2. Verteilung von Land und Wasser.
27
Wenn feuchte Luftströmungen (Seewinde) durch hohe Gebirge zum Auf-
steigen gezwungen werden, so kühlen sie sich ab und geben ihre Feuchtig-
feit als „Steigungsregen" ab. Am Südfuße des Himalaja-Gebirges
findet sich mit 15 m die größte jährliche Regenmenge der Erde.
Da nun jahraus, jahrein große Massen von Niederschlägen zur Erde
fallen, so müßte die Luft längst alle Feuchtigkeit verloren haben, wenn diese
nicht immer wieder durch Verdunstung ersetzt würde. Aus dem Meere sowie
aus Flüssen, Seen und Sümpfen steigen wieder Tag für Tag Maffen von
Wasserdampf in die Luft, und so vollzieht sich unaufhörlich der Kreis-
lauf des Wassers.
§ 24. Klima. Die in einem Lande vorkommenden Witterungserschei-
nungen (Temperatur, Niederschläge, Winde, Bewölkung usw.) ergeben das
Klima. Für dieses ist außer der Lage zur Sonne die Lage des Landes
zum Meere am wichtigsten. Das Land wird durch die Sonne leichter er-
wärmt als das Wasser, läßt aber auch die Wärme schneller wieder aus-
strömen. Hierauf beruht der Unterschied zwischen Land- und Seeklima.
Die meisten Länder am Meere beziehen im Winter Wärme vom Meere
her, während im Sommer das stärker erwärmte Festland vom Meere her
Kühlung erfährt. Dazu bewölkt sich in Ländern am Meere infolge der
Verdunstung der Himmel stärker als im Jnlande. Der Wolkenschirm ver-
hindert im Sommer ein starkes Prellen der Sonne, im Winter verlangsamt
er die Ausstrahlung der Erdwärme. Darum haben Länder mit Seeklima
milde Winter und kühle Sommer, während im Landklima die Gegensätze
der Jahreszeiten groß sind.
Aufgaben. 1. Vergleiche das Klima Englands mit dem von Rußland!
2. Wie wirkt der klimatische Gegensatz dieser beiden Länder auf die Hei-
zung der Wohnungen, auf die Kleidung der Menschen, auf ihre Arbeit (Feld-
arbeit, Flußschiffahrt, Fischfang, Baugewerbe)?
3. Welche Länder Europas haben See-, welche Landklima?
2. Verteilung von Land und Wasser.
§ 25. Verhältnis von Land und Wasser. Nur etwa ein Viertel
(28%) der Oberfläche der Erde ist Land, und dieses ist wieder zu drei
großen Festländern oder Kontinenten, d. h. zusammenhängenden Land-
massen, vereinigt. Das Wasser hat sich zu einem zusammenhängenden
Meere, das fast drei Viertel der Erdoberfläche bedeckt, vereinigt. Durch die
dazwischen emporragenden Festländer wird diese Wassermasse in Weltmeere
oder Ozeane gegliedert.
Festländer:
1. Die Ostfeste. 2. Die Westfeste oder Amerika. 3. Die Südfeste
oder Australien.
Außerdem müssen wir nach den neuesten Forschungen einen Südpolar-
kontinent annehmen, der an Größe (etwa 12 Mill. qkm) Europa über-
trifft, aber mit Eis bedeckt ist.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederschläge Englands Europas Weltmeere Amerika Australien Europa
30
B. Allgemeine Erdkunde,
Aufgaben. 1. Warum hat die Westküste Amerikas weniger Häfen als die
Ostküste Nordamerikas? 2. Weise nach, aus welchen Gründen die Küsten Eng-
lands dem Handel günstig sind! 3. Wo liegen an den Flachküsten die Häfen?
Deutsche Küste, Westküste Frankreichs!) 4. Wodurch sind Flachküsten den Schiffen
gefährlich? Wie begünstigen sie den Strandraub? Warum eignen sie sich zur
Anlage von Seebädern? 5. Welche eigentümlichen Bildungen zeigt die Südküste
der Ostsee? 6. Warum muß den Steilküsten die Dünenbildung fehlen? Bild 16.)
