Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 218

1902 - Karlsruhe : Lang
— 218 — zurück, gründete Schulen und andere Unterrichtsanstalten und trug eifrig Sorge für das Aufblühen von Gewerbe und Handel. In allen diesen Bestrebungen schaltete er freilich als völlig unbeschränkter,^ niemand verantwortlicher Herrscher; allein dies war unerläßlich, wenn Frankreich nicht zugrunde gehen sollte. Sein unersättlicher Ehrgeiz trieb ihn jedoch auch an, nach der Wiederherstellung des Reiches Karls des Großen und nach der Herrschaft über ganz Europa zu streben. Darum führte er, solange er Kaiser war, unablässig Krieg, raubte Krouen und Länder und übte gegen die Besiegten eine empörende Willkür-Herrschaft.*) Schon in den Zeiten der Republik war das linke Rheinufer, Holland, Belgien, £bet'= und Mittelitalien von Frankreich erobert worden; nach den siegreichen Feldzügen gegen Österreich (1805 und 1809) und Preußen (1806 und 1807) erstreckte sich Frankreichs Herrschast über ganz Westdeutschland. Im Jahre 1808 brachte Kaiser Napoleon den durch sein Alter schwachsinnigen König von Spanien durch List und Drohungen dazu, ihm sein Königreich abzutreten. Er machte seinen Bruder Joseph zum König von Spanien. Allein die Spanier erhoben sich gegen den ausgezwungenen König und kämpften, von den Engländern unterstützt, mit solchem Ersolge, daß die Franzosen nie zum ruhigen Besitze der Halbinsel kamen. Im Jahre 1810 vermählte sich Napoleon mit Marie Louise, der Tochter des Kaisers Franz I. von Österreich, und als ihm 1811 ein Sohn geboren wurde, gab er ihm den Titel eines Königs von Rom. Er war auf dein Gipfel seines Glückes angelangt. Der Kaiser Alexander von Rußland wollte sich nicht dazu verstehen, sein Reich der Kontinentalsperre zu unterwerfen. Darum erklärte ihm Napoleon den Krieg und überschritt mit einem gewaltigen Heere im Juni 1812 die russische Grenze. Die Russen zogen sich vor ihm zurück, und ohne Kamps bemächtigte er sich *) Unter seiner Regierung zog sich die französische Nord- und West-grenze von der Mündung der Trave bis zur Elbmündung und dann längs der Küste der Nordsee und des Atlantischen Ozeans bis zum Westende der Pyrenäen; die Südgrenze längs der Pyrenäen und der Küste des Mittel-meeres bis zum Garigliano; die Ostgrenze folgte dem Zuge der Apenninen, wendete sich zum mittleren Po, dann nördlich zum St. Gotthard, von hier westlich bis zu dem Ausflusse der Rhoue aus dem Genfersee, folgte dann dem Jura und von Basel bis Wesel dem Rhein und wendete sich hieraus in ziemlich gerader Linie nordöstlich bis zur Trave. Außerdem war Korsika, seit 1809 Kärnten, Krain, Friaul, die westliche Hälste von Kroatien und ganz Dalmatieu sranzösisches Gebiet. Von Frankreich abhängig und znr Heerfolge verpflichtet waren das Königreich Italien (die Osthälfte von Cber- und Mittelitalien), das Königreich Neapel, die Schweiz und der Rheinbund (S. 114) und kurze Zeit auch Spanien.

2. Badische Sagen - S. 81

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Und im Traum hab' ich erschauet fremdes Land und fremde Berge, jungen Strom mit grüner Insel, war so schön fast wie die Heimat. Dortbin wies des Herren finger, dorthin zieht nun fridolinus. 3. Don dem Jura stieg hernieder Fridolin — er sah die Trümmer von Augusta Rauracorum, Römermauern — noch entragten aus dem Schutt des grünen Tals die Säulen des Serapistempels. Fridolin sah's und bekreuzt’ sich und schritt weiter, schritt rbemaufwärtö, freudig ob des jungen Stromes. Bbend war's; schon manche Meile war der fromme sflann gewandert, da erschaut er, wie der Rbein in zweigeteiltem Laus eircherflotz, und in grüner flut lag grühend vor ibm da ein kleines Eiland. Rbend war's; die Lerchen fangen, schnalzend sprang der fisch im Strom auf, und in fridolini herzen zuckte dankbar fromme Freude. Betend sank er in die Kniee; denn er kannt’ die Insel, die er längst im Traume schon ersehen, und er pries den Herrn im Himmel. f er, Sagen.

3. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 27

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Abb. 2, § 21. Sisikon am Vierwald stätter See. (Photographie-Verlag Wehrli A.-G., Kilchberg b. Zürich.) Wir stehen am Südzipfel des herrlichen Sees (Ostseite, Axenstraße) und blicken nach Südwesten (Atlas umdrehen!). Vom Blütenschnee der Bäume schweift der entzückte Blick über den spiegelnden See hinüber zu den Schneegipfeln des Uri-Rothstock (Winter und Frühling nahe beieinander). — 10 Minuten hinter dem dunklen Fels- vorsprunge links liegt die Tellsplatte und noch weiter südwärts Flüelen und Altors (Tell!). Vgl. Abb. 3 u. 4, § 21!

4. Für Mittelklassen - S. 37

1887 - Berlin : Gaertner
nach No. und N., dann westlich durch den Bodensee bis Basel, und endlich in nördlicher und nordwestlicher Richtung durch das deutsche Hoch- und Tiefland in die Nordsee. 4) Die Aar fließt in einem Bogen nach Nw. über die Stadt Bern und dann nach N.o. in den Rhein. — Östlich vom St. Gotthard entspringt der Inn und fließt über Innsbruck nach No. der Donau zu, in welche er bei P a s s a u mündet. c) Ostalpen. Sie werden durch die Längenthäler der Drau und Sau vorzüglich in drei Züge geteilt. Die Drau entspringt südlich vom Vereinigungspunkt der drei Züge, die Sau nördlich von Trieft, und beiden fließen südöstlich der Donau zu. Die drei Ketten heißen von N. nach S. gezählt: norische, karnische und julische Alpen. Die Alpen sind verschieden hoch, und nach der Höhe richten sich auch der Grad der Wärme, der Pflanzenwuchs, das Tier- und Menschenleben. Während im Sommer viele Thäler in glühender Hitze daliegen, glänzen die höchsten Gipfel in ewigem Schnee. Das Alpenglühen, die Gletscher, Lawinen, Seen, Flüsse und Wasserfälle wie die eigentümliche Tierwelt (Bären, Wölfe, Luchse, Gemsen, Lämmergeier, Steinadler) erregen Staunen und Bewunderung des Reisenden. Im Pflanzenwuchs zeigen sich mehrere Schichten oder Regionen. Hoch oben an der Grenze des ewigen Schnees wachsen während der drei Sommer- monate nur die sogenannten Alpenpflanzen, als Alpen- rosen und duftende, schön blühende Kräuter. Weiter herab kommt man in große Nadelholzwälder, in denen sich schöne, fette Rindviehweiden ausbreiten. Hier liegen die Senn- Hütten, in welchen die Alpenhirten während der kurzen Weide- zeit Butter und Käse bereiten und aufbewahren, weshalb dieser Teil des Gebirges auch Kuhalpen heißt. Noch weiter nach dem Fuße herab liegen die großen Laubholzwälder, in denen Eichen und Buchen mit Kastanien-, Walnuß- und Obstbäumen abwechseln. Zwischen den Waldungen liegen fruchtbare Äcker und blumige Wiesen; außer unserm Getreide wird Mais ge- baut, und überall findet man schöne Weingärten. B. Die mittelhohen Bergländer. Um das Hoch- gebirge der Alpen herum, auf der West-, Nord- und Ostseite liegt ein Halbkreis von mittelhohen Berglündern oder Mittel- gebirgen. Diese zerfallen in französische, deutsche und ungarische und bestehen größtenteils aus Hochebenen, die von höheren Randgebirgen eingeschlossen sind. 1. Französisches Bergland. Es ist eine Gruppe von Hochebenen, die von der Garonne als breiter Wall nordöstlich bis in die Nähe des Rheins ziehen. Die O st grenze bilden vor-

