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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 301

1906 - München : Oldenbourg
57. Der Kurfürstliche Hofbaumeister Franz Cnvillies der Ältere. 301 hegt, unser Prinzregent Luitpold, ein Umstand, der nur dazu beitrugen konnte, unsere fränkischen Lande und ihre alte Hauptstadt noch enger mit Bayerns edlem, erlauchtem Herrscherhanse zu verbinden. 57. Der kurfürstliche Hofbaumeister Franz Cuvillies der Ältere. Von Karl Trautmann.* Der 13. August des Jahres 1704 war ein Unglückstag für unser Bayerland. Seit der Morgenfrühe standen bei Höchstädt die Österreicher und Engländer in Heftigem Kampfe den Heerhaufen der verbündeten Bayern und Franzosen gegenüber. Der Augenblick war gekommen, der über die Vorherrschaft in Deutschland zwischen Habsburg und Wittelsbach entscheiden sollte. Mit einer selbst von seinen Feinden bewunderten, sieghaften Todesverachtung warf sich Max Emannel den in endlosen Scharen anstürmenden Panzerreitern entgegen und brachte sie in stundenlangem, gewaltigem Ringen dreimal zum Weichen. Doch alle seine Tapferkeit war umsonst. Das überlegene Feldherrntalent seines großen Gegners, des Prinzen Eugen, obsiegte, und als die Sonne hinabsank hinter den bewaldeten Donauhöhen, da war die Niederlage der Bayern und Franzosen entschieden, eine der blutigsten Schlachten war geschlagen und Bayern auf Jahre hinaus dem Feinde preisgegeben. Drei Tage später schrieb Max Emannel im Angesichte von Ulm jenen Brief an Ludwig Xiv., in welchem er seinem Bundesgenossen Kunde gab, daß das Kriegsglück gegen ihn entschieden habe. Damit begann für den hochstrebenden Fürsten fernab von Bayern ein nn-ftätes Wanderleben, das ihn auf ein Jahrzehnt nach Paris und in die Niederlande führte, deren Besitz ihm von Frankreich zugesichert war. Ant 1. Oktober hielt er seinen Einzug in Brüssel. Zu seinem neuen Herrschergebiete gehörte auch das Landstädtchen Soignies an der großen Heerstraße, die von Brüssel über Mons, der Heimat unseres gewaltigen Tondichters Orlando di Lasso, nach der französischen Grenze führt. Es ist eiu stiller, gartenreicher Ort, der sich um den alten Zisterzienserbau seines Kollegiatstiftes lagert und dessen fleißige Bevölkerung ihren Erwerb aus den Granitbrüchen zieht, die unweit des Städtchens zutage treten. In Soignies nun war es, wo am 23. Oktober 1695 der Mann geboren wurde, dem es auf seinem Lebensgange beschieden war der Münchener Kunst des 18. Jahrhunderts den Stempel seines Geistes tiefer einzuprägen, als irgend einer seiner altbayerischen Zeitgenossen es vermochte, und dessen Name an erster Stelle genannt werden muß, wenn von dem Schaffen jener Tage die Rede ist — Franz Cuvillies der Ältere, der Schöpfer der

