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1. Teil 2 - S. 94

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 § 45. Die Pyrenäen - (oder Iberische) Halbinsel. bedeutende Handels- und Fabrikstadt, Eisenindustrie und Schiffswerften, 760000 Einw. In Mittelschottland liegen die Großstädte Dundee (dandi) mit lebhafter Leinwandindustrie und Aberdeen (äberdin), der Haupthafen für die Fischerei im nordischen Meere. In Nordschottland ist Jnverneß der einzig größere Ort am Moray-Firth. Wiederhole die Inselgruppen! C. Irland. Die Hauptstadt Dublin an der Irischen See, hat 375000 Einw., Universität, Haupthandel mit England. Im N. der Insel liegt die einzige bedeutende Industriestadt Irlands, Belfast, 350000 Einw., Leinen- und Baumwollenwaren. Im Sw. Cork, Ausfuhrort von Fleischwaren. Von der sw. Küsteninsel Valentia (wälenschiä), die nicht viel über 3000 km von Amerika entfernt liegt, geht ein unter- seeisches Telegraphenkabel nach Neufundland. Südeuropa. §45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel. 1. Lage und Küstenbildung. Die westlichste der drei süd- wärts gerichteten Halbinseln Europas ist die Iberische oder Pyrenäen- Halbinsel. Nach dem alten Volk der Iberer trägt sie fast mit besserem Rechte ihren Namen, als nach dem ganz am No.-Rande liegenden und z. T. zu Frankreich gehörenden Grenzgebirge der Pyrenäen. Das Ganze ähnelt einem nach Sw. verschobenen Viereck von plumper Gestalt. Die Küsten sind wenig gegliedert, meist felsig, am Nordrande stürzen sie sogar steil ab. Nur an der O.-Küste ist die größere Einbuchtung von Valencia. So ist das Land trotz der günstigen Lage zwischen zwei Meeren für den Schiffsverkehr ungünstig. Auch der Landoerkehr konnte sich bei der abgesonderten, vom Rumpfe Europas so fernen Lage und bei der Unwegsamkeit der Pyrenäen wenig entwickeln. 2. Bodengestaltung. Der größte Teil der Halbinsel wird von der weiten, das ganze Innere umfassenden Kastilischen Hoch- ebene ausgefüllt und ähnelt so dem benachbarten Afrika. (Mit welcher asiatischen Halbinsel läßt sie sich vergleichen?) Umgeben von Gebirgs- ketten, die der vom Meere hereinstreichenden Luft ihre Feuchtigkeit ent-

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 48

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
48 9) Die Themse, an welcher die größte Stadt Europas liegt, London, i]t die Vereinigung zweier Flüsse, des Charwell und Isis. Die sehr breite Mündung derselben läßt die Seeschiffe bis nach London kommen. 10) Der Humber (Hüll) ist die buchtartige Mündung von den vereinig- ten Flüssen Trent und Ouse. Anmerkung. Die übrigen Flüsse Großbritanniens, welche zum Gebiete der Nordsee gehören, sind nur Küstenslüsse, von denen der Forth und Neß am wichtigsten für die Verbindung der Nordsee mit dem atlan- tischen Ocean an der Westküste von Schottland sind. Von andern Flüssen Großbritanniens sind noch zu merken der Severn vom Ge- birgslande von Wales, der in die Bucht von Bristol fällt, und der Schannon in Irland, der Ab- und Zufluß irischer Seen, welcher unterhalb Limmerik in einer buchtartigen Mündung mit dem Meere sich verbindet. — Kein Land zählt so viele Kanäle als Großbritan- nien. (§ 47.) C. In den Kanal: 1) Die Seine entsteht auf dem Plateau von Langres, fließt in nordwest- licher Richtung an den Städten Trojes, Paris, Rouen und Havre de Grace vorüber und endet eine Meile breit in einer golfartigen Mündung. Kanäle zur Loire und Rhone. Ihre wichtigsten Zu- flüsse sind: 1. die Nonne, 1. die Aube (sprich Ohb') 2. die Eure. (daran Brienne und Arcis- sür-Aube); 2. die Marne (daran Chalons und Epernay in der Cham- pagne) mündet bei Paris; 3. die Oise (spr. Oas) von den Ardennen. v. In den aquitanischen oder biscayischen Golf: 1) Die Loire ist der größte französische Strom, entspringt in den Se- vennen und wird durch Kanäle mit der Seine und Rhone verbun- den. An ihr liegen die Städte Revers, Tours, Orleans und Nantes. Ihre vielen Zuflüsse von beiden Seiten sind nicht beson- ders wichtig. 2) Die Garonne entsteht auf dem Nordabhange der Pyrenäen, und fließt in vorherrschend nordwestlicher Richtung an Toulouse und Bordeaux vorüber dem Meere zu, in welches sie, nach Einmündung der Dordogne von der rechten Seite, unter dem Namen Gironde tritt. Die Mündung ist einem Meerbusen ähnlich. Seeschiffe können in Bordeaux anlegen. Durch den Kanal von Languedoc (du Midi) ist die Garonne mit dem Mittelmeer verbunden. 3) Der Ardour, ein Küstenfluß, entspringt in den Pyrenäen und fließt in einem Bogen dem südöstlichsten Theile des biscayischen Golfes zu. Am linken Ufer unweit der Mündung liegt die Festung Bayonne.

