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1. Geschichte des Mittelalters - S. 238

1888 - Wiesbaden : Kunze
238 Vierte Periode des Mittelalters. ein, damit er über seine Regierung Rechenschaft ablege. Da er nicht erschien, so wurde er als „saumseliger Entgliederer des Reiches" abgesetzt und am folgenden Tage zu Rense der Kurfürst Ruprecht von der Pfalz zum Reichsoberhaupt gewählt. Ruprecht von der Pfalz 1400— 1410 war ein tapferer, milder und gerechter Fürst. Aber es zeigte sich bald, daß auch er den Zeitverhältnissen nicht gewachsen war, obgleich ihm Wenzel die Krone nicht streitig machte. Es lastete damals ein doppeltes Unheil auf der Christenheit, die große Kirchenspaltung und der Einfall der Türken in Europa. Die Kirchenspaltung oder das Schisma (1378 — 1417) war 1378 durch die gleichzeitige Wahl zweier Päpste, wovon der eine in Rom, der andere in Avignon feinen Sitz hatte, entstanden. Jeder behauptete, das rechtmäßige Oberhaupt der Kirche zu fein, bannte den Gegner und feinen Anhang und rief dadurch die größten Übelstände in der Christenheit hervor. Zwar setzte 1409 die Kirchenversammlung zu Pisa beide Päpste ab und wählte einen dritten. Da aber keiner zurücktrat, so hatte die katholische Christenheit nunmehr drei Oberhäupter und ebenso viele Parteien. Die Türken. Eine andere Gefahr drohte dem Reiche von Osten her durch die Türken, die bereits auf der Balkanhalbinsel festen Fuß gefaßt hatten. Als nämlich der letzte seldschuckische Sultan von Jkonium gestorben war, hatte der türkische Statthalter in Kleinasien, Osman I. (1288 bis 1326), dessen Herrschaft an sich gerissen und 1299 den Sultantitel angenommen. Unter ihm und feinem Nachfolger Urchan {1326 — 1359) war dann die Osman enherrschaft in Vorderasien bedeutend erweitert worden. Murad I. (1359 —1389) war mit den durch religiösen Fanatismus aufgeregten Türken 1359 von Asien aus in das griechische Kaiserreich eingefallen und hatte 1360 Adrianopel erobert und zu seiner Hauptstadt erhoben. Nachdem er mit seinen Janitscharen die slawischen Volker bis zur unteren Donau unterworfen hatte, und bei Kossowa (1389) gefallen war, hatte fein tapferer Sohn Bajazet I. (1389 —1402) die siegesmutigen Türkenscharen über die Donau geführt, die Walachei zins-pflichtig gemacht und die Grenze des südlichen Ungarns überschritten. Hier hatte sich ihm Sigismund, Wenzels Bruder, entgegengestellt, der durch feine Vermählung mit Maria (§. 42, 11), der Erbtochter des letzten ungarischen Königs Ludwig des Großen, das Königreich Ungarn erworben hatte, war aber in der blutigen Schlacht bei Nikopolis