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 174

1895 - Leipzig : Voigtländer
174 2. Englands auereuropische Kriege. Die englische Herrschaft fttnbten geriet 1857 durch einen Aufstand der eingeborenen Truppen tii schwere Gefahr, die durch blutige Kmpfe berwunden wurde Die Re-giernng des indischen Reiches ging hierauf von der ostindischen Kompanie an die Komgm von England der, die spter (1876) auch den Titel einer Kaiserin von Indien" annahm. Von China, das sich bis dahin dem hu-gange fremder Völker verschlossen hatte, erzwang England in Verbindung mit Frankreich durch zwei siegreiche Feldzge (1857 und 1860). in welchen die Verbndeten bis nach der Hauptstadt Peking vordrangen, die ffnung mehrerer Hafen und des Zang-tse-kiang fr den Handelsverkehr. Ebenso wurde das abgesperrte Japan gentigt, sich dem Verkehr mit andern Na-twnen aufzuthun. Ein Feldzug nach Abessinien (1868) machte Englands Macht auch in Afrika geltend; der König Theodor, welcher englische Unterthanen, die sein Land betraten, grausam mihandelt hatte, wurde vllig besiegt und nahm sich, nach Er-strmung seiner Bergfeste Magdala, selbst das Leben. ^ \ 111. (170.) Der italienische Krieg; Knigreich Italien. 1859 1. Krieg gegen sterreich 1859. Nach der Unterdrckung der Auf-stnde von 1848 und 1849 fand das Verlangen der Italiener, ihr Land von der sterreichischen Herrschaft zu befreien und zu einem Staate zu vereinigen, besonders durch den König Viktor Emanuel von Sardinien und seinen Minister Cavour Untersttzung. Insgeheim wurde ein Bndnis zwischen Sardinien und Frankreich gegen sterreich abgeschlossen; als in Sardinien gefahr-drohende Kriegsrstungen betrieben wurden, berschritt ein sterreichisches Heer die sardinische Grenze. Hiermit begann der italienische Krieg. Die vereinigten franzsisch-sardinischen Truppen schlugen die sterreicher in der Schlacht bei Magenta (4. Juni), rckten in Mailand ein und siegten 1859entscheidend in der Schlacht bei Solferino (24. Juni). Im Frieden zu Zrich trat sterreich die Lombardei ab, welche von Napoleon an Sar-dinien gegeben wurde, behielt aber Venedig. Bald darauf schlssen sich auch Toskana, Parma, Modena und ein Teil des Kirchenstaates an Sardinien an, das jedoch Savoyen und Nizza an Frankreich als Lohn fr dessen Hilfe abtreten mute. 2. Das Knigreich Italien. Im folgenden Jahre (1860) landete Garibaldi, der khne Fhrer italienischer Freischaren, mit 1000 Mann auf Sizilien und brachte die ganze Insel zum Abfall von der neapolitanischen Herrschaft. Dann setzte er nach dem sditalischen Festlande der und hielt bald seinen Einzug in die Hauptstadt Neapel. Darauf nahm ein Heer Viktor Emanuels den Kirchenstaat in Besitz bis auf die Stadt Rom und deren nchste Umgebung, das sogenannte Patrimonium Petri, das dem Papste blieb. Das Knigreich Neapel und der grte Teil des Kirchenstaates wurden

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 177

1895 - Leipzig : Voigtländer
177 fand im Abgeordnetenhause des Landtages heftigen Widerspruch. Nur des Knigs unerschtterliche Ausdauer und die unvergleichliche staatsmnnische Begabung seines groen Ministers von Bismarck waren diesem Wider-spruche gewachsen. 3. )tto t)Ott Bismarck entstammt einem alten brandenburgischen Adelsgeschlechte; er ist am I.april 1815 auf dem Familiengute Schnhausen in der Altmark geboren. Als Mitglied des Vereinigten Landtags 1847 und des preuischen Abgeordnetenhauses that er sich durch seine gehaltvollen Reden hervor. Dann war er lngere Zeit Gesandter beim Bundestage in Frankfurt und an den Hfen von Petersburg und Paris. Als der Kamps wegen der Heeresumgestaltung entbrannt war, wurde er an die Spitze des preuischen Staatsministeriums berufen, 1862. Ein Heer von Gegnern stellte sich dem kecken Junker" mit ungestmer, blinder Leidenschaftlichkeit entgegen. Jahre lang tobte im Abgeordnetenhause der Redekampf gegen den Vielgehaten; immer schrfer wurde der Konflikt" zwischen der Regierung und der ver-blendeten Volksvertretung. Aber der hochbegabte eiserne" Minister stand unerschttert in den Strmen, die ihn umbrausten; denn er war sich bewut, da er fr des Vaterlandes Gre streite; und er war stark durch das Vertrauen seines Knigs, der sein eigenstes Werk", die Reorganisation, unent-wegt festhielt. So wurde, trotz allen Widerstandes, die Heeresumgestaltung durchgefhrt, und dadurch fr Preußen eine Waffenmacht geschaffen, welche bald durch die glorreichsten Erfolge die Welt in Staunen setzte. - Jj /f f* "~J~~ H4. (173.) Der dnische Krieg, 1864. , 1. Veranlassung. Als im November 1863 König Christian Ix., der auf Schleswig-Holstein kein Erbrecht hatte, den dnischen Thron bestieg, genehmigte er eine neue (Staatsverfassung, welche in rechtswidriger Weise Schleswig dem Knigreiche Dnemark vllig einverleibte. Da lie der Deutsche Bund, der die von dem Prinzen Friedrich von Augustenburg auf Schleswig-Holstein erhobenen Erbansprche begnstigte, durch schsische und hannoversche Truppen das Bundesland Holstein besetzen; Preußen und Osterreich lieen ein gemeinschaftliches Heer unter dem Oberbefehl des preu-ischen Feldmarschalls Wrang elin Schleswig einrcken. Hiermit begann der dnische (oder zweite schleswig-holsteinische) Krieg 1864.1864 2. Dppel und Alsen. Die Dnen gaben die Festungslinie der Danewerks ohne Kampf auf und gingen, aus dem Rckzge von den fter-reichern unter Gablenz bei versee geschlagen, in die (10) Dppeler Schanzen zurck. Nach siebenwchiger Belagerung erfolgte die Erstrmung Andr-Sevin, Lehrbuch der Weltgeschichte. Ii. 12

