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Materie, die der Kongreß überhaupt behandeln sollte, gegenüber der Gebietsregelung, die sich ja die vier alliierten Machte allein vorbehalten hatten, das Problem der Zulassung oder Nichtzulassung Frankreichs. Und da gelang es nun Talleyrand in seiner brutalen Weise, die ihm den Begriff des Alliierten überhaupt zu leugnen gestattete — denn gegen wen wollten denn die Alliierten überhaupt noch Krieg führen? —, Frankreich tatsächlich einzuschwärzen. Es war zu Anbeginn der ernsteren Geschäfte alsbald die größte Revolution: es war für lange Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts die Erklärung der Pentarchie der europäischen Mächte.
Und nun hatte man eine Mehrheit: gegenüber den Wünschen Preußens und Rußlands eine Mehrheit von Österreich, England, Frankreich. Unter dieser Konstellation, und bei dem ungenügenden Meinungsaustausche zwischen Preußen und Rußland trotz einer vom Zaren eingeleiteten persönlichen Aussprache beider Monarchen, kam es in der Behandlung der polnischen und sächsischen Frage nahe bis zum Bruche; im Dezember ließ Metternich Schlesien bereisen, um über etwaige Kriegsvorbereitungen Preußens sicheren Bescheid zu erhalten; und schon im November schien es, als würde Rußland Polens halber das Schwert ziehen — bis Metternich, klug das äußerste vermeidend, zurückwich. Die schlimmsten Mißverständnisse aber brachen doch erst später wegen der sächsischen Frage aus; am 3. Januar 1815 war man so weit, daß England, Frankreich und Österreich angeblich zu ihrer Verteidigung und zur Wiedereroberung von Sachsen, in Wahrheit zum Angriffe gegen die nunmehr zusammenstehenden Ostmächte Preußen und Rußland, ein Bündnis schlossen. Den preußischen Staatsmännern blieb in dieser Lage dann freilich nichts übrig, als in eine Teilung Sachsens zu willigen, zumal sich herausstellte, daß auch Rußland im Grunde einem Kompromiß zuneigte: und so handelte es sich denn in der Folge nur noch darum, in welcher Weise diese Teilung vorgenommen werden solle. Es waren langwierige Verhandlungen, in denen um Görlitz und Leipzig, um Naumburg und Weißenfels und um hundert kleinere Objekte gestritten wurde: bis man sich endlich, in der ersten Halste des Februars, auf die Grenze einigte, die heute die preußische Provinz Sachsen Dom Königreiche gleichen Namens trennt.
Daraufhin war man denn in der polnischen Frage eher bereit, sich zu verständigen und nahm auch die Probleme der Gebietsverteilung in Süddeutschland und am Rhein sowie in Italien auf — als die schlimmste Folge der bisherigen Mißhelligkeiten eintrat: aus der Ermutigung, die allen revolutionären Mächten durch sie zuteil geworden war, erhob sich düster noch einmal die Gestalt Napoleons; man hörte von seiner Flucht von Elba und seinem Erscheinen in Frankreich, und die Zeit der hundert Tage begann. Dieser Gefahr gegenüber, wie sie seit März 1815 drohend und drohender auftrat,
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Königreich Sachsen.
unter dessen Regierung der 7jährige Krieg, worin er als Feind Fried-
richs 1!. Königs von Preußen auftrat, geführt wurde und großes
Elend über Sachsen brachte. Im Hubertsburger Frieden 1763 er-
hielt er sein Land wieder, starbaberauch in demselben Jahre, wo-
rauf die Regierung erst auf seinen Sohn Friedrich Christian, der
nur 10 Wochen regierte, und dann auf des letztern Sohn Fried-
rich August Ui. überging. Unter seiner weisen und gerechten
Regierung erholte sich Sachsen von allen erlittenen Drangsalen und
der Wohlstand gedieh fortwährend bis auf die letzten Unglücksjahre.
