Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 121

1840 - Münster : Coppenrath
121 — Arnheim so glückliche Fortschritt- gemacht, daß ihr Kurfürst schon am 1. November 1631 in Prag als Sieger feierlich einzog. Bei dem Andrange so ungeheurer Noch sollte Wallenstein abermals der Netter werden. 33. Gustav Adolf gegen Wallenstein. Schlacht bei Lützen am 6. November 1632. *) Gustav Adolf's Tod. Während jener Vorgänge lebte Wallenstein zurückgezogen auf seinen Gütern in Böhmen und Mähren und sah von ferne dem Kriegsspiele zu, voll Schadenfreude über dessen Wechsel; denn sein Herz kochte vor Rache. Obgleich er selbst von den gering- fügigsten Vorfällen des Krieges die genaueste Kunde einzog; so nahm er doch den Schein an, als sei ihm das wilde Getreide nunmehr völlig gleichgültig, als lebe er in seiner jetzigen Lage höchst zufrieden und glücklich. An seinem Hofe herrschte kaiserliche Pracht. Er ließ sich täglich von sechszig Edelknaben im hellblauen Sammet mit Gold besetzt, und von zwanzig Kammerherren, von denen einige sogar des Kaisers Dienste verlassen hatten, bedienen. Eine Leibwache von fünfzig Mann, mit Hellebarden bewaffnet, stand in seinem Schloßhofe. Dreihundert auserlesene Pferde fraßen in seinen Stallen aus marmornen Krippen. Er gab die glänzend- sten Feste und sah es gern, wenn Alle um ihn herum sich der ausgelassensten Fröhlichkeit überließen, wahrend er selbst stets ernst und finster blieb. Er sprach wenig und beobachtete mit argwöhni- schem Blicke jeden Anwesenden. Er war groß und stark gebaut, kleine aber feurige Augen blickten unter seiner hohen Stirn stolz hervor. Gewöhnlich trug er einen Reitkoller von Elenshauk, *) In demselben Jahre machte der um die Naturlehre durch die wich? tigstcn Entdeckungen und Andeutungen hochverdiente Galilei aus Pisa sein berühmtes Weltsystem bekannt, in welchem er alle seine Entdeckungen am Himmel auscinandersetztc. Auch Gustav Adels hatte einst seinen lehrreichen Verträgen zu Padua beigewohnt.

2. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 275

1878 - Danzig : Gruihn
Napoleons Feldzug gegen Rußland. — Der erste Freiheitskrieg. 275 die Gegenden von Polen und Preußen zu erreichen, wo sein Heer Unterhalt finden konnte. Allein im Rathe der Vorsehung war es anders beschlossen. Früher als gewöhnlich brach der Winter herein, der in den öden Steppen Rußlands furchtbar ist. Bald war alles mit tiefem Schnee bedeckt, und der schneidende Sturm wehte über die unabsehbaren Flächen. Die Hänser und Dörfer, die an dem Wege lagen, hatten seine Schaaren schon auf dem Hinwege zerstört, weil sie in ihrem Ueber-mnthe nur au Sieg und Vordringen dachten. Nun fanden sie nirgends ein Obdach, um sich gegen die grimmige Kälte zu schützen, und keinen Bissen Brod, um den nagenden Hunger zu stillen. Das rohe Fleisch ihrer gefallenen Pferde war ^ihre einzige Nahrung, und an jedem Morgen lagen Hunderte, ja Tausende von ihnen erfroren auf den mit Schnee bedeckten Feldern. Dazu kamen die Russen, die an die Schrecknisse ihres Winters besser gewöhnt waren und ließen ihnen weder Tag noch Nacht Ruhe. Wer nur irgeud von dem geschlossenen Zuge zurückblieb, wurde von ihnen niedergehauen oder gefangen. So fchmolz das französische Heer mit jedem Tage mehr zusammen. Älle Ordnung verschwand, und das Unglück stieg zu einer so schauderhasten Höhe, daß die Worte fehlen, um es zu schildern. Am Ende kanten von der halben Million Menschen, die der unersättliche Eroberer über die Grenze nach Rußland geführt hatte, kaum 30,000 Gesunde und Waffenfähige wieder zurück. 169. Der erste Areiheilsürieg. 1813—1814. Preußens Erhebung. Aufruf des Königs vvn Preußen. Friedrich Wilhelm Iii. schloß mit Kaiser Alexander von Rußland ein Bündniß, um Deutschland von der Fremdherrschaft zu befreien. Er erklärte an Frankreich den Krieg und erließ (am 17. März 1813) den „Aufruf an mein Volk". In demselben hieß es: „Große Opfer werden von allen Ständen gefordert werden; denn unser Beginnen ist groß, und nicht gering die Zahl und die Mittel unserer feinde. Aber welche Opfer auch von einzelnen gefordert werden mögen, sie wiegen die heiligen Güter nicht auf, für die wir sie hingeben, für die wir streiten und siegen müssen, wenn wir nicht aufhören wollen Preußen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte entscheidende Kampf, den wir bestehen für unsere Existenz, unsere Unabhängigkeit, unsern Wohlstand. Keinen andern Ausweg giebt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang". „Das Volk steht auf". Der Ausruf des Königs brachte eine mächtige Wirkung hervor. „Das Volk stand auf, der Sturm brach los". Immer wieder klang der Ruf durch das Land: „Das Vaterland ist in Gefahr". Der Dichter Körner hatte begeistert ge jungen: „Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen; Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht; Du sollst den Stahl in Feindesherzen tauchen; Frisch auf, mein Volk! — Die Flammenzeichen rauchen; Die Saat ist reif; ihr Schnitter, zaudert nicht!" In dem unvergeßlichen Frühlinge und Sommer des Jahres 1813 war unter den Preußen nur eine Stimme, ein Gefühl, ein Zorn und eine Siebe: das Vaterland zu retten, Deutschland zu befreien und den französischen Uebennuth einzuschränken. Krieg wollten die Preußen; den Frieden fürchteten sie, weil sie von Napoleon keinen ehrenvollen Frieden hoffen konnten. Krieg! Krieg! schallte es von den Karpathen bis zur Ostsee, von dem Niemen bis zur Elbe. Krieg! ries der Edelmann und Landbesitzer, der verarmt war; Krieg! der Bauer, der sein letztes Pferd unter Vorspann und Fuhren todt trieb; Krieg! der Bürger, den die Einquartierungen und Abgaben erschöpften; Krieg! der Tagelöhner, der keine Arbeit finden konnte;

