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88. Die Perlfischerei in Bayern.
achtungen und Versuche anstellen zu können; allein die empfindlichen Tiere gingen in dem für sie zu kalkreichen Wasser der Würm bald alle zu Grunde. Dagegen haben sich die von Karl Theodor gleichzeitig in einige Bäche bei Heidelberg im Gebiet des kalkarmen Buntsandsteins eingesetzten Tiere bis heute erhalten.
Hernach geriet die Perlfischerei durch eine Reihe von Fehlern und verkehrten Maßregeln immer weiter in Verfall. Man ernannte zu Perlinspektoren statt ortskundiger Fischer und Forstleute Münchener Goldschmiede, die hohe Reisespesen verrechneten und vielleicht mehr auf ihr eigenes Geschäft bedacht waren als auf den Vorteil des Hofes, so daß fortwährend die Ausgaben größer waren als die Einnahmen. Endlich wurde in den unruhigen Zeiten Napoleons durch fortwährende Truppendurchzüge die Ordnung in diesen Gegenden vielfach gestört und die Perlfischerei hörte ganz aus.
Begreiflicherweise erlosch damit auch das Interesse für diese Tiere, und wenn auch unter der Regierung der Könige Ludwig I. und Maximilian Ii. wieder ein erfreulicher Aufschwung eintrat, so hatte er doch keine lange Dauer. Schließlich wurde der Regiebetrieb im bayerischen und ehemals passanischen Gebiete ausgegeben und von 1866 ab sogar eine Anzahl niederbayerischer Bäche samt den Perlenrechten au Private verkauft. Nun riß seitens der Berechtigten sowohl wie von Unberechtigten eine heillose Ausbeutung der Bäche ein. Wagenladungsweise führte man die Schalen in gewiffe sächsische Fabriken, welche sie abschliffen um Geldtäschchen und andere Galanteriewaren daraus herzustellen. Um daher den noch vorhandenen Beständen einen gewissen Rechtsschutz zu gewähren erließen von 1886 ab die Regierungen von Niederbayern und der Oberpsalz Verordnungen, welche heute noch zu Recht bestehen. Neuerdings hat sich auch die bayerische Staatsregierung in dankenswertester Weise entschlossen zur Wiedererhebung und Erhaltung der Perlfischerei int Bayerischen Walde einen alljährlichen Zuschuß zu leisten. Zunächst wurde bei Regen ein Musterbach eingerichtet, aus welchem in der Folgezeit die nächst-liegenden Bäche neu bevölkert werden sollen; nach und nach sollen auch in anderen Bezirken solche Musterbüche entstehen um von ihnen aus allmählich alle die ausgeraubten Perlenbäche wieder zu besetzen. Dieser Musterbach wird auch zugleich als Versuchsbach benutzt; denn die Lebensvorgänge des Tieres wie auch die Perlbildung selbst sind noch nicht nach allen Richtungen erforscht.
Ohne Unterbrechung erhalten haben sich die Fifchereien der früheren Markgrafschaft Bayreuth. Schon Konrad Celtes erwähnt um 1502 die Perlen des Main, später werden noch Regnitz, Göstrabach, Selbitz und Lamitz genannt, weiterhin der Grünanbach, die Ölschnitz und Schwesuitz und der Lübitzer Bach bei Gesrees. In diesen Gewässern, in den Rentämtern Hof, Marktschorngast und Selb, wird die Perlfischerei in Regie heute noch unter der Leitung der Forstbehörden betrieben. Die gefundenen Perlen gelangen zunächst
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Theodor Karl Fischer Napoleons Ludwig_I. Ludwig_I. Maximilian_Ii Maximilian Konrad_Celtes Konrad Selbitz
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Heidelberg Niederbayern Main Göstrabach Rentämtern_Hof
100
7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufcnland.