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 128

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
128 Mittlere Geschichte. Palästina angetreten haben. Die meisten kamen unterwegs um. Am glücklichsten war Friedrich Ii., der (S. 122) als Verbannter auszog. Der Papst verfolgte ihn zwar mit dem Bannstrahl über das Meer hinüber: er verbot ihm, das heilige Land zu betreten, verwehrte den Kreuzfahrern, zu ihm überzuschisfeu, und gebot dem Patriarchen von Jerusalem, mit ihm keine Gemeinschaft zu machen. Allein Friebrichs Geist brang durch. Fast ohne Schwertstreich schloß er mit dem ägyptischen Sultan einen zehnjährigen Wasfeustillstanb, der ihm Jerusalem nebst andern Orten abtrat. Er zog triumphireud in der Stadt ein, wallte zum heiligen Grabe, und weil ihm, dem Verbannten, fein Prälat zu Diensten sein wollte, setzte er sich mit eigenen Hauben die Königskrone auf (1229). Die Freude der Christenheit währte kurze Zeit. Eben damals gieiigen von der Mitte Asiens gewaltige, den halben Erdkreis erschütternde Bewegungen hervor, indem die Mongolen von einem unwiderstehlichen Eroberungsgeiste beseelt wurden. Ihr Oberhaupt Dschingischan eroberte Mittelasien, durchstürmte China bis zur Halbinsel Korea, brach dann mit 700,000 Manu gegen Westen vor, und unterwarf sich die Bulgaren, Kaünüken, Perser bis an den Euphrat. Er starb 1227. Seine Nachfolger kamen selbst bis nach Polen und Schlesien, wo sie manche Städte zerstörten, und nach der blutigen Schlacht bei Liegnitz (1241) 9 Säcke mit den rechten Ohren der Erschlagenen füllten. Vor diesen Mongolen fliehend, stürmten andere wilde Völker gegen Syrien her; und die Chowaresmier nahmen mit schrecklicher Wildheit Jerusalem ein, schlugen die Christen bei Gaza völlig auf's Haupt und ließen diesen nur wenige Plätze (1241). Was sollte das Abendland machen? Der Eifer für die Kreuzzüge war am Erlöschen; und Gregor Ix. mußte seinen Kreuzpredigern dadurch Bahn machen, daß er Jedermann bei Strafe des Bannes ihre Vorträge anzuhören befahl. Endlich ließ sich noch der fromme französische König Ludwig Ix. bethören. Er wollte zuerst Aegypten

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 212

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
212 Sechster Zeitraum. io6i lat» Ii. übernahm die Regierung. Der treue Beistand, den ec 1(J“ dem hart bedrängten Kaiser Heinrich Iv. geleistet, erwarb ihm __ 31 von diesem den Königstitel; ein schwacher Ersatz für die Wi- derwärtigkeiten, die er von seinen Verwandten, von der Geistlich- keit und seinen Unterthanen bis an seinen Tod zu ertragen hatte. 7'17__ Das byza ntinisch e Reich erhielt in Leo Iii., dem 741---, I sau rier, der Stifter einer neuen Dynastie, früher ein Viehhirt, .. 24 einen kräftigen Regenten. Er vertrieb die Araber von Constanti- nopel, veranlaßte aber, durch das Verbot der Bilder in den Kir- chen endlose Streitigkeiten und die abendländischen Provinzen sie- len ab; über die Araber, welche Kleinasien nochmals überschwemm- ten, trug er einen vollständigen Sieg davon. Sein Sohn Eon- 241 ~ st antin V. verschaffte in einer Z-tjahrigen Negierung dem Thro- /75j^ ne Ansehn gegen die Araber und Bulgaren, dampfte auch innere Be- wegungen. Unter fortwährenden Kämpfen mit gedachten Völkern herrschten, ohne Auszeichnung, Leo Iv. f 780, und Constan- tin Vi., Porphyrogeneta "ft 796. Seine herrschsüchtige Mutter Irene erhob sich auf den Thron und dachte an eine Vermählung mit Karl dem Großen, wodurch das Morgen- und Abend- land wieder vereinigt worden wären; zeigte sich auch der Vereh- rung der Bilder geneigt. Doch mit Mißfallen gewahrten die- «02 sts die Vornehmen, verstießen Irene in ein Kloster, erhoben Ni- cephorns I. auf den Thron, welcher in einem Gefecht gegen die Bulgaren umkam, 811. Spurlos erschienen und schwanden wie- der Stauratius ff 811, Michael I. ff 81z, Leo V. ff 826, M ichael Ii. ff 829, Theophilus ff 642, Michael Iii. ff 867. Ein neues Kaiserhaus begann mit Basilius I., dem Macedonier. Von fürstlichem Stamme entsprossen, ward er, in seiner Kindheit von den Bulgaren geraubt, in der Sklaverei erzogen, floh dann nach Constantinopel, schmachtete dort eine Zeit lang im Elend, bis sich ein Mönch seiner annahm, der ihn in den Dienst des Kaisers Michaels Iii. brachte zur Abwartung der Pferde. Seine Geschicklichkeit im Reiten zog die Blicke des Mon- archen auf ihn; er ward bald ein Günstling desselben, und ge- langte, nach dessen Ermordung, zur Regierung, deren er sich nicht unwecth zeigte. Unter zunehmendem Verfalle des Reichs regier- 88« ten, nach seinem Tode, die Kaiser seiner Dynastie. Sein Sohn Leo Vi. der Philosoph, ff 911, war ein träger Schwächling; Alexander ff 912, Eonstantin Vii. P orp hyrogene taff 919, sind bedeutungslose Namen; Romanus Lakopenus ff 944, gehörte zu den Tyrannen; ohne Einfluß blieben C onsta ntin Vi!. ff 959, Romanus I. ff963, Nicephorus Ii., Phokas ff 969. Iohannzimisces focht siegreich an der Donau gegen die Russen und am Tigris gegen die Araber. Da er aber die Ueppigkeit des Ho- fes beschranken wollte, erhielt er Gift 976. Ruhmlos beschlossen dieses Haus Basiliusii.ff 1025,Eonstantin Viii.ff 1028,Roma-