16. Capri.
tz 39. Als Inseln bezeichnet man alle vom Wasser umgebenen Land-
stücke, die kleiner sind als das Festland Australien.
Aufgaben. 1. Was ist eine Halbinsel, ein Vorgebirge (Kap), eine Land-
zunge? (Beispiele!) 2. Suche große Inseln im Polarmeer, im Indischen Ozean!
$ 30. Auf der Wasserfläche erzeugt der Wind die Wellen. Je größer
die Wasserfläche ist, desto höhere Wellen können sich bilden. Auf den offe-
uen Weltmeeren erreichen sie beim stärksten Sturm 15 m Höhe, die aber nur
sehr fetten beobachtet wurde. Die größte Bewegung des Meeres wird durch
Ebbe und Flut bewirkt. Durch sie erfolgt in Abständen von 6 zu 6 Stun-
den ein regelmäßiges Steigen und Fallen des Waffers, das der Anziehuugs-
kraft des Mondes zugeschrieben wird. Durch Ebbe und Flut (die Gezeiten
wird das Wafser bis ans den Grund bewegt.
Aufgabe. Was lehrt ein auf die Welle gelegtes Holzstückchen über die
Wellenbewegung?
b) Senkrechte Gliederung.
§ 31. Tie senkrechte (vertikale) Gliederung bezieht sich ans die Gestalt
der Länder mit Rücksicht auf ihre Höhenverhältnisfe.
Höhemuessuug. Um allgemeingültige, vergleichbare Höhenangaben
zu erhalten, mißt man alle Höhen von dem Spiegel des Meeres aus.
Die Höhe des Meeresspiegels setzt man gleich 0 m. Die Höhen zahlen auf
geographischenkarten sind Höhen über den? Meeresspiegel. (Fig. 17.)
Die Höhe über dem Meeresspiegel nennt man absolute, die über die
nächste Umgebung relative Höhe.
Aufgabe. Gib an, was man auf Figur 17 erkennt!
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Nordamerikas Frankreichs Ostsee Capri Indischen_Ozean
C. Südamerika.
223
C. Südamerika.
18 Mill. qkm, 50 Mill, nahezu 3 auf 1 qkm.
Fast 2mal so groß wie Europa, ^mal so viel E., y*g- so dicht bevölkert.
Übersicht. Das südamerikanische Dreieck gleicht in Gestalt und Armut an § 162.
Gliedern dem östlich benachbarten Afrika; es ist aber schlanker als dieser Erdteil.
Südamerika läßt, wie Nordamerika, drei Haupt teile (Fig. 134) hervortreten:
A. Das gefaltete Land der Kordilleren, hohe, erst in junger Erd-
zeit entstandene Gebirgslandschaften.
B. Das ungefaltete Land des 0, altes, durch Verwitterung und Ab-
tragung stark erniedrigtes Gebirgsschollenland.
C. Dazwischen jüngeres angeschwemmtes Tiefland.
c . Sorata
Saiama ....
J lllimani m
T/t/caca- _ Innn
ü Madeira Paraguay Brasilisches Bergland_^^ Atl.oz. F
,„A„ ,_w A n "d e n ^
6000 ^ Mittl.kammhöhe H5oam "-6000
134. Höhenquerschnitt durch Südamerika auf 16° 8. 25fache Überhöhung.
1. Das gefaltete Land der Kordilleren oder Anden.
a) Bodengestalt. Das Meridionalgebirge der Anden umrahmt den Erdteil § 163.
in Gestalt einer mit der Schneide nach 0 gerichteten Sichel von der Ma-
gellan-Straße bis zum Karibischen Meer. Die einzelnen Teile werden nach
den von ihnen durchzogenen Ländern benannt (Fig. 123).