Viehzucht, namentlich die Schweinezucht, beschäftigt eine große Zahl
der Bewohner. Die Schweine werden hier in großen Herden auf die
Weide getrieben. Aber trotz aller dieser Erwerbsquellen müssen viele
Eichsfelder Jahr für Jahr in die Fremde ziehen und in den gesegneten
Gegenden des Baterlandes als Fabrikarbeiter, Handwerker, Dienstboten
und Musikanten Verdienst fachen. Am häufigsten trifft man die Hausierer,
die gesponnene, gewebte, gepflochtene und geschnitzte Waren (Klammern,
Quirle, Löffel) in Dorf und Stadt feilbieten. Im Unteren Eichsfelde
sind die Bewohner meist Ackerbauer und Gewerbetreibende.
An vielen Orten hat man Zigarrenfabriken errichtet. Auch gibt
hier der Wald großen Verdienst. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner
im Gebirge und in der Ebene gab dem launigen Volksmunde häufig
Veranlassung zu Beinamen. So werden die Bewohner der beiden
Gebradörser wegen des Obstbaues „Hotzelfäcke" genannt, die Northeimer
wegen der früheren Töpfereien „Pottheimer", die Heldrunger „Zwiebel-
könige", die Wülfingerode „Ziegenböcke", die Krombacher „Gänse", die
Banteröder „Kaninchen"; Büttstedt heißt „Ochfenbufchd", Kölleda „Kuh-
källn", Sömmerda „Zägensämmern" und die durch die mit Arznei-
kräutern bestandenen Felder führende Eisenbahn die „Pfeffermünzbahn".
„Jngergräber hebsch und blank,
Aebbergräber Sauebank,
Mehlengan ist äne Bättel-(d. h. kleine)stadt,
Uff Lohre han se nich Wasser satt/'
Treffen diese alten Behauptungen nach in der Gegenwart zu?
d) Im Thüringer Stusenlaude.
Im Thüringer Stufenlande steht die Bewirtschaftung des
Bodens oben an. Acker, Wiese und Gartenland wechseln mit einander
ab und geben reiche Erträge. Der Gartenbau liefert besonders Herr-
liches Gemüse (Groß-Gottern, Langensalza), Blumen aller Art (Erfurt),
saftiges Obst und schmackhaften Wein. Von den Höhen gewinnt man
brauchbare Bau- und P f l a st e r st e i u e (Gotha) und Bauholz.
Aber auch unterirdisch ist eine große Zahl der Thüringer tätig, um hier
Braunkohlen, dort Stein- und Düngesalze zutage zu
fördern. In den Städten sind neben dem Ackerbau die Fabrik-
t ä t i g k e i t, das G e w e r b e und der H a n d e l Nährzweige. Weit
und breit sind bekannt die Thüringer W o l l w a r e n (Apolda, Mühl-
hausen) und die Sömmerdaer Eisenwaren. Welche Eisenbahnlinien
imi) Heerstraßen durchschneiden das Gebiet?
E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Bewohner.
Die Bewohner zwischen dem Thüringer Walde, der Uuftrut und der
Werra heißen seit nahezu 2000 Jahren Thüringer. Ihre Sprache ist die
obersächsische, die als thüringische Mundart gesprochen wird. Auffallend
sprechen die Bewohner der Voigtei südlich von Mühlhausen (Ober- und
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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114 7. Das Elchsfeld und das Thüringer Stufenland.
Viehzucht, namentlich die Schweinezucht, beschäftigt eine große Zahl
der Bewohner. Die Schweine werden hier in großen Herden auf die
Weide getrieben. Aber trotz aller dieser Erwerbsquellen müssen viele
Eichsfelder Jahr für Jahr in die Fremde ziehen und in den gesegneten
Gegenden des Vaterlandes als Fabrikarbeiter, Handwerker, Dienstboten
und Musikanten Verdienst suchen. Am häufigsten trifft man die Hausierer,
die gesponnene, gewebte, gepflochtene und geschnitzte Waren (Klammern,
Quirle, Lössel) in Dorf und Stadt feilbieten. Im Unteren Eichsfelde
sind die Bewohner meist A ck e r b a n e r und Gewerbetreibende.
