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Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919.
Angriffe der § 34. Die späteren Karolinger. Während sich das Karolingerreich dxa ei innerlich auflöste, war es zugleich von außen her schweren Angriffen ausgesetzt. Die Länder am Mittelmeer litten unter den Arabern, die mit ihren Flotten die See beherrschten und die Küsten Plünderten, die Insel Sizilien und einen großen Teil Unteritaliens eroberten. Im Osten hatte Ungarn.man es mit dem Reitervolke der Magyaren oder Ungarn zutun, die an Stelle der Awaren die Ebenen an der Theiß und Donau eingenommen Normannen.hatten. Der Norden endlich mußte Schweres erdulden durch die Normannen, die Bewohner Skandinaviens und Dänemarks. Diese, Wikinger, d. H. Krieger, genannt, unternahmen auf ihren Schiffen mit kühnem Wagemut weite Naubzüge, liefen in die Flußmündungen ein und verheerten und brandschatzten weithin das Land. Neben anderen Städten haben sie Hamburg verbrannt, dessen Erzbischof seinen Sitz nach Bremen verlegen mußte.
Nach Ludwigs des Deutschen Tode (876) folgten ihm seine Karl der Söhne. Der untüchtigste von ihnen, Karl Iii., später der Dicke genannt, We' überlebte seine Brüder, vereinigte nicht nur Ostftanken, sondern auch noch einmal das ganze Karolingerreich und gewann die Kaiserkrone. Aber als er die Normannen, die Paris bedrohten, anstatt sie mit Waffengewalt anzugreifen, durch das Versprechen einer Geldsumme zum Abzug bewog, regte sich allgemeiner Unwille, und auf einer Reichsversammlung wurde er im 887. Jahre 887 von den Großen abgesetzt; im Jahre darauf starb er. Seitdem blieb das Karolingerreich endgültig geteilt; es zerfiel in die Reiche Ostfranken, Westfranken, Italien und Burgund.
Arnulf. In Ostfranken folgte Arnulf, Karls des Dicken Neffe, bisher Herzog von Kärnten, ein tüchtiger, kriegerischer Mann. Aber erstarb früh, und nun Ludwig das wurde ein Knabe König von Ostfranken, Ludwig das Kind. Für ihn mnb' führte der Erzbischof Hatto von Mainz die Regierung, derselbe, an den sich die Sage vom Mäuseturm in Bingen knüpft. Es war damals eine traurige Zeit für Deutschland. Die Ungarn streiften ungestraft bis zum Rhein. Dazu wurde das Land durch innere Kriege zerrüttet. Denn in jener Zeit, wo die Regierungsgewalt ohnmächtig war und das Reich der Auslösung nahe zu fein schien, regte sich wieder der Selbständigkeitstrieb der einzelnen Stämme, die einst Karl der Große und seine Vorgänger mit gewaltiger Hand nieder-Die Herzog- geworfen hatten; die Stammes Herzogtümer erstanden wieder, und tümer- die Herzöge, edlen Geschlechtern entsprossen, waren bestrebt, ihre Macht dem König gegenüber mehr und mehr auszudehnen. Es waren die fünf Herzogtümer Franken, Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothringen, die fast wie selbständige Staaten nebeneinander standen.
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Extrahierte Personennamen: H._Krieger Ludwigs Ludwigs Karl Karl_Iii Karl Arnulf Karls Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Hatto_von_Mainz Karl_der_Große Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Ungarn Skandinaviens Hamburg Bremen Paris Italien Burgund Karls Deutschland Rhein Sachsen Bayern Schwaben Lothringen
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Deutsche Geschichte t>ls zur Gründung de» nationalen Staat» 919.
”Kber,der § 34. Die späteren Karolinger. Während sich das Karolingerreich innerlich auflöste, war es zugleich von außen her schweren Angriffen ausgesetzt. Die Länder am Mittelmeer litten unter den Arabern, die mit ihren Flotten die See beherrschten und die Küsten plünderten, die Insel Sizilien und einen großen Teil Unteritaliens eroberten. Im Osten hatte Ungarn, man es mit dem Reitervolk der M a g y a r e n oder u n g a r n zu tun, die an Stelle der Awaren die Ebenen an der Theiß und Donau eingenommen hatten, mannen ®er worden endlich mußte Schweres erdulden durch die N o r m a n n e n, die Bewohner Skandinaviens und Dänemarks. Diese, Wikinger, d. H. Krieger, genannt, unternahmen auf ihren Schiffen mit kühnem Wagemut weite Raubzüge, liefen in die Flußmündungen ein und verheerten und brandschatzten weithin das Land. Neben anderen Städten haben sie Hamburg verbrannt, dessen Erzbischof seinen Sitz nach Bremen verlegen mußte.