Im 3 treten die Anden als gletscherreiche Fjordlandschaft ans Meer,
im N säumen tropische Urwälder die unteren Hänge. In der Mitte (nörd-
lich von dem Aconcagna, dem höchsten Gipfel der Anden, 7000 m) laufen meist
zwei, im N drei Ketten parallel. Sie schließen langgestreckte Hochtäler und
besonders im mittleren Teile ausgedehnte, sehr hohe Plateaus ein, die öfter
durch Querjoche (Wasserscheiden) voneinander getrennt sind. Die östliche Kette
der nördlichen Anden leitet hinüber in die Bergpyramide der Sierra Ne-
väda de Santa Marta, deren Gipfel höher find als der Montblanc, und
in das Küstengebirge von Venezuela ^weueßuela^. Girlandenartig ziehen
sich zahlreiche tätige und erloschene Vulkane über das Gebirge hin; von
diesen ist der herrlich geformte Kegel des Cotopüxu (6000 m), dessen rauchende
Kraterösfuuug mitten im ewigen Eis liegt, der höchste tätige Feuerberg
der Erde. Einen erloschenen Vulkan stellt der riesige Dom des Chimbo-
rasso dar (Bild 135).
Die wenig zahlreichen Pässe des Gebirges liegen zwischen 3000 bis
4000 m hoch und sind nur schwer gangbar. Daher bilden die Anden trotz
ihrer verhältnismäßig geringen Breite ein großes Hindernis für den West-
1 D. i. Glanzberg, weil seine Feuersäule weithiu durch die Nacht leuchtet.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: C._Südamerika C._Südamerika C. Glanzberg
Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Nordamerika Venezuela
278
B. Länderkunde, — Vi. Europa.
von Mais. Aber der Föhn richtet manchmal auch große Verheerungen an, indem
er Hochwasser verursacht, Bäume knickt, Felsblöcke löst, Häuser und Ställe abdeckt
oder schreckliche Stürme aus den Seen entfesselt. Das Hauptgebiet des Föhns ist
die Schweiz.
Inden höheren und daher kälteren Regionen deshochgebirges erfolgen die Nieder-
schlüge im Winter wie im Sommer fast nur in der Form von Schnee. Die Schnee-
grenze liegt an den Rändern der Alpen tiefer als im Innern. In den Nördlichen
Kalkalpen rückt sie bis zu 2500 in, im 8 bis zu 2700 m abwärts, in den Zentral-
alpen dagegen liegt sie in einer Höhe von 3000 m und mehr. Das Hochgebirge
wird eines Teiles seiner Schneelast — außer durch den Föhn — durch Gletscher
und Lawinen entledigt. Gegenüber dem Umfang der diluvialen Bergletscherung
(etwa 170 000 qkm) ist die Gesamtfläche der heutigen Alpengletscher, die zum Teil
bis 1000 m tief hinabreichen, fehr gering (3600 bis 4000 qkrn). Sie erreichen ihre
größte Ausdehnung im W (Aletfchgletfcher 24 km lang, 129 qkrn groß); unter
dem Einflüsse des kontinentalen Klimas mit geringeren Niederschlägen nehmen
sie nach 0 an Zahl und Flüchengröße ab.
d) Gewässer. Die Alpen mit ihren reichen Niederschlägen, ihren Gletschern
und Firnmeeren sind die unerschöpflichen Nährquellen zahlreicher Bäche und Flüsse,
die den Niederungen des Gebirges, aber auch ferneren Gebieten Leben und Frucht-
barkeit spenden. Die Alpengewässer haben ein starkes Gefälle, daher einen reißen-
den Lanf und an den Talstufen rauschende Wasserfälle (Handeckfall, Staubbach-
fall im Lauterbruunental). In der Wasserführung zeigen sie viel geringere
Schwankungen als die Mittelgebirgsslüsse, die im Sommer häufig uuter Wasser-
mangel zu leiden haben; denn die großen natürlichen Wassersammelbecken der
Firnfelder und Gletscher liefern namentlich im Sommer viel Schmelzwasser und
sorgen daher für andauernden Zufluß. Bei sehr heftigen Regengüssen oder plötzlich
eintretender, starker Schneeschmelze werden die Alpengewässer überraschend schnell
zu wütenden Bergströmen, die mit dickschlammigem Wasser Steingeröll, Felsblöcke
und entwurzelte Bäume in die Tiefe wälzen. Wenn Regen oder Schmelzwasser die
Schutthalden und steilen Gehänge so durchtränken, daß alles lockere Material ins
Gleiten kommt, dann ergießen sich mächtige Schutt- und Schlammströme (Muren
oder Lahnen [Bild 26]) in die Täler und richten dort oft große Verheerungen an.