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 167

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 167 — Tag vorher hatten die Belagerungsgeschütze ein verheerendes Feuer auf die Schanzen unterhalten; frühmorgens am Entscheidungstage begannen sie von neuem. In der Nacht waren die zum Sturme bestimmten Truppen in aller Stille in die Laufgräben gerückt. Dort harrten sie klopfenden Herzens des Zeichens, die Offiziere die Uhr in der Hand. Da um 10 Uhr morgens schweigt plötzlich der Kanonendonner, und die Stürmenden brechen aus den Gräben hervor. In wenigen Minuten sind sie an den Festungsgräben, hinein, hinüber! Vor einer Schanze hindert eine dichte Mauer von Schanzpfählen die Stürmer. Da hängt der Pionier Klinke einen Pulversack dran und zündet ihn an. Das Pulver blitzt auf: am Boden liegen die Pfähle, am Boden zerrissen aber auch der opferfreudige Held. Der Weg zur Schanze ist offen, und bald wehen auf ihr und auf allen andern die preußischen Fahnen. — Der Tag von Düppel sollte das erste Blatt in dem Lorbeerkranze König Wilhelms sein. Nachdem auch die Insel Alsen erobert und ganz Jütland besetzt worden war, schlossen die Dänen Frieden und entsagten allen Ansprüchen auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein und auf das Herzogtum Lauenburg an der Elbe. 4. Der Krieg gegen Österreich (1866). Die Heereseinrichtungen des Königs hatten sich im dänischen Kriege glänzend bewährt. Die Achtung vor Preußen und seiner Macht war in allen deutschen Landen gewaltig gestiegen, und die Zahl derer, die ein einiges Deutschland unter Preußens Führung herbeisehnten, wuchs beständig. Dies Ansehen Preußens aber erregte Österreichs Mißgunst, vor allem mochte es nicht dulden, daß Preußen an Land und Leuten wachse. Als durch den glücklichen Krieg gegen Dänemark Schleswig-Holstein in den gemeinsamen Besitz beider Mächte gekommen war, wollte Österreich aus diesem Lande einen neuen deutschen Kleinstaat unter dem Prinzen von Angusteuburg bilden, nur damit es nicht an Preußen fiele. Allein der Besitz Schleswig-Holsteins war für das nahgelegene Preußen zu wertvoll; denn die von zwei Meeren umschlungnen Herzogtümer enthalten treffliche Seehäfen, deren die junge preußische Kriegsflotte zu ihrem Gedeihen dringend bedurfte. Kein Wunder, daß Preußen die mit seinem Blute befreiten Lande festzuhalten und dauernd mit sich zu verbinden strebte. Diesem Plane widersetzte sich Österreich mit aller Entschiedenheit, und so verwandelte sich die Waffenbrüderschaft, die Preußen und Österreich im Kriege gegen Dänemark verbunden hatte, bald in eine bedenkliche Spannung. Auch alle die mittleren und mehrere kleine deutsche Staaten gönnten Preußen keinen Machtzuwachs und rüsteten

5. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 314

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
314 Vii. Tie französische Republik und das Kaiserreich. reichlich entschädigt; aber sein Verfahren war hier nicht ehrenvoller als dort. Es hatte Polen seinen Schutz zugesagt, für den Fall, daß dieses seine Verfassung ändern, dem Volke größere Freiheiten bewilligen und das Wahlreich in eine erbliche Monarchie umwandeln wolle. Ruß land, das bei einer Befestigung der innern Verhältnisse des Nachbarlandes seinen Einfluß auf dasselbe zu verlieren fürchtete, erhob Einspruch und ließ einen Theil Polens durch seine Truppen besetzen. In zwei Kriege zu gleicher Zeit konnte und wollte sich Preußen nicht einlassen. Um aber doch gegen Rußland nicht allzu sehr im Nachtheil zu sein, vereinigte 1793] es sich mit diesem zu einer zweiten Theilung Polens, in welcher ihm Südpreußen (die Gebiete von Posen und Kalisch) nebst Thorn und Danzig zugestanden wurde. Diese ueue Gewaltthat rief unter den Polen eine dumpfe Gähruug und endlich einen offenen Aufstaud hervor. Der edle Kosziusko, der schon in Amerika unter der Fahne der Freiheit gekämpft, bewaffnete sein Volk mit Sensen, um das Vaterland von den Fremden zu befreien. Aber er war der Macht der Gegner, denen sich diesmal auch Oestreich angeschlossen, nicht gewachsen. Bei Maeiejow iee wurde er von dem russischen Feldherrn Suwa-row geschlagen und gefangen genommen. Mit dem Rufe „Finis Poloniae!“ („Poleus Ende!") sank er verwundet vom Pferde. Seine Ahnung sollte nur zu bald zur Wahrheit werden. Nach blutiger Erstürmung der Vorstadt Praga wurde Warschau genommen, der schwache König Stanislaus Poniatowsky zur 1795] Abdankung gezwungen und hierauf die dritte Theilung Polens vollzogen. Preußen erhielt darin alles Land bis zur Weichsel mit der Hauptstadt Warschau. Nach dem Baseler Frieden setzten Oestreich und England den Krieg gegen Frankreich allein fort, da auch die übrigen Staaten von der Eoalition zurückgetreten waren. In zwei Heeren i?96drangen die Franzosen über den Rhein vor. Jonrdan fiel in Franken, Moreau in Schwaben ein. Da griff der Erzherzog Karl den Ersteren bei Amberg an, brachte ihm eine vollständige Niederlage bei und trieb die Feinde in wilder Flucht dem Rheine zu. Dadurch sah sich auch Moreau, der bereits Bai er u erobert hatte, und nun Gefahr lief, von den Oestreich ent abgeschnitten zu werden, zum Rückzüge genöthigt, den er in der meisterhaftesten Weise durch die Pässe des Schwarzwaldes bewerkstelligte. Süddeutschland war befreit; aber der Vortheil, den man hier - errungen, wurde durch die in Italien erlittenen Verluste bei Weitem aufgewogen. Dort führte deu Oberbefehl über das französische Heer der junge, erst 27jährige Napoleon Bonaparte. Geboren am 15. August 1769 zu Ajaecio auf Korsika als Sohn eines unbemittelten Edelmannes, kam er später durch Vermittelung einflußreicher Gönner auf die Kriegsschule zu Brunne und war

6. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 67

1872 - Heidelberg : Weiß
des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein; die allgemeine Glaubensfreiheit wurde jedoch nicht beschränkt. Die Bischöfe erhielten statt Güter anständige Gehalte; die Klöster dagegen wurden nicht wieder hergestellt. Auch der öffentliche Unterricht begann wieder, und titele neue Schulen wurden errichtet. Zur Beförderung dev Kerstin o ließ er Straßen und Kanäle anlegen. Auf diese Weise gewann er das Volk für sich. Die geäugstigten Gemüter atmeten wieder freier auf, und der 91 tune des ersten Konsuls wurde bott tausend Lippeu mit Segen genannt. Durch seine glänzenden Siege über die Feinde der Republik und durch die Eroberung neuer Pro-binzeii schmeichelte er dem Ehrgeiz der französischen Nation. Solche Umstände begünstigten fein Streben nach der Alleinherrschaft. Doch mar ver Königstitel noch amsehr berhaßt; daher sollte ein großes fränkisches Reich hergestellt werden wie zu Zeiten Karls des Großen. Napoleon ließ sich auch wirklich zum Kaiser erwählen und [180 i am 2. Dezember 1804 wnrde er als Napoleon I. bom Papste in der Notre-Dame-Kirche zu Paris gekrönt. Der Kaiserkrone fügte er im folgenden Jahr die lombardische Königskrone bei. So hatte dieser außerordentliche Mann, erst 35 ^Iahre alt, das glanzbolle Ziel seines Ehrgeizes erreicht. Aber Herrschsucht ließ den Übermütigen nicht ruhen. In ganz Enropa sollte nur fein Wille gelten. Dadurch berwickelte er sich in fortwährende Kriege. Rußlaud und Großbritannien erkannten den neuen Kaiser nicht an und brachten eine dritte Verbindung (dritte Coalition 1805) gegen Napoleon zustande , an der fast alle europäische» Staaten teil nahmen. Nur Preußen blieb,unthätig (neutral). - . .. Napoleon eilte mit einem Heere über den Rhein, nah nt in Ulm ein österreichisches Heer gefangen und zog ohne Widerstand in Wien ein. Bei Austerlitz, unweit Brünn, stunden die bereinigten russischen und österreichischen Heere. Napoleon errang hier einen so glänzenden Sieg (Dreikaiferfchlacht), daß Österreich im Frieden zu Preßburg Venedig, Tyrol und Vorderösterreich an [1805 Napoleon und feine Verbündeten abtrat. Bald darauf stiftete Napoleon den sogenannten Rheinbund. Sechzehn deutsche Fürsten, darunter die von Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt, trennten sich nämlich born deutschen Reiche und erkannten Napoleon als Pro? tektor, d. i. als Beschützer an. Sie besprachen ihm dafür in allen feinen Kriegen freizustehen. Dadurch war das deutsche Reich aufgelöst, und Franz Ii., der letzte deutsche Kaiser aus dem Habsburger Haufe, legte jetzt die Kaiserkrone nieder, nachdem er schort [180#i zwei Jahre borher den Titel eines Erblassers bou Österreich angenommen batte.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 68