Nach Ludwigs des Deutschen Tode (876) folgten ihm seine der Söhne. Der untüchtigste von ihnen, Karl Iii., später der Dicke genannt, überlebte seine Brüder, vereinigte nicht nur Ostfranken, sondern auch noch einmal das ganze Karolingerreich und gewann die Kaiserkrone. Aber als er die Normannen, die Paris bedrohten, anstatt sie mit Waffengewalt anzugreifen, durch das Versprechen einer Geldsumme zum Abzug bewog, regte sich allgemeiner Unwille, und auf einer Reichsversammlung wurde er tm 887.Jahre 887 von den Großen abgesetzt; im Jahre darauf starb er. Seitdem blieb das Karolingerreich endgültig geteilt; es zerfiel in die Reiche Ostfranken, Westfranken, Italien und Burgund.
Arnulf. In Ostfranken folgte Arnulf, Karls des Dicken Neffe, bisher Herzog von Kärnten, ein tüchtiger, kriegerischer Mann. Aber er starb früh, und nun -Udwig das wurde ein Knabe König von Ostftanken, Ludwig das Kind. Für ihn führte der Erzbischof Hatto von Mainz die Regierung, derselbe, an den sich die Sage vom Mäuseturm in Bingen knüpft. Es war damals eine traurige Zeit für Deutschland. Die Ungarn streiften ungestraft bis zum Rhein. Dazu wurde das Land durch innere Kriege zerrüttet. Denn in jener Zeit, wo die Regierungsgewalt ohnmächtig war und das Reich der Auslösung nahe zu sein schien, regte sich wieder der Selbständigkeitstrieb der einzelnen Stämme, Die^og- die einst Karl der Große und seine Vorgänger mit gewaltiger Hand niedergeworfen hatten; die Stammesherzogtümer erstanden wieder, und die Herzöge, edlen Geschlechtern entsprossen, waren bestrebt, ihre Macht dem König gegenüber mehr und mehr auszudehnen. Er waren die fünf Herzogtümer Franken, Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothringen, die fast wie selbständige Staaten nebeneinander standen.
In diesen Nöten starb im Jahre 911 Ludwig das Kind, der letzte
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Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Ungarn Donau Skandinaviens Hamburg Bremen Paris Italien Burgund Karls Deutschland Rhein Sachsen Bayern Schwaben Lothringen
selbst den größten Nachteil davon, wenn er nicht mehr für sie
arbeiten könnte. Sie bauen ein Wehr quer durch den Fluß. Oben
bei der Gerbermühle ist eins, und ein zweites befindet sich am
unteren Main, nahe dem Sicherheits- und Handelshafen.
3. Tief auf dem Grunde des Wassers sührt eiue dicke, aber
niedrige Steinmauer von einem User zum andren. Vor diesem
Unterbau, dem Wehrrücken, hat man starke, eiserne Gestelle, Böcke
genannt, errichtet. Je nach Wunsch können sie nach der Seite
umgelegt und wieder aufgerichtet werden. Gegen den vorderen
Teil der eisernen Böcke werden vierkantige, armdicke, hölzerne Balken
angelegt. Die etwa 3 bis 4 Meter langen Balken reichen bis auf
den Wehrrücken. Sie stehen also auf dem Grunde des Wassers.
Sie sind etwas schräg gerichtet, so daß sie von der Strömung
gegeu das eiserne Gestell angedrückt werden. Daher können sie
durch das Wasser nicht losgerissen werden und wegschwimmen.
Man nennt diese Balken Nadeln. Sie können ganz dicht an-
einander gereiht werden, so daß das Wasser kaum hiudurchsließen
kann. Das ankommende Wasser findet so ein Hindernis, kann
nicht weitersließen und steigt. Auf diese Weise wird der Wasser-
stand bedeutend höher. Das Wasser wird gestaut, das heißt höher
gebracht. Die ganze Einrichtung neunt man Nadelwehr.