Das Wasser der Alpen sammelt sich teilweise in zahlreichen Seen. Die nach
mehreren Tausenden zählenden, meist tiefgrünen Hochgebirgsseen, die „Augen
der Alpen", sind bei verhältnismäßig bedeutender Tiefe durchweg von geringer
Größe. Beträchtlichen Umfang weifen dagegen die kristallklaren Gebirgsrand-
seen auf, in denen die schnttbeladenen Gebirgsflüsse beim Eintritt ihre Sinkstoffe
absetzen. Indem ein seitlich einmündender Fluß seinen Schnttkegel immer weiter
in den See hinein und bis zum gegenüberliegenden Ufer vorschob, wurden manche
Wasserflächen in zwei Becken zerlegt (Thuner und Brienzer See). Der größte
Alpensee ist der Genfer See (580 qkm), der tiefste der Comer See (400 m). Der
Bodensee hat eine Flächengröße von 540, der Gardasee von fast 400, der Lago
Maggiore von rund 200 qkm. Über den Ursprung der Alpenseen s. § 47, 192.
e) Pflanzen- und Tierwelt. Mit der Höhe nimmt die Wärme und damit
die Gunst der Lebensbedingungen für die Organismen ab. Daher entsprechen
den verschiedenen Höhenstufen der Alpen verschiedene Vegetationsgürtel
(Buntbild), deren Grenzen aber ganz unregelmäßig, ja sprunghaft verlaufen, da
sie je nach Bodenbeschaffenheit, Lage zur Sonne, Niederschlagsreichtnm bald auf-,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Aletfchgletfcher Comer_See Niederschlagsreichtnm
30
A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle.
Das ausgestoßene Magma heißt Lava. Sie schiebt sich als glühender Strom
geschmolzenen Gesteins aus dem Krater und erkaltet sehr langsam. Die empor-
getriebenen Wasserdämpfe verdichten sich in der Höhe zu Wolken, die unter Gewitteru
wolkenbruchartige Regen herabsenden. Die Wassermassen vermischen sich mit den
Aschenmengen zu abwärts fließenden Schlammströmen, aus denen durch Erhärtung
vulkanische Tuffe entstehen. Von Erdbeben sind die Ausbrüche meist dann begleitet,
wenn sich die Magmamassen neue Kanäle suchen.
c) Ursachen der vulkanischen Tätigkeit. Daß die vulkanischen Erscheinungen
in ursächlichem Zusammenhange mit dem Vorhandensein zähflüssiger Mag-
mamassen in der Tiefe der Erde stehen, ist sicher. Dagegen sind die Ursachen
sür das Emporsteigen dieser Massen bis zur Erdoberfläche durchaus noch nicht
geklärt. Die verschiedensten Hypothesen stehen hier einander gegenüber. Die heute
wohl am weitesten verbreitete Annahme erklärt den Vorgang folgendermaßen:
14. Der Hohentroiel, westlich vom Bodensee.
Durch den Spalt in den Schichtgesteinen ist die Lava emporgequollen und hat sich hier nicht in Form einer
Decke weithin ergossen, sondern nur um die Krateröffnung einen breiteren, festen Gütz von Phonolith gebildet,
der von Tuffen (aus der Tertiärzeit) umlagert wird.
Sobald eines der großen Spaltensysteme die Region des zähfesten Magmas er-
reicht, wird dieses durch die eintretende Druckverminderung völlig flüssig. Die aus
dem Magma frei werdenden Gase, besonders Wasserdämpfe, drängen stürmisch
empor und reißen das Magma selbst mit, ähnlich wie der Inhalt einer ent-
korkten Sektflasche durch die entweichende Kohlensäure mit emporgerissen wird.