1909 - Leipzig : Hirt
68 Das Mittelalter. ffte saen, Handelsstdte, unter denen das im 12. Jahrhundert von den Dnen zer-strte Ajuhn (auch Vrneta, d. h. Wendenstadt, genannt) auf Wollin weit bekannt war (Die Sage von der im Meere versunkenen Stadt.) Als erster Fürst von Pommern imrd Swantlbor (um 1100) genannt. Das Christentum wurde um 1125 von Bischof Otto von Bamberg gepredigt, und bald darauf entstand das Bistum Kammin Zugleich begann durch schsische Ansiedler und Klster die Einfhrung des Deutschtums' Einfalle der Danen und der Polen veranlagen 1181 die Herzge Bogislaw und Kasmu, sich unter bte Lehnshoheit des Kaisers zu stellen. In den folgenden Jahr-hunberten war Pommern meist in zwei Herzogtmer, Pommern-Wolgast und Pommern-Stetttn, geteilt. Kmpfe mit benachbarten Fürsten und mchtigen Städten (Stralfunb) fllen bte Geschichte der Herzge. 4. Mecklenburg. Erst Heinrich dem Lwen gelang es, die heidnischen Obotriten zu bezwingen und dem Deutschtum den enbglltgen Sieg zu verschaffen. Doch shnte er sich mtt dem getauften Fürsten Przibislaw (dem Stammvater der jetzigen gro-Herzogltchen Familien) aus und lie ihm sein Land; 1170 wrbe dieser von Friedrich Barbarossa zum deutschen Reichssrsten ernannt. Bald barauf geriet das Laub unter bte Oberherrschaft der Dnen, die bis zur Schlacht bei Bornhved im Jahre 1227 dauerte. Karl Iv. erhob Mecklenburg zum Herzogtum. - Nach mancherlei Teilungen entstanden um 1700 die Linien Schwerin und Strelitz. 5. Schleswig-Holstein. Die kraftvollen holsteinischen Grafen aus dem Hause Schauenburg, das seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts regierte, machten sich verdtent durch Einfhrung des Christentums im slawischen Osten (Wagrien) sowie durch mutigen Kampf gegen den bnifchen Eroberer Waldemar Ii., der 1227 bei Bornhveb eine entscheidende Niederlage erlitt. Als 1326 der mchtige Graf Gerhard Hi., der auch in Schleswig und Dnemark ansgebehnte Besitzungen hatte r^Tr. Waldemar V. von Schleswig die bnifche Krone verschafft hatte' berlie ihm bteser das Herzogtum Schleswig als Lehen und bestimmte durch die Walbemarsche Verordnung", da Schleswig nie mit Dnemark vereinigt werben brste. Walbemar konnte bte Krone nicht lange behaupten; aber die Ver-emtgung Schleswigs als erblichen bnischen Lehens mit Holstein wrbe 1386 von Dnemark durch einen Vertrag anerkannt. So entftanb Schleswig-Holstein. 1460, nach dem Aussterben der fchauenbnrgifchen Grafen, whlten bte schleswig-holsteinischen trtbe trotz der Walbemarschen Verorbnung den mit den Schauenburgern verwanbten Dnenknig Christian I. zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein, unter der Bebingung, ba die beiden Lnder ihre Freiheiten behalten und ewig zusammenbleiben sollten ungeteilt". Kaiser Friedrich m. erhob Holstein zum Herzogtum. Nur bte Dtthmarscher Bauernrepublik behauptete noch ihre alte Unabhngigkeit, bis ste nach bluttgen Kmpfett (bei Hemmingstedt und Heibe) im 16. Jahrhundert von Dnemark unterworfen wrbe. welfischen Lnder. Heinrich der Lwe rettete von feiner gewaltigen Herrschaft 1181 nur seine mtterlichen Erblande: Lneburg und Braunschweig nebst Kalenberg (Hannover), Gttingen und Grubenhagen. Nach und nach kamen die Er-Werbungen hinzu, die mit ihnen zusammen die Heutige Provinz Hannover und das Herzogtum Braunschweig bilden. Kaiser Friedrich Ii. erhob 1235 bte welfischen Lanbe Zum erblichen Herzogtum B r au tisch weig-Lneburg. ' Westfalen. Nach dem Sturze Heinrichs des Lwen wurbeu in Westfalen bte Erzbtschfe von Eln bte mchtigsten Fürsten. Zunchst kam das Land an der oberen Ruhr und Lenne an Cln, und Friedrich Rotbart ernannte den Erzbischof zum Herzog von Engem und Westfalen. Die Nachfolger vermehrten den Besitz, u. a. oitrch bte Grafschaft Arnsberg und bte Herrschast Bilstein. Unter den erzbischflichen fctabtert ragte Soest hervor, das sich gleich anderen westflischen Stbten der Hansa anschlo. Um 1450 verlor der Erzbischof die Stadt nach mehrjhrigen Kmpfen, der

8. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 56

1902 - Leipzig : Hirt
56 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. 1227. durch mutigen Kamps gegen den dnischen Eroberer Waldemar Ii., der 1227 bei 1326. Bornhved eine entscheidende Niederlage erlitt. Als 1326 der mchtige Graf Gerhard Iii., der auch in Schleswig und Dnemark ausgedehnte Besitzungen hatte, seinem Neffen Waldemar V. von Schleswig die dnische Krone verschafft hatte, berlie ihm dieser das Herzogtum Schleswig (ergl. 45, l,b) als Lehen und bestimmte durch die Waldemarsche Verordnung", da Schleswig nie mit Dnemark vereinigt werden drfte. Waldemar konnte die Krone nicht lange be-haupten; aber die Vereinigung Schleswigs als erblichen dnischen Lehens mit Hol-1386. stein wurde 1386 von Dnemark durch einen Vertrag anerkannt. So entstand 1460. Schleswig-Holstein. 1460, nach dem Aussterben der schauenburgischen Grafen, whlten die schleswig-holsteinischen Stnde trotz der Waldemarschen Verordnung den mit den Schauenburgern verwandten Dnenknig Christian I. zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein, unter der Bedingung, da die beiden Lnder ihre Freiheiten behalten und ewig zusammenbleiben sollten ungeteilt". Kaiser Friedrich Iii. erhob Holstein zum Herzogtum. Nur die Ditmarscher Bauernrepublik behauptete noch ihre alte Unabhngigkeit, bis sie nach blutigen Kmpfen (bei Hemmingstedt und Heide) im 16. Jahrhundert von Dnemark unterworfen wurde. 6. Die wlfischen Lnder. Heinrich der Lwe rettete von feiner gewaltigen 1181. Herrschaft 1181 nur seine mtterlichen Erblande: Lneburg und Braunschweig nebst Kalenberg (Hannover), Gttingen und Grubenhagen. Nach und nach kamen die Erwerbungen hinzu, die mit ihnen zusammen die heutige Provinz Hannover und 1235. das Herzogtum Braunschweig bilden. Kaiser Friedrich Ii. erhob 1235 die welfischen Lande zum erblichen Herzogtum Braunschweig-Lneburg. ?. Sachsen und Thringen. Nach dem Sturze Heinrichs des Lwen erhielt von seinen Besitzungen ein Sohn Albrechts des Bren zwei getrennte Elblandschaften mit der schsischen Herzogswrde. Seine Nachkommen begrndeten durch Teilung die Herzogtmer Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. 1423. Letzteres erhielt die Kurwrde. 1423 wurde es nach dem Aussterben des herzoglichen Geschlechts an Friedrich den Streitbaren aus dem Hause Wettin, Markgrafen von Meien und Landgrafen von Thringen, verliehen. Unter feinen Shnen Friedrich dem Sanftmtigen und Wilhelm entbrannte ein Bruderkrieg,infolgedessen der Ritter Kunz von Kauffungen den schsischen Prinzen raub" ver-bte, indem er Friedrichs Shne Ernst und Albrecht entfhrte. Sie wurden durch 1485. den Leipziger Teilungsvertrag 1485 die Begrnder von zwei herzoglichen Linien: die ?ernestini'fche erhielt Thringen und Wittenberg (Kurfrstentum Sachsen), die 1547. albertinische Meien (Herzogtum Sachsen mit Dresden und Leipzig). 1547 wurde Wittenberg mit der Kurwrde an die albertinische Linie abgetreten, whrend.die ernestinische im Besitz der sachsen-thringischen Lande blieb. 58. England und Frankreich. England. Die Angelsachsen ( 36, 4), im 7. Jahrhundert zum Christentum bekehrt ( 37, 5), bildeten sieben kleine Staaten, die im 9. Jahrhundert zu einem Knigreich England (Angelland) vereinigt wurden. Auch das geeinigte England hatte Mhe, sich vor den An-1066. griffen der ruberischen Dnen zu schtzen, und 1066 in der Schlacht bei Hastings erlag der angelschsische Adel den franzsischen Normannen.