An vielen Orten hat man Zigarrenfabriken errichtet. Auch gibt
hier der Wald großen Verdienst. Die Hauptbeschäftigung der Bewohuer
im Gebirge und in der Ebene gab dem lannigen Volksinunde häufig
Veranlassung zu Beinamen. So werden die Bewohner der beiden
Gebradörser wegen des Obstbaues „Hotzelfäcke" genannt, die Northeimer
wegen der früheren Töpfereien „Pottheimer", die Heldrunger „Zwiebel-
könige", die Wülfingeröder „Ziegenböcke", die Krombacher „Gänse", die
Banteröder „Kaninchen"; Büttstedt heißt „Ochsenbuschd", Kölleda „Kuh-
källn", Sömmerda „Zägensämmern" und die durch die mit Arznei-
kräutern bestandenen Felder führende Eisenbahn die „Pfeffermünzbahn".
„Jngergräber hebsch und blank,
Aebbergräber ^-auebank,
Mehlengan ist äne Bättel-(d. h. kleiue)stadt,
Uff Lohre han fe nich Waffer satt."
Treffen diese alten Behauptungen noch in der Gegenwart zu?
b) Im Thüringer Stufenlaude.
Im Thüringer Stufenlande steht die Bewirtschaftung des
Bodens oben an. Acker, Wiese und Gartenland wechseln mit einander
ab und geben reiche Erträge. Der Gartenbau liefert besonders Herr-
liches Gemüse (Groß-Gottern, Langensalza), Blumen aller Art (Erfnrt),
saftiges Obst und schmackhaften Wein. Von den Höhen gewinnt man
brauchbare Bau- und Pflastersteine (Gotha) und Bauholz.
Aber auch uuterirdifch ist eine große Zahl der Thüringer tätig, um hier
Braunkohlen, dort Stein- und Düngesalze zutage zu
fördern. In den Städten sind neben dem Ackerbau die Fabrik-
t ä t i g k e i t, das Gewerbe und der Handel Nährzweige. Weit
und breit sind bekannt die Thüringer W o l l w a r e n (Apolda, Mühl-
hausen) und die Sömmerdaer Eisenwaren. Welche Eisenbahnlinien
und Heerstraßen durchschneiden das Gebiet?
E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Bewohner.
Die Bewohner zwischen dem Thüringer Walde, der Unstrnt und der
Werra heißen seit nahezu 2000 Jahren Thüringer. Ihre Sprache ist die
obersächsische, die als thüringische Mundart gesprochen wird. Auffallend
sprechen die Bewohner der Voigtei südlich von Mühlhausen (Ober- und
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Iii. Worin zeigt sich ihre Fruchtbarkeit?
Die Fruchtbarkeit der Bergstraße zeigt sich:
1. In dem vielen Obst, besonders den Kirschen, Pfirsichen,
Aprikosen, Mandeln, Äpfeln und Birnen.
2. In dem guten Wein. (Lützelfachfer-Roter, Schriesheimer)
3. In dem in großer Menge angebauten Getreide.
4. In den Handelspflanzen. (Tabak.)
5. In den Gemüsearten.
Iv. Frage: Wie kommt es, daß die B e r g st r a ße
ein fruchtbarer Garten genannt wird?
Die milde Luft, der fruchtbare Ackerboden und öfters fallender
Regen machen die Bergstraße zu einem Garten.
V. Frage: Womit beschäftigen sich die Bewohner?
Die Bergstraße ist dicht bevölkert; dort finden (verdienen) die
Leute leicht ihr Brot. Die Bewohner sind Bauern, Händler und
Fabrikarbeiter.
wiederholungssragen:
Welcheu Landesteil Badens heißt man Bergstraße?
Warum heißt man diesen Teil Bergstraße?
Was breitet sich westlich der Bergstraße aus?
Was liegt östlich von der Bergstraße?
Welches sind die wichtigsten Orte an der Bergstraße?
Warum ist die Bergstraße so fruchtbar?
Wo wächst der bekannteste Bergsträßer Wein?
Worin besteht die Schönheit der Bergstraße?
Womit beschäftigen sich die Bewohner?