(1) Vulkangebiete. Was die geographische Verbreitung und Anordnung
der Vulkane betrifft, so treten besonders zwei Tatsachen hervor: ihr zahl-
reiches Vorkommen auf Inseln und an den Küsten der Kontinente,
sodann ihre zonale, vielfach reihenweise Anordnung, so namentlich aus
der asiatischen und amerikanischen Seite des Stillen Ozeans, den f sämtlicher
tätigen Vulkane umgürten.
Wie Ketten von Perlschnüren ziehen die Vulkanreihen in geschwungenen Linien
Don der Nordinsel Neuseelands über Nenguiuea, die Sunda-Jnseln, die Japa-
mischen Inseln bis nach Kamtschatka und hinüber nach Alaska, von Mexiko
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
4 Einiges aus der allgemeinen Erdkunde.
Nur Luftströme, die aus wärmeren und feuchten Gebieten in kältere kommen,
vermögen Niederschläge zu bringen. Deshalb schütten Winde, die aus niederen
Breiten*) in höhere wehen, am meisten Regen aus. So der indische S.w.-Monsün,
der zugleich Steigungsregen abgeben muß, indem er am Himalaja aufsteigt und
so in immer kältere Luftschichten gelangt. Hier fallen die größten Regenmassen
der Erde: an 1300 cm im Jahr. Haben sich die Winde an Gebirgen ab-
geregnet, so bringen sie der andern Seite (im Regenschatten) Dürre: daher die
Wasserarmut der Hochländer Jnner-Asiens und Australiens. Niederschlagsarm
bis zur Wüstendürre wird das Innere von Nordafrika (Sahara) und Australien,
weil selbst fenchte Winde, die vom Meere her eindringen, sich auflockern und
somit ihre Feuchtigkeit nicht abgeben.
Nach der Art des Niederschlages unterscheidet man drei Zonen:
1. Die Rcgenzone, in der es nnr regnet, nie schneit.
3. Die Zone des veränderlichen Niederschlages, in der es je nach der
Jahreszeit abwechselnd regnet und schneit.
3. Die Zone 'des ewigen Schneees, in der es nur schneit, niemals regnet.
. Ii. Das Meer.
1. Da der Boden des Meeres durch seine Wasserbedeckung vor den
zerstörenden Einflüssen des Luftmeeres geschützt ist, so ist er in einiger
Entfernung von den Küsten im allgemeinen viel ebener als der des Fest-
landes. Es fehlt auch ihm nicht an Bodenanschwellungen und Einsenknngen,
an Hochebenen, Rucken, von denen einige von beträchtlicher Höhe und
gewaltiger Ausdehnung sind, und an Tiefebenen; in der Regel aber verbinden
sehr sanft geböschte Abhänge die höheren Flächen mit den tiefer liegenden.
Eine Ausnahme bilden die Steilküsten vulkanischer Inseln, die oft plötzlich
aus großen Meerestiefen aufsteigen. Reichen die unterseeischen Erhebungen
bis an die Oberfläche des Wassers oder bis in ihre Nähe, so bilden sie
Inseln, oder nur Felsen und Klippen, Sandbänke und Untiefen.
Größere Landinassen lagern meist auf einem nntermeerifchen Sockel, den
man durch die 300 in-Linie (früher 100 Faden-Linie, 1 Faden = 1,83 m)
abzugrenzen pflegt. Rand- und Binnenmeere erreichen oft diese Tiefe nicht,
so die Nordsee und die Ostsee nur an ganz wenigen Stellen. Die mittlere
Tiefe der Meere mag 3800 m betragen, also über 3100 in mehr als die
Durchschnittserhebung des Landes; die größte überhaupt bis jetzt gemessene
Tiefe findet sich mit 8500 in im n. Teil des Stillen Ozeans, ö. von der
japanischen Insel Jcfo; sie ist also 300 in weniger tief, als der Ganrisankar-
Everest hoch ist. Die tiefsten Stellen der andern Meere messen in m:
Stiller Ozean im S. 8300 l Indischer Ozean . 6300 ! Nordsee .... 808
Atlant. „ o „ N. 8300 N. Eismeer . . . 4800 ! Ostsee.....437
„ S. 7400 | Mittelmeer . . . 4400 | Straße v. Calais . 50
3. Eigenschaften des Meerwassers. Seine Farbe ist im allgemeinen ein
ziemlich tiefes Blau, doch wechselt sie nach der Tiefe der Wasserschicht
*) Niedere Breitengrade nennt man solche, die dem Äquator näher liegen als
andere, da sie durch niedrigere (kleinere) Zahlen ausgedrückt werden.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
§. 4, 1. Die Inder: Land, Volk und Religionswesen.