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 360

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 360 — 4. Vollendung der Einigung Italiens. — Ein neuer Kampf gegen Österreich fügte dann auch die altberühmte Seestadt Venedig mit ihrem Gebiete dem neuen Königreiche Italien hinzu. Als nämlich im Jahre 1866 ein Krieg zwischen Österreich und Preußen (Nr. 137) ausbrach, schloß Viktor Ema-nuel mit dem letzteren einen Bund und zog gegen Österreich von neuem zu Felde. Er erwarb sich zwar keinen Kriegsruhm: seine Streitmacht wurde zu Wasser und zu Lande zurückgeschlagen. Aber die gewaltigen Erfolge der Preußen, welche den gemeinsamen Feind völlig besiegten, brachten ihm dennoch den erstrebten Gewinn: der Kaiser von Österreich sah sich genötigt, ihm Venedig abzutreten. Die Herrschaft des Papstes über den kleinen Rest des Kirchenstaates behauptete sich noch einige Jahre länger. Napoleon Iii. beschützte sie durch ein französisches Heer, das Rom besetzt hielt. Aber das Verlangen der Italiener nach der ewigen Stadt, die einst die Herrin der Welt gewesen war und jetzt auch die Hauptstadt des neuen Königreichs werden sollte, war unwiderstehlich. Kaum waren daher im Jahre 1870 die französischen Truppen hinweggenommen, um für ihren Kaiser in den verhängnisvollen Krieg gegen Preußen (Nr. 138) zu ziehen, da ließ Viktor Emannel sein Heer sofort in das päpstliche Gebiet einrücken. Fast ohne Blutvergießen würde Rom genommen: der elfhuubertjährige Kirchenstaat horte auf zu bestehen. Zwar legte der Papst feierliche Verwahrung ein gegen die Vernichtung seiner weltlichen Herrschaft; allein das römische Volk erklärte sich in allgemeiner Abstimmung für die Vereinigung mit dem übrigen Italien, und Rom würde, vierzehn ■vjslhrhunberte nach der Auflösung des alten Römerreiches, wieder Hauptstadt des geeinigten Königreiches Italien. 134♦ Revolutions stürme itt Deutschland; eine deutsche Nationalversammlung. 1. Die Märzunruhen von 1848. — Auch in Deutschland gab die Pariser Februarrevolution den Anstoß zu gewaltigen Bewegungen, die schon im März 1848 ausbrachen. Wie der

10. Geschichte des preußischen Staates - S. 144

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 144 — übernehmen sollte. b. Der deutsche Krieg. 1866. Veranlassung. Schon vor dem dänischen Kriege war es Mischen 'ra Österreich zu scharfen Gegensätzen gekommen. Der osterrelchlsche Kaiser Franz Joseph hatte einen Reformplan des deutschen Bundes eingebracht, demzufolge Österreich an die Spitze Deutschlands gestellt werden sollte, obwobl mir ei« erstrebte es gleiche Stellung mit Österreich. Hiermit war aber Österreich nicht einverstanden. Mit neidischen Augen sah es auf Preußens wohlgeordnetes Staatswesen, auf seine starke Kriegsmacht auf ferne zahlreichen und guten Schulen; es wollte nicht daß Prenßen an Ansehen noch mehr wachse. L -k «Kriege von 1864 traten die Gegensätze zwischen den dewennachbarstanteu schärser denn je hervor. Österreich legte aus den Mitbesitz von Schleswig-Holstein wenig Gewicht. Es wollte deshalb aus den Elbherzogtümern einen eigenen Staat bilden unter der Legierung des Prinzen Friedrich von Augusteuburg. *) Preußen war hiermit nur unter der Bedingung einverstanden, daß die Wehrkraft Schleswig-Holsteins unter den Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt und die Anlegung von Kriegshäfen und der Ban des Nordostsee-Kanals (des jetzigen Kaiser-Wilhelms-Kanals) gestattet werde. Österreich, wie auch der Prinz von Angusteuburg, waren mcht geneigt, auf sämtliche Forderungen einzugehen. Der zwischen Preußen und Österreich infolgedessen entstandene Zwist wurde durch den oben genannten Gasteiner Vertrag vorläufig beigelegt; „der Riß Mi Bau war nur verklebt" (Bismarck). Als dann Österreich die Losung dieser Angelegenheit der Entscheidung des deutschen Bundes anheimstellte und zugleich die Stände von Holstein zu einer Beratung zusammenrief, erklärte Preußen dies als einen Bruch des Ga st einer Vertrages und ließ seine Truppen von Schleswig her unter seinem General von Mantenffel in Holstein einrücken. Die Österreicher zogen mit dem General von Gablenz unter Protest ivumi. uu]oem i>urstenrage zu Hrank-Lu- ™r,b,e,bte,Te Verfassung nach kurzer Beratung genehmigt. König Wilhelm hatte sich geweigert, dem Fürstentage beizuwohnen; ovvuiy yuue gerveigeri, oem Mrjtentage beizuwohnen; denn da Preußen eine bedeutend größere Masse, deutschen Landes be- J) Vater unserer Kaiserin
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