Die Stau-
ung des Mains
ist noch weit
stromaufwärts
zu merken.
Selbst große
Lastschiffe kön-
nen bei gestau- '
tem Wasser un-
gehindert aus
dem Flusse sah-
ren. Man zählt
an dem ganzen
Nadelwehr sehr
viele solcher
Balken oder
Nadeln (etwa
1600). Ist der
Oberwasser
Rzchuirig
des fließ enden Walsers
A .Wehrrückerb
Bjfaddrv
f C.eisermböcke,
54
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14. Deutschland unter den Karolingern.
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4. Karls Ende. Die letzten Jahre des groen Kaisers waren durch schmerzliche Verluste getrbt. Zwei treffliche Shne starben ihm, nur sein jngster Sohn Ludwig blieb brig. Ris der Kaiser fhlte, da seine Krfte abnahmen und sein Ende herannahte, versammelte er in Hachen die Groen seines Reiches und stellte ihnen seinen Sohn als Nachfolger vor. Dann begab er sich in vollem Kaiserschmucke, die Krone auf dem Haupte, mit Ludwig und der ganzen Versammlung in die Kirche und kniete in stillem, andchtigem Gebete vor dem Hitare, auf dem eine goldene Krone lag. Nun ermahnte er seinen Sohn vor allem Volke, Gott zu frchten, fr die Kirche zu sorgen, sein Volk zu lieben, die Hrmen zu untersttzen und getreue und gottesfrchtige Beamte anzustellen. Willst du das alles erfllen, mein Sohn?" fragte der Greis zuletzt. Ludwig versprach es mit Trnen. Xdohlan denn, so setze dir selbst die Krone auf, und stets mge sie dich an dein versprechen erinnern." Ludwig tat es unter lautem Weinen des Volkes. Nicht lange danach ward Karl krank und starb (814). Dater, in deine Hnde befehle ich meinen Geist," waren seine letzten Worte. 3m Dome zu Hachen wurde er bestattet. Man setzte den Leichnam mit reichem Schmuck auf einen goldnen Stuhl. 72 Jahre war der Kaiser alt, als er starb, 46 Jahre hatte er regiert.
14. Deutschland unter den Karolingern.
1. Teilung des frnkischen Reiches. Unter Karls Nachkommen , die nach ihm die Karolinger heien, zerfiel das groe frnkische Reich in mehrere Teile. Deutschland und Frankreich trennten sich fr immer voneinander (843) und bildeten eigene Staaten. In Deutschland herrschten die Karolinger nach Karls Tode noch beinahe hundert Jahre (814911). Hb er den meisten Knigen fehlte es an der ntigen Herrscherkraft - immer mehr sank ihr Hnsehen. Hn der Spitze der einzelnen Vlkerschaften erhoben sich herzge, die dem Könige nicht gehorchen wollten. Da ri Unordnung und Zwietracht im Reiche ein, und der innere Unfriede machte Deutschland schwach und wehrlos auch gegen uere Feinde. So kam es, da es sich nicht mehr gegen die (Einflle ruberischer Nachbarvlker zu schtzen vermochte.
2. Auere Heinde, von Norden her, aus Dnemark und Norwegen , kamen auf leichten Schiffen die beutelustigen Normannen
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Extrahierte Personennamen: Karls Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Karl Karl Karls Karls
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Karls Deutschland Frankreich Deutschland Karls Deutschland Dnemark Norwegen
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Deutschland; nach Lothars und seiner Söhne Tode kam dazu noch ein
Theil von Lothringen, Deutschlothringen.
So wurde der Bertrag zu Verdun die „Geburtsstunde" des deutschen Reichs.
2. Zuerst haben also in Deutschland Karls des Großen Nachkommen, die Karolinger, regiert: Ludwig der Deutsche, Karl der Dicke, Arnulf von Kärnthen und Ludwig das Kind. Unter ihnen erlebte unser Vaterland keine glücklichen Zeiten. Aeußere Feinde — Normannen, Slaven und Ungarn — bedrängten es.