11
an Reichtum und Großartigkeit der Naturerzeugnisse, an Mannigfaltigkeit, Größe, Schönheit und Menge der Tierwelt, an Üppigkeit und Pracht des Pflanzenwuchses, an edlen Metallen und kostbaren Gesteinen mit Indien messen. Daher nährte es von jeher eine un-gemein große Bevölkerung und war das Ziel aller Handel treibenden
und erobernden Völker.
Das Volk. In diese Halbinsel wanderte im dritten Jahrtausend v. Chr. durch die Pässe des Hindukusch von Nordwesten her ein Zweig der oben (§ 3) genannten Arier ein. Diese ließen sich in dem oberen Jndusgebiet, im Fünfstromland nieder, wo sie den Namen Inder erhielten. Sie waren in viele Stämme geteilt, an deren Spitze Stammeshäupter oder Könige standen, und führten ein seßhaftes Hirten- und Landleben. Als das Land aber das mächtig angewachsene Volk nicht mehr ernähren konnte, brachen die Stämme um 1500 v. Chr. in das Gangesland ein, und eroberten es nach langen, harten Kämpfen. Die dunkelfarbigen Ureinwohner wurden unterworfen oder in die unwegsamen Gebirge zurückgedrängt. In dem eroberten Land stiegen die indischen Arier zu einer hohen Stufe geistiger Entwicklung empor. Allmählich aber trat unter dem Einfluß des heißen Klimas ein Zustand der Erschlaffung unter ihnen ein; sie gaben sich der Ruhe und Beschaulichkeit hin, und das Geistesleben erstarrte.
Religion. Der Religion der Inder liegt ursprünglich das Bewußtsein von einem einzigen, unpersönlichen Gotte, Brahma genannt, zu gründe, das aber in der Vorstellung des Volks sehr frühe zurücktrat und zuletzt gänzlich verschwand. Als Sinnbild desselben wurde dann die Sonne betrachtet, die man sich nun als Brahma oder Frühlingssonne (die schassende, lichte Kraft), als Vischnu oder Wintersonne (die befruchtende und erhaltende Kraft) und als Siwa oder Sommersonne (die durch ihre Glut zerstörende Kraft) dachte. Diese dreifache Auffassung der Sonne bildete die Trimurti oder Dreieinigkeit, wonach die drei Gottheiten in einer menschlichen Gestalt mit 3 Köpfen dargestellt wurden. In der Folge entstand sür jede der drei Gottheiten ein besonderer Kultus, und es gab ebensoviel Religionsparteien, die sich gegenseitig bekämpften.
Unter den drei obersten Göttern stehen als Untergötter zunächst die acht Welthüter, die Planeten, und als deren höchster Indra, der Himmel. Die Natur wurde als Ausfluß der Gottheiten betrachtet, und es bildete sich allmählich die pantheistische Lehre aus, daß die Gottheiten ganz in der Natur aufgegangen seien; Tier,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
386
er berechnen kann, um welche Zeit er, von der Fluth begünstigt, in einen
seichteren Hafen, in welchem Ebbe und Fluth stark auftreten, einzulaufen habe.
Die dritte Bewegung des Wassers, welche wir gesondert betrachten
müssen, sind die Meeresströmungen. Man versteht darunter nicht das bloße
Vorwärtswogen der Wellen oder eine vom Sturme bewirkte Aufregung des
Meeres, sondern wirklich sehr breite Ströme im Ocean, welche an gewissen
Stellen des Meeres theils beständig, theils periodisch nach bestimmten Rich-
tungen streichen. Sie haben verschiedene Temperatur und größere oder
kleinere Geschwindigkeit, und es ist möglich, daß wer genau auf der Grenze
eines Meeresstroms fährt, z. B. des Golfstroms, die Hand rechts aus dem
Boote in warmes, links in kaltes Wasser oder umgekehrt tauchen kann.