3. Bd. 2 - S. 339

1844 - Leipzig : Kollmann
339 Verbindung des Saturn, des Jupiter und des Mars im Zeichen der Fische eintreten werde, welches offenbar eine Wasserfluth anzeige. Das Schreiben, wodurch er seine Vorher- sagung zuerst bekannt werden ließ, war an den König von Spa- nien, nachmaligen Kaiser Karl V., gerichtet und machte auf denselben um so mehr Eindruck, da Stösters Gelehrsamkeit und tiefe Einsicht in den geheimen Wissenschaften allgemein anerkannt war, und auch seine Unglücksdrohung durch die Aussprüche ande- rer Astrologen bekräftiget wurde. Ein gewisser Augustinus N i p h u s bemühte sich zwar, in einer eigenen Druckschrift jene Verkündigung als eine Chimäre zu widerlegen; allein sic diente kaum dazu, den Kaiser, wie das Volk, in etwas zu beruhigen. Jedermann überließ sich der pein- lichsten Angst, und einer von Karls Feldherren, Rango, wußte sich nicht anders zu helfen, als seinem Monarchen den Vorschlag zu thun, auf den höchsten Bergen Magazine anzulegen, um einst- weilen die Armee dabei campiren zu lassen. Karl blieb unschlüs- sig und zweifelhaft, und so erschienen auf Nango's Veranlassung zwei entscheidende Widerlegungsschriften gegen Niphus. Die natürliche Folge davon war, daß die allgemeine Furcht sich ver- doppelte. In Frankreich verloren Viele vor Angst den Verstand; Manche, die am Meere und an großen Flüssen wohnten, verkauf- ten ihre Häuser, Acckcr, Güter, rafften Lebensmittel zusammen n»d zogen auf die Gebirge. Einige bauten Schiffe, Andere große Archen, nach dem Beispiele des Erzvaters Noah. Dies that besonders der Präsident Auriol in Toulouse; er ließ seine erbaute Arche mit allen Bedürfnissen versehen, und damit sie von der Gewalt der Fluthcn nicht möchte wcggcschwemmet werden, dieselbe auf vier gemauerte Pfeiler erheben. Der Bürgermeister Hcndorf in Wittenberg ließ auf dem Boden seines Hauses Anstalten gegen die Sündstuth treffen und ein Viertel von einem Gebräude Bier hinaufziehen, um doch einen guten Trunkzu haben» Der angstvoll gefürchtete, mit tausend Schrecken erwartete Februar von 1524 brach endlich herein. Der Himmel war heiter, das Wetter war schön, die Erde blieb trocken. „Aber — hieß es — der Monat ist noch nicht zu Ende!" — Doch ebenso hell, ebenso freundlich folgte ein Tag dem andern, und die Sünd- siuth, o Wunder! blieb aus. Der Aberglaube jedoch schwand deswegen nicht» Die Mönche 09 N

4. Theil 10 - S. 350

1809 - Berlin : Duncker & Humblot
35o dem er sich auch bis zum 71, Grade südlicher Breite, näherte, wo ein Eisfeld von unabsicht- licher Größe dieser Fahrt das Ziel steckte (Zo. Zanuar 1774) zum Verdrusse für Cooks for- schende Kühnheit, die nicht erschreckte, weder vor den fast beständig abwechselnden Stürmen und Nebeln, die oft mehrere Wochen lang die Sonne verhüllten, noch vor den Eismassen, die gleich festen Klippen Furcht und Gefahr drohe- ten, und eine Kälte aushauchten, von der Tau und Takelwerk des Schiffs mit Rinden von Eis bedeckt wurden, noch vor der einsamen und einför- migen Stille, die keine andern lebendigen Wesen in sich trug, als die kühnen Abentheurer, die mit Kekheit die Natur auch in ihrer tiefsten Zurück- gezogenheit aufsuchten. Das Schrecken ward vermehrt durch Cooks heftige Krankheit, die fein Entschluß ihm zuzog, niemals besser zu essen als der Letzte seines Schtffvolkes. Das zähe Pökelfleisch und andere ungenießbare Speisen hatten endlich seine starke Natur überwältigt, aber die sorgfältigste Pflege und die Brühen von einem geschlachteten otahei- tischen Hunde retteten ihn, und ihn sowohl wie die andrer Mannschaft, die durch die gleichen Gründe erkrankt war, stärkte die Annäherung an die frischere und belebendere Wärme, der man sich, über die Osterinsel gelangend, und in zwei Monaten mehr als anderthalbtausend Seemeilen