Die Normannen waren die Nordmänner; sie bewohnten das heutige Dänemark, Norwegen und Schweden und gehörten ebenfalls dem germanischen Stamme an. Raub- und Kriegslust trieb sie in die Ferne. Schon Karl der Große hatte, als er einst normannische, vor ihm fliehende Schiffe vom Gestade der Nordsee aus heimwärts segeln sah, mit Thränen im Auge ausgerufen: „Wenn diese Räuber schon bei meinen Lebzeiten solches wagen, was wird mein Volk erst von ihnen zu leiden haben, wenn ich todt bin!" Das Meer schien ihre eigentliche Heimath; in leichtem Schiff fuhren sie über die Wellen südwärts. Wehe den Küsten, die sie überfielen! Städte und Dörfer wurden niedergebrannt, die Habe der Bewohner als Beute weggeführt und diese selbst in die Sklaverei geschleppt. Und nicht blos die Küsten, auch das innere Land war vor ihnen nicht sicher; mit ihren leichten Fahrzeugen fuhren sie die Flüsse weit hinauf, zerstörten die Städte und plünderten das umliegende Land.
Von Osten her kamen die Slaven und die Ungarn oder Magyaren. Die letzteren waren ein wildes, aus Asien stammendes Reitervolk; nachdem die Avaren durch Karl den Großen vernichtet worden waren, hatten sie sich in deren Land, in Ungarn, das seinen Namen von ihnen trägt, festgesetzt. Aus leichten Pferden kamen ihre Schaaren wie ein verwüstender Sturmwind bald über die eine, bald über die andere deutsche Provinz, wütheten mit Feuer und Schwert und führten Taufende von Gefangenen als Sklaven mit sich fort. Ehe die Deutschen noch an eine kräftige Vertheidigung denken konnten, waren sie mit ihrem Raube schon wieder verschwunden. —
Im Innern Deutschlands fehlte es auch an der rechten Ordnung; die Großen des Reichs machten sich mehr und mehr vom Könige unabhängig. Den äußeren Feinden gegenüber befanden sich die Könige nicht selten in arger Verlegenheit, zu ihrer Bekämpfung hatten sie die Hilfe jener Großen dringend nöthig. Das benutzten diese. Sie gewährten ihren Beistand nur, wenn der König ihnen allerlei Rechte und Freiheiten versprach. So wußten Einzelne immer mehr Macht an sich zu bringen, und es bildeten sich fünf Herzogthümer (= Sachsen, Baiern, Franken, Schwaben, Lothringen), deren Hänpter dem Könige nur fo viel gehorchten, als sie eben Lust hatten.
Dem Beispiele dieser Herzöge folgten die übrigen adligen Herren, Grafen und Ritter. Jeder wollte so unabhängig als möglich sein; keiner wollte einen Herrn über sich dulden; wenn er sich beschädigt oder
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Lothringen Deutschlothringen Deutschland_Karls Ungarn Norwegen Schweden Ungarn Asien Ungarn Deutschlands Sachsen Baiern Schwaben Lothringen
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lebhaften schriftlichen Verkehr; Otfried von Weienburg widmete ihm den Christ", ein Evangelienbuch, das in althochdeutscher Sprache gedichtet ist. 1
2. ein Sohn und. Nachfolger Karl der Dicke (876887) vereinigte noch einmal, wenn auch nur fr kurze Zeit, fast smtliche Teile des Reiches Karls des Groen unter seiner Herr-schaft. Er war jedoch ein schwchlicher Fürst; als er den Normannen, gegen deren Plnderungszge er das Reich nicht zu schtzen vermochte, einen schimpflichen Frieden abkaufte,,k wurde er, des Thrones unwrdig, abgesetzt. Ihm folgte in Ostfranken fein Neffe
l Arnulf von Krnten (887-899). Er war ein krftiger Herr-fcher, drngte die Normannen, die bis nach Lothringen hin ihre Raub-' zge machten, zurck und fchlug sie bei Loweu (891); in Rom lie er sich zum Kaiser krnen. Bald nach seiner Rckkehr starb er zu Regens-brg, seinem Lieblingsaufenthalte.