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35
gewhlt. Die andern gaben ihre Stimmen dem Herzog Ludwig von Bayern. Weil keiner von ihnen freiwillig auf die Krone verzichten wollte, kam es Zum Kriege zwischen den beiden Gegenknigen. Leopold, die Blume der Ritterschaft genannt, war ein treuer Bundesgenosse seines Bruders Friedrich. Aber in der entscheidenden Schlacht bei Mhldorf (1322) war er mit seinen Truppen noch nicht angekommen. Friedrich nahm trotzdem die Herausforderung Ludwigs von Bayern an. Lange schwankte der Sieg vom einen zum andern. Pltzlich erschien im Rcken der sterreicher eine neue Reiterschar. Alle meinten, es wre Leopold mit den Seinigen. Allein es war der Burggraf Friedrich von Nrnberg, ein Hohenzoller, der treue Bundesgenosse Ludwigs von Bayern. Jetzt war die Schlacht verloren, und Friedrich mute sich nach tapferer Gegenwehr dem Burggrafen von Nrnberg gefangen geben. Er wurde von Ludwig auf die feste Bnrg Transnitz gebracht.
Aber während Friedrich gefangen sa, setzte Leopold den Krieg fr ihn fort. Ludwig geriet dadurch so sehr in Bedrngnis, da er den Frieden suchte. Er begab sich deshalb nach Trausnitz zu seinem Gefan-genen, der durch eine dreijhrige Kerkerhaft ganz trbsinnig geworden war. Er hatte keinen andern Wunsch, als zu seiner treuen Gemahlin Elisabeth zurckzukehren, die sich aus Gram um ihn blind geweint hatte. Gern verzichtete er auf den Thron und versprach auch, seinen Bruder Leopold zu bewegen, den Krieg aufzugeben. Gegen dieses Ver-sprechen wurde er freigelassen. Aber als er nach Hanse kam, fand er, da sein Bruder Leopold von solchem Hasse gegen Ludwig erfllt war, da es ihm unmglich war, sein Versprechen zu erfllen. Deshalb kehrte er, treu dem gegebenen Worte, zu Ludwig in die Gefangenschaft zurck. Dieser war der solchen Edelmut und solche Treue tief gerhrt. Er erinnerte sich an ihre Jugendfreundschaft, drckte ihn ans Herz und nannte ihn Bruder. Von nun an wohnten, aen und schliefen sie zusammen. Sie teilten sich in die Regierung des Reiches, und wenn einer abwesend war, besorgte der andere die Geschfte. So lebten und herrschten sie als Brder zusammen, bis Friedrich schon im Jahre 1330 starb. Ludwig aber regierte noch siebenzehn Jahre lang.
19. Die Städte.
Entstehung. In den ltesten Zeiten wohnten die Deutschen nicht zusammen in Stdten, sondern einzeln auf Gehften. Dort war jeder auf sich selbst angewiesen, und es gab noch keine Handwerker. Jeder war sein eigener Bcker und Fleischer, sein eigener Schuhmacher und Schneider, sein eigener Schmied und Zimmermann. Selbst Karl der Groe
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_von_Bayern Ludwig Leopold Leopold Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Ludwigs_von_Bayern Ludwigs Leopold Leopold Friedrich_von_Nrnberg Friedrich Ludwigs_von_Bayern Ludwigs Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Leopold Leopold Ludwig Ludwig Elisabeth Leopold Leopold Leopold Leopold Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Schneider Zimmermann Karl
— 22 —
ragende Stellung als Industriestadt ein ^Fabrikation von Musikinstru-
menten, Möbeln, Maschinen u. a. m.), sondern ist auch der erste Platz de*
luddeutschen Buchhandels.
Nachdem der Neckar Marbach (Schillers Geburtsort) und
Heilbronn ü, den Ausgangspunkt der Neckarschiffahrt, erreicht
hat, sucht er weiter n durch eine Schlucht des Odenwaldes
zwischen Granitfelsen hindurch seinen Weg und tritt bei Heidel-
berg, der „feinen", ins Tiefland des Rheines ein.
^ Franken. Die obere, die zu Bayern gehörige fränkische Stufe
gehört durch die Rednitz zum Main; nur der s-ste Abschnitt
wässert durch Wörnitz und Altmühl zur Donau ab. Sie ist
von der Natur weniger mit Anmut und Ergiebigkeit ausgezeichnet.