Wir wollen die wichtigsten Strömungen nach den Oceanen kennen lernen
und dann den Ursachen nachspüren, durch welche sie hervorgerufen werden.
a. Das nördliche Eismeer, welches wegen seiner Eismassen,' seines
rauhen Klima's und der gefährlichen Nebel und Schneestürme der Schiff-
fahrt bedeutende, an einigen Küsten unbesiegbare*) Hindernisse entgegensetzt,
ist in Bezug auf die in ihm herrschenden Strömungen noch nicht genau
genug bekannt. Wir wissen nur, daß im östlichen Theile desselben eine west-
liche Strömung vorherrscht, welche die Wasser von der asiatischen Küste gegen
Spitzbergen hin und von dort aus durch den Kanal zwischen Island und
Grönland südlich treibt; aus dem westlichen aber soll eine östliche Strömung
durch die Davps Straße herabstreichen, welche sich an der Ostseite der
Insel Neusoundland mit der ersteren vereinigt. Durch die Behringsstraße
fließt das leichtere warme Meereswasser des stillen Oceans in der Richtung
nach Spitzbergen ab, während das schwerere kalte des nördlichen Eismeers,
welches in der Tiefe fließt, durch die submarinen Felsenverbindungen zwischen
Sibirien und Amerika am Abfluß gehindert wird. Es ist möglich, daß der
warme abfließende Stronr die östliche Strömung im amerikanischen Nord-
meere und die westliche Strömung nördlich von Sibirien durch seine Spal-
tung in 2 Arme hervorruft.
b. Das südliche Eismeer, noch kälter als das nördliche, schiebt seine
Eismassen weiter nach dem Aeqnator vor. Unter dem 60? S. B. trifft
der Schiffer bereits große Eisfelder, während man im Sommer Spitzbergen
(800) erreichen kann. Von Strömungen kennt man nur die antark-
tische, welche, durch herrschende Südwcstwinde in den großen Ocean getrieben,
sich vom Südpol zwischen Ncu-Sceland und Amerika nach No. zieht und
zwischen dem 30? und 40? S. Dr. in östlicher Richtung die amerikanische
Küste erreicht, wo sie sich spaltet. Die Cap Hoorner-Strömung fließt um
die Südspitze Amerikas in den atlantischen Ocean. Ter peruanische Strom
eilt mit bedeutender Schnelligkeit die Küsten Ehileö und Perus entlang,
wendet sich dann in der heißen Zone plötzlich nach W. und bildet den 50°
breiten Acquatorialstrom des stillen Oceans.
e. Der stille Ocean hat außer diesen beiden im Osten und im Centrum
*) Man erinnere sich an Franklin's verunglückten Versuch, die 1857 gefundene
nordwestliche Durchfahrt in der amerikanischen Nordsee zu ermitteln, sowie der Drang-
sale, welche die Kapitäne Roß, du Parrry und andere Nordpolfahrer auszustehen
hatten.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Spitzbergen Island Spitzbergen Sibirien Amerika Sibirien Spitzbergen Amerika Amerikas Perus
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Vi Die Griechen. 39
Frosch und fünf Pfeile, welches Symbol ein Kriegsgefangener also erklärte: „Könnt ihr Perser nicht gleich dem Vogel in die Lüfte, oder gleich der Maus in die Erde, oder gleich dem Frosch in die Gewässer flüchten, so werdet ihr unsern Pfeilen nicht entrinnen." Endlich mußte Darms schleuuigst zurückkehren, da die Skythen ihm drohten, die Brücke abzubrechen. Er kam ihnen noch zuvor, und entrann bei Nacht mit dem größten Theile seines Heeres. Aber aus Furcht, die Feinde möchten ihm aus dem Fuße folgen, ließ er selbst zu frühe die Brücke abbrechen, und 80,000 Mann wurdeu das Opfer des Feindes.