5. Lebensspiegel für Landleute - S. 159

1844 - Darmstadt : Ollweiler
159 Haupt- und Pfarrkirchen, die Klöster, die Kraukenhluser und fast alle öffentlichen Gebäude; nur wenige waren verschont geblieben. Lissabon war ein Schutthaufen, unter welchem das Glück von 200,000 Bewohnern und die Leichname von 40,000 Erschlagenen begraben lagen. Der Schaden der Einwohner betrug über tausend Millionen Gulden. So groß jedoch das Unglück war, welches über Lissabon jetzt lag, und'so traurig der Jammer, unter welchem sie seufzten; so boten doch diese Tage des Schreckens und des Elends manches rührende und erhebende Bild edler Menschlichkeit, heldenmüthiger Aufopferung und ächt christlichen Sinnes dar. In den ersten Augenblicken, wo fast Jedermann nur auf Erhaltung des eigenen Lebens bedacht war, sah man Einzelne mit der Errettung ihrer unglücklichen Mitbürger beschäftigt; da wo die Gefahr sich am größten zeigte, bemerkte man Andere, die sich mit kühnem Muth in die Gefahr wagten, um Menschen, die ihnen unbekannt waren, über Schutt und Trümmer davon zu tragen; wo Tausende nicht wußten, was sie in der Verzweiflung thun sollten, beschützte ein junger Offizier, nachdem die ganze Wache geflohen war, allein die Münzgebäude und deren Schätze. Am meisten zeichneten sich die geistlichen Herrn ausz sic verließen ihre unglücklichen Mitbürger nicht, waren ihnen in den Stunden der Gefahr mit Trost und Hülfe nahe, und erwiesen sich als treue Diener Gottes. Außer- ordentlich war der Eindruck, den die Nachricht von der Zerstörung Lissabons in allen christlichen Ländern machte; überäll sprach sich die herzlichste Theilnahme an dem Schicksale seiner Bewohner aus und Menschen aller Stände wetteiferten in der Unterstützung ihrer hart bedrängten Mitchristen. Spanien sandte Geld, England Holz, Fleisch, Salz, Korn, Reis, Mehl; Hamburg Hausrath, Bauholz, Bretter, Kleidungsstücke; auch andere Staaten blieben nicht zurück, überall legte man reichliche Gaben zusammen und sandte sie nach Portugal; und bald stand an der Stelle der verschütteten Stadt eine neue schönere. — So dienen selbst traurige Ereignisse zur Veredlung der Menschen und des ganzen Menschengeschlechts, und aus dem Unglück einiger Tage blüht oft die Wohlfahrt nachfolgen- der Jahrhunderte auf. 184. Der Vesuv. Ein berühmter Reisender der neuern Zeit, der sich bei einem Ausbruche des Vesuvs gerade in Neapel befand, erzählt: Wer nie- mals einen feuerspeienden Berg gesehen, der hat die Natur in ihrer höchsten Kraft noch nicht gesehen. Unter allen Wundern der Erde ist das ihrer feuerspeienden Berge gewiß das außerordentlichste. Der Ausbruch des Vesuvs war von Tag zu Tag heftiger geworden und hatte eine furchtbare Höhe erreicht. Man fing an, für die Ortschaften an seinem Fuß zu bangen, und beschäftigte sich mit Nettuugsanstalten. Neugierige ohne Zahl strömten in diese Ortschaften und viele auf den Berg selbst, um ihn so nahe als