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 53

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Ländern am reichsten mit künstlichen Land- und Wasierstraßen versehen. Die bedeutendsten Kanäle daselbst sind: 1) der Gr and-Trunk-Kanal verbindet mit Hülfe des Bridge- water-Kanals zwischen Liverpool und Manchester die irische See mit dem deutschen Meer; 2) der Regents-Kanal verbindet die Städte London und Liverpool; 3) der Oxford-Kanal zwischen Trent und Themse (Oxford); 4) der schottische Kanal zwischen den Flüssen Forth und Clyde; 5) der kaledonische Kanal, jenseit des Grampian-Gebirges, ver- bindet das atlantische Meer mit der Nordsee; 6) der große Kanal bei Dublin in Irland; 7) der königliche Kanal, welcher in den Schannou mündet. Anmerkung. Es gibt in England 104 schiffbare Kanäle, welche ungefähr 30 Millionen Pf. St. gekostet haben, und fast alle auf Privatkosten hergestellt worden sind. Die Eisenbahnen haben sie, wenn auch nicht geradezu entbehrlich, doch minder nothwendig gemacht. Ii. Frankreich besitzt viele schiffbare Kanäle, insbesondere: 1) den Südkanal oder den Kanal von Languedoc, welcher die Ga- rönne (Toulouse) mit dem Mittelmeer verbindet; 2) den Kanal der Mitte oder von Charolais zwischen Loire und Saone; 3) den Kanal Monsieur oder den Rheinkanal zur Saone; 4) den Kanal von Bourgogne zwischen Seine und Rhone; 5) den Kanal von St. Quentin zwischen Somme und Schelde; 6) den Kanal von Briare zwischen Loire und Seine. Iii. In Spanien befindet sich der sogenannte Kaiser-Kanal von Tudela am Ebro bis nach Saragossa zur Vermeidung der gefährlichen Strom- schnellen. Iv. In der Schweiz sind mehrere Kanäle angelegt, um einzelne Flüsse den natürlichen Wasserbecken oder Seen zuzuführen; so namentlich der Molliser-Kanal, um die Linth in den Wallenstädtersee zu leiten, da sie früher in den Abfluß desselben floß, und mit ihrem Geschiebe diesen im Lauf hemmte, so daß die ganze Umgebung sumpfig ward. Ebenso werden die Lütschinen und die Kander iu den Brienzer- und Thunersee durch Kanäle geleitet. Der Hauptkanal ist der L i n t h - K an a l zwischen dem Wallenstädter- und Zürichsee; er ist fahrbar für gewöhnliche Schiffe. V. In Deutschland sind folgende Kanäle von Bedeutung: 1) der Ludwigs-Kanal zwischen Main und Altmühl verbindet Donau und Rhein, die Nordsee mit dem schwarzen Meer. Schon von Carl dem Großen beabsichtigt, ist er von König Ludwig I. von Baiern begonnen und beendigt worden; 2) der Bromberger-Kanal zwischen Brahe und Netze verbindet die Oder mit der Weichsel; 3) der Mühlroser-Kanal oder Friedrich-Wilhelms-Graben det die Oder mit der Spree und Elbe; 4) der R u p p i n e r - K a n a l verbindet die Havel mit dem Ruppiner