Als nämlich 1806 Preußen mit Frankreich in Krieg gerieth, sah
Friedrich August sich genöthigt, als Bundesgenosse Preußens Theil
zu nehmen. Nach der unglücklichen Schlacht bei Jena trennte er
sich von Preußen und trat durch den mit Frankreich zu Posen geschlos-
senen Frieden dem Rheinbünde bei, nahin die königliche Würde
an, bekam den Kottbusser Kreis von Preußen abgetreten, mußte
aber spater einige Landerstrecken an das neu geschaffene Königreich
Westphalen abtreten, ward jedoch auch zum erblichen Herzog von
Warschau ernannt. Als nach Vernichtung der französischen Armee
1812 in Rußland die Verbündeten den Krieg gegen Napoleon
fortsetzten und der König von Sachsen auf französischer Seite blieb,
so ward nicht allein sein Land der Schauplatz des Krieges und er-
litt dadurch einen ungeheuren Verlust, sondern es wurde auch nach
der großen Leipziger Schlacht 1813 von den siegreichen Verbünde-
ten für ein erobertes Land erklärt und durch den Wiener Kongreß
1815 ein großer Theil Sachsens an Preußen abgetreten. Diese
Abtretungen bestanden in dem Wittenberger, dem Thüringer und
Neustädter Kreise, Theilen des Meißner und des Leipziger Kreises,
einigen Voigtländischen Enklaven, den fast ganzen Stiftern Mer-
seburg und Naumburg, dem Fürstenthum Quersurt, dem Säch-
sischen Henneberg und Mansfeld, dem Kottbuser Kreise, der Nie-
derlausitz, einem Theile der Oberlausitz und den Hoheitsrechten
über die Grafschaft Scolberg und einige Schwarzburgische Aemter,
so daß Sachsen von 630 Q. M. nur 271 Q. M. behalten hat.
Nach dem Tode Friedrichs Augusts, der 1827 starb, folgte ihm
sein Bruder Anton, der den ältesten Sohn seines Bruders (Prin-
zen Maximilian), Friedrich zum Mitregenten angenommen, und
Sachsen 1831 eine neue konstitutionelle Verfassung gegeben hat.
Die Sächsische Schweiz, eine Gebirgsgegend Sachsens,
die ihren Namen wegen der darin sich darbietenden erhabenen
Naturschönheiten erhalten hat, und seit dem Anfange dieses Jahr-
hunderts von einer großen Menge Reisender besucht, wird, ist
eigentlich ein Theil des sogenannten Lausitzer Gebirges oder
Wohlischen Kammes, welches auf der einen Seite den süd-
lichen Theil der Obexlausitz (sowohl der Preußischen als Sächsischen)
und des Meißnischen Kreises und auf der andern Seite die nörd-
lichen Theile des Bunzlauer und des Leitmeritzer Kreises Böhmens
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Ostap_Ole_Ons Mokild
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Browne
Siebenjähriger Krieg.
Anfangsjahr 1756.
A. Uber Friedrich Ii. zieht sich von allen Seiten ein Gewitter zusammen, da sein Emporkommen überall Eifersucht wachruft.
1. Österreich will Schlesien zurück haben. Der Minister Kaunitz ist noch persönlich wegen Ostfrieslands (Harlingerland) gereizt.
2. Sachsen längst verstimmt gegen Preui'sen, von dem es überholt wird. Brühl hetzt, trotzdem er die Finanzen ruiniert und das Heer verkleinert hat.
3. Rußland. Kaiserin Elisabeth empfindlich gegen den „Bösewicht Friedrich“. — Preußens mögliche Konkurrenz in Polen unbequem.
4. England. Hätte 1744 Ostfriesland lieber für Hannover gewünscht. Wegen des Konfliktes mit Frankreich in Amerika (Kanada — Mississippi) wird es schlielslich doch auf Friedrichs Seite gedrängt.
5. Frankreich. Die Marquise von Pompadour hat die Teilnahme für Österreich entschieden.
6. Schweden wünscht Vorpommern zurück.
7. Das Deutsche Reich. Das Dehortatorium an Herrn v. Plotho in Regensburg, durch Friedrichs Einfall in Sachsen veranlaßt, ist gar zu unhöflich beantwortet worden.
B. Friedrich besetzt von 3 Seiten aus das Kurfürstentum Sachsen, schliefst die an den Königstein sich anlehnende sächsische Armee vollständig ein und zwingt sie, nachdem die Ersatzarmee von Browne bei Lobositz besiegt ist, am 16. zur Kapitulation. (17 000 M. unter Eutowski. Den Entsatzversuchen auf dem rechten Elbufer waren die Sachsen nicht ernstlich entgegengekommen.)