6. Theil 2 - S. 271

1864 - Mainz : Kirchheim
t 271 Nebenflüsse bis hinauf in die Schluchten der Berge und im.sande der Ebene; denn die Flüsse bringen es aus den Erzadern der Berge mit. Der ganze Molddistrikt Zeigte sich in einer Ausdehnung von 800 englischen Meilen in die Länge und von 100 Meilen in die Breite, und es ist nicht zu zweifeln, daß er sich noch viel weiter ausdehne. Alles strömte dem Goldlande zu; die Ar- beiter liefen vom Felde weg; die Matrosen verließen ihre Schisse. Bald waren die nahe gelegenen Oerter und Inseln ohne Bewohner. Von den vereinigten Staaten zogen ganze Scharen dorthin; von New-Uork allein gingen in kurzer Zeit 70 Schisse mit Auswanderern ab. Ganze Karavanenzüge bereiteten sich, den ungeheuren Weg zu Lande zu machen. Selbst von China kamen Schisse an. Dieser Ueberfluß an Gold änderte dort plötzlich alle Verhältnisse, und es fiel in seinem Werthe bedeutend, während andere Gegenstände stiegen. So gaben die Goldgräber gern für eine Flasche Branntwein oder für einen Beu- tel Tabak 15—20 Thaler Gold; 1 Pfund geräuchertes Rindfleisch kostete bis 2 Dollars*), Roggen, Gerste, Erbsen, Bohnen 10 Dollars der Scheffel, ein Pferd 100—300 Dollars. Der Tagelohn stieg bald auf 16—20 Dol- lars, und ein von Spekulanten dahin gebrachtes eisernes Haus wurde augen- blicklich für 1000 Dollars monatlich vermiethct. Das Gold ist von der feinsten Art und kommt in verschiedener Menge vor. Mancher findet täglich für 120—150 Thaler. Einer las in 1/i Stunde aus einer Felsenritze 2l/2 Pfund Gold. Ein Anderer, der einen Reisenden be- gleitete, wusch während einer Ruhezeit Goldsand aus und hatte in 5 Minuten etwa für 3 Thaler. Ganze Goldklumpen von 10—12 Pfund Schwere gehören nicht zu den Seltenheiten. Ja, ein Goldgräber war so glücklich, einen Klum- pen zu finden, dessen Werth zu 11,000 Thalern angeschlagen wurde. Man darf aber nicht glauben, daß es so ohne Mühe in Empfang genommen werden könne: es verlangt vielmehr manche schwere Arbeit. Die Leute holen mit einer Hacke den Schlamm vom Grunde des Wassers herauf oder graben den . Ufersand dicht am Rande des Stromes aus und waschen denselben in hölzer- nen oder zinnernen Schüsseln oder in größeren trogähnlichen Maschinen. Dadurch bewirken sie, daß beim wiederholten Umrühren der leichtere Sand und die erdigen Theile oben schwimmen. Den untern Goldsand legen sie aus ein Tuch oder Brett zum Trocknen und blasen dann den leichten Staub mit einem Blasebalge weg. Man sucht nur einige Fuß tief; nachdem aber das Land sich dem Bunde der vereinigten Staaten angeschlossen hat, werden ge- wiß auch bergmännische Anstalten und Amalgamirwerke eingerichtet werden. Dann wird freilich auch wohl das Glück der Freiheit, Gold zu suchen, auf- hören, dieses Scheinglück, bei welchem oftmals die gesummten Reichthümer durch den theuren Lebensunterhalt wieder verschlungen wurden, und bei dem *) Ein Dollar = 2 fl,.30 kr. » 4*

7. Mit zwey illuminirten Charten - S. 500

1789 - Hannover : Pockwitz
500 Geographie. nehmer' die Person ist, desto mannigfaltiger sind die Figm ren, und eine Lende, wie ein Brettspiel tätowirt, ist ein Zeichen non hoher Würde. Die gewöhnliche Kost der Ini sulaner besteht in Schweinefleisch, welches hier von unge» mein gutem Geschmack ist, inhundcflessch, Federvieh, Fii schen, Brodfrucht, Aepfelnund anderen Früchten; und ihr Getränk ist Wasser und Kokosmilch. Gefäße zum Kochen wissen sie lücht zu verfertigen, daher werden alle ihre Spei» sen gebraren, und dies geschieht in heisser Asche. — Ihre Wohnungen legen sie unter dun Schatten eines Baums an. Dies sind bretterne Hütten, die blos aus einem Dache ohne Wände bestehen: denn in diesen anmuthigen Gegenden ist Regen die einzige Witterung, die dem Körper beschwerlich ist: Kälte, Frost, Schnee und E'.s kennt man hier gar nicht. — Die Einwohner pflegen sich am ganzen Körper täglich dreymal im ffesftnden Wasser zu baden, nemlich des Morr gens, des Mittags vor Tische und des Abends. Eben diese Reinlichkeit lieben sie auch in ihrem Anzuge. Ihr Lei den verstreicht unter den Geschäften des Feldbaues, der Gar- ten-Arbeit, der Jagd und der Fsscherey, und ihre Freuden sind der Tanz und das Schwimmen, zwey Künste, worin sie es sehr weit gebracht haben. — Auf der Insel Tahiti herrschte vor 20 Jahren, als die Engländer hier zum erstenmale landeten, eine Königin. Sie wurde von den Unterthanen wie eine Mutter geliebt und verehrt. Sie selbst begegnete den Fremdlingen mit einer Güte und Zärtlichkeit, die jedermann in Erstaunen setzte. Ohne alles Mistrauen fuhr sie von einigen Hofdar men begleitet ans englische Schiff, bewillkommie die Aus» länder mit einer Vertraulichkeit und Freude, als ob sie Bui senfreunde empfieng, umarmte den Capitain mit schwesteri sicher Aufrichtigkeit, ließ ihn, weil er krank war, durch ihre