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 64

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Dritte Periode. Von 1056 — 1273. Diesen politisch zerfahrenen Verhältnissen gegenüber überragte im 10. und 11. Jh. die islamische Kultur die christliche beträchtlich.1 Die Araber, in dieser Beziehung Erben der Griechen, pflegten besonders die exakten Wissenschaften. Der Perser Pirdösi schrieb das Schah-Name; Avicenna lehrte in Isfahan Aristotelische Philosophie. In der Baukunst schlossen sich die Völker des Islam vornehmlich der byzantinischen Bauweise an, entwickelten aber selbständig gewisse Bauglieder und Dekorätions-formen (Arabesken).2 • Buchara, Samarkand, Balch waren Hauptsitze einer reichentwickelten geistigen und materiellen Kultur, deren Hohe auch die gegen die Christen geübte Duldung bezeugt. b) Veranlassung. Als die rohen seldschukischen Horden sich Palästinas bemächtigten, wurden die dortigen Christen, die zur Kirche des Heiligen Grabes wandernden frommen Pilger wie die Kaufleute und Gewerbetreibenden, hart bedrängt. Klagen hierüber waren mehrfach im Abendlande laut geworden. Wichtiger war, daß Kaiser Alexios I. Komnenos, selbst von den Seldschuken bedroht und asiatischer Besitzungen beraubt, sich an Papst Urban Ii. wandte und um den Beistand des Abendlandes bat. Dieser ging um so eher darauf ein, als damit die Möglichkeit gegeben schien die Pläne Gregors Vii. zu verwirklichen und die griechische Kirche dem Papsttum zu unterwerfen. Nachdem diese Angelegenheit schon auf der Synode zu Piacenza behandelt war, wurde im Nov. 1095 zu Clermont der Aufruf des Papstes mit allgemeiner Begeisterung („Deus lo volt!“) aufgenommen und ein Kreuzzug beschlossen. 2. Verlauf der Kreuz züge. §&2, a) Der erste Kreuzzug 1096 — 99. Bevor die Rüstungen noch vollendet waren, brachen ungeregelte Scharen auf, von 1) Die Bedeutung der Araber für unsere Kultur geht u. a. auch aus der Meflge von arabischen Lehnwörtern hervor, wie Atlas, Musselin, Kattun, Damast, Matratze, Alkoven, Karaffe, Talisman, Amulett usw.; dazu kommen zahlreiche Ausdrücke der exakten Wissenschaften. Die sog. arabischen Ziffern' haben sie uns aus Indien gebracht. 2) Das berühmtest® arabische Bauwerk auf spanischem Boden ist die Alhambra in Granada (13. Jh.),