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 138

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
138 mit einem Denkmal der Jungfrau Ieanne d'arc. Poitiers (32,000 E.), in dessen Nähe Carl Martell 732 die Araber schlug, und die Kriegshäfen la Rochefort und Rochelle; jenes besitzt bedeutende Arsenale und einen Bagno für Galeerensträflinge, dieses ein besuchtes Seebad. 15. Die Bretagne, eine Halbinsel, hat ihren Namen von den Briten, welche sich aus ihrem Vaterlande vor den Angeln und Sachsen hierher flüchteten. Städte von Bedeutung sind Nantes an der Loire (105,000 E.) ein wichtiger Handels- platz mit gutem Hafen. Das Edikt von Nantes 1598. Rennes, 47,000 (5., war die alte Hauptstadt der Bretagne. Brest (70,000 E.) besitzt den be- deutendsten Kriegshafen in Frankreich; er faßt 500 Schiffe. St. Malo hat eine große Handelsflotte. 16. Die Normandie hat ihren Namen von den eingewandeten Normannen, deren Herzog Rollo 911 das Land von Carl dem Einfältigen als Lehen erhielt. Die heutige Bevölkerung wird als kriegerisch und streitsüchtig geschildert. Rouen an der Seine (106,000 E.) ist eine sehr reiche Fabrikstadt. Hier wurde 1431 Ieanne d'arc von den Engländern verbrannt. An der Seine-Mündung ist le Havre de Grace zu merken (76,000 E.), das einen lebhaften Verkehr mit Nord- amerika unterhält. Wichtiger noch ist der feste Kriegshafen Cherbourg. Dieppe treibt ansehnliche Häriugsfischerei, und ist als Seebad besucht. Caen (45,000 E.) ist nach Rouen der größte Ort im Binnenland. 17. Corsika (160 Q.-M., 253,000 E.) ist eine gebirgige, an Erz und Marmor reiche Insel. Ackerbau und Industrie bleiben unbedeutend, so lange der Corse das ungebundene freie Leben auf der Jagd und beim Fischfang beibehält; bisher konnte er dieser Beschäftigung nicht entsagen. Man schildert die Corsen als ein wildes, tapferes und rachsüchtiges Volk. Hauptstadt ist Ajaccio, 14,200 Einw. Seeplatz. Hier wurde Napoleon Bonaparte am 15. August 1769 geboren; er starb bekanntlich am 5. Mai 1821 in der Verbannung auf der Insel St. Helena. — Auf Corsika wird italienisch gesprochen. 18. Das Herzogthum Savoyen (200 Q.-M., 600,000 E.) ist 1860 mit der Grafschaft Nizza durch Vertrag dem Kaiserthum Frank- reich einverleibt worden. Die Bewohner des Herzogthums (Savoyarden) haben in Sprache und Lebendigkeit viel mit den Franzosen gemein; sie sind kleiner Statur, nicht sehr schön, aber von einer seltenen Gutmüthigkeit, Ehr- lichkeit und Genügsamkeit. Das arme Bergland nöthigt Viele schon in frü- her Jugend ins Ausland zu wandern, wo sie als Diener sich vermiethen, oder mit abgerichteten Murmelthieren, musikalischen Leierkasten, Tinte- oder Schmierfäßchen, Mausefallen oder Aeffchen ihr Brot verdienen. Hauptstadt