8. Der Jugendfreund - S. 163

1887 - Düsseldorf : Schwann
163 Natur ist er sehr gutmütig und thut niemandem etwas zu Leide. Wild lebt er in sumpfigen Gegenden herden- weise beisammen. Das südliche Asien und das mittlere Afrika ist sein Vaterland. Seine Nahrung besteht -aus Reis, Baumblättern, Datteln, Gras u. dgl. m. Am liebsten löscht er seinen Durst mit Wasser; aber auch Branntwein, beson- ders Arak, ist ihm ein sehr willkommenes Getränk. Bei seiner Größe bedarf er natürlich sehr viel zu seinen: Unter- halte. Muß er noch dazu schwere Dienste verrichten, so be- darf er zu seiner Sättigung 100 Pfund Reis und frißt nebenbei vielleicht noch eben so viel Laub und zarte Baum- äste. Ein junger, noch nicht ausgewachsener Elefant in Kassel fraß täglich 60 Pfund Brod, 24 Pfund Heu und drei Metzen Mohrrüben. 20. Das Pferd. Vor allen Tieren zeichnet sich das Pferd ans. Edel und kräftig steht es da; stolz trägt es das Haupt mit schön ge- wölbter Stirn und Nase; klug und mild blickt es uns an aus den: runden, großen Auge, daß im Dunkel mit grünem Schein leuchtet. Mit den spitzen Ohren spielt und lauscht es aufmerksam. Die vorstehende, freie Brust zeugt von dem Mute, der in ihr wohnt; schlank und glatt ist der Nacken, und um den gebogenen Hals flattert die lange Mähne. Die Beine sind sicher und fest, behende und leicht, und die Füße gewaffnet mit harten, ungespaltenen Hufen. Ungeduldig harrt es des befreundeten Reiters; es wiehert laut, scharrt mit dem Vorderfuße, stampft die Erde. Wie ein Sturm- wind fliegt es mit seinem Herrn über den weiten Plan; aber bei Nacht und Dunkel trägt es ihn sorgsam und sicher auf schmalen Pfaden an Abgründen vorbei. Im Kriege folgt es verständig dem Rufe des Führers und dem Klange der Trompete; mutig stürzt es in den Kampf, und wiehert freudig nach errungenem Siege. Ist sein Reiter gefallen, und es kommt vorüber an dessen Leichnam, so senkt es trauernd sein Haupt, und Thränen scheinen seinem Auge zu entquellen. Ein mutiges Pferdepaar, in gleichem Schritt mit dem zierlichen Wagen des Vornehmen forteilend, gehorsam dem Worte des Führers, lenksam mit leichter Zügelbewegnng, ist wahrlich ein schöner Anblick. Aber gleich schön und erfreu- n*