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 64

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Dritte Periode. Von 1056—1273. Diesen politisch zerfahrenen Verhältnissen gegenüber überragte im 10. und 11. Jh. die islamische Kultur die christliche beträchtlich.1 Die Araber, in dieser Beziehung Erben der Griechen, pflegten besonders die exakten. Wissenschaften. Der Perser Firdusi schrieb das ^Schah-Nameh; Avicenna lehrte in Isfahan Aristotelische Philosophie. In der Baukunst schlossen sich die Völker des Islam vornehmlich der byzantinischen Bauweise an, entwickelten aber selbständig gewisse Bauglieder und Dekorationsformen (Arabesken).2 Buchara, Samarkand, Balch waren Haupt-sitze einer reichentwickelten geistigen und materiellen Kultur, deren Höhe auch die gegen die „Christen geübte Duldung bezeugt. b) Veranlassung. Als die rohen seldschukischen Horden sich Palästinas bemächtigten, wurden die dortigen Christen, die zur Kirche des Heiligen Grabes wandernden frommen Pilger wie die Kaufleute und Gewerbetreibenden, hart bedrängt. Klagen hierüber waren mehrfach im Abendlande laut geworden. Wichtiger war, daß Kaiser Alexios I. Komnenos, selbst von den Seldschuken bedroht und asiatischer Besitzungen beraubt, jich an Papst „Uxhaji.il.wandte und um den Beistand des Abendlandes bat. Dieser ging um so eher darauf ein, als damit die Möglichkeit gegeben schien die Pläne Gregors Vii. zu verwirklichen und die griechische Kirche dem Papsttum zu unterwerfen. Nachdem diese Angelegenheit schon auf der Synode zu Piacenza behandelt war, wurde im Nov. 1095 zu Clermont der Aufruf des Papstes mit allgemeiner Begeisterung („Deus lo volt!“) aufgenommen und ein Kreuzzug beschlossen. 2. Verlauf der Kreuzzüge, a) Der erste Kreuzzug 1096—99. Bevor die Rüstungen noch vollendet waren, brachen ungeregelte Scharen auf, von 1) Die Bedeutung der Araber für unsere Kultur geht u. a. auch aus der Menge von arabischen Lehnwörtern hervor, wie Atlas, Musselin, Kattun, Damast, Matratze, Alkoven, Karaffe, Talisman, Amulett usw ; dazu kommen zahlreiche Ausdrücke der exakten Wissenschaften. Die sog. arabischen Ziffern haben sie uns aus Indien gebracht. 2) Das berühmteste arabische Bauwerk auf spanischem Boden ist die Alhambra in Granada (13. Jh.).

6. Geschichte des Mittelalters - S. 168

1887 - Leipzig : Teubner
168 Mongolen 1241. Interregnum 1250—1273. wundert und geehrt von allen, die ihm nahe standen, und ein milder, edler Charakter. (■ Im I. 1241 war Deutschland von einer großen Gefahr durch die Mongolen bedroht gewesen. Temudschiu, < v-f: '' Dschingiskhan (der Großkhan), hatte sich im Anfang dieses Jahrhunderts mit seinen tapfern Mongolenhorden in Asien ein ungeheures Reich erobert von dem Hoango - an bis zu dem kaspischen Meere. Sein Enkel Batn besiegte die Russen und überschwemmte Polen und Ungarn. Ein Teil seines Heeres kam bis nach Schlesien und schlug - ' ^ den Herzog von Schlesien, Heinrich Ii. den Frommen, in der Nähe von Liegnitz bei dem Kloster Wahlstadt. Doch verfolgten die Mongolen ihren Sieg nicht weiter; sie füllten neun Säcke mit Ohren der Erschlagenen und zogen mit diesen Trophäen gen Mähren und Ungarn. Rujlattd blieb v - , noch 200 Jahre unter ihrer Herrschaft. ' »'i., rz,f t« _______ Xiii. Dns Irrtervrsrrrrrrr irr Deutschland. 1250—1273. Tie letzten Hohenstaufen: Mit Friedrichs Ii. Tod kamen neue Verwirrungen und neues Unglück über seine Länder, und die Macht und v der Glanz des deutschen Reiches ging zu Grunde. Der Papst Innocenz Iv. jubelte bei der Nachricht von dem Tode seines Feindes und suchte nun sein Haus vollends verderben. In Deutschland verbot er unter schweren Strafen, Friedrichs Sohn, Konrad Iv., als König an-* zuerkennen, Neapel und Sicilien wollte er als ein er- ledigtes Lehen des päpstlichen Stuhles einziehen. Konrad Iv. A, gab, nachdem er bei Oppenheim durch seinen Gegenkönig Wilhelm von Holland eine Niederlage erlitten hatte, Deutschland auf (125l)wmtd zog nach Italien, um seine Erblande in Besitz zu nehmen, welche sein Halbbruder Manfred gegen den nach Rom zurückgekehrten Papst

7. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 25

1835 - Stendal : Franzen und Große
25 nett Zufall (am Ostermontage 1282) zu Palermo die Ver- schwörung ausgebrochen und bald die ganze Insel von den Franzosen befreit, che Peter mit seiner Flotte hcrankam. Zum König erwählt, schlug er Karls Flotte und behauptete Sicilien. 10. Die Eroberung von Constankino- pel durch die Türken 1453. Die Gefahr, womit Europa durch den Übergang der osmanischen Türken nach Thracien (1355) bedroht wurde, hätte Ludwig der Grosse von Ungern am ersten abwen- dcn können. Das griechische Kaiserthum war zu schwach, sic zu entfernen. Stärker war der Widerstand der Bulga- ren und Servier, doch wurden auch diese bei Kossowo (1389), so wie die unter König Siegmund dem Kaiser Manuel zu Hülfe ziehenden Ungern und Franzosen bei Nikopolis (1398) geschlagen. Schon jetzt 'würde Ungern von Bajessid erobert seyn, hatte nicht Timur (Tamerlan) damals das türkische Asien angegriffen, und Bajessid bei Ancyra (1402) besiegt und gefangen. Timur's Tod (1405) rettete zwar das Reich der Osmanen, aber Bajesfid's Söhne führten wegen des Thrones zehnjährigen Krieg. Kaiser Manuel, auf Constantinopel beschränkt und ohne Flotte, konnte diese Umstände nicht benutzen; die westlichen Reiche waren zu sehr mit sich selbst und mit eigenen Krie- gen beschäftigt. Muhamed I. erkämpfte den Thron (1413), und wenn gleich weiterhin Hunyad seinen Nachfolger Mo- rad Ii. schlug und (1440) für Ungern einen vortheilhaftcn Waffenstillstand auf 10 Jahre schloss, so bewirkte doch der unzeitige Eifer des päbstlichcn Legaten Julian den Bruch des Stillstandes und die Niederlage bei Varna (1444), der eine zweite bei Kossowo (1448) folgte. Nun war Constantinopel nicht mehr zu retten. Aber Constantin Xi. vertheidigte cs mit geringen Kräften gegen die zahllosen Schaaren Muhamcds Ii. im Frühlings 1453, bis die Stadt, auch von der Hafenseite angegriffen, in ei- nem allgemeinen Sturme (29. Mai) erobert, geplündert, dann zur Residenz der Sultane erhoben wurde. Muhamed

8. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 94

1835 - Berlin : Trautwein
04 Dritte Periode. 1090 — 1273. sich zum Herrn von Cvpern aufwarf und Servien sich losriß); allein ein durch die Schwelgerei und Grausamkeit desselben ver- anlaßtcr Aufstand erhob 1185 Zsaac Ii. Angelus zum Kaiser, welcher zu unkräftig war, um die sich auflchnenden Bulgaren wieder zu unterwerfen und Empörungen zu verhindern, und von seinem eignen Bruder Alexius Iii. 1195 gestürzt wurde. Durch die Eroberung Constantinopel's durch die Teilnehmer des vierten Kreuzzugs (1204) (S.-H. 3.) trat an die Stelle des griechischen in Europa ein, schon Anfangs in sich schwaches, la- teinisches Kaiserthum, neben welchem zahlreiche abendländi- sche und auch griechische Herrschaften und venetianische Gebiete bestanden, und dessen innere Einrichtung nach dem Vorbilde des Lehnsreiches von Jerusalem geordnet wurde. Schon Kaiser Bal- duin I. verlor 1205 Schlacht und Freiheit bei Adrianopel gegen die Bulgaren, die furchtbarsten Feinde des neuen Reiches, wel- ches unter seinen immer ohnmächtigern Nachfolgern von dein kräf- tigen und einsichtsvollen Zphannes Dueas Vatatzes, Kaiser von Nicäa (1222—1255), fast auf die Hauptstadt beschrankt wurde. Michael Paläologus, welcher den Sohn des Vatatzes, Theodor Laskaris Ii. 1260 des Thrones beraubt hatte, machte, mit den auf Venedig eifersüchtigen Genuesern verbündet, durch die Erobe- rung Constantinopel's 1261 dem lateinischen Kaiserthume ein Ende; allein vergeblich suchte er das Reich wieder zu vereinigen, und nicht allein der Despot von Epirus behauptete sich gegen ihn, sondern auch viele abendländische Herrschaften bestanden fort. Seine Absicht, die griechische Kirche mit der abendländischen zu vereini- gen, veranlaßt nur verderbliche innere Spaltungen und Zerrüt- tungen. Das Kaiserthum Trapezunt, welches bald nach seiner Gründung sich vom Phasis bis nach Bithynien hinein erstreckte, wurde nicht lange darauf von Nicäa und von den Seldschukell beschränkt und von diesen, dann von den Mongolen abhängig. Stephan Vencianus, Fürst des seit 1180 wieder unabhängi- gen Servien's wurde 1217 von einem päbstlichen Legaten zum Könige gekrönt und erkannte päbstliche Lehnshoheit an, wandte sich aber schon 1222 wieder zur griechischen Kirche. — Durch das Losreißen Bulgariens vom griechischen Reiche (1186) entstand ein walachisch-bulgarisches Reich, dessen Fürst Johann (st. 1206) sich 1203 von einem päbstlichen Legaten zum Könige krönen ließ, und welches dem lateinischen Kaiserthume sehr gefährlich wurde.

9. Das Mittelalter - S. 85

1857 - Koblenz : Baedeker
Rudolf von Habsburg. 85. Polen, Ungarn und das ganze Abendland waren so gerettet, nur Rußland blieb noch 200 Jahre unter der Herrschaft der Mongolen. Im Jahre 1258 nahmen sie Bagdad ein und machten dem Khalifate der Abbasiden ein Ende. Am Ende des 13. Jahrhunderts hatte das Reich der Mongolen, nachdem auch noch Tibet und das südliche China hinzugekommen, die größte Ausdehnung erreicht: vom chine- sischen Meere bis an die Grenze Polens und von Indien bis in Sibirien hinein. Die Residenz des Großkhans war Peking, die einzelnen Länder wurden von Unterkhans aus Tschingis-Khans Stamme regiert. Vierter Zeitraum. Von Ende der Kreuzzüge bis zur Entdeckung Amerika's 1273 — 1492. 8- 37. Das deutsche Reich. a) Könige aus verschiedenen Häusern 1273— 1347. 1. Rudolf von Habsburg 1273 — 1291. Nach König Richard's Tode ward, da König Ottokar von Böh- men die ihm angebotene Krone abermals (s. §. 29) abgelehnt hatte (vielleicht wegen der an die Wahl geknüpften Bedingungen), auf Empfehlung des Erzbischofes von Mainz, Graf Rudolf von Habsburg gewählt, welcher auch vom Papste, nachdem er die von diesem beanspruchten Besitzungen, Ehren und Rechte der römischen Kirche zu schirmen versprochen hatte^ anerkannt wurde. Die verab- redete Kaiserkrönung ward durch den Tod des Papstes aufgeschoben und kam dann gar nicht zu Stande. Rudolf forderte die Güter und Lehen zurück, welche seit der Absetzung Friedrichs Ii. erledigt, aber gewaltsam in Besitz genommen waren. Diese Maßregel war haupt- sächlich gegen König Ottokar von Böhmen gerichtet, desien Macht sich damals vom adriatischen Meere bis an's Riesengebirge erstreckte, indem er Oesterreich, Steiermark (beide erledigt durch den