5. Die politische Geographie - S. 83

1857 - Emmerich : Romen
83 des Südpunktes von Frankreich! — 43. Längendisierenz des Nord- und des Südpunktes von Frankreich! Breitendifferenz des Ost- und des Westpunktes! — 44. Entfernung der Hauptstadt Frankreichs vom Nord- und vom Südpunkte in d. M.! Desgleichen die Entfer- nung vom Ost- und vom Westpunkte! (ein Grad des Parallelkreises von Paris zu 10 deutschen ©feilen gerechnet). — 45. In welchem Departement durchschneiden sich die Verbindungslinien des Ost- und Westpunktes und die des Süd- und Nordpunktes? — 46. Liegt Madrid oder Brest westlicher? — 47. Welche Insel der irischen See durchschneidet der Meridian von Brest ? — 48. Welche Stadt an der französischen Ostgränze hat mit Brest am nächsten überein- stimmende nördl. Breite? — 49. Welche Stadt liegt an der Seine zwischen den Mündungen der Oise und der Marne? Welche Stadt liegt nahe der Cher-Mündung? ìvelche an der Saone-Mndg.? — 50. Wie liegen von Bordeaux aus folgende Städte gerichtet: a. Brest, b. Angers, c. Grenoble, d. Toulouse, e. Marseille, f. Paris? — 51. Nach »velcher Richtung liegen von Lyon aus: a. Orleans, b. Bahonne, c. Straßburg, d. Rheims, e. Roche- sort? — 52. Welche Stadt liegt ungefähr auf der Mitte des Som- melaufs? — 53. Nennt sämmtliche erwähnte Städte an der Loire! — 54. Nennt die an Flußmündungen in Frankreich gelegenen Städte! — 55. Führt die genannten französischen Seestädte auf, vom Nord- punkte Frankreichs nach W. zu ausgehend! — 56. Stellt a die als Festungen, b. die als Kriegshäfen, c. die als Ucberfahrtsörter bezeichneten Städte Frankreichs zusammen! — 57. Welcher Kanal ist genannt worden, der die Garonne mit dem Mittelmeere verbin- det? welcher, der die Saone mit der Loire verbindet? welche Meere werden durch beide Kanäle verbunden? welche .Kanäle sind außer- dem noch bei Frankreich erwähnt worden? — 58. Welcher Wär- megrad stellt in der Pikardie das astronomische Klima dar? — 59. Welcher Strich Frankreichs gehört zu den wärmsten Gegenden Europa's? — 60. Wo muß nach phhs. Geogr. §. 38, 5 die mittlere Iahreswärmc höher sehn, in Orleans oder in Wien? — 61. Welches Gebirge in Frankreich ist vulkanischer Natur? (phhs. Geogr. §. 42). — 62. Geognost. Bestandtheile der Vogesen! — 63. Zu welchen Pflanzenzonen gehört Frankreich? (phhs. Geogr. §. 59). — 64. Welcher Theil der französischen Tiefebene ist durch Pferdezucht berühmt? — 65. In welcher Pflanzenzone liegt Ro- chefort? — 66. In welchem Theile Frankreichs sind vorzugsweise große Haiden? — 67. Vergl. die relative Bevölkerung Frankreichs mit der von Preußen! von Oesterreich! u. s. w. — 68. Welche Meerenge trennt die Provinz Ulster von Schottland? — 69. Zwi- schen welcher irischen und welcher englischen Provinz liegt der St. Georgs-Kanal? — 70. Welche andere curop. Hptstadt liegt am nächsten dem Parattelkreise von Edinburgh? — 71. Vergl. die nördliche Lage von London und Leipzig! — 72. Vergl. die östliche Lage von Cork und Limerik mit der von Lissabon! — 73. Gibt's