9. Uebungsblaetter - S. 11

1828 - Berlin Bromberg Posen : Mittler
11 verhärten — welchen ein* und erweichen — stärken bet u. verstärken — schwächen — reinigen — weißen abweißen — schärfen einschärfen — glätten abglätten — vertiefen — süßen versüßen — richten — kälten erkälten — wärmen err und auswärmen — aushölen — verspäten — genügen bet gnügen — fernen entfernen — erwiedern. Vorlaut scheintodt pechschwarz todtenbleich rosenroth steinhart pflaumenweich baumstark schneeweiß haarscharf spiet gelglatt mannstief zuckersüß eiskalt glühendheiß jahrelang. 38. Die Tiefe Lange und Höhe: Klafter Lachter Elle Ruthe Fuß Zoll Strich. Das Gewicht: Gran Unze Quentchen Loth Pfund Zentner Stein — Mark Karath — Drachme Skrupel. Das Maaß: Metze Viert Scheffel Malter Mispel Tonne Haufen Klafter. Farbe: weiß roth grün gelb blau violett grau braun schwarz bunt. Dauer: vergänglich bejahrt alt nen fest unverwüstlich veränderlich blühend. Zeitdauer: Jahrtausends Jahrhundert, Jahrr zehend (Decennium) Jahr Monat Woche Tag Stunde Mir nute Sekunde Augenblick. Farbe der Dinge: hellroth dunkelroth milchweiß schneeweiß kreideweiß kohlschwarz himr melblan hechtblau schwefelgelb. —Beschaffenheiten des menschlichen Körpers (24): gerade aufrecht verwachsen gesund gebrechlich lahm taub stumm blind krank kränklich schwächlich groß klein schlank untersetzt ausgewachsen zart weichlich abgehärtet lebendig todt entnervt abgelebt hinfällig. 39. Fähigkeiten der Seele: Verstand Vernunft Gedacht/ niß Einbildungskraft Phantasie Urtheilskraft Gefühl Wille Erinnerung Witz. — Stimme: heiser rein tönend stark helle deutlich lieblich sanft gellend. Stand und Abkunft: vornehm gering bürgerlich — Bürger- Adel- Bauernstand, Geistliche Stand. — Gemüthsart: heiter lustig (jovial) schwermüthig sanft heftig zänkisch eigensinnig lenksam nei- disch eifersüchtig habsüchtig ehrgeizig. — Leidenschaften: Zorn Neid Haß Geiz Eifersucht Ehrgeiz Wollust Nach- Hab- Spielsucht Liebe Furcht. — 40. Empfindungen: 1) angenehme: Freude Wohlge- fallen Behaglichkeit. 2) unangenehme: Hunger Durst Schmerz Traurigkeit Unruhe Angst Furcht Schreck Abscheu Ekel. 3) gemischte: Mitleiden Erwartung Hoffnung Theil-