Wenn auch Getreide und in nicht geringer Menge Hopfen gebaut
wird, so erinnern doch weite, sandige Flächen, die Kiefernwald
tragen, auch wohl durch zahlreiche kleine Teiche und Moore unter-
Krochen werden, an die Heiden des Norddeutschen Tieflandes.
In einer solchen Gegend liegt Nürnberg ^ (332) a. d. Pegnitz.
Die Stadt ist erstanden unter dem Schutze einer auf einem Sand-
steinfelsen erbauten Burg, in der die Burggrafen residierten (der
letzte war Friedrich Vi. von Hohenzollern). Im 15. und 16. Jahr-
hundert war Nürnberg durch Industrie und Handel die wichtigste Stadt
im Reich, eine Wiege deutscher Kunst und deutschen Kunstgewerbes (H. Sachs,
A. Dürer, P. Fischer, A. Kraft, P. Henlein, M. Behaim). Noch jetzt ist
sie durch Kunstwerke geschmückt und die bedeutendste Handels- und Fabrik-
stadt Süddeutschlands. Die erste Dampseisenbahn in Deutschland führte
1835 von Nürnberg nach dem gewerbreichen Fürth O.
Ein ganz anderes Landschaftsbild als um Nürnberg erschauen
wir, wenn wir die Rednitz hinunter über Fürth und die
Universitätsstadt Erlangen O bis zum Main in den Bam-
berger Talkessel gelangen. Da sich zu ihm die Vorhöhen
des Thüringerwaldes, des Franken- und Steigerwaldes und mit
diesen eine Anzahl von Flußtälern hinabsenken, so gewährt er
mit seinem reichbewässerten Marschboden und seiner milden Luft
den Anblick eines gesegneten, volkreichen Gartens, der aus Acker-
bauer und Schiffer, Warenführer und Krieger eine gleiche An-
ziehungskraft ausüben mußte. „Reben, Meßgeläut und Bam-
berg, das ist Franken," sagt ein Sprichwort. Bamberg O ist auf
fünf Hügeln erbaut und war früher der Ausgangspunkt der Bekriegung
und Überwachung der benachbarten slavischen Bevölkerung sowie der Aus-
breitung des Christentums nach O. Die Stadt ist Erzbischofssitz und hat
einen herrlichen, von Kaiser Heinrich Ii. erbauten Dom.
Das Tal des Mains ist die wichtigste ow-e Verkehrsstraße
nach dem mittleren Rhein. Beschreibe und zeichne den Lauf des Mains
(nw-er Lauf, Dreieck, Viereck, ssw-er Laus; Länge des Laufs 500 km, Lust-
linte 250 km)! Welche Gebirge bespült er? Welche Nebenflüsse nimmt er
auf? Wie ist er mit der Donau verbunden? Welche Staatsgebiete durch-
fließt und berührt er?
Zwar ist die Wasserfülle des Mains je nach den Jahreszeiten
sehr verschieden; denn seine Quellen und die seiner Nebenflüsse
liegen in Mittelgebirgshöhe, und er entbehrt daher im Sommer
des stetig gleichen Zuflusses, wie solcher den aus den Alpengletschern
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Vi Friedrich Sachs A._Dürer P._Fischer P._Henlein Behaim Heinrich_Ii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Marbach Heilbronn Heidel- Rheines Main Donau Nürnberg Deutschland Nürnberg Main Bam- Bamberg Mains Rhein Mains Donau Mains
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 54 —
dessen Hochfläche eine Wallfahrtskirche trägt. Dann, folgt der höchste Berg
dec Alb, der Lemberg (1015 in), mit einem eisernen Aussichtsturm. Un-
weit davon erhebt sich der Oberhohenberg bei Dettingen (1011 in). Süd-
lich von Balingen ragen drei herrliche Berggestalten auf, der Pleiten-
berg, der Schafberg und die Lochen. Der Plettenberg (1002 m)
hat seinen Namen von der weiten Hochfläche oder Platte, die er bildet.
Auf ihm trifft man wie auf dem benachbarten Schafberg (996 m) den
ganzen Sommer über weidende Schafherden. Die Lochen (964 m) diente
in alten Zeiten als Opferstätte. Auf ihrem Gipfel zeigt der Boden eine tief-
schwarze, kohlige Erde, die mit einer Unmasse von Knochen geopferter Tiere
angefüllt ist. Heute noch ist der Berg nach der Volkssage der Tummelplatz
der Hexen und Gespenster.