5. Mitteleuropa - S. 68

1912 - Leipzig : Teubner
68 Klpen. Königfee. 3. Die ßlpett, die wie eine gewaltige Mauer das Oberdeutsche Hochland im Lüden begrenzen, gehören nur zum kleinsten Teile unsermvaterlande an. Die deutschen 5llpen erstrecken sich vom Vodensee bis an die Salzach. Sie bestehen aus Kalkstein, der verhältnismäßig leicht verwittert. Ihre Rämme sind daher wild zerklüftet und werden von steilwandigen ,,Spitzen" und „hörnern" überragt. Sie gliedern sich in die Klgäuer Klpen zwischen Vodensee und Lech, die Vay- rischen Alpen zwi- schen Lech und Inn und die Berchtes- gadener Klpen, die westlich von der Salzach in das öfter- reichische Gebiet hin- einragen. Der höchste Berg, die Zugspitze (fast 3000 m), er- hebt sich in den Vay- rischen Klpen. Km Fuße des Watz- mann (2700 m) Nenne: die Gebirge, die die Hochebene im Norden und Lüden umwallen^ die Teile der deutschen Kipen- den hauptstrom des Gebietes' die rechten und die linken Nebenflüsse der Donau' die eingetragenen Leen,' die Städte.

6. Mitteleuropa - S. 76

1912 - Leipzig : Teubner
76 fllpen. wegsames Gebirge. Die breiten Längstäler zeichnen sich durch gute Bewässerung und infolge der tiefen Lage durch ein mildes Klima aus. Sie sind daher zum Teil recht fruchtbar und dicht bevölkert. Zahlreiche Orte liegen aber auch in den (Quer» tälern, die sich von den Längstälern abzweigen. Dort, wo sich zwei Vuertäler von Norden und Süden nähern, befindet sich im Ramme oft eine Einsenkung. hier kann man das Gebirge am leichtesten überschreiten („passieren")- deshalb hat man diese „Pässe" vielfach zur Anlage von Xunststraßen benutzt (Brenner, 5t. Gotthard, Simplon, 5t. Bernhard). Gegenwärtig haben die 5traßen freilich an Bedeutung ver- loren- Eisenbahnen sind an ihre Stelle getreten. So ist Italien mit Frankreich durch die Niont Cenis-(mong ßöni) und die Simplonbahn, mit den nördlichen Nach- barländern (nenne sie!) durch die 5t. Gotthard-, die Brenner-, die Tauern- und die Semmeringbahn verbunden. Während der Semmering- und der Brennerpaß so tief liegen, daß man die Eisenbahn über sie hinweg führen konnte, sind durch die Tauern, den 5t. Gotthard, den Simplon und den Itlont Tenis lange Tunnel geschlagen worden. b) Erwerbsquellen. Wie in allen Gebirgen, so nimmt auch in den Klpen der Pflanzenwuchs mit der höhe ab (warum?). In den tiefliegenden Tälern wird Kckerbau getrieben; auch die unteren Teile der Berghänge sind vielfach noch mit Feldern be- deckt. Auf den rauheren, nach Norden gerichteten Abdachungen reichen sie bis in höhen von 1000 rn, auf den sonnigen, südlichen Abhängen sogar bis zu 1500 m. Da die Täler der südlichen Ralkalpen gegen die kalten Nordwinde geschützt sind, den warmen, feuchten Südwinden aber ungehindert Zutritt gewähren, gedeihen dort auch Wein und Gbst in großen Mengen. An die Äcker schließen sich dichte Laub- und Nadelwälder an, in denen viele Leute als Waldarbeiter tätig sind. Während des langen Winters beschäftigen sich die Bewohner an zahlreichen Grten mit der Herstellung kunstvoller Holzschnitzereien. In den höhen über 1800 rn findet sich nur noch dürftiges Knieholz, zwischen dem die niedrigen Büsche der Alpenrosen in ihrem roten Blütenschmucke hervorleuchten. Auf ausgedehnten Wiesen blühen Alpenkräuter ohne Zahl. Diese „Almen" dienen der Vieh- und Heuwirtschaft. Die unwirtlichen höhen, die über die Almen aufragen, werden selten von eines Menschen Fuße betreten. Nur Gems- und Adlerjäger, sowie unerschrockene Freunde der Bergwelt erklettern mühsam die steilen hänge. Ein Strauß Edelweiß, das häufig an schwer zugänglichen Stellen wächst, ist oft der Lohn ihres kühnen Wagnisses. Auf den Klmen finden während des kurzen Sommers Rinder, Schafe und Ziegen gute Weide. Im Iuni, wenn der Schnee geschmolzen ist, wird das Vieh aus den Tälern auf die Berge getrieben. Der Tag des Auszuges ist zugleich ein Tag der Freude. Die Tiere werden mit Blumengewinden geschmückt, und mit Gesang und Scherz gibt ihnen jung und alt das Geleite. Huf den höhen weilt den Sommer über ein Bursche (Senner) oder ein Mädchen (Sennerin) allein mit dem Vieh. Ihre Wohnung, die Sennhütte, ist ein einfaches Holzhaus, das sich auf einem steinernen Unterbau erhebt. Das breite Dach ist mit Schindeln gedeckt und mit Steinen beschwert, damit es vom Sturme nicht fortgetragen werden kann. 5lus der milch der Kühe und Ziegen bereitet man Butter oder Käse (Schweizerkäse). Selten spricht in der Sennhütte ein Besuch vor (Iäger, Wurzelgräber, Bergsteiger). Alle 8—14 Tage