4. Ludwig das Kind (899911), fein sechsjhriger Sohn, wrde sein Nachfolger. Die vormundschaftliche Regierung bernahm der tot-, krftige Erzbischos Hatto von Mainz.') Normannen und Magyaren bedrngten und berschwemmten das Reich, die Ostmark wurde eine Beute der Feinde, und die von Karl dem Groen geschaffene Freiheit im In-nern ging verloren. Das Reich lste sich bei dem Mangel einer starken Knigsgewalt in die Herzogtmer Sachsen, Franken, Bayern. Schwaben und Lothringen aus. Mit Ludwig dem Kinde starb der letzte Karolinger.
I)ie Normannen.
Die Normannen stammten von der skandinavischen Halbinsel und aus Dnemark, wo sie sich durch fortwhrende Kmpfe mit der wilden Natur des Landes und in zahlreichen Fehden zu khnen Seefahrern und furchtbaren Kriegern ausgebildet hatten und sich felber Wikinger", d. i. Krieger nannten. Unter ihren Seeknigen" durchsegelten sie mit ihren Meeresrappen" und Meeresdrachen" die Meere vom Norden bis nach dem Sden und drangen durch die Mndungen der greren Flsse bis tief in das Land hinein. An-gefeuert durch die wilden Kriegslieder ihrer Skalden", strzten sie sich mit Berserkerwut" in den Kampf, tteten und beraubten die Bewohner und steckten ihre blhenden Städte in Brand. Hamburg, woher ihnen das Christentum gebracht werden sollte, verwandelten sie in Schutt und Asche, Cln und Trier wurden von ihnen zerstrt, und in den Dom zu Aachen stellten sie ihre Pferde; selbst Paris und Orleans wnrden von ihnen bedroht.
*) Vergleiche die Sage vom Mnsetnrme bei Bingen. '-) Vergleiche die Fritjofsage und das Gudruulred.
4*
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Extrahierte Personennamen: Otfried_von_Weienburg Karl_der_Dicke Karl Karls Ludwig Ludwig Hatto_von_Mainz Karl Karl Ludwig
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mit einem Denkmal der Jungfrau Ieanne d'arc. Poitiers (32,000 E.),
in dessen Nähe Carl Martell 732 die Araber schlug, und die Kriegshäfen
la Rochefort und Rochelle; jenes besitzt bedeutende Arsenale und einen Bagno
für Galeerensträflinge, dieses ein besuchtes Seebad.
15. Die Bretagne,
eine Halbinsel, hat ihren Namen von den Briten, welche sich aus ihrem
Vaterlande vor den Angeln und Sachsen hierher flüchteten. Städte von
Bedeutung sind Nantes an der Loire (105,000 E.) ein wichtiger Handels-
platz mit gutem Hafen. Das Edikt von Nantes 1598. Rennes, 47,000 (5.,
war die alte Hauptstadt der Bretagne. Brest (70,000 E.) besitzt den be-
deutendsten Kriegshafen in Frankreich; er faßt 500 Schiffe. St. Malo hat
eine große Handelsflotte.
16. Die Normandie
hat ihren Namen von den eingewandeten Normannen, deren Herzog Rollo
911 das Land von Carl dem Einfältigen als Lehen erhielt. Die heutige
Bevölkerung wird als kriegerisch und streitsüchtig geschildert. Rouen an der
Seine (106,000 E.) ist eine sehr reiche Fabrikstadt. Hier wurde 1431 Ieanne
d'arc von den Engländern verbrannt. An der Seine-Mündung ist le Havre
de Grace zu merken (76,000 E.), das einen lebhaften Verkehr mit Nord-
amerika unterhält. Wichtiger noch ist der feste Kriegshafen Cherbourg.
Dieppe treibt ansehnliche Häriugsfischerei, und ist als Seebad besucht. Caen
(45,000 E.) ist nach Rouen der größte Ort im Binnenland.
17. Corsika
(160 Q.-M., 253,000 E.) ist eine gebirgige, an Erz und Marmor reiche
Insel. Ackerbau und Industrie bleiben unbedeutend, so lange der Corse das
ungebundene freie Leben auf der Jagd und beim Fischfang beibehält; bisher
konnte er dieser Beschäftigung nicht entsagen. Man schildert die Corsen als
ein wildes, tapferes und rachsüchtiges Volk. Hauptstadt ist Ajaccio, 14,200
Einw. Seeplatz. Hier wurde Napoleon Bonaparte am 15. August 1769
geboren; er starb bekanntlich am 5. Mai 1821 in der Verbannung auf
der Insel St. Helena. — Auf Corsika wird italienisch gesprochen.