Über Laufen a. d. Eyach erhebt sich der merkwürdige Gräbelesberg. Er war
einst eine der gewaltigsten Volksburgen, deren mächtige Wälle und Gräben (Name)
heute noch erhalten sind. In Kriegszeiten suchten hier die vorgeschichtlichen Bewohner
des Heubergs mit all ihrer Habe Schutz vor den anrückenden Feinden. Der Heuberg,
dieser höchste Teil der Alb, muß also schon frühzeitig besiedelt gewesen [ein.
Die Hochfläche des Henbergs ist einförmig und wegen der hohen
Lage sehr rauh. Aber der Ackerbau weiß sich auf ihr bis über 900 m
hinauf zu behaupten. Reich ist die Hochfläche an ausgedehnten Weiden,
weshalb die Schafzucht immer noch stark betrieben wird.
Aus dem Heuberg liegt das höchstgelegene Dorf Württembergs, Böt-
tingen (911 m). Der Heuberg ist sehr dünn besiedelt. Trotzdem mußten
srüher viele Leute der Heubergorte auswandern, meist nach Amerika, weil
der Heimatboden sie nicht ernähren konnte. Neuerdings sind aber durch
auswärtige Fabriken, namentlich durch die Trossinger Harmonikasabrikanten,
Zweiggeschäfte errichtet worden, und so hat sich jetzt den fleißigen und
genügsamen Bewohnern des Heubergs eine neue Erwerbsquelle eröffnet.
Die einen arbeiten in diesen Filialgeschäften; andere sind als „Heim-
arbeiter" tätig. Diese arbeiten zu Hause und stehen ebenfalls meist im
Dienste der Trossinger Fabrikanten. Die Fabrik liefert ihnen die einzelnen
Teile einer Mundharmonika, und die Heimarbeiter müssen nun die Stücke
zusammensetzen und das fertige Stück stimmen. Oft hilft hierbei die ganze
Familie eines Heimarbeiters mit. Andere arbeiten für Tnttlinger und
Schwenninger Schuhfabriken oder sind sür die Tuttliuger Feinmechanik tätig.
Frauen und Mädchen nähen sür die Balinger und Ebinger Trikotfabriken.
Zwischen Beera und Schmiecha liegt donanwärts die Hart, eine noch
ödere und einförmigere Hochfläche als der Heuberg. Sie gehört größten-
teils zu Baden. Hier liegt das höchstgelegene Dorf der Alb, das badische
Heinstetten (916 m). Die gleichfalls badifchen Orte Hartheim und
Stetten am Kalten Markt machen ihrem Namen alle Ehre. Bei Stetten
wird neuerdings ein Truppenübungsplatz für das badische Armeekorps an-
gelegt.
Zwischen Eyach, Starzel und Lauchert breitet sich die Hohenzollern-
alb aus, iu deren Besitz sich Württemberg und das zu Preußen gehörige
Fürstentum Hohenzollern teilen. Ihr gehört der berühmteste Vorberg der
Alb au, der völlig freistehende Kegel des Hohenzollern (855 m) bei
Hechingen. Der Berg ist die Wiege unseres Kaiserhauses. Aus ihm erhebt
sich stolz die neuerbaute, 1856 vollendete Burg. Der Hohenzollern steht
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Das Wandern der Handwerksgesellen. 495
Fröner, welche Weiden köpfen mußten, ein Feuer in ihrem Dorfe aufgehen sahen, aber nicht entlassen wurden, bis sie endlich davonliefen.