7. Mitteleuropa - S. 81

1912 - Leipzig : Teubner
Gsterreich-Ungarn: Uarstländer. Sudetenländer. 81 der nördlichen Ralkalpen und an dem breiten Donaustrome eine herrliche Lage hat, sowie als Residenz des Raisers viele prächtige Bauwerke. Denkmäler und Knlagen besitzt, ist es auch eine schöne Stadt. Der Wiener kann daher mit Stolz sagen: „Es gibt nur eine Raiserstadt, es gibt nur ein Wien!" Ii. Die Rarstländer. Die Osterreichischen Alpen gehen im Südosten in ein Ralkhochland, den Rarst, über, der wie der Jura unter großer Trockenheit leidet (warum?). Infolgedessen ist er unfruchtbar und dünn bevölkert. An den Rarst schließt sich im Süden ein ebenfalls ödes Kalkgebirge an, die Dinarischen Alpen, die nur vereinzelte Eichen- und Buchenwälder besitzen. Die mageren Wiesen auf den Bergabhängen dienen Schafen und Ziegen als Weiden. An der Rüste des Adriatischen Meeres, sowie in den nach Süden offenen Tälern gedeihen Mais, Wein und Gliven. In diese Gebiete teilen sich folgende österreichische Länder: 1. Kroitt ist in seinem nördlichen Teile noch Alpenland; der Südwesten gehört dem Gebiete des Rarstes an. Unweit der Hauptstadt Laibach (42) befindet sich eins der reichsten (Huecksilberbergwerke der (Erde. — Weiter südlich liegt das 2. Küstenland. Seine Hauptstadt Trieft (229) ist die einzige Seehandelsstadt (Österreichs. Der Hafen hat besondere Bedeutung, weil von hier aus über den Rarst und die Alpen wichtige Eisenbahnen zum Donaugebiete geführt worden sind (Sem- mering- und Tauernbahn). Fast an der Spitze der Halbinsel Istrien ist der Rriegs- Hafen pola (70) angelegt worden. 3. Dalmatien nimmt den Teil der Dinarischen Alpen ein, der steil zum Adria- tischen Meere abfällt. Da Landbau und Viehzucht nur geringen Ertrag gewähren, suchen die Bewohner meist als Schiffer und Fischer auf dem Meere Beschäftigung. (Östlich von den Dinarischen Alpen liegen 4. Bosnien und die Herzegowina. Sie sind ganz von Gebirgen durchzogen. In den Eichen- und Buchenwäldern, die sich dort finden, werden große Schweine- Herden gemästet. Der Boden ist reich an Braunkohlen und Eisenerzen. In den frucht- baren Flußtälern baut man Mais, Weizen und Tabak an. Iii. Die Sudetenländer (Böhmen-Mähren). Die Böhmisch-Mährische Landschaft hat die Gestalt eines Vierecks. Sie wird von den Sudeten, dem Erzgebirge, dem Böhmer Walde (mit seinen südöstlichen Ausläufern) und den Westkarpaten umrahmt. Die Mährische Landhohe scheidet das Gebiet in zwei Teile, Böhmen und Mähren. 1. Böhmen dacht sich nach Norden ab und sendet auch seine Gewässer nach dieser Richtung. Moldau und Elbe sammeln sie in einer großen Rinne, die sich ziemlich genau durch die Mitte des Gebietes erstreckt. Da das Land einen guten, meist mergeligen Boden besitzt, über den sich die Niederschläge im Laufe des Jahres gleichmäßig verteilen, und da besonders die tief gelegenen Flußtäler durch ein Lehmann, Erdkunde f. Mittelschulen. I.heft. pr. 2. flufl. 6

8. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 72

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
72 Europa. Italienische Riviera, San Nemo. Zackenküste. Die Riviera prangt im Schmuck südlicher Gewächse. In den Gürten gedeihen als Zierpflanzen Dattelpalmen Agaven, Zypressen, Magnolienbäume. Blumenkultur und Weinbau werden eifrig gepflegt. Oberitalienische Kulturlandschaft am Südufer des Gardasees. Ter Boden ist mit Spargel, Zwiebeln und sonstigen Gemüsen, in der Po-Niederung mit Weizen oder Mais bebaut. Inmitten des Besitzes steht das Haus des Pächters, umgeben von Ulmen und Oliven. Maulbeer- bäum, Oliven und Rebstöcke säumen die Felder ein.

9. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 293

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 293 — Nordfuße der Alpen auszeichnet, ist, „daß er weniger ein Berg- und Alpensee ist, daß er etwas entschieden Meerartiges hat, und daß er die freie, offene Aussicht des Landsees vereinigt mit einer prachtvollen Bergszenerie, die am obersten Teile des Sees in großartiger Nähe herankommt, aber doch noch fern genug bleibt, um den Blick ans die mannigfaltigsten, in Terrassen sich abstufenden Berggruppen nicht zu beschränken". Dazu kommt, daß kein zweiter See des deutschen Alpenvorlandes eine ähnliche reiche Umgebung zeigt; der Einfluß der anderen großen Wasserflächen, die ja auch wärmende und abkühlende Wirkungen auf ihre Umgebung ausüben, vermag doch die Nachteile der bedeutenden Höhenlage nicht völlig auszugleichen. Die Gestade des Bodensees haben mittlere Jahrestemperaturen von nahezu 9°, siud also im Mittel um 1" wärmer als die entsprechend hoch (400 m) gelegenen Teile der Donauhochebene, und in fühlbarer Weise macht sich diese höhere Temperatur in der Pflanzenwelt der Seeumgebung geltend. Der Weinstock wird hier erfolgreich noch in größerer Meereshöhe als irgendwo sonst im Deutschen Reiche, nämlich bis zur Höheustufe von 450 m gebaut; in größerer Erhebung folgen Obstgärten und reiche Fluren Die deutschen Ufer siud besonders reich au Kirsch- und Pflaumenbäumen, die schweizerischen an Apfel- und Birnbäumen, und im Frühjahre bieten namentlich die thurgauischen Landschaften einen reizenden Anblick dar. Der Wald von Obstbäumen, in den das Land wie eingehüllt ist, glänzt in einem weißrötlichen Schmucke von Birn- und Apfelblüten, den kein Maler durch seine Kunst wiederzu- geben vermag, und den man unmittelbar im warmen Frühlingssonnenschein genießen muß. (2. Siedelungen.) Von besonderem Werte ist auch, daß der Bodensee, der schon durch seine Benutzung als Wasserweg dem Verkehre eine nicht zu unterschätzende Erleichterung gewährt, als ein Teil des großen Rheintales zu der natürlichen Heerstraße gehört, die, auf der Nordseite der Alpen das Tal des Rheines, auf der Südseite das des Liro, der Maira und des Comersees benutzend, Deutschland mit Italien verbindet. Schon frühe hat darum diese große Binnenwasserfläche die Menschen angelockt. In vorgeschichtlichen Zeiten waren es die Bewohner der Pfahl- bauten, die die Seegestade besiedelten, und namentlich in der Gegend von Konstanz haben sich außerordentlich zahlreiche Reste von deren Kultur ge- sunden. Später hatten die Römer feste Stützpunkte am See, im Osten bei Bregenz, im Westen bei Konstanz, und, als ihre Macht sauk, eroberten die Alemannen die Bodenseegegend. Im Mittelalter wurden die Vorzüge des Sees und seiner Umgebung immer mehr erkannt, und er ward von neuem der Ausgang der zivilisatorischen Bestrebungen. Uralt ist die christliche Niederlassung auf der Insel Reichenau im Untersee, und wenn auch das Kloster schon längst eingegangen ist, so mahnt noch die ganze Erscheinung der Insel mit ihren alten Kirchen, mit mancherlei Eigentümlichkeiten der Verfassung seiner Gemeinden an die Zeiten des alten Glanzes. Später im Mittelalter entstanden am Bodenseeufer zahlreiche Städte, dereu Bewohner eine lebhafte Schiffahrt auf dem See trieben, und die fast samt und sonders Reichsfreiheit genossen. Um diese Zeit erreichte Konstanz seine höchste Blüte und war damals unbestritten der Hauptort der Bodenseelande. Am meisten Verschiebungen in Größe und Bedeutuug der Uferorte des Bodensees brachte die neuere und neueste Zeit durch andere Verteilung des Gebiets, durch

10. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 10

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 10 — Natürlich war der Bau des ganzen Schienenweges der Gotthardbahn ein außerordentlich schwieriger, und zahlreiche andere Tunnels (im ganzen 59) wurdeu gesprengt, um freie Bahn zu schaffen. Eine große An- zahl Brücken und Viadukte mußten gebaut werden. Die Gotthard- bahn beginnt bei Luzeru am Vierwaldftätter See, verläuft u. a. auch parallel zur Axenftraße (siehe den Vierwaldftätter See!) und endet bei Bellinzona im Kanton Tessin. Der interessanteste Teil der Bahnstrecke liegt unterhalb Göschenen, bei Massen (Abb. 6>. Bahnschleifen, Brückenbauten und Tunnels müssen hier die gewaltige Steigung überwinden helfen. Der Reisende sieht hier, wenn ihn die Bahn aus den zahlreichen Tunnels herausführt, die reizend gelegene Waffener Kirche bald über, bald hinter, bald vor, bald neben, bald unter sich. „Die ehedem so belebte Straße über den Gotthard ist nun still ge- worden. Keine Post geht mehr über die Höhe des Passes, und der Peitschenknall des Frachtfuhrmanns, der Schelleuklang der Saumrosse läßt sich höchst selten noch hören . . . Das berühmte Hospiz unfern der Paßhöhe, das alljährlich Tausenden armer Passanten eine warme Suppe, Brot und ein Nachtlager bot, die schöne Gotteshütte, der Pestalozzi wünschte: „Auf deinem Herd erlösche nie das Feuer! Nimm alle Armen auf iu deine Mitte! Bleib' immer du das königliche Haus, In dem die Liebe gehet ein und aus", sie ist eingegangen; denn auch der Arme wird lieber durch den Tunnel fahren — die 15 km lange Strecke kostet ja nur 80 Pfennige Fahrgeld —, als über den hohen Paß zu Fuß wandern." (Weigeldt.) Noch sei die Splügenstraße erwähnt, welche vom Hinterrhein zum Comersee führt und die Teffiner oder Lepontinischen Alpen von den Nhütifchen oder Graubüudner Alpen fcheidet. Der Schölle- nenfchlucht im Gebiete der Gotthardstraße entspricht hier die Via mala, d. h. schlimmer Weg. Hier windet sich die Straße bald an senkrechten Felswänden hin, bald durchbricht sie das Gestern, bald setzt sie über schauerlich schöue Felsschlünde. Sie steht an Wildromantik nicht hinter der Gotthardstraße zurück. Sie nimmt bei Thusis ihren Anfang und endet bei dem italienischen Städtchen Chiavenna. Im alpinen Gebiete bildet die Viehzucht die Haupterwerbsquelle. Auf den hochgelegenen Matten — in einer Höhe von etwa 1300 in be- ginnend —, wo wegen der mangelnden Wärme der Ackerbau nicht mehr möglich ist, da gedeihen würzige Gräser und Kräuter, welche die Rinder- zucht ermöglichen. Sobald der Frühling seinen Einzug in die Berge hält, zieht der Senne mit seiner Herde zu den Matten. Der Aufzug in die Berge gleicht einem Volksfest. Auf der Alm und in der einsam gelegenen Sennhütte, die an einer möglichst geschützten Stelle errichtet ist, verweilt der Senne nun während des knrzen Sommers und verrichtet
   bis 10 von 248 weiter»  »»
248 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 248 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5309
1 299
2 295
3 449
4 2438
5 6062
6 148
7 3772
8 526
9 219
10 3218
11 630
12 35
13 532
14 72
15 683
16 1507
17 151
18 819
19 722
20 48
21 224
22 350
23 330
24 651
25 97
26 1251
27 1434
28 417
29 424
30 3291
31 256
32 377
33 791
34 204
35 50
36 1524
37 8960
38 5636
39 661
40 369
41 219
42 1795
43 982
44 248
45 1754
46 6004
47 148
48 9039
49 389