C. Sachsen mit seinen reichen Hülfsmitteln an Menschen, Vorräten und Geld, sowie seiner wertvollen Wasserstrafse ist gewonnen. Andrerseits ist der Krieg fast mit allen Nachbarn unvermeidlich geworden.
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Löbositz Browne
Siebenjähriger Friedrich_Ii Friedrich Kaunitz Elisabeth Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Browne
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Liegnitz Zwickau Ostfrieslands Sachsen Polen England Frankreich Amerika Kanada Mississippi Friedrichs Frankreich Regensburg Friedrichs Sachsen Sachsen Lobositz Sachsen Sachsen
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Pommern entschädigt werden. Aber dasselbe Schwedisch-Pommem hatte der Kronprinz auch dem preussischen Staatskanzler zugesagt. Hardenberg erging sich in bitteren Anklagen gegen Bernadotte und nahm sich fest vor, diesen Streich unter keinen Umständen zu ertragen; Schwedisch-Pommern müsse jedenfalls preussisch werden. Als Entschädigung müsse Preussen ferner verlangen: Posen bis zur Warthe mit Einschluss von Thorn, ganz Sachsen, die Herzogtümer Westfalen und Berg, sowie die Rheinlande von Mainz bis Wesel. Endlich sollte ein Stück hannoverschen Landes südlich von Göttingen den Zusammenhang zwischen dem preussischen Eichsfeld und dem preussischen Westfalen hersteilen.
Von der Verfassung des neuen Deutschland, das aus den Wiener Verhandlungen hervorgehen musste, hatte Hardenberg noch kein klares Bild. Die Mittelstaaten hielt er für Deutschlands ärgste Feinde. Die Macht Österreichs und Preussens sollte verstärkt werden. Beide Grossmächte sollten gemeinschaftlich, in voller Gleichberechtigung an die Spitze der übrigen Staaten treten. Entschieden verwarf er die Wiederaufrichtung des Kaisertums. —
Metternich, der Minister Österreichs, sah in der völligen Ruhe Europas das höchste Ziel seiner Staatskunst und hoffte, durch die Beschlüsse in Wien werde der Bewegung des Völkerlebens ein für allemal eine feste Schranke gesetzt. Er stellte sich das neue Europa etwa so vor: Frankreich von einer Reihe friedfertiger Mittelstaaten umgeben und durch sie von den übrigen Grossmächten abgesperrt; Italien auf ewig in kleine Staaten zersplittert; die Türkei unter den Schutz der europäischen Mächte gestellt, weil Russland nach der Herrschaft über die Balkanhalbinsel strebte und durch ihre Erwerbung einen gefährlichen Zuwachs an Macht erhalten hätte; Preussens aufstrebender Ehrgeiz durch den Widerstand der selbstständigen Kleinkönige Deutschlands gezügelt; die Revolution, wo und wie sie sich zeige, durch die vereinte Kraft der europäischen Höfe zerschmettert; Österreich die führende Macht in Europa.
Ein Teil von Hardenbergs Wünschen lief Metternichs Plänen schnurstracks zuwider. Metternich wollte nicht, dass Russland bis zur Warthe vordringe, und auch nicht, dass Preussen mit seinen rheinischen Gebieten sich Süddeutschland nähere; im Gegenteil musste die Hofburg wünschen, die norddeutsche Grossmacht möglichst weit in den Osten zu schieben. Sie durfte dem Staate, der schon die Festung Glatz besass, nicht auch noch die Pässe des Erzgebirges ausliefern. Noch weniger konnte sie ein katholisches, dem Kaiser nahe verwandtes Fürstenhaus preisgeben, das von jeher ein brauchbares Werkzeug gegen Preussen gewesen. Zwar wollte Metternich die Könige von Napoleons Gnaden nicht durch die Aufrichtung eines neuen Kaisertums verletzen; aber an eine. Mitherrschaft Preussens im Bunde der deutschen Staaten dachte er nicht im geringsten. —
Die deutschen Kleinfürsten kamen Metternichs Wünschen bereitwillig entgegen. Je weniger Land Preussen erhielt, desto mehr
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