Auch in diesen Verhältnissen ging während der letzten Zeit des vorigen Jahrhunderts in vielen deutschen Ländern eine günstige Veränderung vor. Die Presse erhob sich mit Macht gegen einen Zustand der Dinge, welcher die unterdrückte Klasse ganz vernichtete, der herrschenden selbst oftmals mehr Nachteil als Vorteil brachte und die Entwickelung des allgemeinen Nationalwohlstandes aufs äußerste hemmte. Die in Hamburg begründete „Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe" gab 1775 ein Schriftchen heraus unter dem Titel: „Schreiben eines vornehmen holsteinischen Gutsbesitzers (— angeblich ein Herr Josias von Qualen —), darin die Abschaffung der Hofdienste auf feinem Gute und die Folgen dieser Veränderung nach einer zwanzigjährigen Erfahrung beschrieben werden." Nach den Angaben dieses Schriftchens sollte die Bevölkerung des betreffenden Gutes in diesem zwanzigjährigen Zeitraume auf das Dreifache, der Wert des Gutes selbst auf das Doppelte gestiegen sein.
Auch mehrere wohlwollende Regierungen geben den Anstoß zu einer Verbesserung dieser Zustände. Durch ihre Bemühungen wurden im Bayrischen, im Badischen, im Calenbergischen, im Lippe-Schaumburgischen und anderwärts die Naturaldienste großenteils in eine feste, nicht zu drückende Geldabgabe verwandelt. Allein nicht alle Regierungen waren so menschenfreundlich für Erleichterung des gedrückten Bauerstandes Beetfert; manche gaben selbst das Beispiel strengster Einforderung der gutsherrlichen Rechte, einzelne fogar das noch verderblichere ungemessener, bis zur Grausamkeit harter Steigerung ihrer Ansprüche an die Dienstbarkeit ihrer Unterthanen. Karl Eugen von Württemberg ließ durch Bauern im Frondienst Seen ans Bergen ausgraben, um Hirsche darin zu Hetzen; derselbe Fürst ließ, so oft ein Soldat desertierte, wohl 2000 Bauern behnss dessen Wiedereinsangung über 24 Stunden lang auf den angewiesenen Posten wachen.
•v5m allgemeinen schmachtete der so ehrenwerte und nützliche Bauernstand in Deutschland noch während des ganzen vorigen, in vielen Ländern auch noch während eines geraumen Teiles des gegenwärtigen Jahrhunderts in etnem niederdrückenden und entwürdigenden Zustande persönlicher und ökonomischer Unfreiheit.
56. Das Wandern der Handwerksgesellen.
(Nach: vr. Oskar Schade, Vom deutschen Handwerksleben in Brauch, Spruch und Lied; in: Weimarisches Jahrbuch. Bd. 4, S. 241 — 344.)
r J^ann Wandern unter den Handwerkern aufgekommen, d. h. gesetzliche von der Innung vorgeschriebene Pflicht geworden ist, läßt sich nicht genau lagen; die ältesten Statuten schweigen darüber. Aber schon früh-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
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Extrahierte Personennamen: Josias Karl_Eugen_von_Württemberg Karl Eugen Oskar_Schade
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Calenbergischen Deutschland
235 -
sollte kein gemauertes Haus gebauet werden, bis die neue
Stadt fertig sei. Schon binnen vier Monaten war die Fe-
stung fertig, und nun ging es mit noch größerem Eifer an
den Bau der Stadt selbst. Innerhalb zehn Jahre standen
schon mehrere tausend große und kleine Häuser. Um die neue
Stadt zu bevölkern, mußten alle Städte und Orte des Reiches
Kauflcute, Handwerker und Künstler mit ihren Familien ab-
schicken, um sich für immer in Petersburg nicderzulassen. Auch
die meisten Bauleute, welche die weite Rückkehr in ihre Hei-
math scheueten, ließen sich in derselben nieder. Mehrere ade-
lige Familien aus Moskau mußten den Winter in der neue»
Residenz zubringen. Auch aus den benachbarten Ländern, be-
sonders aus Deutschland, ließen sich viele in Petersburg nie-
der, so daß sie bald, zum Erstaucn Aller, eine der schönsten
und volkreichsten Städte des ganzen Erdkreises wurde.