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 110

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
110 Mittlere Geschichte. (840). Die Brüder verglichen sich im Vertrage zu Verdun (843), nach welchem das fränkische Reich in drei Theile vertheilt wurde: Lothringen mit Italien, Deutschland und Frankreich. Durch die fortgesetzten Kriege entstand jetzt überall ein ganz gesetzloser Zustand. Die Herzoge und Grafen machten allmählich ihre Lehen erblich, und fragten nichts mehr nach dem gemeinsamen Kaiser oder Könige. Es entstanden auf diese Weise unzählig viele kleine Staaten, die sich stets bekriegten; und Mord, Raub und Brand erfüllten alle Länder. Nur mit Grauen reden alle Schriftsteller von diesem Zeitraum der Barbarei und Zerrüttung. Erst nach dem Aussterben der Karolinger wurde es besser. Der Stamm in Lothringen starb zuerst aus, und auch ein Zweig von diesem in Italien hielt sich nur bis 896. In Deutschland starb der letzte Karolinger 911 in Ludwig dem Kinde. Am längsten dauerte die Linie in Frankreich fort, wo aber das Ansehen des Königs so weit herabsank, daß ihm zuletzt nur die Gebiete zweier Städte übrig blieben, während die Vasallen sich -völlig unabhängig erklärt hatten. Im1.987 kcim Hugo Kapet, Graf von Paris, Stammvater der Kapetinger, aus den Thron, dessen Geschlecht allmählich die Lehen wieder an sich zog. Zu den Verwirrungen in den Zeiten der Karolinger trugen besonders viel die Nordmänner bei, rohe, heidnische Germanenstämme in Dänemark und Skandinavien, welche allenthalben durch freche Seeräuberei sich furchtbar machten. Sie beunruhigten nicht nur die ganze Nordküste, sondern drangen auch auf deu Flüssen tief in die Länder herein, und plünderten und verbrannten viele Städte und Dörfer. Dem deutschen Kaiser Arnulf gelang es 891, bei Löwen so viele derselben niederzumachen, daß die Gewässer des Flusses vou deu Leichen stockten; von da an ließen sie sich seltener in Deutschland blicken. Um so mehr hatte Frankreich zu leiden, welches sie jährlich nicht nur an den Usern der Seine, Maas und Schelde, sondern auch, Spanien umschiffend, die Rhone herauf, furchtbar

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 144

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
144 Mittlere Geschichte. ettte Erscheinung sie zur Retterin Frankreichs berufen habe, Orleans solle entsetzt und Karl in Rheims gekrönt werden. Sie rvitrbe an die Spitze des Heeres gestellt und entflammte dasselbe; die Engländer warfen in panischem Schrecken die Waffen weg, und Karl konnte triumphirend in Orleans einziehen. Eine Stadt nach der andern wurde unter der muthvollen Anführuug der Jungfrau, die mitten in das Schlachtengewühl sich wagte, erobert; und endlich hatte Karl die Frende, in Rheims einzuziehen und gekrönt zu werden (1430). Johanna wollte jetzt zurück-treteu; aber man nöthigte sie, beim Heere zu bleiben. Das Jahr daraus wurde sie vou den Engländern gefangen und nach einem höchst ungerechten Prozesse von französischen Richtern und Bischöfen zu Rouen als Hexe verbrannt. Indessen war nun einmal Frankreich siegreich; und bis 1436 war alles außer Calais den Engländern entrissen. Die französischen Könige hatten jetzt nur noch in dem reichen Herzog von Burguub, Karl dem Kühnen, einen gefährlichen Rebenbuhler, der außer seinen Reichslehen den größten Theil der Niederlande besaß und sogar mit dem Kaiser um den Königstitel unterhandelte. Allein der listige Ludwig Xi. wußte ihn in Kriege mit den Schweizern zu verwickeln, in welchen er schwere Niederlagen und zuletzt den Tod fand (1477). So zog Ludwig fein Reichslehen an sich. Die Niederlande aber sielen an Oesterreich, indem Karl's einzige Tochter Maria ihre Hand Maximilian I. bot. Frankreichs Könige hatten jetzt die erzielte Macht erreicht. Nahmen auch ihre nunmehrigen Eroberungsversuche in Neapel und Oberitalien einen unglücklichen Ansgang, so erstarkte boch das Reich im Innern, vornehmlich unter Ludwig Xii. (1498 bis 1515), der ein Vater des Vaterlanbes genannt würde, und das Zeugniß hat, daß in Frankreich nie bessere Gesetze und Kriegszucht gehaubhabt worben seien, als unter ihm.

8. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 71

1836 - Leipzig : Schumann
71 11. Physikalische Geographie. Meilen seines Laufes haben 37 natürliches Bett, und er ist für Fregatten vvn 32 Kanonen schiffbar. Derforth-und Clyde-K anal tragt Schiffe, die 8 Fuß tief gehen. Seine Anlage kostete 200,000 Pfund Gerling, und die jährlichen Einnahmen belaufen sich auf 40,000 bis 50,000 Pfund. Bon diesem Kanäle aus geht von Falkirk bis Edinburgh der Unions- Kanal. In Ire land verbindet der große Kanal den Liffey bei Dublin mit dem Shannon, der -ins entgegengesetzte Meer fließt. Er ist 83 Meilen lang. Der königliche Kanal nördlich vom vorigen, lauft mit demselben in paralleler Richtung ebenfalls von Dublin aus zum Shannon. Durch die von ihm ausgehenden Berzweigungen steht Dublin mit den bedeutend- sten Städten der Insel in Verbindung. Auch Frankreich hat eine herrliche Wasserverbindung. Bon den Ka- nälen sind mehr als 60 bereits vollendet und 32 sind entweder der Vollen- dung nahe, oder doch entworfen. Der Kanal von Languedoc ist der längste in Europa, 50 französische Meilen. Er verbindet das mittelländi- sche Meer mit der Garonne, folglich mit dem atlantischen Oceane und trägt Böte von 2000 Centner Ladung. Er ward schon 1681 eröffnet. Er geht durch einen 543 Fuß langen Tunnel. Der Kanal von Ch a- rollais oder du Centre verbindet Saone und Loire, ist 15 deutsche Meilen lang und wird jährlich von mehr als 4000 Böten befahren. Der Rhone- und Rhein-Kanal verbindet Saone und Rhein durch den Doubs. Seine Länge beträgt 70 Stunden. Der noch nicht vollendete Kanal von Burgund wird die Ponne, welche in die Seine, also in die Nordsee fließt, mit der Saone verbinden, welche in den Rhone, also ins mittelländische Meer fällt. Er ist großentheils vollendet und wird 50 Stunden lang sein. Der Kanal von St. Quentin ist etwa 10 deut- sche Meilen lang und verbindet die Schelde mit der Oise. Der merkwür- dige Tunnel bei St. Quentin ist 26 Fuß breit und ^ deutsche Meilen lang. Zn der Schweiz führen die Kanäle der Linth diesen Fluß bis zum wallenstädter und aus diesem in den züricher See. In Italien finden wir in der Lombardei allein mehr als 300 Kanäle, die entweder zur Bewässerung dienen, oder schiffbar sind. Durch den neuen Kanal von Pavia steht Mailand mit Venedig und einigen an- deren Hafenplätzen in Verbindung. In Toscana ist der Kanal von Pisa nach Livorno, und im Kirchenstaate der Centokanal, der Ferrara mit Bologna in Verbindung setzt. In Spanien ist der Kaiserkanal, dessen Bau Karl V. begann; er läuft dem rechten User des Ebro entlang. Die 4300 Fuß lange Was- serleitung über den Talon ist ein großartiges Werk. Der Kanal von Castilien ist erst theilwcise vollendet und soll den Hafen von Santander mit dem Duero verbinden. Der Kanal von Huescar in der Pro- vinz Granada ist bestimmt zur Verbindung der Sradt Cartagena mit dem Guadalquivir, also des atlantischen Oceans und des mittelländischen Meers. Die Niederlande sind, wie ein Blick auf die Charte zeigt, von zahlreichen Kanälen durchzogen, besonders in den Theilen zwischen dem Zuyder-See, der Nordsee, dem Unterrhein, der Maas und Schelde, und auch südlich und westlich von diesen beiden Strömen. Die Kanäle aus der Maas vereinigen sich nordwestlich von Rotterdam und ziehen sich von dort aus in einer Länge von 11 Meilen über Delft, Leyden, Har- tem nach Amsterdam, wo der nordholländische Kanal beginnt, der 12 deutsche Meilen lang ist und diese Hauptstadt mit dem Het ni'euwe Diep unv dem Terel in Verbindung setzt. In Belgien verbindet der Kanal von Venlo nach Antwerpen Schelde und Maas, auch Brügge und Gent, außerdem stehen noch viele andere Städte in di- rekter Wasserverbindung mit einander. Im österreichischen Kaiserstaate finden wir, außer den schon genannten lombardischen Kanälen, den 14^ Meilen langen Franz-Kanal zwilchen Donau und Theiß, der die Schifffahrt um 47 Meilen abkürzt; den Begaerkanal 16 Meilen lang zwischen der Bega und dem Temes; den 8 Meilen langen neuftädter Kanal zwischen Wien und Neustadt. In der preußischen Monarchie sind die bedeutendsten: der 3 Mei-

9. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 90

1836 - Leipzig : Schumann
90 Allgemeine Erdkunde. §. 428. Kleinere ins Eismeer fallende Ströme sind: die Kola im russischen Lappland, der Paswig, der aus dem Enara-See abfließt und in Lappmarken einen Theil der Gränze zwischen Ruß- land und Schweden macht; die Tana macht ebenfalls auf einer Strecke zwischen beiden ebengenannten Staaten die Gränze; der Alten und Mals in Finmarken. 2. Atlantischer Ocean. §. 429. Der atlantische Ocean empfängt aus Norwe- gen nur kleinere Ströme, z. B. den Vessen und Salten in Norrland, und den Namsen in Nordre Trondhjem; — Aus Schottland: den Clyde, der bei Glasgow für große Schiffe fahrbar wird. M. nach einem 22 M. langen Laufe bei Greenock in die irische See (1220 m Meilen). Aus England: die Mersey; sie wird bei Stockport schiffbar, geht über Liverpool und mündet unterhalb dieser Stadt. Lauf 10 Meilen. Der Severn ist der größte Strom in England, kommt aus Wales, wird bei Glocester für große schiffe fahrbar, und fällt nach einem 54 Meilen langen Laufe in den Kanal von Bristol. Zufluß: der nördliche Avon. §. 430. In den Kanal la Manche, der etwa 1340 Ihm. Flächeninhalt hat, fallen von England aus nur kleine Ströme, wie der Tamer, westlich von Plymouth; die Exe bei Exeter, schiff- bar bei Ermouth; der südliche Avon. 431. In Ireland: der Shannon; er kommt aus dem Allen-See, fließt durch mehre andere Seen; M. unterhalb Limerick; Lauf44 Meilen. — Der Barrow im südöstlichen Theile der Insel; M. unterhalb Waterford; Lauf 15 Meilen. — Der Liffey mündet bei Dublin in die irische See; der Boyne bei Drogheda. — Der Bann im nordöstlichen Theile; M. in den atlantischen Ocean. §. 432. Aus Frankreich fallen in den Kanal la Manche: die Somme; Q. bei St. Quentin, wird schiffbar bei Bray; M. unterhalb Crotoy; Lauf 27 Meilen. Die Seine; Q. auf dem Plateau von Langres, mitten im Departement der Cote d'or, geht über Troyes, Paris, Elboeuf und Rouen; M. Havre de Grace gegenüber zwischen Honfleur und Harfleur. Nebenflüsse— Rechts: Aube; Q. im Departement der obern Marne, geht über Bar und Aréis; M. oberhalb Port sur Seine; Lauf 17 Meilen. — Marne; Q. imdep. der obern Marne, östlich von Langres, fließt über Chaumont, Chalons, Epcrnay; schiffbar bei St. Dizier; M. in der Nähe von Paris; Lauf 55 Meilen. — Oise; Q. nordwestlich von Mezieres in den Ardennen, berührt Compiegne, wo sie den Ai sn e auf- nimmt; bei Conflans mündet sie; Lauf 27 Meilen. — Links: Yonne; Ol. im Rievre-Dep.; schiffbar von Clamecy ab; M. bei Montereau; Lauf 27 M. Zufluß der A v a l o n.— Loing; Q.. im Yonne-Departement; M. östlich von Fontainebleau; Länge 18 Meilen.— Eure; Q. im Orne-Dep.; M. bei Pont de l' Arche; Länge 22 Meilen. 8. 433. Von der armorischen Bergkette fließen dem Kanäle zu: die Orne; M. unterhalb Caen, im Departement Calvados; die Vire bei Issigny; die Rance, unterhalb St. Malo. §. 434. In den atlantischen Ocean und zwar in das

10. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 267

1836 - Leipzig : Schumann
267 Iii. Kultur-Geographie. auf einer Strecke von etwa 1800 Meilen alle atlantischen Staaten durchzieht. Außerdem sind von Wichtigkeit, als Verbindungen zwischen diesen letzteren und dem Westen, die große neu-yorker Straße von Albany nach Buffalo; — die von Philadelphia über Lancaster nach Pittsburgh am Ohio; — die Cumber- land-Straße von Baltimore und Washington nach Wheeling am Ohio; diese letztere ist ebenfalls, gleich den beiden früheren, lebhafter als irgend eine große Straße in Deutschland. 8. 1110. Das vortrefflichste Communicationsmittel jedoch, das von Wetter und Jahreszeiten fast ganz unabhängig ist, sind die Eisenbahnen, auf denen man mit Hülfe von Dampfwagen in unglaublich kurzer Zeit bedeutende Strecken zurücklegt. Sie ha- den auf Handel und Verkehr, auf Manufakturen und Fabriken, auf Ackerbau und Viehzucht, auf Wohlstand und Bildung der Völ- ker einen unberechnenbaren Einfluß. Die bedeutendsten Eisenbahnen in Europa hat bis jetzt England. Die erste in England angelegte war die von Carlisle nach New-Cast le, um die Kohlen schneller und billiger fortschaffen zu können; in der Nahe dieser letztern Stadt liegen mehr als 100 kleine Eisenbahnen; es giebt deren fer- ner zwischen Cardiff und Mirthyr Tydwill; zwischen Leeds und Selby, die bis nach Hüll fortgeführt werden soll; zwischen Birming- ham und Bristol; von London nach Birmingham und Manche- ster; von Liverpool nach Manchester, das großartigste Werk in diesem Genre; zwischen Stockton und Darlington; von London nach Greenwich führt eine schwebende Eisenbahn, und viele andere mehr, zu denen noch eine von London nach-Edinburgh kommen wird. — Auch in Schottland fehlt es nicht an Eisenbahnen, unter denen die von Berwick nach Glasgow,.von Glasgow nach Pais ly und von Kilmarnock nach Troon die bedeutendsten sind. -r- In Ircland laufen Eisenbahnen von Waterford nach Himer ich, und eine schwe- bende von Dublin nach Kingstown, die.mitten in der Hauptstadt beginnt, und ganz auf 30 Fuß hohen Bogen ruhet. Mit dieser soll eine quer durch Jreland nach dem äußersten Westpunkte Europa's, der Insel Valentia (wo ein vortrefflicher Hafen ist), laufende Eisenbahn in Ver- bindung gesetzt werden, und sich an die englischen, vermittelst Dampfbdte, die von England aus nach Dublin fast alle Stunden abgehen sollen, an- schließen. Dadurch wird die Reise nach allen westlich liegenden Ländern, weil die Fahrt von London und anderen Häfen Englands durch den Kanal künftig vermieden wird, weniger langwierig und gefahrvoll, und Valentin soll statt Falmouth's Stationshafen für die britischen Paketboote werden. — Auch in Frankreich sind schon mehre Eisenbahnen vorhanden. Voll- endet sind die: von St. Etienne an die Loire nach Roanne (i5 Stunden); von St. Etienne nach Lyon (11 Stunden lang); die von Epinal an den Kanal von Bourgogne. Bald vollendet ist die von Alais über Nismes nach Beaucaire am Rhone, und projektirt sind Bahnen von Paris: nach St. Germain; Brüssel; nach Havre de Grâce über Rouen, mit Verzweigungen nach Dieppe und Calais; nach Orleans; nach Straßburg über Nancy, und von Lyon nach Montauban. Belgien hat von der großen Bahn, welche Köln mit Antwerpen verbinden wird, bereits im Frühjahre 1835 die Bahn von Brüssel über Vilvorde nach Mecheln vollendet; von dieser letztern Stadt werden Bah- nen laufen über Termonde, Gent, Brügge nach Ostende westlich; nach Antwerpen nördlich, über Löwen, Tirlemont, Lüttich, Ver- viers nach Köln, welches letztere dadurch gleichsam Seehasen wird. Auch Deutschland wird bald ein Netz von Eisenbahnen baden. Fer- tig ist bis jetzt nur erst die von Linz an der Donau in Oesterreich bi« Budweis an der Moldau, welche der Elbe zufließt, in Böhmen; von Linz ab wird sie bis Gmunden im Salzkammergute, am Traun-See, fort-
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