18. Das Herzogthum Savoyen (200 Q.-M., 600,000 E.)
ist 1860 mit der Grafschaft Nizza durch Vertrag dem Kaiserthum Frank-
reich einverleibt worden. Die Bewohner des Herzogthums (Savoyarden)
haben in Sprache und Lebendigkeit viel mit den Franzosen gemein; sie sind
kleiner Statur, nicht sehr schön, aber von einer seltenen Gutmüthigkeit, Ehr-
lichkeit und Genügsamkeit. Das arme Bergland nöthigt Viele schon in frü-
her Jugend ins Ausland zu wandern, wo sie als Diener sich vermiethen,
oder mit abgerichteten Murmelthieren, musikalischen Leierkasten, Tinte- oder
Schmierfäßchen, Mausefallen oder Aeffchen ihr Brot verdienen. Hauptstadt
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Extrahierte Personennamen: Ieanne Carl_Martell Rollo Carl le_Havre
de_Grace Napoleon August Helena
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
110 Mittlere Geschichte.
(840). Die Brüder verglichen sich im Vertrage zu Verdun (843), nach welchem das fränkische Reich in drei Theile vertheilt wurde: Lothringen mit Italien, Deutschland und Frankreich. Durch die fortgesetzten Kriege entstand jetzt überall ein ganz gesetzloser Zustand. Die Herzoge und Grafen machten allmählich ihre Lehen erblich, und fragten nichts mehr nach dem gemeinsamen Kaiser oder Könige. Es entstanden auf diese Weise unzählig viele kleine Staaten, die sich stets bekriegten; und Mord, Raub und Brand erfüllten alle Länder. Nur mit Grauen reden alle Schriftsteller von diesem Zeitraum der Barbarei und Zerrüttung. Erst nach dem Aussterben der Karolinger wurde es besser. Der Stamm in Lothringen starb zuerst aus, und auch ein Zweig von diesem in Italien hielt sich nur bis 896. In Deutschland starb der letzte Karolinger 911 in Ludwig dem Kinde. Am längsten dauerte die Linie in Frankreich fort, wo aber das Ansehen des Königs so weit herabsank, daß ihm zuletzt nur die Gebiete zweier Städte übrig blieben, während die Vasallen sich -völlig unabhängig erklärt hatten. Im1.987 kcim Hugo Kapet, Graf von Paris, Stammvater der Kapetinger, aus den Thron, dessen Geschlecht allmählich die Lehen wieder an sich zog.
Zu den Verwirrungen in den Zeiten der Karolinger trugen besonders viel die Nordmänner bei, rohe, heidnische Germanenstämme in Dänemark und Skandinavien, welche allenthalben durch freche Seeräuberei sich furchtbar machten. Sie beunruhigten nicht nur die ganze Nordküste, sondern drangen auch auf deu Flüssen tief in die Länder herein, und plünderten und verbrannten viele Städte und Dörfer. Dem deutschen Kaiser Arnulf gelang es 891, bei Löwen so viele derselben niederzumachen, daß die Gewässer des Flusses vou deu Leichen stockten; von da an ließen sie sich seltener in Deutschland blicken. Um so mehr hatte Frankreich zu leiden, welches sie jährlich nicht nur an den Usern der Seine, Maas und Schelde, sondern auch, Spanien umschiffend, die Rhone herauf, furchtbar
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Hugo_Kapet
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
144 Mittlere Geschichte.
ettte Erscheinung sie zur Retterin Frankreichs berufen habe, Orleans solle entsetzt und Karl in Rheims gekrönt werden. Sie rvitrbe an die Spitze des Heeres gestellt und entflammte dasselbe; die Engländer warfen in panischem Schrecken die Waffen weg, und Karl konnte triumphirend in Orleans einziehen. Eine Stadt nach der andern wurde unter der muthvollen Anführuug der Jungfrau, die mitten in das Schlachtengewühl sich wagte, erobert; und endlich hatte Karl die Frende, in Rheims einzuziehen und gekrönt zu werden (1430). Johanna wollte jetzt zurück-treteu; aber man nöthigte sie, beim Heere zu bleiben. Das Jahr daraus wurde sie vou den Engländern gefangen und nach einem höchst ungerechten Prozesse von französischen Richtern und Bischöfen zu Rouen als Hexe verbrannt. Indessen war nun einmal Frankreich siegreich; und bis 1436 war alles außer Calais den Engländern entrissen.