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 4
2 0
3 21
4 19
5 3
6 3
7 3
8 0
9 2
10 2
11 65
12 8
13 2
14 0
15 0
16 3
17 12
18 25
19 1
20 0
21 136
22 0
23 3
24 20
25 0
26 0
27 1
28 5
29 0
30 1
31 0
32 4
33 53
34 1
35 0
36 1
37 3
38 0
39 2
40 18
41 0
42 5
43 5
44 5
45 4
46 0
47 0
48 16
49 9
50 15
51 1
52 1
53 1
54 93
55 0
56 0
57 1
58 20
59 3
60 2
61 6
62 2
63 0
64 0
65 10
66 4
67 3
68 2
69 1
70 60
71 1
72 1
73 8
74 1
75 8
76 22
77 62
78 2
79 7
80 7
81 1
82 5
83 9
84 3
85 1
86 1
87 5
88 1
89 0
90 0
91 10
92 23
93 189
94 11
95 11
96 2
97 1
98 7
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 770
1 185
2 30
3 52
4 113
5 44
6 2713
7 97
8 26
9 155
10 24
11 436
12 181
13 224
14 312
15 2
16 81
17 56
18 19
19 101
20 26
21 20
22 1
23 120
24 280
25 1071
26 20
27 59
28 47
29 104
30 2
31 29
32 603
33 103
34 528
35 7
36 186
37 2
38 35
39 110
40 77
41 10
42 35
43 95
44 20
45 199
46 25
47 624
48 6
49 8
50 68
51 155
52 98
53 601
54 128
55 24
56 26
57 12
58 56
59 180
60 22
61 8
62 42
63 15
64 9
65 14
66 62
67 39
68 2603
69 102
70 717
71 30
72 24
73 74
74 32
75 91
76 24
77 82
78 618
79 13
80 138
81 1027
82 65
83 894
84 21
85 13
86 40
87 117
88 21
89 435
90 6775
91 146
92 183
93 149
94 389
95 952
96 77
97 40
98 263
99 55
100 77
101 73
102 78
103 64
104 25
105 141
106 45
107 343
108 250
109 111
110 110
111 16
112 41
113 328
114 176
115 148
116 16
117 15
118 58
119 1284
120 29
121 112
122 256
123 54
124 91
125 69
126 332
127 501
128 16
129 133
130 74
131 244
132 54
133 1111
134 33
135 84
136 196
137 364
138 389
139 1131
140 124
141 24
142 545
143 46
144 86
145 60
146 346
147 16
148 56
149 2674
150 15
151 26
152 140
153 1602
154 36
155 65
156 72
157 8
158 35
159 257
160 2512
161 6
162 17
163 20
164 18
165 119
166 79
167 63
168 33
169 21
170 10
171 86
172 107
173 213
174 38
175 530
176 187
177 222
178 31
179 74
180 91
181 67
182 220
183 408
184 70
185 40
186 35
187 13
188 1405
189 9
190 14
191 100
192 241
193 1903
194 36
195 104
196 52
197 1793
198 58
199 314