischen dem Fuhrwesen, in einen gewöhnlichen Soldatenmantel gehüllt.
Die Entscheidungsschlacht am Berge Isel vom 13. August 1809 unter Anführung Andreas Kofers.
In der Nacht brach ein fürchterliches Gewitter los, was die Verwirrung vermehrte. Zwischen 4 und 5 Uhr abends langte er in Innsbruck an. Hier hatte er nun alle Truppeu vereinigt; aber es gebrach an Lebensmitteln. Am nächsten Morgen drohte von allen Seiten der Tiroler Landsturm, dessen Wachtfeuer auf allen Höhen brannten. Da brach der Marschall in Wut aus: „Verfluchtes Land! nicht in Spanien habe ich so etwas gefunden." Die Wachtfeuer waren nur eine List. Hofer hatte sie anzünden lassen, uni seine Schwäche zu verbergen; denn noch waren lange nicht genug Tiroler beisammen, um die große Streitmacht des Marschalls in offenem Tale mit Erfolg angreifen zu können. Aber am 13. August, Sonntags, nachdem die Feldkapläue der einzelnen Compagnien die heilige Messe gelesen und die General-absolution erteilt hatten, griffen die Bauern ohne militärische Hilfe, beinahe ohne Kommando auf denselben Wegen wie im Mai an. Von früh morgens bis abends wurde gekämpft. Weiber und Mädchen fochten mit. Am 14. früh begannen die Bauern die Schlacht von neuem;
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Extrahierte Personennamen: August Lefebvres August Andreas_Kofers August