Das Reich erhielt unter Darius eine Ausdehnung von Macedouieu bis nach Sindh. Zwei Züge gegen Griechenland aber mißlangen. Ncch unglücklicher gegen Die Griechen, wie weiter unten erzählt werden wird, war sein L>ohn Xerxes, der Ahasver ns der Esther. Nach diesem bestiegen noch 7 Könige den Thron. Aber der Flor des Reiches sank immer mehr; und 200 Jahre nach Cyrus war es so geschwächt und entnervt, daß es unter dem letzten Könige Darius in drei Tressen von Alexander dem Großen umgestürzt werden konnte (331).
Vi. Die Griechen.
1. Der Welttheil Europa.
§ 18. Wir wenden uns zu deu Griechen, und damit zum Welttheil Europa. Unser Europa stellt sich als eine Halbinsel zu Asien dar, mit welchem es durch die ganze Breite Rußlands zusammenhängt. Im Süden wird es vorerst vom schwarzeu Meere bespült, von welchem das Asowsche durch eine Meerenge getrennt ist. Durch die Straße von Konstantinopel oder den Bosporus kommt man in das Meer Marmora; und dieses steht durch die Straße der Dardanellen (den ehemaligen Hellespont) in Verbindung mit dem ageischeii
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Xerxes Cyrus Darius Darius Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Sindh Griechenland Europa Welttheil_Europa Europa Konstantinopel
1048 Die einzelnen Länder Amerikas.
/a Plata. 6) Der Paraguay fließt, durch zahlreiche Neben-
flüsse verstärkt, nach Süden, wo er Paraguay von Bolivia
scheidet. Er durchschneidet den See Xaraycs, der, eigentlich
ein großer Sumpf, in der trocknen Jahreszeit größtentheils
versiegt. In den Gebirgen finden sich noch mehrere Seen;
sie sind unbedeutend.
§. 1217. Brasilien, obgleich, seine südlichsten Theile aus-
genommen , ein Tropenland, hat doch der vielen Gebirge und
Waldungen, so wie der Meeresnähe wegen ein mildes, freund-
liches und — mit wenigen Ausnahmen — auch ein sehr gesun-
des Klima. Nur in den großen Ebenen des Nordens ist es
sehr heiß; selbst auf den Hochflächen des Innern wehet keine
rauhe Luft. In der Hauptstadt Rio Janeiro, fast unter deni
Wendekreise des Steinbocks gelegen, wechseln die Wärmegrade
des Thermometers zwischen 16 und 60" lì. Manche Plagen
anderer Länder unsers Planeten, als feuerspeiende Berge, Erd-
beben und Orkane, sind hier unbekannt — doch häufig Gewitter.
Wie in den meisten Ländern der heißen Zone ist der Unter-
schied der Wärme am Tage und während der Nacht sehr bedeu-
tend. Die vielen und großen Wälder sammeln eine ansehnliche
Dunstmasse und bewirken dadurch häufigen Regen. Die nasse
Jahreszeit nimmt unsere Wintermonate tokt. — März) ein,
wo längs der Küste Nordwinde die vorherrschenden sind. Die
Südwinde, vom März bis Sept. wehend, bringen die trockne
Jahreszeit. Doch die große Ausdehnung des Landes führt auch
manche klimatische Verschiedenheiten herbei; so hat die Nord-
küste selbst vom Mai bis August starke Regengüsse. Entzückend
schön sind besonders die Nächte von Rio Janeiro. Ein zarter,
durchsichtiger Nebelduft liegt über der Gegend; der Mond steht
hellleuchtend am Himmel; kein Lüftchen regt sich; balsamische
Düfte erfüllen die Lnft; feurige Blitze zucken am Horizonte.
§. 1218. Erst ein kleiner Theil dieses weiten Reiches,
vielleicht nur ein Zehntel des Ganzen, ist, besonders den Küsten
entlang, angebaut; alles Uebrigc ist noch Wildniß. Und doch
zeigt sich hier die Natur in ihrer ganzen Ueppigkeit, die Pflan-
zenwelt in unglaublicher Schönbeit, und unübersehbar ist die
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Extrahierte Personennamen: Paraguay_von_Bolivia August Rio_Janeiro
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Paraguay Brasilien Rio_Janeiro