Schlacht bei Pnltawa (1709). — Während Peter mit dem
Bau seiner Stadt auf das eifrigste beschäftigt war, erhielt er
plötzlich die Nachricht: Karl habe mit dem Kurfürsten von
Sachsen Frieden geschlossen und sei mit seinem siegreichen Heere
gegen ihn selbst in vollem Anzuge. Der Czar erbot sich zum
Frieden; Karl aber, stolz auf sein Glück, ließ ihm die Ant-
wort überbringen: Nur in Moskau werde er ihm die Bedin-
gungen vorschreiben. Da rief Peter voll Selbstgefühl aus:
„Mein Bruder Karl will den Alexander spielen; er wird aber
an mir keinen Darius finden!" Diese Worte gingen auch in
Erfüllung. Karl trat mit den aufrührerischen Kosaken in der
Ukraine in Verbindung und belagerte die Stadt Pultäwa,
um sich der dasigen Magazine zu bemächtigen. Mit einem
Heere von siebenzigtausend Mann eilte Peter zum Entsätze
herbei und schlug am 8. Juli 1709*3 unter den Mauern der
Stadt das aus neunzchntauscnd Mann bestehende schwedische
Heer so gänzlich, daß der verwundete König nur mit Noih,
*) In demselben Jahre verlor Billars, Ludwig's Xiv. Feldherr, die
große Schlacht bei Malplaquct gegen Eugen und Marlborough.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Peter Karl Karl Karl Karl Peter Karl Karl Alexander Darius Karl Karl Peter Eugen Marlborough
Extrahierte Ortsnamen: Petersburg Moskau Deutschland Petersburg Sachsen Moskau Ukraine
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Elend umkamen. Doch blieben sie ruhig, denn sie glaubten es zum Theil
selbst , daß sie dazu da seien, um für des Königs Majestät und die großen
Herren zu arbeiten.
Ludwig hielt auch zuerst große stehende Heere, welche er aus seinem
Volke rekrutirte; er stellte Heeresmaffen ins Feld, wie man früher nie ge-
sehen hatte, darum behauptete er auch lange das entschiedenste Uebergewicht.
Dadurch zwang er auch die anderen Fürsten, stehende Heere zu halten, wenn
sie nicht immer in der Gefahr sein wollten, von deni gerüsteten Nachbar
überfallen zu werden. So wurden durch ihn die stehenden Heere in Eu-
ropa allgemein; bald suchte es jeder Fürst dem andern vorzuthun und kleine
Staaten hielten Heere in Friedenszeiten, wie man sonst kaum in Kriegszei-
ten aufgestellt hatte.
Indessen muß man doch gestehen, daß Ludwig auch viel that für Han-
del und Gewerbe; seine rechte Hand dabei war der Minister Colbert. Die
französischen Uhrenmacher, Seidenweber, Goldarbeiter, Hutmacher, Baum-
wollenweber waren wohl die ausgezeichnetsten in ganz Europa und der Kö-
nig ermunterte und beschützte ihre Betriebsamkeit auf jede Weise. Unter ihm
nahm der Handel Frankreichs einen großen Aufschwung; es bildete sich die
oft- und westindische Handelsgesellschaft, und einige zeitlang überflügelten
die Franzosen Engländer und Holländer auf dem Meere. Doch der See-
sieg der Engländer bei la Hogue, die Niederlagen durch Eugen und Marl-
borough auf dem Festlande verdüsterten den Glanz des französischen Reiches.
Eine andere Wunde schlug Ludwig dem Gewerbsfleche seines Landes mit
eigener Hand durch die Aufhebung des Edikts von Nantes 1685. Man
berechnet, daß 80,000 Hugenoten auswanderten, die ihr Geld und ihren
Kunstflciß in andere Länder trugen. Sie fanden besonders in Branden-
burg, Sachsen, Würtemberg und der reformirten Schweiz willige Aufnahme,
und manche Nachkommen dieser ehemaligen Flüchtlinge haben seitdem ihrem
neuen Vaterlande im Krieg und Frieden wichtige Dienste geleistet.
Ludwig unterstützte Kunst und Wissenschaft mit königlicher Freigebig-
keit; unter ihm war das goldene Zeitalter der französischen Literatur, unter
ihm dichteten Corneille, Racine und Moliere; unter ihm blühten Pascal,
Bofsuet, Fenelon; er gründete 1666 die Pariser Akademie, baute eine
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwig Colbert Eugen Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Friedenszeiten Europa Frankreichs Marl- Nantes Sachsen Würtemberg