Die französischen Könige hatten jetzt nur noch in dem reichen Herzog von Burguub, Karl dem Kühnen, einen gefährlichen Rebenbuhler, der außer seinen Reichslehen den größten Theil der Niederlande besaß und sogar mit dem Kaiser um den Königstitel unterhandelte. Allein der listige Ludwig Xi. wußte ihn in Kriege mit den Schweizern zu verwickeln, in welchen er schwere Niederlagen und zuletzt den Tod fand (1477). So zog Ludwig fein Reichslehen an sich. Die Niederlande aber sielen an Oesterreich, indem Karl's einzige Tochter Maria ihre Hand Maximilian I. bot. Frankreichs Könige hatten jetzt die erzielte Macht erreicht. Nahmen auch ihre nunmehrigen Eroberungsversuche in Neapel und Oberitalien einen unglücklichen Ansgang, so erstarkte boch das Reich im Innern, vornehmlich unter Ludwig Xii. (1498 bis 1515), der ein Vater des Vaterlanbes genannt würde, und das Zeugniß hat, daß in Frankreich nie bessere Gesetze und Kriegszucht gehaubhabt worben seien, als unter ihm.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Johanna Karl_dem_Kühnen Karl Ludwig_Xi Ludwig Ludwig Ludwig Maria Maria Maximilian_I. Ludwig_Xii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Rheims Rheims Rouen Frankreich Niederlande Oesterreich Frankreichs Neapel Oberitalien Frankreich
loi Clodwig. T h e o d o r i ch.
n.h.g.manische Stämme, wie gegen die Muhamedaner und Lan-
gobarden h i n w e n d e t.
Clodwig, König dersalischen Franken, aus dem Stamme
der Merovingcr, herrsch - und eroberungssüchtig, schlagt den
.486. römischen Statthalter Syagrius bei Soissons und unterwirft
sich die letzte römische Provinz.
Theodorich, Theodomir's Sohn, König der Ostgothen,
dringt von Pannonien (mit Zeno's Bewilligung) in Italien
ein, schlägt den Odoacer bei Verona (Dietrich von Bern)
493. und gründet das ostgethische Reich in Italien (bis zur
Donau und dem Rheine), wahrend Langobarden unter Auduin
Pannonien besetzen.
Clodwig, mit einer rechtgläubigen Christin, Clotilde
496. von Burgund, vermählt, schlägt die Alemannen bei Zülpich,
läßt sich zu Rheims vom Bischof Remigius taufen, nimmt
Armorika in seinen Schutz, macht sich Burgund zinsbar,
507. schlägt, Theodorichs Drohungen ungeachtet, die Westgothen
unter Alarich Ii. bei Yivonne (ober Vougle), erhebt Paris
zu seiner Residenz und stirbt, nach der Ermordung der übrigen
511. Franken-Könige, als Alleinherrscher zu Paris. Seine Söhne
und deren Nachkommen theilen sich in das Reich, es entsteht:
») Austrasien, Ostfranken, im nordöstlichen Gallien, von
der Maas und Mosel bis über den Rhein und die Lippe hin
mit den nördlichen alemannischen Besitzungen ( Hauptstadt
Metz). Ir) Neustrien, Westfranken, zwischen der Maas
und Schelde über die Keine bis zur I^oire, und mit den
westgothischen Theilen bis zur Garonne (Hauptstädte: Paris,
Orleans und Soissons). Auch das südwestliche Thüringen
muß sich nach der Schlacht an der Unstrut 529, sowie Bur-
gund nach hartnäckigen Kämpfen den Franken unterwerfen,—
534. fränkische Grafen (später Herzoge) in Thüringen, und frän-
kische Könige in Burgund.
526. Das Ostgothische Reich zerfällt in Italien nach dem
Tode Theodorich's, der sechs und dreißig Jahre staatsklug
und glücklich geherrscht. Unter seinen schwachen Nachfolgern
Theodat und Vitiges macht der morgenländische Kaiser
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