10. Geschichte des Mittelalters - S. 549

1854 - Weimar : Böhlau
549 bei Varna (1444) Schlacht und Leben. Einen anderen bedeuten- den Sieg erfocht Murad 1448 bei Kossova in Serbien über Hu- nyad und dessen tapfere Schaare». Auf Johann Vi. folgte 1449 dessen Bruder Konstantin Xi., und auf Murad Ii. dessen Sohn Mohammed Ii. (1451 —1481). Murad hatte sich mit der Vasallenschaft des griechischen Kaisers be- gnügt, der thatkräftige, herrschsüchtige und blutdürstige Mohammed aber war entschlossen Constantinopel zur Hauptstadt des osmanischen Reiches zu machen. Ec begann damit, dicht bei Constantinopel eine starke Festung bauen zu lassen, und als dies zu Reibungen führte, erklärte er den Krieg. Das Abendland war taub gegen Konstantins Bitten um Hülfe, und die reichen Bewohner von Constantinopel nicht geneigt zu ihrer eigenen Rettung ein Opfer zu bringen. Am 6. April 1458 begann Mohammed mit 250,000 Mann die Belage- rung, während in der Stadt nur 4973 Waffenfähige aufgebracht werden konnten. Dazu kamen 2000 Söldner, und 900 Mann, welche die Republik Genua unter dem tapferen Johann Giusti- niani zu Hülfe gesandt hatte. Als bereits die Kriegsmaschinen die Mauern heftig erschütterten, erschienen fünf genuesische Schiffe und wagten den Kampf mit 150 türkischen und trugen den Sieg davon. Da ließ Mohammed in einer Nacht 70 Schiffe zu Lande auf Bretern in den Hafen schleifen und schnitt dadurch die Verbin- dung mit dem Meere ab. Den 29. Mai hatte Mohammed zum Sturme bestimmt. Gegen zwei Stunden widerstanden die Verthei- diger der Uebermacht; da ward Giustiniani verwundet und sioh in die Vorstadt Galata. Seine Entfernung verbreitete Mutlosigkeit; die Türken verdoppelten ihre Anstrengungen und drangen in die Stadt ein. Konstantin fand mit den Waffen in der Hand einen rühmlichen Tod. Die Stadt wurde der grausamsten Plünderung preisgegeben; nur die Gebäude durfte keine Zerstörung treffen; denn Mohammed wollte in Constantinopel seinen Herrscherfitz aufschlagen. Tausende der Bewohner waren niedergehauen worden; die überle- benden wurden als Kriegsgefangene betrachtet, und wer sich nicht loskaufen konnte, wurde in die Sklaverei weggeführt. Die So- phienkirche wurde in eine Moschee verwandelt, und in der Stadt, Die einst unter dem Panier des Kreuzes erbaut worden war, pflanzte der Islam den Halbmond auf. Die Nachricht von der Eroberung Constantinopels verbreitete in Europa Trauer und Schrecken; aber dennoch vermochten die Kreuz- und Ablaßprediger der Päpste nicht die christlichen Völker zum Kampfe gegen den grausamen Feind ihres Glaubens zu entflammen. Nur einer dieser Kreuzprediger, der Franziskaner Johann von Ca- pistrano, der wie ein Prophet und Heiliger verehrt wurde, trieb einen Haufen von Bauern, Studenten und Mönchen zusammen und zog mit diesem Heere nach Belgrad dem tapferen Hunyad zu Hülfe. Die Türken, welche bereits in die Stadt gedrungen waren, wurden durch einen Ausfall aus der Burg zurückgeschlagen und das ganze Belagerungsgeschütz erbeutet (1456). In Kleinasien dagegen übergab der letzte Komnene sein ohnmächtiges Kaiserthum Trapezunt (S. 397) ohne Widerstand dem gewaltigen Mohammed (1461). Auch den kleineren Fürstenthümern in Griechenland wurde ein Ende
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