10. Die Geschichte Hamburg's für Schulen - S. 41

1841 - Hamburg : Herold
Dritter 'Abschnitt. Hio—1529. 41 Seite aus Münster und Bremen hatte man es für nöthig gefunden, eine Visitation des Klosters von Harvstehude an- zuordnen, weil in demselben ein höchst unerbauliches, üppiges Leben geführt wurde. Dies nahmen die Bürger, deren Verwandtinnen zum Theil im Kloster lebten, sehr übel; wahrscheinlich noch von den Geistlichen aufgereizt, drang ein zusammengelaufener Haufe mit in's Kloster ein und betrug sich so pöbelhaft muthwillig, daß der Rath kein anderes Mittel sah, die Unruhe zu stillen, als die Einmischung des Bischofs zurückzuweisen. Vielleicht durch dieses Gelingen seines dreisten Beginnens ermuthigt, nahm der Pöbel an Trotz und Rohheit zu und bediente sich abermals der noch dauernden Theurung, seine Wuth auszulassen. Zum Rädels- führer dieses Unfuges warf sich der Böttcher Heinrich van Loh auf, der vormals als Leibeigner aus Mecklenburg hier angekommen, jetzt Hamburgischer Bürger war. Auf offnem Markte behauptete derselbe, die Großbürger hätten Ochsen und Schweine verkauft und wollten auch Getreide nach Island senden; dergleichen alles leide der Rath, der nie für hinlänglichen Vorrath an Lebensmitteln sorge. Den schänd- lichen Aufwiegler ließ der Senat nach dem Winserbaum bringen, zugleich aber die Getreideausfuhr verbieten, so lange die Theurung dauere. Dies war hinreichend, den Pöbel in dem Wahn zu bestärken, der gefeierte von Loh sei un- schuldig; lärmend die Straßen durchziehend, zwangen sie den jüngsten Bürgermeister, das Gefängniß zu öffnen, neben dem Befreieten herzugehen und denselben bis an sein Haus zu bringen. Dem Zureden des ältesten Bürgermeisters Johann Meiger gelang es endlich, sie dahin zu bewegen, daß sie sich am nächsten Freitag in die Nicolai-Kirche verfügten und dem Rath, der auf dem Chore stand, ihr Begehren vortrugen, welches theilweise erfüllt ward. Aber noch waren
   bis 10 von 20 weiter»  »»
20 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 20 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 4
2 16
3 14
4 20
5 174
6 14
7 20
8 7
9 2
10 297
11 19
12 20
13 8
14 10
15 62
16 37
17 6
18 0
19 23
20 13
21 3
22 26
23 14
24 14
25 8
26 29
27 8
28 13
29 27
30 53
31 8
32 11
33 15
34 19
35 2
36 55
37 155
38 32
39 120
40 4
41 17
42 2
43 11
44 4
45 44
46 9
47 12
48 18
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 12
1 16
2 1
3 13
4 12
5 9
6 32
7 2
8 1
9 1
10 1
11 77
12 91
13 4
14 1
15 4
16 114
17 104
18 5
19 36
20 1
21 412
22 24
23 39
24 57
25 2
26 12
27 6
28 84
29 7
30 0
31 3
32 20
33 6
34 2
35 0
36 32
37 1
38 3
39 26
40 15
41 0
42 164
43 1
44 0
45 27
46 2
47 9
48 19
49 23
50 23
51 1
52 9
53 6
54 195
55 2
56 0
57 2
58 2
59 3
60 0
61 3
62 23
63 0
64 13
65 6
66 5
67 3
68 4
69 5
70 17
71 5
72 3
73 2
74 1
75 43
76 49
77 301
78 2
79 149
80 3
81 21
82 79
83 1
84 97
85 4
86 0
87 85
88 0
89 2
90 1
91 101
92 188
93 34
94 320
95 13
96 2
97 4
98 20
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 47
1 3
2 258
3 52
4 32
5 9
6 212
7 26
8 1
9 105
10 59
11 9
12 188
13 69
14 2
15 44
16 98
17 62
18 37
19 77
20 15
21 42
22 25
23 12
24 172
25 36
26 82
27 57
28 20
29 5
30 80
31 39
32 22
33 289
34 141
35 32
36 6
37 33
38 11
39 46
40 44
41 10
42 74
43 55
44 24
45 24
46 39
47 22
48 38
49 134
50 85
51 186
52 21
53 19
54 40
55 56
56 156
57 18
58 32
59 856
60 17
61 21
62 47
63 47
64 38
65 62
66 2
67 31
68 26
69 1
70 12
71 96
72 12
73 148
74 12
75 130
76 23
77 39
78 14
79 38
80 59
81 949
82 23
83 56
84 43
85 52
86 8
87 23
88 88
89 71
90 18
91 51
92 12
93 12
94 9
95 34
96 3
97 58
98 59
99 13
100 158
101 9
102 198
103 120
104 30
105 9
106 6
107 17
108 12
109 22
110 89
111 15
112 95
113 23
114 20
115 13
116 42
117 8
118 27
119 29
120 31
121 435
122 12
123 24
124 63
125 79
126 28
127 121
128 65
129 98
130 8
131 841
132 45
133 28
134 30
135 8
136 234
137 8
138 12
139 4
140 197
141 11
142 99
143 412
144 14
145 32
146 83
147 16
148 35
149 19
150 29
151 36
152 208
153 18
154 9
155 184
156 220
157 27
158 28
159 28
160 18
161 11
162 45
163 39
164 33
165 23
166 106
167 30
168 22
169 27
170 31
171 60
172 7
173 71
174 8
175 574
176 41
177 681
178 51
179 84
180 19
181 58
182 634
183 135
184 101
185 31
186 30
187 15
188 13
189 43
190 10
191 18
192 73
193 31
194 15
195 38
196 70
197 71
198 49
199 14